"Nehlsen informiert" Ausgabe 35 [4.2 MB] - Nehlsen AG

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Josefine Marks und Anja Roggendorf kümmern sich um das, was andere wegwerfen.
Die beiden üben damit einen typischen Männerberuf aus.
Zwei Frauen auf Tour
Männerdomäne ade – bei Nehlsen arbeitet ein Team, das es in Bremen so bislang nur einmal gibt
In den Augen von Zwei- und DreiJährigen
sind sie die wahren Helden unseres
Lebens: Polizist, Baggerfahrer und
Müllmann. Müll-Mann? Und was ist mit
den Müllfrauen? Gibt es die? Ja! Das einzige
Frauenteam Bremens besteht aus
Josefine Marks und Anja Roggendorf
und ist zusammen im Bremer Stadtgebiet
im Einsatz. Seit Anfang September
wurde das Ladepersonal bei Nehlsen
mit Damen verstärkt. »Erstmalig haben
wir in unserer Männerdomäne Frauen
im Einsatz«, berichtet Betriebsstättenleiter
Andreas Preen.
»Manche sind so baff, dass sie ein Foto
machen«
Wenn die zwei Frauen mit ihrem Müllfahrzeug
auf Restmüll-Tour sind, kommt
es auch schon mal vor, dass sie fotografiert
werden. »Manche sind so baff, dass
sie ihre Kamera holen und ein Foto
machen«, sagt die 24-Jährige Josefine
Marks. Sie ist gelernte Berufskraftfahrerin
und die Chauffeurin des Fahrzeuges
HB NE 260, ein Mercedes/Faun mit einem
zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen.
»Wenn Frauen LKW fahren, dann machen
sie das aus Berufung«, meint Preen.
Und so ist es auch. »Ich wollte das schon
immer machen«, sagt Marks, die erst
kürzlich ihre dreijährige Ausbildung
beendet hat und zum 1. August als
Berufskraftfahrerin bei Nehlsen eingestellt
wurde. »Wir dachten uns, das
könnte passen. Die beiden würden ein
gutes Team abgeben«, sagt Betriebsstättenleiter
Preen.
»Die Gerüche sind manchmal schlimm,
aber im Herbst ist es o. k.«
Die 45-jährige Anja Roggendorf, die die
Restmülltonnen entleert, hatte zuvor als
Sortierkraft bei Nehlsen gearbeitet. Nun
holt sie, genau wie ihre männlichen Kollegen,
jede einzelne Tonne vom Straßenrand,
die dann maschinell mit hydraulischem
Anheben und Kippen geleert
wird. »An warmen Tagen sind die Gerüche
manchmal schlimm, aber jetzt im
Herbst ist es o. k.«, sagt sie. Die Wege
zu den Tonnen seien zwar nur kurz, aber
nicht ohne, und würden sie fit halten.
Ungewöhnlich ist es schon, wenn zwei
Frauen das erledigen. Aber das sehen
die beiden Müllwerkerinnen nicht so. Es
ist halt ihr Job, den sie als Team erledigen.
Zwei Frauen auf Restmüll-Tour eben.
Da staunen auch die männlichen
Kollegen nicht schlecht.