update-1-2012 DE - Multivac
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UPDATE<br />
NEWS OF BETTER PACKAGING<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
TITEL<br />
Think global. Act local<br />
Warum MULTIVAC mit dieser<br />
Strategie erfolgreich ist<br />
SCHWERPUNKT<br />
Top-Job-Award<br />
Was MULTIVAC als Arbeitgeber und<br />
Ausbildungsbetrieb auszeichnet<br />
WEITERE THEMEN<br />
Automatische<br />
Reinigung von<br />
Verpackungsmaschinen<br />
MULTIVAC Clean-in-Place<br />
macht´s möglich
www.multivac.com<br />
Herr Akimoto verpackt<br />
wie kein anderer.<br />
Er setzt auf die maßgeschneiderten<br />
Lösungen von MULTIVAC.
UPDATE EDITORIAL AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Liebe Leser,<br />
wird das Jahr <strong>2012</strong> ein Jahr der Veränderung,<br />
wie viele Unternehmer<br />
glauben? Das erste Quartal liegt<br />
bereits hinter uns, und wir sind<br />
tatsächlich mit einigen Herausforderungen<br />
konfrontiert.<br />
Die Unsicherheit in Europa hält<br />
die Märkte weiterhin in Atem. Kaum<br />
jemand kann derzeit absehen, wohin<br />
der Weg letztendlich führt. Wird<br />
Griechenland gerettet? Zerbricht<br />
der Euroraum? Die derzeitige<br />
Situation hat zur Folge, dass viele<br />
unserer Kunden ihre Investitionen<br />
zurückhalten.<br />
In der Lebensmittelindustrie<br />
setzt sich der Konzentrations-<br />
prozess weiter fort. Davon sind<br />
auch die Verpackungsmaschinenhersteller<br />
betroffen; wir bemerken<br />
in unserem Markt einen deutlichen<br />
Trend zur Konsolidierung. Einige<br />
Hersteller berichten von immer geringer<br />
werdenden Spielräumen.<br />
Doch selbst in diesem schwierigen<br />
Fahrwasser hat MULTIVAC<br />
Kurs gehalten. So konnten wir 2011<br />
mit etwa 3.500 Mitarbeitern weltweit<br />
deutlich mehr als 600 Mio.<br />
Euro Umsatz erzielen. Auch haben<br />
wir unsere Marktpräsenz global<br />
verstärkt, was einer ganzen Reihe<br />
von Faktoren zu verdanken ist. Damit<br />
setzen wir unser Bemühen fort,<br />
nah bei Ihnen vor Ort zu sein.<br />
Zum anderen haben wir unsere<br />
System- und Automatisierungskompetenz<br />
erweitert. Mit dem Erwerb<br />
der finnischen Trimaster Oy<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO<br />
von MULTIVAC<br />
konnten wir zum Beispiel unser<br />
Portfolio im Bereich der Palettiersysteme<br />
signifikant ausbauen.<br />
Ein weiterer Faktor für unseren<br />
Erfolg ist aber auch unser anhaltendes<br />
Bekenntnis zu innovativen<br />
Technologien, wobei ich insbesondere<br />
die Hochdruckbehandlung erwähnen<br />
möchte. Hier haben wir<br />
bereits erste Projekte im In- und<br />
Ausland durchgeführt. In unserem<br />
neu errichteten HPP-Testzentrum<br />
in Wolfertschwenden unterstützen<br />
wir unsere Kunden bei der Durchführung<br />
von Haltbarkeitstests – und<br />
haben bisher sehr positives Feedback<br />
bekommen.<br />
Des Weiteren haben wir aktiv in<br />
innovative Verpackungslösungen<br />
investiert. Im Juni werden wir auf<br />
der ACHEMA in Frankfurt erstmals<br />
eine Lösung für das GMP-gerechte<br />
Verpacken von pharmazeutischen<br />
Produkten präsentieren. Das neue<br />
Maschinenkonzept erfüllt die besonders<br />
hohen Anforderungen der<br />
pharmazeutischen Industrie an eine<br />
sichere Line Clearance, an Flexibilität<br />
sowie an einen optimierten<br />
Maschinenzugang. MULTIVAC wird<br />
diesen Geschäftsbereich auch weiter<br />
ausbauen.<br />
Der Neubau unseres Anwendungszentrums<br />
in Wolfertschwenden<br />
verläuft planmäßig. Schon<br />
Ende dieses Jahres werden wir<br />
neue Test- und Schulungskapazitäten<br />
für Sie bereitstellen können.<br />
Noch ein Wort zum Schluss: Im<br />
vergangenen Jahr haben uns viele<br />
Kunden wieder ihr Vertrauen geschenkt.<br />
Einige von ihnen stellen<br />
wir in dieser neuen Ausgabe von<br />
UPDATE mit ihren Anwendungen<br />
vor.<br />
Für heute wünsche ich Ihnen<br />
viel Spaß beim Lesen dieser<br />
UPDATE-Ausgabe.<br />
Ihr<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
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RUBRIKEN<br />
EDITORIAL ................................................................... S. 3<br />
SNAPSHOT .................................................................. S. 6<br />
MULTIVAC INSI<strong>DE</strong>....................................................... S. 8<br />
INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Erweitertes Produktportfolio auf Basis<br />
von MULTIVAC Clean Design <br />
Neue Verpackungslösungen für<br />
Medizin- und Pharmaprodukte ................................ S. 26<br />
Medizinische Sterilgüter keimfrei und<br />
wirtschaftlich verpacken<br />
Umfassende Beratungskompetenz und Tests<br />
im eigenen Reinraum ............................................... S. 28<br />
So bleiben die Löcher im Käse<br />
Differenzdruckverfahren für prozesssicheres<br />
und schonendes Vakuumverpacken ....................... S. 30<br />
Sitzt wie angegossen<br />
MULTIVAC FormShrink – wegweisendes<br />
Maschinenkonzept für Schrumpffolien-<br />
verpackungen ............................................................ S. 32<br />
TITEL<br />
Internationaler Erfolg durch gelebte Kundennähe<br />
Wie MULTIVAC seine marktführende Wett-<br />
bewerbsposition rund um den Globus sichert ...... S. 12<br />
„Wir greifen auf einen langjährigen<br />
und globalen Erfahrungsschatz zurück.“<br />
Geschäftsführer Hans-Joachim Boekstegers<br />
im Interview ............................................................... S. 16<br />
„Für den Schutz unseres geistigen Eigentums<br />
investiert MULTIVAC mehr als eine Million Euro<br />
pro Jahr“<br />
Geschäftsführer Guido Spix über das<br />
umfassende IP-Management bei MULTIVAC ......... S. 18<br />
Netzwerk statt Insellösungen<br />
MULTIVAC PrintingPoint verbindet Drucker<br />
unterschiedlicher Verpackungslinien ..................... S. 33<br />
Multitalent von MULTIVAC<br />
Gliederbandetikettierer – eine Technologie<br />
für verschiedene Branchen ...................................... S. 34<br />
Querbahnetikettierer im Tandembetrieb<br />
Platzsparende und sichere Lösung<br />
für Tiefziehverpackungsmaschinen ........................ S. 35<br />
Lösungen aus einer Hand<br />
Bandsysteme (MBS) von MULTIVAC<br />
sind vielfältig einsetzbar .......................................... S. 36<br />
Fit für alle Leistungsanforderungen<br />
MULTIVAC erweitert sein Portfolio<br />
an automatischen Traysealern ................................ S. 38<br />
Frischfleisch kosteneffizient verpacken<br />
MULTIVAC bringt neue Tiefziehverpackungs-<br />
maschine R 515 auf den Markt ................................ S. 39<br />
Tasmanischer Lachs – kochfähig verpackt<br />
Tassal Group Ltd. setzt auf MULTIVAC ................... S. 40
SCHWERPUNKT<br />
MULTIVAC als Arbeitgeber<br />
und Ausbildungsbetrieb .......................................... S. 20<br />
CONSUMER & INDUSTRIAL<br />
Delikatessen für Hund und Katze<br />
Darwin’s Natural Pet Products – neues<br />
Verpackungskonzept erhöht Effizienz ..................... S. 42<br />
FOOD<br />
Verpacken mit modifizierter Atmosphäre<br />
Hospices Civils de Lyon nutzen Traysealer<br />
T 700 von MULTIVAC ................................................S. 44<br />
Pralinen in Trays<br />
MULTIVAC Smart Sealing für Süßwaren ................ S. 46<br />
Premium-Verpackung für Premium-Fisch<br />
Sealord Caistor nutzt MULTIVAC Traysealer ..........S. 48<br />
Für natürliche Produkte mit langer Haltbarkeit<br />
HPP-Technologie erobert Australien .......................S. 49<br />
Basis für nachhaltiges Wachstum<br />
Metzgerei Linder steigt in das automatische<br />
Tiefziehverpacken ein ............................................... S. 50<br />
Wiederverschließbare Faltpackungen für Käse<br />
Verpackungslösung für Maaslander ....................... S. 52<br />
WEITERE THEMEN<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Optimale Lebensmittelhygiene<br />
und Verbraucherschutz<br />
MULTIVAC erhält Patent<br />
auf Clean-in-Place-System ....................................... S. 24<br />
INHALT<br />
Neues Schweizer Frischfleischzentrum<br />
Ernst Sutter AG hat in MULTIVAC<br />
den passenden Partner gefunden ........................... S. 53<br />
Appetitlich gefaltet<br />
Pärsons implementiert MULTIVAC PrePack ......... S. 56<br />
Dampfend heiß verpackt<br />
Steam Flush Packaging in Japan ............................. S. 58<br />
Natürlichkeit und Frische<br />
Homann Feinkost GmbH setzt Gliederband-<br />
etikettierer von MULTIVAC ein ................................ S. 60<br />
MEDICAL<br />
Strenge Hygiene, höchste Flexibilität<br />
Prince Médical verpackt mit MULTIVAC ................. S. 62<br />
Wettbewerbsfähig mit Reinraumproduktion<br />
Tiefziehverpacken bei Promedical ..........................S. 64<br />
MESSEKALEN<strong>DE</strong>R .................................................... S. 66<br />
IMPRESSUM .............................................................. S. 66<br />
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UPDATE SNAPSHOT<br />
Hochdruckkammer einer HPP-Anlage<br />
Die Hochdruckbehandlung (High Pressure Processing, HPP)<br />
wird eingesetzt, um schädliche Keime auf Lebensmitteln<br />
zu reduzieren. Damit lassen sich die Haltbarkeit und die<br />
Sicherheit von Lebensmittelprodukten verbessern, ohne<br />
dass Hitze oder Konservierungsstoffe zum Einsatz kommen.<br />
Gemeinsam mit seinem Partner Uhde High Pressure<br />
Technologies hat MULTIVAC den HPP-Prozess entscheidend<br />
weiterentwickelt und hält hierzu mehrere Patente. Durch<br />
mehrere Innovationen ist erstmals auch die sichere Behandlung<br />
von MAP-verpackten Lebensmitteln möglich.<br />
Jetzt hat MULTIVAC in Wolfertschwenden ein eigenes HPP-<br />
Testzentrum eingerichtet, das Lebensmittelhersteller für die<br />
Durchführung von Testreihen nutzen können.
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
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UPDATE MULTIVAC INSI<strong>DE</strong><br />
Entwicklung und Beratung auf 6.000 Quadratmetern:<br />
Der Rohbau ist fertig<br />
Ende <strong>2012</strong> wird das Anwendungszentrum in Wolfertschwenden bezugsfertig sein<br />
Der Rohbau des neuen Anwendungs-<br />
und Schulungszentrums<br />
steht. Das Gebäude wird eine<br />
Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmetern<br />
haben. Im November<br />
feierte MULTIVAC das Richtfest für<br />
eines der größten Neubauprojekte<br />
des Unternehmens, das Ende des<br />
Jahres bezugsfertig sein wird.<br />
Mit dem Bau des neuen Anwendungs-<br />
und Schulungszentrums<br />
stellt MULTIVAC seinen weltweiten<br />
Kunden deutlich mehr Kapazitäten<br />
Erfolgreiche Hausmesse<br />
für dänische Kunden<br />
MULTIVAC Marking & Inspection präsentiert<br />
innovative Verpackungslösungen<br />
Bei MULTIVAC Marking & Inspection fand eine<br />
Hausmesse für Kunden von MULTIVAC Dänemark<br />
statt. Auf einer Showroom-Fläche von 300 qm präsentierten<br />
MULTIVAC und die Partnerunternehmen<br />
Bizerba, Ishida und PFM die neuesten Verpackungslösungen.<br />
Der Erfolg der Veranstaltung wurde nicht<br />
nur durch die durchweg positive Resonanz der Kunden<br />
deutlich. Zwei Aufträge für Transportbandetikettierer<br />
vom Typ MR335 gingen direkt im Anschluss<br />
an die Hausmesse bei MUMI ein. Der Kunde<br />
hatte sich vor Ort von der Qualität und Flexibilität<br />
dieser Maschinen und von MULTIVAC als Lieferanten<br />
überzeugt.<br />
für die Verpackungsentwicklung<br />
und -beratung sowie die Bemus-<br />
terung von Verpackungslösungen<br />
bereit. Auch das Schulungsangebot<br />
wird erheblich ausgebaut. „Wir<br />
möchten die Nähe zu unseren Kunden<br />
und den Nutzen, den sie aus<br />
unseren Verpackungslösungen ziehen,<br />
noch einmal deutlich verbessern.<br />
Zudem wollen wir unseren<br />
Premiumanspruch auch im Bereich<br />
Anwendungszentrum und Schulung<br />
weiter vorantreiben und in<br />
13.+14.09.2011 09.12.2011<br />
MULTIVAC übernimmt<br />
Trimaster OY<br />
Ausbau des Portfolios im Bereich<br />
Palettiersysteme<br />
23.11.2011<br />
diesen Bereichen ‚State of the Art‘<br />
sein“, betont Christian Traumann.<br />
Das Unternehmen investiert da-<br />
zu rund neun Millionen Euro in<br />
den Neubau.<br />
Mit dem Erwerb der finnischen Trimaster OY baut<br />
MULTIVAC sein Portfolio bei Linienautomation,<br />
Robotik und Palettiersystemen deutlich aus. Da-<br />
mit kann MULTIVAC komplette End-to-end-Ver-<br />
packungslinien bis hin zur Palettierung anbieten.<br />
Gleichzeitig verstärkt MULTIVAC seine Präsenz<br />
in Skandinavien. Trimaster OY beschäftigt aktuell<br />
rund 20 Mitarbeiter, die in die finnische Vertriebs-<br />
und Servicegesellschaft von MULTIVAC integriert<br />
werden.
Goldmedaille für<br />
HPP-Technologie<br />
Backwaren besser<br />
verpacken<br />
Forschungsprojekt der Zürcher<br />
Hochschule mit MULTIVAC<br />
06.02.<strong>2012</strong><br />
MULTIVAC gewinnt den International<br />
FoodTec Award <strong>2012</strong><br />
Für die Weiterentwicklung der HPP-Technologie<br />
(High Pressure Processing) wurde MULTIVAC auf<br />
der Anuga FoodTec <strong>2012</strong> mit dem „International<br />
FoodTec Award“ ausgezeichnet. Eine Jury aus internationalen<br />
Vertretern hatte das Unternehmen<br />
für den ersten Preis vorgeschlagen. Gemeinsam<br />
mit seinem Partner Uhde High Pressure Techno-<br />
logies hat MULTIVAC den HPP-Prozess entscheidend<br />
weiterentwickelt und macht erstmals auch die<br />
sichere Behandlung von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />
möglich.<br />
11.02.2011<br />
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(ZHAW) hat mit drei Industriepartnern<br />
aus der Verpackungsbranche eine Zusammenarbeit<br />
gestartet. Einer dieser Partner ist MULTIVAC.<br />
Das Ziel des Projekts: Optimierungsmöglichkeiten<br />
bei Backwarenverpackungen zu finden. Dabei sollen<br />
die Eigenschaften von Teigen, Teilgebackenem<br />
und Dauerbackwaren in Abhängigkeit von unterschiedlichen<br />
Verpackungen analysiert werden.<br />
MULTIVAC hat zu diesem Zweck eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 145 installiert. Die Untersuchungsergebnisse<br />
der ZHAW werden voraussichtlich<br />
im Herbst <strong>2012</strong> vorgestellt.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
01.11.2011<br />
High Pressure Processing,<br />
HPP<br />
MULTIVAC installiert Testkapazitäten<br />
für die Hochdruckbehandlung von<br />
verpackten Lebensmitteln<br />
Seit Anfang November 2011 bietet MULTIVAC<br />
seinen Kunden eine zusätzliche Dienstleistung: An<br />
seinem Hauptsitz in Wolfertschwenden wurde eine<br />
HPP-Testanlage für die Hochdruckbehandlung von<br />
verpackten Lebensmitteln eingerichtet. Zusätzlich<br />
unterstützt MULTIVAC seine Kunden auch bei der<br />
Durchführung von Haltbarkeitstests. Mit der Testanlage<br />
lassen sich unterschiedliche Verpackungskonzepte<br />
in Verbindung mit HPP testen und weiterentwickeln.<br />
„Unsere Kunden können ihre Lebensmittel sowohl<br />
verpackt als auch unverpackt mitbringen,<br />
denn wir verpacken die Produkte selbstverständlich<br />
auch hier vor Ort. Auf diese Weise können<br />
unsere Kunden auch verschiedene Verpackungskonzepte<br />
in Kombination mit der Hochdruckbehandlung<br />
testen“, sagt Dr. Tobias Richter, der bei<br />
MULTIVAC für den Bereich HPP verantwortlich ist.<br />
Komplettiert wird die HPP-Testanlage durch<br />
vielfältige Dienstleistungen, die MULTIVAC in seinem<br />
Anwendungszentrum in Wolfertschwenden<br />
zur Verfügung stellt. Dazu zählen unter anderem<br />
eine fundierte Expertise im Bereich Verpackungsmaterialien,<br />
Verpackungsentwicklung und Lebensmitteltechnologie.<br />
MULTIVAC unterstützt seine<br />
Kunden auch bei der Durchführung von Haltbarkeitstests<br />
und berät sie bei der Auslegung ihrer Verpackungskonzepte<br />
auf die Hochdruckbehandlung.<br />
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UPDATE MULTIVAC INSI<strong>DE</strong><br />
Besuch bei MULTIVAC<br />
Zwei Auszubildende der VION Food<br />
Group zu Gast in Wolfertschwenden<br />
Lewis Pascoe und Matt Rowling, zwei Auszubildende<br />
von Vion, einem der führenden Fleischverarbeiter<br />
in Großbritannien, hatten im Dezember 2011 die<br />
Gelegenheit, MULTIVAC in Wolfertschwenden zu<br />
besuchen. Die beiden waren mit der Reise für ihre<br />
außerordentlichen Leistungen ausgezeichnet worden.<br />
Ihr Ausbildungsbetrieb Vion ist Kunde von<br />
MULTIVAC und beschäftigt etwa 14.000 Mitarbeiter.<br />
Überaus beeindruckt zeigten sich die Gäste von<br />
der Werkzeugfertigung, der guten Organisation des<br />
Produktionsbetriebs und vom Schulungszentrum.<br />
Letztendlich trug der Besuch bei MULTIVAC auch<br />
dazu bei, einen noch besseren Eindruck von<br />
der hohen Komplexität von Verpackungsprozessen<br />
zu bekommen.<br />
Bei Nachhaltigkeit ganz<br />
vorn dabei<br />
MULTIVAC mit Axia-Award 2011<br />
ausgezeichnet<br />
01.02.<strong>2012</strong><br />
Als eines von vier mittelständischen Unternehmen<br />
in Bayern wurde MULTIVAC mit dem „Axia Award<br />
2011“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Deloitte verliehen und<br />
bewertete in diesem Jahr den Aspekt „Nachhal-<br />
tiges Wirtschaften“. Ein Thema, das bei MULTIVAC<br />
schon lange an der Tagesordnung steht. Bei der<br />
Entwicklung von Verpackungslösungen wird der<br />
gesamte Stoffkreislauf berücksichtigt. „Wir haben<br />
umfassende Recyclingkreisläufe in die Fertigungsprozesse<br />
integriert. Außerdem legen wir Wert auf<br />
eine langfristige Nachwuchssicherung und Mit-<br />
arbeiterbindung“, erklärte Christian Traumann,<br />
CFO von MULTIVAC. Deloitte hatte in einem Beur-<br />
teilungsverfahren 59 Bewerberunternehmen untersucht.<br />
02.12.2011 12.09.2011<br />
MULTIVAC sponsert<br />
chilenische Schwimmerin<br />
Milenka Rojas durchquerte die Straße<br />
von Gibraltar in neuer Weltrekordzeit<br />
Die chilenische Langstreckenschwimmerin Milenka<br />
Rojas durchquerte im September 2011 die Straße<br />
von Gibraltar in neuem Weltrekord: 18 Kilometer<br />
in 2 Stunden, 49 Minuten. Die 17-Jährige wird von<br />
MULTIVAC Chile gesponsert. „Unsere Beziehung<br />
ist von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft<br />
geprägt“, erklärt Milenka Rojas. „Im Unternehmen<br />
betrachten wir Milenka als Beispiel für die<br />
positive Entwicklung, die durch Sport erreicht werden<br />
kann. Und durch unsere Förderung möchten<br />
wir eine solche Leistung auf unser Unternehmen<br />
übertragen“, sagt Enrique Klingenberg, Geschäftsführer<br />
von MULTIVAC Chile. Derzeit trainiert die<br />
Chilenin für die Durchquerung des Ärmelkanals.<br />
Neues Kundenzentrum<br />
bei MULTIVAC Frankreich<br />
Ausstellungs- und Schulungsräume<br />
auf 540 Quadratmetern<br />
31.05.<strong>2012</strong><br />
Ende Mai eröffnet die französische Tochtergesellschaft<br />
von MULTIVAC ein neues Kundenzentrum,<br />
das eine Fläche von 540 Quadratmetern umfassen<br />
wird. In einem Showroom soll das komplette Leistungsspektrum<br />
des Unternehmens präsentiert werden<br />
– von der kleinen Kammermaschine bis hin zu<br />
komplett automatisierten Verpackungslösungen.<br />
Zum Portfolio gehören auch Systeme für die Etikettierung<br />
und Auszeichnung von Verpackungen<br />
sowie unterschiedliche Produkte für die Quali-<br />
tätskontrolle. Darüber hinaus verfügt das Kundenzentrum<br />
über einen weiträumigen Schulungs-<br />
bereich, in dem Seminare zu unterschied-<br />
lichen Themen rund um MULTIVAC Verpackungssysteme<br />
angeboten werden.
