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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die Wiener Marie vor 1694 und die Wiener Pfenninge im Xl\. Jahrhundert.<br />

209<br />

'SUirk mit lO-/;; I-'Oth anzunclimen sei, aus einer Mark Feinsilber<br />

daher 540 Pfenninge ausgebracht wurden. Das llohgevvicht eines<br />

1 Hennings beträgt daher 0*6822 Gramm und dessen Feingewicht<br />

0'4548 Gramm.<br />

Wie wir sehen, sind diese Pfenninge den Hälblingen des Münz-<br />

fiisses von 1203 (welche schon in der oben angezogenen Urkunden-<br />

stelle von 1222 „denarii australes" genannt werden) vollkommen<br />

gleich, es hat sich daher der alte Münzfuss nur insoferne geändert,<br />

als nun keine ganzen, sondern nur halbe Pfenninge gemünzt wurden,<br />

auf welche nun die Benennung „Pfenning" überging.<br />

Untersuchen wir nun, ob der Feinhalt und das Gewicht der<br />

Pfenninge selbst diesem Münzfusse entsprechen.<br />

Zu diesem Zwecke habe ich die als Beilagen I und II ange-<br />

schlossenen Tabellen zusammengestellt. In die erste habe ich die<br />

durch Dr. Luschin dieser Gruppe zugetheilten, ferner die offenbar<br />

zu demselben Münzfusse gehörigen Pfenninge Nr. 59, 139, 141, 156<br />

und 230, deren Feinhalt bekannt ist, in die zweite Tabelle aber, um<br />

rücksichtlich der Gewichte annäherendere Resultate zu gewinnen, die<br />

weiteren Pfenninge der Hauptgruppe A, welche das gleiche Gewicht<br />

der ersteren haben, aufgenommen. Aus den Daten dieser Tabellen<br />

erhalten wir nun folgende Durchschnittswerthe<br />

a) für den Feinhalt 0-6601<br />

;<br />

b) für das Gewicht aller Pfenninge zusammen 0-6011 Gramm;<br />

c) ftir die schwersten Stücke 0-7233 Gramm und<br />

(l) für die leichtesten 0-5000 Gramm.<br />

Betrachten wir mm vorerst den Feingehalt. Der durchschnitt-<br />

liche Feinhalt stellt sich auf 0-6601, daher nur um 6-6 Millieraes<br />

kleiner als der mit 0-666 2/3 supponirte. Diese kleine Differenz ist<br />

wohl der Beachtung nicht werth. Viel grösser zeigen sich indessen<br />

die Unterschiede bei den einzelnen Münzen, da der grösste Feinhalt<br />

bei Nr. 89 0-710, der kleinste aber, bei Nr. 13 und 17, 0.630,<br />

näher bezeichnete Marken Silbers erscheinen, diese in erster Reihe nicht als<br />

feine, sondern rauhe Marken aufzufassen sind, weil die Aufzahl der Münzmark<br />

allgemein bekannt war, von der Feinheit des Silbers und der Aufzahl auf die<br />

feine Mark aber, der allergrösste Theil der Bevölkerung — wie es auch heut-<br />

zutage noch so ist — gar keine Kenntniss hatte.<br />

Numism. Zeitschr. XXVIII. Bd. 14<br />

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