04.05.2013 Aufrufe

klareworte. starke taten. - Nehemia

klareworte. starke taten. - Nehemia

klareworte. starke taten. - Nehemia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

01 2013<br />

AVC<br />

report<br />

NR.<br />

42.<br />

JAHRGANG<br />

25 jahre avc schweiz »wir haben die Ärmel hochgekrempelt ...«<br />

nordostindien Bei den Kopfjägern<br />

russland »auferstanden aus ruinen«<br />

verfolgung elfjährige staatsfeinde<br />

klare worte.<br />

<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />

klare worte.<br />

<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />

1


2<br />

inhalt<br />

AVCREPORT<br />

EDITORIAL<br />

2 editorial<br />

3 Das Mandat Teil 4<br />

christenverfolgung und folterverbot<br />

4 25 Jahre AVC Schweiz<br />

»wir haben die Ärmel hochgekrempelt ...«<br />

6 Im Gespräch<br />

verzweigt, vernetzt, verbunden<br />

8 Nordostindien<br />

Bei den Kopfjägern<br />

10 Bhutan<br />

verfolgung gehört dazu<br />

11 Russland<br />

»auferstanden aus ruinen«<br />

12 Äthiopien<br />

und plötzlich war da licht<br />

13 Aktion Strahlende Augen<br />

und friede auf erden<br />

14 AVC Porträt<br />

impressum<br />

15 AVC<br />

events for you<br />

16 Verfolgung<br />

elfjährige staatsfeinde<br />

editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

ir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gutes<br />

W und gesegnetes Jahr 2013. Was es alles bringen<br />

wird, weiß noch keiner von uns. Aber zusammen mit<br />

unseren Freunden und Gottes Hilfe können wir den<br />

Herausforderungen begegnen.<br />

Unser AVCreport erscheint im neuen Design. Das Logo<br />

ist moderner und prägnanter. Die schrägen Flächen<br />

schaffen einen unverkennbaren Wiedererkennungswert.<br />

Das Rot steht für Feuer, Leben, Energie, Wärme,<br />

Freude, Leidenschaft und Liebe – Attribute, die zu AVC<br />

passen.<br />

Die Feedbacks zu unserem »alten« Report waren<br />

durchwegs sehr positiv. Es gab aber auch Anregungen,<br />

die wir im neuen Design aufgegriffen und umgesetzt<br />

haben; zum Beispiel eine durchgängige gute<br />

Lesbarkeit.<br />

Vielleicht ist unser neues »Kleid« für Sie (um)gewöhnungsbedürftig.<br />

Wir sind uns bewusst: »Allen Leuten<br />

recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.« Das<br />

ist ja auch nicht unser Auftrag. AVC steht verfolgten<br />

Christen bei, hilft Notleidenden und macht Jesus<br />

Christus bekannt. AVC dient Menschen weltweit, für die<br />

im täglichen Kampf ums Überleben Geschmacksfragen<br />

wenig Bedeutung haben.<br />

AVC International (AVC Deutschland, AVC Schweiz,<br />

AVC Österreich, <strong>Nehemia</strong> Christliches Hilfswerk) ist<br />

weit verzweigt, arbeitet auf vier Kontinenten, hilft in<br />

rund 60 Ländern in guter Vernetzung mit einheimischen<br />

Mitarbeitern und Organisationen. Mit den spannenden,<br />

berührenden und/oder sachlichen Berichten<br />

über unsere Arbeit wollen wir möglichst viele Menschen<br />

ansprechen und sie mit »klaren Worten« auf die<br />

»<strong>starke</strong>n Taten« unseres Gottes hinweisen. Gott soll<br />

durch die Publikationen geehrt werden.<br />

Viel Freude beim Lesen.<br />

Herzlich: Pawel Sturz


Dr. Robert Krammer<br />

Vorstandsmitglied AVC Österreich<br />

Christenverfolgung wird oftmals nur unter dem Blickwinkel<br />

der Religionsfreiheit betrachtet, also als Eingriff<br />

in das Recht, eine Religion oder Weltanschauung zu<br />

wählen, nach seiner religiösen Überzeugung öffentlich<br />

oder privat zu leben und sie auch zu wechseln. Mit der<br />

Einschränkung der Religionsfreiheit beginnen jedoch<br />

erst die schwerwiegenden Folgen für verfolgte Christen,<br />

die in aller Regel Verletzungen der körperlichen oder<br />

seelischen Integrität in Form von Misshandlungen bis hin<br />

zur Folter nach sich ziehen und in ihrem Kern die Menschenwürde<br />

verletzen. Schutz davor bieten insbesondere<br />

die UN-Antifolterkonvention sowie Artikel 3 der Europäischen<br />

Menschenrechtskonvention, die Folter sowie unmenschliche<br />

oder erniedrigende Strafe oder Behandlung<br />

untersagen. Aus den rechtlichen Bestimmungen zum<br />

Folterverbot lässt sich ein Dreistufenmodell erkennen,<br />

dessen Inhalte oft fälschlicherweise vermengt und allesamt<br />

als Folter bezeichnet werden.<br />

um eine Maßnahme als erniedrigend zu qualifizieren,<br />

ist ein bestimmtes Mindestmaß an Schwere eines Eingriffs<br />

erforderlich. Dies ist der Fall, wenn sie im Opfer<br />

Gefühle der Unterlegenheit oder Furcht hervorruft und<br />

die Person dadurch gedemütigt wird. Dazu zählen etwa<br />

grobe Beleidigungen und Beschimpfungen, Bespucken,<br />

Ohrfeigen, ungerechtfertigte Handfesselungen,<br />

die völlige Entkleidung bei einer Leibesvisitation vor<br />

mehreren oder andersgeschlechtlichen Personen, miserable<br />

Haftbedingungen oder mangelnde Verpflegung<br />

während der Anhaltung.<br />

in der unmenschlichen Behandlung oder Strafe<br />

begegnet man einer gesteigerten Intensität der physischen<br />

oder psychischen Misshandlung, die beim Opfer<br />

tatsächliche körperliche Verletzungen oder intensives<br />

mentales Leid verursacht. Darunter fallen beispielsweise<br />

Verletzungen durch gezielte Schläge, die Verweigerung<br />

der medizinischen Versorgung von schwer kranken<br />

Inhaftierten, langandauernde völlige Isolationshaft oder<br />

permanenter Schlaf- und Nahrungsentzug.<br />

Psychisch sind die Betroffenen meist hohem mentalem<br />

Stress ausgesetzt, der geeignet ist, die Widerstandsfähigkeit<br />

zu brechen und nicht selten zu posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen führt.<br />