Investition für<br />
kürzere Lieferzeiten<br />
MULTIVAC UK investiert in neue<br />
Einrichtung für das Überholen<br />
von Heiz- und Siegelplatten<br />
01.02.2011<br />
MULTIVAC UK hat eine bedeutende Investition in<br />
Einrichtungen für das Überholen von Heiz- und<br />
Siegelplatten abgeschlossen. Basis für die Investitionsentscheidung<br />
war die steigende Nachfrage<br />
nach einem schnellen und qualitativ hochwertigen<br />
Überholservice. Das Bewusstsein der Kunden für<br />
die negativen Auswirkungen von abgenutzten<br />
Heizplatten auf die Maschineneffizienz und die<br />
Packungsqualität steigt stetig. Die neuen Einrichtungen<br />
bei MULTIVAC UK beinhalten unter anderem<br />
eine spezielle Einrichtung für das Sandstrahlen<br />
der Platten, eine getrennte Kammer für das Aufbringen<br />
der PTFE-Beschichtung sowie Öfen für das<br />
Härten der PTFE-Beschichtung.<br />
Ergonomisch und energieeffizient<br />
Standorterweiterung bei MULTIVAC Marking & Inspection<br />
Nach rund zweijähriger Bauzeit hat<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
den Ausbau des Standorts Enger<br />
abgeschlossen. Das Bauprojekt<br />
umfasste einen Neubau über drei<br />
Etagen, die Erweiterung der Produktionshalle<br />
sowie die Renovierung<br />
des Altbaus. Die Gebäude<br />
wurden nach den neuesten Erkenntnissen<br />
zu Ergonomie, Begegnungsqualität<br />
und Energieeffizienz<br />
errichtet.<br />
Durch den bereits im August<br />
2010 bezogenen Neubau und die<br />
aktuelle Gebäudeerweiterung und<br />
-renovierung konnte die Produk-<br />
tions- und Verwaltungsfläche von<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
um rund 2.000 Quadratmeter ver-<br />
größert werden.<br />
Im Neubau erfolgen Beheizung<br />
und Kühlung durch modernste<br />
VRV-Invertertechnik, sodass das<br />
Gebäude mit einem minimalen<br />
Energieeinsatz auskommt. „Mit<br />
dieser Ausstattung und dem Konzept<br />
zur Regenwasserrückhaltung<br />
für den Gesamtkomplex leisten wir<br />
unseren Beitrag zum schonenden<br />
Umgang mit Umwelt und Ressourcen“,<br />
sagt Geschäftsführer Volker<br />
Gerloff.<br />
Der Neubau beherbergt auch einen<br />
neuen Schulungsraum, in dem<br />
technische Schulungen für Kunden<br />
und für MULTIVAC Mitarbeiter<br />
durchgeführt werden können. An<br />
aktuellen Schulungsgeräten wer-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Ausstellung zum Thema<br />
„Lebensmittelverluste“<br />
MULTIVAC engagiert sich weiter<br />
für SAVE FOOD<br />
15.02.<strong>2012</strong><br />
MULTIVAC setzt sein Engagement im Rahmen<br />
der internationalen SAVE-FOOD-Initiative fort. Bis<br />
zum 11. Mai zeigt das Unternehmen an seinem<br />
Hauptsitz in Wolfertschwenden eine Ausstellung<br />
zum Thema „Weltweite Nahrungsmittelverluste“.<br />
Sie ist werktags geöffnet und richtet sich unter anderem<br />
an Schulen und Bildungseinrichtungen. Die<br />
Initiative „SAVE FOOD“ war 2011 von der Welternährungsorganisation<br />
und der Messe Düsseldorf<br />
ins Leben gerufen worden. Seither informiert<br />
SAVE FOOD Unternehmen und Privatpersonen<br />
und fördert mit Hilfe der Industrie konkrete internationale<br />
Projekte.<br />
08.11.2011<br />
den Grundlagen der Etikettiertechnik,<br />
Bedienungsabläufe und strukturierte<br />
Fehlersuche trainiert.<br />
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UPDATE TITEL<br />
Think global. Act local.<br />
Niederlassungen auf allen Kontinenten – MULTIVAC ist weltweit gut aufgestellt.
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Internationaler Erfolg durch<br />
gelebte Kundennähe<br />
Höchste Technologie- und Fertigungskompetenz sowie ein global flächendeckendes<br />
Vertriebsnetz: Wie MULTIVAC seine marktführende Wettbewerbsposition sichert<br />
Mit über 65 eigenen Vertriebsgesellschaften ist MULTIVAC in mehr als 140 Ländern vertreten. Das sind Zahlen,<br />
die beeindrucken. Die globale Präsenz der Unternehmensgruppe kommt nicht von ungefähr. Sie entspricht<br />
der Unternehmensstrategie: „Think global. Act local.“ MULTIVAC ist international erfolgreich, weil es die lokalen<br />
Märkte und deren unterschiedliche Anforderungen an Verpackungslösungen versteht. Das ist gelebte<br />
Kundennähe. Mit dieser Strategie hat das Unternehmen ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz<br />
etabliert, das seinesgleichen sucht.<br />
Die internationale Ausrichtung von<br />
MULTIVAC begann bereits 1972 mit<br />
der Gründung der ersten eigenen<br />
Tochtergesellschaft in Frankreich.<br />
Heute beschäftigt MULTIVAC<br />
France mehr als 100 Mitarbeiter.<br />
Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren<br />
hat die MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />
ihr Vertriebs- und Servicenetz<br />
auf über 140 Länder ausgebaut.<br />
Die größte Tochtergesellschaft ist<br />
MULTIVAC Inc. in den USA. Sie<br />
wurde 1987 gegründet und betreut<br />
heute mit über 200 Mitarbeitern<br />
den US-amerikanischen Markt.<br />
Einzigartiges Know-how<br />
in der Fertigung<br />
Ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz<br />
bei einer zentralen Fertigung<br />
– diese Philosophie bestimmte<br />
lange Zeit die Unternehmens-<br />
ausrichtung von MULTIVAC. So<br />
findet schon seit der Unternehmensgründung<br />
der größte Teil der<br />
Wertschöpfung bei der Fertigung<br />
der Verpackungsmaschinen am<br />
Stammsitz in Wolfertschwenden<br />
statt. Schon bei der Standortwahl<br />
war eines der wichtigsten Kriterien,<br />
dass ausreichend Fläche für eine<br />
kontinuierliche Erweiterung zur<br />
Verfügung stand. 1974 wurde in<br />
Lechaschau in Tirol ein zweiter Produktionsstandort<br />
gegründet, da zu<br />
diesem Zeitpunkt die in Wolfertschwenden<br />
zur Verfügung stehen-<br />
den Ressourcen nicht ausreichten,<br />
um die große Nachfrage nach Verpackungsmaschinen<br />
bedienen zu<br />
können.<br />
An den beiden Fertigungs-<br />
standorten Wolfertschwenden und<br />
Lechaschau hat sich über die Jahrzehnte<br />
hinweg ein einzigartiges<br />
Know-how in der Entwicklung und<br />
Fertigung von Maschinen- und Verpackungslösungen<br />
etabliert. Beide<br />
Standorte verfügen über moderne,<br />
zum Großteil automatisierte Fertigungstechnologien,<br />
die den aktuellen<br />
Standards entsprechen. Durch<br />
die Zusammenarbeit von Entwicklung<br />
und Fertigung unter einem<br />
Dach können an diesen Standorten<br />
eine maximale Qualität und eine<br />
optimale Umsetzung der Kundenanforderungen<br />
in eine Verpackungslösung<br />
erzielt werden.<br />
Dennoch birgt eine zentrale Fertigung<br />
im Rahmen der zunehmenden<br />
Globalisierung auch einige<br />
Nachteile. So erfordern zum Beispiel<br />
lange Transportwege und die<br />
damit verbundenen längeren Lieferzeiten<br />
oder hohe Importzölle<br />
in einigen Absatzländern den Aufbau<br />
von dezentralen Fertigungs-<br />
kapazitäten. Deshalb produziert<br />
MULTIVAC heute z. B. auch in Brasilien<br />
eigene Verpackungsmaschinen.<br />
An anderen MULTIVAC Standorten<br />
werden Formatwerkzeuge für<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
hergestellt, so etwa in den USA<br />
oder in Japan. Diese Niederlassun-<br />
gen bevorraten Standard-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und statten<br />
diese, je nach Kundenwunsch,<br />
mit individuellen Formatsätzen<br />
aus. Damit sind kurze Lieferzeiten<br />
gewährleistet. Regionalisiert wird<br />
zwischenzeitlich auch der Überhol-<br />
Service von gebrauchten Maschinen.<br />
Hier bieten einige Tochter-<br />
gesellschaften ein umfassendes<br />
Dienstleistungsspektrum an, wie<br />
zum Beispiel die Reparatur von<br />
Tiefziehwerkzeugen oder Siegelplatten.<br />
Vor-Ort-Service im Vertrieb<br />
Das Leistungs- und Produktspektrum<br />
von MULTIVAC kann in mehreren<br />
Punkten als einzigartig bezeichnet<br />
werden. So bietet das Unter-<br />
nehmen neben unterschiedlichsten<br />
Verpackungstechnologien auch ein<br />
breites Portfolio an Lösungen<br />
zur Qualitätsinspektion, Etikettier-<br />
und Kennzeichnungssysteme sowie<br />
Komponenten zur Automatisierung<br />
von Handhabungsaufgaben<br />
an. Darüber hinaus runden die<br />
Tochtergesellschaften ihr Leistungsspektrum<br />
durch Produkte<br />
von anderen Herstellern ab. Auch<br />
die Versorgung der Kunden mit<br />
Verbrauchsmaterialien, wie Folien<br />
oder Beuteln, wird ein immer wichtigerer<br />
Bestandteil der MULTIVAC<br />
Vertriebsstrategie.<br />
Zum Vor-Ort-Service gehören<br />
außerdem eine kompetente Bera-<br />
| 13
| 14<br />
UPDATE TITEL<br />
tung sowie ein umfassender After-<br />
Sales-Service, der auch eine dezentrale<br />
Ersatzteilversorgung be-<br />
inhaltet.<br />
Um in der schnell wachsen-<br />
den globalen Vertriebsorganisation<br />
eine schnelle Übermittlung von<br />
Know-how an die Vertriebs- und<br />
Servicemitarbeiter sicherstellen zu<br />
können, durchlaufen alle Vertriebs-<br />
und Servicemitarbeiter ein standardisiertes<br />
Schulungsprogramm, das<br />
entweder am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />
oder in der jeweiligen<br />
Tochtergesellschaft durchgeführt<br />
wird. Hierfür wurde vor längerer<br />
Zeit auch ein „Train the Trainer“-<br />
Konzept implementiert. Um den<br />
Wissenstransfer in die globale Unternehmensorganisation<br />
weiter zu<br />
optimieren, führt MULTIVAC derzeit<br />
ein E-Learning-System ein.<br />
MULTIVAC Verpackungslösungen<br />
für unterschiedliche Märkte<br />
Durch sein globales Vertriebsnetz<br />
ist MULTIVAC sowohl in den Indus-<br />
trie- als auch in den Wachstums-<br />
und Schwellenländern präsent. Die<br />
Anforderungen dieser Märkte sind<br />
sehr unterschiedlich. So wird in<br />
den Industrieländern die Verpackung<br />
immer stärker zum Differenzierungsmerkmal<br />
am POS. Ein jüngeres<br />
Beispiel für ein erfolgreiches<br />
Verpackungskonzept zur Differenzierung<br />
ist die Einführung des<br />
Darfresh-Verpackungskonzeptes<br />
bei Sainsbury’s, einer der führenden<br />
Supermarktketten in Groß-<br />
britannien (wir berichteten im<br />
UPDATE 2/2011). Darüber hinaus<br />
haben die Industrieländer eines<br />
gemeinsam: Aufgrund der soziodemographischen<br />
Entwicklung besteht<br />
ein Trend zu immer älter werdenden<br />
Verbrauchern sowie zu<br />
immer kleiner werdenden Haushalten.<br />
Auch diese Trends müssen bei<br />
der Verpackungsentwicklung berücksichtigt<br />
werden. Darüber hinaus<br />
entsteht in den westlichen Industrieländern<br />
eine immer stärker<br />
wachsende Nachfrage nach nach-<br />
haltigem Konsum. Die Reduzierung<br />
von Verpackungsvolumen sowie<br />
der Einsatz von Verpackungs-<br />
materialien aus erneuerbaren<br />
Ressourcen sind daher aktuelle Anforderungen,<br />
denen MULTIVAC begegnen<br />
muss.<br />
Zu den Wachstumsregionen<br />
und Schwellenländern, in denen<br />
MULTIVAC aktiv ist, gehören zum<br />
Beispiel die Länder Südamerikas,<br />
Indien und ein großer Teil Asiens.<br />
Hier steht bei der Verpackungsentwicklung<br />
vor allem im Vordergrund,<br />
die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln<br />
zu optimieren und diese damit<br />
an die Anforderungen der logis-<br />
tischen Wertschöpfungskette des<br />
Lebensmitteleinzelhandels zu adaptieren.<br />
Durch seine flächendeckende<br />
Vertriebsstruktur hat MULTIVAC<br />
auch den Zugang zu Herstellern<br />
von Produkten, die ausschließlich<br />
in bestimmten Regionen produziert<br />
werden. So liefert MULTIVAC zum<br />
Beispiel Verpackungslösungen für<br />
Datteln in den Vereinigten Arabi-
schen Emiraten.<br />
Weltweit gewährleisten etwa<br />
3.500 Mitarbeiter eine optimale<br />
Vor-Ort-Betreuung der Kunden, da<br />
sie die jeweiligen regionalen Besonderheiten<br />
und Anforderungen<br />
an Verpackungsmaschinen genau<br />
kennen.<br />
Verpackungen der Zukunft<br />
Welche Trends werden die Ver-<br />
packungsmärkte in naher Zukunft<br />
beeinflussen? Hier deuten einige<br />
Tendenzen bereits auf eine bestimmte<br />
Richtung hin. In den industrialisierten<br />
Märkten wird die Verpackung<br />
auch in Zukunft ein<br />
elementarer Bestandteil zur Differenzierung<br />
der Produkte am POS<br />
sein. Weiterhin ist in diesen Märkten<br />
ein klarer Trend zur Automatisierung<br />
von Verpackungsprozessen<br />
zur Erhöhung der Effizienz, aber<br />
auch der Lebensmittelsicherheit erkennbar.<br />
In den Wachstumsländern<br />
wird mittelfristig das verfügbare<br />
Einkommen der Konsumenten stei-<br />
gen. Dies wird wiederum Aus-<br />
wirkungen auf die Konsumgewohnheiten<br />
der Menschen haben.<br />
Durch geeignete Verpackungskonzepte<br />
kann MULTIVAC in diesen<br />
Märkten zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
von Lebensmittelproduzenten<br />
beitragen. MULTIVAC ist auf<br />
all diese Anforderungen bestens<br />
vorbereitet.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
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| 16<br />
UPDATE TITEL<br />
„Wir greifen auf einen<br />
langjährigen und globalen<br />
Erfahrungsschatz zurück“<br />
Wie MULTIVAC weltweit den unterschiedlichen Anforderungen seiner Kunden nachkommt<br />
Die erste Vertriebsgesellschaft von MULTIVAC wurde bereits 1972 gegründet. Heute verfügt das Unternehmen<br />
über ein Vertriebs- und Servicenetz aus über 65 eigenen Tochtergesellschaften. Sie alle verfolgen das gleiche<br />
Ziel: die Kunden vor Ort mit einem umfassenden Service sowie mit optimalen Verpackungslösungen zu bedienen.<br />
Warum dies so erfolgreich gelingt, erläutert Geschäftsführer Hans-Joachim Boekstegers im Interview.<br />
Herr Boekstegers, MULTIVAC<br />
fertigt seine Verpackungsmaschinen<br />
in Deutschland und verkauft<br />
sie sehr erfolgreich an Kunden in<br />
der ganzen Welt. Weshalb ist<br />
Ihr Geschäftsmodell so überaus<br />
erfolgreich?<br />
Boekstegers: Der Erfolg unseres<br />
Geschäftsmodells hat sicherlich<br />
mehrere Komponenten. Ein wichtiger<br />
Faktor ist unsere weltweite<br />
Präsenz. Wir sind mittlerweile mit<br />
mehr als 65 eigenen Vertriebs- und<br />
Servicegesellschaften in mehr als<br />
Am Stammsitz in Wolfertschwenden laufen alle Fäden zusammen.<br />
140 Ländern vertreten – und dadurch<br />
nah bei unseren Kunden. Ein<br />
weiterer Erfolgsfaktor ist aber auch<br />
unser umfassendes Produktportfolio,<br />
das neben unterschiedlichsten<br />
Verpackungstechnologien auch<br />
Automatisierungskomponenten sowie<br />
Systeme zur Qualitätsinspek-<br />
tion und zur Etikettierung und<br />
Kennzeichnung von Verpackungen<br />
umfasst. Darüber hinaus runden<br />
unsere Vertriebsgesellschaften ihr<br />
Angebot mit Maschinen anderer<br />
Hersteller sowie mit Verbrauchsmaterialien<br />
wie Folien oder Beuteln<br />
ab; das bedeutet, dass sie in der<br />
Lage sind, die individuellen Anforderungen<br />
unserer Kunden optimal<br />
zu erfüllen.<br />
Nach welchen Kriterien wurden<br />
die Tochtergesellschaften gegründet<br />
und wie haben sie sich ent-<br />
wickelt?<br />
Boekstegers: Unsere internationale<br />
Vertriebsorganisation ist teilweise<br />
historisch gewachsen. Unsere erste<br />
Vertriebsgesellschaft wurde bereits<br />
1972 in Frankreich gegründet.
