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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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138 M. Bahrfeldt:<br />

Denare gleichfalls jjolclie mit H auf Rs. (Ailly PI. CII, Nr. 4), erlan-<br />

gen können, so wUrde er ihnen den Vorzug gegeben haben. Er<br />

konnte aber keine erlangen. Deshalb erübrigte ihm nur die Verwendung<br />

völlig anonymer Denare für seine Fälschungen.<br />

Zu diesen Fälschungen rechne ich einen anderen Denar mit<br />

COCLES des Britischen Museums (Cohen Taf. XIX, Horatia 1), den-<br />

jenigen der Sammlung Ailly im Cab. de möd. zu Paris (angeblich<br />

abgebildet bei Babelon I, S. 545 ^*), sowie den des königlichen<br />

Kabinets zu Dresden (Reliefabdruck bei Grässe, Handbuch der alten<br />

Numismatik, Taf. XXVII, Nr. 7). Sie zeigen durchaus den Typus<br />

eines echten anonymen Denars, auf welchem lediglich der Name<br />

COCLES einen fremdartigen Zusatz bildet. Bei dem Dresdener<br />

Exemplar kann man sogar deutlich erkennen, dass ein alter Wappen-<br />

denar mit dem Beizeichen Halbmond vom Fälscher benutzt ist. Ein<br />

drittes Exemplar in London ist eine moderne Gussmtinze. Der<br />

Stempel ist über einen echten anonymen Denar abgeformt, sodann<br />

die Aufschrift COCLES in den gewonnenen Stempel vertieft und<br />

hiernach die Gussmünze hergestellt worden.<br />

Zu der gleichen Kategorie gehört ohne Zweifel der plattirte<br />

Denar Gnecchi's, dem nur wegen der Kleinheit des Schrötlings der<br />

Stadtname ROMA fehlt. Ich gebe zwar zu, dass mir sowenig wie<br />

Herrn Gnecchi ein plattirtes Falschstück begegnet ist ^^). Um ein<br />

solches handelt es sich auch nicht. Dem ausserordentlichen Raf-<br />

finement des Fälschers ist die geflissentliche Wahl gerade auch eines<br />

plattirten Denars, seinem ausserordentlichen Geschick die glückliche<br />

31) Zur Charakteristik der Zuverlässigkeit Babelon's diene Folgendes:<br />

Den aus der Sammlung Campana stammenden Coclesdenar des Britischen<br />

Museums büdet Cohen Taf. XIX, 1 ab, wie er im Texte S. 151 ausdrücklich<br />

hervorhebt. Babelou I, S. 544/5 sagt, dass er seinerseits eine Abbildung des<br />

Ailly'schen Exemplars im Cabinet de medaUIes gebe. Beide Abbüdungen<br />

stimmen aber Strich für Strich überoin und die Zeichnung Babelon's ist lediglich<br />

eine Copie der Abbildung Cohen's, also des Londoner Exemplars. Trotzdem<br />

wird sie als Abbildung des Pariser Denars ausgegeben. M. B.<br />

32) Dennoch gibt es dergleichen. Im königlichen Münzkabinete zu Berlin<br />

befindet sicli ein Subäratus des Nigrinian. Es ist die echte plattirte Münze eines<br />

anderen Kaisers, auf welche der bekannte Becker seine falschen Stempel des<br />

Nigrinian geprägt hat. Von dem früheren Gepräge sind noch schwache Spuren<br />

erkennbar. Vergl. J. Friedlaender, Griechische falsche Münzen, Berlin 1883,<br />

S. 6—7, und V. Sallct, Ztschr. f. Num., Band 11, 1884, S. 93. M. B.

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