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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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210 Johann V. Bolhäzv:<br />

mit 20-07 Procent gefundenen Abnützung entsprechend, so erhalten<br />

Avir für die schwersten 0-6998 Gramm und für die leichtesten 0-5546<br />

(iramm. Von den äusscrsten Grenzen stehen sonach die ersteren um<br />

0-1265 Gramm, die letzteren aber um 0-1526 Gramm zurück. Wir<br />

sehen also, dass auch die Gewichte den Anforderungen dieses Mtinz-<br />

fusses entsprechen.<br />

Da der Werth des Silbers auch in dieser Zeitperiode weiter<br />

gefallen ist, so dürfte man bereits 100 Pfenninge auf einen Bizantiner<br />

gerechnet haben. Unter dieser Voraussetzung wäre der Werth eines<br />

Pfennings = 14-92 Heller, der Werth einer Mark Feinsilber =<br />

79 Kronen 55-72 H. und der eines Kilogramms = 323 Kr. 96-55 H.;<br />

das Werthverhältniss aber wie 1 : 10-125.<br />

Den Beginn dieses Münzfusses kann man in die ersten Jahre<br />

der Regierungszeit König Rudolfs, etwa 1278 setzen. Ueber die<br />

Dauer desselben werde ich meine Ansicht weiter unten darlegen.<br />

6. Für die nächstfolgende Zeitperiode, hat sowohl Muflfat als<br />

Dr. Luschin mit der documentarisch nachgewiesenen Aufzahl von<br />

480, einen Münzfuss mit diesen 480 Pfenningen auf die feine Wiener<br />

Mark aufgestellt. Wie bei dem Vorangeführten glaube ich, dass<br />

auch hier sich diese Aufzahl nicht auf die feine Wiener Mark, son-<br />

dern auf die rauhe Troymark bezieht.<br />

Rücksichtlich des Zeitpunktes, wann dieser Münzfuss ins Leben<br />

trat, muss ich anführen, dass in einem Schuldbriefe, welcher vor dem<br />

Raaber Capitel im Jahre 1284 ausgestellt wurde, gesagt wird: „in<br />

XX quinque marcis latorum Wiennensium vel parvorum XII pensas<br />

pro marca" ^^). Es wurden daher bereits in diesem Jahre 480 Wiener<br />

Pfenninge auf die Mark gerechnet. Hiernach müsste man den Be-<br />

ginn dieses MUnzfuses in die ersten Jahre der Regierungszeit Herzog<br />

Albrecht I, etwa 1283, setzen. Dieses aber scheint im Widerspruche<br />

zu stehen mit der Urkunde von Jahre 1298, auf deren Angaben sich<br />

der frühere Münzfuss mit der Aufzahl von 400 auf die Münzmark stUzt.<br />

AW'iin iiub^ssen berücksichtigt wird, dass auch in anderen spätcrcMi<br />

l rkunden sehr oft Angaben vorkommen, welche sich nicht auf zur<br />

Zeit der Ausfertigung dieser T^rkunden gemünzte Pfenninge, sondern<br />

nur iiltere, einem anderen Münzfusse angehörige Pfennige i)e/,ieli('ii.<br />

"1) Mon. Hung. Ilist. Diplomataria IX, 274.

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