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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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109<br />

''^-^ Johann V. Belliazy:<br />

Ausser der Mark zu 64 und jener zu 56 Groschen kommen in<br />

Ungarn, abgesehen von den zeitweise sehr verschiedenen Localzahl-<br />

marken, noch vor: solche zu 48 Grodchen, zumeist in den in Gahzien<br />

angrenzenden Landesth eilen, ferner in österreichischen Urkunden auch<br />

solche zu 72 Groschen. Stellt man diese zusammen, so erhält man<br />

folgende Reihe: (6x8) 48, (7x8) 56, (8x8) 64 und (9x8) 72. Es<br />

ist wohl nicht zweifelhaft, dass die verschiedenen Zahlmarken mit<br />

ebensovielen Gewichtsmarken in Verbindung stehen, und dass der<br />

eine der Factoren dieser Marken nämlich 6, 7, 8 und 9 die Verhält-<br />

nisszahlen der entsprechenden Gewichtsmarken darstellen.<br />

Die Marken zu 48 und 56 Groschen, welche dem Gegenstande,<br />

den ich bespreche, fernliegen, Übergehend, werde ich nur die beiden<br />

anderen Marken näher in Betracht ziehen.<br />

Dass sich die Mark zu 4 fl. oder 64 Groschen unzweifelhaft auf<br />

die ungarische oder Troymark bezieht, dafür gibt es mehrfache<br />

Belege. Ich will diessbeziiglich nur auf eine Stelle der päpstlichen<br />

Steuerrollen vom 22. October 1317 bis 12. März 1320 hinweisen,<br />

welche auch Schönwissner schon publicirt hat *). Dieselbe lautet<br />

„Summa marcharum fini argenti ad pondus Budense<br />

quarum quaelibet volet quatuor florenos auri".<br />

Wenn Mutfat diese Mark, weil sie auch unter der Benennung<br />

„moravici ponderis" vorkommt, darum, weil nach Nobak in Mähren<br />

das Wiener Commercialpfund, ohne Angabe seit wann, gebraucht<br />

wurde, als Wiener erklärt, so war er in einem grossen Irrthum. Es<br />

geht schlechterdings nicht an, aus dem Gebrauche irgend einer Mark<br />

in der neueren Zeit zu folgern, dass dies auch vor Jahrhunderten so<br />

war. Auf derselben Grundlage hätte er ja auch behaupten können,<br />

dass auch in Ungarn schon seit vielen Jahrhunderten die Wiener<br />

Mark gebraucht wurde, was doch offenbar falsch wäre. Die mähri-<br />

sche Mark war ebenso wie die Gratzer die Troymark, welche letztere<br />

Muffat selbst mit V» tler Wiener gleich bestimmte.<br />

Nicht unerwähnt kann ich lassen, dass diese Mark in Ungarn<br />

auch „marca gravis ponderis" genannt wurde, als solche mit einem<br />

Werthe von 4 fl. in das Verböczy'sche Tripartitum genannte unga-<br />

rische bürgerliche Gesetzbuch überging, und bis zur Einführung des<br />

^) Schönwissner pag. 271.<br />

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