Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
106<br />
6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />
(Nie<strong>der</strong>schlag) zu entnehmen. Da Klimaeinflüsse über Monatsgrenzen hinweg gültig sind,<br />
ergeben sich aus <strong>der</strong> Zusammenfassung von Einzelmonaten zu Monatskombinationen<br />
höhere Korrela-tionen. Abbildung 6.29 zeigt <strong>die</strong> Monatskombinationen mit den höchsten<br />
Werten an den vier Standorten für Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag 19 . Im folgenden werden<br />
zunächst <strong>die</strong> Reaktionen <strong>der</strong> drei Jahrringparameter einzeln analysiert.<br />
Die Korrelationskoeffizienten zwischen den <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>und</strong> den Klimaelementen<br />
bleiben an den beiden feuchteren Standorten RAM/hoch <strong>und</strong> BAG/hoch unter dem 95%-<br />
Signifikanzniveau. Nur tendenziell reagieren <strong>die</strong> Zuwächse positiv auf hohe Temperaturen<br />
im Hochsommer (Juli+August). Die höchsten Korrelationen treten an dem warm/trockenen<br />
Standort BAG/tief auf. Hier reagieren <strong>die</strong> Zuwächse stark negativ auf <strong>die</strong><br />
Temperaturbedingungen des Früh- <strong>und</strong> Hochsommers. Hohe Temperaturen verursachen<br />
schmale Jahrringe, während niedrigere, gemäßigte Temperaturen das Wachstum för<strong>der</strong>n.<br />
Auch <strong>die</strong> Reaktion auf den Jahresnie<strong>der</strong>schlag übersteigt deutlich das 99%-<br />
Signifikanzniveau. Hohe Nie<strong>der</strong>schläge führen zu einem starken Biomassezuwachs,<br />
während geringe Nie<strong>der</strong>schlagsmengen limitierend wirken. Hierbei ist speziell in den<br />
Sommermonaten <strong>die</strong> negative Interkorrelation zwischen beiden Klimaelementen zu<br />
berücksichtigen (Kapitel 4.3). Diese sind in <strong>die</strong>sem Zeitraum gekoppelt <strong>und</strong> ähnlich intensiv<br />
wirksam. Bemerkenswert ist <strong>die</strong> hoch signifikante Reaktion auf <strong>die</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge<br />
von November bis Februar. Schneereiche Winter mit daraus resultierendem hohen<br />
Wasserangebot aus <strong>der</strong> Schneeschmelze zu Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode kurbeln <strong>die</strong><br />
Kambialaktivität <strong>und</strong> <strong>die</strong> vermehrte Bildung von Frühholzzellen an. Abgeschwächt finden<br />
sich <strong>die</strong> entsprechenden Reaktionen an dem kalt/trockenen Hochlagenstandort MOR/hoch<br />
wie<strong>der</strong>. Hier prägen sich jedoch vermehrt <strong>die</strong> Sommertemperaturen des Vorjahres in den<br />
<strong>Jahrringbreiten</strong> aus. Dieser “Gedächtniseffekt“ ist vermutlich bedingt durch<br />
Extrembedingungen im Vorjahr, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Speicherung von Reservestoffen<br />
auswirken, welche zu Beginn <strong>der</strong> neuen Vegetationsperiode remoboilisiert werden. Die<br />
Korrelationen mit den Nie<strong>der</strong>schlägen sind zwar niedriger <strong>und</strong> erreichen nur knapp 95%<br />
Signifikanz. Der Trend in <strong>der</strong> Reaktion auf <strong>die</strong> Jahres- <strong>und</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge ist aber<br />
vergleichbar mit dem an BAG/tief. Es ist bemerkenswert, dass ein dominanter Einfluss <strong>der</strong><br />
Temperaturbedingungen auf das Jahrringwachstum <strong>der</strong> Hochlagenstandorte nicht<br />
eindeutig erkennbar ist. Er zeichnet sich zwar an den feuchteren Standorten ab, bleibt aber<br />
schwach. An dem trockenen Standort <strong>der</strong> oberen Waldgrenze MOR/hoch wi<strong>der</strong>sprechen<br />
<strong>die</strong> statistischen Berechnungen <strong>der</strong> Annahme, dass hohe Temperaturen das Wachstum<br />
för<strong>der</strong>n, niedrige dagegen zu reduzierten <strong>Jahrringbreiten</strong> beitragen. Das Gegenteil ist <strong>der</strong><br />
Fall, was in Hinblick auf <strong>die</strong> Korrelationen mit dem Nie<strong>der</strong>schlag zu <strong>der</strong> Feststellung führt,<br />
19 Insgesamt wurden folgende Kombinationen getestet: März/April/Mai, Mai/Juni, Juni/Juli/August, Juli/August,<br />
August/September/Oktober, September/Oktober/November, April-Oktober, Mai-September; jeweils des<br />
Vorjahres <strong>und</strong> des aktuellen Jahres <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kombinationen <strong>der</strong> Wintermonate Dezember/Januar/Februar bzw.<br />
November/Dezember/Januar/Februar.