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Erfolgreiche Energiegewinnung ? Photovoltaik auf ... - Nehlsen AG

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informiert<br />

Unternehmensmagazin der <strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong><br />

> Analyse: zufriedene Kunden und neue Herausforderungen<br />

> Sekundärrohstoffe: den Mengenstrom managen<br />

> ProKlima: Green IT senkt Kohlendioxidausstoß<br />

<strong>Erfolgreiche</strong> <strong>Energiegewinnung</strong> –<br />

<strong>Photovoltaik</strong> <strong>auf</strong> Dachflächen<br />

07 Juni<br />

Besuchen Sie uns<br />

Halle B1, Stand 222<br />

2010


25<br />

13<br />

11<br />

14<br />

23<br />

>> INHAlT<br />

03 Editorial<br />

04 <strong>Photovoltaik</strong> <strong>auf</strong> Dachflächen<br />

06 „ProKlima“ ist ein Muss!<br />

07 Green IT senkt Kohlendioxidausstoß<br />

08 „The future is green“<br />

Im Fokus der Ereignisse<br />

09 Zufriedene Kunden und neue Herausforderungen<br />

10 Flüssigkeiten statt Abfälle<br />

11 2. <strong>Nehlsen</strong>-Triathlon im August<br />

12 Bermudadreieck fest im Griff<br />

13 „Bremen räumt <strong>auf</strong> – ein sauberer Erfolg“<br />

14 Den Mengenstrom managen<br />

16 ASO – erfolgreicher Start unter neuen Bedingungen<br />

17 Lebendige Leitlinien für ein gutes Klima<br />

18 Abfallsortierung im Praxistest<br />

19 Erfolg ist kein Zufallsprodukt<br />

20 Ein Auftrag für Helden<br />

21 Jetzt registrieren – eANV ist Pflicht<br />

22 Learning by doing mit „alten Hasen“<br />

23 <strong>Nehlsen</strong> Contracting ist <strong>Nehlsen</strong> international<br />

Joint Venture für alternative Brennstoffversorgung<br />

24 20 Jahre <strong>Nehlsen</strong> in Sachsen<br />

25 Einblicke ins Berufsleben<br />

26 Enold – das kleine Sögestraßenferkel<br />

27 Kurzmeldungen<br />

28 Cartoon<br />

04 07<br />

Juni<br />

2010


Scheitern der Klimakonferenz, Rohstoffknappheit,<br />

schleppende Kreditvergabe, der neue<br />

Bundespräsident und der eigene Weg zu mehr<br />

Nachhaltigkeit – ein Plädoyer für mehr Inhalte<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Ergebnisse der Klimaschutzkonferenz<br />

in Kopenhagen liegen uns vor und ein Folgetermin<br />

in Mexiko ist vereinbart. Wir brauchen<br />

in Deutschland ein neues Kreisl<strong>auf</strong>wirtschafts-<br />

oder Rohstoffgesetz, denn eine<br />

erhebliche Menge des deutschen Abfall<strong>auf</strong>kommens<br />

geht immer noch nicht in die<br />

richtigen Recyclinganlagen. Ohne es öffentlich<br />

zu diskutieren, ist der Preis wichtiger<br />

als das Ziel. Der neue Gesetzentwurf hat<br />

viele Verbesserungen in sich, wird aber<br />

nicht klar genug ausfallen, um das stoffliche<br />

Recycling an die notwendige Stelle zu<br />

bringen. Alte Verbrennungsanlagen mit<br />

schlechten Wirkungsgraden bleiben europaweit<br />

erst einmal für die nächsten Jahre<br />

von CO 2 -Abgaben befreit und können so<br />

munter weiter Abfälle mit schlechten Energieauskopplungen<br />

verbrennen.<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung zählt,<br />

wer den haushaltsnahen Abfall sammelt,<br />

und nicht, welche Recyclingquote erreicht<br />

wird. Die deutsche Industrie beschwert<br />

sich derzeit bei der Bundesregierung, dass<br />

der Zugriff <strong>auf</strong> Rohstoffe immer schwieriger<br />

und riskanter wird. Die heimischen<br />

Sekundärrohstoffe stärker zu nutzen, ist<br />

die einfachste Antwort. Diese Konzepte<br />

in andere Länder zu bringen, wäre die Strategie.<br />

Stattdessen bemühen wir uns, die<br />

Zuständigkeit zu klären – ob kommunale<br />

oder private Unternehmen, mit oder ohne<br />

Mehrwertsteuer. Da der Markt für den<br />

Bürger und den Staat dauerhaft die besseren<br />

Lösungen beschert, bräuchten wir<br />

klare zeitlich versetzte Zielvorgaben. Den<br />

Bürgern sichert dies ein breites Angebot<br />

an Dienstleistungen und Produkten zu<br />

Marktpreisen, dem Staat sichert es Einnahmen<br />

in Form von Umsatz-, Einkommen- und<br />

Gewerbesteuer.<br />

Steuern und Konjunkturpaket 3<br />

Als Befürworter von zeitlich befristeten<br />

Lenkungsinstrumenten wie dem Konjunkturpaket<br />

3 hatte ich Ende letzten Jahres<br />

einen Versuch initiiert, energiesparende<br />

Produkte und energiesparende Produktion<br />

zu fördern. Die durch die Banken- und Wirtschaftskrise<br />

schleppende Vergabe von<br />

Krediten hat zu Investitionsstaus und zur<br />

Verlangsamung von pfiffigen, zeitgemäßen<br />

Investitionen geführt. Mit dem Hinweis a<br />

uf Steuersenkungen wurden solche Vorhaben<br />

an vielen Stellen nicht ernst genommen.<br />

Auch der Hinweis, dass nach dem<br />

Scheitern von Kopenhagen sogenannte<br />

Leuchtturmprojekte noch mehr an Bedeutung<br />

gewinnen würden, wurde vom Tisch<br />

gefegt. Nachhaltig ist das nicht. Sich heute<br />

in der Wirtschaft mit energiesparender Produktion<br />

und energiesparenden Produkten<br />

zu beschäftigen und diese zu realisieren,<br />

würde uns den Vorsprung verschaffen, es<br />

zu können, wenn es alle benötigen. Dieses<br />

gilt für Deutschland und Europa, aber unsere<br />

Zankkultur ist besser ausgeprägt als<br />

klare Vorgaben für eine Zukunftssicherung.<br />

Es ist schwierig heute über Deichbau zu<br />

sprechen, wenn nicht gerade einer gebrochen<br />

ist. Aber mit Steuern runter und dann<br />

Steuern r<strong>auf</strong> schaffen wir es nicht. Vertrauen<br />

und Transparenz sind die Grundlage<br />

bei einer mittel- und langfristigen Kreditvergabe,<br />

mit dem Hin und Her steht es<br />

schlecht um Kredite. Ein gezieltes Förderprogramm<br />

ist wünschenswert. Es stellt<br />

eine sinnvolle Ergänzung für die Förderung<br />

der Forschung dar und schafft oder erhält<br />

Arbeitsplätze vor Ort. Ob es Konjunkturprogramm<br />

3 oder Kopenhagen 1 heißen<br />

soll, spielt eine untergeordnete Rolle.<br />

Der neue Bundespräsident<br />

Der zurückgetretene Bundespräsident<br />

Horst Köhler hatte schon vor mehr als<br />

einem Jahr gesagt, es wäre an der Zeit,<br />

dass der Bundespräsident vom Volk direkt<br />

gewählt wird. Er hatte Recht. Nach mehr<br />

als 50 Jahren Demokratie ist es einem Volk<br />

der Dichter und Denker schon zuzumuten,<br />

dass es sein Staatsoberhaupt selbst wählen<br />

kann. Es würde viel Zankerei vermeiden<br />

und die schon häufig erwähnte Politikmüdigkeit<br />

(Wahlbeteiligung der letzten Landtagswahl)<br />

vielleicht wieder in Schwung<br />

bringen. Politik, Parteien und das Volk hätten<br />

eine Win-win-Situation. Schade, dass<br />

auch diese Chance nicht genutzt wurde.<br />

Aber wer wählen möchte, muss auch für<br />

sein Bürgerrecht kämpfen, vielleicht entsteht<br />

ja eine Bewegung, um dies durchzusetzen.<br />

<strong>Nehlsen</strong> ProKlima<br />

Der eigene Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

und Zukunftssicherung heißt <strong>Nehlsen</strong><br />

ProKlima. Ende des letzten Jahres entwickelt,<br />

beschreibt es die Selbstverpflichtung<br />

des Unternehmens bezogen <strong>auf</strong> den besseren<br />

Umgang mit Ressourcen, Rohstoffen<br />

und Recycling bei gleicher Leistungsstärke.<br />

Wir sind uns sicher, einen guten Weg für<br />

ein gutes Miteinander gefunden zu haben,<br />

den wir in den nächsten fünf Jahren mit<br />

Ihnen und im eigenen Unternehmen weiterentwickeln<br />

wollen. Ob <strong>Photovoltaik</strong>,<br />

das erste Abfallsammelfahrzeug einer Serie<br />

mit Hybridantrieb oder die Stärkung des<br />

stofflichen Recyclings – wir gestalten und<br />

erbringen zeitgerechte Lösungen.<br />

Der Mensch braucht ein Ziel, haben schon<br />

Wissenschaftler vor mehr als 100 Jahren<br />

behauptet, unser Weg zum Ziel heißt Pro-<br />

Klima!<br />

In diesem Sinne<br />

Peter Hoffmeyer<br />

03


04<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlagen besitzen eine ausgereifte Technik.<br />

<strong>Photovoltaik</strong> <strong>auf</strong> Dachflächen<br />

Ein Teilbereich der Solartechnik wird erfolgreich zur <strong>Energiegewinnung</strong> genutzt<br />

Durch vielfältige Kundennachfragen hervorgerufen,<br />

bietet <strong>Nehlsen</strong> seit kurzer<br />

Zeit Dienstleistungen rund um <strong>Photovoltaik</strong><br />

an. Neben eigenen Dächern – wie<br />

<strong>auf</strong> dem Standort in Westoverledingen<br />

schon umgesetzt – sollen auch andere<br />

geeignete Flächen mit Solarmodulen<br />

ausgerüstet und genutzt werden. Peter<br />

Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender der<br />

<strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong> und Bremer Klimabotschafter:<br />

„Klimaschutz ist eines der wichtigsten<br />

Themen unserer Zeit. Wir arbeiten<br />

mit einem Team ‚ProKlima‘ intern an<br />

Energieeinsparungsmöglichkeiten, aber<br />

bieten auch Dienstleistungen für unsere<br />

Kunden an. Unser neuestes Produkt ist<br />

‚<strong>Nehlsen</strong>-<strong>Photovoltaik</strong>‘. Schwerpunkt der<br />

Tätigkeit wird das bundesweite Vermitteln<br />

von Dachflächen sein, aber auch die<br />

technische Planung (Engineering) für<br />

Dachflächeninhaber.“ Unter <strong>Photovoltaik</strong><br />

(oder auch Fotovoltaik) versteht<br />

man die direkte Umwandlung von Sonnenenergie<br />

in elektrische Energie mittels<br />

Solarzellen. Schon seit einigen Jahrzehnten<br />

wird dieses Verfahren erfolgreich<br />

eingesetzt. So wird es seit 1958 zur<br />

Energieversorgung der meisten Raumflugkörper<br />

genutzt. Inzwischen wird<br />

<strong>Photovoltaik</strong> auch <strong>auf</strong> unserem Planeten<br />

zur Stromerzeugung eingesetzt und findet<br />

vielerlei Anwendung, z. B. <strong>auf</strong> Dachflächen,<br />

bei Parkscheinautomaten, in<br />

Taschenrechnern oder <strong>auf</strong> Freiflächen.<br />

Der Name leitet sich aus dem Wortstamm<br />

des altgriechischen Wortes für<br />

Licht „photo“ sowie aus der Einheit für<br />

die elektrische Spannung, dem Volt<br />

(nach Alessandro Volta, italienischer<br />

Erfinder der Batterie), ab.<br />

<strong>Photovoltaik</strong> beruht <strong>auf</strong> einem physikalischen<br />

Prozess, bei dem das <strong>auf</strong> ein<br />

Modul einfallende Sonnenlicht in elektrische<br />

Energie umgewandelt wird, die<br />

dann in das öffentliche Stromnetz eingespeist<br />

werden kann. Nicht jedes Dach<br />

ist gleich gut für <strong>Photovoltaik</strong> geeignet.<br />

Die Bestimmung verschiedener Faktoren<br />

– wie z. B. Standort und Ausrichtung des<br />

Gebäudes, Dachform und -neigung sowie<br />

die zur Verfügung stehende Dachfläche<br />

– ist für eine ertragreiche <strong>Photovoltaik</strong>anlage<br />

entscheidend.<br />

Rolf Meyer, Mitglied der Projektgruppe<br />

der <strong>Nehlsen</strong> GmbH & Co. KG: „Wir suchen<br />

und vermitteln betriebliche Dachflächen,<br />

<strong>auf</strong> denen <strong>Photovoltaik</strong>anlagen installiert<br />

werden können. Für den Betrieb<br />

kommen Dachflächen infrage, die mindestens<br />

20 Jahre gepachtet werden können.<br />

Bei Flachdächern mit einer Fläche<br />

von 2.000 m² und Schrägflächen, die<br />

1.500 m² <strong>auf</strong>weisen, ergeben sich besonders<br />

interessante Renditen.“<br />

Die Vorteile liegen <strong>auf</strong> der Hand. <strong>Photovoltaik</strong>anlagen<br />

besitzen eine ausgereifte<br />

Technik, versprechen eine lange Lebensdauer,<br />

stehen für ein aktives Umweltbewusstsein<br />

und der Staat unterstützt<br />

Betreiber von <strong>Photovoltaik</strong>anlagen.<br />

Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />

legt eine Vergütung für den eingespeisten<br />

Solarstrom fest.<br />

Die Pachtsätze von <strong>Nehlsen</strong> liegen bei<br />

ca. zwei Euro je Quadratmeter, der mit<br />

<strong>Photovoltaik</strong> belegt wird. Die genaue<br />

Berechnung erfolgt nach der Begutachtung<br />

des Daches.