Heute ist MULTIVAC France mit<br />
über 100 Mitarbeitern eine unse-<br />
rer bedeutendsten Vertriebsgesellschaften.<br />
Die Ursprünge unserer<br />
heute größten Vertriebsgesellschaft,<br />
MULTIVAC USA, gehen auf<br />
eine ehemalige Kooperation von<br />
MULTIVAC mit einer Handelsvertretung<br />
in den USA zurück. Die Kooperation<br />
wurde Mitte der 80er-Jahre<br />
aufgelöst, 1987 wurde MULTIVAC<br />
USA offiziell gegründet. Heute<br />
beschäftigt MULTIVAC Inc. etwa<br />
200 Mitarbeiter. Grundsätzlich versuchen<br />
wir, Regionen mit Wachstumspotenzial<br />
durch eigene Vertriebsgesellschaften<br />
zu bedienen.<br />
Wir versuchen, frühzeitig in den<br />
Wachstumsregionen aktiv zu sein.<br />
Damit können wir unter anderem<br />
auch dazu beitragen, die Märkte zu<br />
entwickeln.<br />
Wie unterscheiden sich die Anforderungen<br />
Ihrer Kunden in den einzelnen<br />
Regionen?<br />
Boekstegers: Grundsätzlich spiegeln<br />
die Anforderungen unserer<br />
Kunden das Konsumentenverhalten<br />
in den unterschiedlichen Ländern<br />
wider. Dieses wird einerseits<br />
durch soziodemographische Faktoren<br />
wie auch durch das verfügbare<br />
Einkommen der Menschen<br />
beeinflusst. Hier stellen wir signifikante<br />
Unterschiede zwischen den<br />
gesättigten Märkten, wie zum Beispiel<br />
Westeuropa oder Nordamerika,<br />
und Märkten mit stärkerem<br />
Wachstum, etwa Südamerika oder<br />
Russland, fest. Aber auch innerhalb<br />
von Regionen, zum Beispiel im<br />
Euro-Währungsraum, gibt es große<br />
Unterschiede im Konsumentenverhalten<br />
unserer Endkunden.<br />
Hans-Joachim Boekstegers<br />
Geschäftsführer und CEO von MULTIVAC<br />
Wie begegnet MULTIVAC diesen<br />
unterschiedlichen Anforderungen?<br />
Boekstegers: Zum einen sind wir<br />
durch unsere Vertriebsgesellschaft<br />
vor Ort in der Lage, diese Trends<br />
und Kundenanforderungen zu erkennen<br />
und in geeignete Verpackungslösungen<br />
umzusetzen. Dabei<br />
greifen wir auf einen globalen<br />
und langjährigen Erfahrungsschatz<br />
zurück, der bei der Entwicklung von<br />
individuellen Verpackungskonzepten<br />
ungemein hilft.<br />
Wie hat sich die Nachfrage in<br />
der letzten Zeit verändert? Verzeichnen<br />
Sie gewisse Trends und<br />
gibt es regionale Besonderheiten?<br />
Boekstegers: Derzeit beobachten<br />
wir in unseren Märkten zwei unterschiedliche<br />
Trends. Zum einen<br />
wächst auch bei kleineren Verarbeitern<br />
der Bedarf an automatischen<br />
Verpackungslösungen. Dieser steigenden<br />
Nachfrage sind wir durch<br />
die Erweiterung unseres Produktportfolios<br />
im Bereich der Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
sowie der<br />
Traysealer durch die Entwicklung<br />
von Verpackungskonzepten für<br />
kleine Losgrößen nachgekommen.<br />
Dies wird von unseren Kunden<br />
honoriert. Zum anderen bemerken<br />
wir einen Konzentrationspro-<br />
zess in der Lebensmittelindustrie.<br />
Bei den industriellen Herstellern<br />
von Lebensmitteln wird die Nach-<br />
frage nach automatisierten und<br />
hocheffizienten Verpackungslösungen<br />
auch in Zukunft steigen,<br />
nicht zuletzt deshalb haben wir<br />
vor einigen Jahren damit be-<br />
gonnen, unsere Systemkompetenz<br />
auf- und auszubauen. Diese Trends<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
sind überregional sehr ähnlich.<br />
Wie bewerkstelligen Sie in Ihrer<br />
schnell wachsenden Vertriebsorganisation<br />
einen reibungslosen<br />
Know-how-Transfer?<br />
Boekstegers: Alle neuen Vertriebs-<br />
und Servicemitarbeiter durchlaufen<br />
einen standardisierten Schulungsplan.<br />
Die Schulungen finden<br />
entweder an unserem Standort in<br />
Wolfertschwenden statt oder in<br />
den Vertriebsgesellschaften vor<br />
Ort. Um den Know-how-Transfer in<br />
Zukunft noch effizienter zu gestalten,<br />
implementieren wir derzeit<br />
E-Learning-Konzepte, die eine zeitnahe<br />
Informationsübermittlung,<br />
aber auch eine zeitnahe Kontrolle<br />
der Lernerfolge gewährleistet.<br />
Nicht zuletzt werden wir aber mit<br />
unserem neuen Schulungszentrum<br />
in Wolfertschwenden noch viel<br />
mehr Kapazität für die Schulung<br />
unserer Mitarbeiter bereitstellen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die<br />
hohe Qualifikation unseres Personals<br />
einer unserer wichtigsten<br />
Wettbewerbsvorteile ist.<br />
| 17
| 18<br />
UPDATE TITEL<br />
„Für den Schutz unseres<br />
geistigen Eigentums inves-<br />
tiert MULTIVAC mehr als<br />
eine Million Euro pro Jahr“<br />
Wie MULTIVAC mit einem umfassenden IP-Management seine globalen Aktivitäten sichert<br />
Markenzeichen, Innovationen und Forschungsergebnisse – es gibt vieles, was in einem global aktiven Unternehmen<br />
wie MULTIVAC geschützt werden muss. Warum dies im heutigen Marktumfeld notwendig ist und<br />
welche Maßnahmen MULTIVAC dafür ergreift, erklärt Geschäftsführer Guido Spix im Interview.<br />
Herr Spix, was wird bei MULTIVAC<br />
als „geistiges Eigentum“ ver-<br />
standen?<br />
Spix: Unter den Begriff „geistiges<br />
Eigentum“ fallen in unserem Haus<br />
zwei wichtige Bereiche, die unserer<br />
Ansicht nach schützenswert sind.<br />
Auf der einen Seite sind dies die<br />
Marke MULTIVAC sowie alle anderen<br />
Marken, die wir für unsere Produkte<br />
nutzen. MULTIVAC steht in<br />
unserem Markt für hohe Qualität<br />
und Effizienz und hat damit einen<br />
sehr großen Wert, der geschützt<br />
werden muss. Auf der anderen<br />
Seite steht eine hohe Anzahl von<br />
Erfindungen, die im Rahmen unserer<br />
Innovationstätigkeit und bei<br />
der Entwicklung von Verpackungs-<br />
lösungen für unsere Kunden generiert<br />
werden. Darüber entstehen<br />
bei der Durchführung von Grundlagenstudien<br />
eine Vielzahl von<br />
schützenswerten Ergebnissen.<br />
Wie schützen Sie die Marke<br />
MULTIVAC?<br />
Spix: Generell melden wir die<br />
Marke in allen Ländern an, in denen<br />
wir eine neue Vertriebsgesellschaft<br />
gründen. Oftmals ist dies auch eine<br />
Voraussetzung für die Aufnahme<br />
unserer Geschäftstätigkeit in dem<br />
jeweiligen Land. In Ländern wie<br />
Japan oder China haben wir die<br />
Marke MULTIVAC auch in den entsprechenden<br />
Schriftzeichen angemeldet.<br />
Alle anderen Markenzeichen<br />
melden wir grundsätzlich<br />
als europäische und/oder als US-<br />
amerikanische Marke an.<br />
Welche Strategie verfolgen Sie<br />
zum Schutz Ihrer Erfindungen?<br />
Spix: Unsere Erfindungen werden<br />
grundsätzlich in denjenigen Ländern<br />
angemeldet, in denen unsere<br />
Wettbewerber vertreten sind. Hierbei<br />
handelt es sich in der Regel um<br />
sieben bis acht Länder in Europa<br />
sowie um die Länder USA, Brasilien,<br />
Japan und China. Hierbei differenzieren<br />
wir nach Art der Erfindung<br />
sowie nach ihrer strategischen<br />
Relevanz für unser Unternehmen.<br />
Handelt es sich hierbei ausschließlich<br />
um Produktinnovationen oder<br />
auch um so genannte Grundlagenpatente?<br />
Spix: Zum größten Teil handelt es<br />
sich um Schutzrechte für Produktinnovationen.<br />
Diese entstehen<br />
nicht nur im Rahmen unserer Tätigkeit<br />
bei der Produktneuentwicklung,<br />
sondern auch bei der Ent-<br />
wicklungstätigkeit, die wir zur<br />
Lösung von kundenspezifischen<br />
Verpackungslösungen durchführen.<br />
Wir melden aber auch Grundlagenpatente<br />
an, die oftmals erst<br />
mittel- oder langfristig bei der Entwicklung<br />
von Verpackungslösungen<br />
zum Tragen kommen.<br />
Welches sind die größten Her-<br />
ausforderungen im Bereich IP-<br />
Management?<br />
Spix: Hier möchte ich drei Einflussfaktoren<br />
nennen, die die Komplexität<br />
in diesem Bereich verstärken.<br />
Der erste Faktor ist die immer globaler<br />
werdende Geschäftstätigkeit<br />
unseres Unternehmens. In vielen<br />
Ländern treffen wir auf lokale<br />
Wettbewerber, die nur in einer bestimmten<br />
Region aktiv sind, deren<br />
Aktivitäten aber bei unserem IP-<br />
Management berücksichtigt werden<br />
müssen. Der zweite Faktor ist<br />
die Tatsache, dass unser Produktportfolio<br />
kontinuierlich wächst.<br />
Durch die Erweiterung des von<br />
uns angebotenen Technologieportfolios<br />
treffen wir auf Marktteilnehmer,<br />
die in unsere Analyse einbezogen<br />
werden müssen. Ein dritter<br />
Faktor, der nicht unterschätzt werden<br />
darf, ist die Nutzung des Internets;<br />
dieses Medium bedarf einer
kontinuierlichen Beobachtung. Wir<br />
treffen in diesem Medium immer<br />
häufiger auf Urheberrechtsverletzungen.<br />
Wie schützen Sie Ihr geistiges<br />
Eigentum in Wachstumsmärkten<br />
wie China oder Indien?<br />
Spix: In China sind wir im Bereich<br />
Patentschutz seit mehren Jahren<br />
aktiv. Hier haben wir bereits mehrere<br />
strategisch wichtige Erfindungen<br />
zum Patent angemeldet, hiervon<br />
wurden seit 2009 drei Patente<br />
erteilt, neun Patente befinden sich<br />
noch in der Prüfung. Parallel dazu<br />
führen wir eine gründliche Analyse<br />
des chinesischen Marktes hinsichtlich<br />
unterschiedlicher Schutzrechte<br />
bei Verpackungsmaschinen<br />
und deren Relevanz für MULTIVAC<br />
durch. Die Ergebnisse dieser umfassenden<br />
Analyse sind eine wichtige<br />
Grundlage für die Ableitung<br />
von entsprechenden Maßnahmenpaketen.<br />
In Indien sind wir zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht in dieser<br />
Form aktiv. Ich gehe aber davon<br />
aus, dass wir in naher Zukunft auch<br />
in diesem Wachstumsmarkt unsere<br />
Aktivitäten zum Schutz unserer Urheberrechte<br />
verstärken werden.<br />
Können Sie uns sagen, wie viele<br />
Guido Spix<br />
Geschäftsführer und CTO von MULTIVAC<br />
Patente MULTIVAC derzeit besitzt?<br />
Spix: Wir verfügen über mehr als<br />
50 Patente und zählen aktuell mehr<br />
als 150 Patentanmeldungen. Diese<br />
hohe Anzahl an Patenten sehen wir<br />
als Beweis für die hohe Innova-<br />
tionskraft von MULTIVAC. Hier-<br />
von profitieren vorallem unsere<br />
Kunden. Für den Schutz unseres<br />
geistigen Eigentums investiert<br />
MULTIVAC mehr als eine Million<br />
Euro pro Jahr.<br />
Wie ist der Schutz von geistigem<br />
Eigentum bei MULTIVAC organisiert?<br />
Spix: Wir haben für unsere Unternehmensgruppe<br />
mit Herrn Rudolph<br />
von Sybel einen zentralen Ansprechpartner<br />
in Wolferschwenden,<br />
der vor Kurzem die Prüfung<br />
zum Patentanwalt abgelegt hat.<br />
Die Abteilung „IP-Management“ ist<br />
eine wichtige Schnittstelle zu unseren<br />
Tochtergesellschaften vor Ort,<br />
hier laufen Informationen zur weltweiten<br />
Wettbewerbsbeobachtung<br />
zusammen. In dieser Abteilung erfolgt<br />
auch die Vorbereitung der Anmeldungen<br />
unserer Erfindungen.<br />
Darüber hinaus kooperieren wir mit<br />
einer Kanzlei, die durch ein weltweites<br />
Netzwerk global sehr gut<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
aufgestellt ist. Diese Kanzlei organisiert<br />
zum einen die internationale<br />
Anmeldetätigkeit und ist zum anderen<br />
für die Kontrolle der Verletzung<br />
unserer Schutzrechte auf globaler<br />
Ebene verantwortlich. Ich möchte<br />
in diesem Zusammenhang auch daran<br />
erinnern, dass MULTIVAC 2011<br />
mit dem „IP-Management-Award“<br />
des Fraunhofer-Instituts ausgezeichnet<br />
wurde; dies bestätigt,<br />
dass wir in diesem Bereich auch<br />
im Vergleich zu anderen Markt-<br />
teilnehmern eine wegweisende<br />
Strategie verfolgen.<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
MULTIVAC berichtete in UPDATE 1/2011<br />
über die Auszeichnung mit dem<br />
IP-Management-Award.<br />
| 19
| 20<br />
UPDATE SCHWERPUNKT<br />
„Die Firma steht zu uns“<br />
MULTIVAC erhält für seine ausgezeichnete Unternehmenskultur den Top-Job-Award<br />
MULTIVAC wurde in diesem Jahr erstmals mit dem Top-Job-Gütesiegel für seine herausragende Personal-<br />
arbeit ausgezeichnet. Mitarbeiter loben den Allgäuer Verpackungsspezialisten als zuverlässigen und fairen<br />
Arbeitgeber, der ein innovatives und qualitativ hochwertiges Arbeitsumfeld bietet.<br />
In ihrem Benchmarkprojekt „Top<br />
Job“ prämiert die compamedia<br />
GmbH in Überlingen gemeinsam<br />
mit der Universität St. Gallen seit<br />
zehn Jahren Beispiele für herausragende<br />
Personalarbeit im Mittelstand.<br />
In diesem Jahr wurde<br />
MULTIVAC mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
MULTIVAC hatte sich erfolgreich<br />
dem zweistufigen wissenschaftlichen<br />
Verfahren des Instituts<br />
für Führung und Personalmanagement<br />
der Universität St. Gallen gestellt.<br />
Kernstück der Untersuchung<br />
war eine Onlinebefragung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bei<br />
MULTIVAC. Parallel dazu gab Geschäftsführer<br />
Christian Traumann<br />
Auskunft über die HR-Strategie des<br />
Unternehmens.<br />
Zu den Aspekten, die MULTIVAC<br />
nach Ansicht des Instituts als Arbeitgeber<br />
auszeichnen, zählen ein<br />
offener und fairer Umgang miteinander,<br />
eine gute Informations-<br />
politik, eine kooperative Führungs-<br />
kultur sowie eine überdurchschnittlich<br />
hohe Übernahmequote bei den<br />
Auszubildenden. „Zum einen ist die<br />
Auszeichnung natürlich eine tolle<br />
Bestätigung unserer Arbeit und ein<br />
großes Lob unserer Mitarbeiter.<br />
Zum anderen wird uns das Gütesiegel<br />
sicherlich auch helfen, weiterhin<br />
an Verbesserungen zu arbeiten<br />
und damit auch zukünftig attraktiv<br />
für gutes Personal zu sein“, freut<br />
sich Christian Traumann.<br />
Wissen, wohin die Reise geht<br />
Als global agierendes Unternehmen<br />
unterliegt MULTIVAC in sei-<br />
nen Märkten einem schnellen<br />
Wachstum. Dadurch existiert eine<br />
ganz spezielle „Änderungskultur“,<br />
die Traumann wie folgt erläutert:<br />
„Unsere Organisation adaptiert<br />
sich sehr schnell und flexibel an<br />
notwendige Änderungen. Durch<br />
die hohe Bereitschaft zur Veränderung<br />
in unserer Belegschaft entstehen<br />
auch wertvolle Innovationen.“<br />
Ziel von MULTIVAC ist es, die<br />
Weltmarktführerschaft zu behaupten<br />
und weiter auszubauen. Das<br />
geht nicht, ohne dass die Mitarbeiter<br />
und die Geschäftsleitung an einem<br />
Strang ziehen. Daher informiert<br />
MULTIVAC seine Mitarbeiter<br />
in der jährlich stattfindenden Betriebsversammlung<br />
und in einer<br />
Mitarbeiterzeitung über seine Strategie<br />
und Vision. Zudem werden<br />
die Führungskräfte regelmäßig<br />
über aktuelle Entwicklungen informiert.<br />
Diese werden dann an die<br />
Mitarbeiter kommuniziert.<br />
„Wir versuchen, unseren Führungskräften<br />
zu vermitteln, dass<br />
wir nur dann langfristigen Erfolg<br />
haben, wenn es uns gelingt, die<br />
Mitarbeiter zu motivieren, zu begeistern,<br />
mit ihnen gemeinsam<br />
Lösungen zu erarbeiten, sie zu fordern,<br />
aber auch zu fördern. Wir<br />
versuchen den Mitarbeitern zu vermitteln,<br />
dass sie ein wichtiger Teil<br />
des Ganzen sind und wir alle nur<br />
gemeinsam erfolgreich sein können“,<br />
erklärt Traumann.<br />
Nur so lassen sich auch<br />
schlechte Zeiten meistern. So hat<br />
MULTIVAC die Wirtschaftskrise vor<br />
drei Jahren überstanden, ohne Mitarbeiter<br />
entlassen zu müssen. „Wir<br />
haben unsere Mitarbeiter nicht<br />
im Ungewissen gelassen, sondern<br />
sie umfassend informiert. Alle<br />
wussten frühzeitig, wer von Kurz-
arbeit betroffen sein würde“, sagt<br />
Traumann. Und als die Konjunktur<br />
2010 wieder angesprungen ist, waren<br />
noch alle mit an Bord.<br />
Dazu gehört auch Ambrosius<br />
Krön, der seit 25 Jahren in<br />
der Wareneingangskontrolle bei<br />
MULTIVAC arbeitet: „MULTIVAC ist<br />
ein guter und verlässlicher Arbeitgeber.<br />
Es gab schon die ein oder<br />
andere wirtschaftliche Krise, aber<br />
es hat nie Entlassungen gegeben“,<br />
lobt Krön.<br />
Sicherheit und respektvoller<br />
Umgang<br />
Als global agierendes Unternehmen<br />
ist sich MULTIVAC aber auch<br />
seiner Verantwortung für die so-<br />
zialen Belange seiner Mitarbeiter<br />
bewusst. „Sicherheit und gegenseitiger<br />
Respekt stehen in unserer<br />
Unternehmenskultur an vorderster<br />
Stelle“, sagt Traumann.<br />
„Die Firma steht zu uns“, be-<br />
stätigt Alexandra Ullrich, die seit 16<br />
Jahren am Empfang in der Telefonzentrale<br />
arbeitet. Ullrich schätzt vor<br />
allem den fairen und offenen Umgang<br />
im Unternehmen: „Wenn es<br />
irgendwo Probleme gibt, wird gemeinsam<br />
nach einer Lösung gesucht.<br />
Ich finde es sehr angenehm,<br />
hier zu arbeiten.“<br />
Die Bezahlung bei MULTIVAC ist<br />
leistungsgerecht, wobei das Unternehmen<br />
nicht tarifgebunden ist. Es<br />
gibt jedoch einen „Haustarif“. Darüber<br />
hinaus partizipieren die Mitarbeiter<br />
am Unternehmenserfolg in<br />
Form einer Prämienausschüttung,<br />
die von der Erreichung der Unternehmensziele<br />
und der persönlichen<br />
Ziele abhängig ist.<br />
Seinen High Potentials und<br />
Führungskräften bietet MULTIVAC<br />
Christian Traumann, Geschäftsführer<br />
und CFO von MULTIVAC<br />
eine klare Karriereplanung. Die<br />
Führungslaufbahn umfasst die Hierarchieebenen<br />
Gruppen-, Abteilungs-,<br />
Bereichs- sowie Hauptbereichsleiter.<br />
Jeder Karriereschritt<br />
wird gezielt im Rahmen der Personalentwicklung<br />
vorbereitet. Neben<br />
Sprachkursen bietet MULTIVAC<br />
auch Schulungen für Führungskräfte<br />
an. Außerdem wird versucht,<br />
weiterführende Fach- und<br />
Führungspositionen in erster Linie<br />
intern zu besetzen.<br />
Dorothee Buhmann ist beispielsweise<br />
seit Januar <strong>2012</strong><br />
im Business Development für<br />
Industrie- und Konsumgüter bei<br />
MULTIVAC tätig. Die Wirtschaftsingenieurin,<br />
die vor 6,5 Jahren direkt<br />
nach dem Studium zu MULTIVAC<br />
kam, fühlte sich von Anfang an in<br />
dem internationalen Arbeitsumfeld<br />
wohl. „Ich hatte gleich zu Beginn<br />
die Chance, für zweieinhalb Jahre<br />
in die australische Niederlassung<br />
von MULTIVAC nach Melbourne zu<br />
gehen. Zudem konnte ich in den<br />
vergangenen Jahren nebenbei<br />
noch meinen MBA machen. Ich<br />
habe immer sehr viel Unterstützung<br />
durch MULTIVAC erfahren.“<br />
Work-Life-Balance<br />
Auch bei der Vereinbarung von<br />
Beruf und Familie ist MULTIVAC<br />
im Vergleich mit anderen Unter-<br />
nehmen schon sehr weit. Es gibt<br />
entsprechende Strukturen, wie z. B.<br />
vielfältige Teilzeitmodelle, die so<br />
weit wie möglich auf die individuellen<br />
Wünsche der Mitarbeiter abgestimmt<br />
werden. Dazu gehören<br />
Jobsharing, Heimarbeitsplätze sowie<br />
die Möglichkeit, eine Auszeit in<br />
Form eines Sabbaticals zu nehmen.<br />
Kinder- und Familienfreundlich-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
keit sind für MULTIVAC keine leeren<br />
Worte. So kooperiert man eng<br />
mit dem lokalen Kindergarten,<br />
was Ganztages-, Hausaufgaben-<br />
und Ferienbetreuung angeht. Dem<br />
demografischen Wandel versucht<br />
man vorzubeugen, indem Nachfolgeregelungen<br />
frühzeitig geplant<br />
werden und indem verstärkt auf eigene<br />
Ausbildung gesetzt wird, um<br />
den Fachkräftebedarf zu decken. Es<br />
gibt Kooperationen mit mehreren<br />
Fachhochschulen und Universitäten,<br />
um frühzeitig Kontakte zu angehenden<br />
Ingenieuren zu knüpfen<br />
und MULTIVAC als attraktiven<br />
Arbeitgeber zu positionieren.<br />
| 21
| 22<br />
UPDATE SCHWERPUNKT<br />
Nachhaltigkeit auch in<br />
der Nachwuchspflege<br />
MULTIVAC schafft optimale Ausbildungsbedingungen für<br />
kaufmännische und gewerbliche Lehrberufe<br />
Nachhaltigkeit ist für MULTIVAC ein wichtiger Parameter für unternehmerisches Handeln. Das gilt nicht nur für<br />
die Technologie, sondern auch für die Personalpolitik und die Nachwuchspflege. In der Ausbildungswerkstatt<br />
in Wolfertschwenden finden die „Neuen“ optimale Lernbedingungen vor.<br />
Die kontinuierliche Bereitstellung<br />
von modernsten Ausbildungsplätzen<br />
und die Übernahme der Azubis<br />
nach bestandener Prüfung ist eine<br />
Investition in die Zukunft, die in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
noch einmal an Bedeutung gewinnt.<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
hat nämlich nicht nur eine ökologische<br />
und ökonomische Komponente,<br />
sondern auch eine soziale.<br />
MULTIVAC als weltweit agierender<br />
Spezialist für komplette Verpackungslinien<br />
hat das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit schon seit langem<br />
fest in sein unternehmerisches<br />
Handeln integriert. Deshalb ist die<br />
Firma ein wichtiger Ausbildungsbetrieb<br />
in der Region Allgäu.<br />
Hervorragende Ausstattung der<br />
Ausbildungswerkstatt<br />
Die Ausbildungswerkstatt von<br />
MULTIVAC in Wolfertschwenden<br />
bietet optimale Bedingungen. „Andere<br />
Unternehmen wären froh,<br />
wenn sie den Maschinenpark und<br />
die technischen Möglichkeiten, die<br />
wir hier in der Ausbildungswerk-<br />
Optimale Bedingungen für kaufmännische und technische Lehrberufe.<br />
statt haben, in ihrer Fertigung hätten“,<br />
sagt Herbert Adelwarth, der<br />
Ausbildungsleiter und Abteilungsleiter<br />
für die mechanische Lehrwerkstatt<br />
bei MULTIVAC. Diese verfügt<br />
unter anderem über sieben<br />
modernste CNC-Dreh- und Fräsmaschinen,<br />
die online mit den<br />
Programmierplätzen im Schulungsraum<br />
der Lehrwerkstatt verbunden<br />
sind. Dadurch können die Lernenden<br />
sofort testen, wie gut der vermittelte<br />
Stoff sitzt und wie er sich<br />
in der praktischen Anwendung bewährt.
