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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die Wiener Mark vor 169-4 und die Wiener Pfenninge im XIV. Jaiirhundert.<br />

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In dem königlichen Decrete vom 26. Mai 1335, mit welchem<br />

die Kremnitzer Kammer dem Arvaer Grafen Hipolit pachtweise Über-<br />

lassen wurde, finden sich, die Münzprägung betreffend, folgende<br />

Stellen:<br />

„ faciet fabricari tiorenos ad modum florenorum de<br />

Florentia, de tino auro, sed aliquantulum ponderatiores, quorum<br />

quatuor current pro marca fini argenti, tres vero cum dimidio pro<br />

marca Pagamenti."<br />

„Grossos faciet sedecime <strong>com</strong>bustionis, incidendo de una marca<br />

72 grossos, ex quibus 64 dabuntur pro marca fini argenti et 56 pro<br />

marca pagamenti."<br />

„Parvos quidem denarios faciet tertie <strong>com</strong>bustionis, incidendo<br />

de una marca 14 pensas."<br />

Im Jahre 1336 erging ein gleiches Decret an die siebenbtir-<br />

gische MUnzkammer, in welcher noch gesagt wird, „et pro quolibet<br />

gTosso Septem denarii".<br />

Berechnen wir nun die betreffenden Münzen:<br />

Denare. Das Silber war lO^/jlöthig, auf die feine Mark gingen<br />

14x40 = 560 Stück, somit auf die rauhe Mark 3731/3. Auf einen<br />

Groschen sind zu rechnen 7 Stück, es entfallen daher auf die feine<br />

Mark —=— = 80 Groschen.<br />

Groschen. Nach der Angabe soll das Silber 151öthig sein, und<br />

aus einer solchen Mark 72 Stücke geschrotten werden, das gäbe auf<br />

die feine Mark 76V5 Stücke. Dieses Kesultat ist im Widerspruche mit<br />

den Anordnungen für die Denare, welche per Mark 80 Groschen geben.<br />

Ich bin daher überzeugt, dass hier ein Schreib- oder Lesefehler<br />

unterlaufen ist, so dass statt „sedecime" richtiger „decime" stehen<br />

sollte. Das Silber war hiernach M^/slöthig, und es entfallen bei der<br />

angegebenen Aufzahl von 72 Stücken, auf die feine Mark 80 Stücke,<br />

somit conform mit den Denaren.<br />

Zur Bekräftigung meiner Ansicht, dass im königlichen Decrete<br />

vom Jahre 1335 statt „sedecime" richtiger „decime" zu lesen ist, will<br />

ich noch die ungarischen mit den böhmischen Groschen vergleichen.<br />

Den Münzfuss des böhmischen Groschen hat bekanntlich<br />

Dr. Luschin und auch Muffat, aber wie ich glaube, in Ermanglung<br />

positiver Daten, gestützt auf irrige Voraussetzungen bestimmt.

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