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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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272 Dr. Carl Schalk:<br />

fol. 154* sprechen: „Ich [der Oherkämerer] bringe auch in aussgab<br />

ein die durch mich verwicliencs neue Jahr in nahmen gem. statt<br />

aussgelegte neue jahrsverelirungen, so dass inhalt beyligender raths-<br />

])assirung und verzaichnus sambt dn laggio, welcher einzusezen ver-<br />

gessen worden 92 fl. 6 jS bringen." An der Seite steht dabei folgende<br />

Bemerkung: „Der lagio ist als ein newerung aussgestellt aber in rait<strong>com</strong>mission<br />

als ein weniges passiert worden". Hätte der Kämmerer<br />

effective Thaler, Thaler in specie angeschafft, und dafür lagio bezahlen<br />

müssen, so hätte er den lagio, wenn er denselben nicht aus seiner<br />

Tasche bezahlen wollte, gewiss gleich in Rechnung gestellt, was that-<br />

sächlich auch immer geschieht; wenn er nun in dem obigen Falle ein<br />

lagio später verrechnet, gewinnt es den Anschein, als ob eben nicht<br />

der effective Thaler, sondern nur der conventioneile Thalerwerth<br />

als Neujahrverehrung ausbezalt worden wäre, die Empfjinger aber<br />

auch das für effective vollwertige Thaler damals übliche Aufgeld<br />

beansprucht hätten und der Kämmerer dieses auch ausl)ezahlt, in<br />

Rechnung gestellt und von der Rait<strong>com</strong>mission dafür das Absolu-<br />

torium erhalten hätte. Es erinnert diess an die heutige Gepflogenheit<br />

bei Verrechnung amtlicher Wagengebühren, wo zum Beispiel die<br />

Fiakertaxe verrechnet, aber die Pferdebahn benützt wird!<br />

Dagegen glaube ich nicht übergehen zu dürfen, dass zwei<br />

andere Stellen anderseits gegen meine Auffassung angeführt werden<br />

können. In der Rechnung des Jahres 1650 zählte ich 25 Posten, wo<br />

der Thaler schlechtweg genannt und mit li/a fl. (= 12 /3a^) ver-<br />

rechnet wird, mitten darunter eine (Ausgaben fol. 221") mit 12 ß/»*^,<br />

ohne dass von einem Thaler die Rede ist. Schwerwiegender ist aller-<br />

dings eine andere Stelle aus dem Jahre 1663, Ausgaben fol. 132'',<br />

wo die Rede ist von 11 Rcichsthalern zu l'/o fl. gereelnict ..par<br />

angehendiget".<br />

Ich halte mit Rücksicht auf die angeführten Widersprüche du)<br />

Frage, ob die Reichsthaler der Rechnungen, die ohne lagio zum<br />

Werthe von li/a fl. verrechnet werden, eine effective oder eine<br />

Rechenmünze waren, für noch nicht si)ruchreif, neige über letzterer<br />

Anschauung zu.<br />

Ein wichtiges, wohl das ITir die (isteireiehisclie Münzgeschichte<br />

wichtigste Jahr innerhalb des Zeitraumes, den wir hier betrachten,<br />

ist unbedingt das Jahr 1693, in welchem die Regierung ihre

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