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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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174 Otto Seeck :<br />

ist, haben Gründe dieser Art keine Beweiskraft. Dasselbe MUnz-<br />

gewiclit, das er gegen mich ins Feld flihrt, habe ich früher zu<br />

Gunsten meiner Deutung interpretiren können'') und halte meine<br />

Berechnungen noch immer für mindestens ebenso wahrscheinlich,<br />

wie die Kubitschek's. Aber da das Werthverhältniss von Gold, Silber<br />

und Kupfer für die Zeit Diocletian's nicht überliefert, sondern nur<br />

durch Hypothese gefunden ist, so kann man Rechnungen, die mit so<br />

zweifelhaften Zahlen operieren, wohl verwenden, um etwas schon<br />

Bewiesenes weiter zu stützen, nicht aber um etwas ganz Unsicheres<br />

zu beweisen.<br />

Bestechender ist der dritte und letzte Grund Kubitschek's. p]r<br />

beruft sich auf „die von Christ erkannte Regel, dass die im Edict<br />

Diocletian's genannten Preise Vielfache von 2 und 5 sind", und<br />

schliesst daraus, die beiden Nominalen der diocletianischcn Kupfer-<br />

prägung müssten den Werth von 5 und 2 Denaren repräsentirt<br />

haben. Demgemäss deutet er die Ziffer XX auf den grösseren<br />

Stücken als 20 Sesterzen, was, da ja nach der alten Rechnung vier<br />

Sesterzen auf den Denar gingen, fünf Denare ergeben soll. Mich<br />

beschuldigt er, den Christ'schen Satz nur zur Hälfte angeführt und<br />

so verfälscht zu haben. Dieser Vorwurf ist in seinem ersten Theile<br />

richtig, nicht aber in dem zweiten. Freilich habe ich den Satz nur<br />

zur Hälfte angeführt, aber dadurch nicht verfälscht, sondern — still-<br />

schweigend berichtigt. Denn er ist nur soweit wahr, wie ich ihn<br />

angeführt habe.<br />

Ich hatte S. 118 geschrieben: „Uebrigens ist die grosse Mehr-<br />

zahl der Preise, wie schon Christ bemerkt hat, in Zahlen ausge-<br />

drückt, die durch Zwei theilbar sind, also eben so gut in die Rech-<br />

nung nach Doppeldenaren, wie nach Denaren passen". Dies ist<br />

buchstäblich richtig. In den erhaltenen Theilen des Edictes finden<br />

sich in runder Zahl 920 Preiszahlen; davon lassen sich 870, also über<br />

94 Procent, durch Zwei theilen. Dass aber alle Zahlen, wie Christ<br />

meinte, durch Zwei oder Fünf theilbar seien, ist nach den neueren<br />

Funden falsch; denn 17, 8 begegnet uns der Ansatz von einem<br />

Denar, 30, 4 nach Mommsens Lesung, die jedenfalls richtig ist, von<br />

drei Denaren, und gleich darauf folgt eine griechische Ziffer, die<br />

S) <strong>Zeitschrift</strong> für Numismatik XVII, S. 118.

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