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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />

Sie verweisen auf <strong>die</strong> verschiedenartigen synoptischen Bedingungen in <strong>der</strong> Großregion<br />

Nordpakistan vor allem zu Saisonbeginn des indischen Sommermonsuns. Bemerkenswert<br />

ist, dass <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsbedingungen vor allem im Hochsommer ähnlicher sind <strong>als</strong> <strong>die</strong><br />

Temperaturbedingungen, obwohl ersteren größere Variabilität zugesprochen wird (BÖHNER<br />

1996). Eine detaillierte klimatologische Interpretation kann im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit nicht<br />

erfolgen. Die Erkenntnisse sind jedoch von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für <strong>die</strong> weitere<br />

Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Analyse vergangener Klimaverän<strong>der</strong>ungen anhand <strong>der</strong><br />

Jahrringparameter. Speziell <strong>die</strong> Rekonstruktion von Sommertemperaturen erweist sich<br />

danach <strong>als</strong> problematisch. So kann <strong>die</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> 13 C-Variationen von den<br />

Juli+August-Temperaturen nicht in einem unabhängigen Zeitfenster verifiziert werden, da<br />

<strong>die</strong> Regionalreihe „Außer“ in <strong>die</strong>sen Monaten vernachlässigt werden muss. Da sich aber<br />

<strong>die</strong> innerhalb des Hochgebirgsraumes ermittelte Korrelation zu den Nie<strong>der</strong>schlägen unter<br />

Hinzunahme <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsreihen „Außer“ stabilisiert, wird <strong>die</strong>ser Zusammenhang in<br />

Kapitel 6.5.3 weiter verfolgt. Dabei wird bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>die</strong> Koppelung an beide<br />

Klimaelemente berücksichtigt. Bezüglich <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong>-Temperatur-Beziehung<br />

ergeben sich ähnliche Schwierigkeiten, weil sich auch hier das Vorzeichen in <strong>der</strong><br />

Beziehung zu den Sommertemperaturen än<strong>der</strong>t. Die Rekonstruktion <strong>der</strong><br />

Jahresmitteltemperaturen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Stationen außerhalb des Hochgebirgsraumes<br />

ist in sofern vertretbar, <strong>als</strong> dass (i) Temperatur „Inner“ <strong>und</strong> „Außer“ in <strong>die</strong>sem Fall<br />

zumindest hoch signifikant korrelieren (Abbildung 6.31) <strong>und</strong> (ii) sich r von JRB/Temperatur<br />

im erweiterten Zeitfenster 1900-1990 AD verbessert. Bei den Sauerstoff-<br />

<strong>Isotope</strong>nverhältnissen schließlich ist <strong>die</strong> Verwendung <strong>der</strong> Regionalreihe „Außer“ im<br />

Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Parametern unproblematisch, da hier <strong>der</strong> Winternie<strong>der</strong>schlag <strong>die</strong><br />

entscheidende Rolle spielt. In <strong>die</strong>sem Zeitraum steht <strong>die</strong> gesamte Großregion unter dem<br />

Einfluss <strong>der</strong> Westwinddrift, d.h., <strong>die</strong> synoptischen Bedingungen sollten ähnlich sein<br />

(WEIERS 1995, BÖHNER 1996). Dies paust sich im selben Vorzeichen von r zwischen<br />

18 O/“Inner“ <strong>und</strong> 18 O/“Außer“ durch, auch wenn <strong>der</strong> letztere Wert niedriger ist. Die<br />

Temperatur spielt eine untergeordnete Rolle.<br />

Die bisherigen Analysen wurden mit den ungefilterten Zeitreihen durchgeführt. In <strong>die</strong>sen<br />

dominiert zwar das interannuelle Signal, d.h., <strong>die</strong> Jahr-zu-Jahr-Schwankungen. Darüber<br />

hinaus wirken sich aber auch <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>frequenten Wellenlängen auf <strong>die</strong> Höhe von r aus.<br />

Im folgenden Kapitel wird gezeigt, inwiefern <strong>die</strong>se ein Potenzial zur Rekonstruktion<br />

dekadischer Klimaschwankungen besitzen.<br />

6.5.3 Klimatische Steuerung nie<strong>der</strong>frequenter Signale<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Darstellung <strong>und</strong> dem Vergleich <strong>der</strong> Jahrringparameter wurde<br />

gezeigt, dass sie nie<strong>der</strong>frequente Schwankungen in Dekadenlänge aufweisen. Diese<br />

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