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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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178 Otto Seeck:<br />

um jenem grossen Bedürfnisse auch nur im allerentferntesten zu<br />

genügen.<br />

Aber wenn wir Kubitschek auch in seinem Hauptergebnis nicht<br />

zustimmen können, so bleibt ihm doch das Verdienst, entschieden<br />

darauf hingewiesen zu haben, dass auch in diocletianischer Zeit der<br />

Sesterz unabhängig von dem Denar fortbestand. Nur hätte er nicht<br />

annehmen dürfen, dass jener nach wie vor ein Viertel des Denars<br />

bedeutete, ein Fehler, in den ich selbst freilich auch verfallen bin *)<br />

denn die von ihm angeführten Zeugnisse widerlegen dies.<br />

Das erste ist die bekannte Stelle des Eumenius, in der er sagt,<br />

dass er als Geheimsecretär Maximinians ein Gehalt von 300.000<br />

Sesterzen, später als Professor der Rhetorik von 600.000 bezogen<br />

habe (paneg. IV 11; 14). Nun repräsentirt der Denar nach dem<br />

Preisedict einen Goldwerth von 1,827 Pfennig deutscher Währung.<br />

Galt der Sesterz nur ein Viertel davon, so müsste das erste Gehalt<br />

1370 Mark betragen haben, für einen der höchsten Beamten des<br />

Kaisers eine lächerlich kleine Summe. Wir werden wohl kaum fehl-<br />

gehen, wenn wir annehmen, dass der wirkliche Betrag ungefähr<br />

zehnmal so hoch war. Daraus folgt aber mit Sicherheit, dass der<br />

Sesterz in jener Epoche nicht mehr ein Theilstück, sondern viel<br />

eher ein Multiplum des Denars darstellte.<br />

Dasselbe bestätigt auch die Inschrift CIL.VIII 5333 = 17487,<br />

die ich folgendermassen herstelle:<br />

S. 724.<br />

Saeculo haeatissimo dd. nn. C. Aureli [Valeri Diodetiani pi]i<br />

felicis invicti Äug. [et M. Aureli Valeri Maximiani pii<br />

felicis invicti] Äug. templum Äp[ollinis soljo resultante^)<br />

mutfilatum]<br />

ab Arminia Fadilla HS CL milih. n. et [ah ein zweiter Namey<br />

HS CC mil. n. pr[id. Datum und Consulat dejdicatum C.<br />

[Name] s a fundamen[to restituitj.<br />

8) Die Reden des Eumenius, Jahrbücher für klassische Philologie, 1888.<br />

9) Der Ausdrack solo resultante für terrae motu ist ungewöhnlich. Aber<br />

in dieser Zeit ist ja der Stil der Inschriften sclion in der Auflösung begriffen,<br />

und man gefallt sich darin, auch in Urkunden möglichst schwülstige und auf-<br />

fallende Worte zu brauchen.<br />

;

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