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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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einleitung XXX<strong>III</strong><br />

oben genannten <strong>Leibniz</strong>schen Brief an Alberti im Journal des sçavans vom 18. März<br />

1691 veranlaßt hatte (vgl. N. 24 u. Gerhardt, Philos. Schr. 1, S. 398), und Pellisson<br />

Mitteilungen über die <strong>Leibniz</strong>schen Entdeckungen erhielten, war Bodenhausen allerdings<br />

nicht bekannt. So entwickelte <strong>Leibniz</strong> in einem Brief an Pellisson aus der 2. Julihälfte<br />

(I, 6 N. 99) seine Grundgedanken über die Kraft (force, l’effort, conatus) als die wichtigste<br />

Eigenschaft der Körper und baute diese Darlegungen im folgenden Schreiben (I, 7 N.110)<br />

weiter aus (force active, force passive). Ferner schickte er wichtige Dokumente seiner in<br />

den achtziger Jahren geführten Auseinandersetzungen mit Catelan und N. Malebranche<br />

nach Frankreich. Auch auf seine damalige Diskussion mit A. Arnauld wies er hin. Pellisson<br />

bahnte daraufhin den Kontakt mit Mitgliedern der Académie des sciences an (I, 7 N. 120).<br />

So sah sich <strong>Leibniz</strong> um die Jahreswende 1691/1692 genötigt, eine neue Zusammenfassung<br />

seiner zentralen Gedanken zur Dynamik niederzuschreiben.<br />

Vielleicht war das auch der Grund dafür, daß er den völlig überraschten und irritierten<br />

Bodenhausen mit seinem nicht gefundenen Schreiben vom 23. Dezember 1691 bat,<br />

ihm dessen Reinschrift der Dynamica nach Hannover zu schicken (vgl. N. 55). Später<br />

konnte <strong>Leibniz</strong> den Freund wieder beschwichtigen (vgl. N. 63), denn er hatte inzwischen<br />

einen neu verfaßten Essay de dynamique oder Élémens dynamiques (Foucher<br />

de Careil, Œuvres 1, Annexe, bzw. P. Costabel, <strong>Leibniz</strong> et la dynamique, 1960 u. ö.)<br />

genannten Text mit dem Schreiben vom 18. Januar 1692 (I, 7 N. 129) an Pellisson gesandt,<br />

nicht ohne auf den Unterschied zu seiner Dynamica besonders hinzuweisen: ” Il entre bien<br />

d’autres choses dans ma Dynamique, tant pour expliquer le tout à priori, que pour en<br />

monstrer l’usage et l’application à la solution des cas particuliers, mais je n’en ay pris,<br />

que ce qui me paroist plus aisé, et convenable au dessein, d’expliquer le principe general<br />

de la conservation de la force absolue. Je voudrois que cet Essay pût estre examiné par<br />

le R. P. de Mallebranche luy même.‘‘ Leider führte dieser <strong>Leibniz</strong>sche Vorstoß lediglich<br />

zu einer Verlesung des Essay de dynamique vor der Académie des sciences am 28. Juni<br />

1692 durch Ph. de la Hire und zur Herstellung von Abschriften; eine öffentliche Auseinandersetzung<br />

darüber und sogar die geforderte Weitergabe einer Kopie an Malebranche<br />

unterblieben. Die letztere hätte, wenn sie rechtzeitig erfolgt wäre, möglicherweise sogar<br />

Einfluß auf Malebranches Schrift Des lois de la communication des mouvemens nehmen<br />

können, welche im Sommer 1692 erschien. <strong>Leibniz</strong> hat unmittelbar nach Erhalt dieser<br />

Schrift Bemerkungen zu Malebranches Text (Gerhardt, Philos. Schr. 1, S. 346–349)<br />

verfaßt und diese durch D. Larroque (vgl. I, 8, S. 549) Malebranche überbringen lassen.<br />

Malebranche reagierte ebenso unmittelbar mit einem Brief vom 8. Dezember 1692 (Ger-

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