Obwohl noch immer eine Männerdomäne, lernen auch zunehmend junge Frauen technische Berufe.<br />
Für die Auszubildenden enthält<br />
diese komfortable Ausstattung natürlich<br />
auch die Verpflichtung, mit<br />
den teuren Maschinen verantwortungsbewusst<br />
umzugehen. Die<br />
Sensibilisierung für die Werte, die<br />
in der Ausbildungswerkstatt bereitgestellt<br />
werden, gehört deshalb<br />
neben dem Erwerb der ersten<br />
technischen Fertigkeiten im Drehen<br />
und Fräsen zur Grundausbildung<br />
im ersten Lehrjahr.<br />
Im zweiten Ausbildungsjahr<br />
geht es dann durch alle Abteilungen<br />
des Unternehmens, vom Wareneingang<br />
über die technischen<br />
Büros bis hin zu Marketing und Vertrieb.<br />
Das dritte Lehrjahr ist ganz<br />
der berufsspezifischen Ausbildung<br />
gewidmet. Bei Industrie- und Zerspanungsmechanikern<br />
steht Drehen<br />
und Fräsen an den Maschinen<br />
im Vordergrund sowie Programmierung<br />
und Bedienung der verschiedenenMaschinensteuerungen.<br />
Die Elektroniker für Auto-<br />
matisierungstechnik beschäftigen<br />
sich insbesondere mit Schaltungen<br />
und dem Programmieren der<br />
Steuerungstechnik, die Mechatroniker<br />
zusätzlich mit mechanischen<br />
Tätigkeiten und die Konstruktionsmechaniker<br />
mit hochautomatisierten<br />
Blechbearbeitungszentren.<br />
Vor Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages<br />
stehen die Begutachtung<br />
der Schulzeugnisse und<br />
ein persönliches Gespräch mit dem<br />
Ausbildungsleiter und dem Personalleiter.<br />
Nach 18 Monaten Ausbildung<br />
findet der erste Teil der Prüfung<br />
statt, nach drei Jahren dann<br />
der zweite Teil, jeweils in Theorie<br />
und Praxis. Abbrecher gibt es nach<br />
Aussage von Herbert Adelwarth<br />
praktisch keine. Durch die lang-<br />
jährigen Erfahrungen in der Ausbildung<br />
habe man einfach den richtigen<br />
Blick für die besten Kandidaten,<br />
meint Adelwarth. Überdies gebe es<br />
auch durch die kontinuierlich<br />
durchgeführte Schnupperlehre für<br />
Schüler der 8. Klassen schon eine<br />
große Zahl von Jugendlichen, die<br />
genau wüssten, was bei der Ausbildung<br />
auf sie zukomme. Nicht zuletzt<br />
seien die Bewerber auch oft<br />
Kinder von langjährigen Mitarbeitern,<br />
die das „MULTIVAC-Gen“<br />
schon von zu Hause mitbrächten.<br />
Alle Absolventen wurden bisher<br />
übernommen<br />
Die Ausbildung bei MULTIVAC bietet<br />
den Absolventen viele Chancen<br />
für den beruflichen Aufstieg. „Einige<br />
machen ihren Meister, viele<br />
werden Techniker, einige auch Ingenieure“,<br />
sagt Ausbildungsleiter<br />
Adelwarth. MULTIVAC jedenfalls<br />
gibt für die berufliche Karriere jegliche<br />
Unterstützung, zum einen, weil<br />
man auch in wirtschaftlich schwie-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
rigen Zeiten zahlreiche und attraktive<br />
Ausbildungsplätze anbietet, zum<br />
anderen weil das Unternehmen bisher<br />
noch immer alle erfolgreichen<br />
Absolventen übernommen hat. So<br />
auch jetzt wieder. „Gerade haben<br />
einige Auszubildende ausgelernt<br />
und sie wurden alle übernommen“,<br />
sagt Adelwarth. Auch bei der Bereitstellung<br />
von neuen Ausbildungsplätzen<br />
sieht sich MULTIVAC<br />
in der regionalen Verantwortung.<br />
Rund 30 Prozent der Azubis sind<br />
derzeit Mädchen, insofern sind die<br />
technischen Branchen immer noch<br />
eine Männerdomäne, aber der<br />
Wandel ist auch hier im Gange: Bei<br />
MULTIVAC jedenfalls gibt es junge<br />
Frauen nicht nur in den kaufmännischen<br />
Berufen, sondern auch in<br />
den technischen Berufsbildern.<br />
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| 24<br />
UPDATE WEITERE THEMEN<br />
Optimale Lebensmittelhygiene<br />
und Verbraucherschutz<br />
MULTIVAC erhält Patent auf Clean-in-Place-System<br />
Das Europäische Patentamt hat MULTIVAC das Patent für das automatische Reinigungssystem „Clean in Place“<br />
(CIP) in automatischen Verpackungsmaschinen erteilt. CIP kann maßgeblich zur Sicherung der Lebensmittelhygiene<br />
und damit zum Verbraucherschutz beitragen.<br />
Schädlinge in den Betriebsräumen,<br />
starke Verschmutzungen bei den<br />
Geräten – die hygienischen Mängel<br />
bei der Großbäckerei Müller Brot<br />
erregten wochenlang den Unmut<br />
der Verbraucher. Zuletzt fielen die<br />
unhaltbaren Zustände auf das Unternehmen<br />
selbst zurück: Zunächst<br />
stand nur die Produktion still; dann<br />
sprangen immer mehr Lebensmittelketten<br />
ab; schließlich musste die<br />
Großbäckerei Insolvenz anmelden.<br />
Der Fall Müller Brot zeigt, wie<br />
sensibel die Öffentlichkeit mittlerweile<br />
auf das Thema Lebensmittelhygiene<br />
reagiert, wenn sie von<br />
Missständen erfährt. Sofort wird<br />
der Ruf nach mehr Kontrollen und<br />
schärferen Gesetzen laut. Dabei<br />
unterliegen die lebensmittelproduzierenden<br />
Betriebe schon weitreichenden<br />
Normen und Richtlinien,<br />
was die Lebensmittelsicherheit<br />
und den Verbraucherschutz angeht.<br />
Richtlinien und Normen<br />
In den Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union (EU) ist die Lebensmittelsicherheit<br />
einheitlich geregelt.<br />
Geltende EU-Verordnungen<br />
verlangen u. a. die Einrichtung eines<br />
Hygienemanagementsystems,<br />
die Dokumentation der getroffenen<br />
Maßnahmen zur Lebensmittelhygiene<br />
sowie die Rückverfolgbarkeit<br />
der Produkte über ihren gesamten<br />
Lebenszyklus.<br />
Je nach Land kommen weitere<br />
branchenspezifische Anforderungen<br />
hinzu, die teilweise über die gesetzlichen<br />
Regelungen hinausgehen.<br />
Diese Industrienormen fordern<br />
u. a., dass sich Verpackungs-<br />
maschinen bis auf die mikrobio-<br />
logische Ebene reinigen lassen und<br />
dass sie für Inspektion, Wartung<br />
und Reinigung am Außen- und Innenbereich<br />
leicht zugänglich sind.<br />
Bei seinen automatischen<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
und Traysealern hat MULTIVAC diese<br />
Vorgaben konsequent umgesetzt.<br />
Die Baugruppen im exponierten<br />
„Spritzbereich“ sind so aus-<br />
gelegt, dass Transportkette, Hub-<br />
werke, mechanische Baugruppen,<br />
Motoren, Ventile und Verkabelung<br />
ohne Demontage-Maßnahmen zu<br />
reinigen sind. Daher erfüllen die<br />
Maschinen nicht nur die einschlägigen<br />
EU-Vorgaben, sondern sind<br />
auch gemäß den Anforderungen<br />
der DIN-Norm EN 1672-2 durch<br />
die deutsche Berufsgenossenschaft<br />
Nahrungsmittel und Gaststätten<br />
BGN zertifiziert. In den USA<br />
sind die Tiefziehverpackungs-<br />
maschinen von MULTIVAC durch<br />
das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium<br />
nach ANSI/<br />
NSF/73A 14159 zertifiziert.
2007 eingeführt, <strong>2012</strong> patentiert<br />
Vor fünf Jahren hatte MULTIVAC<br />
das Hygiene-Konzept seiner<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
mit einem optionalen Clean-in-<br />
Place-System – kurz CIP genannt –<br />
erweitert. Das vollautomatische,<br />
prozessgesteuerte System reinigt<br />
und desinfiziert selbst nur schwer<br />
zugängliche Bereiche im Maschineninnenraum.<br />
Auf diese Weise<br />
sorgt CIP für eine präzise und vor<br />
allem reproduzierbare Hygiene, die<br />
ein Höchstmaß an Schutz für den<br />
Verbraucher bei deutlich reduziertem<br />
Arbeits- und Ressourcenaufwand<br />
mit sich bringt. CIP stellt eine<br />
absolute Innovation dar. Neben<br />
der Optimierung der Lebensmittel-<br />
sicherheit trägt CIP auch zur<br />
Verlängerung der Standzeiten von<br />
Maschinenkomponenten, wie zum<br />
Beispiel der Transportkette, bei.<br />
MULTIVAC hat das CIP-System<br />
zum Patent angemeldet. Dieses<br />
wurde mittlerweile erteilt.<br />
Mit dem CIP-System von<br />
MULTIVAC können lebensmittelverarbeitende<br />
Betriebe die steigenden<br />
Anforderungen an Hygienestandards<br />
und Verbraucherschutz<br />
in allen Punkten erfüllen.<br />
Und so funktioniert CIP<br />
Beim CIP-System sorgt ein integriertes<br />
System von Düsen, Ventilen<br />
und Rohrleitungen für die auto-<br />
matische chemische Reinigung der<br />
inneren Baugruppen der Verpackungsmaschine<br />
sowie von Folientransportkette<br />
und Kettenprofil.<br />
Mehrere Reinigungs- und ein Desinfektionsmittel<br />
beseitigen Fett,<br />
Eiweiße und andere organische<br />
Stoffe sowie Kalk besonders gründlich.<br />
Hierdurch reduziert sich auch<br />
der Verschleiß von Maschinenbaugruppen,<br />
der durch organische<br />
Rückstände verursacht wird.<br />
Die externe Versorgungseinheit<br />
ist durch Schnellverschlüsse für<br />
Wasser, Druckluft, Strom und<br />
Steuerkabel mit der Verpackungsmaschine<br />
verbunden. Sie versorgt<br />
die CIP-Kreise mit Wasser, Reinigungs-<br />
und Desinfektionsmitteln,<br />
welche über eine integrierte Dosier-<br />
und Aufschäumeinheit gebrauchsfertig<br />
aufbereitet werden.<br />
Die Reinigung im Inneren der<br />
Verpackungsmaschine erfolgt zunächst<br />
mit Wasser; anschließend<br />
werden die aufgeschäumten Reinigungsmittel<br />
aufgesprüht. Nach einer<br />
festgelegten Einwirkzeit werden<br />
die Bauteile erneut mit Wasser<br />
gespült und dann mit Druckluft getrocknet.<br />
Danach werden die Bauteile<br />
desinfiziert und, falls nötig,<br />
automatisch geschmiert.<br />
Die Steuerung der Verpackungsmaschine<br />
kontrolliert und protokolliert<br />
den Reinigungsprozess.<br />
Damit ist sichergestellt, dass die<br />
vorgegebenen Reinigungszyklen,<br />
die Dosierung und die Mischung<br />
Die CIP-Reinigung erfolgt mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
von Reinigungsmitteln entsprechend<br />
den Vorgaben der Hersteller<br />
erfolgen. Der CIP-Reinigungsprozess<br />
ist dokumentierbar und lässt<br />
sich im Sinne des HACCP-Konzepts<br />
jederzeit reproduzieren und nachvollziehen.<br />
Das automatische Reinigungssystem<br />
CIP erweitert das Hygienekonzept<br />
von MULTIVAC in einigen<br />
wesentlichen Punkten: Der gesamte<br />
Reinigungsprozess wird automatisiert.<br />
Auf diese Weise läuft er<br />
schneller und sicherer und ist beim<br />
nächsten Mal exakt reproduzierbar.<br />
Der Reinigungsprozess wird<br />
in der Maschinensteuerung dokumentiert,<br />
sodass er jederzeit nachvollziehbar<br />
ist. Lebensmittelver-<br />
arbeitende Betriebe sparen Zeit<br />
und Kosten durch eine effiziente<br />
und umweltschonende Reinigung,<br />
die höchsten Hygieneanforderungen<br />
genügt.<br />
| 25
| 26<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Erweitertes Produktportfolio auf<br />
Basis von MULTIVAC Clean Design <br />
Neue Verpackungslösungen für Medizin- und Pharmaprodukte<br />
Als Partner der medizintechnischen Industrie genießt MULTIVAC seit langem einen guten Ruf. Mit seinem erweiterten<br />
Produktportfolio erfüllt der Allgäuer Verpackungsspezialist nun auch die komplexen Bedürfnisse<br />
der pharmazeutischen Industrie.<br />
Die Anforderungen an die Sicherheit<br />
von Prozessen und Produkten<br />
sind in der pharmazeutischen Industrie<br />
besonders hoch. Vor dem<br />
Hintergrund einer zunehmend weiter<br />
gefassten Produkthaftung sind<br />
transparente Fertigungs- und Verpackungsprozesse<br />
entlang der gesamten<br />
Lieferkette unerlässlich.<br />
Sämtliche Einheiten und Teilnehmer<br />
müssen dabei stets eindeutig<br />
identifizierbar sein.<br />
Um pharmazeutische Präparate<br />
sicher und effizient zu verpacken,<br />
müssen die hohen Qualitätsanforderungen,<br />
wie sie in den Regelwer-<br />
ken der Good Manufacturing Practice<br />
(GMP) niedergelegt sind, strikt<br />
umgesetzt werden. Dabei muss die<br />
Erfüllung der GMP-Anforderungen<br />
kosteneffizient möglich sein. Aspekte<br />
wie die Beherrschung einer<br />
hohen Verpackungsvielfalt mit variablen<br />
Chargengrößen sowie Genauigkeit<br />
und Reproduzierbarkeit<br />
spielen daher bei der Anbieterwahl<br />
eine ganz entscheidende Rolle. Verpackungslösungen<br />
für pharmazeutische<br />
Anwendungen müssen auf<br />
einfache, schnelle und reproduzierbare<br />
Formatwechsel ausgelegt<br />
sein. Auch eine spätere Nachrüs-<br />
tung von Modulen oder Komponenten<br />
zur Automatisierung muss<br />
problemlos möglich sein. Optional<br />
sollen die Verpackungslösungen<br />
automatisierbar sein.<br />
Insgesamt ist im Pharma-<br />
segment auch ein höherer Produktschutz<br />
notwendig, denn die zu<br />
verpackenden Arzneimittel und<br />
Arzneistoffe sind oft hochsensibel.<br />
Hersteller pharmazeutischer Produkte<br />
müssen flexibel in der Lage<br />
sein, aktive Wirkstoffe einzeln<br />
oder in Kombination zu verpacken.<br />
Ihre Verpackungsmaschinen müssen<br />
eine Begasung der Packungen<br />
mit Schutzgasatmosphäre bzw.<br />
eine Kontrolle des Restsauerstoffs<br />
ermöglichen.<br />
Produktportfolio für pharma-<br />
zeutische Anwendungen<br />
MULTIVAC hat sein Produktportfolio<br />
in den vergangenen Jahren segmentspezifisch<br />
ausgebaut und erfüllt<br />
nun auch die komplexen<br />
Bedürfnisse der pharmazeutischen<br />
Industrie. Basis ist das Maschinenkonzept<br />
MULTIVAC Clean Design TM ,<br />
das die GMP-konforme Verpackung<br />
von pharmazeutischen Produkten<br />
gewährleistet. Clean Design TM ist<br />
bereits bei mehreren Verpackungsmaschinen<br />
und Automatisierungskomponenten<br />
umgesetzt.<br />
Prozess- und Technikräume<br />
getrennt<br />
Darüber hinaus hat MULTIVAC vor<br />
kurzem ein neues, integriertes Verpackungssystem<br />
für die vollautomatische<br />
Verpackung von sensiblen<br />
Produkten in großen und<br />
kleinen Losgrößen auf den Markt
gebracht. Kernstück des Verpackungssystems<br />
ist eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />
die besonders<br />
hohe Anforderungen an eine<br />
sichere Line Clearance, an Flexibilität<br />
sowie an einen optimierten<br />
Maschinenzugang erfüllt.<br />
„Bei der neuen Tiefziehverpackungsmaschine<br />
haben wir Prozess-<br />
und Technikräume weitgehend<br />
voneinander getrennt. Dafür<br />
wurden Installationseinheiten wie<br />
Schläuche, Kabel und Ventile aus<br />
dem Maschineninneren auf die<br />
Rückseite der Maschine verlegt.<br />
Damit wurde das Risiko minimiert,<br />
dass Produkte während des Verpackungsprozesses<br />
hängen bleiben“,<br />
erläutert Luc van de Vel. Auch<br />
die Einsehbarkeit und die Zugäng-<br />
lichkeit der Maschine werden durch<br />
diese konstruktive Maßnahme<br />
nochmals verbessert.<br />
Die neue Verpackungslösung<br />
von MULTIVAC ist auf häufige, reproduzierbare<br />
und schnelle Formatwechsel<br />
ausgelegt. Für den anwenderfreundlichen<br />
Wechsel des<br />
Tiefzieh- und Siegelwerkzeugs bietet<br />
MULTIVAC bereits seit längerem<br />
ein Schubladensystem für den<br />
Austausch von Werkzeugober- und<br />
Werkzeugunterteil an. Dies erlaubt<br />
den werkzeuglosen Austausch aller<br />
Formatteile auf der Bedienerseite.<br />
Für die Separierung der versiegelten<br />
Packungen kann die neue<br />
Tiefziehverpackungsmaschine mit<br />
Komplettschnitt-Werkzeugen (KPS)<br />
ausgestattet werden. Diese bieten<br />
vor allem bei der Verarbeitung von<br />
Hartfolien in Kombination mit<br />
Oberbahnen aus Papier und Tyvek ®<br />
große Vorteile. So ist die Qualität<br />
der Schnittkanten höher und beim<br />
Schneidvorgang werden weniger<br />
Partikel freigesetzt. Damit An-<br />
wender zukünftig auch das KPS-<br />
Werkzeug schnell und einfach<br />
wechseln können, bietet MULTIVAC<br />
hierfür ebenfalls Wechselsysteme<br />
an, die auf dem Schubladenprinzip<br />
basieren.<br />
Für den Folienvorschub setzt<br />
MULTIVAC in der neu entwickelten<br />
Tiefziehverpackungsmaschine weiterhin<br />
auf den Einsatz der bewährten<br />
Folientransportkette. Diese ermöglicht<br />
eine passgenaue Positio-<br />
nierung und Verarbeitung der Verpackungsfolien<br />
während des gesamten<br />
Prozesses. Auch die Ver-<br />
arbeitung von bedruckten Folien<br />
sowie von empfindlichen Weichfolien<br />
und von breiteren Folienbahnen<br />
wird durch den Einsatz der<br />
Folientransportkette gewährleistet.<br />
Ebenfalls ermöglicht dieses Folienvorschubsystem<br />
die Herstellung<br />
von Packungen mit größeren Ziehtiefen.<br />
Für die Packungsvereinzelung<br />
und die weitere Handhabung der<br />
fertigen Packungen steht den Anwendern<br />
bei MULTIVAC ein breites<br />
Spektrum an Handhabungsmodulen<br />
zur Auswahl. Zur Bestückung<br />
der fertigen Packungen in Umverpackungen<br />
können die Packungen<br />
direkt aus dem Schneidwerkzeug<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
entnommen und in die Kartonumverpackung<br />
eingelegt werden. Dabei<br />
werden Schlechtpackungen automatisch<br />
aussortiert und in einem<br />
Behälter abgelegt. Damit gewährleistet<br />
die Verpackungslösung eine<br />
maximale Kontrolle über jede einzelne<br />
Packung sowie eine maxi-<br />
male Flexibilität in der Weiterverarbeitung<br />
derselben.<br />
Alle Verpackungsmaschinen<br />
und integrierten Linien von<br />
MULTIVAC sind mit der benut-<br />
zerfreundlichen Streckensteuerung<br />
über die Benutzeroberfläche<br />
HMI 2.0 ausgestattet. Die integrierte<br />
Steuerung und die empfindliche<br />
Sensorik der Maschinen sorgen<br />
für eine gleichbleibend hohe Produktqualität,<br />
eine übergreifende<br />
Qualitätssicherung und erfüllen<br />
über eine eigene Track-and-Trace-<br />
Funktionalität die Serialisierungs-<br />
und Markierungsvorschriften verschiedener<br />
Länder.<br />
Das MULTIVAC Clean Design ermöglicht ein GMP-konformes Verpacken von Pharmaprodukten und medizinischen Sterilgütern.<br />
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| 28<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Medizinische Sterilgüter keimfrei<br />
und wirtschaftlich verpacken<br />
Umfassende Beratungskompetenz und Tests im eigenen Reinraum<br />
MULTIVAC hat an seinem Stammsitz in Wolfertschwenden einen GMP-Reinraum der Klasse ISO 4 für seine<br />
Kunden eingerichtet. Hersteller und Verpacker von medizintechnischen und pharmazeutischen Produkten<br />
können hier Maschinenabnahmen (FATs) oder Erstbemusterungen durchführen.<br />
Der Reinraum wird für Kundentests und eigene Entwicklungstätigkeiten genutzt.<br />
