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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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6.6 ERGEBNISSE – Rekonstruktion von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />

fermodelle bei<strong>der</strong> Perioden zu gleich guten Rekonstruktionsergebnissen führen, wird<br />

letztlich das Modell <strong>der</strong> gesamten Zeitscheibe 1890-1990 AD zur Umrechnung <strong>der</strong><br />

Jahrringgrößen in °C bzw. mm angewandt. Bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> angegebenen<br />

Bestimmtheitsmaße ist <strong>die</strong> horizontale <strong>und</strong> vertikale Entfernung <strong>der</strong> Klimastationen, von<br />

denen <strong>die</strong> Regionalreihen gemittelt wurden, zu berücksichtigen. So gibt z.B. ein<br />

Bestimmtheitsmaß von 0,5 Auskunft darüber, dass 50% <strong>der</strong> Varianz durch <strong>die</strong><br />

Abhängigkeit von dem entsprechenden Klimafaktor erklärt werden können. Es bleiben <strong>als</strong>o<br />

immer noch 50% nicht erklärte Varianz. Ein Großteil davon fließt sicher in <strong>die</strong> oben<br />

genannte Tatsache ein.<br />

Tabelle 6.9 <strong>und</strong> Abbildung 6.36 zeigen <strong>die</strong> Transfermodelle <strong>und</strong> ihre Anwendung auf <strong>die</strong><br />

<strong>Jahrringbreiten</strong>chronologie PAK/hoch <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jahresmitteltemperaturen <strong>der</strong> regionalen<br />

Klimareihe „Außer“. Datenbasis sind bei den <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>die</strong> gefilterten Mittelwert-<br />

Indizes (ohne <strong>die</strong> Eliminierung säkularer Schwankungen) <strong>und</strong> bei den Temperaturen <strong>die</strong><br />

gefilterten Abweichungen vom Mittelwert <strong>der</strong> gesamten Zeitreihe. Tabelle 6.9 enthält <strong>die</strong><br />

Geradengleichungen <strong>und</strong> Bestimmtheitsmaße (R 2 ) <strong>der</strong> Regressionen für den Gesamtzeitraum<br />

(siehe auch Abbildung 6.36a) <strong>und</strong> <strong>die</strong> beiden unabhängigen Zeitfenster. R 2 gibt<br />

Auskunft darüber, dass <strong>die</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong> von den<br />

Jahresmitteltemperaturen „Außer“ Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts mit R 2 =<br />

0,50 geringer ist <strong>als</strong> in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts mit R 2 = 0,60. Dennoch<br />

bleiben auch hier noch 50% erklärte Varianz. Zur Temperaturrekonstruktion werden <strong>die</strong><br />

gefilterten <strong>Jahrringbreiten</strong>daten in <strong>die</strong> Variable x <strong>der</strong> Geradengleichungen eingesetzt.<br />

Abbildung 6.36b zeigt <strong>die</strong> Resultate unter Anwendung <strong>der</strong> verschiedenen Modelle<br />

(schwarze <strong>und</strong> graue Linien). Zum Vergleich ist <strong>die</strong> bereits bekannte Temperaturreihe<br />

„Außer“ (rot) mit aufgenommen. Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede in den Kurvenverläufen<br />

wurden ausführlich in Abbildung 6.32 diskutiert. Jetzt liegt <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> Amplitude <strong>der</strong><br />

realen <strong>und</strong> modellierten Temperaturabweichungen. Die verschiedenen Transfermodelle<br />

führen zu nahezu identischen Ergebnissen. Die rekonstruierte Amplitude <strong>der</strong><br />

Temperaturaschwankungen zwischen den Modellen än<strong>der</strong>t sich um maximal 0,03°C - ein<br />

Hinweis auf <strong>die</strong> zeitliche Stabilität <strong>der</strong> Temperatur-Jahrring-Beziehung im nie<strong>der</strong>frequenten<br />

Bereich. Daher kann zur Temperaturrekonstruktion <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 1170 Jahre in Pakistan <strong>die</strong><br />

Geradengleichung <strong>der</strong> in Abbildung 6.36a dargestellten Regression für den<br />

Gesamtzeitraum 1890-1990 AD <strong>als</strong> Transfermodell verwendet werden (schwarze Linie in<br />

Abbildung 6.36 b). Allerdings gibt <strong>die</strong> Rekonstruktionskurve <strong>die</strong> Amplitude <strong>der</strong> realen<br />

Temperaturschwankungen von maximal +0,27°C bis –0,25°C nur gedämpft wie<strong>der</strong>. Die<br />

maximalen Abweichungen betragen hier zwischen +0,18°C <strong>und</strong> –0,16°C <strong>und</strong> liegen damit<br />

in <strong>der</strong> Größenordnung <strong>der</strong> von ESPER et al. (2001a) ermittelten Werte von +0,2°C bis –<br />

0,2°C, wobei er sich auf eine Kommastelle beschränkt.

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