den schwersten vorwurf einer Verletzung stellt der<br />

Nachweis praktizierter Folter dar. Dabei wird ein<br />

Höchstmaß an Intensität hinsichtlich des zugefügten<br />

körperlichen oder seelischen Leides erreicht, welches<br />

beim Opfer langandauernde schwerwiegende Schmerzen,<br />

<strong>starke</strong> Angstzustände sowie grausame Qualen<br />

verursacht. Als Folter gelten bestimmte Verhörmethoden<br />

wie das Palästinensische Hängen (völlige Entkleidung<br />

mit hinter dem Rücken gefesselten Händen,<br />

Hochziehen an den Armen und über Stunden hängen<br />

AVCREPORT<br />

DAS MANDAT TEIL 4<br />

lassen), Waterboarding, Vergewaltigung oder die Aneinanderreihung<br />

von grausamen und unmenschlichen<br />

Behandlungen jeder Art. Dabei wird die Misshandlung<br />

von der vollen Entschlossenheit des Täters getragen,<br />

somit bewusst durchgeführt und in dieser Weise auch<br />

gewollt. Meist werden damit bestimmte Absichten<br />

verfolgt, wie die Erlangung von Aussagen, Zugeständnissen<br />

oder Informationen. Oftmals werden derartige<br />

Praktiken auch eingesetzt, um Betroffene einzuschüchtern<br />

oder zu diskriminieren, zu bestrafen oder<br />

um aus reinem Sadismus Menschen zu quälen.<br />

das folterverbot genießt Absolutheitscharakter<br />

und ist selbst unter schwierigsten Umständen, etwa<br />

im Kampf gegen Terrorismus und das organisierte<br />

Verbrechen oder in sonstigen öffentlichen Notfällen<br />

prinzipiell verboten. Jeder Mensch hat ein absolutes<br />

Recht, keiner Misshandlung unterworfen zu werden,<br />

unabhängig vom Verhalten des Opfers. Bereits die<br />

bloße Androhung von Folter würde für einen Verstoß<br />

reichen. Ferner werden durch die rechtlichen Bestimmungen<br />

den staatlichen Organen im Zuge von Polizeigewalt<br />

oder Haft auch bestimmte Handlungspflichten<br />

übertragen, wie der Auftrag zur menschenwürdigen<br />

Behandlung von Angehaltenen und deren allgemeiner<br />

und medizinischer Versorgung.<br />

Der 5. und letzte Teil der Serie beschäftigt sich abschließend<br />

mit der praktischen Umsetzung des Mandats.<br />

3<br />

christenverfolgung &<br />

folterverbot


4<br />

Interview<br />

Pia Colombo<br />

AVCREPORT<br />

25 JAHRE AVC SCHWEIZ<br />

»wir haben<br />

die ärmel hochgekrempelt<br />

und angefangen«<br />

sonderbare<br />

»camping-<br />

touristen«<br />

Bibeltransporte<br />

hinter<br />

den Eisernen<br />

Vorhang<br />

Daniel Hofer, du warst vor 25 Jahren maßgeblich an<br />

der Gründung von AVC Schweiz beteiligt. Warum?<br />

Als 15-Jähriger las ich ein Buch von Pfarrer Wurmbrand<br />

über verfolgte Christen in Rumänien. Dabei wurde<br />

mir klar: Diese zu unterstützen ist meine Berufung!<br />

So führte ich ab 1983 mit AVC Deutschland Kurierfahrten<br />

durch, um Bibeln in den damaligen Ostblock zu<br />

schmuggeln. Ich erkannte, dass auch viele Schweizer<br />

ein Herz für die verfolgten Christen hatten. So machte<br />

ich mich mit Unterstützung meiner Frau und anderer<br />

daran, einen Ableger von AVC Deutschland aufzubauen<br />

und gründete 1988 den Verein AVC Schweiz.<br />

Worin liegt deine Motivation?<br />

Für mich ist es nach wie vor klar, dass es meine<br />

Berufung ist, den verfolgten Christen und Notleidenden<br />

zu helfen. Die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten,<br />

sind meine Motivation. Und zu sehen,<br />

was wir bewirken können, ist meine treibende Kraft.<br />

Hauptziel für mich ist, dass Menschen Jesus Christus<br />

kennenlernen und verändert werden.<br />

klare worte.<br />

<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />

schmuggeltour mit Pannen Amateur-<br />

mechaniker Daniel Hofer<br />

Während ich im Bus<br />

durch das Land fuhr,<br />

schrie ich zu Gott:<br />

»Herr, tue etwas!«<br />

Seine Antwort folgte<br />

postwendend und für<br />

mich akustisch hörbar:<br />

»Tue du etwas!«<br />

Wie hat deine Arbeit in den Anfangszeiten konkret<br />

ausgesehen?<br />

Ich wollte nicht, dass mit den ersten Spenden mein<br />

Gehalt bezahlt wird. Wir haben die Ärmel hochgekrem-<br />

pelt und mit Unterstützung von AVC Deutschland im<br />

bescheidenen Rahmen angefangen. Unser Lager<br />

befand sich im Keller eines Mehrfamilienhauses. Die<br />

Hilfsgüter führten wir mit einem Fahrradanhänger<br />

zum Container. Schon bald konnten wir dank treuen<br />

Spendern zwei Autos kaufen, umbauen und mit mehr<br />

Intensität Bibeln schmuggeln. Damals hatten wir nicht<br />

einmal eine Garage, um die Autos zu laden; das geschah<br />

im Freien – auch bei Regen und Schneetreiben.<br />

War das nicht hart?<br />

Hart war für uns nur, wie die Christen hinter dem<br />

Eisernen Vorhang leben mussten. Wir im Westen<br />

hatten keine Ahnung, wie gut es uns ging. Wir setzten<br />

um, was getan werden musste. Dabei wurden wir von<br />

Anfang an von vielen Leuten unterstützt. Sonst wäre<br />

das alles gar nicht möglich gewesen.<br />

Konkretes Beispiel?<br />

Vor 16 Jahren konnten wir unsere Zentrale in<br />

Safnern bei Biel bauen – dank der Großzügigkeit der<br />

Spender ohne Bankhypotheken.


