04.05.2013 Aufrufe

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />

Sommermonaten um so klarer. Doch wie bei den <strong>Jahrringbreiten</strong> hat das aus den<br />

Winternie<strong>der</strong>schlägen resultierende Wasserangebot zu Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode<br />

ebenfalls deutlichen Einfluss auf <strong>die</strong> C-<strong>Isotope</strong>nwerte. Feuchte Bodenbedingungen in<br />

<strong>die</strong>sem Zeitraum ermöglichen große Aperturen, ohne zu hohen Wasserverlust durch<br />

Transpiration zu riskieren. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> dadurch intensivierten CO2-Aufnahme <strong>und</strong><br />

Umsetzung ist eine verstärkte Produktion von organischem Material möglich, was sich<br />

letztlich in <strong>der</strong> Jahrringbreite äußert. Kalte Winter mit geringen Nie<strong>der</strong>schlägen führen über<br />

<strong>die</strong> Frühjahrstrockenheit im Boden zu gegenteiligen Effekten. An dem trocken/kalten<br />

Hochlagenstandort MOR/hoch erreichen <strong>die</strong> Korrelationen zwischen 13 C <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />

im Juli+August knapp das 90%-Signifikanzniveau. Der Zusammenhang zwischen beiden ist<br />

hier jedoch tendenziell positiv. Dieser Effekt lässt sich nur indirekt interpretieren. Da das<br />

Phänomen nur an den beiden höchstgelegenen Standorten MOR/hoch <strong>und</strong> BAG/hoch<br />

feststellbar ist (RAM/hoch befindet sich ca. 200 Höhenmeter tiefer), könnten sich in <strong>die</strong>sen<br />

Fällen extreme Temperaturbedingungen durchpausen. Werden in den Tallagen hohe<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmengen aufgezeichnet, so ist <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit hoch, dass <strong>die</strong>se in den<br />

Hochlagen <strong>als</strong> Schnee fallen – mit einem entsprechenden Temperaturabfall unter 0°C. In<br />

<strong>die</strong>sem Fall äußert sich <strong>die</strong> Stomatareaktion in einer Verengung <strong>als</strong> Schutz gegen<br />

Frosteinwirkung.<br />

Die Reaktion <strong>der</strong> 18 O-Variationen auf <strong>die</strong> Witterungsbedingungen ist im Gegensatz zu<br />

den an<strong>der</strong>en beiden Parametern über alle Standorte hinweg relativ einheitlich. Höchste<br />

Korrelationen finden sich zu den Nie<strong>der</strong>schlagsmengen des aktuellen <strong>und</strong> des Vorjahres<br />

<strong>und</strong> zu den Winternie<strong>der</strong>schlägen. An allen Standorten außer RAM/hoch erreichen o<strong>der</strong><br />

überschreiten in <strong>die</strong>sen Zeiträumen <strong>die</strong> Korrelationskoeffizienten das 99%-Signifikanzniveau.<br />

Doch auch an RAM/hoch sind zumindest <strong>die</strong> Tendenzen in den entsprechenden<br />

Monatskombinationen gleich. Bezüglich <strong>der</strong> Temperatur zeigen sich, wenn auch deutlich<br />

schwächer, einheitliche Trends an allen Standorten zum Frühsommer (Mai+Juni) des<br />

Vorjahres. Wie in Kapitel 3.4 dargestellt wurde, sind <strong>die</strong> 18 O-Verhältnisse im Jahrring zum<br />

Großteil – modifiziert durch <strong>die</strong> Blattwasseranreicherung – abhängig von den 18 O-Verhältnissen<br />

des über <strong>die</strong> Wurzeln aufgenommenen Wassers. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> starken<br />

Hangneigung <strong>und</strong> <strong>der</strong> flachgründigen, grobskelettigen Böden können an allen Standorten<br />

längerfristige Wasserspeicher ausgeschlossen werden. Das Wurzelwerk nimmt <strong>als</strong>o<br />

ausschließlich Nie<strong>der</strong>schlagswasser auf. Geht man davon aus, dass <strong>die</strong><br />

<strong>Isotope</strong>nverhältnisse des Nie<strong>der</strong>schlags ( 18 ON) von <strong>der</strong> Temperatur abhängig sind, was<br />

speziell auf <strong>die</strong> Frühjahrs- <strong>und</strong> Sommermonate zutrifft, ist <strong>die</strong> positive Korrelation <strong>der</strong><br />

Jahrringisotope mit <strong>der</strong> Mai+Juni-Temperatur verständlich. Der Vorjahreseinfluss weist<br />

auch hier, ähnlich wie in den vorher erwähnten entsprechenden Fällen, auf eine<br />

Informationsfortpflanzung über längere Zeiträume hin. Dieses „Gedächtnis“ beruht<br />

vermutlich wie<strong>der</strong>um auf Extremereignissen wie Hitzeperioden, <strong>die</strong> über längere Zeit <strong>die</strong><br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!