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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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186 Johann v. Belhäzy:<br />

In Ungarn bildete seit den ältesten Zeiten bis zu dem Jahre<br />

1727 die Mark von Troyes, unter den Namen der „ungarischen'^,<br />

„Ofener", und seit dem 16. Jahrhundert die „bergstädter" Mark das<br />

MUnzgewicht. Diese Mark sollte nach sehr vielen allbekannten Daten<br />

gleich Yi, der Wiener Mark, oder 14 Loth "Wiener Gewichtes sein.<br />

Das absolute Gewicht der ungarischen Mark war daher Vs X 280-668<br />

= 245-5845 Gramm.<br />

Das römische Pfund bestimmte Bock mit 6165 alten Pariser<br />

Grän. Da nun ein Gramm gleich ist 18-82715 Pariser Grän, so wog<br />

das römische Pfund<br />

6165<br />

qo^ii:. = 327*4526 Gramm.<br />

Da die ungarische Mark identisch war mit der Mark von Troyes,<br />

diese aber 9 Unzen des römischen Pfundes gleich war, so finden wir<br />

das Gewicht dieser Mark 3/4X327-4526=245-5894 Gramm oder<br />

nur um 0*0039 Gramm schwerer als wir sie früher aus dem Gewichte<br />

der dermaligen Wiener Mark erhielten.<br />

Diese frappirende Uebereinstimmuug lässt wohl die Annahme<br />

zu, dass das Gewicht sowohl der neuesten Wiener Mark, als auch<br />

des Böck'schen römischen Pfundes, weil auf ganz verschiedenen<br />

Grundlagen berechnet, als mögUchst vollkommen gelten kann.<br />

Bekanntlich wurde die alte Wiener Mark am Anfange des<br />

18. Jahrhunderts und dann zuletzt im Jahre 1767 rectificirt, das ist auf<br />

Grundlage eines auch jetzt noch bei dem k. k. MUnzamte zu Wien<br />

erliegenden — wenn ich mich recht erinnere — in Augsburg beglau-<br />

bigten Kölner Mark-Gewichtes in das genaueste Verhältniss zu dieser<br />

Mark wie 6 : 5 gebracht, wobei sie ihr dermaliges Gewicht erhielt.<br />

Nach der Ansicht Muffat's, welcher diese Frage ausführlich<br />

behandelte, war das Gewicht der Wiener Mark vor der Rectificirung<br />

im Jahre 1704 gleich 280-0168 Gramm, was dem Gewichte eines<br />

halben Commercialpfundes sehr nahe kommt.<br />

Sowohl Muffat als Dr. Luschin nehmen nun an, dass die Wiener<br />

Mark das letztere Gewicht von altersher hatte.<br />

Ich glaube indessen, dass in der Zeit zwischen den Jahren<br />

1693 und 1704 eine noch bedeutendere Rectification vorangegangen<br />

ist und stutze diese Ansicht auf Folgendes:<br />

Im Schemnitzer Bergdirectionsarchive befindet sich ein Hof-<br />

kammerindorsat vom 3. Juni 1693 über den von dem Buchhalter-

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