Warum wird Verfolgung bei uns so wenig thematisiert?<br />

Ich denke, das Thema Verfolgung bricht langsam<br />

auf. Täglich leiden Menschen wegen ihres Glaubens.<br />

Darüber nachzudenken ist unangenehm; die Versuchung,<br />

das Ganze zu verdrängen, ist groß. Denn wer<br />

sich damit beschäftigt und die große Not der verfolgten<br />

Christen erkennt, hat ja die moralische Pflicht, zu<br />

handeln.<br />

Was kann die Leserin oder der Leser des Reports<br />

konkret tun?<br />

Vieles! Beten und Spenden. Das Anliegen publik<br />

machen, die Gemeindeleitung darauf aufmerksam machen,<br />

Vorträge organisieren oder Inputs geben. Gern<br />

stellen wir kompetente Referenten und/oder ansprechendes<br />

Filmmaterial zur Verfügung. Auch Protestaktionen<br />

vor Botschaften oder Unterschriftensammlungen<br />

können verfolgten Christen helfen.<br />

Welches Projekt hat dich in den 25 Jahren am meisten<br />

berührt?<br />

Das ist sicher Nordkorea. Als ich das erste Mal dort<br />

war, haben Kinder an Baumrinden genagt, weil sie so<br />

großen Hunger hatten. Während ich im Bus durch das<br />

Land fuhr, schrie ich zu Gott: »Herr, tue etwas!« Seine<br />

Antwort folgte postwendend und für mich akustisch<br />

hörbar: »Tue du etwas!« Inzwischen können wir 6500<br />

Kinder sechs Mal wöchentlich mit Sojamilch und Brötchen<br />

versorgen. Trotzdem ist die Notlage in diesem<br />

Land noch immer unermesslich groß.<br />

Brötchen statt<br />

Baumrinde<br />

in nordkorea<br />

6500 Kids erhalten<br />

täglich ein Brötchen<br />

und einen Becher<br />

Sojamilch<br />

auf schusters<br />

rappen in nepal<br />

Daniel Hofer<br />

Joseph Brüschweiler<br />

Bruno Wacker<br />

AVCREPORT<br />

25 JAHRE AVC SCHWEIZ<br />

Heute ist AVC International in über 60 Ländern aktiv.<br />

Hat es auch Rückschläge gegeben?<br />

Nach der politischen Wende brachten wir 1000<br />

Tonnen Hilfsgüter und Literatur pro Jahr vorwiegend<br />

nach Rumänien. Mit relativ geringen Auswirkungen.<br />

Ich musste feststellen, dass ich meinerseits ziemlich<br />

eigenmächtig gehandelt hatte. Das hat mich gelehrt,<br />

besser auf Gott zu hören und das zu tun, was er uns<br />

aufträgt. Das war damals in der Geschäftigkeit teilweise<br />

untergegangen.<br />

Am 23./24. August feiert ihr das 25-Jahre-Jubiläum in<br />

Safnern. Was ist geplant?<br />

Dieses Wochenende müssen Sie sich unbedingt reservieren.<br />

Wir werden ein großes Festzelt haben. Der<br />

Freitagabend gehört den Jungen und Junggebliebenen.<br />

Mit dabei sein werden Leo Bigger, der Leiter des ICF<br />

Schweiz, und eine tolle Worship-Band. Am Samstag<br />

sind alle zu einem mega Fest eingeladen. Dazu werden<br />

wir interessante Menschen aus den Projektländern<br />

einladen. Im Jubiläumsjahr werden<br />

wir weitere Weichen für die Zukunft<br />

stellen mit dem <strong>starke</strong>n Anliegen,<br />

breiter bekannt zu werden. Denn es<br />

gibt noch viel Not und viele Anfragen<br />

für Unterstützung von überall her.<br />

Wir wollen nicht ausruhen, sondern<br />

ausbauen.<br />

Wohin entwickelt ihr euch?<br />

Um unsere Arbeit abzusichern,<br />

müssen wir dringend die Jugend als<br />

Trägerschaft der Zukunft erreichen.<br />

Zudem wollen wir verstärkt darauf<br />

hinarbeiten, dass sich unsere Spen-<br />

der als unsere Partner verstehen. Schließlich haben<br />

wir uns mittelfristig das Ziel gesetzt, für humanitäre<br />

Projekte vermehrt Mittel aus Wirtschaft und Politik zu<br />

generieren.<br />

Wo liegen in Zukunft die Probleme …<br />

Ich gehe davon aus, dass die Verfolgung zunehmen<br />

wird. Der »arabische Frühling« ist dabei, sich – vor<br />

allem für die Christen in den betroffenen Staaten – zum<br />

arabischen Albtraum zu entwickeln. Zudem sind viele<br />

Länder von Korruption beherrscht. Die Reichen werden<br />

immer reicher und die Armen immer zahl-reicher.<br />

… und die Chancen?<br />

Wir sind sehr dankbar für all die wunderbaren Partner,<br />

die zum Teil schon seit 25 Jahren voll dabei sind.<br />

Wir könnten die Arbeit niemals alleine bewältigen. Eine<br />

Chance für verfolgte Christen und Notleidende besteht<br />

darin, dass sich in Zukunft noch viel mehr Christen<br />

bewegen lassen, sich gegen die Christenverfolgung<br />

und für Menschen in Not einzusetzen und dabei Jesus<br />

bekannt zu machen.<br />

5<br />

Der arabische<br />

Frühling ist dabei,<br />

sich – vor allem<br />

für die Christen in<br />

den betroffenen<br />

Staaten – zum<br />

arabischen Alb-<br />

traum zu entwickeln.


6<br />

Angelika Hoch<br />

AVCREPORT<br />

IM GESPRÄCH<br />

AVC* ist ein international verzweigtes<br />

Hilfswerk mit engen Verbindungen zu<br />

seinen ausgesandten und einheimischen<br />

Mitarbeitern und Organisationen vor Ort.<br />

Wir haben Erfahrungen und Meinungen<br />

von Mitarbeitenden vor Ort eingeholt.<br />

Angelika Hoch<br />

AVC leistet soziale und geistliche Hilfe. Die beiden Arbeitszweige<br />

haben eine natürliche Wechselwirkung.<br />

Silas meint dazu: »Durch die soziale Arbeit sind<br />

viele Menschen zum Glauben gekommen, auch in<br />

Gebieten, die an sich sehr verschlossen sind.«<br />

Jean macht die Erfahrung, dass klare Worte ohne<br />

<strong>starke</strong> Taten wenig überzeugen: »Oft sagen uns die<br />

Leute, dass viele gekommen seien und geredet, aber<br />

nichts getan hätten. Wir dagegen hätten echte Hilfe<br />

gebracht und sollten doch wiederkommen, um ihnen<br />

von Jesus Christus zu erzählen.«<br />

Philomena bestätigt diese Erfahrung: »Ich denke,<br />

dass gerade die praktische Liebe die Menschen<br />

berührt und sie auch für die gute Nachricht von Jesus<br />

Christus öffnet.«<br />

Andres erlebt es aus der umgekehrten Perspektive:<br />

»Durch die Hilfe, die ich von AVC erhalte, werden<br />

die Leute hier aufmerksam. Sie fragen mich, warum<br />

AVC einem armen Bauern so großzügig hilft. Dann<br />

kann ich ihnen von Jesus und seiner Liebe erzählen.«<br />

verzweigt<br />

vernetzt<br />

verbunden<br />

silas Karthak<br />

45 Jahre<br />

verheiratet<br />

Indien<br />

Leiter AVC Indien<br />

Die Arbeit ist nicht immer problemfrei. Schwierigkeiten,<br />

Angriffe und Rückschläge müssen verdaut<br />

werden. Das ist leichter, wenn man zusammensteht.<br />

Mathieu hat Kämpfe an verschiedenen Fronten:<br />

»Das größte Problem für mich ist es, die vielen Leute<br />

in Mali zu sehen, die fern von Gott leben. Sie sind<br />

wie Sklaven, sie kennen keine wahre Freiheit. Dazu<br />

kommen all die Bettler, die verlassenen Kinder, Waisen<br />

ohne Hoffnung auf einen angemessenen Platz in der<br />

menschlichen Gesellschaft. Dann sind da noch diejenigen,<br />

die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. AVC<br />

bringt durch seine vielen Projekte Hoffnung und Hilfe<br />

zu dem malischen Volk.«<br />

Philomenas Sorgen drehen sich naturgemäß um<br />

die ihr anvertrauten Kinder: »Als Jugendliche essen<br />

sie jetzt viel mehr. Die Lebensmittelkosten sind in den<br />

letzten Jahren so gestiegen, dass alles Sparen nicht<br />

mehr hilft. Ohne die finanzielle Unterstützung von AVC<br />

würden wir die Kinder und Jugendlichen nicht durchbringen.«<br />

Jean kennt ebenfalls finanzielle Engpässe: »Oft<br />

haben wir kein Geld, um zum Beispiel Bibeln oder<br />

Literatur zu kaufen. Aber AVC steht uns zur Seite und<br />

löst das Problem.«<br />

Silas ist oft mit massivem Druck der hinduistischen<br />

und muslimischen Gemeinschaften auf die christlichen<br />

Gemeinden konfrontiert.