Der Gesamtertrag 2009 betrug alleine in Breinermoor 53.310 kWh.<br />

Rolf Meyer bringt den Vorteil <strong>auf</strong> den<br />

Punkt: „Bisher ungenutzte Dachflächen<br />

sichern zukünftig vertraglich garantierte<br />

und geregelte Einnahmen im Voraus<br />

durch einen zuverlässigen Partner. Für<br />

eine erste Beurteilung gibt es eine Checkliste<br />

unter photovoltaik.nehlsen.com.“<br />

Um eine weitergehende Nutzung dieser<br />

Technik vornehmen zu können, errichtet<br />

<strong>Nehlsen</strong> in der Bremer Hüttenstraße<br />

eine Versuchsanlage. Dort soll durch<br />

Modulkühlung der Wirkungsgrad erhöht<br />

und das Kühlwasser für die Sanitärund<br />

Werkstattbereiche genutzt werden.<br />

Erneuerbare Energien –<br />

ein Gewinn für die Zukunft<br />

Bei der <strong>Energiegewinnung</strong> durch <strong>Photovoltaik</strong><br />

entstehen keine umweltschädlichen<br />

Stoffe. Dies bedeutet ein großes<br />

Plus gegenüber fossilen Energieträgern,<br />

deren Nutzung u. a. Kohlendioxid freisetzt<br />

und dadurch zur globalen Erwärmung<br />

beiträgt. Der Beitrag zum Klimaschutz,<br />

den eine <strong>Photovoltaik</strong>anlage<br />

leistet, errechnet sich nach der Kohlen-<br />

dioxid-Minderung, die sie ermöglicht,<br />

und hängt von den ersetzten fossilen<br />

Brennstoffen bzw. der eingesetzten konventionellen<br />

Energie ab. Jeder Quadratmeter<br />

einer <strong>Photovoltaik</strong>fläche kann<br />

den Kohlendioxidausstoß um bis zu 100 kg<br />

senken. Bei einer Fläche von 2.000 m²<br />

sind das pro Jahr bis zu 200 Tonnen weniger<br />

Kohlendioxid in der Atmosphäre.<br />

Um erneuerbare Energien und den Klimaschutz<br />

zu fördern, wurde das EEG geschaffen.<br />

2003 konnte infolgedessen der<br />

CO 2 -Ausstoß um ca. 23 Millionen Tonnen<br />

reduziert werden.<br />

<strong>Nehlsen</strong> hat durch die jahrzehntelangen,<br />

vielfältigen Aktivitäten in der Entsorgungsbranche<br />

sehr viel Erfahrung und<br />

Know-how im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien gesammelt. Durch diese Kompetenz<br />

kann <strong>Nehlsen</strong> schnell und umfassend<br />

Lösungen anbieten: von der Planung<br />

und Projektierung bis hin zur Umsetzung<br />

durch starke Partner, die die<br />

Technik liefern, realisieren und betreuen.<br />

Schritt für Schritt zur<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlage<br />

Beratung / Projekterfassung<br />

Ausfüllen der Checklisten und<br />

der Unterlagen<br />

Prüfung der Unterlagen<br />

Erstellung eines Angebotes<br />

Annahme des Angebotes<br />

Vertragsunterzeichnung<br />

Abtretung der Dienstbarkeit<br />

Ausführung des Auftrages<br />

Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />

|>| Kontakt<br />

Kompetenzzentrum <strong>Photovoltaik</strong><br />

Tel.: 0421 62665-518<br />

photovoltaik@nehlsen.com<br />

05


Die „Klimafreunde Bremen“ verpflichteten sich am 28. Mai 2010 zur weiteren Senkung des CO 2 -Ausstoßes.<br />

„ProKlima“ ist ein Muss!<br />

06 Extremwetterverhältnisse (wie z. B.<br />

Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen),<br />

verunreinigtes Trinkwasser<br />

sowie steigende Temperaturen und Meeresspiegel<br />

bedrohen Menschen und die<br />

Tierwelt. Die Folgen des Klimawandels<br />

sind jetzt schon spürbar und teilweise<br />

unumkehrbar. Rasches Handeln ist sofort<br />

erforderlich.<br />

Die Branche und <strong>Nehlsen</strong> machen schon<br />

viel für Klimaschutz und Ressourceschonung.<br />

Sie holen deutschlandweit aus dem<br />

Müll, was im Müll steckt, und <strong>Nehlsen</strong><br />

ist in vielen Fällen Vorreiter bei Innovationen<br />

– wie z. B. bei der Cryogenanlage<br />

oder dem Heizkraftwerk in Stavenhagen.<br />

Mit dem Ziel, klimaschonende Dienstleistungen<br />

und Produkte zu entwickeln,<br />

wurde 2009 das Projekt „<strong>Nehlsen</strong> Pro-<br />

Klima“ initiiert. Ein Jahr nach der Berufung<br />

von Peter Hoffmeyer zum Bremer<br />

Klimabotschafter startet das Familienunternehmen<br />

mit „<strong>Nehlsen</strong> ProKlima“<br />

und bearbeitet das Thema mit folgenden<br />

Zielsetzungen:<br />

· Verringerung des Energieverbrauchs in<br />

den Gebäuden (Einsparziel: 4 Prozent<br />

jährlich)<br />

· Optimierung von Logistik und Transport,<br />

z. B. durch Verbesserung der Fahrzeugtechnik<br />

(Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

um 2 Prozent)<br />

· Effektivitätssteigerung der Maschinen<br />

und Anlagen (2 Prozent Effektivitätssteigerung<br />

sowie 2 Prozent Einsparung<br />

fossiler Rohstoffe)<br />

· Ausbau der Recyclingaktivitäten durch<br />

Erhöhung der Recyclingquote<br />

· Klimabewusste Mitarbeiter durch<br />

regelmäßige Tipps (Energieverbrauch<br />

um 2 Prozent senken)<br />

Projektleiter Rolf Meyer von <strong>Nehlsen</strong><br />

GmbH & Co. KG: „Wir setzen <strong>auf</strong> interne<br />

Maßnahmen und externe Dienstleistungen<br />

(siehe auch Titelthema). Dabei<br />

steht neben Kundenorientierung und<br />

Qualität jetzt bewusst der Klimaschutz<br />

im Fokus. Dieses Wissen bieten wir<br />

Unternehmen und Kommunen an, die<br />

wir bei Klimaschutzprojekten zunächst<br />

beraten, dann gemeinsam Maßnahmen<br />

beschließen und diese dann umsetzen.“<br />

Dabei wird der unterschwellige Widerspruch<br />

zwischen Ökonomie und Ökologie<br />

bzw. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

<strong>auf</strong>gelöst. Das ist auch dringend<br />

notwendig. 3 t Kohlendioxid darf<br />

jeder Bundesbürger produzieren, damit<br />

sich das Klima nicht verändert. Über<br />

10 t Kohlendioxid sind er derzeit. Jede/r<br />

von uns kann privat und <strong>auf</strong> der Arbeit<br />

dazu beitragen, Energie zu sparen und<br />

das Klima zu schützen. So steckt z. B.<br />

in Unternehmen ein großes Einsparpotenzial<br />

von geschätzten 20 Prozent.<br />

„<strong>Nehlsen</strong> ProKlima“ ist also ökologisch<br />

gesehen ein Muss.


Axel Plaßmeier mit einem sogenannten Thin Client in der Hand, dessen Einsatz für weitere Stromeinsparungen bei <strong>Nehlsen</strong> sorgt.<br />

