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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LXII einleitung<br />

Haes tief enttäuscht, wenn er auch von den Vorzügen seiner Geheimschrift überzeugt<br />

blieb (N. 190): ” Le desastre qui est arrivé à ce traité en vôtre Cour ne rompra jamais<br />

ma patience, parce que j’espere qu’il sera mieux receû quand j’auray l’honneur de la<br />

presenter moy méme à S. A. E. ce qui j’espere trouver moyen d’effectuer‘‘.<br />

Der Haes-Briefwechsel behandelt auch eine Vielzahl weiterer damals aktueller Themen,<br />

von denen hier drei kurz erwähnt werden sollen. In der zweiten Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts erschien eine große Anzahl von ,Memoiren‘, von denen vor allem W. Temples<br />

Memoirs of what past in christendom (engl. u. franz. 1692), in denen der Diplomat<br />

J. A. Du Cros hart attackiert wurde, ein starkes Echo in <strong>Leibniz</strong>’ Korrespondenz mit<br />

L. Hertel, Landgraf Ernst, Justel, H. Avemann, Magliabechi und H. Basnage de Beauval<br />

(vgl. I, 7 u. I, 8) fanden. Als Du Cros 1693 die Erwiderung Lettre de Du Cros . . . áfin de<br />

servir de réponse, aux impostures de Monsieur le chevalier Temple publizierte, reagierte<br />

Temple im gleichen Jahr mit An answer to a scurrilous pamphlet. Du Cros hoffte in dieser<br />

Auseinandersetzung auf die Vermittlung von <strong>Leibniz</strong>, um das Wohlwollen der Kurfürstin<br />

Sophie für seine Position zu gewinnen. Der Streit wird auch von Haes, der Du Cros auf<br />

dem Nimweger Friedenskongreß kennengelernt hatte, angesprochen (N. 83 u. N. 149). Im<br />

Briefwechsel mit Huygens gibt <strong>Leibniz</strong> seine persönliche Einstellung zu erkennen (N. 106):<br />

” Ce que M. Temple donne est tres considerable. Cependant Mons. du Cros connu sur le<br />

Theatre de Nimwegue ayant esté touché un peu durement par M. Temple, veut donner<br />

une Apologie, où il pretend de redresser bien des choses qu’il croit n’avoir pas esté bien<br />

rapportées par M. Temple.‘‘<br />

Des weiteren fand auch eine Streitigkeit zwischen den Numismatikern J. Hardouin<br />

und E. Noris <strong>Leibniz</strong>’ Interesse. Ausgangspunkt war ein Fund schlecht erhaltener griechischer<br />

Münzen aus der römischen Kaiserzeit, deren beschädigte Inschriften weder nach<br />

Zeit noch Ort eine einwandfreie Zuordnung zuließ. Es blieb völlig offen, ob die Münzen<br />

in Samaria unter Nero oder in Caesaria unter Domitian geprägt worden waren. Nachdem<br />

mehrere Korrespondenten <strong>Leibniz</strong> über diesen Streit unterrichtet hatten, unterbreitete<br />

dieser die Angelegenheit dem führenden deutschen Münzkenner und brandenburgischen<br />

Staatsmann E. Spanheim (vgl. I, 8). Auch im Briefwechsel mit Haes findet diese mit<br />

mehreren gelehrten Abhandlungen ausgefochtene Kontroverse ihren Niederschlag (N. 105,<br />

N. 112 u. N. 119).<br />

Bereits im September 1691 hatte sich Landgraf Ernst über A. Varillas beklagt, dem<br />

er hessische Akten anvertraut hatte, die ohne Erlaubnis an den Bischof von Meaux, J.-B.<br />

Bossuet, weitergegeben worden waren (vgl. I, 7 N. 95). In Bossuets Histoire des varia-

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