jean forschlé<br />

64 Jahre<br />

verheiratet<br />

Madagaskar<br />

Missionar<br />

Neben den Schwierigkeiten gibt’s auch viele Highlights.<br />

Mathieu erklärt dazu: »Im letzten Jahr war die<br />

Verfolgung besonders gravierend, viele Christen im<br />

Norden des Landes wurden getötet. Wir haben in allen<br />

diesen Situationen Gottes Treue in Form von spezieller<br />

Bewahrung erlebt.« Highlights vor dem dunklen<br />

Hintergrund massivster Verfolgung.<br />

Für Philomena war die größte Freude, dass vier ihrer<br />

Jugendlichen ihren Realschulabschluss geschafft<br />

haben. »Außerdem bekomme ich immer wieder Lob<br />

von den Verwandten der Kinder, zu denen sie in den<br />

Ferien gehen. Sie sagen, dass die Kinder so fleißig und<br />

gehorsam sind.«<br />

Für Andres war der Höhepunkt, dass seine Tochter,<br />

die immer Klassenbeste war und als solche auch ihren<br />

Abschluss gemacht hat, ihren Traum erfüllen kann. Sie<br />

möchte Kinderärztin werden. Doch die Familie hat kein<br />

Geld, die Kosten für das Studium zu bezahlen. »Aber<br />

ihre Pateneltern unterstützen sie nun auch für den<br />

Universitätsbesuch. Das ist mein schönstes Erlebnis.<br />

Für mich ist das wie ein Wunder; ich sehe Gott dahinter.«<br />

Silas freut sich über offene Türen: »Gott hat uns<br />

Türen geöffnet. Wir können jetzt im muslimischen<br />

Umfeld und in unterschiedlichen Volksgruppen arbeiten.<br />

Dort haben wir schon einige Gemeinden gründen<br />

können.«<br />

Philomena Kaijage<br />

55 Jahre<br />

ledig<br />

Tansania<br />

Hausmama<br />

im Waisendorf<br />

andres hernandez<br />

41 Jahre<br />

verheiratet<br />

Nicaragua<br />

Verantwortlicher<br />

des Landwirtschafts-<br />

projekts<br />

AVCREPORT<br />

IM GESPRÄCH<br />

Mathieu Kodio<br />

34 Jahre<br />

verheiratet<br />

Mali<br />

Leiter von AVC Mali<br />

Welche Träume haben unsere Mitarbeiter für das<br />

Jahr 2013?<br />

Jean möchte auf Madagaskar neue Dörfer für Jesus<br />

Christus erreichen und auch Silas drängt es zu bisher<br />

unerreichten Volksgruppen.<br />

Philomena hat natürlich auch hier die Kinder im<br />

Blick. »Ich wünsche mir, dass sie Jesus besser kennenlernen<br />

und dass sie die Bereitschaft haben, anderen<br />

zu helfen.« Für sich persönlich möchte sie, dass ihr<br />

Leben bis zum Schluss Gott Ehre macht.<br />

Andres sagt: »Mein einziger Wunsch ist, Gott noch<br />

besser zu dienen, noch näher an seinem Herzschlag<br />

zu sein.«<br />

Mathieu möchte ebenfalls geistliches Wachstum<br />

erleben, speziellen Schutz und Ausrüstung für seinen<br />

Dienst inklusive.<br />

Als AVC sind wir stolz auf unsere Mitarbeiter/innen. Es<br />

begeistert uns, in enger Verbindung mit ihnen unseren<br />

Auftrag erfüllen zu können: verfolgten Christen beistehen,<br />

Jesus Christus bekannt machen und Notleidenden<br />

helfen.<br />

und übrigens: unser traum ist, dass avc immer<br />

mehr verzweigt und vernetzt wird und – verbunden<br />

mit einer zunehmenden schar von freunden – beitragen<br />

kann, dass visionen realität werden.<br />

*zu avc international gehören<br />

AVC Deutschland, AVC Schweiz, AVC Österreich<br />

<strong>Nehemia</strong> Christliches Hilfswerk<br />

7


8<br />

AVCREPORT<br />

NORDOSTINDIEN<br />

Im Jeep tagelang allein unterwegs bis hin<br />

ans Ende der Welt – zu den inzwischen<br />

zivilisierten Headhunters und anderen<br />

ehemals »Wilden« in Konyak Naga, an<br />

der Grenze zu Burma. Das schafft bes-<br />

tenfalls eine Powerfrau mit dem Format<br />

einer Heidi Al-Safau.<br />

Interview<br />

Daniel Hofer, Leiter AVC Schweiz<br />

Heidi, was hat dich vor 15 Jahren dazu bewogen, nach<br />

Indien zu gehen?<br />

Während der Zeit, in der ich in Irak lebte, konnte<br />

ich zwei indische Familien in eine Beziehung mit Jesus<br />

führen. Diese Familien besuchte ich 1996. Auf der<br />

Reise lernte ich nicht nur den Leiter von AVC in Indien<br />

kennen, sondern auch die himmelschreiende Armut.<br />

Außerdem beobachtete ich, wie die Leute den Göttern<br />

ergeben waren. Sie machten einen sehr unglücklichen<br />

Eindruck. »Da muss etwas passieren«, sagte ich mir.<br />

»Diese Menschen brauchen Veränderung von innen<br />

her.« Und so habe ich mich entschlossen, für längere<br />

Zeit hierher zu kommen.<br />

Wie bist du bei deiner Ankunft in Siliguri (Westbengalen)<br />

von unserem Team empfangen worden? Gab es<br />

Anfangsschwierigkeiten?<br />

Der AVC-Leiter in Indien, Silas Karthak hat mich<br />

herzlich willkommen geheißen und aufgenommen. Es<br />

ergaben sich rasch gute Möglichkeiten, mich einzusetzen.<br />

Nein, Anfangsschwierigkeiten hatte ich keine.<br />

Welches waren die Herausforderungen in deiner<br />

Arbeit?<br />

Die vielen Nöte und Probleme der Menschen zu<br />

sehen und nicht zu wissen, wo man anfangen soll, war<br />

hart. Dann vor allem die komplizierte Bürokratie, die<br />

schnelle Hilfe oft unmöglich macht. Zum Beispiel lag<br />

in der Stadt ein Mann mit verletztem Kopf tagelang<br />

auf der Straße. Niemand kümmerte sich um ihn. Ich<br />

wollte ihn auf meinen Jeep laden und zu einer Klinik<br />

bei den<br />

kopfjägern<br />

Prominenz bei der<br />

10-jahre-feier<br />

der schule hangrum<br />

»Queen« Heidi<br />

fahren. Doch Silas warnte mich: »Tu das nicht! Sollte<br />

er im Auto sterben, bist du verantwortlich und wirst<br />

zur Rechenschaft gezogen.« Er rief die Polizei, und gemeinsam<br />

mit ihnen fuhren wir in die Klinik. Bald stellte<br />

sich heraus, dass der Mann aus Bangladesch stammte<br />

und sich illegal in Indien aufgehalten hat was mich<br />

bei schnellem, eigenmächtigem Handeln in größte<br />

Schwierigkeiten hätte bringen können. Da musste ich<br />

also am Anfang vieles lernen!<br />

Was waren deine Aufgaben während der letzten 15<br />

Jahre?<br />

Ich arbeitete aktiv in der Gemeindearbeit mit. Meine<br />

Aufmerksamkeit galt dabei vor allem den Frauen.<br />

Für sie organisierte ich Seminare, Konferenzen und<br />

Gebetstreffen, leitete sie in verschiedenen Themen an<br />

und ermutigte sie. Jesus bekannt zu machen lag mir<br />

sehr am Herzen. Abends gingen wir oft in die Dörfer<br />

und zeigten den Jesus-Film.<br />

Du hast auch einige Projekte auf die Beine gestellt?<br />

Ja, in unserem AVC-Zentrum in Siliguri gibt’s ein<br />

Kinderheim mit vierzehn Kindern, ein Altersheim mit elf<br />

alten Bewohnern. Die meisten von ihnen habe ich auf der<br />

Straße aufgelesen. Dann habe ich Nähkurse organisiert.<br />

Dadurch sind an zwei Orten Nähateliers entstanden. Es<br />

handelt sich um Hilfe zur Selbsthilfe, denn die Frauen<br />

können nun ein eigenes Einkommen erwirtschaften.<br />

51 Kindern ermöglichen wir durch Patenschaften eine<br />

Schulbildung. Dazu kommen die Hauptprojekte, zwei<br />

Schulen. Die eine liegt in Hangrum (Assam), mit 234<br />

Schülern und fünfzehn Mitarbeitern. Die andere befindet<br />

sich in Longwa (Nagaland, an der Grenze zu Burma). Von<br />

den 130 Schülern kommen 67 aus Burma. Die Schule hat<br />

elf Mitarbeiter. Dort haben wir auch ein Wohnheim für 70<br />

Kinder aus abgelegenen Dörfern aufgebaut.


