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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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1 EINLEITUNG<br />

1.1 PROBLEMSTELLUNG<br />

Abb.1.1: Temperaturverän<strong>der</strong>ungen<br />

(a) <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 140 Jahre (instrumentelle<br />

Messungen) <strong>und</strong> (b) <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 1000 Jahre<br />

(<strong>Jahrringbreiten</strong>, Korallen, Eisbohrkerne <strong>und</strong><br />

historische Aufzeichnungen);<br />

Quelle: IPCC (2001)<br />

1 EINLEITUNG<br />

Der neueste Bericht des „International Panel<br />

on Climate Change“ (IPPC; 2001) postuliert<br />

einen kontinuierlichen Anstieg <strong>der</strong> globalen<br />

Oberflächentemperatur 1 seit 1861 AD<br />

(Abbildung 1.1a). Alleine im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

beträgt <strong>die</strong> Erhöhung 0,6 + 0,2°C <strong>und</strong> liegt<br />

damit um 0,15 °C über dem Wert <strong>der</strong> Periode<br />

1900 bis 1994 AD (IPCC 1995). Die 1990er<br />

Jahre sind <strong>die</strong> wärmste Dekade <strong>der</strong> gesamten<br />

Zeitreihe, <strong>und</strong> das Jahr 1998 AD ist das<br />

wärmste überhaupt. Als Hauptverursacher für<br />

<strong>die</strong>se Entwicklung werden anthropogene<br />

Aktivitäten im Zuge <strong>der</strong> Industrialisierung<br />

gesehen. So nehmen z.B. im selben Zeitraum<br />

<strong>die</strong> atmosphärischen Konzentrationen <strong>der</strong><br />

Treibhausgase Kohlen-dioxid, Methan <strong>und</strong><br />

Stickoxide rasant zu (IPCC 1995, 2001) <strong>und</strong><br />

wirken sich auf <strong>die</strong> Strahlungsbilanz aus.<br />

Doch wie stark ist <strong>der</strong> Einfluss des Menschen<br />

auf das globale Klimasystem tatsächlich?<br />

Die Beantwortung <strong>die</strong>ser Frage ist langfristig nur möglich mit Kenntnissen über<br />

vergangene, unter natürlichen Bedingungen abgelaufene Umweltverän<strong>der</strong>ungen. Vor allem<br />

<strong>der</strong>en Amplituden <strong>und</strong> Frequenzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> sie verursachenden Faktoren müssen klar<br />

erkannt werden, um heutige, anthropogen überlagerte Effekte separieren zu können. Um<br />

<strong>die</strong>s zu erreichen, werden gerade in jüngster Zeit weltweit zahlreiche Proxidaten 2<br />

unterschied-licher zeitlicher Auflösung analysiert. Jahrringe von Bäumen sind dabei <strong>als</strong><br />

jahrgenaues <strong>und</strong> weit verbreitetes terrestrisches Klimaarchiv von herausragen<strong>der</strong><br />

Bedeutung. Sie eröffnen <strong>die</strong> Möglichkeit, sowohl hochfrequente Klimaschwankungen <strong>als</strong><br />

auch säkulare Trends zu rekonstruieren. Im IPCC-Bericht 2001 werden <strong>die</strong> oben beschriebenen<br />

Temperaturän<strong>der</strong>ungen in Beziehung gesetzt zu einer nordhemisphärischen<br />

Temperaturrekonstruktion <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 1000 Jahre (MANN et al. 1999). Diese setzt sich zum<br />

1 definiert <strong>als</strong> das Mittel <strong>der</strong> Lufttemperatur nahe <strong>der</strong> Land- <strong>und</strong> Meeresoberfläche (IPCC 2001)<br />

2 nicht direkt gemessene Informationen über klimatische Ereignisse; „Stellvertreterdaten“<br />

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