Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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7 DISKUSSION<br />
18 O-Werte in organischem Material von dem 18 O-Wert des aufgenommenen Wassers<br />
(FARQUHAR et al. 1998). An den untersuchten Standorten kann aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> starken<br />
Hangneigungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> geringen Wasserhaltefähigkeit <strong>der</strong> Böden davon ausgegangen<br />
werden, dass <strong>die</strong>ses Wasser primär aus dem Nie<strong>der</strong>schlag stammt. Die meisten bisher<br />
durchgeführten Arbeiten zu 18 O-Variationen in Jahrringen finden bei<br />
Kalibrationsberechnungen mit Umweltdaten den stärksten Zusammmenhang zu den 18 O-<br />
Werten in Nie<strong>der</strong>schlägen (Vegetationsperiode o<strong>der</strong> Sommermonate) nahegelegener<br />
Stationen des „Global Network of <strong>Isotope</strong>s in Precipitation“, GNIP (ANDERSON et al. 1998;<br />
2002; BRENNINKMEIJER 1983; COLE et al. 1999; EPSTEIN et al. 1977; FARQUHAR et al. 1998;<br />
SAURER et al. 1995b; 1997a; ROBERTSON et al. 2001).<br />
Eigene Untersuchungen werden durch <strong>die</strong> fehlenden GNIP-Messstationen im <strong>und</strong> um den<br />
Untersuchungsraum limitiert. Die „nächstgelegenen“ Stationen Tashkent, Kabul, New<br />
Delhi, Bombay <strong>und</strong> Lhasa sind teilweise kurz <strong>und</strong> extrem lückenhaft, sodass nur <strong>die</strong><br />
Jahresmittelwerte kontinuierliche Zeitreihen ergeben (Anhang III). Zu <strong>die</strong>sen konnten keine<br />
signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden. Eine vor <strong>der</strong> Vegetationsperiode 2000<br />
AD begonnene <strong>und</strong> zunächst bis 2003 AD ausgelegte Feldkampagne zur Sammlung von<br />
Regen <strong>und</strong> Schneeproben soll in Zukunft dazu beitragen, <strong>die</strong> vorhandene Lücke zu<br />
schliessen. Erste Ergebnisse zeigen zumindest systematische Unterschiede in den<br />
<strong>Isotope</strong>nwerten <strong>der</strong> Sommer- <strong>und</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge (TREYDTE et al.; in Vorbereitung &<br />
Anhang III).<br />
Der starke Zusammenhang <strong>der</strong> 18 O-Variationen in den untersuchten Bäumen zu den<br />
Winternie<strong>der</strong>schlägen wird durch an<strong>der</strong>e Arbeiten bestätigt (ROBERTSON et al. 2001).<br />
Dieser Einfluss überprägt ein höchstwahrscheinlich ebenfalls in den Daten vorhandenes<br />
Temperatursignal in den Sommermonaten. Dieses ist auch in an<strong>der</strong>en Räumen meist<br />
weniger stark ausgeprägt <strong>als</strong> in den 13 C-Reihen (SAURER et al. 1997b, ANDERSON ET al.<br />
1998; 2001). SAURER et al. weisen darauf hin, dass Monatsmittelwerte ungenügend sind.<br />
Den stärksten Zusammenhang finden sie zur Maximumtemperatur <strong>der</strong> Regentage.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unzureichenden Auflösung <strong>der</strong> langen Klimazeitreihen konnten eigene<br />
Untersuchungen dazu nicht vertieft werden. Die Vegetationsperiode <strong>der</strong><br />
Hochlagenwachol<strong>der</strong> in Pakistan beginnt spät im Frühjahr. In <strong>die</strong>sem Zeitraum wirken<br />
vermutlich mehrere Faktoren gekoppelt auf <strong>die</strong> Jahrringbildung ein. Mit einer raschen<br />
Zunahme <strong>der</strong> Strahlungsintensität <strong>und</strong> empor schnellenden Temperaturen wird <strong>die</strong><br />
Photosyntheseaktivität angekurbelt. Das benötigte Wasser kommt primär aus <strong>der</strong><br />
Schneeschmelze, <strong>die</strong> zeitlich parallel einsetzt. Ein Großteil <strong>der</strong> Frühholzzellen wird<br />
vermutlich gerade jetzt gebildet <strong>und</strong> aus Wassermolekülen aufgebaut, <strong>die</strong> den<br />
<strong>Isotope</strong>nwert des stark abgereicherten Schneeschmelzwassers besitzen. In <strong>der</strong><br />
nachfolgenden Phase <strong>der</strong> Vegetationsperiode wird deutlich weniger angelegt (<strong>der</strong><br />
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