Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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7 DISKUSSION<br />
Interzellularen sein. Damit wird eine bessere Wassernutzungseffizienz erreicht, unter<br />
an<strong>der</strong>em durch eine geringere Transpiration. Eine Folge davon wäre eine geringere 18 O-<br />
Blattwasseranreicherung, was letztlich auch zu niedrigeren 18 O-Werten im Jahrring führen<br />
würde. Da aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kürze <strong>der</strong> wenigen existenten 18 O-Jahrringchronologien ein<br />
solcher Trend noch nicht beschrieben wurde, sind <strong>die</strong>se Ausführungen spekulativ. Der<br />
Forschungsbedarf an pflanzenphysiologischen Rezentstu<strong>die</strong>n zum besseren Verständnis<br />
<strong>die</strong>ser Zusammenhänge (i) unter kontrollierten Bedingungen in Klimakammern <strong>und</strong> (ii) im<br />
Freiland (z.B. auf Großlysimetern) ist evident (MAYR 2002; HELLE et al., in Vorbereitung).<br />
Eigene Analysen intraannueller 13 C- <strong>und</strong> 18 O-Variationen an ausgewählten, in <strong>der</strong><br />
vorliegenden Arbeit untersuchten Bäumen sind weit fortgeschritten (TREYDTE et al., in<br />
Vorbereitung) <strong>und</strong> werden in naher Zukunft weiter ausgebaut. Über solche Ansätze können<br />
<strong>die</strong>se Trends, welche <strong>die</strong> Klimainformation im Kalibrationszeitraum überprägen,<br />
möglicherweise quantifiziert werden.<br />
7.2 KLIMATOLOGISCH-ÖKOLOGISCHE ASPEKTE<br />
Für <strong>die</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Klima-Jahrring-Zusammenhänge wurden Daten von Klimastationen<br />
innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Hochgebirgsraumes verwandt <strong>und</strong> zu Regionalkurven „Inner“<br />
(Länge ~50 Jahre) <strong>und</strong> „Außer“ (Länge: ~120 Jahre) zusammengefasst. Auf Jahresbasis<br />
korrelieren <strong>die</strong> jeweiligen Zeitreihen signifikant. Es hat sich aber im Zuge <strong>der</strong> monatlichen<br />
Vergleiche mit den Jahrringdaten gezeigt, dass sich <strong>die</strong>ser Zusammenhang gerade im<br />
Sommer auflöst. Bezüglich <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsbedingungen wäre das aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen synoptischen Witterungsbedingungen in den beiden Regionen wenig<br />
verw<strong>und</strong>erlich. Das Phänomen scheint jedoch erstaunlicherweise stärker für <strong>die</strong><br />
Temperatur <strong>als</strong> für den Nie<strong>der</strong>schlag zu gelten. Im Juli ist <strong>die</strong> Beziehung <strong>die</strong>ser<br />
Temperaturreihen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Hochgebirgsraumes sogar negativ,<br />
während für den Nie<strong>der</strong>schlag noch Korrelationen bestehen. Soweit bekannt ist, existiert<br />
ein Stationsvergleich <strong>die</strong>ser Art in den einschlägigen Publikationen zur Klimatologie<br />
Hochasiens <strong>und</strong> Pakistans nicht (BÖHNER 1996; WEIERS 1995, 1998; GUMPERT, mündl.<br />
Mitt.). Daher bleibt im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit unklar, ob sich in <strong>die</strong>sen Unterschieden eine<br />
klimatische Information wi<strong>der</strong>spiegelt o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Daten <strong>und</strong> statistischen Methoden ihrer<br />
Zusammenführung problematisch sind. Für <strong>die</strong> Berechnung von Transfermodellen zur<br />
Klimarekonstruktion hat <strong>die</strong>s weitreichende Konsequenzen: Das Klimaelement, welches<br />
den stärksten Zusammenhang zu den 13 C-Werten aufweist, nämlich <strong>die</strong><br />
Sommertemperatur, kann aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> bestehenden Unsicherheit <strong>und</strong> <strong>der</strong> zu kurzen<br />
Messperiode <strong>der</strong> repräsentativeren Datenreihe „Inner“ zur verifizierten<br />
Temperaturrekonstruktion nicht verwendet werden. Die Rekonstruktion <strong>der</strong><br />
Sommernie<strong>der</strong>schläge muss daher immer vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer statistisch ermittelten