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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LXVI einleitung<br />

austausch war nicht nur für die Gesundheit der Insassen, sondern auch für die Licht<br />

spendende Lampe von großer Wichtigkeit.<br />

Um sein Tauchschiff zu bauen und einzurichten, war Papin im Juni 1691 von Marburg<br />

nach Kassel gereist. Daher konnte der dort ansässige Haes <strong>Leibniz</strong> regelmäßig über Papins<br />

Unternehmungen berichten. Im ersten Entwurf bestand Papins Schiff aus einem parallelepipedischen<br />

Kasten aus Weißblech mit einem Gerüst aus Holz und eisernen Schienen. In<br />

einem Brief an Huygens spricht Papin von einem vaisseau de fer blanc parallellipipede<br />

”<br />

dont la hauteur . . . est de 5 3/4 pieds: la longueur . . . 5 1/2 et la largeur . . . 2 1/2.<br />

ce vaisseau est tout fortifié de fer et de bois dehors et dedans‘‘ (Huygens, Œuvres 10,<br />

S. 119 f.). Das Tauchschiff war mit verschließbaren Öffnungen am unteren bzw. oberen<br />

Boden versehen, die aber nicht gleichzeitig aufgemacht werden konnten. Die obere Luke<br />

diente zum Ein- und Ausstieg vor bzw. nach dem Tauchvorgang, die untere zum Rudern<br />

oder zum Greifen von Gegenständen während des Tauchvorgangs. Der Deckel des<br />

Kastens war durchbohrt, um einen Zylinder einzulöten. Am Ausgang dieses Zylinders<br />

war ein ledernes Rohr befestigt, das in seinem Inneren mit einer Spiralfeder aus Eisen<br />

verstärkt war. Durch diesen Schlauch, an dessen oberen Ende ein Stück leichtes Holz<br />

als Schwimmkörper befestigt war, sollte das Schiff während des Tauchvorgangs mit der<br />

Atmosphäre in Verbindung bleiben. Das untere Ende des Zylinders befand sich innerhalb<br />

des Kastens in einem weiteren Zylinder, der mit einem nach unten zu öffnenden Ventil<br />

versehen war. Durch das Auf- und Abbewegen dieses zweiten Zylinders sollte Luft ins<br />

Innere des Tauchschiffs gepreßt werden. Nach dem Archimedischen Prinzip mußte das<br />

Gewicht des unter der Oberfläche schwimmenden Schiffs mit seinen Maschinen und Insassen<br />

gleich dem Gewicht des verdrängten Wasservolumens sein. Um das Schiff sinken<br />

zu lassen, wurden Vertiefungen im Boden mit Blei gefüllt. Zur Tiefenbestimmung war<br />

im Innenraum des Tauchschiffs ein Barometer angebracht; nach der Öffnung der Luke<br />

im unteren Boden mußte dann der Druck im Inneren des Kastens gleich dem Luftdruck<br />

vermehrt um den Wasserdruck sein, damit das Wasser nicht eindringen konnte. Außer<br />

dem Barometer war ein Kompaß zur Navigation vorhanden.<br />

Am 30. Juli 1691 wurde <strong>Leibniz</strong> von F. Lucae (I, 6 N. 341) und von Haes über den<br />

Fortschritt beim Bau dieses Schiffs informiert (N. 32): ” M r Papin est occupé icy depuis<br />

quelques semaines à faire une experience, en quoy il surpassera, si elle reüssit bien, comme<br />

J’espere le fameux Drebelius, à mon jugement.‘‘ Als das Schiff Mitte August vom Stapel<br />

laufen sollte, wurde es durch einen Unfall, über den Haes am 19. November ausführlich<br />

berichtete, erheblich beschädigt. Beim Herablassen in den Fluß mit Hilfe eines Krans

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