Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
108<br />
6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />
dass an kalt/trockenen Standorten <strong>die</strong> Feuchtebedinungen stärkeren Einfluss nehmen <strong>als</strong><br />
angenommen. Die Ergebnisse wi<strong>der</strong>sprechen speziell am Standort MOR/hoch denen von<br />
ESPER (2000). Für den Zeitraum AD 1900-1975 findet er hier einen signifikant positiven<br />
Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Jahrringbreite <strong>und</strong> den Jahresmitteltemperaturen, <strong>die</strong><br />
Nie<strong>der</strong>schläge bleiben dagegen unauffällig. Allerdings beruhen <strong>die</strong>se<br />
Kalibrationsberechungen auf fünf ausserhalb des Hochgebirgsraumes gelegenen<br />
Klimastationen <strong>und</strong> nur einer innerhalb (Gilgit, 1953-1975). Diese ist in <strong>der</strong> Mittelkurve<br />
deutlich unterrepräsentiert. Der Zeitraum ab 1975 bis heute wird bei ihm nicht<br />
berücksichtigt. Diese Aspekte werden weiter unten aufgegriffen.<br />
Auch <strong>die</strong> Beziehungen zwischen 13 C-Variationen <strong>und</strong> den Klimaelementen sind abhängig<br />
von den lokalen Standortverhältnissen. Betrachtet man <strong>die</strong> Reaktionen an den vier<br />
Standorten auf <strong>die</strong> Temperaturbedingungen detaillierter, ist <strong>die</strong> Tendenz zu positiven<br />
Korrelationen zwischen 13 C <strong>und</strong> den Hochsommerbedingungen (Juli+August) erkennbar.<br />
Signifikant werden <strong>die</strong> Werte jedoch nur an BAG/hoch <strong>und</strong> MOR/hoch, wo r einen Wert von<br />
0,45 erreicht. An BAG/tief wirken sich vermehrt <strong>die</strong> Juli+August-Temperaturen des<br />
Vorjahres auf <strong>die</strong> <strong>Isotope</strong>nwerte des aktuellen Jahres aus. Hohe Sommertemperaturen<br />
führen <strong>als</strong>o generell zu hohen Kohlenstoff-<strong>Isotope</strong>nwerten, da <strong>die</strong> Stomata-Aperturen in<br />
Folge erhöhter Transpirationsbedingungen bei Strahlungswetterlagen reduziert werden.<br />
Dies resultiert wie<strong>der</strong>um in einem vermehrten Einbau des schweren 13 C-<strong>Isotope</strong>s in<br />
organisches Material. Bezüglich <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsbedingungen sind <strong>die</strong> Reaktionen<br />
weniger einheitlich. Positive <strong>und</strong> negative Korrelationen wechseln zwischen den<br />
Standorten. An RAM/hoch ist einzig zwischen den 13 C-Werten <strong>und</strong> dem Juli+August-<br />
Nie<strong>der</strong>schlag des Vorjahres eine signifikant negative Beziehung feststellbar, <strong>die</strong> aber in<br />
ihrer Tendenz auch für das aktuelle Jahr erhalten bleibt. Hohe Nie<strong>der</strong>schlagsmengen<br />
korrelieren <strong>als</strong>o mit niedrigen <strong>Isotope</strong>nwerten <strong>und</strong> geringe Nie<strong>der</strong>schläge mit hohen<br />
<strong>Isotope</strong>nwerten. Damit limitiert auch an dem feuchtesten aller Standorte das<br />
Wasserangebot in den strahlungsintensiven Sommermonaten <strong>die</strong> Öffnungsweite <strong>der</strong><br />
Stomata. Tendenziell tritt <strong>die</strong>ses Signal ebenfalls an BAG/hoch auf, bleibt aber ebenso wie<br />
<strong>die</strong> positiven Korrelationen zu den Vorjahres-, Jahres- <strong>und</strong> Winternie<strong>der</strong>schlägen unterhalb<br />
des 95%-Signifikanzniveaus. Die mit Abstand höchsten Korrelationen zwischen 13 C <strong>und</strong><br />
Nie<strong>der</strong>schlag sind am Standort nahe <strong>der</strong> unteren Waldgrenze, BAG/tief, feststellbar. Die<br />
Spaltöffnungsweiten sind bei einem hohen Feuchteangebot über das gesamte Jahr hinweg<br />
größer, so dass wenig 13 C fixiert wird <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Isotope</strong>nwerte niedrig sind. Umgekehrt führen<br />
Trockenperioden mit geringen Nie<strong>der</strong>schlägen zu einer verstärkten 13 C-Aufnahme im<br />
Jahrring. An <strong>die</strong>sem trocken/warmen Standort ist <strong>die</strong> gekoppelte Wirkung von Temperatur<br />
<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag auf <strong>die</strong> 13 C-Verhältnisse offensichtlich. Berücksichtigt man <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass <strong>die</strong> Stomata primär auf <strong>die</strong> Luftfeuchte in <strong>der</strong>en Umgebung reagieren, wird <strong>der</strong><br />
verstärkende Einfluss trockener <strong>und</strong> warmer Witterungsbedingungen in den