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"Nehlsen informiert" Ausgabe 35 [4.2 MB] - Nehlsen AG

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elko-SPEZIAL<br />

Zeitreise in eine neue Welt<br />

Erweiterungsbau des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven /<br />

Bremer Bühnenhaus GmbH baute 1960er-Jahre-Kulissen nach<br />

Das Deutsche Auswandererhaus in<br />

Bremerhaven erzählt Geschichten von<br />

Menschen, von Schicksalen, die berühren.<br />

Die Besucher gehen auf eine Zeitreise<br />

in eine neue Welt. »Das kann man<br />

nicht alles erzählen, das muss man sich<br />

anschauen«, meint Christian Koch, Betriebsstättenleiter<br />

bei der Bremer Bühnenhaus<br />

GmbH (BBH).<br />

Die zur elko-Gruppe gehörende Firma,<br />

die sich schwerpunktmäßig mit der Ausstattung<br />

von Film- und TV-Produktionen<br />

sowie Museen beschäftigt, wurde über<br />

die Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft<br />

Alter/Neuer Hafen mbH (BEAN)<br />

mit dem Bau der Ausstellungsmöbel<br />

für den neuen Themenkomplex ›300 Jahre<br />

Einwanderung nach Deutschland‹<br />

beauftragt. Bislang hat sich das 2005<br />

eröffnete Museum mit den Menschen<br />

beschäftigt, die die Alte Welt in Richtung<br />

Neue Welt – Amerika, Kanada, Australien,<br />

Argentinien oder Brasilien – verließen.<br />

Seit April zeigt das Deutsche Auswandererhaus<br />

in dem rund 800 Quadratmeter<br />

großen Erweiterungsbau ein im<br />

Stil der frühen 1970er-Jahre nachgebautes<br />

Einkaufszentrum, in dessen einzelnen<br />

Ladengeschäften die Einwanderungsgeschichte<br />

erzählt wird. Es ist heute<br />

das größte Erlebnismuseum in Europa,<br />

das sich mit historischen und aktuellen<br />

Bezügen der Migration auseinandersetzt.<br />

BBH baute unter anderem Ausstellungsmöbel<br />

für ein Reisebüro, einen Fotoladen<br />

und ein Kino nach.<br />

»Sämtliche Möbelstücke, die wir angefertigt<br />

haben, mussten stabil genug sein.<br />

Immerhin sollen sie die bis zu 1.000 Besucher<br />

pro Tag auch überleben«, erläutert<br />

Koch, der gelernter Tischlermeister ist.<br />

Sehr viele Originalmöbel aus den 1970er-<br />

Jahren seien ebenfalls mit eingebaut<br />

worden. Das BBH-Team umfasst neben<br />

Tischlern, Malern und Schlossern zum<br />

Beispiel auch Maskenbildner, Requisiteure<br />

und Dekorateure. Weinrote Wände<br />

Eine Zeitreise in die Bundesrepublik<br />

Deutschland im Herbst 1973, einen<br />

Tag nach dem Anwerbestopp ausländischer<br />

Arbeitskräfte.<br />

Vor dem Hintergrund einer originalgetreu<br />

rekonstruierten Ladenpassage<br />

entdeckt der Besucher die<br />

Einwanderungsgeschichte von<br />

15 Menschen aus über 300 Jahren.<br />

Die Ausstellungsobjekte entstammen<br />

der Sammlung des Deutschen<br />

Auswandererhauses.<br />

Foto: Deutsches Auswandererhaus<br />

für das plüschig eingerichtete ›Roxy‹-<br />

Kino fertigte das Team ebenfalls in der<br />

Werkstatt, die sich in der Bremer Überseestadt<br />

befindet.<br />

Nach Ankunft in der Einwanderungsstation<br />

›Ellis Island‹, dem bisherigen<br />

Ende der Reise, passieren die Besucher<br />

nun eine Amtsstube, das ›Office of<br />

the New World‹. Anschließend treten sie<br />

hinaus und befinden sich im berühmtesten<br />

Bahnhof der Welt – dem Grand<br />

Central Terminal in New York. Mit dem<br />

Gang über eine Verbindungsbrücke<br />

zum Erweite rungs bau erwartet den<br />

Besucher der Perspektivwechsel zur<br />

Einwanderung nach Deutschland.<br />

Das Kölner Fotogeschäft Lambertin diente<br />

als Vorlage für dieses Fotogeschäft. Hier<br />

werden Kameras angeboten, Fachzeitschriften<br />

und Fotoalben.<br />

In den Regalen stehen auch 15 ganz besondere<br />

Fotoalben: Es sind die Familienalben<br />

der Einwanderer, deren Geschichten im<br />

Deutschen Auswandererhaus erzählt werden.<br />

Die ausgestellten Objekte entstammen der<br />

Sammlung des Deutschen Auswandererhauses.<br />

Foto: Deutsches Auswandererhaus<br />

Beleuchtet werden 300 Jahre, von den<br />

Hugenotten bis in die Gegenwart. Den<br />

Teilnachbau des New Yorker Hauptbahnhofs<br />

realisierten die Werkstätten von<br />

Studio Hamburg Media Consult International<br />

GmbH. »Für diesen Bereich haben<br />

wir Sitzbänke und Stehpulte nach Originalfotovorlagen<br />

nachgebaut«, berichtet<br />

Koch.<br />

Das Hamburger Planungsbüro Andreas<br />

Heller Architects & Designers, das schon<br />

für das Haupthaus des Deutschen Auswandererhauses<br />

verantwortlich war, hat<br />

auch die Erweiterung des Museums konzipiert<br />

und gestaltet. Etwa 4,5 Millionen<br />

Euro hat es gekostet, die Ausstellungsfläche<br />

um rund 800 Qua dratmeter zu<br />

vergrößern und dafür auch ein Drittel<br />

der alten Ausstellung umzubauen. Der<br />

Einsatz und die Hingabe jedes Einzelnen<br />

trugen zum erfolgreichen Gelingen des<br />

Gesamtwerkes bei.<br />

»Die 1970er-Jahre originalgetreu nachzubilden,<br />

das war eine besondere Herausforderung,<br />

die das Team vom Bremer<br />

Bühnenhaus perfekt gemeistert hat.<br />

Es war beeindruckend zu beobachten,<br />

wie die Zeit der Bundesrepublik von<br />

vor 40 Jahren in so kurzer Zeit wieder<br />

auferstanden ist«, sagt der Generalplaner<br />

und Architekt Andreas Heller.<br />

Weitere Informationen und Öffnungszeiten<br />

unter www.dah-bremerhaven.de<br />

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