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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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240 Eduard Fiala:<br />

Nominale nach Linz? Warum erscheinen solche SchwarzpfenningC;<br />

welche sehr gemein sind, massenhaft nm* in böhmisclien Funden? ^^)<br />

Die Linzer Münzstätte spielte wohl stets eine sehr untergeord-<br />

nete Kolle im Münzwesen Oesterreichs ; ihre Prägethätigkeit beruhte<br />

ja nur -auf dem Bruch- und Einkaufsilber, während Joachimsthal<br />

seine Silbervorräthe aus den bedeutenden, damals sehr ergiebigen<br />

Silberbergwerken bezog; aus diesen Gründen war die Ausmünzung<br />

dort stets sehr gering, hier dagegen massenhaft.<br />

Die Prägungen aus der Zeit Pullachers bilden vollkommen<br />

geschlossene Keihen und es bedarf keiner grossen Mühe die von<br />

einem und demselben Stempelschneider entworfenen, unter ihm<br />

geprägten Münzen zusammenzustellen. Das Pullacher'sche Münz-<br />

zeichen, der Kameelkopf (gezäumt und ungezäumt), über dessen<br />

Aufstellung sich, soweit mir bekannt, keine amtliche Verordnung<br />

erhalten hat, dessen Zeichnung aber den allgemeinen amtlichen<br />

Dispositionen (bei wappenberechtigten Familien) vollkommen ent-<br />

spricht (wie ich durch Mittheilung der diesfälligen Verordnung im<br />

nächsten Bande dieser <strong>Zeitschrift</strong> nachweisen werde), kommt wohl<br />

auf den meisten PuUacher'schen Geprägen vor, doch gibt es auch<br />

zwischen 1544 bis 1563 geprägte Stücke, auf welchen es nicht vor-<br />

kommt, gleichwohl sind dieselben nur Pullacher beizulegen. Für diese<br />

Zutheilung spricht namentlich ihre unzweideutige von den Stücken<br />

mit dem Kameelkopfe sich nicht unterscheidende Fabrik und manch<br />

anderes wichtiges Merkmal.<br />

So befand sich in der Sammlung Donebauer unter Nr. 1191 ein<br />

700 Gramm wiegendes Goldstück vom Jahre 1560, welches mir<br />

schon damals bei der durch mich vorgenommenen Beschreibung ver-<br />

dächtig war, denn ein Goldgepräge mit ausgesprochen Joachims-<br />

thaler Typus passte mir, mit Rücksicht darauf, dass vom Beginne<br />

der Prägung in Böhmen bis zu ihrem Ende, Prag die einzige<br />

Münzstätte war, wo Gold gemünzt wurde, nicht in die Reihe.<br />

Erst neuestens hat sich mir zufällig die Sache aufgeklärt. Bei der<br />

Katalogisirung der Münz- und Medaillenstempel des k. k. Haupt-<br />

münzamtes in Wien entdeckte ich den Stock und das Obereisen<br />

dieser Münze; die in Donebauer's Katalog befindliche Münze<br />

16) Irrthüinliche Ansicht bei Newald S. 113.

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