Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 55 rudolf christian von bodenhausen an leibniz, 12. Januar 1692 243 54. LEIBNIZ AN CHRISTIAAN HUYGENS Hannover, 31. Dezember 1691 (10. Januar 1692). [53. 59.] Überlieferung: L Abfertigung: Leiden Bibl. d. Rijksuniversiteit Collect. Huygens 45, N. 2728. 1 Bog. 8 o . 1 S. — Gedr.: 1. Huygens, Exercitationes 1, 1833, S. 118; 2. Gerhardt, Math. Schr. 2, 1850, S. 126–127; 3. Gerhardt, Briefw., 1899, S. 686; 4. Huygens, 5 Œuvres 10, 1905, S. 230. Monsieur Ma derniere vous aura esté rendue, où j’ay repondu aux vostres; et je m’y rapporte; repetant les bons souhaits que j’ay faits. Maintenant j’oserois bien vous supplier de me faire la grace de faire tenir la cyjointe 10 à M. le Comte de Windischgraz Ambassadeur de l’Empereur, qui se trouve à la Haye. J’ay fait sçavoir à Messieurs de Leipzig, que vous pourriés bien leur faire l’honneur de leur communiquer quelque chose touchant la Musique, pour estre mis dans leur journal. Je suis avec zele Monsieur Vostre treshumble et tresobeissant serviteur Leibniz. 15 Hanover ce 31 de Decembr. vieux style 1691 55. RUDOLF CHRISTIAN VON BODENHAUSEN AN LEIBNIZ Villa, 12. Januar 1692. [49. 64.] Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 79 Bl. 72–73. 1 Bog. 8 o . 3 S. Eigh. Aufschrift. Randschaden durch Siegel. 20 Zu N. 54: Die Abfertigung, der Leibniz’ Schreiben an Gottlieb v. Windischgrätz vom gleichen Tag (I,7 N. 280) beilag, folgt N. 53. 8 vostres: N. 46 u. N. 52. 12 fait sçavoir: am 8. Januar 1692; vgl. Menckes Antwort vom 12. Januar 1692 (I,7 N. 284). Zu N. 55: K antwortet auf ein (nicht gefundenes) Leibnizsches Schreiben vom 23. Dezember 1691 und wird zusammen mit N. 49 beantwortet durch N. 64.

244 rudolf christian von bodenhausen an leibniz, 12. Januar 1692 N. 55 Ill mo Sig re mio Sig re e P rone Col mo Di Villa, 12. Jan. 1692 Aus deßen letzten vom 13. X br ersehe ich, daß M. h. H. mein letztes noch nicht erhalten, so aber verhoffentlich Ihm nunmehr wird überkommen seyn; darinnen ich mich beklaget, daß meine gegenwärtigen schweren labores, so ich nothwendig vollführen muß 5 v. tag v. nacht damit zubringen, mir nicht zugelaßen M. h. H n schöne solution v. von Ihm verlangte analysin recht zu genießen, noch umb einiger puncten so mir darinnen annoch schwer fallen, erklärung denselben zu ersuchen, biß ich nach ein paar Monathen wider mein eigener H. werde. Verschiebe also meine gewöhnliche importunität biß auf erste ruhe. Habe mich auch aller bekandten (furum temporis) zu entschlagen auf mein gut retiriret 10 biß auf Ostern allda zu verbleiben, v. meinen laboribus, so keine müßige leute wollen umb sich haben, beßer obzuliegen; Indeßen wundert mich, daß H. Magliab. vorgeschlagen, das Packet von Rom an mich schicken zu laßen, da er mir doch nicht allein nicht das geringste darvon gesaget, sondern vor das sicherste erwehlet, daß H. Alessandro Melani zu Rom solches grade an den H. Agenten zu Venedig schicke, auf daß man nicht viel streit v. 15 unkosten mit hiesiger Dogana oder einig unglück mit diesen bösen leuten habe, welches ich auch approbire, sonderlich wenn eine überschrifft von gedachten Ministern als Ihro Durchl. wahren v. schrifften, wie andere pflegen, darauf gestellet würde. H. Capitan della Rena buch wird nunmehr (wie derselbe mir schon vor einem Monath versprochen) in H n Mendlein händen seyn. Des Cinelli Scanzie kan man allhier nicht 20 haben, als durch den H n Magliab. weil sie wegen einiger satyrischen (doch wahren) censur allhier verbothen, v. dem Autori große verfolgung v. exilium verursachet, von welcher ungerechtigkeit viel wäre zu sagen; haben doch anderwerts großen abgang gehabt, denn der Autor scharff v. nett Italienisch schreibet, wie ich ihn auch offt mit großer lust wegen seiner scharffen concept angehöret, als er noch allhier sich befande. 25 Von P. Noris schrifften kan Ihm H. Magliab. nachricht geben, weil der Autor als ein politischer Mann damit handelt, wie es ihm am nützten vorfället. Habe auch keine freundschafft mit ihm, weil er mich zu hoff verfolget, denn ich bin ihm ein stachel im Auge, nachdem er erfahren, daß ich mich verwundere, wie er sich unterstünde, ohne einige wißenschafft arithmeticae vulgaris, astronomiae et geographiae (wie er mir selber 30 bekandt, als er vor einiger zeit in der bibliothec da 2 globi stunden, gegen mich sagte, er 2 letztes: N. 49. 6 analysin: die Analysis problematis catenarii war Beilage zu N. 33; vgl. N. 49. 10 Ostern: 6. April 1692 (neuer Stil). 11 vorgeschlagen: vgl. I,7 N. 227. 18 buch: C. Della Rena, Della serie degli antichi Duchi I, 1690. 19 Cinelli Scanzie: G. Cinelli Calvoli, Della biblioteca volante scanzia 1–8, 1677–1692.