hangrum, nordostindien<br />

Kids in Vollmontur<br />

Was waren die Highlights in deiner Arbeit?<br />

Das sind schon die beiden Schulen in total abgelegenen<br />

Gebieten, wo die Kinder sonst kaum Möglichkeiten<br />

hätten, je eine Schule von innen zu sehen. In<br />

Hangrum hat sich durch die Schule und ein Wasserversorgungsprojekt<br />

das ganze Dorf verändert. Viele<br />

sind dadurch zum Glauben gekommen.<br />

Was würdest du anders machen, wenn du nochmals<br />

von vorne beginnen könntest?<br />

Ich würde auf jeden Fall gleich am Anfang die<br />

Sprache lernen. Damals dachte ich, dass dies verlorene<br />

Zeit sei, weil ich ja »schaffen« wollte. Es ist jedoch<br />

mühsam, wenn alle Kommunikation durch einen Übersetzer<br />

geschehen muss, vor allem in persönlichen,<br />

seelsorgerlichen Gesprächen.<br />

AVCREPORT<br />

NORDOSTINDIEN<br />

nostalgie<br />

beim jährlichen<br />

dorffestival<br />

Grimmige<br />

Gestalten<br />

beim<br />

Kriegstanz<br />

in Longwa<br />

Kids in<br />

vollmontur<br />

Empfang von<br />

Heidi an ihrem<br />

»Tatort« Hangrum<br />

Ich beobachtete,<br />

wie die Leute<br />

den Göttern<br />

ergeben waren.<br />

Sie machten<br />

einen sehr<br />

unglücklichen<br />

Eindruck.<br />

»Da muss etwas<br />

passieren«,<br />

sagte ich mir.<br />

Du bist jetzt wieder in Deutschland. Was sind deine<br />

Zukunftspläne oder Wünsche?<br />

Ich möchte mich weiter in die Missionsarbeit<br />

investieren. Das liegt mir sehr am Herzen. Natürlich<br />

werde ich noch regelmäßig nach Indien zurückkehren,<br />

bin aber auch offen für anderes. Mein Wunsch ist,<br />

dass durch meinen Einsatz noch viele Menschen zum<br />

Glauben an Jesus Christus kommen. Ich möchte durch<br />

meinen Dienst Spuren hinterlassen.<br />

Du bist offensichtlich nur theoretisch pensioniert. In<br />

der Praxis geht’s weiter. Ganz herzlichen Dank, Heidi,<br />

für deinen vorbildlichen Einsatz während der vergangenen<br />

15 Jahre, deine Bereitschaft, auf viele Annehmlichkeiten<br />

zu verzichten, um Menschen in Not zu<br />

helfen. Deine Arbeit hat Spuren hinterlassen. Du bist<br />

für viele in Indien als Mutter, Schwester und Freundin<br />

zum Vorbild geworden. Wir wünschen dir in deinem<br />

neuen Lebensabschnitt noch viele schöne Erfahrungen,<br />

viel Freude und Segen.<br />

9


10<br />

AVCREPORT<br />

BHUTAN<br />

verfolgung<br />

gehört dazu<br />

Bema Sherpa war 27 Jahre<br />

Anhänger des tibetischen<br />

Buddhismus. Ein schwerer<br />

Unfall brachte eine Wende<br />

in sein Leben.<br />

Interview Daniel Hofer<br />

Text Angelika Hoch<br />

Bema Sherpa war 27 Jahre Anhänger des tibetischen<br />

Buddhismus. Ein schwerer Unfall brachte eine Wende<br />

in sein Leben.<br />

Bema ist Maurer. 2001 ereignet sich auf der Baustelle<br />

ein tragischer Unfall. Sein Kollege wird schwer<br />

verletzt. Der Chef schiebt Bema die Verantwortung zu<br />

und droht mit harten Konsequenzen, sollte der Kollege<br />

sterben.<br />

wie vom »Blitz« getroffen<br />

»Ich habe damals zu Gott, den es doch irgendwo geben<br />

musste, um Heilung für meinen Kollegen gebetet«,<br />

berichtet Bema. Auf unerklärliche Weise wird der<br />

Kollege innerhalb kürzester Zeit gesund. Doch Bema<br />

vergisst das Geschehen – bis ihm in Guwahati, Indien,<br />

in einer Kirche ein Bild von Jesus in die Augen sticht.<br />

»Es traf mich wie ein Blitz«, erinnert er sich, als wäre<br />

es gestern gewesen. Ihm wird<br />

»Grundsätzlich<br />

respektiere ich<br />

unsere<br />

Autoritäten,<br />

doch in diesem<br />

Fall hat Gott<br />

Vorrang.«<br />

schlagartig klar, dass das Wunder<br />

der Heilung des Kollegen mit diesem<br />

Jesus zu tun haben muss. Er betet:<br />

»Wenn du der wahre Gott bist, soll<br />

mein Leben dir gehören.« Bema<br />

wird plötzlich von einer riesigen<br />

Freude erfüllt und spürt, wie die undefinierbare<br />

Last, die er sein ganzes<br />

Leben lang mitgeschleppt hatte, von<br />

ihm abfällt.<br />

standhaft gegenüber der Mutter<br />

Die Altlasten werden durch neue in Form seiner Mutter<br />

ersetzt: Sie bedroht ihn mit allen Mitteln, seinem Glauben<br />

abzusagen und zum Buddhismus zurückzukehren.<br />

Sein Bruder, der einige Zeit zuvor zum christlichen<br />

Glauben fand, war gekippt. Doch Bema bleibt fest: »Ich<br />

werde Jesus nie aufgeben. Ich bin bereit, dafür zu<br />

trügerische idylle Christen in Bhutan von<br />

religiöser Seite unter Druck<br />

sterben.« Die Mutter begreift, dass sie nichts erreichen<br />

kann, und gibt auf. Kurz darauf findet der Bruder<br />

als Folge von Bemas Erfahrung zum Glauben an Gott<br />

zurück.<br />

Bedrohung hört nicht auf<br />

»Ich werde laufend von buddhistischen Leitern unter<br />

Druck gesetzt, unsere christlichen Treffen einzustellen.<br />

Während einer sechswöchigen buddhistischen<br />

Konferenz haben sie mir ein Versammlungsverbot auferlegt.«<br />

Doch Bema denkt nicht daran, sich zu unterwerfen,<br />

wo doch die Treffen für seine Leute existenziell<br />

wichtig sind. »Auch die Polizei untersagt christliche<br />

Veranstaltungen mit der kuriosen Begründung, sie<br />

würden ein Sicherheitsrisiko darstellen, weil wir in<br />

Grenznähe zu Indien leben.«<br />

im clinch<br />

»Grundsätzlich respektiere ich unsere Autoritäten,<br />

doch in diesem Fall hat Gott Vorrang.« Bema nimmt<br />

die damit einhergehenden Schwierigkeiten in Kauf:<br />

»Verfolgung gehört nun mal zum Leben als Christ.<br />

Laut Bibel ist das früher nicht anders gewesen.«<br />

große visionen<br />

Bema hat ganz andere Träume als das Ende der Verfolgung.<br />

Er möchte im Glauben fester werden und Jesus<br />

besser verstehen lernen, um seine Berufung noch<br />

mutiger und entschlossener umsetzen zu können. Er<br />

träumt auch von eigenen Gemeinderäumlichkeiten. Ihr<br />

aktuelles Mietverhältnis bringt große Schwierigkeiten<br />

mit sich, weil ihre Treffen nicht behördlich anerkannt,<br />

also illegal sind. Und sein kühnstes Anliegen: »Ich<br />

möchte unter den Sherpas in meinem Geburtsort eine<br />

neue Gemeinde gründen.«<br />

Mit Begeisterung unterstützt AVC diese Art von<br />

mutigen »Träumern und Träumerinnen«, damit ihre<br />

Träume wahr werden.