Green IT senkt Kohlendioxidausstoß<br />

Letztes Jahr haben im IT-Bereich der<br />

<strong>Nehlsen</strong>-Gruppe 17 Mitarbeiter mit der<br />

Unterstützung von vier Azubis dafür<br />

gesorgt, dass 49 netzwerktechnisch angeschlossene<br />

Standorte mit insgesamt<br />

820 aktiven Nutzern ihre Computerarbeit<br />

zuverlässig mit Hilfe von 128 Servern<br />

verrichten konnten. U. a. wurden 1,2 Mio.<br />

externe Mails und 2,5 Mio. interne Mails<br />

verlässlich zugestellt, weitergeleitet<br />

bzw. versendet. 42 Mio. Spam-Mails<br />

konnten erfolgreich abgewehrt werden.<br />

Alleine im letzten Jahr stieg der Aufwand<br />

der Abwehr von Spam und anderen<br />

Bedrohungen aus dem Internet um<br />

100 Prozent. Auch die Datenmenge ist<br />

überproportional um 25 Prozent gestiegen.<br />

Axel Plaßmeier, Leiter IT-Betrieb bei<br />

<strong>Nehlsen</strong>, stellt fest: „Am wichtigsten für<br />

uns sind die Gewährleistung des schnellen<br />

und zuverlässigen Zugriffs <strong>auf</strong> den<br />

Computer sowie die Sicherstellung der<br />

Verfügbarkeit der Daten. Wir kennen das<br />

aus dem eigenen Arbeitsleben. Der Ausfall<br />

des Computers von nur einer einzigen<br />

Stunde ist schon fast eine Qual. Aber<br />

wir haben weitere Ziele, wie z. B. die<br />

Umsetzung von Virtualisierungsprojekten.<br />

Virtualisierung bezeichnet dabei<br />

Methoden, die es erlauben, Ressourcen<br />

eines Computers zusammenzufassen<br />

bzw. <strong>auf</strong>zuteilen.“<br />

Durch die Umsetzung der verschiedenen<br />

Projekte konnte der Stromverbrauch<br />

2009 schon stark gesenkt werden.<br />

Ca. 96.000 kWh Strom wurden eingespart.<br />

Dies bedeutet umgerechnet eine Einsparung<br />

von 58 t CO 2 und entspricht<br />

einer Emission von ca. 23 Einfamilienhäusern<br />

sowie einer Gesamtentlastung<br />

der Stromkosten von über 15.000 Euro.<br />

Verkabelung vor der „Virtualisierung“.<br />

Axel Plaßmeier ergänzt: „Durch die Projekte<br />

konnten Anschaffungsinvestitionen<br />

für Hardware, Kabel in Höhe von<br />

über 60.000 Euro vermieden werden.<br />

Ganz zu schweigen von der optimierten<br />

Übersichtlichkeit der Verkabelung sowie<br />

den Platzeinsparungen. Durch eine Weiterentwicklung<br />

der Virtualisierungen<br />

wollen wir 2010 zusätzlich 56.000 kWh<br />

Strom und damit 34 t CO 2 einsparen.“<br />

Auch in der Zukunft kann also noch<br />

an vielen Stellen der Energieverbrauch<br />

in der EDV reduziert werden. Zu den<br />

geplanten Maßnahmen zählten z. B. die<br />

Einführung von Thin Clients (Mini-Computern)<br />

und virtuellen Desktops. Anders<br />

als bei der Server-Virtualisierung wird<br />

der Stromverbrauch nicht im Rechenzentrum<br />

reduziert, sondern direkt an den<br />

Arbeitsplätzen in den einzelnen Betriebsstätten.<br />

Auch diese Maßnahme fördert<br />

den zentralen Rechenzentrumsansatz<br />

bei <strong>Nehlsen</strong> und hilft auch in Zukunft für<br />

eine umweltbewusste, energieeffiziente<br />

EDV zu sorgen – ganz im Sinne einer<br />

Green IT.<br />

07


08<br />

„The future is green“<br />

Mit 2.605 Ausstellern aus 41 Ländern<br />

sowie rund 120.000 Fachbesuchern<br />

aus 170 Ländern präsentierte sich die<br />

IFAT im Jahr 2008 mit neuen Rekordzahlen.<br />

Die IFAT ist damit die weltweit<br />

wichtigste Fachmesse für Innovationen,<br />

Neuheiten und Dienstleistungen in<br />

den Bereichen Wasser-, Abwasser-, Abfall-<br />

und Rohstoffwirtschaft. Durch den<br />

Zusammenschluss mit der ENTSORGA<br />

wechselt die IFAT vom Drei- in den Zwei-<br />

Jahres-Turnus und findet dieses Jahr<br />

vom 13. bis 17. September unter dem<br />

Namen IFAT ENTSORGA 2010 wieder in<br />

München statt.<br />

Mit dem Motto „The future is green“<br />

präsentiert sich <strong>Nehlsen</strong> in Halle B1,<br />

Stand 222 mit einem neuen modernen<br />

Messe-Konzept. Exklusiv <strong>auf</strong> der Messe<br />

wird das neue Projekt „<strong>Nehlsen</strong> Pro-<br />

>>MEINUNG<br />

Im Fokus der Ereignisse<br />

Klimaschonende Produkte und Dienstleistungen<br />

Zurzeit scheint es, als ob die negativen<br />

Ereignisse nur so über uns hereinbrechen.<br />

Von der Griechenland-Krise bis hin<br />

zur Umweltkatastrophe im Golf von<br />

Mexiko – das sind Bilder, die uns nicht<br />

aus dem Kopf gehen und uns beschäftigen.<br />

Die Griechenland-Krise haben viele<br />

Experten vorhergesehen. Die Explosion<br />

der Bohrinsel hätte vielleicht verhindert<br />

werden können, aber tausende von Tonnen<br />

Öl haben die Strände bereits<br />

erreicht und Lebensraum vernichtet.<br />

Wir können die Vergangenheit nicht<br />

ändern, aber für die Zukunft vorsorgen.<br />

Der Klimaschutz gehört inzwischen zu<br />

den wichtigsten Anliegen der Menschheit.<br />

Ein Anliegen, dem wir uns als Entsorgungsunternehmen<br />

verpflichtet fühlen.<br />

Wir von <strong>Nehlsen</strong> wollen die Zukunft<br />

klimaschonend angehen. Als Bremer<br />

Klimabotschafter sehe ich die Chance<br />

auch im technischen Fortschritt. Dazu<br />

gehört zum Beispiel die Weiterentwicklung<br />

von Hybridfahrzeugen. Es gibt kein<br />

Fahrzeug, das so oft bremst, wie ein<br />

Müllwagen. Beim Hybridfahrzeug wird<br />

Klima“ vorgestellt, das Dienstleistungen<br />

und Produkte der <strong>Nehlsen</strong>-Gruppe unter<br />

dem Aspekt Klimaschutz neu definiert.<br />

Das kompetente Messeteam gibt Auskunft<br />

zu innovativen <strong>Nehlsen</strong>-Dienstleistungen<br />

wie z. B. <strong>Photovoltaik</strong> oder neuen<br />

kommunalen Konzepten unter dem Stichwort<br />

„Rohstofftonne“. Im besonderen<br />

Fokus der Messe steht auch das internationale<br />

Dienstleistungsangebot des Konzerns.<br />

Nach vielen kurzweiligen Aktionen<br />

lässt <strong>Nehlsen</strong> jeden Messetag mit der<br />

„Grünen Stunde“ ausklingen. Zwischen<br />

17 und 18 Uhr werden Kunden und<br />

Interessenten eingeladen, in entspannter<br />

Atmosphäre bei kühlen Getränken<br />

und schmackhaften Snacks ungeklärte<br />

Fragen zu stellen, Informationen zu<br />

sammeln und die Innovationen zu diskutieren.<br />

diese Bremsenergie wiedergewonnen<br />

und effizient eingesetzt. Klimaneutrale<br />

Energie ist unser Stichwort. <strong>Nehlsen</strong> ist<br />

schon lange im Bereich regenerativer<br />

Energien tätig und wir wollen unser Wissen<br />

und unsere Erfahrungen verstärkt<br />

in die Projektierung von <strong>Photovoltaik</strong>-<br />

Großanlagen einbringen.<br />

Mit dem Ziel klimaschonende Dienstleistungen<br />

und Produkte zu entwickeln<br />

wurde im Jahr 2009 das unternehmensexterne<br />

und -interne Projekt „<strong>Nehlsen</strong><br />

ProKlima“ initiiert. Wir haben uns ehrgeizige<br />

Klimaziele für die nächsten fünf<br />

Jahre gesetzt. Vorrangig geht es darum,<br />

unter möglichst ökologisch und ökonomisch<br />

guten Bedingungen Materialströme<br />

dorthin zu bringen, wo sie hingehören.<br />

Wir stellen fest, dass einige<br />

Verbrennungsanlagen inzwischen nicht<br />

mehr den energieeffizientesten Standards<br />

entsprechen.<br />

Jeder von uns kann Energiekosten einsparen.<br />

Als einzelner Mensch und als<br />

Unternehmen, für eine bessere Zukunft.<br />

IFAT ENTSORGA 2010<br />

13.–17.9.2010<br />

Neue Messe München<br />

Halle B1, Stand 222<br />

Besuchen Sie uns<br />

Halle B1, Stand 222<br />

Damit werden nicht nur Kosten gesenkt,<br />

sondern wir schützen aktiv das Klima.<br />

Der Klimaschutz steht im Fokus unserer<br />

Produkte und Dienstleistungen –<br />

für unsere Umwelt und unsere Kunden.<br />

Peter Hoffmeyer


Stetig wachsende Zufriedenheit bei den Kunden von <strong>Nehlsen</strong>.<br />

Zufriedene Kunden und neue Herausforderungen<br />

Die Kunden sollten in jedem Unternehmen<br />

im Mittelpunkt stehen – auch bei<br />

<strong>Nehlsen</strong>. Sie tun es. Da sich Kundenbedürfnisse<br />

ändern, sind regelmäßige<br />

Befragungen zwingend notwendig. Wie<br />

zufrieden sind sie mit der Qualität der<br />

Dienstleistungen in puncto Termintreue,<br />

Behälterzustand, Preis-Leistungs-Verhältnis?<br />

Wie kompetent und freundlich<br />

sind die Kundenbetreuer und wie gut<br />

funktioniert das Reklamationsmanagement?<br />

Welche <strong>Nehlsen</strong>-Dienstleistungen<br />

kennen unsere Kunden?<br />

Insgesamt 30 Fragen zu den Themen<br />

Qualität der Produkte und Dienstleistungen,<br />

Kontakt zu <strong>Nehlsen</strong>-Mitarbeitern,<br />

Reklamationen, Außenwahrnehmung<br />

der <strong>Nehlsen</strong>-Gruppe sowie Markt und<br />

Wettbewerb wurden im Rahmen einer<br />

Online-Befragung 9.200 Kunden gestellt.<br />

Fast 10 Prozent der Befragten sendeten<br />

einen ausgefüllten Fragebogen zurück.<br />

„Eine sehr gute Resonanz für eine Online-Befragung“,<br />

freut sich Marketingleiterin<br />

Mareike Hilling und ergänzt:<br />

„Die Ergebnisse der Umfrage sind sehr<br />

positiv ausgefallen. 92 Prozent der<br />

Befragten gaben an, ‚sehr zufriedene<br />

oder zufriedene‘ <strong>Nehlsen</strong>-Kunden zu<br />

sein, weniger als 1 Prozent waren nicht<br />

zufrieden. Dieses Ergebnis freut uns<br />

sehr. An den Schwachstellen, die aus<br />

der Umfrage deutlich geworden sind,<br />

können wir jetzt ganz gezielt arbeiten.<br />

So waren z. B. die bekanntesten Geschäftsbereiche<br />

erwartungsgemäß die Entsorgungs-<br />

und Kanaldienstleistungen. Dienstleistungen<br />

wie z. B. die Schädlingsbekämpfung<br />

oder Industriereinigung kennen<br />

bisher nur wenige <strong>Nehlsen</strong>-Kunden. Das<br />

stellt neue Aufgaben und Herausforderungen<br />

an Vertrieb und Marketing.“<br />

Für jeden ausgefüllten Fragebogen<br />

spendete <strong>Nehlsen</strong> wie angekündigt<br />

3 Euro an den SOS Kinderdorf e. V.<br />

Der Betrag wurde <strong>auf</strong> 5.000 Euro <strong>auf</strong>gerundet<br />

und an das SOS Mütterzentrum<br />

in Wilhelmshaven übergeben.<br />

92 Prozent der Befragten gaben an,<br />

„sehr zufriedene“ oder „zufriedene“<br />

<strong>Nehlsen</strong>-Kunden zu sein.<br />

09


Pro-Log hat sich von einem Logistikunternehmen, das hauptsächlich Abfälle transportiert, zu einem „Allrounder“ weiterentwickelt.<br />

Flüssigkeiten statt Abfälle<br />

10 <strong>Nehlsen</strong> hat mit seiner Tochter Pro-Log<br />

Logistik & Transport GmbH & Co. KG<br />

einen Logistikprofi in der Gruppe. Das<br />

Unternehmen ist selbstverständlich<br />

für Abfalltransporte der Ansprechpartner<br />

Nr. 1 für <strong>Nehlsen</strong>. Aber auch viele<br />

externe Kunden nutzen die Dienste des<br />

Logistikunternehmens – nicht nur im<br />

Abfallbereich. Auch in anderen Branchen<br />

hat sich Pro-Log schon einen Namen<br />

gemacht. So greift z. B. ein bekannter<br />

Softgetränkehersteller <strong>auf</strong> die Dienste<br />

genauso zurück wie InBev Deutschland<br />

Brauerei GmbH & Co. KG.<br />

Der Vertrag mit InBev ist <strong>auf</strong> unbestimmte<br />

Zeit abgeschlossen und hat einen<br />

Umsatz von über 3 Mio. Euro pro Jahr.<br />

Dafür sind Tag für Tag ca. 20 bis 30 Fahrzeuge<br />

im Einsatz. In der Hochphase –<br />

z. B. bei der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

und bei sonnigem Wetter – hat Pro-Log<br />

bis zu 60 Lkw <strong>auf</strong> der Straße, denn der Absatz<br />

der kalten Getränke steigt immens.<br />

Vor einigen Jahren gab es wegen fehlender<br />

leerer Bierflaschen sogar Lieferschwierigkeiten.<br />

Besonders vorteilhaft<br />

bei diesem Auftrag ist es, dass Pro-Log<br />

für InBev ab Bremen Bier als Vollgut laden<br />

und direkt bei den Empfängern Leergut<br />

für die Brauerei zurücknehmen kann.<br />

Es fallen also kaum Leerkilometer an. Es<br />

gibt aber auch knifflige Probleme zu lösen.<br />

Ein schön-stressiger Job.<br />

Christof Domian, Vertrieb und Disposition<br />

bei Pro-Log, kennt die Schwierigkeiten:<br />

„Die Herausforderungen liegen<br />

in den manchmal kleinen Zeitfenstern<br />

beim Laden und Entladen. Wir sind ja<br />

nicht die einzigen, die bei InBev oder<br />

einem anderen Kunden vor Ort sind. In<br />

Kombination mit den gesetzlichen Lenkund<br />

Ruhezeiten ist ein regelrechtes<br />

Jonglieren notwendig. Bisher haben wir<br />

es allerdings immer zur Zufriedenheit<br />

der Kunden geregelt. Ein schön-stressiger<br />

Job.“<br />

Pro-Log hat sich also von einem Logistikunternehmen,<br />

das hauptsächlich Abfälle<br />

transportiert, zu einem „Allrounder“<br />

weiterentwickelt. Sogar in der Getränkelogistik<br />

hat das Unternehmen Fuß gefasst.<br />

Keine leichte Aufgabe, denn diese stellt<br />

besondere Anforderungen an die Ladungssicherung.<br />

Pro-Log-Projektleiter Wilfried Wilms<br />

kennt seinen Job und die Anforderungen<br />

an ihn und seine Mitarbeiter: „Wir haben<br />

eigentlich einen 24-Stunden-Job, denn<br />

wir sind rund um die Uhr erreichbar und<br />

für den Kunden im Einsatz. Nach Feierabend<br />

gibt es eine Handynummer, die<br />

angerufen werden kann. Die Fahrer haben<br />

ganz unterschiedliche Einsatzzeiten.<br />

So ist z. B. bei InBev am Sonntagabend<br />

ab 22 Uhr Ladebeginn und es endet am<br />

Freitagabend um 21 Uhr – allerdings nur<br />

mit dem Aufladen. Die Tour und das Abladen<br />

stehen noch an. Aber wir schaffen das.“


SOZIALE KOMPETENZ<br />

Insgesamt 270 Frauen und Männer schwammen beim 1. <strong>Nehlsen</strong>-Triathlon im Grambker Sportparksee.<br />

