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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Nachträge und Berichtigungen zu Itliinzlcunde der römischen Reiiublik. J '* •<br />

leider im Widerspruch zu der von Riccio, Familienmünzeii, 2. Aut-<br />

lage 1843, S. 100 tibcrliefertcn Ansicht Borghesi's behauptet wird,<br />

liorghesi habe diese 1783 von seinem Vater erworbene Münze aus-<br />

weislich seines eigenhändigen Kataloges für echt gehalten, während<br />

der Auktionskatalog derselben Sammlung von 1881, S. 48, zu der<br />

gleichen Nummer den ehrlichen Zusatz: „forse di conio moderno"<br />

aufweist. Auf der Versteigerung wurde das Stück als unecht zurück-<br />

gewiesen. Ein gleichartiges Stück findet sich im Kataloge L. und<br />

L. Hamburger, Frankfurt a. M. 1894, S. 26, Nr. 803, unter einer<br />

Auswahl ausdrücklich als falsch oder zweifelhaft bezeichneter<br />

Münzen. Ein drittes endlich besitzt das Britische Museum.<br />

Ganz anders verhält es sich mit den Fälschungen, welche den<br />

Stadtnamen in der Form ROMA tragen. Diese Münzen sind an und<br />

für sich echt, jedoch ist der Name COCLES durch Nachgravirung<br />

hinzugcfälscht. Sehr lehrreich ist in dieser Beziehung ein von meinem<br />

Vater in den Zwanziger- oder Dreissiger-Jahren erworbener echter<br />

Quinar mit dem Münzstättenzeichen H unter den Dioskuren und der<br />

Aufschrift COCLES um den Pallaskopf. Es handelt sich um den<br />

bekannten Quinar Nr. 35 in Bahrfeldt's mehrerwähntem Verzeichniss<br />

(vergl. Ailly PI. CXI, Nr. 5). Von der Echtheit des Stückes haben<br />

Mommsen, Bahrfeldt, Dr. Drossel u. A. sich durch den Augenschein<br />

bei mir überzeugt. Die Aufschrift COCLES aber ist mit dem staunens-<br />

werthesten Geschicke aus dem Grunde vor dem Pallaskopfe heraus-<br />

gehoben, und zwar so, dass die Oberfläche der Buchstaben den<br />

Perlenkreis der Münze sogar etwas überragt, auch dieselbe Ab-<br />

nutzung wue die übrigen Theile des Gepräges aufweist. Nur eine<br />

selbst mit der Lupe fast unmerkliche Rauheit des Untergrundes um<br />

die Buchstaben her verräth die Arbeit des Fälschers.<br />

Ein Quinar mit ausgeschriebenem cognomen auf der Hs. ist nun<br />

nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse völlig unmöglich.<br />

Zugleich aber ist der Umstand, dass der Fälscher einen Quinar<br />

mit H auf der Rs. wählte, für seine Denk- und Berechnungsweise<br />

höchst charakteristisch. Unbekannt mit der wahren Bedeutung des<br />

15uchstabens H calculirte er offenbar, dass man in diesem H in Ver-<br />

bindung mit der COCLES-Aufschrift der Hs. für alle Zeiten den<br />

Namen H(oratius) lesen und somit in dieser Initiale eine Bestätigung<br />

der Echtheit seines Elaborates finden werde. Hätte er für seine

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