»auferstanden<br />

aus ruinen …«<br />

Pawel Sturz<br />

Leiter AVC Deutschland<br />

AVC/<strong>Nehemia</strong>-<br />

Jahreskonferenz<br />

in Kansk. Pawel<br />

Sturz sitzt in dem<br />

brechend vollen<br />

Gemeinderaum.<br />

Erinnerungen<br />

werden wach.<br />

Noch vor zwanzig Jahren war Kansk, Stützpunkt der<br />

Luftwaffe der Roten Armee, verschlossen – für Besucher<br />

wie für Gott.<br />

taufe unter Polizeischutz 1995, beim ersten Besuch<br />

der Stadt, sah ich mich umgeben von Ruinen. Bauruinen<br />

und menschliche Wracks. Die ersten Versuche von<br />

AVC, die Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben<br />

und eine christliche Gemeinde aufzubauen, trafen auf<br />

heftigen Widerstand. Der führte so weit, dass Christen<br />

zu Sündenböcken für unaufgeklärte Verbrechen bis hin<br />

zu Morden gestempelt wurden. Die erste Taufe konnte<br />

nur unter Polizeischutz durchgeführt werden.<br />

ruine(n) am fluss Wir erstanden eine Ruine nahe am<br />

Fluss als unser Gemeindehaus. Die ersten Gemeindeglieder<br />

boten oftmals einen nicht weniger ruinösen<br />

Anblick – zerstört von Jahren schwerster Drogenabhängigkeit.<br />

Auch Pastor Nikolay Kuznetsov hatte 14<br />

Jahre an der Nadel gehangen, war von den Ärzten zum<br />

Sterben nach Hause geschickt worden. Ein hoffnungsloser<br />

Fall. Doch nicht für Gott. Er befreite Nikolay von<br />

den Drogen und heilte ihn.<br />

chorgesang statt abgesang Zwischen 70 und 80%<br />

der Gemeindemitglieder in Kansk stammen aus dem<br />

Drogensumpf. Die meisten lägen ohne Gottes Eingreifen<br />

bereits auf dem Friedhof. Stattdessen investieren<br />

sie sich heute in die Kinderarbeit, singen im Chor,<br />

legen praktisch Hand an, predigen … Kurz: Sie dienen<br />

Gott von ganzem Herzen.<br />

ex-rollstuhlfahrer Bevor ich zu predigen beginne,<br />

frage ich, ob jemand noch etwas sagen möchte. Ein<br />

Mann sprintet nach vorne. Andrej berichtet, er sei vor<br />

2½ Jahren zum ersten Mal in die Gemeinde gekommen<br />

– im Rollstuhl. Nach 16 Jahren Drogenabhängig-<br />

AVCREPORT<br />

RUSSLAND<br />

keit bereits kaputt, hätten ihn andere Abhängige im<br />

Drogenrausch aus dem Fenster im dritten Stock geschmissen.<br />

Mehrere Knochen waren gebrochen, die<br />

Wirbelsäule verletzt. Ein menschliches Wrack.<br />

Und heute?! Der Mann ist frei von Drogen, durch Gebet<br />

völlig gesund und leitet, ehemals »Stammgast« im<br />

Strafvollzug, die Gefängnisarbeit der Gemeinde.<br />

Ich bin tief bewegt; unsere Arbeit hat sich gelohnt. Und<br />

Andrej ist nur eines von zahlreichen ähnlich gelagerten<br />

Beispielen in den mittlerweile 238 Gemeinden, zu deren<br />

Gründung wir als AVC einen Beitrag leisten durften.<br />

vorbild nehemia Die Entwicklungen in Russland sind<br />

exemplarisch für unsere weltweit verzweigte Arbeit.<br />

Nicht dass AVC das »Drehbuch« erfunden hätte.<br />

Bereits im Alten Testament lesen wir, wie <strong>Nehemia</strong><br />

aus Betroffenheit gebetet, dann aber angepackt, die<br />

Mauern Jerusalems aufgebaut, die Bewohner in eine<br />

Beziehung mit Gott geführt und Leben und damit die<br />

Gesellschaft verändert hatte.<br />

aufbruch im eis Die Taiga ist ungastlich. Eisige Temperaturen<br />

über weite Strecken des Jahres, teilweise<br />

bis minus 60° C, machen das (Über-)Leben schwer.<br />

Doch die Taiga ist die Heimat vieler Völker, die noch<br />

nicht mit der guten Nachricht erreicht worden sind.<br />

Unsere Mitarbeiter – teils ehemalige Drogenabhängige,<br />

Alkoholiker, Verbrecher – sind entschlossen: Wir<br />

bauen nicht nur dort Gemeinden, wo es bequem ist,<br />

sondern auch in der Taiga. Und sie gehen hin.<br />

Der ehemalige<br />

»Stammgast«<br />

im Strafvollzug<br />

leitet heute die<br />

Gefängnisarbeit<br />

der Gemeinde.<br />

von der<br />

ruine<br />

zum<br />

schmuck-<br />

stück<br />

Gemeindehaus<br />

in Kansk<br />

»Auferstanden aus Ruinen …«<br />

Nur Gott kann schaffen, was der<br />

Text der ehemaligen Nationalhymne<br />

der DDR so kühn verkündet.<br />

11


12<br />

und plötzlich<br />

war da<br />

licht<br />

AVCREPORT<br />

ÄTHIOPIEN<br />

Lothar Riegel<br />

Stellvertretender Leiter AVC Deutschland<br />

Als Besucher aus Deutschland, gewöhnt an gepflegte<br />

Gemeindehäuser mit perfekter Technik, watt<strong>starke</strong>r<br />

Bühnenbeleuchtung und ausgefeilten Programmen,<br />

ist das, was mir in Äthiopien begegnet, zunächst fremd.<br />

der »geparkte« zehnte<br />

Wir halten an und steigen aus. Auf dem großen, von<br />

Bäumen umgebenen Gelände steht das Gemeindehaus.<br />

Beim Nähern fällt mir das Brummen eines<br />

Generators auf. Doch schnell sind meine Gedanken<br />

von neuen Eindrücken abgelenkt. An der Eingangstür<br />

steht ein Zwerggockel. Das Bein mit<br />

einem Lederriemen an einem Stecken befestigt.<br />

Ein Gemeindeglied hat wohl seinen Zehnten vor<br />

der Tür »geparkt«.<br />

von dunkelheit …<br />

Wir betreten einen großen Raum, der ca. 500<br />

Personen Platz bietet. Der Boden besteht aus gestampfter<br />

Erde, die einfachen Wände sind beidseitig<br />

mit Lehm verputzt. Das Dach, eine interessante<br />

Stangenkonstruktion, ist mit Blech gedeckt. Die Bänke<br />

haben keine Lehne. Durch zwei offene Türen und ein<br />

kleines Fenster fällt etwas Licht herein. Insgesamt ist<br />

es dunkel, die Anwesenden sind kaum auszumachen.<br />

… ins licht<br />

Vorne spielt das Musikteam: ein Mann am Keyboard,<br />

eine Sängerin mit, ein Sänger ohne Mikrofon. Die Leute<br />

sind mit voller Leidenschaft und Lautstärke dabei.<br />

Als die Zeit der Anbetung zu Ende ist, geht zu meinem<br />

Erstaunen plötzlich das Licht an und mir eines auf:<br />

Das brummende Geräusch, das ich beim Kommen<br />

bemerkt hatte, stammt wirklich von einem Generator.<br />

Doch dessen Wattstärke reicht nur entweder für<br />

Keyboard und Mikrofon oder für die Raumbeleuchtung,<br />

nicht für beides gleichzeitig. Wir befinden uns in einer<br />

Er hockt im Dunkeln. Nichts ist zu erken-<br />

nen. Nur der vielstimmige und durch ein<br />

einziges Instrument unterstützte Gesang<br />

dringt in fremdartigen Klängen an sein<br />

Ohr. Lothar Riegel berichtet.<br />

ganz anderen Welt. Und es geht noch mehr »Licht«<br />

an: Die Gottesdienstteilnehmer lassen es zu, dass der<br />

Heilige Geist sie »unter Strom« setzt, das Evangelium<br />

demonstriert seine Leuchtkraft.<br />

armut ist kein hindernis<br />

Besucher, die Gott noch nicht kennen, werden bei solchen<br />

Gottesdiensten und durch die Kraft des Evangeliums<br />

berührt und verändert. So geht‘s im ganzen Land. Armut<br />

ist kein Hindernis, sondern für viele ein Anstoß, mit ihren<br />

Leiden zu Gott zu kommen und Hilfe zu empfangen.<br />

vorsicht: ansteckungsgefahr<br />

Die Botschaft von Jesus erweist sich in Äthiopien als unheimlich<br />

ansteckend. AVC arbeitet dort seit 27 Jahren mit<br />

