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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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LV<strong>III</strong> einleitung<br />

die der lateinischen und franz. Sprache mächtig auff die ich mich wegen der correctur<br />

verlaßen kan.‘‘<br />

In Deutschland bat <strong>Leibniz</strong> u. a. J. Dolaeus und Haes um Materialien für den zweiten<br />

Band des Codex (vgl. N. 149); beim letztgenannten sicherlich ohne jeden Erfolg (vgl.<br />

N. 190).<br />

Etliches von dem, was in <strong>Leibniz</strong>’ Briefwechsel der Jahre 1691–1693 erörtert wurde,<br />

stand in Zusammenhang mit seinem geplanten Opus historicum. So war die naturgeschichtliche<br />

Entwicklung der Erde zentrales Thema eines umfangreichen Briefes an<br />

Thévenot (I, 7 N. 173). Hier wurde zugleich Vorarbeit für den ersten Teil der Welfengeschichte,<br />

die erst postum erschienene Protogaea geleistet. In der Folge beschäftigte sich<br />

<strong>Leibniz</strong> mit dem zweiten Abschnitt dieses Werks, der die Wanderung der Völker zum<br />

Inhalt haben sollte. In diesem Zusammenhang waren die allen späteren Sprachen zugrundeliegende<br />

Ursprache und die Entstehung des Menschengeschlechts zentrale <strong>Leibniz</strong>sche<br />

Forschungsanliegen. Die vergleichende Sprachwissenschaft nutzte er dabei als Mittel, um<br />

die Verwandtschaft der Sprachen und damit Verwandtschaft und Ursprung der Völker<br />

zu erhellen.<br />

Im Berichtszeitraum des vorliegenden Bandes wurde der jahrelange Kampf um die<br />

Neunte Kur im Sinne Hannovers entschieden. Kaiser Leopold I. unterschrieb am 22.<br />

März 1692 in Wien den Rezeß, mit dem der hannoverschen Linie des Welfenhauses die<br />

Kurwürde zuerkannt wird. Am 19. Dezember erfolgte dann die Belehnung. Als das dieser<br />

Kur zuzuordnende Erzamt wurde nach langjährigen Auseinandersetzungen um das Erzbannerherrenamt,<br />

an denen auch <strong>Leibniz</strong> mit Gutachten und Denkschriften beteiligt war,<br />

im Jahre 1710 das Erzschatzmeisteramt bestimmt. <strong>Leibniz</strong>’ amtliche Tätigkeit bestand<br />

im wesentlichen darin, die diplomatischen Aktionen der Minister von seinem Gelehrtenzimmer<br />

aus zu unterstützen. Nach der Belehnung war er, nunmehr kurfürstlicher Hofrat,<br />

dann damit betraut, die gegen die Neunte Kur verfaßten Denkschriften zu analysieren<br />

und zu bewerten.<br />

Auf Bitten von Herzogin Sophie hatte <strong>Leibniz</strong> im Sommer 1690 den Briefwechsel mit<br />

Pellisson aufgenommen. Anlaß war die von der Herzogin gewünschte Stellungnahme zu<br />

Pellissons Réflexions sur les differends de la religion, die zu diesem Zeitpunkt bereits vier<br />

Auflagen erlebt hatten (vgl. I, 6 N. 59). Im Jahre 1691 erschien abermals eine Neuauflage<br />

dieses Werks, in der Pellisson Teile seines Briefwechsels mit <strong>Leibniz</strong> ohne dessen Wissen<br />

veröffentlichte. Die weitere Auflage von 1692 trug sogar den Sondertitel De la tolérance<br />

des religions. Lettres de M. de <strong>Leibniz</strong> et Réponse de M. Pellisson. <strong>Leibniz</strong> war irritiert

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