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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />

<strong>Isotope</strong>nfestsetzung steuern. Auch <strong>die</strong> eindeutige Beziehung zu den Nie<strong>der</strong>schlagsmengen<br />

muss in Hinblick auf <strong>die</strong> 18 ON-Werte gesehen werden. Aus den Korrelationen <strong>der</strong><br />

Einzelmonate, dargestellt in Anhang I <strong>und</strong> II, geht hervor, dass <strong>der</strong> starke Zusammenhang<br />

zu den Jahresnie<strong>der</strong>schlagssummen hauptsächlich aus den durchwegs hohen<br />

Korrelationen in den Wintermonaten resultiert. Schneenie<strong>der</strong>schläge weisen im Vergleich<br />

zu Flüssignie<strong>der</strong>schlägen deutlich niedrigere <strong>Isotope</strong>nwerte auf (ROZANSKI et al. 1992).<br />

Dies wird im Karakorumgebirge durch erste Ergebnisse eigener Messungen an<br />

Nie<strong>der</strong>schlags- <strong>und</strong> Schneeschmelzwasser bestätigt (TREYDTE et al.; in Vorbereitung).<br />

Dabei liegen <strong>die</strong> 18 O-Werte des Schneeschmelzwassers bis zu 30‰ unter denen <strong>der</strong><br />

flüssigen Sommernie<strong>der</strong>schläge (siehe Anhang III). Ist nun das Angebot an isotopisch<br />

leichtem Schneeschmelzwasser zu Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode hoch, so sind folglich<br />

<strong>die</strong> 18 O-Werte im organischen Material, welches aus <strong>die</strong>sem „leichten“ Wasser aufgebaut<br />

wurde, niedrig. Je mehr Wasser <strong>als</strong>o mit niedrigen <strong>Isotope</strong>nwerten vorhanden ist, desto<br />

mehr kann davon aufgenommen <strong>und</strong> im Jahrring eingebaut werden. Umgekehrt ist bei<br />

einer geringmächtigen o<strong>der</strong> nicht vorhandenen Schneedecke im Frühjahr <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> extrem<br />

warmen Bedingungen <strong>die</strong> Evaporation erhöht mit daraus resultierenden intensiveren<br />

Fraktionierungseffekten. Dann wird im Verhältnis zu den vorher geschil<strong>der</strong>ten Bedingungen<br />

isotopisch schwereres Wasser aufgenommen, was sich in höheren Jahrringisotopenwerten<br />

äußert.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Kalibrationsberechnungen mit den intramontanen Regionalreihen von Temperatur <strong>und</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schlag führen zu folgenden Erkenntnissen:<br />

Die Reaktion von <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>und</strong> 13 C-Variationen auf <strong>die</strong> Witterung ist abhängig<br />

von den lokalen Standortbedingungen. Das Feuchteangebot spielt dabei eine zentrale<br />

Rolle.<br />

- Stärkste Zusammenhänge zu Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag sind an dem<br />

trocken/warmen Standort BAG/tief feststellbar. Beide Jahrringparameter reagieren<br />

hier jeweils konträr: Hohe Sommertemperaturen / niedrige Jahresnie<strong>der</strong>schläge<br />

bedingen schmale Jahrringe mit hohen 13 C-Werten, niedrige Sommertemperaturen<br />

/ hohe Jahresnie<strong>der</strong>schläge führen zu breiten Jahrringen mit niedrigen<br />

<strong>Isotope</strong>nwerten.<br />

- Die Kombination von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag, resultierend in Trockenstress<br />

bzw. günstigen atmosphärischen <strong>und</strong> Bodenfeuchtebedingungen ist hier <strong>als</strong>o <strong>der</strong><br />

steuernde Faktor. Das ist auch <strong>die</strong> Erklärung für <strong>die</strong> in Kap. 6.4.1.3 festgestellte<br />

signifikante Korrelation <strong>der</strong> beiden Jahrringparameter.

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