der Full Gospel Church zusammen. Diese Bewegung allein<br />

ist während dieser Zeit von 30 000 auf 4,7 Millionen Mitglieder<br />

angewachsen. AVC finanziert 155 Evangelisten, die<br />

meist zu Fuß unterwegs sind. Oft legen sie zehn, zwanzig<br />

oder dreißig Kilometer am Tag zurück, um ihren Landsleuten<br />

die gute Nachricht von Jesus Christus zu bringen und<br />

ihnen zu dienen. Sie tun es mit großer Leidenschaft und<br />

Hingabe, trotz Rückschlägen. Sie scheuen keine Gefahren<br />

und gehen auch in Gebiete, wo Christen bedroht und<br />

verfolgt werden. Doch Gott ist mit ihnen.<br />

sie brauchen und verdienen unsere unterstützung. die<br />

ernte ist reif und wir haben die Möglichkeit, noch mehr<br />

arbeiter freizusetzen. helfen sie mit?!<br />

auf Projektbesuch<br />

Lothar Riegel<br />

Hans Olesch


Pakistan. Er sitzt mit Freunden<br />

beim Abendessen. Plötzlich<br />

klirren die Scheiben, draus-<br />

sen ertönt ein dumpfer Knall.<br />

»Eine Bombe«, diagnos-<br />

tizieren die Gastgeber.<br />

Dr. Friedhelm Ernst<br />

und<br />

friede auf<br />

erden<br />

Gut zwölf Stunden später: Weihnachtsfeier in der Gemeinde.<br />

Mehrere hundert Besucher feiern den König,<br />

der gekommen ist, Frieden zu bringen. Unterschiedlicher<br />

könnten die Eindrücke kaum sein.<br />

finstere Kulissen<br />

Später stellt sich heraus, dass Terroristen versucht<br />

hatten, den Flughafen zu stürmen. Zum Glück konnte<br />

das verhindert werden. Trotzdem, die Bilanz ist traurig:<br />

mehr als zehn Tote, über vierzig Verletzte. »Äußerlich<br />

scheint das Leben normal zu sein, aber man weiß nie,<br />

was als Nächstes passieren wird«, beschreiben die<br />

Freunde das allgemeine Lebensgefühl. Diese Leute<br />

brauchen keine langen Erklärungen über die Dunkelheit<br />

in dieser Welt, sie leben mittendrin.<br />

Kontrastprogramm<br />

Vor diesem Hintergrund erscheint der Sonntagmorgen<br />

umso heller: Weihnachtsgottesdienst einer lokalen Gemeinde.<br />

Jesus steht im Mittelpunkt; er ist nicht trotz, sondern<br />

gerade wegen der Dunkelheit in diese Welt gekommen<br />

und hat die Verheißung erfüllt, dass es nicht dunkel<br />

bleiben wird über den Völkern. Kinder und Jugendliche<br />

gestalten mit aufwendigen Aufführungen das Programm.<br />

Ich bin erstaunt über die Qualität der Darbietungen. Nach<br />

gut drei Stunden bleibt noch Zeit für einen kurzen Input.<br />

Es fällt leicht, vom Frieden und der Freude in Jesus zu<br />

reden und dazu einzuladen, diese Weihnachtsbotschaft<br />

zu einer persönlichen Erfahrung zu machen.<br />

r-1-13<br />

AVCREPORT<br />

AKTION STRAHLENDE AUGEN<br />

strahlende augen<br />

Am Ende darf ich noch mithelfen, Geschenke an die<br />

Kinder zu verteilen. Sie wurden im Rahmen unseres<br />

Projekts »Strahlende Augen« lokal besorgt. Über<br />

zweihundert Augenpaare strahlen allein in der Muttergemeinde,<br />

mehr als eintausend an siebzehn weiteren<br />

Orten. An einigen Feiern bin ich dabei und schaue beim<br />

Überreichen der Geschenke in zahlreiche Kinderaugen.<br />

Doch hinter deren Leuchten steckt weit mehr<br />

als Freude über die Geschenke: Diese Kinder hören<br />

in wöchentlichen Sonntagsschulprogrammen von der<br />

Liebe Gottes – und erfahren sie. Diese Prägung werden<br />

sie nie vergessen. Es gibt Hoffnung für Pakistan!<br />

13


14<br />

AVCREPORT<br />

AVC PORTRÄT<br />

avc auftrag und werte<br />

avc investiert in Menschen<br />

Wir engagieren uns mit lokalen Partnern in 60 Ländern:<br />

kompetent vertrauenswürdig zukunftweisend.<br />

avc steht verfolgten christen bei<br />

Wir geben ihnen eine Stimme und helfen praktisch:<br />

mutig entschlossen wirksam.<br />

avc hilft notleidenden<br />

Wir leisten bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe:<br />

schnell unbürokratisch effektiv.<br />

avc macht jesus christus bekannt<br />

Wir verbreiten die christliche Botschaft:<br />

engagiert respektvoll mit Herz.<br />

klare worte.<br />

<strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />

asien Afghanistan I Aserbaidschan I Bangladesch<br />

Bhutan I China I Georgien I Indien I Indonesien<br />

Japan I Kambodscha I Kasachstan I Laos I Mongolei I Myanmar Nepal<br />

Nordkorea I Pakistan I Philippinen I Thailand Usbekistan I Vietnam<br />

afrika Ägypten I Äthiopien I Dschibuti I Eritrea I Libyen I Mali I Madagaskar<br />

Marokko I Sambia I Sudan I Tansania<br />

europa Albanien I Bosnien/Herzegowina<br />

Bulgarien I Deutschland I Estland I Frankreich I Italien I Kosovo I Lettland<br />

Litauen I Mazedonien I Moldawien I Montenegro I Österreich I Polen I Rumänien<br />

Russland I Schweiz I Serbien I Slowakei I Slowenien I Ukraine I Weißrussland<br />

lateinamerika Ukraine I Brasilien I Costa Rica I Equador I Haiti I Nicaragua Peru<br />

naher osten Irak I Iran I Israel I Jordanien I Türkei I Libanon<br />

weltweite hilfe<br />

für notleidende<br />

impressum<br />

avc Aktion für verfolgte Christen und Notleidende<br />

avc international<br />

AVC Deutschland I www.avc-de.org<br />

<strong>Nehemia</strong> Christliches Hilfswerk e.V.<br />

www.nehemia.org<br />

AVC Schweiz I www.avc-ch.org<br />

AVC Österreich I www.avc-at.org<br />

avc deutschland / nehemia<br />

Hassiaweg 3 I 63667 Nidda<br />

Tel. +49 (0)6043 4524 I Fax +49 (0)6043 8136<br />

mail@avc-de.org I www.avc-de.org<br />

mail@nehemia.org I www.nehemia.org<br />

Leiter Pawel Sturz<br />

AVC EKK, BLZ 520 604 10 I BIC GENODEF1EK1<br />

Kto 4113 012 I IBAN: DE37 5206 0410 0004 1130 12<br />

<strong>Nehemia</strong> EKK, BLZ 520 604 10 I BIC GENODEF1EK1<br />

Kto 400 1508 I IBAN: DE56 5206 0410 0004 0015 08<br />

AVC hat zur Umsetzung humanitärer Projekte<br />

die Tochterorganisation <strong>Nehemia</strong> e.V. gegründet.<br />

avc Österreich<br />

Julius-Fritsche-Gasse 44 I A-5111 Bürmoos<br />

Tel. +43 676 8969 2600<br />

mail@avc-at.org I www.avc-at.org<br />

Leiter Edwin Jung<br />

avc schweiz<br />

Industriestrasse 21 I CH–2553 Safnern b. Biel<br />

Tel. +41 (0)32 356 00 80<br />

mail@avc-ch.org I www.avc-ch.org<br />

facebook.com/avcschweiz<br />

Leiter Daniel Hofer<br />

der avc report<br />

ist eine Publikation von AVC International<br />

Verantwortung Redaktion<br />

Angelika Hoch I a.hoch@avc-de.org<br />

Redaktion und Layout<br />

Andreas Rossel I a.rossel@avc-ch.org<br />

Bildnachweis AVC I istockphoto.com I 123rf.com<br />

Druck Steinheil Direkt-Marketing<br />

Zweckgebundene Spenden<br />

werden entsprechend verwendet und bei einem Über-<br />

schuss für ein möglichst ähnliches Projekt eingesetzt.<br />

zur vorlage beim finanzamt<br />

AVC – Aktion für verfolgte Christen und<br />

Notleidende ist eine Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts und nach § 50 Abs. 2<br />

Nr. 2 a) EStDV allgemein als besonders förderungswürdig<br />

anerkannt.<br />

Wir bestätigen, dass der uns zugewendete<br />

Betrag ausschließlich für Zwecke<br />

in Übereinstimmung mit der Satzung von<br />

AVC verwendet wird.


