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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung LXV<br />

Probe-Treiben der Clausthaler Zehntner D. Flach zugegen. Die Details über den zuge-<br />

wiesenen Schacht und seine Beschaffenheit sowie über die auftretenden Schwierigkeiten<br />

bei den Erprobungen sind in dem Supplementband Harzbergbau 1692–1696 der <strong>Reihe</strong> I<br />

nachzulesen. Wie aufgrund der in der ersten Hälfte der achtziger Jahre durchgeführ-<br />

ten Erprobungen von <strong>Leibniz</strong>schen Verbesserungen für den Harzer Bergbau nicht anders<br />

zu erwarten war, hatte <strong>Leibniz</strong> sich erneut hinsichtlich der technischen Durchführbar-<br />

keit und der erforderlichen Zeitspanne grob verschätzt. Am Ende des Berichtszeitraums<br />

schob <strong>Leibniz</strong> neben dem Opus historicum eine zweite tantalische Aufgabe vor sich her,<br />

deren Ende nicht absehbar war und die ihm mehr Verdruß als Anerkennung einbringen<br />

sollte. Der Fortgang seiner wissenschaftlichen Konzepte und Arbeiten sowie die dafür<br />

erforderliche Muße rückten somit in noch weitere Ferne.<br />

Über Papins ” suctor et pressor Hassiacus‘‘ sowie über dessen Verwendung bei der<br />

Konstruktion eines Papinschen Unterwasserfahrzeugs wurde <strong>Leibniz</strong> in den Jahren 1691<br />

und 1692 unterrichtet (vgl. N. 83 u. ö.). Diese Zentrifugalpumpe war von einem Stutt-<br />

garter Handwerker entwickelt und durch eine Publikation S. Reisels in den Miscellanea<br />

curiosa von 1684 bekannt gemacht worden. Papin hatte sich mit dieser Erfindung in<br />

London und (ab 1688) in Marburg intensiv befaßt. Ein halbes Jahr nachdem er darüber<br />

in den Acta eruditorum (Juni 1689) berichtet hatte, erschien das Buch Reisels Sipho<br />

Wurtembergicus per majora experimenta firmatus, 1690, das im Märzheft der Acta eru-<br />

ditorum desselben Jahres rezensiert wurde. Dem ließ Papin seine Untersuchung Examen<br />

siphonis Wurtemburgici von Mai 1690 folgen und veröffentlichte 1695 eine abschließende<br />

Studie über die Zentrifugalpumpe mit dem Titel Description de la pompe de Hesse in<br />

seinem Recueil de diverses pièces touchant quelques nouvelles machines.<br />

Die Saugpumpe oder Ventilator genannte Reisel-Papinsche Maschine, die mittels<br />

einer raschen, aber möglichst gleichmäßigen Bewegung von Menschenhand angetrieben<br />

wurde, war in ihrer Funktionsweise dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser bzw. die<br />

Luft in Richtung der Achse eintrat und in tangentialer Richtung austrat. Nach den<br />

von R. Boyle und B. de Monconys überlieferten Versuchen C. Drebbels mit einem Un-<br />

terwasserfahrzeug auf der Themse sollte die erforderliche Lufterneuerung mit Tropfen<br />

einer Quintessenz bewirkt worden sein. Papin, der das Verfahren Drebbels für wenig<br />

glaubwürdig hielt, setzte für die Lufterneuerung bei der Konstruktion seines Tauchschiffs<br />

zuerst eine Ventilpumpe und dann diese Zentrifugalpumpe ein, um so eine effiziente Zu-<br />

fuhr frischer bzw. einen ebensolchen Abzug verbrauchter Luft zu erreichen. Dieser Luft-

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