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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Sesterz und Follls.<br />

in keiner Urkunde der Kaiserzeit X die Bedeutung des Denars habe,<br />

falls es nicht in der Mitte durchstrichen sei (X). Aus der Sicherheit,<br />

womit er dies behauptet, muss ich schliessen, dass er alle Inschriften,<br />

in denen das Denarzeichen vorkommt, im Original gesehen oder<br />

wenigstens im Corpus Inscriptionura zusammengesucht hat. Da ich<br />

dies von mir nicht rühmen kann, wage ich keinen Widerspruch. Also<br />

gesetzt er hätte Recht, so wäre damit doch noch gar nichts bewiesen,<br />

da bekanntlich die inschriftliche Paläographie mit der numismatischen<br />

keineswegs identisch ist. Auf den Münzen der Republik ist das X<br />

mit und ohne Strich vollkommen gleichbedeutend; dass dies unter<br />

den Kaisem anders geworden sei, hat meines Wissens noch Keiner<br />

bewiesen und kann auch Keiner beweisen, da Denarzeichen, die<br />

ohne Widerspruch als solche anerkannt wären, auf den Geldstücken<br />

dieser Zeit kaum zu finden sind. Wollte ich also nur aus jener XX<br />

schliessen, dass die Folles Doppeldenare sind, so könnte man dies zwar<br />

nicht unbedingt zurückweisen, aber wohl als zweifelhaft betrachten.<br />

Wenn aber der Münzwerth der betreffenden Stücke durch klare Zeug-<br />

nisse *) vollkommen feststeht, so wird man mir doch die Berechtigungnicht<br />

versagen können, jenes Zeichen auf diesen bekannten Münz<br />

werth zu beziehen.<br />

Denn wenn Kubitschek meint, auch das Gewicht der Folles<br />

passe nicht für den überlieferten Goldwerth des Doppeldenars, so<br />

ist hierauf gar nichts zu geben. Bei einem Geldstück, das aus Kupfer<br />

mit einem kleinen Silberzusatz besteht, hängt eben der Werth gar<br />

nicht von dem Gewicht, sondern nur von der Silbermenge ab, die es<br />

enthält. Da diese bis jetzt noch keineswegs genau genug bekannt<br />

Wesens auf dem Gebiete der antiken Numismatik überhaupt erschienen ist.<br />

Ich meine William Ridgeway: „The origin of metallic currency and weight<br />

Standards", Cambridge, 1892, So möchte ich denn diese Lücke ausfüllen und<br />

allen Numisraatikern das Studium dieses grundlegenden Werkes aufs Drin-<br />

gendste empfehlen.<br />

4) Auf diese Zeugnisse hat Kubitschek gar keine Rücksicht genommen.<br />

Da er zugibt, dass Zwanziger und Follis identisch sind, könnte er sie nur ent-<br />

kräften, wenn er behauptete, 8uo Xsirta v-azö. töv SYjvap'.ofxov seien nicht zwei<br />

Denare, 4 äoaäpta oder xoSpavtat nicht 4 Centenionales. Aber selbst wenn man<br />

dies gelten lassen könnte, bliebe doch immer die Thatsache bestehen, dass der<br />

Follis in zwei und vier kleinere Einheiten getheilt war, nicht in fünf, wie er<br />

es will.<br />

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