2. <strong>Nehlsen</strong>-Triathlon im August<br />

170 Jedermänner, 70 „Profis“ sowie<br />

30 Staffeln nahmen mit vollem Elan<br />

beim 1. <strong>Nehlsen</strong>-Triathlon teil. Am Tag<br />

der Veranstaltung und im Forum der<br />

Homepage erhielten die Organisatoren<br />

viel positives Feedback, aber auch einige<br />

Verbesserungsvorschläge. „Premiere<br />

macht Lust <strong>auf</strong> mehr“ war am nächsten<br />

Tag in der Tageszeitung zu lesen. Natürlich<br />

musste es nach so einem gelungenen<br />

Start eine Fortsetzung geben<br />

und in Kürze ist es wieder soweit. Am<br />

8. August 2010 wird am Grambker Sportparksee<br />

der 2. <strong>Nehlsen</strong>-Triathlon organisiert.<br />

Kurzentschlossene können sich gerne<br />

noch anmelden – auch für die Staffel.<br />

An dem Konzept wird sich nicht viel ändern.<br />

Die Initiatoren gehen allerdings von<br />

mehr Anmeldungen als im Vorjahr aus.<br />

www.nehlsen-triathlon.de<br />

Das signalisieren die vielen Anfragen<br />

von den Triathleten. Der „Jedermann-Triathlon“,<br />

diesmal für die Metropolregion<br />

Bremen/Niedersachsen, wird als Erstes<br />

gestartet.<br />

Das war ein Wunsch von vielen Erststartern,<br />

denn dann kann man nach dem<br />

eigenen absolvierten Wettkampf den<br />

„Profis“ zuschauen.<br />

Um 9.30 Uhr sprinten die ersten Triathleten<br />

des Jedermann-Wettbewerbs nach<br />

dem Startschuss in den Grambker Sportparksee,<br />

um die 500-Meter-Strecke zu<br />

absolvieren. Im hoffentlich wohltemperierten<br />

See schwimmen sie um eine Boje,<br />

l<strong>auf</strong>en aus dem Wasser in die Wechselzone<br />

und schnappen sich ihr Rennrad,<br />

um die 20-km-Fahrraddistanz bis zur<br />

„Moorlosen Kirche“ und wieder zurück<br />

zu bewältigen. Nach dem abschließenden<br />

5,4-km-L<strong>auf</strong> bekommt jeder ein Finisherpräsent.<br />

Um 9.45 Uhr startet der Staffeltriathlon<br />

und um 11.00 Uhr folgt der Sprinttriathlon.<br />

Zeiten können sich selbstverständlich<br />

verschieben, wenn die Anmeldezahlen<br />

Mehrstarts erforderlich machen.<br />

Vor Ort wird ein bekannter Radiomoderator<br />

und begeisterter Triathlet die spannenden<br />

Wettkämpfe moderieren. Bei<br />

einem kühlen Getränk oder einer heißen<br />

Bratwurst können die Zuschauer die<br />

Wettkämpfer anfeuern und nachgrübeln,<br />

warum sie eigentlich nicht selber<br />

mit dabei sind. Es muss ja nicht gleich<br />

ein ganzer Triathlon sein. In der Staffel<br />

kann sich jede/r eine Disziplin aussuchen<br />

und gemeinsam mit zwei weiteren<br />

Sportlern aktiv mitmischen. Gerade die<br />

Staffelwettkämpfe waren im letzten Jahr<br />

sehr interessant.<br />

Mehr Infos unter www.nehlsen-triathlon.de<br />

11


12<br />

Auf den Parkplätzen an den Autobahnen stehen keine Tonnen, sondern sogenannte Ecco-Container.<br />

Bermudadreieck fest im Griff<br />

Das Bermudadreieck, auch Teufelsdreieck<br />

genannt, ist die Bezeichnung eines<br />

Seegebietes, das sich im Atlantik nördlich<br />

der Karibik befindet und durch<br />

einige zum Teil nicht <strong>auf</strong>geklärte Vorfälle<br />

bekannt ist, bei denen vor allem Schiffe<br />

und Flugzeuge mit ihren Besatzungen<br />

spurlos verschwunden sein sollen.<br />

Im Bermudadreieck A1, A27 und A7<br />

(u. a. Bremer Kreuz, Maschener Kreuz<br />

und Walsroder Dreieck) taucht <strong>auf</strong> den<br />

Parkplätzen sehr viel Abfall <strong>auf</strong>, der entweder<br />

in großen Containern verschwindet<br />

oder <strong>auf</strong> den Rasenflächen landet.<br />

Die Reinigungs- und Entsorgungsservice<br />

Nord GmbH (RNO), eine hundertprozentige<br />

Tochter von <strong>Nehlsen</strong>, entleert seit<br />

2007 die Container, säubert die Flächen<br />

und ist sogar für die PWC-(Parkplatztoiletten)-Reinigung<br />

verantwortlich.<br />

Dieser große Auftrag hat eine Vorgeschichte.<br />

2003 erhielt die RNO erstmals<br />

nach einer Ausschreibung den Zuschlag<br />

zur Entsorgung von Reisemüll <strong>auf</strong> Autobahnparkplätzen.<br />

Hintergrund war die<br />

Aufforderung an die Autobahnmeistereien,<br />

die Kosten zu senken. Exakt 19 Parkplätze<br />

der Autobahn A1 von Bremen<br />

Richtung Osnabrück und zurück waren<br />

das zu erledigende Aufgabengebiet.<br />

Neben der bedarfsgerechten Entsorgung<br />

der 240-l-Gefäße, insgesamt 208, übernahm<br />

RNO die großflächige Reinigung<br />

des Parkplatzes. Die Aufgaben wurden<br />

von RNO zuverlässig und sehr zufriedenstellend<br />

erledigt. Hermann Tülp, Abteilungsleiter<br />

der RNO: „Wir haben gemerkt,<br />

dass wir mit anderen Unternehmen<br />

mithalten können, es Geld zu verdienen<br />

gibt, und haben bei Ausschreibungen<br />

mitgemacht. Mit Erfolg. Wir sind für das<br />

Bermudadreieck zuständig.“<br />

Auf den Parkplätzen an den Autobahnen<br />

stehen allerdings keine Tonnen, sondern<br />

sogenannte Ecco-Container mit einem<br />

Fassungsvermögen von 2 m³ bzw. 3 m³.<br />

Die Vorteile der Container liegen <strong>auf</strong> der<br />

Hand. Sie sind robuster, haben ein größeres<br />

Fassungsvermögen, können nicht<br />

umgeworfen werden, sehen besser aus<br />

und die Einwurfschlitze (100 x 10 cm)<br />

sind dem Reisemüll angepasst. Eine<br />

besondere Anforderung stellen die Umfeldreinigung<br />

und die Reinigung der Toiletten<br />

dar. Täglich werden diese mit<br />

Hochdruck gereinigt. Und von Tag zu Tag<br />

spricht das Aussehen der zu reinigenden<br />

Toiletten Bände über das Verhalten so<br />

mancher Nutzer.<br />

Das Bermudadreieck haben wir fest im<br />

Griff.<br />

Eine Besonderheit gibt es <strong>auf</strong> der ca.<br />

70 km langen Teilstrecke ab dem Bremer<br />

Kreuz (A1). Diese wurde privatisiert<br />

und wird 30 Jahre lang von dem Konsortium<br />

Bilfinger & Berger <strong>AG</strong>, John Laing<br />

und Johann Bunte betreut. Einvernehmlich<br />

gab es zwischen dem Konsortium<br />

und RNO eine fünfjährige Vertragsl<strong>auf</strong>zeit.<br />

Lenhard Fokken, Abteilungsleiter<br />

Vertrieb: „Das Bermudadreieck haben<br />

wir fest im Griff. Wir sind sehr zuversichtlich,<br />

dass der Anschlussvertrag auch<br />

bei uns landet.“


Nirgendwo packen so viele Freiwillige an einem Aktionstag mit an, um Straßen und Grünanlagen vom Müll zu befreien.<br />

„Bremen räumt <strong>auf</strong>“ – ein sauberer Erfolg<br />

Etwa 14.500 Freiwillige nahmen am<br />

16. April 2010 beim achten Aktionstag<br />

von „Bremen räumt <strong>auf</strong>“ teil. Die vielen<br />

großen und kleinen Umweltfreunde<br />

halfen gemeinsam mit, ihrer Stadt bei<br />

einem kollektiven Frühjahrputz ein<br />

freundliches Gesicht zu verleihen. Mit<br />

Erfolg, denn ca. 22 Tonnen Abfall landete<br />

in den grünen Müllsäcken und letztendlich<br />

im Müllheizwerk.<br />

Im Jahre 2002 unter anderem von der<br />

Entsorgung Nord GmbH – eine hundertprozentige<br />

Tochter der <strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong> –<br />

initiiert, hat sich diese Aktion zu einem<br />

Hit entwickelt. Sammelten beim ersten<br />

Mal gerade etwa 150 Freiwillige an<br />

einem Standort mit, befreiten bereits<br />

im Jahr 2006 rund 15.000 Menschen in<br />

17 Stadtteilen Bremens die Stadt von<br />

Flaschen, Dosen, Papierschnipseln und<br />

anderem Unrat. Diese hohe Teilnehmerzahl<br />

blieb in den letzten Jahren konstant.<br />

Insgesamt wurden über 200 Tonnen<br />

Müll gesammelt und umweltfreundlich<br />

entsorgt. Das sind etwa 25 voll gefüllte<br />

Müllwagen.<br />

Über 80 Prozent der Teilnehmer(innen)<br />

sind Schüler(innen), die von 10 bis 12 Uhr<br />

die Säcke füllen. Aber immer mehr Familien,<br />

Firmen und Vereine machen – meistens<br />

am Nachmittag von 15 bis 17 Uhr –<br />

mit. Das benötigte Equipment wie Handschuhe,<br />

Müllsäcke, Sammelregeln und<br />

Routenpläne sowie eine kleine Stärkung<br />

in Form von Snacks und warmen Getränken<br />

standen für alle Helferinnen und<br />

Helfer an 45 Ausgabestellen in ganz Bremen<br />

bereit. Und es wurde kräftig zugeschlagen:<br />

Jeweils 10.000 gesunde Äpfel,<br />

leckere Muffins und Müsliriegel wurden<br />

an den Standorten genauso verteilt wie<br />

über 20.000 Handschuhpaare und 30.000<br />

grüne Abfallsäcke.<br />

Die Aktion war wieder einmal bei bestem<br />

Sammelwetter ohne Regen ein voller<br />

Erfolg. Die Initiatoren – ENO, Die Sparkasse<br />

Bremen, swb <strong>AG</strong>, Weser-Kurier und<br />

der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und<br />

Europa – trafen sich an diesem Tag in der<br />

Bremer Universität. Ein bekanntes Radiomoderatorenpaar<br />

startete mit dem Bremer<br />

Umweltsenator Reinhold Loske die<br />

Aktion. Dieser schnappte sich ebenso<br />

wie die Kinder, Schüler(innen), Erzieher-<br />

(innen) und Bürger(innen) einen grünen<br />

Sack und zwei Handschuhe und sammelte<br />

den Unrat rund um die Uni <strong>auf</strong>.<br />

Nach knapp einer Stunde war der Sack<br />

vom Senator prall gefüllt.<br />

Ca. 22 Tonnen Abfall landeten in den grünen<br />

Abfallsäcken. Eine etwas geringere<br />

Menge als im Vorjahr bei fast konstanter<br />

Beteiligung. Vielleicht trägt „Bremen<br />

räumt <strong>auf</strong>“ dazu bei, dass weniger in der<br />

Landschaft landet?<br />

ENO-Geschäftsführer Volker Ernst (l.) sammelte<br />

genauso fleißig mit wie der Bremer<br />

Umweltsenator Reinhold Loske (2. v. l.).<br />

13


Hans-Dieter Wilcken mit einer Zeitung, aus der eine Küchenrolle wird – das schont Ressourcen.<br />

Den Mengenstrom managen<br />

14 <strong>Nehlsen</strong> gilt als bedeutender Anbieter<br />

von Sekundärrohstoffen jeder Art.<br />

400.000 Tonnen sind es jährlich. Wie die<br />

Stimmung an den Rohstoffmärkten ist<br />

und was „Nawaro“ bedeutet, darüber<br />

sprach <strong>Nehlsen</strong> informiert mit Hans-<br />

Dieter Wilcken, Geschäftsführer Stoffstrommanagement<br />

und Anlagentechnik<br />

der <strong>Nehlsen</strong> GmbH & Co. KG.<br />

Stoffstrommanagement – ein langes<br />

Wort. Können Sie es kurz erklären?<br />

Wilcken: Vom Grundsatz her ist es so,<br />

dass verschiedene Materialien eingesammelt<br />

und an verschiedenen Sortieroder<br />

Aufbereitungsanlagen angeliefert<br />

werden. Mit den gelben Säcken haben<br />

wir zum Beispiel einen Mengenstrom,<br />

der nach der Sortierung dann weitere<br />

verschiedene Ströme ergibt: Metalle,<br />

Kunststoff oder Papier. Diese Materialien<br />

werden dann an andere Anlagen<br />

geliefert und weiter verarbeitet. So wird<br />

Papier also eingesammelt, sortiert und<br />

an Papierfabriken geliefert. Später wird<br />

es dann u. a. zu Küchenrollen oder Hygi-<br />

enepapier verarbeitet. Im norddeutschen<br />

Bereich wird sehr stark Verpackungspapier<br />

verwertet, also Kartonagen.<br />

Stoffstrom bedeutet im Grunde<br />

genommen das ganze Management der<br />

Abfallstoffe. Welche Papierfabrik braucht<br />

welche Mengen? Welchen Anlagenbetreibern<br />

können wir welche Mengen<br />

abk<strong>auf</strong>en? Sind unsere eigenen Anlagen<br />

groß genug oder müssen sie erweitert<br />

werden? So gesehen managen wir den<br />

gesamten Mengenstrom, den wir verarbeiten<br />

wollen.<br />

Der asiatische Markt ist eine große Herausforderung.<br />

Wir beliefern ihn, insbesondere<br />

Indien, China, Indonesien, mit<br />

Altpapier und Kunststoffen.<br />

Gibt es ein erklärtes Ziel?<br />

Wilcken: Unser Ziel ist es, unter möglichst<br />

ökologisch und ökonomisch guten<br />

Bedingungen, Materialströme dorthin<br />

zu bringen, wo sie hingehören. Wir stellen<br />

fest, dass einige Verbrennungsanla-<br />

gen inzwischen nicht mehr den hohen<br />

Umweltstandards, d. h. effiziente Stromund<br />

Dampfauskopplung, entsprechen.<br />

Unter dem Namen ProKlima (siehe auch<br />

Artikel S. 6) versuchen wir, die Abfallstoffe<br />

möglichst dort unterzubringen,<br />

wo sie die beste Umwelteffizienz haben.<br />

Wie ist die derzeitige Stimmung an den<br />

internationalen Rohstoffmärkten?<br />

Wilcken: Glücklicherweise hat sich die<br />

Wirtschaftslage an den internationalen<br />

Rohstoffmärkten sehr stark erholt. Die<br />

Papierpreise, die zum Teil bei null lagen,<br />

sind gestiegen. Das Gleiche gilt für<br />

Metalle. Die Preise haben sich seit der<br />

Wirtschaftskrise teilweise verdreifacht,<br />

natürlich von einer niedrigen Basis ausgehend.<br />

Bei Metallen erkennen wir<br />

höhere Preise daran, wenn wir Sperrmüll<br />

einsammeln. Häufig haben wir das Problem,<br />

von den Bürgern das Metall überhaupt<br />

zu bekommen. Wenn wir morgens<br />

den Sperrmüll abholen wollen, ist das<br />

Metall schon von anderen abgeholt worden.<br />

In der Hochphase der Wirtschaftskrise<br />

war das anders. Da hatten wir sehr


Rohstoffe sind knapp und endlich, deshalb ist Recycling zwingend notwendig.<br />