Keimfreiheit ist in der Medizin<br />
oberstes Gebot. Verpackungsspezialisten<br />
müssen in diesem Bereich<br />
immer höhere Ansprüche erfüllen.<br />
Gleichzeitig steigt die Komplexität<br />
der Produkte. Viele medizinische<br />
Sterilgüter werden zunehmend<br />
kleiner, intelligenter und dadurch<br />
sensibler in der Handhabung. Sowohl<br />
Biotechnologie-Produkte als<br />
auch aktive medizinische Güter<br />
stellen wachsende Anforderungen<br />
an die Verpackung und den Ver-<br />
packungsprozess.<br />
Um diesen gerecht zu werden,<br />
hat MULTIVAC mit seinem Clean<br />
Design TM ein Maschinenkonzept für<br />
die GMP-konforme Verpackung auf<br />
den Markt gebracht. Damit können<br />
medizinische und pharmazeutische<br />
Produkte steril, sicher und wirtschaftlich<br />
verpackt werden. Die<br />
entsprechenden Maschinen und<br />
Prozesse gewährleisten eine optimale<br />
Verliersicherheit der zu verpackenden<br />
Produkte. Auch eine<br />
Vermischung von Produktionslosen<br />
und die damit einhergehende<br />
Kreuzkontamination können minimiert<br />
werden. Der Verpackungsprozess<br />
wird lückenlos dokumentiert<br />
und ist vollständig rückver-<br />
folgbar und nachvollziehbar.<br />
Reinraum Klasse ISO 4<br />
Damit Hersteller und Lohnver-<br />
packer ihre Maschinenabnahmen<br />
bzw. Erstbemusterungen unter<br />
Reinraumbedingungen durchführen<br />
können, wurde in Wolfertschwenden<br />
ein Reinraum der<br />
Klasse ISO 4 eingerichtet „Reinraumklasse<br />
4 bedeutet, dass ein<br />
Kubikmeter Luft maximal 83 Partikel<br />
mit einer Größe von einem Mik-<br />
rometer enthalten darf. Messungen<br />
haben diesen Wert für unseren<br />
Reinraum bereits bestätigt“, er-<br />
läutert Luc van de Vel, Bereichs-<br />
leiter MCP (Medical Devices,<br />
Cosmetics and Pharmaceuticals)<br />
bei MULTIVAC.<br />
Damit erfüllt das Unternehmen<br />
sehr weitreichende Anforderungen<br />
an Reinraumbedingungen, wie sie<br />
zum Beispiel bei der aseptischen<br />
Abfüllung pharmazeutischer Präparate<br />
gelten. Für die Verpackung<br />
medizintechnischer Produkte hingegen<br />
ist meist die ISO-Reinraum-<br />
klasse 7 ausreichend, in Ausnahmefällen<br />
ist Klasse 6 notwendig.<br />
Im neuen Reinraum von<br />
MULTIVAC haben Kunden die Möglichkeit,<br />
bei der Übernahme ihrer<br />
Verpackungsmaschine oder integrierten<br />
Verpackungslinie einen ausführlichen<br />
Factory Acceptance Test<br />
(FAT) durchzuführen. Dabei bringt<br />
MULTIVAC die jeweilige Maschine<br />
in den Reinraum ein und testet sie<br />
dort gemeinsam mit dem Kunden.<br />
Bei Bedarf kann die Maschine<br />
optimiert werden. „Auf diese Weise<br />
erhält der Kunde ausreichende<br />
Informationen über die Reinraumtauglichkeit<br />
seiner Maschine. So<br />
kann sie später auch schneller<br />
in Betrieb gehen“, erläutert van<br />
de Vel.<br />
Erstbemusterungen unter Reinraumbedingungen<br />
Darüber hinaus bietet der neue<br />
Reinraum die Möglichkeit, Erstbemusterungen<br />
für Stabilitätstests,<br />
klinische Tests oder Markttests unter<br />
Reinraumbedingungen durchzuführen.<br />
Hersteller können ihre Erstmuster<br />
bei MULTIVAC unter den
gleichen Bedingungen testen, unter<br />
denen sie später in der Praxis<br />
hergestellt werden. „Unsere Kunden<br />
müssen hierfür keine eigenen<br />
Investitionen durchführen, bevor<br />
sie die Erstmuster produzieren<br />
können. Das kann den Entwicklungsprozess<br />
für neue Produkte<br />
erheblich beschleunigen“, sagt<br />
van de Vel. Bei Bedarf stellt<br />
MULTIVAC die entsprechenden<br />
Verpackungsmaschinen für der-<br />
artige Testreihen bereit.<br />
Anwendung auf verschiedenen<br />
Maschinen möglich<br />
Das MULTIVAC Clean Design TM ist<br />
bereits bei mehreren Verpackungsmaschinen<br />
und integrierten Verpackungslinien<br />
umgesetzt. Ein besonders<br />
leistungsfähiges Ein-<br />
stiegsmodell für die Verpackung<br />
von medizinischen Sterilgütern in<br />
kleineren und mittleren Chargen ist<br />
die Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 145. Durch frei wählbare Werkzeuge<br />
und ihren modularen Aufbau<br />
lässt sie sich sehr einfach erweitern<br />
und kann somit optimal auf die Anforderungen<br />
verschiedener Hersteller<br />
ausgelegt werden. Das trifft<br />
auch auf das Hochleistungsmodell<br />
R 535 zu. „Das Tiefziehverpacken<br />
hat den Vorteil, dass die medizinischen<br />
Instrumente in vorgefertigte<br />
Mulden gelegt werden können.<br />
Dadurch ist die Handhabung der<br />
oftmals anspruchsvollen Steril-<br />
güter viel einfacher als bei anderen<br />
Verpackungsverfahren“, erläutert<br />
van de Vel.<br />
Im Bereich der Traysealer bietet<br />
MULTIVAC mit dem T 260 eine halbautomatische<br />
Lösung für die Verpackung<br />
von empfindlichen Medizinprodukten<br />
in kleinen und mittleren<br />
Chargen. Das Kompaktmodell ist<br />
fahrbar und mit einem integrierten<br />
Schaltschrank ausgestattet, sodass<br />
ein flexibler Einsatz der<br />
Maschine in verschiedenen Produktionsräumen<br />
möglich ist. Mit<br />
der C 400 TC hat MULTIVAC da-<br />
rüber hinaus eine Spezial-Kammermaschine<br />
mit temperaturgeregelter<br />
Siegelschiene für medizinische<br />
Sterilgüter im Portfolio.<br />
MULTIVAC nutzt den neuen<br />
Reinraum aber auch für eigene Entwicklungstätigkeiten.<br />
So arbeitet<br />
man derzeit an einer neuen Ver-<br />
packungslösung für medizinische<br />
Sterilgüter und pharmazeutische<br />
Anwendungen, welche höhere Anforderungen<br />
an eine sichere Line<br />
Clearance, an eine hohe Flexibilität<br />
sowie an einen optimierten Maschinenzugang<br />
erfüllt.<br />
Entwicklung und Beratung<br />
MULTIVAC hat seit Jahren eine umfangreiche<br />
Beratungskompetenz in<br />
Sachen Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />
aufgebaut, die zum einen<br />
für die weitere Optimierung<br />
seiner Verpackungslinie genutzt,<br />
aber auch an Kunden im Bereich<br />
Medizintechnik und Pharma weitergegeben<br />
wird. „Wir können durch<br />
dieses Know-how unsere Kunden<br />
noch besser bei der Entwicklung<br />
von neuen Verpackungskonzepten<br />
beraten“, sagt van de Vel.<br />
Die Reinraumtauglichkeit wird<br />
durch die Reinheitstauglichkeit der<br />
Maschinen ergänzt. Luc van de Vel<br />
erläutert den kleinen, aber feinen<br />
Unterschied: „Reinraumtauglichkeit<br />
bezieht sich auf den Einfluss<br />
der Maschine, der Komponenten<br />
oder des Materials auf den umgebenden<br />
Reinraum. Reinheitstauglichkeit<br />
hingegen beschreibt die<br />
Wirkung auf das Produkt und den<br />
Prozess.“ Als Klassifizierungsmerkmal<br />
für die Reinraumtauglichkeit<br />
dienen die erwähnten Partikel-<br />
Emissionen. „Mit dem Begriff Reinheitstauglichkeit<br />
wird sozusagen<br />
das ‚Schmutzpotenzial‘ umschrie-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
ben, das Betriebsmittel oder sonstige<br />
Komponenten hinsichtlich des<br />
Einsatzes in Reinräumen haben.<br />
Die Reinraumtauglichkeit ist somit<br />
Bestandteil der Reinheitstauglichkeit“,<br />
ergänzt van de Vel.<br />
Die für die Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />
relevanten Kenngrößen<br />
bestimmen sich in erster<br />
Linie durch das Produkt und<br />
den Fertigungsprozess. Bei Verpackungslinien<br />
sind diese Parameter<br />
in Abhängigkeit von den verschiedenen<br />
Komponenten der Linie und<br />
der jeweils verwendeten Packstoffe<br />
zu sehen. Deren Einfluss auf die<br />
Reinheit der zu verpackenden<br />
Güter lässt sich durch umfangreiche<br />
Messungen präzise ermitteln.<br />
MULTIVAC hat hierzu in der Vergangenheit<br />
umfassende Untersuchungen<br />
durchgeführt und kann seinen<br />
Kunden bei allen Fragen umfassend<br />
zur Seite stehen.<br />
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| 30<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
So bleiben die Löcher im Käse<br />
Das Differenzdruckverfahren von MULTIVAC – für prozesssicheres und<br />
schonendes Vakuumverpacken<br />
Werden Lebensmittel mit Lufteinschlüssen vakuumverpackt, kann ihre Struktur darunter leiden. Durch den<br />
Einsatz des so genannten Differenzdruckverfahrens verläuft das Verpacken schonender. Bei dem von<br />
MULTIVAC entwickelten Prozess lassen sich die Parameter automatisiert steuern und damit reproduzieren,<br />
was zu einer höheren Prozesssicherheit führt.<br />
Beim Vakuumverpacken der Käsesorten<br />
Tilsiter, Gouda und Emmentaler<br />
besteht die Gefahr, dass die<br />
Textur des Käselaibes und der Rinde<br />
zerstört wird. Die Ursache liegt<br />
in den zahlreichen Lufteinschlüssen.<br />
In dem Moment, in dem die<br />
Luft aus der Verpackung evakuiert<br />
wird, entsteht ein hoher Unterdruck,<br />
bei dem sich die Lufteinschlüsse<br />
im Käse ausdehnen und<br />
dann über den Weg des geringsten<br />
Widerstands entweichen. Die typisch<br />
löcherige Struktur kann dabei<br />
beschädigt werden.<br />
Käsesorten mit Bruchlochung<br />
reagieren noch sensibler als Käse-<br />
sorten mit Gärlochung. Denn die<br />
typische unregelmäßige Bruch-<br />
lochung eines Tilsiters entsteht<br />
durch die lockere Schichtung des<br />
aus Molke gewonnenen Bruchkorns.<br />
Diese Löcher sind weniger<br />
stabil als die runden Gärlöcher, die<br />
sich langsam während der Reifung<br />
durch die Gasbildung von Bakterien<br />
bilden. Ähnlich ist die Situation<br />
bei Wurst mit Lufteinschlüssen,<br />
wie zum Beispiel Leberkäse. „Wir<br />
haben Kunden aus ganz unterschiedlichen<br />
Branchen, die eine<br />
Technologie suchen, mit der sie<br />
empfindliche Produkte mit Lufteinschlüssen<br />
vakuumverpacken kön-<br />
nen, ohne dass die Qualität da-<br />
runter leidet“, berichtet Dr. Ingo<br />
Renner, der bei MULTIVAC für den<br />
Geschäftsbereich Kammermaschinen<br />
verantwortlich ist. MULTIVAC<br />
hat ein innovatives Differenzdruckverfahren<br />
entwickelt, mit dem diese<br />
Anforderung erfüllt wird.<br />
Differenzdruckverfahren von<br />
MULTIVAC<br />
Für das Vakuumverpacken im Differenzdruckverfahren<br />
wird die Vakuumkammer<br />
in zwei unterschiedlich<br />
große Kammern unterteilt, die nebeneinander<br />
angeordnet sind und
in denen während des Evakuiervorgangs<br />
eine Druckdifferenz herrscht.<br />
Der Beutel befindet sich in der größeren<br />
Kammer. Der offene Beutelhals<br />
ragt in die kleine Kammer hinein.<br />
Wird der Deckel der beiden<br />
Kammern geschlossen, herrscht im<br />
Inneren und im Beutel zunächst ein<br />
gleichmäßiger Atmosphärendruck.<br />
Um den Beutel zu evakuieren, wird<br />
in einem ersten Schritt die Luft der<br />
kleinen Kammer über ein Absaugventil<br />
abgeführt. Gleichzeitig wird<br />
ein Zuluftventil der größeren Kammer<br />
geöffnet, damit Luft nachströmen<br />
kann. Dieses Zuluftventil wird<br />
im Laufe des Evakuierprozesses gedrosselt,<br />
damit der Differenzdruck<br />
zwischen beiden Kammern nicht<br />
abrupt entsteht. Zusätzlich ist die<br />
größere Kammer mit einem so<br />
genannten Bypass-Ventil ausgestattet,<br />
über das bei Bedarf Luft abgeführt<br />
werden kann. Auf diese<br />
Weise wird der Differenzdruck zwischen<br />
beiden Kammern sehr exakt<br />
aufgebaut.<br />
Dabei verwendet MULTIVAC so<br />
genannte Proportionalventile, die<br />
über einen Vakuumsensor geregelt<br />
werden. „Proportionalventile erlauben<br />
nicht nur diskrete Schaltstellungen,<br />
also ‚auf‘ und ‚zu‘, sondern<br />
ermöglichen einen stetigen und<br />
kontinuierlichen Übergang der Ventilöffnung.<br />
Dadurch können wir den<br />
Aufbau des Differenzdrucks we-<br />
sentlich exakter steuern als bei einem<br />
intermittierenden Verfahren“,<br />
erläutert Dr. Renner.<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
von MULTIVAC<br />
Die Luftzuführung beim Differenzdruckverfahren<br />
von MULTIVAC erfolgt<br />
sanft und stetig. „Durch die<br />
kontinuierliche Luftströmung wird<br />
das Produkt in der Packung geschont,<br />
da es keine Unterbrechungen<br />
im Prozess gibt. Außerdem<br />
führt die automatische Regelung<br />
und Drosselung des Zuluft- und<br />
Abluftventils zu einer Reprodu-<br />
zierbarkeit der Parameter und damit<br />
zu einer größeren Prozess-<br />
sicherheit“, sagt Dr. Renner.<br />
Durch den höheren Druck in der<br />
großen Kammer wird erreicht, dass<br />
sich die Lufteinschlüsse im Inneren<br />
des Produkts nicht ausweiten und<br />
der Folienbeutel während des Evakuierprozesses<br />
auf dem Packgut<br />
anliegt. Zudem unterstützt der höhere<br />
Druck in der großen Kammer<br />
den Evakuierprozess des Beutels.<br />
„Auf diese Weise können wir sehr<br />
geringe Restsauerstoffwerte erreichen“,<br />
so Dr. Renner.<br />
Maximale Prozesssicherheit und<br />
Reproduzierbarkeit<br />
Über die Industriesteuerung IPC06<br />
Das Differenzdruckverfahren ist für die Kammerbandmaschinen von MULTIVAC verfügbar.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
kann der Bediener den gewünschten<br />
Zieldruck und den gewünschten<br />
Differenzdruck einstellen. Weitere<br />
Einstellungen sind nicht notwendig.<br />
Diese Parameter können für<br />
jedes Produkt in der Maschinensteuerung<br />
hinterlegt werden und<br />
sind jederzeit abrufbar. Damit wird<br />
der Prozess reproduzierbar und<br />
sicher. Eine gleichbleibend hohe<br />
Packungsqualität wird auch dann<br />
erreicht, wenn Größe, Gewicht,<br />
Produktanzahl und Beuteldicke<br />
variieren. Der Prozess selbst ist<br />
völlig wartungsfrei.<br />
Verfügbar für die Kammerbandmaschine<br />
B 510<br />
Das innovative Differenzdruckverfahren<br />
von MULTIVAC ist ab Mitte<br />
<strong>2012</strong> erstmals für die Kammerbandmaschine<br />
B 510 verfügbar, die hygieneoptimiertes<br />
Design, maximale<br />
Leistung und Ergonomie<br />
verbindet. Sie ist für ein breites<br />
Spektrum von Produkten, Beuteln<br />
und Beutelgrößen ausgerichtet und<br />
bietet eine geräumige Vakuumkammer<br />
mit einer Siegelschiene<br />
von 1.300 mm Länge. Die Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 erlaubt<br />
einen intuitiven Dialog zwischen<br />
Benutzer und Maschine.<br />
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| 32<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Sitzt wie angegossen<br />
MULTIVAC FormShrink – ein wegweisendes Maschinenkonzept<br />
für Schrumpffolienverpackungen<br />
Mit FormShrink hat MULTIVAC in Zusammenarbeit mit Krehalon ein Verpackungskonzept entwickelt, das<br />
die Vorteile des automatischen Tiefziehverpackens mit den Vorteilen des Verpackens in schrumpffähigen<br />
Materialien kombiniert.<br />
Schrumpffolienverpackungen erobern<br />
in der Lebensmittelindustrie<br />
immer mehr Bereiche. Sie eignen<br />
sich sowohl für Frischfleisch und<br />
Fleischzubereitungen, Geflügel,<br />
Käse als auch für Convenience-<br />
Produkte. Dies ist unter anderem in<br />
der hohen Packungsqualität begründet.<br />
So verleiht die Packung<br />
dem Produkt eine höhere Attraktivität<br />
am POS.<br />
Die dünnen Spezialschrumpffolien<br />
überzeugen zudem durch<br />
besondere Barriereeigenschaften,<br />
eine hohe Durchstichfestigkeit<br />
sowie eine herausragende Gesamtstabilität.Schrumpffolienverpackungen<br />
sind darüber hinaus<br />
sehr flexibel, was ihre Gestaltung<br />
angeht.<br />
Patentierte Technologie mit<br />
Kundenzusatznutzen<br />
MULTIVAC hat mit FormShrink ein<br />
wegweisendes Maschinenkonzept<br />
für Schrumpffolienverpackungen<br />
entwickelt. Das Produktportfolio<br />
umfasst die Maschinentypen R 555,<br />
R 255 und R 155.<br />
Da die Folien extrem schrumpffähig<br />
sind, wird die Oberfolie in der<br />
Maschine mit einer Transportkette<br />
geführt. „Mit der Oberfolienkettenführung<br />
vermeiden wir, dass die<br />
Folie zurückschrumpft, sobald sie<br />
eine bestimmte Temperatur erreicht<br />
hat“, sagt Helmut Sparakowski,<br />
Hauptbereichsleiter technischer<br />
Vertrieb. Durch die präzise<br />
Folienführung erreicht MULTIVAC<br />
eine besonders hohe Prozess-<br />
sicherheit und liefert eine hohe<br />
Packungsqualität. Auch die Anfahrverluste<br />
nach einem Maschinenstopp<br />
sind äußerst gering.<br />
Anwendungsbereiche ohne<br />
Oberfolienkettenführung<br />
Schrumpffolienverpackungen können<br />
im Prinzip auch ohne den Einsatz<br />
einer Oberfolienkettenführung<br />
hergestellt werden. Das hat jedoch<br />
gravierende Nachteile: Zum einen<br />
können keine Packungen mit Produktüberstand<br />
hergestellt werden.<br />
„Das heißt, dass das Packgut nicht<br />
höher sein darf als der Siegel-<br />
rand der Unterfolie, weshalb diese<br />
Maschinentechnologie nur für<br />
bestimmte Anwendungsbereiche<br />
in Frage kommt“, erläutert Helmut<br />
Sparakowski.<br />
Zum anderen kann es im Fall einer<br />
Produktionsunterbrechung zu<br />
einem erheblichen Folien- und Produktverlust<br />
kommen. „Wird bei einem<br />
Maschinenstopp der Schrumpf<br />
der Oberfolie durch die Strahlungs-<br />
wärme im Siegelwerkzeug aktiviert,<br />
schrumpft diese zurück. Sie<br />
ist dann schmaler als die Unterfolie,<br />
weshalb eine Versiegelung nicht<br />
mehr möglich ist. Das führt zu offenen<br />
Packungen und einem hohen<br />
Folien- und Produktverlust“, erklärt<br />
Helmut Sparakowski. Meist dauert<br />
es mehrere Maschinentakte, bis<br />
die Oberfolie wieder richtig positioniert<br />
ist.<br />
Daher empfiehlt MULTIVAC<br />
seinen Kunden zur Herstellung<br />
von Schrumpffolienverpackungen<br />
nachdrücklich, Maschinen mit<br />
Oberfolienkettenführung einzusetzen.<br />
Für Kunden, die aus Wettbewerbsgründen<br />
Maschinen ohne<br />
Oberfolienkette wünschen, stehen<br />
die Modelle R 145, R 245, R 535 zur<br />
Verfügung. „Einige Kunden von<br />
uns setzen diese Maschinenmodelle<br />
bereits ein; sie produzieren aber<br />
beispielsweise keine Packungen<br />
mit Produktüberstand“, berichtet<br />
Helmut Sparakowksi. Auch bei<br />
diesen Anwendungen wird die<br />
Siegelstation mit einem Oberhub<br />
ausgestattet, und die Siegelwerkzeuge<br />
werden in der bewährten<br />
FormShrink -Ausführung geliefert,<br />
um die Strahlungswärme bei<br />
Maschinenstopps zu reduzieren.