klare worte. <strong>starke</strong> <strong>taten</strong>.<br />

AVCREPORT<br />

EVENTS FOR YOU<br />

freizeitangebote konferenzen, reisen, einsätze 2013<br />

event datum infos<br />

Pfingstkonferenz<br />

europa<br />

europa braucht jesus<br />

Estland, Tschechien und Polen<br />

braucht jesus<br />

europa braucht jesus<br />

Moskau<br />

Mission experience<br />

sibirien<br />

Mission experience<br />

Äthiopien<br />

Freitag – Montag,<br />

17. Mai 2013<br />

bis 20. Mai 2013<br />

Samstag – Montag,<br />

18.–20. Mai 2013<br />

Jugendkonferenz YOUnited in mission mit Worship-Night, message<br />

in 63667 Nidda-Wallernhausen<br />

Weiter geht´s vom 18.–20. Mai mit der Pfingstkonferenz ...<br />

Infos und Anmeldung bei Johannes: j.dappen@avc-de.org<br />

Veranstaltungsort 63667 Nidda-Wallernhausen<br />

27. juli–11. aug. 2013 einsätze in estland, tschechien und Polen. Weitere Infos folgen.<br />

zwischen<br />

14. und 26. okt. 2013<br />

einsatz in Moskau. Weitere Infos folgen.<br />

8.–20. aug. 2013 Leitung Hans Ollesch, Veronika Neuderth<br />

Preis ca. 1400 EUR (Visum, Flug, Unterkunft, Verpflegung, Fahrten im Land)<br />

Reiseprogramm Krasnojarsk, Kansk, Angarsk. Besuch von Gemeinden,<br />

Kinderheimen, Reha-Zentren. Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn,<br />

Ausflug zum Baikalsee.<br />

Anmeldung bei AVC, Danuta Sturz, Tel. 06043 4524; d.sturz@avc-de.org<br />

Nähere Infos bei Hans Ollesch, Tel. 06043-405112; h-g-ollesch@t-online.de<br />

Mindestteilnehmerzahl 10 Personen<br />

Anmeldeschluss 1. Juni 2013<br />

15.–29. okt. 2013 Leitung Hans Ollesch<br />

Preis ca. 1400 EUR (Visum, Flug, Unterkunft, Verpflegung, Fahrten im Land)<br />

Reiseprogramm Voraussichtlicht Addis Abeba, Goba, Dodola, Areka, Ambo,<br />

Injibara, Merawi, Bahir Dar. Besuch der Patenschafsprojekte, Treffen mit<br />

Patenkindern, ihren Eltern und mit AVC-Evangelisten, Gottesdienste in<br />

äthiopischen Gemeinden. Ausflug zu den Nil-Wasserfällen und anderen<br />

Sehenswürdigkeiten.<br />

Anmeldung bei AVC, Danuta Sturz, Tel. 06043 4524; d.sturz@avc-de.org<br />

Nähere Infos bei Hans Ollesch, Tel. 06043-405112; h-g-ollesch@t-online.de<br />

Mindestteilnehmerzahl 10 Personen<br />

Anmeldeschluss 10. August 2013<br />

IN TANSANIA UND MADAGASKAR GIBTS TONNENWEISE BUCHUNGSBELEGE ZU VERARBEITEN.<br />

Buchhalter/in gesucht<br />

wir wünschen uns eine Persönlichkeit, die<br />

analytisch und strukturiert denkt<br />

mehrjährige Berufserfahrung hat<br />

Englisch in Wort und Schrift beherrscht<br />

sich in eine fremde Kultur einarbeiten will<br />

wirtschaftlich und kostenbewusst handelt<br />

Organisationstalent hat<br />

den Glauben an Jesus Christus als Basis hat<br />

belastbar ist<br />

aufgabenbeschreibung<br />

Bearbeitung aller<br />

Buchungsvorgänge<br />

Administrative Aufgaben<br />

Organisation<br />

schriftliche Bewerbungen<br />

mit ausführlichem Motivationsschreiben<br />

bitte senden an<br />

AVC I Lothar Riegel I Hassiaweg 3<br />

63667 Nidda<br />

oder Unterlagen einreichen über<br />

l.riegel@avc-de.org<br />

15


16<br />

elfjährige<br />

Jamshid* ist Pastor in einer usbekischen Stadt. Auch<br />

er hatte sich überlegt, samt seiner Frau und den acht<br />

Kindern auszuwandern.<br />

Bleiben oder das weite suchen?<br />

Beim Beten zusammen mit anderen Christen wälzten<br />

sie diese Frage vor Gott. Dabei kristallisierte sich das<br />

Empfinden heraus, Gott würde sie auffordern, trotz Verfolgung<br />

im Land zu bleiben. Er würde für sie sorgen.<br />

Also sind sie geblieben und erleben seither beides:<br />

Diskriminierung, Druck, Verfolgung – und übernatürliches<br />

Eingreifen von Gott.<br />

Kinder im visier<br />

Jamshids Zwillingstöchter (11) sind äußerst aufgeweckt,<br />

sportlich und die Klassenbesten. Eines Tages<br />

werden sie von der Lehrerin nach vorne zitiert und<br />

eine ganze Schulstunde lang vor der gesamten Klasse<br />

fertiggemacht. Sie seien Staatsfeinde, eine Schande<br />

für die Schule etc. Nach dem krönenden Rausschmiss<br />

kommen sie zitternd und weinend zu Hause an.<br />

Jamshid versucht die Untröstlichen zu trösten, zu beruhigen<br />

– erfolglos. Dann redet er ihnen zu, Jesus habe<br />

doch immer gesagt, er werde verfolgt werden. Und denen,<br />

die sich zu ihm halten, würde es genauso ergehen.<br />

Die Girls werden hellhörig: »Ist das, was uns zugestoßen<br />

ist, wegen Jesus passiert?« Der Vater bestätigt es,<br />

worauf sich das Blatt wendet. Mit einem Schlag fällt die<br />

Traurigkeit ab, weicht einer unerklärbaren Freude und<br />

dem Drang zu beten.<br />

Der Druck nimmt zu. Und damit die<br />

Versuchung für viele Christen, das<br />

Land zu verlassen. Doch die meisten<br />

bleiben – trotz aller Konsequenzen<br />

für sich und ihre Familien.<br />

staatsfeinde<br />

Simon Boschmann<br />

Deutschland<br />

gebet mit instantwirkung<br />

Die Kids vergeben der Lehrerin und segnen sie. Mit<br />

beklemmenden Gefühlen schleichen sie am nächsten<br />

Tag wieder zur Schule. Die Lehrerin fängt sie ab; aus<br />

Beklemmung wird Angst: »Folgt eine erneute Attacke?<br />

Doch die Überraschung ist groß: Die Frau entschuldigt<br />

sich für ihr Verhalten vom Vortag. Bezeichnenderweise<br />

erklärte sie, keine Ahnung zu haben, welcher<br />

Teufel in sie gefahren sei, die armen Girls so mies zu<br />

behandeln.<br />

Dies ist nur eines der Beispiele aus dem Alltag von<br />

Christen in einem Land, in dem Verfolgung herrscht.<br />

Die Bandbreite reicht von »schlichter« Diskriminierung,<br />

wie sie die Zwillinge erlebt haben, über Versammlungsverbote,<br />

Anklagen wegen illegaler Gottesdienste,<br />

Konfiszierung des Eigentums, Entführung von<br />

Kindern, Vergewaltigungen bis hin zu anderen physischen<br />

Angriffen und Mordversuchen.<br />

In Usbekistan werden schon Kinder gezwungen, »ihren<br />

Mann« zu stehen – als Vater ist mir bewusst, wie<br />

stark Eltern mitleiden – doch bereits Kinder erfahren,<br />

wie Gott sich für sie einsetzt.<br />

*Name aus Sicherheitsgründen geändert<br />

Postvertriebsstück D 13051 F – Entgelt bezahlt –<br />

AVC, Hassiaweg 3, 63667 Nidda

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!