hohe Mengen, aber zu niedrigen Preisen.<br />

Jetzt stellen wir wieder fest, der Metallklau<br />

geht weiter. Er ist sozusagen ein Indikator<br />

für gute Preise.<br />

Wie ist die Lage im Hinblick <strong>auf</strong> die<br />

Griechenland-Krise?<br />

Wilcken: Nach der deutlichen Erholung<br />

l<strong>auf</strong>en wir in eine Stagnation. Insbesondere<br />

bei den Papierpreisen. Wie sich das<br />

in den nächsten Monaten entwickeln<br />

wird, hängt sehr stark von den zukünftigen<br />

Entwicklungen und Maßnahmen der<br />

einzelnen Länder ab. Aber langfristig<br />

gesehen, wenn die großen Märkte in<br />

Indien und China wieder richtig in Fahrt<br />

kommen, werden die Preise weiter steigen.<br />

Rohstoffe sind knapp und endlich.<br />

Was wäre die optimale Entwicklung?<br />

Wilcken: Die optimale Entwicklung ist<br />

ein langsames und stetiges Wachstum.<br />

Bei schnell steigenden Preisen wird der<br />

Wettbewerb um die einzelnen Rohstoffe<br />

sehr viel stärker. Unsere Auftraggeber<br />

in den Kommunen erwarten bei Papier<br />

höhere Zuzahlungen, die dann bei fallen-<br />

den Preisen nicht mehr realisierbar sind.<br />

Neben dem europäischen nimmt der<br />

asiatische Markt an Bedeutung zu.<br />

Gibt es hier konkrete Entwicklungen?<br />

Wilcken: Der asiatische Markt ist eine<br />

große Herausforderung. Wir beliefern<br />

ihn, insbesondere Indien, China, Indonesien,<br />

mit Altpapier und Kunststoffen.<br />

Den Schritt, sich dort vor Ort zu engagieren,<br />

werden wir uns sehr genau überlegen.<br />

Hans-Dieter Wilcken im Gespräch.<br />

Was fällt Ihnen zur Abkürzung „Nawaro“<br />

ein?<br />

Wilcken: „Nawaro“ bedeutet nachwachsende<br />

Rohstoffe und ist ein Teil der biologisch-organischen<br />

Kette. Wir erwarten,<br />

dass in Zukunft neben dem Mais, der in<br />

Biogas-Anlagen verwertet wird, zum Beispiel<br />

auch ganz normales, schnell wachsendes<br />

Holz für den Einsatz in Kraftwerken<br />

angebaut wird. Diese Hölzer können<br />

nach fünf bis zehn Jahren geerntet und<br />

energetisch genutzt werden. Dies ist<br />

ein sehr starker Trend, dem wir uns <strong>auf</strong><br />

keinen Fall entziehen wollen. Wir wollen<br />

frühzeitig mit dabei sein.<br />

15


Am 1. Januar 2010 übernahm die ASO alle Entsorgungsdienstleistungen im Landkreis Osterholz.<br />

ASO – erfolgreicher Start unter neuen Bedingungen<br />

16 Die Abfall-Service Osterholz GmbH (ASO)<br />

ist seit 1999 das vom Landkreis Osterholz<br />

be<strong>auf</strong>tragte Entsorgungsunternehmen.<br />

51 Prozent dieser Gesellschaft<br />

gehören dem Landkreis, 49 Prozent dem<br />

Familienunternehmen <strong>Nehlsen</strong>.<br />

Bis zum 31. Dezember 2009 führte das<br />

Bremer Familienunternehmen vertragsgemäß<br />

alle operativen Entsorgungsdienstleistungen<br />

im Landkreis Osterholz<br />

durch. Zur langfristigen Sicherung der<br />

Arbeitsplätze im Landkreis Osterholz<br />

und zur Gewährleistung eines konstanten<br />

und sozialverträglichen Lohnniveaus<br />

entschloss sich der Landkreis Osterholz<br />

in einvernehmlicher Absprache mit<br />

<strong>Nehlsen</strong> zur Umstrukturierung der ASO.<br />

Ein erfolgreicher Start ist geglückt.<br />

So soll es weitergehen.<br />

Zum 1. Januar 2010 übernahm dann die<br />

ASO auch das operative Entsorgungsgeschäft,<br />

das zuvor von der <strong>Nehlsen</strong>-<br />

Betriebsstätte in Osterholz bedient wurde.<br />

Zu den Umstrukturierungs<strong>auf</strong>gaben<br />

der ASO gehörten u. a. eine Softwareumstellung,<br />

ein veränderter Touren- und<br />

Schichtplan und sehr viel Aufklärungsund<br />

Informationsarbeit vor allem zu<br />

den neuen Abfallterminen und der Einführung<br />

der neuen Biotonne. All dies<br />

zusätzlich zu den harten Bedingungen<br />

eines absoluten Ausnahmewinters.<br />

„Die Übergangszeit ist trotz der sehr<br />

harten Bedingungen im Winter sehr gut<br />

verl<strong>auf</strong>en. Das habe ich vor allem meinen<br />

engagierten Mitarbeitern zu verdanken.<br />

Einige haben an einzelnen Weihnachtstagen<br />

und Silvester gearbeitet,<br />

damit wir am 1. Januar 2010 unter der<br />

‚Flagge‘ der ASO starten konnten. Der<br />

fast reibungslose und erfolgreiche<br />

Verl<strong>auf</strong> der Umstrukturierung ist dem<br />

monatelangen hohen Einsatz unserer<br />

Mitarbeiter zu verdanken“, berichtet<br />

Frank Theilen, Geschäftsführer der ASO.<br />

„Ein erfolgreicher Start ist geglückt. So<br />

soll es weitergehen.“<br />

Nicht nur die ehemaligen <strong>Nehlsen</strong>-Mitarbeiter,<br />

die von der ASO übernommen<br />

wurden, sondern auch die Bürger und<br />

die gewerblichen Kunden der ASO haben<br />

einen Vorteil. Die ASO ist nun ihr direkter<br />

Draht für alle Entsorgungsthemen im<br />

Landkreis Osterholz.<br />

Mit modernen neuen Seitenladern<br />

wird der Hausmüll gesammelt.


So manche Leitlinien schlummern still in der Schublade oder im Fahrzeug vor sich hin. Ein Blick hinein kann nie schaden.<br />

lebendige leitlinien für ein gutes Klima<br />

Vor vier Jahren kamen sie ganz groß heraus.<br />

Sie tourten in einer Roadshow von<br />

Niederlassung zu Niederlassung. Dem<br />

<strong>Nehlsen</strong>-Vorstand liegt viel an ihnen.<br />

Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben sie erhalten – die Leitlinien<br />

des Unternehmens. Und heute? Was ist<br />

aus ihnen geworden? Nun ja, meistens<br />

schlummern sie vor sich hin – mal in der<br />

Schublade, im Fahrzeug oder im Ordner.<br />

Schade.<br />

Niels Remme, stellvertretender Personalleiter,<br />

über die Leitlinien: „Unsere<br />

Broschüre ist gedacht als Leitlinie für<br />

kooperatives und effizientes Verhalten.<br />

Wir alle wissen, nicht immer sind die<br />

Anforderungen der Leitlinien mit unserem<br />

Handeln in Einklang zu bringen. Es<br />

schadet allerdings nicht, sie ab und an<br />

aus der Schublade zu nehmen und einen<br />

Blick zu riskieren. Wer weiß, vielleicht stellt<br />

der Leser dann fest: Ja, diese Wertvorstellungen<br />

und Ziele sind auch meine.<br />

An diesen Leitlinien orientiere ich mich.“<br />

Von den Führungskräften wird erwartet,<br />

dass sie in erster Linie teamorientiert<br />

und vorbildlich handeln. Sie sollen die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren<br />

und Verantwortung an sie abgeben.<br />

Deshalb wurden die Mitarbeitergespräche<br />

eingeführt, denn eine gute<br />

Zusammenarbeit ist das A und O. Auch<br />

Weiterbildung wird bei <strong>Nehlsen</strong> ernst<br />

genommen. Wer sich qualifizieren will,<br />

wird gefördert und erhält Unterstützung.<br />

Arbeitsabläufe sollen kritisch hinterfragt<br />

werden. Kritik wird als Chance<br />

gesehen, etwas zu verbessern. Jeder soll<br />

seine Meinung äußern und erhält ein<br />

offenes Ohr.<br />

Peter Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender,<br />

fasst es so zusammen: „Wir wollen mit<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in Verbindung stehen und unsere<br />

Kunden zum kritischen Dialog <strong>auf</strong>fordern.<br />

Als zukunftsorientiertes Unternehmen<br />

mit 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

haben wir die große Chance,<br />

die Märkte, die Politik und somit die<br />

Gesellschaft nachhaltig mitzugestalten.<br />

In der Praxis sollte dies jeder als Herausforderung<br />

sehen, denn nur so können<br />

wir unsere Leitlinien lebendig halten.<br />

Fest steht: Wer nach diesen Leitlinien<br />

handelt, schafft ein besseres Klima, fühlt<br />

sich geachtet und ernst genommen.<br />

Das möchten wir gemeinsam erreichen.“<br />

Kritik wird als Chance gesehen, etwas<br />

zu verbessern. Jeder soll seine Meinung<br />

äußern und erhält ein offenes Ohr.<br />

17


18<br />

Schüler aus der Cäcilienschule Wilhelmshaven sortierten eigenhändig den für diesen Anlass eingesammelten Schulabfall.<br />

Abfallsortierung im Praxistest<br />

Die schon im regionalen Umweltzentrum<br />

in Schortens zu Umweltmanagern<br />

ausgebildeten Kinder und Jugendlichen<br />

der Klassen 5 bis 7 aus der Cäcilienschule<br />

Wilhelmshaven besuchten den<br />

<strong>Nehlsen</strong>-Standort in Wiefels. Nachdem<br />

Betriebsleiter Volker Schneider-Kühn<br />

den Umweltmanagern die modernen<br />

Anlagen gezeigt und die Verfahren zur<br />

Behandlung und Verwertung von Abfällen<br />

erklärt hatte, ging die graue Theorie<br />

in die Praxis über.<br />

„Seit Jahren ist es für uns ein Ziel, umweltbewusst<br />

zu handeln und zu wirtschaften.<br />

Auch in der Bildung sind diese<br />

Ziele als fester Bestandteil zu vermittelnder<br />

Werte nicht mehr wegzudenken.“<br />

Peter Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong><br />

Die Schüler sortierten selber den Müll.<br />

In diesem Fall besonders interessanter<br />

Müll, denn es war eigens für diesen<br />

Anlass eingesammelter Schulabfall.<br />

So konnte untersucht werden, welche<br />

Abfallfraktionen in welcher Menge<br />

und unter welchen Reinheitsgraden<br />

anfallen. Anhand der ausgewerteten<br />

Daten konnte dann ein Abfallkonzept<br />

für die Cäcilienschule entwickelt werden.<br />

Dabei wurden die Schüler und Lehrer<br />

von den Fachleuten des Familienunternehmens<br />

<strong>Nehlsen</strong> unterstützt.<br />

Betriebsleiter Volker Schneider-Kühn:<br />

„Solche Aktionen unterstützen wir<br />

gerne. Abfall ist nicht mehr gleich Abfall.<br />

Die Entsorgungswirtschaft ist zur<br />

Ressourcenwirtschaft geworden. Bei<br />

sich verknappenden Ressourcen ist<br />

der Umgang mit dem Abfall eine gute<br />

Möglichkeit, die Umweltbilanz zu<br />

verbessern. Die Kombination von verbesserter<br />

Trennung, optimierter Sammelerfassung<br />

und nachgeschalteter Aufbereitungstechnik<br />

mit umweltschonenden<br />

Endprodukten ist so wichtig wie<br />

selten zuvor. Die Arbeit mit den Schülern<br />

und Lehrern hat uns allen sehr viel Freude<br />

bereitet.“<br />

Wie beschrieben fallen an Schulen sowie<br />

an anderen Bildungsinstitutionen<br />

verschiedene Abfälle an. Noch viel zu<br />

oft werden diese nur unzureichend<br />

getrennt, so dass der Anteil an Restmüll<br />

unnötig hoch ist.<br />

<strong>Nehlsen</strong> bietet hierfür eine komplette<br />

Entsorgungsdienstleistung an – von der<br />

Erfassung der Ist-Situation, Aufstellung<br />

einzelner Abfall- bzw. Papier-Sammelbehälter<br />

in den Klassenräumen über die<br />

Bestückung von Sammelgefäßen in den<br />

Gängen und Aufenthaltsräumen bis zur<br />

Vermittlung von Großbehältern für<br />

Papier und Verpackungsabfall. Auch die<br />

Lieferung geeigneter Gefäße sowie die<br />

fachgerechte Entsorgung von Sonderabfällen<br />

und die Aufstellung von Rückgabe-<br />

Automaten sind Teil des Angebotes.<br />

|>| Kontakt<br />

<strong>Nehlsen</strong> GmbH & Co. KG<br />

Rolf Meyer<br />

Tel.: 0421 6266-5518<br />

rolf.meyer@nehlsen.com


Rainer Wohlers (l.), Leiter Finanzen/Controlling, im Gespräch mit Christoph Zeidler.<br />

