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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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274 Dr. Carl Schalk<br />

gebracht werden sollten, wo .sie mit Verlust eines Schilling-s, das ist<br />

71/2 kr. von jedem Guldenstüeke (in der Tliat waren diess Halb-<br />

thaler ,<br />

daher vom Volke in der Folge „8iebenschillinger" genannt),<br />

mit dem ersten Tage des Aprils aber nur gegen Vergütung des inner-<br />

lichen Werthes ausgewechselt wurden. Jedenfalls wurden damals<br />

schon, wie im Patente vom 21. März 1693 erwähnt wird, jene<br />

,, abgedruckte bildnusse" der Münzen ausgegeben, die in der Kech-<br />

nung von 1692, Ausgaben fol. 181^, erwähnt werden: Den 17. de-<br />

cembris zalte ich dem Johann Jacob Hoffmann, kupferstech ern wegen<br />

der von ihme zu rathshanden und in gcmainer statt ämbter erkauften<br />

kupfertrukh der jüngsthen publicirtn guldiner füer 30 exem-<br />

plaria, jedes per 15 kr., zuesambn 7 fl. 4 ß.<br />

Durch die Resolution vom 21. März 1693 wurden die kaiser-<br />

lichen, sammt anderen gewichtigen Ducaten gerechten Goldgehalts<br />

auf 4 fl. Rhein., die kaiserlichen und anderen nach dem Reichs<br />

Schrott und Korn ausgemünzten Reichsthaler auf 2 fl., die 6 Kreuzer<br />

[Sechser] oder doppelten Groschen auf den Wcrtli von 7 kr. fest-<br />

gesetzt.<br />

Die nach dem Leipziger Fuss geschlagenen und in den abge-<br />

druckten Bildnussen verzeichneten Guldiner sollten bis 25. Juli durch-<br />

gehends in Commercio für voll gelten, nach dem Ausgang dieses<br />

Termins aber eo ipso von 8 auf 7 Schillinge oder 52i/a kr. deval-<br />

viret und herabgesetzt werden. Inwiefern die städt. Finanzen durch<br />

diese Massregel betroffen wurden, ersehen wir aus Rechnung 1693<br />

Empf. fol. 2P. Den 23. octobris empfing ich von Samueln Oppenheimber<br />

^), kays. factor und Juden, zumahlen ein löbl. stattrath lauth<br />

beyligendten decretsnacb undtern dato 5. martij wegen damahls<br />

publicirter callada^), deren guldiner mir intimirt, ds ich<br />

6) lieber dessen Bedeutung für die österreichische Finanzgeschichte<br />

vergl. Mensi-Klarbach, Die Finanzen Oesterreichs 1701—1740, Sachregister<br />

S. 768. Er bewohnte das heute demolirte Haus Freisingergasse Nr. 6, vor<br />

dem sich am 21. April 1700 eine regelrechte Judenhetze abspielte, siehe<br />

Kiseh, die alten Strassen und Plätze Wiea's, S. 153. Sein Porträt im histori-<br />

schen Museum der Stadt Wien, II. Abth. Kat. S. 164, Nr. 881, ist derzeit für<br />

das Publicum neuerdings sichtbar.<br />

"') Der Ausdruck Münz-Calada begegnet schon zur Zeit des „langen"<br />

Geldes, vergl. Newald in Numism. Zeitschr. Bd. XIII, S. 123 und das von<br />

Becher Bd. II, S. 93, Nr. 64 abgedruckte Patent vom 14. December 1G23.<br />

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