Netzwerk statt Insellösungen<br />
MULTIVAC PrintingPoint verbindet Drucker unterschiedlicher Verpackungslinien<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Mit MULTIVAC PrintingPoint hat die MULTIVAC Marking & Inspection eine Softwarelösung entwickelt,<br />
die Drucker verschiedener Verpackungslinien zu einem Netzwerk verbindet. Damit lassen sich alle Geräte von<br />
einem zentralen Rechner aus bedienen. Dies hat mehrere Vorteile: Das Bedienpersonal wird entlastet, der<br />
Produktwechsel beschleunigt und Eingabefehler werden vermieden.<br />
Der MULTIVAC PrintingPoint ist<br />
eine browserbasierte Software, mit<br />
der Anwender von einem zentralen<br />
Rechner aus Drucklayouts und<br />
Druckdaten für verschiedene Produkte<br />
und Aufträge an die Drucker<br />
auf den Linien verteilen können.<br />
„Bislang sind die Drucker in den<br />
einzelnen Verpackungslinien in der<br />
Regel Insellösungen. Daher be-<br />
nötigen Anwenderunternehmen für<br />
jede Linie auch ein Eingabegerät<br />
mit der entsprechenden Software.<br />
Bei einem Produktwechsel oder<br />
Chargenwechsel muss der Be-<br />
diener die entsprechende Änderung<br />
manuell am Drucker ein-<br />
geben“, erläutert Vertriebsleiter<br />
Robert Vollenkemper.<br />
Dies kann eine Herausforderung<br />
für das Bedienpersonal sein, vor<br />
allem, wenn unterschiedliche<br />
Druckertypen und Eingabemasken<br />
zum Einsatz kommen. Ein Fehler<br />
schleicht sich da schnell ein, und<br />
ein falsches Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
oder eine falsche Artikel-<br />
bezeichnung haben weitreichende<br />
Konsequenzen für den Hersteller.<br />
MULTIVAC PrintingPoint löst<br />
diese Herausforderung. Die Software<br />
wird kundenspezifisch angepasst.<br />
Das Druckernetzwerk selbst<br />
erhält eine Anbindung an eine Kun-<br />
Eine zentrale Steuerung für unterschiedliche Drucker macht vieles einfacher.<br />
Datenbank<br />
z. B. SAP<br />
PrintingPoint<br />
+ Codecsoft ®<br />
Benutzer<br />
Internet-Browser<br />
Packung Karton Palette<br />
dendatenbank oder ein Warenwirtschaftssystem,<br />
zum Beispiel SAP.<br />
Vernetzt werden können sowohl<br />
Thermotransferdrucker als auch<br />
Inkjet-Drucker von Hitachi und<br />
Videojet.<br />
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| 34<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Multitalent von MULTIVAC<br />
Gliederbandetikettierer – eine Technologie für verschiedene Branchen<br />
Die Gliederbandetikettierer von MULTIVAC sind modular aufgebaut: Aus verschiedenen Standardelementen<br />
entsteht die für die jeweilige Branchenanforderung passende Maschine.<br />
Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />
MR400 von MULTIVAC kommen<br />
in vielen Branchen zum Einsatz: Im<br />
Nahrungsmittelbereich etikettieren<br />
sie Dip-Becher, Ketchup-Flaschen<br />
oder Behältnisse für Fleischsalate;<br />
im Kosmetikbereich werden Shampoos,<br />
Deoroller oder Hautlotionen<br />
gekennzeichnet und in der chemischen<br />
und pharmazeutischen Industrie<br />
platzieren sie Etiketten<br />
punktgenau auf Arzneimittelflaschen<br />
oder Reinigungsprodukte aller<br />
Art. Ihre große Flexibilität beim<br />
Packungsformat verdanken die<br />
Gliederbandetikettierer ihrem modularen<br />
Aufbau: „Aus verschiedenen<br />
Standardelementen erstellen<br />
wir für jede Branchenanforderung<br />
die passende Maschine“, erläutert<br />
Ulrich Wiesemann, Produktspezialist<br />
für Kennzeichnungstechnik bei<br />
MULTIVAC Deutschland.<br />
MULTIVAC Gliederbandetikettierer<br />
können entweder zur Rundum-<br />
oder zur Vorder- und Rückseitenetikettierung<br />
eingesetzt werden.<br />
Bei der Rundumetikettierung wird<br />
das Etikett auf ein Produkt, in der<br />
Regel in Flaschenform, gespendet.<br />
Bei der Vorder- und Rückseitenetikettierung<br />
kommen meist zwei<br />
Etikettenspender zum Einsatz.<br />
Etiketten aufbringen und<br />
andrücken<br />
Eine Andrückeinrichtung lässt die<br />
Etiketten perfekt auf dem jeweiligen<br />
Produkt haften. Hier bietet<br />
MULTIVAC für jede Branche die optimale<br />
Vorrichtung.<br />
Bei Frischepackungen im Lebensmittelbereich<br />
kann zusätzlich<br />
ein Deckeletikett aufgebracht werden,<br />
das auch als Siegeletikett<br />
dient. So entsteht ein Originalitätsverschluss,<br />
der dem Verbraucher<br />
Lebensmittelsicherheit und Unversehrtheit<br />
garantiert.<br />
Im Bereich Kosmetik und Körperpflege<br />
geht es vor allem um<br />
das Aufbringen von hochwertigen<br />
Schmucketiketten. Hier ist höchste<br />
Präzision gefragt. Für die Aus-<br />
richtung der Produkte kommen<br />
produktspezifisch geformte Greifbacken<br />
zum Einsatz oder eine Dreh-<br />
Kennzeichnet Prdukte von allen Seiten: der Gliederbandetikettierer MR400.<br />
und Schließstation für zylindrische<br />
Formen, wie z. B. Cremetiegel. Das<br />
Produkt wird so lange gedreht, bis<br />
ein Sensor eine spezielle Markierung,<br />
zum Beispiel eine Füllstandslinie,<br />
erkennt. Kratzfreies Andrücken<br />
erfolgt mit Schaumstoffrollen.<br />
Gerade in der Kosmetikindustrie<br />
und bei den entsprechenden Lohnabfüllern<br />
sollen mit einem Etikettierer<br />
möglichst unterschiedliche Produkte<br />
etikettiert werden. Daher<br />
sind eine flexible Ausstattung und<br />
schnelle Umrüstbarkeit wichtig.<br />
Die Gliederbandetikettierer von<br />
MULTIVAC können mit einem Zusatzmodul<br />
ausgestattet werden,<br />
das alle Arten der Etikettierung erlaubt.<br />
Die entsprechenden Formatteile<br />
werden dabei auf ein Minimum<br />
reduziert, um größtmögliche Flexibilität<br />
zu gewährleisten. Wo Formatteile<br />
unumgänglich sind, erlaubt<br />
ein werkzeugloser Wechsel<br />
die schnelle Umrüstung.<br />
Im medizinischen und pharmazeutischen<br />
Bereich sind vor allem<br />
Einrichtungen zur Etikettenanwesenheits-<br />
oder Barcodekontrolle<br />
gefragt. Hier bietet MULTIVAC eine<br />
Reihe von Lösungen – von einfachen<br />
Lumineszenztastern über Barcodescanner<br />
bis hin zur Kamerainspektion<br />
mit automatischem<br />
Auswurf von Schlechtprodukten.
Querbahnetikettierer<br />
im Tandembetrieb<br />
Platzsparende und sichere Lösung für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
MULTIVAC Marking & Inspection hat einen Tandembetrieb für Querbahnetikettierer entwickelt. Etikettierer<br />
können hierdurch sehr nah beieinander auf der Verpackungsmaschine montiert werden.<br />
Zwei Querbahnetikettierer werden mechanisch miteinander gekoppelt.<br />
In einigen Anwendungsfällen ist<br />
es erforderlich, zwei Querbahn-<br />
etikettierer auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />
zu installieren.<br />
Zum Beispiel, wenn Formate mit<br />
besonders vielen Reihen in hoher<br />
Geschwindigkeit etikettiert werden<br />
sollen oder wenn zwei verschiedene<br />
Etiketten, etwa ein Schmuck-<br />
etikett und ein Aktionsetikett, aufzubringen<br />
sind. In diesen Fällen teilen<br />
sich beide Querbahnetikettierer<br />
die Etikettierung. Bei mehrrei-<br />
higen Formaten wird üblicherweise<br />
ein Längshub eingesetzt, der den<br />
Etikettenspender von Reihe zu Reihe<br />
verfährt.<br />
Der Aufbau von zwei Querbahnetikettierern<br />
auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />
setzt einen sehr<br />
großen Einbauraum voraus, da der<br />
Längshub jedes Etikettierers in<br />
beide Richtungen verfahren kann.<br />
Damit besteht die Gefahr von<br />
Quetschungen: „Aus Sicherheitsgründen<br />
muss mindestens eine<br />
Körperbreite Abstand zwischen<br />
beiden Etikettierern gewahrt werden“,<br />
betont Klaus Rocholl, Experte<br />
für Arbeitssicherheit bei MULTIVAC<br />
Marking & Inspection.<br />
Dieser Platz ist jedoch oft<br />
nicht vorhanden. Als Lösung hat<br />
MULTIVAC Marking & Inspection<br />
einen Tandembetrieb für Quer-<br />
bahnetikettierer entwickelt. Hierbei<br />
werden zwei Etikettierer vom selben<br />
Typ mechanisch miteinander<br />
gekoppelt. „Beide Geräte arbeiten<br />
mit nur einer Längshubeinrichtung.<br />
Dadurch können sie sich nicht mehr<br />
unabhängig voneinander bewegen.<br />
Die Gefahr, dass es zu Quetschungen<br />
kommt, ist aufgehoben. Zudem<br />
können beide Etikettierer sehr<br />
platzsparend auf der Verpackungsmaschine<br />
montiert werden“, er-<br />
läutert Rocholl die Vorteile.<br />
Zum Rüsten der Querbahnetikettierer<br />
im Tandembetrieb kann<br />
eine pneumatische Klemmung gelöst<br />
werden. Danach ist es möglich,<br />
die Geräte auseinanderzuschieben,<br />
was beispielsweise den Etikettenrollenwechsel<br />
vereinfacht. Eine<br />
Spindelverstellung mit Positionsanzeige<br />
dient dazu, die Etikettierer<br />
bei Formatwechsel auf die neue<br />
Packungslänge einzustellen.<br />
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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Verpacken und Vereinzeln:<br />
Lösungen aus einer Hand<br />
MULTIVAC Bandsysteme (MBS) lassen sich vielfältig einsetzen<br />
MULTIVAC bietet ein breites Spektrum an Bandsystemen, die entweder in die Verpackungsmaschine integriert<br />
oder als Stand-alone-Variante nachgerüstet werden können. Die MULTIVAC Bandsysteme lassen sich für eine<br />
Vielzahl von Zuführungs-, Abführungs- und Verteilungsaufgaben einsetzen.<br />
Verpackungsmaschinen produzieren<br />
die Packungen in der Regel in<br />
mehreren Spuren und Reihen.<br />
Damit die Packungen unterbrechungsfrei<br />
weiterverarbeitet werden<br />
können, müssen sie nach<br />
dem Verpackungsprozess vereinzelt<br />
werden. Diese Aufgabe kann in<br />
modernen Verpackungslinien von<br />
Bandsystemen übernommen werden:<br />
„Bandsysteme sind eine sehr<br />
effiziente Art, Packungen zu vereinzeln.<br />
Sie schließen direkt an<br />
die Verpackungsmaschine an und<br />
ermöglichen einen kontinuierlichen<br />
Packungsfluss zu nachgelagerten<br />
Linienkomponenten. Ihre Leistung<br />
lässt sich entsprechend den Anforderungen<br />
der vor- und nach-<br />
gelagerten Systeme genau skalieren“,<br />
sagt Natalie Schmid, Produktmanagerin<br />
für den Bereich<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen bei<br />
MULTIVAC.<br />
Das Unternehmen hat in den<br />
vergangenen Jahren ein komplettes<br />
Portfolio an Bandsystemen aufgebaut.<br />
MULTIVAC bietet sowohl<br />
Bandsysteme an, die in die Verpackungsmaschine<br />
integriert werden<br />
können, als auch Stand-alone-<br />
Modelle. Das modulare Portfolio<br />
beinhaltet unterschiedliche Bandmaterialien,<br />
Antriebssysteme und<br />
Ausstattungsmerkmale, was eine<br />
optimale Anpassung an die jeweilige<br />
Aufgabe erlaubt.<br />
Vereinzelung und Verteilung<br />
MULTIVAC Bandsysteme können<br />
dafür eingesetzt werden, die Verpackungen<br />
nach dem Verpackungsprozess<br />
nachgelagerten Modulen<br />
zuzuführen, wie z. B. Kontrollwaagen,<br />
Metalldetektoren, Kennzeichnungssystemen<br />
oder Systemen zur<br />
Sekundärverpackung.<br />
Bei Bedarf kann ein definierter<br />
Abstand zwischen den Packungen<br />
geschaffen werden, der zum Beispiel<br />
für die Etikettierung der Packungen<br />
nötig ist. Ein weiteres Einsatzgebiet<br />
ist die Vereinigung von<br />
mehrspurigen Materialflüssen zu<br />
einem einspurigen Materialfluss<br />
und dessen Zuführung zu nachgelagerten<br />
Prozessen. Mit MULTIVAC<br />
Bandsystemen können sowohl Packungsspuren<br />
als auch Packungsreihen<br />
vereinigt werden.<br />
Integrierte Bandsysteme<br />
Bei den integrierten Bandsystemen<br />
bietet MULTIVAC mehrere Modelle<br />
an: Am unteren Rand des Leistungsspektrums<br />
sind die Modelle<br />
MBS 030 und MBS 050 angesiedelt.<br />
Sie sind auf bis zu zwei Spuren<br />
ausgelegt und werden hauptsächlich<br />
für Vereinzelungsaufgaben<br />
bei Traysealer-Verpackungen eingesetzt.<br />
Im mittleren und hohen<br />
Leistungsbereich sind die Modelle<br />
MBS 080, 100, 200 und 300 an-<br />
gesiedelt, die auf zwei bis sechs<br />
Spuren ausgelegt sind. Abgesehen<br />
vom MBS 080 bieten diese Modelle<br />
die Funktion, Schlechtpackungen<br />
auszuschleusen, und können optional<br />
mit einem Metalldetektor ausgestattet<br />
werden. Das Sonder-<br />
modell MBS 600 wird vor allem<br />
für Verpackungen eingesetzt, die<br />
schwer zu handhaben sind; etwa<br />
Packungen mit sehr geringer Ziehtiefe<br />
oder geringer Steifigkeit.<br />
Die integrierten Bandsysteme<br />
können über die Steuerung der<br />
Verpackungsmaschine angesteuert<br />
werden. Sie werden für die Vereinzelung<br />
von Packungen nach dem<br />
Verpackungsvorgang, für das Ausschleusen<br />
von Schlechtpackungen<br />
sowie zur Detektion von metallischen<br />
Verunreinigungen eingesetzt.<br />
Die jeweiligen Einstellpara-<br />
meter können im Produktrezept<br />
der Verpackungsmaschine hinterlegt<br />
werden. Daher können mit
MULTIVAC Bandsysteme (MBS) können mit unterschiedlichen Ausschleussystemen ausgestattet werden.<br />
