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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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XXXIV einleitung<br />

hardt, Philos. Schr. 1, S. 343–346), dem L’Hospitals erster Brief an <strong>Leibniz</strong> (N. 120)<br />

beigeschlossen war. — Offensichtlich unter dem Eindruck von Malebranches soeben genannter<br />

Schrift hat <strong>Leibniz</strong> Ende 1692 den Essay de dynamique nochmals überarbeitet<br />

(Gerhardt, Math. Schr. 6, S. 215–231).<br />

Am 12. Juli 1692 konnte Bodenhausen die Absendung seiner Reinschrift der Dynamica<br />

nach Venedig melden (N. 91), die Ankunft in Hannover bestätigte <strong>Leibniz</strong> am<br />

5. Oktober 1692 (N. 108). Nachdem er sein Opus in Augenschein genommen hatte, bemerkte<br />

er: Sind mir mehrentheils Bohmische dörffer, als ich ein wenig drinn zu blättern<br />

”<br />

angefangen. Muß einmahl mehr zeit finden, als ich iezund habe, umb darinn zu studiren,<br />

und die sach außzumachen‘‘ (ebd.). Bodenhausen glaubte daraufhin, die Vollendung des<br />

Werks durch die Übersendung seiner sauberen Kopie beschleunigen zu können (N. 125 u.<br />

N. 144), doch <strong>Leibniz</strong> lehnte dankend ab, da sein Problem vorrangig in einem Mangel an<br />

Zeit bestehe (N. 171).<br />

Bereits im Frühjahr 1692 hatte <strong>Leibniz</strong> einen zweiten Anlauf unternommen, um die<br />

französischen Wissenschaftler für seine Descarteskritik und für seine neue Grundlegung<br />

der Dynamik zu gewinnen. Er sandte am 6. Mai 1692 einen Beitrag über die Resultierende<br />

von in unterschiedliche Richtungen wirkenden Kräften mit dem Titel Règle générale de<br />

la composition des mouvemens par M. d. L. (vgl. die erhaltene Abschrift von G. F. Des<br />

Billettes, die in der oben genannten Schrift Costabels abgedruckt ist) an Pellisson (I, 7<br />

N. 157), der für einen Abdruck im Journal des sçavans bestimmt war. Als Pellisson am<br />

7. Februar des Folgejahres starb, war auch dieser <strong>Leibniz</strong>sche Text nicht im Druck erschienen.<br />

L’Hospitals Mitteilung vom 15. Juni 1693 über die Bestimmung von Tangenten<br />

an Brennpunktkurven (N. 161) führte schließlich dazu, daß <strong>Leibniz</strong> in höchster Eile eine<br />

Überarbeitung seiner Règle générale vornahm und sie im Juli 1693 nach Paris schickte<br />

(I, 8 N. 364; vgl. dazu auch N. 173 des vorliegenden Bandes), denn er mußte befürchten,<br />

daß ihm L’Hospital mit einer Veröffentlichung zum gleichen Thema zuvorkommen würde<br />

(vgl. den Brief L’Hospitals an Joh. Bernoulli vom 21. September 1693; Briefwechsel 1,<br />

S. 188–190; hier S. 190). Endlich hatte er Erfolg: in den Septemberheften des Journal des<br />

sçavans von 1693 erschienen sein Beitrag Règle générale sur la composition des mouvemens<br />

und zwei Anwendungsbeispiele dazu. Der Essay de dynamique hingegen blieb zu<br />

<strong>Leibniz</strong>’ Lebzeiten unveröffentlicht.<br />

Mit Foucher hatte <strong>Leibniz</strong> schon vor seiner großen Forschungsreise im Briefverkehr<br />

gestanden. Nach seiner Rückkehr war er bemüht, diesen wieder aufleben zu lassen. Dazu<br />

sandte er mehrere Schreiben nach Paris. Auf das dritte, vom 23. März 1691, dem der

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