04.05.2013 Aufrufe

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.6 ERGEBNISSE – Rekonstruktion von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />

AD <strong>und</strong> eine außergewöhnlich trockene Phase, <strong>die</strong> um 1700 AD beginnt <strong>und</strong> um 1800 ihr<br />

Minimum erreicht. In welcher Form genau sich <strong>die</strong> Entwicklung fortsetzt, ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

CO2-Überprägung unsicher. Am wahrscheinlichsten ist aber <strong>der</strong> grau unterlegte Anstieg<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge mit einem Wechsel zu positiven Abweichungen in jüngster Zeit. Zwei<br />

sek<strong>und</strong>äre Nie<strong>der</strong>schlagsmaxima sind um 1100 AD bis 1300 AD <strong>und</strong> zwischen 1400 AD<br />

<strong>und</strong> 1500 AD feststellbar. Der gesamte Zeitraum 1100 AD bis 1700 AD bewegt sich jedoch<br />

im Vergleich zu den vorher genannten Perioden in geringen Abweichungen um den<br />

Mittelwert. Es sei daran erinnert, dass in <strong>der</strong> Klima-Jahrring-Kalibration auch ein positiver<br />

Zusammenhang zur Sommertemperatur festgestellt wurde. Man kann nicht ausschliessen,<br />

dass <strong>der</strong>en Einfluss sich in nie<strong>der</strong>frequenteren Bereichen (säkulare, mehrh<strong>und</strong>ertjährige<br />

Schwankungen) mehr <strong>und</strong> mehr durchpaust. Dann müssten <strong>die</strong> grau unterlegten Flächen<br />

eher in Richtung Mittelalterliches Optimum <strong>und</strong> Kleine Eiszeit interpretiert werden. Um<br />

<strong>die</strong>se Hypothese zu verifizieren, sind weitere Untersuchungen mit unabhängigen<br />

Vergleichszeitreihen notwendig (siehe Kapitel 7). Bis dahin muss <strong>der</strong> gef<strong>und</strong>ene dominante<br />

Zusammenhang zu den Sommernie<strong>der</strong>schlägen <strong>als</strong> Rekonstruktionsbasis bestehen<br />

bleiben.<br />

Die Winternie<strong>der</strong>schläge liegen im gesamten Zeitraum unter dem Mittelwert 1890-1990 AD<br />

(Abbildung 6.40c). Extremste negative Abweichungen treten um 900 AD auf, zwei weitere<br />

abgeschwächte Minima vor 1300 AD <strong>und</strong> zwischen 1700 <strong>und</strong> 1800 AD. Danach folgt ein<br />

Anstieg <strong>und</strong> ab 1900 AD überschreiten auch <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>frequenten Schwankungen den<br />

Mittelwert. Weitere Perioden mit vergleichsweise höheren Nie<strong>der</strong>schlägen liegen bei 1200<br />

AD <strong>und</strong> zwischen 1500 <strong>und</strong> 1600 AD. Der direkte Vergleich <strong>der</strong> drei Zeitreihen ist zwar<br />

wegen <strong>der</strong> unterschiedlichen saisonalen Auflösung nur eingeschränkt möglich. Dennoch<br />

sollen einige in allen Zeitreihen auffallende Zeiträume andiskutiert werden. Die im<br />

allgemeinen <strong>als</strong> Mittelalterliches Optimum bezeichnete, doch in ihrer zeitlichen Ausprägung<br />

nur schwer einzuordnende Warmphase in den Jahrh<strong>und</strong>erten um 1000 AD scheint im<br />

Karakorumgebirge während ihrer Maximalausprägung mit hohen Sommernie<strong>der</strong>schlägen<br />

gekoppelt gewesen zu sein. Dies würde einen Teil <strong>der</strong> außergewöhnlich hohen Zuwächse<br />

zu Lebensbeginn <strong>der</strong> alten Wachol<strong>der</strong> erklären, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong>se günstige<br />

Witterungskonstellation ausgesprochen positiv reagieren konnten. Die niedrigen<br />

Winternie<strong>der</strong>schläge mit einem möglicherweise geringen Wasserangebot zu Beginn <strong>der</strong><br />

Vegetationsperiode werden durch <strong>die</strong> Sommerbedingungen kompensiert. Auf <strong>die</strong>se warmfeuchte<br />

Phase folgt ein Klimaumschwung hin zu kalt-trockenen Verhältnissen, <strong>der</strong> durch<br />

labile Witterungsverhältnisse über mehrere Jahrh<strong>und</strong>erte angekündigt wird. Gleich- <strong>und</strong><br />

gegenläufige Temperatur- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsverhältnisse wechseln sich ab, wobei <strong>die</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schlagsschwankungen größerer Variabilität unterliegen. Während <strong>die</strong> Temperaturen<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger kontinuierlich zu Minimalwerten um 1650 AD hin absinken, schwanken<br />

<strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>schläge weiterhin um den Mittelwert <strong>und</strong> münden in eine ausgeprägte<br />

133

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!