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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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222 Johann v. Belhäzv<br />

oder weil ihm die Wiener Münze verhasst gewesen wäre, sondern<br />

einfach darum, weil damals die besseren Denare vom Jahre 1338<br />

schon im Cours waren und er auch seine eigenen vor dem Jahre 1338<br />

geprägten, mit den mediocren gleichwerthigen Denare ausser Cours<br />

gesetzt und deren Einlösung angeordnet hat, damit der unwissendere<br />

Theil der Bevölkerung mit diesen leichteren Denaren nicht übervor-<br />

theilt werde.<br />

Aus all dem Angeführten glaube ich nun den Schluss ziehen<br />

zu können, dass die Zutheilung der Wiener Pfenninge in die einzelnen<br />

Zeitperioden, oder Münzfüsse am sichersten auf Grundlage ihres Fcin-<br />

haltes vorgenommen werden könne. Zu diesem Behufe Avären daher<br />

unbedingt diese Feinheitsgrade zu bestimmen. Ich kenne sehr gut<br />

die Schwierigkeiten, welche diesem entgegenstehen, glaube aber<br />

auch andererseits, dass hiezu eine minutiöse Bestimmung des effec-<br />

tiven Gehaltes dieser Pfenninge nicht unbedingt nothwendig ist. Ich<br />

glaube dies darum, weil — wie ich schon oben einmal erwähnte —<br />

in Folge der gestatteten Aushilfsgüsse schon ursprünglich der Fein-<br />

halt der einzelnen Münzen verschieden war, und es sich hier nicht<br />

um den eifectiven, sondern nur um jenen Feiuhalt handelt, welchen<br />

man bei der Ausmünzung beabsichtigte und im Durchschnitte als<br />

thatsächlich vorhanden annahm.<br />

Sehr erleichtert wird weiters die Bestimmung der Münzen des<br />

13. Jahrhunderts bis gegen das Ende des 14. Jahrhunderts dadurch,<br />

dass in dieser Zeit zur Münzung nur solche Feinhalte angewendet<br />

wurden, welche sich mit möglichst einfachen Verhältnisszahlen aus-<br />

drücken lassen. So wurden in Ungarn nur die Feinhalte von Va<br />

(O-eoeVs), Vs (0-800), Vs (O-STö) und 'Vio (0-1)00) angewendet. Für<br />

Wien lassen sich ausser den zwei ersteren von 2/3 und V5 noch die<br />

Feinhalte von V* (0-750), Ve (0.833Vs) und e/, {OSbl',), für Gratz<br />

aber auch noch von »/g (0-888-9) nachweisen.<br />

Zu dem beabsichtigten Zwecke würden daher durch einen<br />

geübten Probierer vorgenommene Nadelproben vollkommen genügen,<br />

die betreffenden Münzen müssten daher nicht zerstört werden. Von der<br />

Liebe der Beamten des k. k. Hau])tmünz- oder Haui)tpunzirungsamtes<br />

zur Wissenschaft überzeugt, zweifle ich nicht, dass sich einer der-<br />

:

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