Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

2;)4 Eduard Fiata
Forscher zu bald, ohne dem speeiellen Studium des Mttnzwesens der
verscliiedenen Länder in den Archiven der einzelnen Münzstätten
nachgehen zu können.
Bei der Publication des Kataloges Donebauer habe ich mich
bei Aufstellung- der Münzmeister und deren Zeichen zur Zeit Ferdi-
nand's I. meist auf die Studien Newald's gestützt, nur bei der Münzstätte
Prag benützte ich meine eigenen Forschungsergebnisse, da
mir das Prager MUnzamtsarchiv zur Verfügung stand, und ich kurze
Zeit vorher darin umfassende Studien gepflogen hatte. Seit jener
Zeit habe ich, veranlasst durch die Publication meiner Schrift „Das
Mttnzwesen der Grafen Schlick" ^) auch umfassende Studien über
die Joachimsthaler Münze vorgenommen, und auch das vras vom
Kuttenberger Münzamtsarchive noch vorhanden ist, durchforscht;
ich bin also meiner Sache so ziemlich sicher, gleichw^ohl entziehe
ich mich der Ueberzeugung nicht, dass Fehlen menschlich ist, indem
ich mich anschicke, über MUnzmeister und Münzzeichen mein numis-
matisches Confiteor abzulegen.
Der Herr Vortragende vom 28. October 1896 hat meine Publi-
cationen im Donebauer, sowie auch manche der diesbezüglichen Ar-
beiten Newald's „improvisirte Zutheilungen mit welchen weder der
Numismatik noch der Geschichte gedient wird" genannt; diese Bezeichnung
ist etwas hart, doch nehme ich sie nicht ernst, da in dem
betreffenden Vortrage zwar alles bekrittelt, aber nicht eine einzige
bessere Ansicht aufgestellt wurde.
Mit unfachmännischer, oft jeder sachlichen Grundlage ent-
behrender Kritik wird aber der Numismatik und der Geschichts-
forschung noch weniger geholfen!
Von dem hervorragenden Münznieister Eupprecht Pullacher
sagte der Herr Vortragende „es ist überhaupt von Rupprecht Puelacher
sehr wenig bekannt". Ich will also mit Rupprecht Pullacher beginnen
und darstellen wie wenig über denselben bekannt ist.
>) Num. Zeitschr. Bd. XXII und XXIII 1890 und 1801.
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