244 rudolf christian von bodenhausen an leibniz, 12. Januar 1692 N. 55<br />

Ill mo Sig re mio Sig re e P rone Col mo Di Villa, 12. Jan. 1692<br />

Aus deßen letzten vom 13. X br ersehe ich, daß M. h. H. mein letztes noch nicht<br />

erhalten, so aber verhoffentlich Ihm nunmehr wird überkommen seyn; darinnen ich mich<br />

beklaget, daß meine gegenwärtigen schweren labores, so ich nothwendig vollführen muß<br />

5 v. tag v. nacht damit zubringen, mir nicht zugelaßen M. h. H n schöne solution v. von Ihm<br />

verlangte analysin recht zu genießen, noch umb einiger puncten so mir darinnen annoch<br />

schwer fallen, erklärung denselben zu ersuchen, biß ich nach ein paar Monathen wider<br />

mein eigener H. werde. Verschiebe also meine gewöhnliche importunität biß auf erste ruhe.<br />

Habe mich auch aller bekandten (furum temporis) zu entschlagen auf mein gut retiriret<br />

10 biß auf Ostern allda zu verbleiben, v. meinen laboribus, so keine müßige leute wollen umb<br />

sich haben, beßer obzuliegen; Indeßen wundert mich, daß H. Magliab. vorgeschlagen, das<br />

Packet von Rom an mich schicken zu laßen, da er mir doch nicht allein nicht das geringste<br />

darvon gesaget, sondern vor das sicherste erwehlet, daß H. Alessandro Melani zu Rom<br />

solches grade an den H. Agenten zu Venedig schicke, auf daß man nicht viel streit v.<br />

15 unkosten mit hiesiger Dogana oder einig unglück mit diesen bösen leuten habe, welches<br />

ich auch approbire, sonderlich wenn eine überschrifft von gedachten Ministern als Ihro<br />

Durchl. wahren v. schrifften, wie andere pflegen, darauf gestellet würde.<br />

H. Capitan della Rena buch wird nunmehr (wie derselbe mir schon vor einem Monath<br />

versprochen) in H n Mendlein händen seyn. Des Cinelli Scanzie kan man allhier nicht<br />

20 haben, als durch den H n Magliab. weil sie wegen einiger satyrischen (doch wahren) censur<br />

allhier verbothen, v. dem Autori große verfolgung v. exilium verursachet, von welcher<br />

ungerechtigkeit viel wäre zu sagen; haben doch anderwerts großen abgang gehabt, denn<br />

der Autor scharff v. nett Italienisch schreibet, wie ich ihn auch offt mit großer lust wegen<br />

seiner scharffen concept angehöret, als er noch allhier sich befande.<br />

25 Von P. Noris schrifften kan Ihm H. Magliab. nachricht geben, weil der Autor als<br />

ein politischer Mann damit handelt, wie es ihm am nützten vorfället. Habe auch keine<br />

freundschafft mit ihm, weil er mich zu hoff verfolget, denn ich bin ihm ein stachel im<br />

Auge, nachdem er erfahren, daß ich mich verwundere, wie er sich unterstünde, ohne<br />

einige wißenschafft arithmeticae vulgaris, astronomiae et geographiae (wie er mir selber<br />

30 bekandt, als er vor einiger zeit in der bibliothec da 2 globi stunden, gegen mich sagte, er<br />

2 letztes: N. 49. 6 analysin: die Analysis problematis catenarii war Beilage zu N. 33; vgl. N. 49.<br />

10 Ostern: 6. April 1692 (neuer Stil). 11 vorgeschlagen: vgl. I,7 N. 227. 18 buch: C. Della Rena,<br />

Della serie degli antichi Duchi I, 1690. 19 Cinelli Scanzie: G. Cinelli Calvoli, Della biblioteca<br />

volante scanzia 1–8, 1677–1692.

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