Erfolg ist kein Zufallsprodukt<br />

Die Auswirkungen der weltweiten Finanzmarkt<br />

und Wirtschaftskrise haben<br />

<strong>Nehlsen</strong> gezwungen, alle relevanten Erlösund<br />

Kostenpositionen zu überprüfen.<br />

Mit Erfolg, denn durch die konsequente<br />

Umsetzung verschiedener Maßnahmen<br />

wurden 8,5 Millionen Euro eingespart.<br />

Als Folge der Krise wurde auch die Organisation<br />

in der Sparte Entsorgung unter<br />

die Lupe genommen. Nach intensiver<br />

Abwägung vieler möglicher Alternativszenarien<br />

hat sich das Bremer Familienunternehmen<br />

für eine Geschäftsfeldstruktur<br />

entschieden, welche die bislang<br />

ausschließlich regionale Aufstellung<br />

ablösen sollte. Die neue Struktur wurde<br />

bereits im vierten Quartal des letzten<br />

Jahres schrittweise mit Leben erfüllt und<br />

ist seit Jahresbeginn offiziell eingeführt.<br />

Die geschäftsfeldbezogene Verantwortung<br />

setzt bei der Geschäftsführung an<br />

und erreicht jede Betriebsstätte bzw.<br />

jeden Standort. Damit wird das Ziel verfolgt,<br />

regionale Erkenntnisse ohne Zeitverzug<br />

überregional zu nutzen, Entscheidungen<br />

zu einzelnen Produkten einheit-<br />

lich über die gesamten Standorte zu<br />

treffen und <strong>auf</strong> diese Weise die Kompetenz<br />

in den Geschäftsfeldern insgesamt<br />

deutlich zu erhöhen.<br />

Vorstandsmitglied Christoph Zeidler:<br />

„Der Erfolg in unseren Geschäftsfeldern<br />

soll kein Zufallsprodukt sein, sondern<br />

das Ergebnis einer durchdachten und<br />

zielgerichteten Strategie. Als Grundlage<br />

für diese Strategie wurden unter Federführung<br />

der Marketingabteilung unsere<br />

Produkte einer Portfolioanalyse unterzogen,<br />

also unter Marktberücksichtigung<br />

und eigener Positionierung in eine Matrix<br />

platziert.“<br />

Diese Analyse bot <strong>Nehlsen</strong> eine verblüffend<br />

gute Hilfestellung für Entscheidungen<br />

zum weiteren Umgang mit<br />

einzelnen Produkten. Im Ergebnis hat<br />

der Vorstand mit den verantwortlichen<br />

Geschäftsfeldleitern konkrete kurz-,<br />

mittel- und längerfristige Ziele zu den<br />

einzelnen Produkten vereinbart, die<br />

nun zielgerichtet angegangen werden.<br />

Christoph Zeidler zu den Erfolgsaussichten:<br />

„Insgesamt sind wir der vollen<br />

Überzeugung, mit der neuen Struktur<br />

und der Portfolioanalyse die Weichen<br />

für eine nachhaltige positive Entwicklung<br />

in der Entsorgungssparte gestellt<br />

zu haben.“<br />

Die Sparte Entsorgung wird seit 2010 in folgenden Geschäftsfeldern geführt:<br />

Geschäftsfeld leitung<br />

Haushaltsentsorgung Lutz Siewek<br />

Gewerbeentsorgung Lutz Siewek<br />

Industrieentsorgung Jürgen Neumann<br />

Kanaldienstleistungen Jürgen Neumann<br />

Stoffstrommanagement/Anlagentechnik Hans-Dieter Wilcken<br />

Reinigung Andreas Schütte<br />

19


Christian Weber, Präsident der Bürgerschaft der Freien Hansestadt Bremen (vorne) und Carsten Schmidt-Prestin (hinten)<br />

machen Werbung für die bisher größten nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

Ein Auftrag für Helden<br />

Special Olympics National Games vom 14. bis 19. Juni 2010 in Bremen<br />

20 Es waren die bisher größten nationalen<br />

Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung,<br />

die im Juni im kleinsten Bundesland<br />

stattfanden. Was an Organisation<br />

und Engagement dahintersteckt,<br />

erzählte uns Carsten Schmidt-Prestin,<br />

Geschäftsführer der elko Veranstaltungsund<br />

Gebäudeservice GmbH (EVG) Ende<br />

Mai in seinem Büro <strong>auf</strong> der Bürgerweide.<br />

Auf dem Schreibtisch liegen mehrere<br />

Papierstapel wild durcheinander. Eine<br />

daumendicke Pressemappe liegt oben<br />

<strong>auf</strong>. „In jedem von uns steckt ein Held“<br />

ist dar<strong>auf</strong> fettgedruckt zu lesen. Das<br />

Telefon klingelt, kurz dar<strong>auf</strong> ein Handy.<br />

Carsten Schmidt-Prestin, Geschäftsführer<br />

der EVG, beantwortet beide Telefonate<br />

kurz und präzise. „Ja, hier ist<br />

momentan viel los.“ Diese Special-Olympics-Veranstaltung<br />

mit 4.500 Teilnehmern<br />

ist bisher die größte Olympiade<br />

ihrer Art. Sportler aus der gesamten<br />

Bundesrepublik, aber auch aus Jordanien,<br />

Österreich und Polen reisen an.<br />

Eine vier Seiten lange Excel-Tabelle über<br />

Sportarten, Ortsangaben und Zelt<strong>auf</strong>-<br />

bauten lässt erahnen, welche <strong>auf</strong>wändige<br />

Planung hinter der Olympiade<br />

steckt. Ab 7. Juni hat der EVG-Chef ca.<br />

50 Mitarbeiter im Einsatz, die sich um<br />

Aufbau der Pavillons, Bühnen, Biertischgarnituren<br />

und Messezelte kümmern.<br />

Ob Leichtathletik in der Pauliner<br />

Marsch, Schwimmwettbewerbe im Uni-<br />

Bad oder Drachenboot-Regatten <strong>auf</strong><br />

dem Werdersee – hier sind Überdachungen<br />

notwendig, um die Athleten zu<br />

betreuen, mit Proviant zu versorgen und<br />

vieles mehr. Während der gesamten<br />

Veranstaltung hat die EVG einen heißen<br />

Draht zum Veranstalter eingerichtet.<br />

Auf einer Zeichnung erklärt Carsten<br />

Schmidt-Prestin, was es mit dem Zelt<br />

„Healthy Athlets“ <strong>auf</strong> sich hat: „Wie alle<br />

freiwilligen Helfer nehmen sich auch<br />

Ärzte für die Veranstaltung frei und<br />

betreuen die Athleten während der Olympiade<br />

medizinisch.“ Erneut klingelt das<br />

Handy, aber er lässt es läuten. Auch<br />

<strong>Nehlsen</strong> unterstützt die National Games<br />

als Sponsor. Der offizielle Startschuss für<br />

die Kampagne erfolgte am 6. Mai. Seither<br />

sind <strong>Nehlsen</strong>-Fahrzeuge mit dem „Helden-<br />

Logo“ in der Stadt unterwegs. Der erste<br />

Wagen begann seine Fahrt direkt am<br />

Bremer Rathaus, wo der 13-Tonner von<br />

20 Beschäftigten der Werkstatt Bremen<br />

mit Tauen ins Rollen gebracht wurde.<br />

„Es ist ein Auftrag mit sozialem Engagement,<br />

der fachliches Know-how braucht“,<br />

fasst der EVG-Chef zusammen. Über<br />

die Aufgaben der EVG hinaus, stellt die<br />

elko & Werder Security GmbH an den<br />

Veranstaltungsorten Nachtwachen <strong>auf</strong><br />

und die Mitarbeiter der Reinigungsund<br />

Entsorgungsservice Nord GmbH säubern<br />

das Gelände nach jedem Veranstaltungstag.<br />

Und wieder klingelt das Handy.<br />

Eine kurze Anweisung vom Chef und das<br />

Telefonat ist beendet. Und am Ende<br />

unseres Gespräches leuchtet in seinem<br />

Gesicht eine kleine Freude <strong>auf</strong> – wahrscheinlich<br />

weil er während der Fragen<br />

seinen Schreibtisch ein wenig in Ordnung<br />

gebracht hat.<br />

Mehr Infos unter www.nationalgames.de


Mit Signaturkarte und Kartenlesegerät technisch für die Zukunft gerüstet.<br />

Jetzt registrieren<br />

Das elektronische Nachweisverfahren ist Pflicht<br />

Mit Spannung wurde der 1. April 2010–<br />

der Starttermin für das elektronische<br />

Abfallnachweisverfahren (eANV) für<br />

gefährliche Abfälle – im Hause <strong>Nehlsen</strong><br />

erwartet. Ca. zwei Jahre haben die Vorbereitungen<br />

von der ersten Projektsitzung<br />

bis zur Einführung des eANV gedauert.<br />

Soft- und Hardwarelösungen wurden<br />

getestet, Prozesse geprüft und angepasst,<br />

um eine optimale Lösung für Kunden<br />

und das eigene Unternehmen umzusetzen.<br />

Das Nachweisverfahren ist gesetzlich<br />

vereinbart und gilt für alle Erzeuger,<br />

Beförderer und Entsorger von gefährlichen<br />

Abfällen mit Einzelentsorgungsnachweisen.<br />

„Den Start könnte man als<br />

holprig bezeichnen, denn die Kommunikation<br />

mit der Zentralen Koordinierungsstelle<br />

(ZKS) gestaltet sich auch<br />

zwei Monate nach dem offiziellen Start<br />

teilweise als schwierig. Das <strong>Nehlsen</strong>-<br />

System läuft aber rund“, sagt Friedhelm<br />

Drieling, Projektleiter bei <strong>Nehlsen</strong>.<br />

Das Familienunternehmen <strong>Nehlsen</strong> unterstützt<br />

Bestands- und Neukunden in allen<br />

Schritten zum eANV und stellt für alle<br />

Anforderungen eine rechtssichere und<br />

einfache Lösung bereit.<br />

Für den täglichen Einsatz des elektronischen<br />

Nachweiswesens sind drei Voraussetzungen<br />

zu erfüllen:<br />

· Registrierung bei der ZKS<br />

· Erwerb von Signaturkarte und<br />

Kartenleser<br />

· Entscheidung für eine Softwarelösung<br />

„Viele Kunden erreichen erst jetzt die<br />

Untergrenze von 20.000 t/a für einen<br />

Einzelentsorgungsnachweis und stellen<br />

fest, dass sie nicht registriert sind. Die<br />

Verpflichtung zur elektronischen Nachweisführung<br />

ab dem 1. April 2010 besteht<br />

auch dann, wenn übergangsweise bis<br />

zum 1. Februar 2011 <strong>auf</strong> die elektronische<br />

Signatur <strong>auf</strong> Nachweisdokumenten<br />

verzichtet werden kann“, sagt Drieling<br />

und nimmt Bezug <strong>auf</strong> aktuelle Veröffentlichungen<br />

der Behörden und des Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit.<br />