MULTIVAC Bandsystemen auch<br />
Funktionalitäten erfüllt werden, die<br />
eine Streckensteuerung erfordern,<br />
wie z. B. eine Leerpackungsüberwachung<br />
entlang des kompletten<br />
Verpackungsprozesses.<br />
In automatisierten Verpackungslinien<br />
werden die MULTIVAC<br />
Bandsysteme über das HMI 2.0 angesteuert,<br />
das mit einem 12 Zoll<br />
großen Touchscreen ausgestattet<br />
ist. „Über die Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 kann selbst wenig technikaffines<br />
und angelerntes Bedienpersonal<br />
die komplette Funktionalität<br />
der Maschinen bzw. Linien<br />
per Fingerzeig bedienen“, betont<br />
Natalie Schmid.<br />
Stand-alone-Varianten<br />
Vor Kurzem hat MULTIVAC sein<br />
Portfolio an Bandsystemen um die<br />
Stand-alone-Varianten MBS 120<br />
und MBS 220 erweitert, die zur<br />
Nachrüstung von MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
oder<br />
von Drittanbietern eingesetzt werden<br />
können.<br />
Die beiden Modelle sind mit<br />
einer separaten Steuerung IPC 02<br />
ausgestattet und arbeiten unabhängig<br />
von vor- oder nachgeordneten<br />
Systemen. Dadurch sind sie<br />
besonders variabel einsetz- und<br />
nachrüstbar. „Ihre Steuerung kann<br />
mit der Steuerung der MULTIVAC<br />
Tiefziehverpackungsmaschine synchronisiert<br />
werden. Dadurch lassen<br />
sich die Bandsysteme nahtlos in<br />
bestehende Verpackungsprozesse<br />
integrieren“, erläutert Natalie<br />
Schmid.<br />
Die MBS 120 und 220 sind für<br />
die Packungsvereinzelung nach<br />
dem Verpackungsvorgang und für<br />
das Ausschleusen von Schlechtpackungen<br />
einsetzbar.<br />
Unterschiedliche Ausschleus-<br />
systeme<br />
MULTIVAC Bandsysteme können<br />
mit unterschiedlichen Ausschleusverfahren<br />
ausgestattet werden. Die<br />
Ausschleusung kann sowohl durch<br />
einen mechanischen Impuls (Pusher)<br />
als auch durch einen Druckluft-Impuls<br />
jeweils im 90-Grad-<br />
Winkel zum Produktfluss erfolgen.<br />
Alternativ ist auch die Ausschleusung<br />
durch ein separates Querband<br />
möglich. Parallel zum Produktfluss<br />
hingegen erfolgt die Ausschleusung<br />
durch Anheben oder Absenken<br />
eines beweglichen Bandsegments<br />
(Klappenband) oder durch<br />
Rückzug eines beweglichen Bandelements<br />
(Rückzugsband).<br />
Durch den Einsatz von unterschiedlichen<br />
Bandmaterialien können<br />
MULTIVAC Bandsysteme individuell<br />
auf unterschiedliche An-<br />
forderungen ausgelegt werden.<br />
Das Materialspektrum umfasst<br />
Kunststoffgliederbänder, Gurt- und<br />
Rundriemenbänder sowie Mit-<br />
nehmerkettenzuführungen, die für<br />
Feucht- und/oder Reinräume geeignet<br />
sind.<br />
MULTIVAC setzt zwei verschiedene<br />
Antriebssysteme ein: Die<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
frequenzgeregelten Servoantriebe<br />
sind besonders energieeffizient<br />
und arbeiten sehr präzise. Dadurch<br />
können sie in alle Prozesse integriert<br />
werden, die eine hohe Posi-<br />
tioniergenauigkeit erfordern. Die<br />
frequenzgeregelten Drehstromantriebe<br />
werden vor allem für kontinuierlich<br />
arbeitende Bandsysteme<br />
in Linien sowie für Stand-alone-<br />
Beistellbänder eingesetzt.<br />
Wie alle MULTIVAC Maschinen<br />
sind auch die Bandsysteme im<br />
MULTIVAC Hygiene Design TM gestaltet<br />
und vereinfachen somit<br />
den Reinigungs- und Desinfektionsprozess.<br />
| 37
| 38<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Fit für alle Leistungsanforderungen<br />
MULTIVAC erweitert sein Portfolio an automatischen Traysealern<br />
MULTIVAC hat die Performance seiner automatischen Traysealer-Modelle optimiert und das Portfolio noch<br />
stärker auf die aktuellen Marktanforderungen ausgelegt. Kunden profitieren von effizienteren Verpackungsprozessen<br />
und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
MULTIVAC stattet seine auto-<br />
matischen Traysealer, die Modelle<br />
T 700, T 800 und T 850, ab sofort<br />
mit Werkzeugen größerer Längen<br />
und Breiten aus. Damit steigert der<br />
Allgäuer Verpackungsspezialist die<br />
Performance dieser Traysealer bezogen<br />
auf die Anzahl der Packungen<br />
je Takt.<br />
Darüber hinaus hat MULTIVAC<br />
sein Portfolio um die Traysealer-<br />
Varianten T 700S, T 700XS und<br />
T 800S erweitert. Die beiden<br />
S-Varianten sind mit etwas kleineren<br />
Werkzeugen ausgestattet als<br />
ihre „großen Brüder“, preislich<br />
aber deutlich niedriger positioniert.<br />
„Durch diese Portfolioerweiterung<br />
haben wir unser Traysealer-<br />
Programm etwas enger abgestuft<br />
und dadurch optimal auf die An-<br />
forderungen des Markts in Bezug<br />
auf unterschiedliche Leistungsklassen<br />
abgestimmt“, sagt Bernd<br />
Jokele, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Traysealer. „Unsere Kunden<br />
profitieren von effizienteren Verpackungsprozessen<br />
und einem sehr<br />
guten Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />
Alle S- bzw. XS-Varianten sind<br />
auch mit der bewährten Smart-<br />
Sealing-Technologie für einfache<br />
Siegelanwendungen ohne Atmosphärenaustausch<br />
ausstattbar. Dieses<br />
innovative Werkzeugkonzept ist<br />
seit Anfang 2011 erhältlich. Mit ihm<br />
hatte MULTIVAC die Taktleistungen<br />
der automatischen Traysealer bei<br />
der Herstellung von Packungen<br />
ohne Atmosphärenaustausch deutlich<br />
verbessert. Dank optimierter<br />
Maschinenabläufe und einer neuen<br />
Mit den automatischen Traysealern von MULTIVAC können Kunden jetzt noch effizienter verpacken.<br />
Werkzeugtechnologie konnten die<br />
Prozessgeschwindigkeit und der<br />
Ausstoß pro Takt signifikant erhöht<br />
werden. Die Maschinenkosten und<br />
der Ressourcenverbrauch werden<br />
durch das neue Maschinenkonzept<br />
deutlich reduziert.
Frischfleisch kosteneffizient<br />
verpacken<br />
MULTIVAC bringt neue Tiefziehverpackungsmaschine R 515<br />
auf den Markt<br />
Mit der R 515 hat MULTIVAC im März <strong>2012</strong> ein neues Modell<br />
seiner Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschinen auf<br />
den Markt gebracht, das auf die besonderen Anforderungen<br />
der Frischfleischindustrie ausgelegt ist. Typische<br />
Anwendungen sind großformatige Verpackungen für<br />
Schinken und Frischfleischstücke sowie Groß-<br />
handels- und Transportverpackungen. Die R 515 ist<br />
auf bestimmte Formate ausgelegt und bietet alle<br />
Vorteile des Hochleistungsmodells R 535.<br />
Die Frischfleischindustrie hat besondere<br />
Anforderungen an die Verpackung<br />
ihrer Produkte: Diese<br />
muss keine Kunden am POS ansprechen,<br />
sondern soll das frische<br />
Fleisch beim Transport zum Großhändler<br />
oder Verarbeiter schützen.<br />
Kosteneffizienz, Leistung und Hygiene<br />
stehen somit ganz oben auf der<br />
Anforderungsliste. Mit dem neuen,<br />
preis-leistungs-gerechten Tiefziehmaschinenmodell<br />
R 515 erfüllt<br />
MULTIVAC diese Wünsche der industriellen<br />
Fleischverarbeiter. Die<br />
Maschine bietet speziell auf die<br />
Frischfleischindustrie abgestimmte<br />
Formatsätze und Standardwerkzeuge.<br />
Sie ist für die Verarbeitung<br />
von Weichfolien, wie zum Beispiel<br />
PA/PE-Verbunden, ausgelegt und<br />
mit einer Druckmarkensteuerung<br />
ausgestattet. Neben Vakuumverpackungen<br />
lassen sich auch Packun-<br />
gen mit Schutzgasatmosphäre<br />
(MAP) herstellen. Die Leistung der<br />
Maschine liegt bei zehn Takten pro<br />
Minute. Über die Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0 kann selbst wenig technikaffines<br />
und angelerntes Personal<br />
die komplette Funktionalität der<br />
Maschinen bzw. Linien per Fingerzeig<br />
bedienen.<br />
Attraktive Optionen<br />
Optional kann die R 515 mit einer<br />
Jumbofolienaufnahme für Unterfolien<br />
ausgestattet werden. Dies reduziert<br />
Maschinenstillstandzeiten<br />
aufgrund von Rollenwechseln. Darüber<br />
hinaus verfügt die R 515 optional<br />
über ein Schnellwechselsystem<br />
für Form- und Siegelwerkzeuge.<br />
Dies erleichtert das Umrüsten auf<br />
andere Packungsformate. Zudem<br />
ist der Aufbau unterschiedlicher<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Etikettier- und Kennzeichnungssysteme<br />
möglich.<br />
Wie alle MULTIVAC-Maschinen<br />
ist die R 515 im MULTIVAC Hygiene<br />
Design gestaltet und kompatibel<br />
zum prozessgesteuerten Clean-in-<br />
Place-System (CIP). Das ermöglicht<br />
eine einfache Reinigung und Desinfektion<br />
von innen und außen. Die<br />
R 515 ist modular erweiterbar und<br />
für die Integration in automatisierte<br />
Verpackungslinien geeignet.<br />
| 39
| 40<br />
UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />
Tasmanischer Lachs –<br />
kochfähig verpackt<br />
Die Tassal Group Ltd. setzt auf MYLAR ® COOK-Folien und<br />
MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
Gefrorene Fischgerichte in kochfähiger Verpackung sind für Verbraucher attraktiv: Die Zubereitung ist einfach<br />
und gelingt immer. Diesen wachsenden Markt bedient der australische Lachsproduzent Tassal Group Ltd. seit<br />
2011 und verarbeitet hierfür MYLAR ® COOK-Folien auf Tiefziehverpackungsmaschinen von MULTIVAC.<br />
Die australische Tassal Group Ltd.<br />
betreibt seit 1986 Lachsfarmen in<br />
Tasmanien. Heute ist Tassal Australiens<br />
größter Lachsproduzent und<br />
beschäftigt mehr als 700 Mitarbeite.<br />
Tassal bietet seine Lachsprodukte<br />
frisch, gefroren, geräuchert und<br />
in Dosen an. Vertrieben werden sie<br />
über Fischgeschäfte und über die<br />
Coles Supermärkte in Australien.<br />
Im Juni 2011 wurde Tassal von<br />
Coles mit der Entwicklung eines<br />
kochfähigen Lachsprodukts beauftragt,<br />
das vom Endverbraucher in<br />
der Verpackung zubereitet werden<br />
kann. Das Unternehmen sollte 700<br />
Filialen der Supermarktkette mit<br />
dem neuen Lachsprodukt beliefern.<br />
Daher sahen sich die Produkt-<br />
entwickler nach einem neuen Verpackungskonzept<br />
um.<br />
Als Partner für die Produktentwicklung<br />
wählten Tassal und Coles<br />
den australischen Food-Desig-<br />
ner Flavour Makers Pty Ltd. und<br />
MULTIVAC. Bei einem ersten Projektmeeting<br />
wurden die Anforderungen<br />
des Kunden in Bezug auf<br />
Geschmack, Funktionalität der Verpackung<br />
und Vermarktung definiert.<br />
Das ofenfertige Lachsgericht<br />
sollte mindestens acht Tage am<br />
Point of Sale haltbar sein.<br />
Neues Verpackungskonzept<br />
Um den Bedarf von Coles zu decken<br />
und gleichzeitig eine hohe Packungssicherheit<br />
zu gewährleisten,<br />
entschied sich Tassal für die Produktion<br />
von ofenfähigen Verpackungen<br />
aus MYLAR ® COOK-Folie.<br />
Diese Folie ist dafür ausgelegt,<br />
im Ofen oder in der Mikrowelle erhitzt<br />
zu werden. Somit kann das<br />
Lachsgericht in der Verpackung im<br />
Ofen gegart werden. Die Vitamine<br />
und Fettsäuren bleiben während<br />
des Garprozesses vollständig erhalten;<br />
das Gleiche gilt für Geschmack,<br />
Textur und Farbe.<br />
Niels Juel von MULTIVAC Australien<br />
erläutert einige Vorteile des<br />
neuen Verpackungskonzepts: „Die<br />
Folienstruktur ist so beschaffen,<br />
dass Dämpfe, die beim Kochen des<br />
Lebensmittels entstehen, durch die<br />
sich öffnende Siegelnaht entweichen<br />
können. Es werden also keine<br />
zusätzlichen Ventile benötigt. Im<br />
Vergleich zu ofenfähigen Verpackungen,<br />
die mit einem Dampf-<br />
ventil ausgestattet werden müssen,<br />
ist dieses Konzept also deutlich<br />
kosteneffizienter. Auch das Verpackungsvolumen<br />
ist im Vergleich<br />
zu anderen Verpackungen, die<br />
dickere Materialien oder Mehrschichtfolien<br />
benötigen, um ein<br />
Vielfaches geringer.“<br />
Rezeptur und Verpackungs-<br />
konzept gehen Hand in Hand<br />
Die MYLAR ® COOK-Folie kann<br />
auf allen Standard-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
von MULTIVAC<br />
verarbeitet werden. Tassal entschied<br />
sich für eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />
vom Typ R 245.<br />
Um ein optimales Ergebnis<br />
zu erzielen, stimmten Coles,<br />
MULTIVAC, Flavour Makers und<br />
Tassal die Rezeptur des Lachsgerichts<br />
und das neue Verpackungskonzept<br />
aufeinander ab. Nach Entwicklung<br />
eines Prototyps wurde in<br />
der Produktionsstätte von Tassal in<br />
Margate eine Testcharge hergestellt.<br />
Dabei stellte MULTIVAC sein<br />
umfassendes Know-how im Bereich<br />
der Lebensmittelverpackung<br />
bereit. „Mit dem von MULTIVAC<br />
vorgeschlagenen Verpackungskonzept<br />
haben wir eine höhere Produktivität<br />
und eine höhere Haltbarkeit<br />
des Produkts erreicht. Die Tief-<br />
ziehverpackungsmaschinen von<br />
MULTIVAC bieten uns auch sehr<br />
viele Vorteile, vor allem, was die<br />
Prozesssicherheit angeht: Wir<br />
erzielen gleichbleibend konstante<br />
Vakuumwerte“, betont F&E-Leiter<br />
Kevin Horgan von Tassal.
