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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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13G M. Bahrfeldt:<br />

cognomen allein oder praenomeu und iiomcii oder praenomen und<br />

cognomen.<br />

Dies auf die Randbeischriften COCLES und DECIVS MVS der Hs.<br />

angewandt, so wäre:<br />

1. Das eognomen COCLES auf der Hs. in der ältesten Periode<br />

überhaupt unmöglich; in der zweiten Periode wäre COCLES^") nicht<br />

vor, wie bei der Trajanischen Eestitution, sondern nur hinter dem<br />

Pallaskopfe denkbar, hier aber nicht als einziger Name auf der<br />

MUnze, sondern nur in Verbindung mit praenomen und nomen auf<br />

der Rs. Folglich müsste unter den Dioskuren P-HORATI stehen, was<br />

wiederum nicht der Fall ist.<br />

2. Die Zusammenstellung von eognomen wie bei DECIVS MVS<br />

kommt in den beiden ältesten Perioden Überhaupt nicht vor, weder<br />

auf der Hs., noch auf der Rs., überdies begegnet auch in der zweiten<br />

Periode niemals wie bei der Restitution des Decierdenars die Ver-<br />

theilung zweier Namen vor und hinter dem Pallaskopf und endlich<br />

würde, wenn in dieser Periode der Name eines Decier's überhaupt<br />

vorkäme, derselbe bestimmt nicht DECIVS, sondern sicher nur DECI<br />

gelautet haben.<br />

Es ergibt sich aus alledem, dass beide Aufschriften COCLES<br />

und DECIVS MVS, sofern sie auf den restituirten Denaren stehen,<br />

aus epigraphischen Gründen unmöglich auf Denaren der beiden<br />

ältesten Perioden gestanden haben können. Diese Namen sind daher<br />

nicht Nachbildungen alter Originalaufschriften, sondern erklärende<br />

Beifügungen aus Trajan's Zeit, in der Weise, wie man zu dieser Zeit,<br />

dem Bogen des Randes folgend, Namen auf Münzen überhaupt anzu-<br />

bringen pflegte.<br />

Die Deciermünze ist dem Schicksale der Fälschung entgangen;<br />

was hingegen die falschen COCLES-Münzen alten Gepräges ])etriift,<br />

so zerfallen dieselben in zwei Gruppen: solche mit ROMA und andere<br />

mit ROMA.<br />

Bei den erstcren ist die ganze Münze falsch, das heisst aus zwei<br />

neuen Falschstempeln geprägt. Ein Exemplar dieser Art ist abgebildet<br />

im Auktionskataloge Borghesi von 1893, S. 45, zu Nr. 591, woselbst<br />

3") Der Namo müsste nicht unbedingt COCl- ES gelautet haben, da L und l<br />

bereits in ältester Zeit wechseln (vergl. Mommsen 1. cit. S. 467).

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