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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die Müiizbuchstaben auf Thalern der Kaiserin Maria Theresia.<br />

307<br />

Frage, welche Buchstaben auf den, von den Punzen abgedrückten<br />

Prägestöcken anzubringen seien, da Tobias Schöbl inzwischen<br />

(25. April 1789) gestorben und an seine Stelle Wardein Faby zum<br />

Mtinzmeister befördert worden war, während Cassier Franz Stehr<br />

zum Münzwardein vorrückte. Ohne die Bewilligung hiezu einzuholen,<br />

Hessen nun die beiden Oberbeamten die Anfangsbuchstaben ihrer<br />

Namen auf die neuen Stempel setzen und dies erklärt das Vorkommen<br />

von Günzburger Maria Theresia-Thalern mit der Jahreszahl 1780 und<br />

• den Buchstaben F S • (Faby und Stehr) unter dem Brustbilde. Diese<br />

Thaler wurden also nach dem Tode der Kaiserin Maria Theresia, und<br />

zwar im Jahre 1793 geprägt.<br />

Sie können aber nur selten vorkommen, weil in diesem Jahre<br />

im Ganzen nur 142.320 Stück Maria Theresia-Thaler in Günzburg<br />

erzeugt wurden, und von diesen der grösste Theil in den ersten drei<br />

Viertel Jahren, also noch mit den alten S'F- -Stempeln geprägt<br />

worden sein müssen, und weil man in Wien die Aenderung in der<br />

Bezeichnung bald bemerkte, und dem Münzamte den Auftrag<br />

ertheilte, dieselbe abzustellen und die früheren Buchstaben S'F<br />

wieder einzuführen.<br />

Eine ähnliche Veranlassung liegt den Günzburger Maria Theresia-<br />

• • Thalern mit den Buchstaben T S-I F<br />

auf der Rückseite (anstatt S • F-<br />

auf der Vorderseite) zu Grunde. Im Jahre 1797 (20. Juli) hatte das<br />

Münzamt wieder um Zusendung von Punzen und Matrizen gebeten,<br />

da die alten unbrauchbar geworden waren.<br />

Die an das Hauptmünzamt am 31. Juli 1797 ergangene Weisung,<br />

den Obergraveur Würth zu beauftragen, ein Paar Punzen und zwei<br />

Paar Matrizen nach den mitfolgenden Abdrücken mit dem mark-<br />

gräflich Burg au' sehen Wappen schleunigst anzufertigen und<br />

diese ehestens nach Günzburg zu senden, konnte jedoch anderer<br />

Graveurarbeiten halber nicht sofort befolgt werden und so berichtete<br />

das Hauptmünzamt, dass es vorläufig sechs Paare seiner eigenen<br />

Prägstöcke, welche gerade vorräthig waren, nach Günzburg abge-<br />

schickt habe.<br />

Diese Prägstöcke unterschieden sich von den GUnzburgern durch<br />

das im vierten Felde des Adlerschildes befindliche Wappen, welches<br />

bekanntlich für die Wiener Thaler das oberösterreichische, für die<br />

Günzburger das markgräflich Burgau'sche war. Um nun bei Ver-<br />

20*

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