Für alle Abfallerzeuger mit Einzelentsorgungsnachweis<br />

für gefährliche Abfälle<br />

bedeutet dies, dass eine Registrierung<br />

bei der ZKS notwendig ist, um drohende<br />

Konsequenzen zu vermeiden. Die Nutzung<br />

von elektronischen Begleitscheinen<br />

bzw. einer Softwarelösung ist bis<br />

zum 1. Februar 2011 noch freiwillig, dann<br />

jedoch gehört der Papierbegleitschein<br />

der Vergangenheit an.<br />

Wir registrieren Ihr<br />

Unternehmen bei<br />

der ZKS und übernehmen<br />

den ersten<br />

administrativen<br />

Schritt – sparen Sie<br />

Zeit und nutzen Sie<br />

unser Know-how!<br />

Für nur 29,00 Euro wickeln wir den<br />

Anmeldeprozess bei der ZKS für Sie ab.<br />

Erfahren Sie mehr unter<br />

www.eanv.nehlsen.com<br />

21


Azubi Markus Krull vor einem Lkw, den er als Lehrling im dritten Ausbildungsjahr mit einem Kollegen als Beifahrer fahren darf.<br />

learning by doing mit „alten Hasen“<br />

Nicht jeder, der einen lkw fährt, ist ein Berufskraftfahrer<br />

22 Früher machten viele ihren Lkw-Führerschein<br />

bei der Bundeswehr und nutzten<br />

ihn danach beruflich. Andere kamen vielleicht<br />

über Umschulungsmaßnahmen<br />

<strong>auf</strong> den Lkw. Tatsache ist: Lkw-Fahrer<br />

haben eine enorme Verantwortung, was<br />

eine entsprechende Ausbildung erforderlich<br />

macht.<br />

Wie kommt ein Unternehmen also an<br />

qualifizierte Fahrer heran? Ganz einfach,<br />

indem es selber ausbildet. Mit Markus<br />

Krull hat <strong>Nehlsen</strong> einen Anfang gemacht.<br />

Der 20-Jährige ist der erste Auszubildende,<br />

der im Sommer seine dreijährige<br />

Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei<br />

der <strong>Nehlsen</strong> GmbH & Co. KG, Betriebsstätte<br />

Rostock, Niederlassung <strong>Nehlsen</strong>-<br />

Plump, erfolgreich abschließen wird.<br />

„‚Welchen Lkw krieg ich denn, wenn ich<br />

mit der Ausbildung fertig bin?‘, fragte<br />

mich der junge Markus Krull. Da war er<br />

gerade mal vier Wochen bei uns“, berichtet<br />

Eberhard Starck, Leiter der Logistik<br />

und schmunzelt. „Schwere Lkw haben<br />

Markus schon immer fasziniert“, sagt<br />

Ausbilder Starck über seinen Lehrling.<br />

Eines ist sicher: Als ausgebildeter Berufskraftfahrer<br />

darf er alle 40-Tonner fahren,<br />

das ist das zulässige Gesamtgewicht.<br />

„Jugendliche, die sich für die Ausbildung<br />

zum Berufskraftfahrer interessieren,<br />

sollten handwerklich begabt sein, technisches<br />

Interesse haben und kontaktfreudig<br />

sein“, meint Ausbilder Starck.<br />

Zum 1. August dieses Jahres wird<br />

ein weiterer Azubi „Berufskraftfahrer“<br />

eingestellt.<br />

Neben der betrieblichen Ausbildung<br />

bei <strong>Nehlsen</strong> findet eine überbetriebliche<br />

Ausbildung beim TÜV Güstrow statt.<br />

Während viele Jugendliche sich ihre<br />

Fahrstunden zusammensparen müssen,<br />

hatte der heute 20-Jährige es besser.<br />

Sein Ausbildungsbetrieb finanziert nicht<br />

nur seinen Pkw- und Lkw-Führerschein,<br />

sondern auch einen Gabelstaplerschein<br />

und eine ADR-Bescheinigung für<br />

den Transport von gefährlichen Gütern.<br />

Alle Scheine hat er über den TÜV erworben.<br />

Außerdem lernt er dort den Aufbau<br />

von Kraftfahrzeugen und alles über die<br />

logistische Planung.<br />

Im Ausbildungsbetrieb hingegen heißt<br />

es unter anderem „learning by doing“.<br />

Morgens um 7.00 Uhr beginnt der<br />

Arbeitstag für Markus. Bei der Betriebsstätte<br />

Rostock gehört der Transport<br />

von Sondermüll zum täglichen Geschäft.<br />

Ob Saug-/Drucktankwagen, Kofferoder<br />

Containerfahrzeuge – im dritten<br />

Ausbildungsjahr darf er sie alle fahren,<br />

allerdings nur unter Aufsicht. Einer<br />

der neun angestellten Kraftfahrer fährt<br />

dann als Beifahrer mit und begleitet<br />

ihn <strong>auf</strong> den Tagestouren vorrangig durch<br />

Mecklenburg-Vorpommern. „Die älteren<br />

Kraftfahrer, die alten Hasen also, geben<br />

ihr Wissen so weiter“, weiß der Logistikleiter.


<strong>Nehlsen</strong> Contracting ist <strong>Nehlsen</strong> international<br />

Die Folgen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise<br />

haben bei <strong>Nehlsen</strong> zu Veränderungen<br />

geführt. Neben der Kostenund<br />

Erlössituation wurde auch die Organisation<br />

in der Sparte Entsorgung <strong>auf</strong><br />

den Prüfstand gestellt. Daraus entstand<br />

u. a. <strong>Nehlsen</strong> international.<br />

Um es mit einfachen Worten zu sagen:<br />

<strong>Nehlsen</strong> international macht eigentlich<br />

alles das, was <strong>Nehlsen</strong> macht – nur<br />

international und mit zusätzlichen Aufgaben.<br />

Ronald-Mike Neumeyer, Geschäftsführer<br />

<strong>Nehlsen</strong> international,<br />

kann diese Erklärung so stehen lassen.<br />

Doch er ergänzt: „Wir wollten die internationalen<br />

Aufgaben besser bündeln.“<br />

Das strategische Wachstum im Ausland<br />

stecke auch dahinter.<br />

Joint Venture für alternative Brennstoffversorgung<br />

Die <strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong> und MVW Lechtenberg &<br />

Partner haben ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

gegründet, um klimafreundliche,<br />

alternative Brennstoffe zu produzieren.<br />

Das neue Joint Venture, die<br />

<strong>Nehlsen</strong> & Lechtenberg Alternative Fuels<br />

GmbH, ist im Stammhaus des Mülheimer<br />

Unternehmens MVW Lechtenberg &<br />

Partner ansässig. Lechtenberg & Partner<br />

ist eines der weltweit führenden Beratungsunternehmen<br />

für die Implementierung<br />

von Ersatzbrennstoffen aus Siedlungsabfällen<br />

und geeigneten Sonderabfällen<br />

in der Zementindustrie. Geplant<br />

ist, im Jahr 2010 die ersten Aufbereitungsanlagen<br />

zu errichten. Die Projekte sind<br />

definiert und das Joint Venture hat mit<br />

der technischen Konzeption begonnen.<br />

Am bestehenden Geschäft in der Tschechischen<br />

Republik, Polen und Tunesien<br />

ändert sich insofern nichts. Mit der weltweiten<br />

Präsenz kommen neue Aufgaben<br />

bzw. Zusatzgeschäfte hinzu. „Beach<br />

cleaning“ gehört jetzt beispielsweise zur<br />

Angebotspalette. <strong>Nehlsen</strong> sorgt für saubere<br />

Strände und Promenaden. Die<br />

Rodiek & Co. GmbH wurde der neuen<br />

Sparte <strong>Nehlsen</strong> international ebenfalls<br />

zugeordnet (vorher <strong>Nehlsen</strong> Contracting).<br />

Mehr Infos gibt es <strong>auf</strong> der neuen,<br />

englischsprachigen Internetseite.<br />

Hier erfährt der Besucher alles über<br />

„The A–Z of Services“:<br />

http://en.nehlsen.com/services.html.<br />

Claudia Bunkenborg, Leiterin internationales<br />

Geschäft bei <strong>Nehlsen</strong>. „Die Zementindustrie<br />

zählt zu den stark klimabelastenden<br />

Industrien, da für jede Tonne<br />

Zement ca. 850 kg des klimaschädlichen<br />

CO 2 emittiert werden. Bei einer weltweiten<br />

Produktion von ca. 2,4 Milliarden<br />

Tonnen Zement ergibt sich ein erhebliches<br />

Reduktionspotenzial durch den Einsatz<br />

von alternativen Brennstoffen.“<br />

In der Bundesrepublik Deutschland setzt<br />

die Zementindustrie seit rund 20 Jahren<br />

<strong>auf</strong> die CO 2 -reduzierende Wirkung von<br />

alternativen Brennstoffen und substituierte<br />

im Jahre 2008 ca. 60 Prozent der fossilen<br />

Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas<br />

mit klimafreundlichen Brennstoffen, die<br />

in Deutschland in erster Linie aus Abfallfraktionen<br />

separiert werden.<br />

Die Projekte des Joint Venture bestätigen,<br />

dass die Zementindustrie auch im<br />

Ausland stark am Einsatz von alternativen<br />

Brennstoffen interessiert ist.<br />

<strong>Nehlsen</strong> ist auch im Ausland aktiv.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong>, Oken 3, 28219 Bremen<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Michael Drost<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ulrike Skäbe<br />

Gestaltung und Umsetzung:<br />

vierplus, Bremen<br />

Fotografie:<br />

Andreas Caspari, Fotolia, <strong>Nehlsen</strong>,<br />

Special Olympics Deutschland e. V.,<br />

Tristan Vankann<br />

Druck:<br />

ASCO STURM DRUCK GmbH, Bremen<br />

23


20 Jahre <strong>Nehlsen</strong> in Sachsen<br />

24 Malerische Flusstäler, wunderschöne<br />

Schlösser, hohe Felsen und tiefe Wälder<br />

– so wird das Land im östlichen Teil<br />

Mitteldeutschlands gern umschrieben.<br />

Mit dem Freistaat – ein älteres Wort<br />

für Republik – Sachsen hat wohl jeder<br />

Einzelne seine ganz persönliche Verbundenheit.<br />

„Die Region um Dresden<br />

besticht durch ihre historische Ausprägung<br />

und die wunderschönen Landschaften“,<br />

sagt Peter Venner, Geschäftsführer<br />

der Neru GmbH & Co. KG in<br />

Niederau bei Meißen. Peter Venner ist<br />

kein gebürtiger Sachse, sondern Nordrhein-Westfale<br />

und seit Dezember 2004<br />

in Sachsen für die <strong>Nehlsen</strong>-Gruppe tätig.<br />

Dass er je in Sachsen beruflich tätig<br />

sein würde, hat er nicht gedacht. „Es war<br />

eine große Freude, als die Mauer fiel“,<br />

so der Geschäftsführer. Im vergangenen<br />

Jahr feierte unser Land 20 Jahre deutsche<br />

Wiedervereinigung. Mit ihr begann<br />

alles. Diesen Sommer heißt es 20 Jahre<br />

<strong>Nehlsen</strong> Sachsen.<br />

Welche Erinnerungen an die Anfangszeit<br />

gibt es? Dafür musste auch Peter Venner<br />

recherchieren.<br />

Etwa 40 Mitarbeiter aus der Startphase<br />

sind heute noch dabei. „Am Anfang war<br />

die Gesetzgebung nicht ganz eindeutig“,<br />

erfuhr Venner von zwei Mitarbeitern der<br />

ersten Stunde. Aber <strong>Nehlsen</strong> sei sofort<br />

mit Schwung am Start gewesen. Alles<br />

wurde neu eingeführt: neue Fahrzeuge,<br />

neue Technik und das <strong>Nehlsen</strong>-Knowhow.<br />

Daran können sich viele Mitarbeiter<br />

gut erinnern.<br />

Keine Frage, mit der Wiedervereinigung<br />

hat die sächsische Wirtschaft einen<br />

starken Strukturwandel erlebt. Heute<br />

steht Sachsen mit seinen 4,2 Millionen<br />

Einwohnern vor Thüringen <strong>auf</strong> einem<br />

Spitzenplatz der ostdeutschen Wirtschaft,<br />

auch wenn das Problem der<br />

hohen Arbeitslosigkeit nicht gelöst ist.<br />

Mittlerweile beschäftigt <strong>Nehlsen</strong> (Neru<br />

und <strong>Nehlsen</strong>-Plump) in Sachsen rund<br />

230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In<br />

der Region sind etwa 100 Fahrzeuge im<br />

Einsatz. 2007 und 2008 waren turbulente<br />

Jahre. Kommunale Entsorgungsverträge<br />

liefen aus. Es gab neue Ausschreibungen<br />

und veränderte Bedingungen.<br />

Heute ist die Marke <strong>Nehlsen</strong> bekannt<br />

und bietet einen Vollservice (siehe auch<br />

Kurzmitteilung „Sachsen ist grün“ <strong>auf</strong><br />

S. 27). 20 Jahre <strong>Nehlsen</strong> Sachsen – das<br />

sind jahrelange Erfahrungswerte in der<br />

Region. „Nach schwierigen Jahren sind<br />

wir heute wieder ein starker Betrieb“,<br />

sagt Venner. Wenn das kein Grund zum<br />

Feiern ist. Im August wird ein Sommerfest<br />

für alle Mitarbeiter und Kunden veranstaltet.


