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Reihe III - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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74 johann daniel crafft an leibniz, 23. Februar (5. März) 1691 N. 11<br />

auf vnterschiedlichen Bergwercken biß gar in Böhmen, worzu ich ihm meine Pferd vnd<br />

Calesche geliehen. Von Grätz aus hatt Er mir geschrieben, daß so viel schöne experimenta<br />

daselbst sich gefunden. Vergangenen Sonnabend 8 tage ist der Knecht mit der Calesche<br />

wiederkommen, womit Er mir sagen Laßen, Er wolle folgenden Sonntag selbsten zue mir<br />

5 kommen, allein ich habe ihn biß dato nicht gesehen, auch nicht ein Buchstaben von ihm<br />

erhalten. Weiß also von seiner gantzer verrichtung nichts, alß daß mein Knecht zu sagen<br />

weiß, Er glaube, daß Er über 4 Cent r Stein mit habe schleppen müßen. Dies ist ein große<br />

faute an dem Mann, daß man sich auf seine wortt nicht verlaßen kann.<br />

Von publicis mag ich nichts gedencken. Wir sind vnd bleiben Teutsche.<br />

10 Meine reyß auf München, so ich Sie thue, thu ich Sie wieder meinen willen, vnd aus<br />

zwang, gleich wie ich viele jahr her alles thun habe müßen. Zu dem, das ich gerne thäte,<br />

kann ich nicht gelangen. Muß mich plagen mit dingen die ich nicht kann, vnd das ich<br />

kann, mus ich stehen laßen. Was meine vorhabende independentz, welche M. h. H. mystice<br />

beschrieben nennet, belanget, davon kann ich die specialia dießmahl nicht schreiben. Ich<br />

15 will erst ein 14 tage oder etwaß in dem glaßofen arbeiten, alßdenn resolviren, vnd alle<br />

specialia berichten. H. Heine ist vor etl. tagen bey mir gewesen, vnd hatt mir ein gruß<br />

von M. h. H. gebracht. Des schreibens wegen hatt Er sich excusirt, vnd gesagt, Er habe<br />

es dem PostMeister in Illmenaw zugestellet, Er ist auf Leipzig, vmb eine gewerckschafft<br />

zusammen zuebringen, Er hatt große hoffnung, vnd daß gluck daß Er von seiner Zech<br />

20 schon vnterschiedliche kux, à 10 rthl. verkaufft hatt, bey formirung der Gewerckschafft<br />

wird Er M. h. H. auch einige kuxe verehren. Mitt seinem H. Berghauptman stehet Er in<br />

großer differentz, vnd scheinet H. Heine nicht vnrecht zue haben, vnd wird von Weimar<br />

portiret.<br />

Jetzo stehet mir etwaß vor, wenn es glücket, so binn ich aus allen sorgen. Ob es gehen<br />

25 werde, kann ich Bald wißen. Es ist ein Sach die ich nicht aus Neyd, sondern nothwendig<br />

still halten mus. Vale.<br />

M. h. H. d. D. J. D. Crafft mp.<br />

Gotha den 23 Febr. 1691.<br />

2 geschrieben: Brief nicht ermittelt. 3 Knecht: nicht ermittelt. 4 folgenden Sonntag: 15. (25.)<br />

Februar. 14 beschrieben: vgl. N. 2, S. 6 f. 17 schreibens: der nicht gefundene <strong>Leibniz</strong>brief an Crafft<br />

vom 25. November 1690 wurde über Heyn geleitet. 18 PostMeister: nicht ermittelt. 19 Zech:<br />

nach <strong>III</strong>,4 N. 248 eine Steinkohlengrube. 21 Berghauptman: nicht ermittelt. 22 Weimar: Ilmenau<br />

gehörte seit 1660 zu Sachsen-Weimar.

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