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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung LXVII<br />

hielt das Hebegerät dem Gewicht des Kastens nicht stand. Der Kasten stürzte ins Wasser<br />

und versank. Haes fuhr fort (N. 47): ” Tout cecy donna apparemment de la defience à M r<br />

Papin, non pour le fondement de l’invention, qu’il soutient et demontre sans doute encore<br />

fort bien, et qu’il a méme communiqué à M r Huguens de Zulichem, mais de la force de<br />

la Machine‘‘. Etwa eine Woche nach dem Unfall übersandte Papin einen detaillierten<br />

Bericht über sein Tauchschiff und dessen Schicksal an Huygens (Huygens, Œuvres 10,<br />

S. 119–124), in welchem er auch auf die Verwendung seines Tauchschiffs einging (ebd.<br />

S. 122): ” ce batteau ne pourroit jamais servir à des usages reels; mais seulement pour<br />

quelques experiences dont il me semble qu’on peut se tenir aussi seur que si on les avoit<br />

veues‘‘. Papin unterrichtete Huygens auch über seinen Entwurf eines neuen, verbesserten<br />

Tauchschiffs.<br />

Im Frühjahr 1692 konnte Papin mit der Unterstützung des Landgrafen Karl erneut<br />

nach Kassel reisen, um Versuche mit dem neuen Tauchschiff durchzuführen. Das neue<br />

Schiff von ovaler Form war aus Holz gefertigt; in dem Maschinen- und Aufenthaltsraum<br />

mit 6,5 Fuß Höhe, 5 Fuß Breite und 3 Fuß Tiefe war Platz für drei Personen. Öffnungen<br />

im unteren Boden gab es nicht mehr, dafür aber mit Leder gedichtete seitliche Öffnungen<br />

für die Ruder. Die Zentrifugalpumpe wurde jetzt im Verbund mit dem über die Wasseroberfläche<br />

reichenden Rohr für die Zufuhr frischer Luft verwendet; die Abführung der<br />

verbrauchten Luft erfolgte mittels eines getrennten Rohres. Um das Schiff abzusenken,<br />

wurde Wasser durch einen Hahn eingelassen und in Behältern aufgefangen. Das Aufsteigen<br />

des Schiffes bewirkte man durch das Auspumpen dieses Wassers aus den Behältern.<br />

Mit einem Manometer konnte die Tauchtiefe bestimmt werden.<br />

Auch diesmal informierte Haes <strong>Leibniz</strong> über den Fortgang der Papinschen Bemühungen<br />

(N. 74): quoi qu’il soit maintenant fort occupé à la perfection de sa nouvelle Machine<br />

”<br />

pour aller sous l’eau, dont nous esperons bien tôt de voir quelques heureuses experiences‘‘.<br />

Er pries vor allem die Überlegenheit der Methode des Luftaustauschs gegenüber dem Verfahren<br />

Drebbels (N. 78). Am 11. Juni 1692 (N. 92) konnte Haes dann über eine erfolgreiche<br />

Vorführung des Tauchschiffs in Anwesenheit des Landgrafen berichten, Anlaß genug, um<br />

auch eine detaillierte Beschreibung der Form des neuen Schiffes, des Luftaustauschs, der<br />

Technik des Sinkens und Aufsteigens, der Beleuchtung des Maschinenraums sowie der<br />

Instrumente zur Navigation zu geben.<br />

Dieser Bericht wurde durch ein Schreiben vom 23. Oktober 1692 (N. 112) ergänzt.<br />

Im Gegensatz zum ersten Schiff, das nur zum Einfangen von Gegenständen und zur<br />

Durchführung von Arbeiten unter Wasser gedacht war, wurde das zweite für Fahrten

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