Larissa Sahm erhielt Informationen rund um den Standort in der Bremer Hüttenstraße und die dortige Wertstoffsortierung.<br />

Einblicke ins Berufsleben<br />

Der Girls’ Day – oder auch Mädchen-Zukunftstag – hat sich etabliert<br />

Schon seit mehreren Jahren schnuppern<br />

Mädchen gerade in die Bereiche,<br />

in denen hauptsächlich Männer arbeiten.<br />

Das ist auch in der Entsorgungsbranche<br />

so. Damit die Mädchen an<br />

einem Tag einen kleinen Einblick in die<br />

jeweilige Arbeitsstelle erhalten, finden<br />

organisierte Aktionen statt.<br />

Auch bei <strong>Nehlsen</strong> waren Mädchen (aber<br />

auch ein paar Jungen) vor Ort, um sich zu<br />

informieren. Die Vorbereitung und Durchführung<br />

erfolgte dezentral <strong>auf</strong> den Standorten.<br />

Schüler und Schülerinnen schnupperten<br />

bei <strong>Nehlsen</strong> in den Berufsalltag.<br />

In der Hüttenstraße organisierten z. B.<br />

Auszubildende der <strong>Nehlsen</strong> <strong>AG</strong> sowie der<br />

Niederlassung Karl <strong>Nehlsen</strong> den Tagesabl<strong>auf</strong><br />

für insgesamt 16 Schüler(innen).<br />

„Für die Kinder und Jugendlichen gab es<br />

einen ersten Einblick in die Arbeitswelt<br />

und die Azubis konnten ihr Organisations-<br />

und Improvisationstalent beweisen.<br />

Vielleicht haben wir Interessen<br />

geweckt und sehen einige in ein paar<br />

Jahren wieder – als Auszubildende?“<br />

Mechthild Jaschke, Assistentin der Personalleitung<br />

Nach der Begrüßung durch die Azubis<br />

und der Vorstellungsrunde gab es einen<br />

ersten Blick in das Berufsleben durch<br />

den <strong>Nehlsen</strong>-Film „So ein Müll“. Mit diesen<br />

Infos ausgestattet, war das anschließende<br />

Spiel „Mülltrennung“ einfacher zu<br />

absolvieren. Dabei wurden die Schüler in<br />

Gruppen <strong>auf</strong>geteilt. Jede Gruppe erhielt<br />

ein Blatt mit den bekannten farbigen<br />

Mülltonnen. Dazu gab es kleine Zettel<br />

mit Gegenständen, die den jeweiligen<br />

Mülltonnen zugeordnet werden mussten.<br />

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen,<br />

gab es Gegenstände, die nicht in<br />

die Tonnen gehörten, wie z. B. Batterien<br />

oder Elektrogeräte. Im Anschluss erklärten<br />

die Auszubildenden, welcher Abfall<br />

in welche Tonne gehört und warum er<br />

dort hineingehört.<br />

Nach der Vorstellung der Ausbildungsberufe<br />

durch die Azubis gab es Führungen<br />

durch <strong>Nehlsen</strong>-Anlagen für Leichtverpackungen<br />

(LVP), Holz und Kunststoff. Das<br />

Mittagessen kam zur rechten Zeit, um<br />

gestärkt das Labor bei <strong>Nehlsen</strong>-Plump zu<br />

besichtigen, Infos über die Cryogenanlage<br />

zu erhalten sowie einer Kanaluntersuchung<br />

beizuwohnen.<br />

Für die meisten Teilnehmer(innen) ging<br />

der Arbeitstag viel zu schnell vorbei<br />

und war sicherlich eine Abwechslung<br />

vom Schulalltag.<br />

25


26<br />

Die Bremer Touristenattraktion ist dank der Hilfe der ENO wieder völlig intakt.<br />

Enold – das kleine Sögestraßenferkel<br />

Die Kehrmaschinen der Entsorgung Nord<br />

– eine hundertprozentige <strong>Nehlsen</strong>-<br />

Tochter – kehren in Bremen pro Jahr eine<br />

Strecke, die umgerechnet dreimal so<br />

lang ist wie der Erdäquator. Auch die<br />

anderen Reinigungsfahrzeuge sind Tag<br />

für Tag unterwegs, um die Hansestadt<br />

sauber zu halten. Ein Fahrer eines dieser<br />

Reinigungsfahrzeuge touchierte am<br />

Ostermontag ein kleines Schwein in der<br />

Bremer Sögestraße. Das Ferkel fiel um,<br />

der Schwanz ab und es gab am Hinterteil<br />

eine kleine Delle.<br />

Die Polizei holte aus Vorsicht das Ferkel<br />

ab, damit niemand es nach Hause mitnimmt.<br />

Verursacht wohl durch eine von<br />

der Polizei veröffentlichte Pressemitteilung<br />

stand bei der ENO an den nächsten<br />

Tagen das Telefon nicht mehr still. Fast<br />

sämtliche Bremer Medien wollten wissen,<br />

wie das Schwein verletzt wurde, wo<br />

es operiert (?!) wird und wann es wieder<br />

am Platze ist. Täglich gab es Berichte mit<br />

Neuigkeiten.<br />

Es kümmerten sich zwei Senatoren darum,<br />

das Schwein aus der Polizeistation abzuholen.<br />

Der Name „Enold“ wurde von<br />

der Polizei gefunden, Touristen nach<br />

dem Verschwinden des Ferkels befragt,<br />

die „Operation“ bei dem Bildhauer<br />

wurde abgelichtet und selbstverständlich<br />

gab es am Tag der Wiederkehr ein<br />

„Happy End“.<br />

Ein kleiner Versicherungsschaden hat<br />

zur Überbrückung des Osterloches<br />

geführt und die Bremer Herzen berührt.<br />

Jetzt weiß jedenfalls fast jeder Bremer,<br />

dass dort exakt vier Ferkel neben Hirte<br />

und Hund und fünf ausgewachsenen<br />

Schweinen stehen. Einer wird den kleinen<br />

Zusammenstoß sicherlich nicht so<br />

schnell vergessen. Der Fahrer des Reinigungsfahrzeuges<br />

gelangte zu einer kleinen<br />

Berühmtheit. Er hat mehrere Interviews<br />

gegeben. Eine Einladung eines<br />

Radiomoderators, einen Song zu der<br />

Musik von „Anton aus Tirol“ zu machen,<br />

lehnte er allerdings dankend ab.<br />

Und er wird sich sicherlich freuen, wenn<br />

in einigen Jahren ein Polizeifahrzeug den<br />

Roland anfährt oder die Bremer Stadtmusikanten<br />

touchiert, und schmunzelnd<br />

an „seine“ Geschichte zurückdenken.<br />

ENO-Geschäftsführer Volker Ernst:<br />

„Bei der Besichtigung vor Ort wurde festgestellt,<br />

dass der Hund ebenfalls beschädigt<br />

war. Obwohl kein Fahrer von uns<br />

dieses Tier angefahren hatte, übernahmen<br />

wir die anfallenden Kosten der Wiederherstellung.<br />

Jetzt hat Bremen wieder<br />

eine völlig intakte Sehenswürdigkeit.“<br />

„Happy End“


Sachsen ist grün<br />

Das Familienunternehmen <strong>Nehlsen</strong> hat insgesamt sechzig<br />

Standorte und ist hauptsächlich in Norddeutschland vertreten.<br />

5 Standorte befinden sich im Freistaat Sachsen und<br />

ca. 230 Mitarbeiter(innen) sind täglich für die NERU GmbH &<br />

Co. KG und die Niederlassung <strong>Nehlsen</strong>-Plump im Einsatz.<br />

Peter Venner, Geschäftsführer der NERU GmbH & Co. KG (ehemals<br />

<strong>Nehlsen</strong> Niederlassung Süd-Ost): „Rund um unsere<br />

Standorte in Meißen, Dresden, Radebeul, Radeberg und Lauta<br />

bieten wir sachsenweit die vielfältige Dienstleistungspalette<br />

der <strong>Nehlsen</strong>-Gruppe an. Insbesondere die Industrie-/Gewerbeabfallentsorgung,<br />

die kommunale Abfallsammlung, das<br />

Wertstoffrecycling, Containerdienste, Kanaldienstleistungen,<br />

Grünpflege, Straßenreinigung und Winterdienst sowie das<br />

zugehörige Facility Management.“<br />

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<strong>Nehlsen</strong> verlässt lübeck<br />

Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck hat in ihrer Sitzung<br />

am 25. März 2010 beschlossen, die Stadtreinigung Lübeck<br />

GmbH (SRL) im Rahmen einer Vollübertragung <strong>auf</strong> die Entsorgungsbetriebe<br />

Lübeck (EBL) überzuleiten. Mit der Eintragung<br />

der Vollübertragung in das Handelsregister erlischt die SRL.<br />

Damit scheidet gleichzeitig auch der bisherige Partner in der<br />

Gesellschaft, die Firma <strong>Nehlsen</strong> GmbH & Co. KG (49,9 Prozent),<br />

aus und die seit 2008 bestehende strategische Partnerschaft<br />

zwischen der Hansestadt Lübeck und der <strong>Nehlsen</strong> GmbH &<br />

Co. KG <strong>auf</strong> den Gebieten der Abfallwirtschaft und der Stadtreinigung<br />

ist beendet. Der von <strong>Nehlsen</strong> gestellte zweite<br />

Geschäftsführer Volker Ernst war bereits zum 21. Januar 2010<br />

aus der Gesellschaft ausgeschieden.<br />

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Ohne Beanstandung<br />

In den letzten Monaten wurden Lastkraftwagenfahrer –<br />

auch Entsorger – überprüft. Nichts Ungewöhnliches. Diesmal<br />

ging es dem Zoll allerdings um die Überprüfung der Einhaltung<br />

des Mindestlohns. Auch mögliche Schwarzarbeiter<br />

sollten gefunden werden. Es wurden auch viele <strong>Nehlsen</strong>-<br />

Fahrer kontrolliert. Selbstverständlich gab es keine Beanstandungen.<br />

Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

erhalten den Mindestlohn – und das schon lange.<br />

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Umsatzentwicklung 2009<br />

Wie schon zu erwarten und auch im letzten Geschäftsbericht<br />

prognostiziert, konnte die <strong>Nehlsen</strong>-Gruppe 2009<br />

zum ersten Mal seit langer Zeit den Umsatz nicht steigern –<br />

er fiel sogar drastisch. 338 Mio. Euro Umsatz konnte das<br />

Familienunternehmen 2008 erwirtschaften, ein Jahr zuvor<br />

waren es 262 Mio. Euro. Jetzt landete es bei 292 Mio. Euro<br />

und damit um ca. 14 Prozent unter dem Vorjahresergebnis –<br />

aber noch weit über dem Umsatz von 2007. Durch einen<br />

konsequent umgesetzten Kostensenkungsplan konnte in<br />

einem erheblichen Maße gegengesteuert werden.<br />

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Bremer Kindertag<br />

Die Seitenwände der Müllfahrzeuge sind „rollende Werbung“.<br />

Sie werden nicht nur für das eigene Image und neue<br />

Dienstleistungen, sondern auch gerne von Externen genutzt.<br />

So machen die Doppel-A0-Plakate zurzeit <strong>auf</strong> die Special<br />

Olympics National Games und <strong>auf</strong> den nächsten Kindertag im<br />

August in Bremen <strong>auf</strong>merksam.<br />

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Gelb kommt an<br />

In Oldenburg und Cuxhaven läuft die Gelbe-Sack-Abholung<br />

nicht ohne die Hilfe von <strong>Nehlsen</strong>. In beiden Städten wurden<br />

Anfang des Jahres Veränderungen in dem Verteilsystem<br />

vorgenommen. Wie schon fast üblich im gesamten Bundesgebiet<br />

gibt es keine Ausgabestellen mehr, die Rolle über<br />

Rolle ohne Beschränkung an die Endverbraucher verteilen.<br />

Coupons sind notwendig, die vorher an die Haushalte verteilt<br />

wurden. In Cuxhaven und in Oldenburg lief es – bis <strong>auf</strong><br />

wenige Beschwerden – rund.<br />

Auch in Oldenburg und Cuxhaven einzulösen.<br />

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Der Intelligenzquotient eines Fußballprofis<br />

soll nicht im Verhältnis zu seinem<br />

Einkommen stehen – aber was soll es:<br />

Das Runde muss in das Eckige. Wir drücken<br />

der Deutschen Nationalmannschaft<br />

bei der jetzt l<strong>auf</strong>enden Weltmeisterschaft<br />

alle vorhandenen Daumen,<br />

damit sie immer ein Tor – und damit sind<br />

keine Eigentore gemeint – mehr schießt<br />

als die gegnerische Mannschaft oder<br />

nach Verlängerung und Elfmeterschießen<br />

in die nächste Runde stolpert.<br />

Schließen wir uns dem genialen englischen<br />

Ex-Fußballer Gary Lineker an:<br />

„Football is a simple game: 22 men chase<br />

a ball for 90 minutes and at the end, the<br />

Germans win.“ („Fußball ist ein einfaches<br />

Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang<br />

einem Ball nach, und am Ende gewinnen<br />

die Deutschen.“) Ganz so unrecht hat er<br />

nicht: Immerhin sind „wir“ jeweils dreimal<br />

Europa- und Weltmeister geworden.

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