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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die Wiener Marie vor 1G94 und die Wiener Pfenninge im XIV. Jaiirhundert.<br />

ti\)ö<br />

Den obigen Ausftihrungen widerspricht eine einzige, nämlich<br />

die von Muffat angezogene Urkunde des Woywoden Stephan von<br />

Siebenbürgen aus dem Jahre 1346, dieselbe lautet: „millemarcaspuri<br />

argenti ponderisviennensis, aut duo millia tolenta latorum dena-<br />

riorum viennensium" ^^). Nach dieser Angabe würden die 480 Stück<br />

Pfenninge nicht aus einer Troy, sondern aus einer Wiener Mark Fein-<br />

silber ausgebracht worden sein. Ich bin indessen tiberzeugt, dass hier<br />

ein Irrthum obwaltet.<br />

Wenn diese Angabe richtig wäre, so würden aus einer Troy-<br />

mark nur —X 480 = 4262/3 Pfenninge ausgebracht worden sein,<br />

und da in Oesterreich, wie wir oben gesehen haben, spätestens vom<br />

Jahre 1341 bis zum Jahre 1375 auf einen Goldgulden mindestens<br />

96 Pfenninge gerechnet wurden (Dr. Luschin gibt ohne Angabe der<br />

Quellen flir das Jahr 1364: 98V3, für 1371 und 1372: 100, und für<br />

1376: 108 (110) Pfenninge an ^^), so würden aus einer Troymark<br />

Feinsilbers ausgebracht worden sein — = 4% Goldgulden.<br />

Das Werthverhältniss des Silbers zum Golde hätte sich daher<br />

sehr bedeutend zu Ungunsten des Silbers verändert, da es nun statt<br />

der bisherigen Relation von 1 : 13*945 wie 1 : 15*6884 stände, ohne<br />

dass man im Stande wäre, einen Grund für diesen plötzlichen grossen<br />

Preissturz anzugeben. Eine solche WerthVerminderung erscheint<br />

umso unwahrscheinlicher, als in Ungarn im Gegentheile eine Preis-<br />

steigerung schon früher eintrat, wegen welcher schon im Jahre 1342<br />

der Werth des Goldguldens auf 90 Denare herabgesetzt wurde. Diese<br />

Preissteigerung hielt bis in das erste Drittel des 15. Jahrhunderts<br />

stetig an, zu welcher Zeit die Werthrelation auf 1 : 11*20106 herab-<br />

sank. Letztere Relation blieb dann unverändert bis an das Ende<br />

dieses Jahrhunderts.<br />

Der Siebenbürger Woywode Stephan hat gewiss nicht gewusst,<br />

welcher Mark 2 li Wiener Pfenninge gleich sind.<br />

Vorstehende Ausführungen enthalten nur die Ansichten, welche<br />

ich während meiner Forschungen auf dem Gebiete der ungarischen<br />

32) Muff. S.28.<br />

33) Wiener <strong>Numismatische</strong> <strong>Zeitschrift</strong> VIII. Band, S. 295.

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