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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Zutlit'iluugeii an bölitni.sihe Miinzmeister iiiul Munzitatten.<br />

2-M '-'•'•<br />

unten: CONJVX ET FILIVS VNICVS M0E8TI KEVERENTIil^:<br />

ET MEMORI/E ERGO PC-<br />

Was die Prägungen anbelangt, die unter Pullachei-'s Regiment<br />

aus der Joacliimstbaler Münze hervorgegangen sind, so ist zunächst<br />

zu bemerken, dass dieselben zahh-eich sind, was auch ganz natürlich<br />

erscheint, weil Pullacher's Amtirung fast volle 20 Jahre dauerte,<br />

und überdies in eine Periode fällt, in welcher die Silberbergwerke<br />

Joachimsthals eine verhältnissmässig grosse Ausbeute lieferten.<br />

Pullacher's erste Prägungen tragen keine Jahrzahl, sind aber,<br />

auch wenn sie ohne Münzzeichen wären, nach Schnitt und Zeichnung<br />

als Joachimsthaler Provenienz leicht erkennthch. Seit dem<br />

Jahre 1546 weisen die Pullacher'schen Prägungen gewöhnlich die<br />

Jahrzahl auf.<br />

Wie aus den erhaltenen Raitungen des Joachimsthaler Münz-<br />

amtes, sowie aus den vorkommenden Münzen selbst hervorgeht,<br />

wurden zu Joachimsthal während der ganzen Regierung Ferdinands I.<br />

nur grobe Silbermünzen geprägt. Es ist daher ein grosser Irrthum,<br />

Schwarzpfenninge mit den Buchstaben uFp, welche in Kuttenberg<br />

geprägt sind, nach Joacliimsthal zu legen und die Aufschrift mit<br />

Ferdinandus Rupprecht Puellacher zu deuten *''); diese Auf-<br />

schrift ist lediglich als: Ferdinandus rex primus, wie auf den<br />

Prager Groschen zu lesen. Der Beweis hiefür ist aus den Acten leicht<br />

zu erbringen, denn viele der Landtagsverhandlungen von lo33<br />

bis 1550 sprechen von diesen Schwarzpfenningen, bezeichnen sie<br />

als Kuttenberger Gepräge und beschreiben sie sehr genau.<br />

Dass sie überhaupt nur aus dieser böhmischen Münzstätte<br />

hervorgegangen sein können, beweisen auch die Jahreszahlen,<br />

welche schon mit 1533 beginnen, zu einer Zeit also, zu welcher<br />

Pullacher noch lange nicht in Joachimsthal Münzmeister war. Auch<br />

in Linz begann Puellacher erst 1534 seine Thätigkeit; es stimmt<br />

also auch hier die Jahrzahl nicht — nichtzusagen, dass wohl selbst<br />

der sanguinischeste Sammler oberösterreichischer Gepräge diese<br />

Münzen nicht dorthin legen würde, da es sich nicht nachweisen<br />

Hesse, nach welcher österreichischen Münzordnung sie geprägt<br />

worden sein sollten. Wie käme dieses in Oesterreich ungewöhnliche<br />

15) Johann Newald S. 113.

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