03.05.2013 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Wiener Mark vor 1G04 und dto Wiener Pfenninge Im XIV. Jahrlmndurt. w 1 l<br />

SO erachte ich, dass dieser Umstand allein kein hinreichender<br />

Grund ist, den Beginn dieses MUnzfusses nicht in das Jahr 1283 zu<br />

setzen.<br />

Da sich dieser MUnzfuss bis in die ersten Jahre der Regierung<br />

Friedrichs IIL erhielt, so geben die Pfenninge, welche Dr. Luschin<br />

diesem Regenten zugetheilt hat, nämlich Nr. 158 (177) und 203 (13)<br />

Aufschluss über den Feinhalt dieser Münzen. Nach den vorgenommenen<br />

Proben stellte sich der erste als 0*810, der zweite aber als<br />

0-800 fein heraus. Nimmt man daher den Feinhalt der MUnzmark<br />

dieses MUnzfusses mit Vs oder 0-800 an, so erhält man als Aufzahl<br />

der Mark Feinsilber 5/4X480=600 J^. Durch diese Erhöhung der<br />

Aufzahl auf eine feine Mark, erlitt die MUnze gegen die frühere eine<br />

Verschlechterung von 1 273 Procent ''^). Man ersieht hieraus, dass<br />

diese Pfenninge in der oben erwähnten Urkunde von 1284 mit<br />

vollem Rechte auch „parvi" genannt werden.<br />

Einen Grund für die Verschlechterung der Münzen Herzog<br />

Albrechts hat schon Dr. Luschin angegeben, nämlich die Erzie-<br />

lung eines hohen Münzgewinnes. Ich will noch einen anführen,<br />

nämlich den seit den ältesten Zeiten bis in das 18. Jahrhundert sich<br />

erhaltenden Wahn, dass eine im Verkehre eintretende Werthver-<br />

minderung des Silbers durch eine Erhöhung des Nominales der<br />

Münzen, oder eine Verminderung des Silbergehaltes dieser sich<br />

einfach wegdecretiren lasse ^^).<br />

Seit Anfang des 13. Jahrhunderts hat sich der Werth des Silbers<br />

vorerst langsam, später aber schon rascher continuirlich vermindert.<br />

Man verknüpfte daher mit der Erzielung eines hohen Münzgewinnes<br />

auch die Tendenz den weiteren Preisfall des Silbers hintanzuhalten.<br />

Eine solche Maassregel verfängt zwar für die kurze Zeit, bis<br />

sich der Verkehr von dem thatsächlichen Werthe der Münze tiber-<br />

zeugt hat, dann aber erfolgt stets eine Reaction, welche nur zu oft<br />

selbst die richtige Grenze überschreitet.<br />

Sehen wir nun nach den erhalten gebliebenen Pfenningen selbst.<br />

662/« + 100<br />

G3) Noch bei der Einführung des Conventionsmünzfusses im Jahre 1750<br />

wurde als Zweck derselben die Hintanhaltuug der weiteren Steigerung' des<br />

Ducatenwerthes angegeben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!