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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Niimismatiscilo IJtcratiir<br />

315<br />

verschietlenen Münzstätten an die Krone Oesterreichs und die lange Regienings-<br />

daner dieses Herrschers haben eine grosse Manigfaltigkeit der mit seinem Bilde<br />

oder Namen und Titel versehenen Gepräge herbeigelührt. Dadurch ist deren<br />

Sichtung und Ordnung nach den einzelnen Ländern und noch mehr nach den<br />

vielen Münzstätten ausserordentlich schwierig geworden, der Anreiz für den<br />

Forscher aber ein um so kräftigerer, zur Aiifhellung dieser noch ziemlich<br />

dunklen Partie des österreichischen Münzwesens beizutragen. Es hat auch an<br />

Versuchen von Zutheilungen der Münzen Ferdinand I. nicht gefehlt, doch hat<br />

es bisher noch Niemand imternommen, das grosse Miinzmateriale übersichtlich<br />

zusammenzustellen, wie dies der Verfasser in dem vorliegenden Werke zu thun<br />

bestrebt war. Er hat darin Alles wiedergegeben, was er mit nicht genug anzuerkennendem<br />

Fleisse durch eine vieljährige Sammelthätigkeit zustande gebracht<br />

oder in öffentlichen und privaten Münzsammlungen, aus beschreibenden Münz-<br />

werken und Verkaufskatalogen an einschlägigen Gepriigen constatirt hat, wobei<br />

die Einreihung derselben in drei Gruppen gewählt wurde. Die erste Gruppe, bei<br />

2000 Nummern umfassend, enthält die Beschreibung der Münzen von Nieder-<br />

östevreich, Oberösterreich, Böhmen, Ungarn, Kärnten, Tirol, Steiermark,<br />

Krain, Schlesien, Siebenbürgen, Elsass und Württemberg ; die zweite Gruppe<br />

beschreibt 282 Medaillen mit dem Bilde oder dem Namen und Titel Ferdi-<br />

nands L, sowie jene seiner Gemahlin und seiner Töchter; die dritte Gruppe<br />

endlich enthält die Münzen einer langen Reihe von reichsunmittelbaren Städten,<br />

von Bisthümern, Abteien, Fürstenthümern, Grafschaften etc., auf welchen Name<br />

und Titel des Kaisers vorkommen, im Ganzen 520 Nummern. Mit den an anderen<br />

Stellen eingeschalteten Stücken dürlten mehr als 3000 Gepräge beschrieben<br />

sein. Bei der Eintheilung der Münzen sind die nach der Münzordnung vom<br />

Jahre 1524 geprägten Goldgulden, Dukaten, Giddiner und deren Theile voran-<br />

gestellt; diesen folgen die Thaler und deren Theilmünzen der Reichsmünzordnung<br />

vom Jahre 1551, und dann die Guldenthaler mit ihren Unterabtheilungen<br />

der dritten Reichsmünzordnung von 1559. In einem eigenen Abschnitte sind<br />

bei Wien 36 goldene und silberne Belagerungsklippen vom Jahre 1529 ein-<br />

gefügt. Auf den abgesondert beigegebenen vortrefflich ausgeführten 68 Tafeln<br />

sind 325 Münzen und 155 Medaillen dargestellt, welche die vorhergehenden<br />

Beschreibungen verdeutlichen und bei vereinzelten Stücken berichtigen.<br />

Jedenfalls ist Markl's Werk als eine sehr verdienstvolle und mit grosser<br />

Sorgfalt durchgeführte Arbeit zu begrüssen, zumal sie eine recht nützliche<br />

üebersicht einer grossen Anzahl vielfach zerstreuter Gepräge Ferdinands I. vor<br />

Augen führt. Dass bei allem Fleisse und aller der Literatur zugewendeten Aufmerksamkeit<br />

nicht etwas ganz Vollständiges geliefert werden konnte, ist bei dem<br />

ausserordentlich umfangreichen Materiale, das uns die Münzhöfe Ferdinands L<br />

hinterlassen haben, selbstverständlich. Es muss die Sorge anderer Sammler und<br />

Forscher sein, die vorliegenden Münzreihen zu ergänzen, hauptsächlich aber bezüglich<br />

der genaueren Zutheilnng der Münzen an die einzelnen Münzstätten und<br />

Münzmeister immer mehr und mehr Anhaltspunkte herbeizuschaffen. Wir stimmen<br />

nämlich der vom Verfasser ausgesprochenen Ansicht keineswegs zu, dass

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