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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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190 Johann V. Belhä/.y<br />

Positive Daten, welche die Bestimmung des MUnzfusses der<br />

böhmischen Groschen ermöglichen, wurden mir erst durch Heinrich<br />

Rappes Aufsatz „Die Münzstätte Kuttenberg" bekannt ^).<br />

In diesem Aufsatze wird angeführt, dass die Groschen von<br />

König Johann I. — welche für die Vergleichung mit den ungarischen<br />

allein massgebend sind — von welchen 2710 Stück behufs deren<br />

Analyse geschmolzen wurden, abweichende Resultate gaben. Rappe<br />

theilte diese daher in acht Gruppen mit Angabe des Feinhaltes und<br />

des Gewichtes eines Stückes.<br />

Der Durchschnitt dieser Gruppen ergibt einen Silbergchalt von<br />

0*906^8 und das Gewicht eines Stückes mit 3*573 Gramm. Der<br />

durchschnitthche MUnzfuss würde daher sein: Feingehalt des Silbers<br />

142/5 Loth (gleich der ungarischen decimae <strong>com</strong>bustionis) die Auf-<br />

zalil auf die rohe Prager Mark — welche 66 Quentchen der<br />

ungarischen Mark oder 253-2590 Gramm schwer ist — 72 Stück,<br />

daher auf die feine Mark 80 Stück Groschen.<br />

Das Rohgewicht eines Stückes würde daher 3*5175 Gramm und<br />

das Feingewicht 3*1657 Groschen betragen.<br />

Die Abweichungen sind folgende:<br />

Feinhalt Rohgewicht Feingewicht<br />

Gramm<br />

Laut Analyse . . 9067« 3*5730 3*2407<br />

berechnet 900 3*5175 3*1657<br />

Differenz .... — ß^/^ —0*0555 —0*0750<br />

Diese Differenzen dürften umso weniger Beachtung verdienen,<br />

als die Anzahl der Stücke, welche die Resultate der einzelnen<br />

Gruppen ergaben, nicht mitgetheilt wurden, in dem Durchschnitte<br />

aus den Gruppen daher noch bedeutende Fehler enthalten sein<br />

können.<br />

Wie wir aus dem Vorbemerkten ersehen, hat König Karl<br />

Robert bei der Ausmünzung der ungarischen Groschen dieselbe<br />

Aufzahl für die ungarische Mark in Anwendung bringen lassen,<br />

welche in Böhmen für die um 1/32 schwerere Präger Mark üblich<br />

war. Der Grund mag in dem allmählichen Schlechterwerden der<br />

böhmischen Groschen gelegen gewesen sein.<br />

2) Wiener <strong>Numismatische</strong> <strong>Zeitschrift</strong> Band XX.<br />

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