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
„Wir haben ein fantastisches<br />
Produkt auf den Markt gebracht“<br />
Tassal beschreibt die Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />
Über seine Erfahrungen mit den<br />
Teams von MULTIVAC und MYLAR ®<br />
COOK sprachen wir mit Kevin Horgan,<br />
Leiter Forschung und Entwicklung<br />
bei Tassal Group Ltd.<br />
Herr Horgan, worin lag die besondere<br />
Herausforderung dieses Entwicklungsprojekts?<br />
Horgan: Unser Zeitrahmen war<br />
sehr, sehr eng: Coles hat uns im<br />
Juni 2011 mit der Entwicklung eines<br />
ofenfertigen Lachsgerichts beauftragt.<br />
Der nationale Produktstart in<br />
über 700 Supermärkten war für den<br />
3. Oktober 2011 vorgesehen. Es<br />
blieben uns also genau drei Monate<br />
Zeit. Dabei sollte das Produkt auf<br />
einer Verpackungstechnologie basieren,<br />
die so in Australien bisher<br />
noch nie eingesetzt wurde.<br />
Sie haben sich für die Herstellung<br />
von ofenfertigen Verpackungen<br />
mit MYLAR ® -COOK-Folie auf einer<br />
Tiefziehverpackungsmaschine von<br />
MULTIVAC entschieden. Welche<br />
Erfahrungen haben Sie mit dem<br />
Lieferanten und dessen Technologie<br />
gemacht?<br />
Horgan: Durch das neue Verpackungskonzept<br />
von MULTIVAC waren<br />
wir in der Lage, alle kundenseitigen<br />
Anforderungen zu erfüllen.<br />
MULTIVAC und der Folienhersteller<br />
DuPont Teijin haben maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass wir den Produktstart<br />
am 3. Oktober erfüllen<br />
konnten.<br />
Gab es während des Projekts unerwartete<br />
Herausforderungen zu<br />
lösen?<br />
Horgan: Das Tiefziehwerkzeug der<br />
R 245 von MULTIVAC musste umgebaut<br />
werden, um tiefere Kavitäten<br />
zu schaffen. Dies wurde schnell<br />
und unkompliziert umgesetzt.<br />
Welches Feedback haben Sie kundenseitig<br />
erhalten?<br />
Horgan: Das Feedback unseres<br />
Kunden war extrem positiv. Ich<br />
glaube, dass das ofenfähige Lachsgericht<br />
ein großer Erfolg am Markt<br />
werden kann, und wir planen den<br />
Start weiterer Produkte für die nahe<br />
Zukunft.<br />
Ihr Fazit?<br />
Horgan: Dieses Entwicklungsprojekt<br />
ist ein bemerkenswertes Beispiel<br />
dafür, was ein Team von<br />
Fachleuten aus unterschiedlichen<br />
Unternehmen erreichen kann,<br />
wenn sie ein gemeinsames Ziel verfolgen.<br />
Wir haben ein fantastisches<br />
Produkt auf den Markt gebracht, in<br />
der gewünschten Zeit und zur vollen<br />
Zufriedenheit unseres Kunden.<br />
| 41
| 42<br />
UPDATE CONSUMER & INDUSTRIAL<br />
Delikatessen für Hund und Katze<br />
Darwin’s Natural Pet Products – neues Verpackungskonzept erhöht Effizienz<br />
Der Tierfutterhersteller Darwin’s Natural Pet Products hat mit Hilfe einer R 105 Tiefziehverpackungsmaschine<br />
von MULTIVAC sein Verpackungskonzept revolutioniert.<br />
Das in Seattle ansässige Unternehmen<br />
stellt natürliche, getreidefreie<br />
Tiernahrung aus rohem Fleisch her.<br />
Die Produkte werden direkt an die<br />
Kunden vertrieben. Darwin’s zeichnet<br />
sich vor allem dadurch aus,<br />
dass es nur die frischesten Zutaten<br />
verwendet, die qualitativ gleichermaßen<br />
hochwertig sind wie Zutaten<br />
in der Lebensmittelindustrie.<br />
Das Futter für Hunde und Katzen<br />
wird sorgfältig mit Huhn, Rind,<br />
Truthahn, Ente und unter Beigabe<br />
von Gemüse, wie zum Beispiel<br />
Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis und<br />
Sellerie, zubereitet.<br />
Die von Tierärzten entwickelten<br />
Rezepte, die über die Anforderungen<br />
der AAFCO-Richtlinien (Association<br />
of American Feed Control<br />
Officials)* hinaus geprüft werden,<br />
bilden die Basis einer herausragenden<br />
Ernährung für Hunde und<br />
Katzen und tragen so erwiesenermaßen<br />
zu einem gesunden und langen<br />
Leben der Haustiere bei.<br />
„Tierbesitzer, die sich für<br />
Darwin’s entscheiden, haben sich<br />
im Vorfeld ausführlich informiert<br />
und wissen die Vorteile einer natürlichen<br />
Ernährung aus rohem Fleisch<br />
für ihre Haustiere zu schätzen“, so<br />
Gray Tashjian, der Gründer des Unternehmens.<br />
„Unsere Kunden vertrauen<br />
darauf, dass wir ein Produkt<br />
mit einer konstanten Qualität ohne<br />
Kompromisse liefern, und dies nehmen<br />
wir äußerst ernst.“<br />
Seine Verpflichtung gegenüber<br />
Haustieren und ihren Besitzern, die<br />
die Nahrung von Darwin’s über<br />
ein Abonnement mit regelmäßigen<br />
Lieferungen beziehen, möchte das<br />
Unternehmen selbstverständlich<br />
auch hinsichtlich der Produktver-<br />
packung erfüllen. Nach einem Ge-<br />
spräch mit MULTIVAC traf Tashijan<br />
die Entscheidung, das Verpackungskonzept<br />
für seine Produkte<br />
grundlegend zu erneuern.<br />
Die Herausforderung: kleine<br />
Mengen dicht verpacken<br />
Zuvor verwendete Darwin’s vorgefertigte<br />
Folienbeutel, aus denen<br />
0,5-kg- oder 1-kg-Packungen hergestellt<br />
wurden. Die Produkte wurden<br />
tiefgefroren gelagert und an<br />
die Kunden versendet. Die Etikettierung<br />
erfolgte manuell auf der<br />
Vorder- und Rückseite der Beutelverpackungen.<br />
Um eine Konden-<br />
satbildung zu vermeiden, die sich<br />
negativ auf die Etiketten auswirkt,<br />
mussten die Packungen vor dem<br />
Etikettieren akklimatisiert werden.<br />
Das Befüllen der Folienbeutel, die<br />
Etikettierung sowie die Akklimati-
sierung derselben erwiesen sich<br />
als eine sehr arbeitsintensive und<br />
ineffiziente Verpackungsmethode.<br />
Darüber hinaus konnte die<br />
Dichtheit der Packungen durch die<br />
Tatsache beeinträchtigt werden,<br />
dass Folienbeutel zur Faltenbildung<br />
neigen. Undichte Verpackungen<br />
werden in der Lebensmittelindustrie<br />
als „Leakers“ bezeichnet und<br />
verursachen beim Hersteller große<br />
Kosten aufgrund von Produkt-<br />
verlusten sowie des Aufwands für<br />
Wiederverpackung oder Produktretouren.<br />
Weitere Nachteile lagen darin,<br />
dass die Vakuumbeutel nur schwierig<br />
zu öffnen waren und der gesamte<br />
Beutelinhalt unabhängig von der<br />
eigentlich benötigten Menge aufgetaut<br />
werden musste. Nach der<br />
Empfehlung von Darwin’s ist ein<br />
aufgetautes Päckchen nach dem<br />
Öffnen innerhalb von 48 Stunden<br />
aufzubrauchen, was vor allem Besitzern<br />
von kleineren Haustieren<br />
Schwierigkeiten bereitete.<br />
Die Lösung: bedruckte Folien und<br />
praktische Portionspäckchen<br />
Darwin’s hat seine Verpackung mit<br />
Hilfe einer neuen R 105 Tiefziehverpackungsmaschine<br />
von MULTIVAC<br />
revolutioniert. In dieser kompakten<br />
und wirtschaftlichen Anlage können<br />
Packungen von der Folienrolle<br />
hergestellt werden. Vorgefertigte,<br />
teurere Folienbeutel werden überflüssig.<br />
Durch den Einsatz einer vorgedruckten<br />
Oberfolie in Verbindung<br />
mit einem Thermotransferdrucker<br />
entfallen darüber hinaus der Bedarf<br />
an Papieretiketten und das kostspielige,<br />
zeitaufwändige manuelle<br />
Anbringen der Etiketten. Gleichzeitig<br />
ermöglicht die Verwendung der<br />
bedruckten Folie dem Unternehmen,<br />
mit einer anspruchsvolleren<br />
und attraktiveren Markenidentität<br />
aufzuwarten und es dadurch selbst<br />
mit den härtesten Konkurrenten<br />
aufnehmen zu können.<br />
Jetzt wird das Produkt in einer<br />
praktischen 1-kg-Packung verkauft,<br />
die aus vier perforierten Portionspäckchen<br />
mit jeweils 250 g besteht.<br />
Kunden haben dadurch den Vorteil,<br />
Päckchen separat auftauen zu können<br />
und so immer ein frisches<br />
Produkt zur Hand zu haben. Mit<br />
Hilfe einer Peel-Ecke lassen sich die<br />
Päckchen bequem öffnen.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Des Weiteren hat die qualitativ<br />
hochwertige und zuverlässige<br />
Siegelnaht der Tiefziehverpackung<br />
das Auftreten von undichten Verpackungen<br />
buchstäblich beseitigt.<br />
„Wir lieben MULTIVAC“, so<br />
Tashjian. „Dies ist definitv eine Verpackungslösung,<br />
die unseres Produkts<br />
würdig ist.“<br />
Erfahren Sie mehr über die natürliche<br />
Tiernahrung von Darwin’s<br />
unter: www.darwinspet.com.<br />
*AAFCO-Richtlinien: Die Association of American Feed Control Officials (AAFCO) ist eine freiwillige Vereinigung aus<br />
kommunalen, staatlichen und bundesstaatlichen Behörden mit dem Ziel, den Verkauf und Vertrieb von Futtermitteln und<br />
Heilmitteln für Tiere zu regulieren.<br />
| 43
| 44<br />
UPDATE FOOD<br />
Verpacken mit<br />
modifizierter Atmosphäre<br />
Die Hospices Civils de Lyon nutzen in ihrer Zentralküche einen MULTIVAC Traysealer T 700<br />
In der größten Krankenhausküche Frankreichs bereiten ca. 100 Mitarbeiter 11.000 Mahlzeiten pro Tag zu. Die<br />
Bestandteile der Menüs werden in Schalen aus Polypropylen (PP) verpackt. Dabei kommt unter anderem der<br />
Traysealer T 700 von MULTIVAC zum Einsatz.<br />
Die Generaldirektion der Hospices<br />
Civils de Lyon (HCL) beschloss im<br />
Jahr 2004, die logistischen Aktivitäten<br />
ihrer Krankenhäuser unter einem<br />
Dach in einem Lyoner Vorortviertel<br />
zu bündeln. Im Zuge dessen<br />
wurden drei Zentralküchen zu einer<br />
zusammengefasst. Im September<br />
2010 nahm sie ihren Betrieb auf.<br />
100 Mitarbeiter bereiten hier pro<br />
Tag 11.000 Mahlzeiten zu. Das entspricht<br />
40 verschiedenen Tagesmenüs,<br />
unter denen auch spezielle<br />
Diäten bzw. Zubereitungen mit geänderter<br />
Textur zu finden sind. Diese<br />
Kapazität wird ab <strong>2012</strong> auf 15.000<br />
Mahlzeiten pro Tag ausgebaut.<br />
Die Einrichtung stellt die zurzeit<br />
größte Krankenhausküche Frankreichs<br />
dar; das Investitionsvolumen<br />
betrug 25 Mio. EUR, von denen vier<br />
Mio. EUR in Anlagen und techni-<br />
sche Einrichtungen flossen. Der<br />
Produktionsstandort ist schon aufgrund<br />
seiner innovativen Technologien<br />
bemerkenswert. Nachhaltigkeit<br />
ist ein wichtiges Thema, bei<br />
dem Energieeffizienz und angenehme<br />
Arbeitsbedingungen – etwa<br />
mit Tageslicht ausgestattete Kühl-<br />
räume – Hand in Hand gehen. Die<br />
gesamte Einrichtung, insbesondere<br />
jedoch die Bereiche Zubereitung<br />
und Verpackung, arbeitet mit industriellen<br />
Lösungen, die sowohl<br />
die Qualität als auch die Logistik<br />
optimieren.<br />
Bei der Auswahl der Techno-<br />
logien war die Frage ausschlag-<br />
gebend, ob damit die qualita-<br />
tiven und logistischen Zielsetzungen<br />
erreicht und die Arbeitsvorgänge<br />
effizient gestaltet werden<br />
können.<br />
Der Traysealer T 700 von MULTIVAC verpackt die Menüs mit modifizierter Atmosphäre.<br />
Verpacken mit dem Traysealer<br />
T 700<br />
Die Bestandteile der Menüs werden<br />
in Schalen aus PP verpackt. Dabei<br />
wird parallel zu den herkömm-<br />
lichen Verpackungstechnologien<br />
auch das Verpacken mit modifizierter<br />
Atmosphäre eingesetzt. Hierfür<br />
hat die Lyoner Krankenhaus-<br />
küche sich entschlossen, in einen<br />
Traysealer T 700 von MULTIVAC zu<br />
investieren. Dieser ist mittlerweile<br />
seit fast einem Jahr in Betrieb. Mit<br />
dieser Maschine werden unter anderem<br />
folgende Produkte verpackt:<br />
Rohkost, Kompott, Desserts sowie<br />
unterschiedliche Fleischprodukte.<br />
Die abgepackten Speisen sehen<br />
appetitlich aus und ihre bakteriologischen<br />
und organoleptische Produkteigenschaften<br />
bleiben durch
11.000 Mahlzeiten werden in der Krankenhausküche pro Tag zubereitet.<br />
den Einsatz der MAP-Technologie<br />
einwandfrei erhalten.<br />
Ein wesentlicher Vorteil des Verpackens<br />
mit modifizierter Atmosphäre<br />
liegt zudem in einer von<br />
vier auf sieben Tage verlängerten<br />
Haltbarkeitsdauer. Diese kann nach<br />
einem Optimierungszeitraum der<br />
Produktion bei Mahlzeiten mit veränderter<br />
Textur auf zehn Tage und<br />
bei üblichen Gerichten noch mehr<br />
verlängert werden. Diese längere<br />
Haltbarkeit ermöglicht eine Rationalisierung<br />
der Produktion, da<br />
Mahlzeiten in größere Serien verpackt<br />
werden sowie Logistik und<br />
Qualität optimiert werden können.<br />
Die neue und komplexere Anlage<br />
hat für das Bedienpersonal eine<br />
Schulung und Anlernzeit erforderlich<br />
gemacht, die gemeinsam von<br />
MULTIVAC und dem Personal der<br />
hauseigenen Instandhaltungsabteilung<br />
sichergestellt wurden. Klare<br />
Auch Obst bleibt durch die eingesetzte MAP-Technologie länger frisch.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Vorteile der Investition in diese<br />
Anlage bestehen in ihrer Robustheit,<br />
Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit<br />
und leichten Reinigung,<br />
wobei die Reaktions-<br />
bereitschaft und Kompetenz des<br />
MULTIVAC Kundendienstes ebenfalls<br />
einen großen Zusatznutzen<br />
darstellen. Was die Wartung betrifft,<br />
so hebt die Zentralküche vor<br />
allem die Zugänglichkeit zu allen<br />
Funktionen und die unterschied-<br />
lichen Einstellungen des Traysealers<br />
T 700 als besonders bedienerfreundlich<br />
hervor.<br />
Mit dem Abpacken unter modifizierter<br />
Atmosphäre und der<br />
Wahl des Traysealers T 700 von<br />
MULTIVAC werden die Erwartungen<br />
der Verantwortlichen optimal<br />
erfüllt.<br />
| 45
| 46<br />
UPDATE FOOD<br />
Pralinen in Trays<br />
MULTIVAC Smart Sealing für die Süßwarenindustrie<br />
Pralinen auf einem Traysealer zu verpacken, gilt als wirtschaftlich attraktive Alternative zu den herkömm-<br />
lichen Verfahren. Sie setzt aber eine neue Auslegung des Tray-Formats und Änderungen in der Prozess-<br />
führung voraus.<br />
Pralinen sind das ganze Jahr über<br />
ein beliebtes Geschenk und werden<br />
in großen Mengen vom Verbraucher<br />
nachgefragt. Da muss am<br />
Point of Sale (POS) nicht nur die<br />
Qualität, sondern auch der Preis<br />
stimmen. Ein bedeutender Kostenfaktor<br />
in der Lebensmittel- und<br />
Süßwarenindustrie ist die Verpackung.<br />
Diese ist bei Schokoladenartikeln,<br />
insbesondere bei den Pralinen,<br />
vergleichsweise aufwändig<br />
gestaltet und herzustellen.<br />
Bei der klassischen Pralinenverpackung<br />
handelt es sich in der<br />
Regel um eine Kunststoffschale mit<br />
Mulden, die zunächst mit den Schokoladenkonfekten<br />
befüllt und dann<br />
mit einem Papier- oder Polster-<br />
kissen belegt wird. Anschließend<br />
wird die Schale in Kunststofffolie<br />
eingeschweißt und in eine Umverpackung<br />
aus Karton eingebracht.<br />
Alternative: Verpacken mit<br />
Traysealern<br />
Eine mögliche Alternative ist das<br />
Verpacken mit einem Traysealer.<br />
Dabei wird das mit Pralinen befüllte<br />
Tray nicht in Folie eingeschweißt,<br />
sondern mit einer Deckelfolie versiegelt.<br />
Das hat den Vorteil, dass<br />
keine Auflage aus Papier oder<br />
Kunstfasern benötigt wird, denn<br />
die Folie bietet einen ausreichenden<br />
Schutz für die empfindlichen<br />
Produkte. Auch auf die Umverpackung<br />
aus Karton kann eventuell<br />
verzichtet werden. Auf diese Weise<br />
ergeben sich erhebliche Einsparpotenziale<br />
im Bereich des Verpa-<br />
ckungsmaterials. Zudem kann die<br />
Kartonverpackung als Differenzierungsmerkmal<br />
für eine Zweimarkenstrategie<br />
genutzt werden: Die<br />
Produkte der Erstmarke würden in<br />
diesem Fall in Karton verpackt,<br />
während die Produkte der Zweitmarke<br />
ohne Umverpackung an den<br />
POS gehen.<br />
Neuauslegung des Tray-Formats<br />
Um Pralinen auf einem Traysealer<br />
verpacken zu können, muss das<br />
Format des Kunststoff-Trays allerdings<br />
in einigen Punkten optimiert<br />
werden. Zum einen muss es aus<br />
siegelfähigen Materialien gefertigt<br />
werden. Design und Geometrie des<br />
Trays müssen einen Siegelrand<br />
vorsehen, der bei herkömmlichen<br />
Pralinen-Trays in der Regel nicht<br />
vorhanden ist.<br />
Wichtig ist, dass der Siegelrand<br />
einen gewissen Mindestabstand zu<br />
den Pralinen hat. Die Schokoladenstücke<br />
könnten sonst durch die Hitze<br />
beeinträchtigt werden, die beim<br />
Siegelvorgang eingesetzt wird. Gegebenenfalls<br />
muss die Geometrie<br />
der Kavitäten, also der Mulden, in<br />
die die Pralinen eingelegt werden,<br />
angepasst werden. Dabei lassen<br />
sich auch Siegelstege zwischen<br />
den einzelnen Kavitäten einbauen,<br />
um zu gewährleisten, dass die Pralinen<br />
beim Transport des befüllten<br />
Trays sicher in den Mulden gehalten<br />
werden. Außerdem besteht die<br />
Möglichkeit, die Pralinen-Trays mit<br />
einer Aufreißecke auszustatten, um<br />
sie verbraucherfreundlicher zu gestalten.<br />
Bei der Umstellung auf das Verpacken<br />
mit Traysealern muss auch<br />
die Steifigkeit der Trays berücksichtigt<br />
werden. Reicht diese nicht aus,<br />
muss das eingesetzte Material verändert<br />
werden. Die typischen Pralinen-Trays<br />
werden meist aus sehr<br />
dünnen Kunststoffmaterialien ge-
fertigt und haben eine geringe<br />
Standfestigkeit. Deshalb sind sie<br />
für die Verarbeitung in einem Traysealer<br />
nicht geeignet, da beim Siegelvorgang<br />
auch hohe Drücke auf<br />
die Materialien wirken.<br />
Gemeinsam mit verschiedenen<br />
Tray-Herstellern hat MULTIVAC<br />
eine Reihe von Optimierungen bei<br />
Pralinen-Trays durchgeführt. Daraus<br />
resultierte eine komplette Neuauslegung<br />
des Tray-Formats.<br />
Höherer Ausstoß mit<br />
Smart Sealing <br />
Was den Siegelvorgang im Traysealer<br />
betrifft, haben Süßwarenhersteller<br />
und Lohnverpacker zwei<br />
Möglichkeiten: Sie können die Pralinenpackungen<br />
einfach nur versiegeln<br />
oder beim Versiegeln der Pralinen-Trays<br />
einen Atmosphärenaus-<br />
tausch durchführen. Durch die Verpackung<br />
der Schokoladenprodukte<br />
mit modifizierter Atmosphäre<br />
(MAP) werden Haltbarkeit und organoleptische<br />
Eigenschaften nochmals<br />
optimiert.<br />
In der Regel werden Pralinenpackungen<br />
jedoch einfach „nur“ versiegelt.<br />
MULTIVAC hat hierfür<br />
das so genannte Smart-Sealing-<br />
Konzept für Anwendungen ohne<br />
Atmosphärenaustausch entwickelt.<br />
Da der Prozessschritt des Atmo-<br />
sphärenaustausches entfällt, können<br />
die Taktzeiten deutlich reduziert<br />
werden.<br />
Darüber hinaus hat MULTIVAC<br />
eine neuartige Werkzeugtechno-<br />
logie mit einfachem Aufbau entwickelt,<br />
die kostengünstiger und ressourcenschonender<br />
ist. Die Tray-<br />
Versiegelung erfolgt mit Hilfe energieeffizienter,<br />
elektrischer Hubwerke.<br />
Für den Siegelvorgang wird keine<br />
Druckluft benötigt. Ebenso ist<br />
für die Kühlung des Siegelwerkzeugs<br />
kein Kühlwasser mehr notwendig,<br />
da die Wärme kontrolliert<br />
abgeführt wird.<br />
Je nach Zuführungsmodus sind<br />
bei einem T 700 mit Smart-Sealing-<br />
Technologie mehr als 20 Takte pro<br />
Minute möglich. Dies entspricht bei<br />
einem fünfnutzigen Werkzeug einem<br />
Maschinenausstoß von mehr<br />
als 100 Packungen pro Minute.<br />
Optimierte Siegelwerkzeuge<br />
Für die Verpackung von Pralinen<br />
wurden die Werkzeuge der automatischen<br />
Traysealer mit innovativen<br />
Siegelkonturen ausgestattet. Durch<br />
die neue Formgebung wird eine<br />
möglichst geringe thermische und<br />
mechanische Beeinträchtigung des<br />
Trays und des Packguts erzielt. Für<br />
besonders sensible Produkte, wie<br />
etwa Pralinen mit Füllung, kann<br />
MULTIVAC die Traysealer auch<br />
mit wassergekühlten Siegelwerkzeugen<br />
ausstatten. Dadurch wird<br />
nur dort Hitze eingebracht, wo dies<br />
unbedingt notwendig ist.<br />
Automatisierung auf ganzer Linie<br />
Eine typische Pralinenverpackungslinie<br />
ist modular aufgebaut. Multi-<br />
Picker legen die Pralinen auto-<br />
matisiert in die Mulden ein. Der<br />
Transport der Trays zum Traysealer<br />
erfolgt meist mit Hilfe einer Kettenzuführung.<br />
Nach der Versiegelung<br />
werden die Trays automatisch in<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
eine Umverpackung, zum Beispiel<br />
einen Karton, eingebracht.<br />
Alle Module sind an die Anforderungen<br />
der Süßwarenindustrie<br />
angepasst: Greifer, Seitenfüh-<br />
rungen sowie der Bandübergang<br />
in den Traysealer gewährleisten<br />
einen schonenden Transport der<br />
befüllten Trays.<br />
Pralinenpackungen sind sehr<br />
sensibel und leicht. Pralinen können<br />
aus der Packung fallen, falls<br />
der Transport der Trays zu ruckartig<br />
verläuft. Zur Gewährleistung eines<br />
präzisen Transports und einer präzisen<br />
Positionierung der Trays hat<br />
MULTIVAC die Servotechnologie<br />
des T 700 optimiert.<br />
Soll der T 700 in eine bestehende<br />
Verpackungslinie integriert werden,<br />
können über eine Standard-<br />
Synchronisation Schnittstellen ein-<br />
gerichtet werden. Anhand einer<br />
Programmänderung in der Steuerung<br />
kann das Bedienpersonal zum<br />
Beispiel die Positionierung der<br />
Trays und die Geschwindigkeit individuell<br />
einstellen.<br />
Bei Bedarf stattet MULTIVAC die<br />
Traysealer in automatisierten Linien<br />
auch mit einem so genannten<br />
„Transit-Band“ aus. Auf diese Weise<br />
können in der automatisierten<br />
Linie zusätzlich auch unversiegelte<br />
Trays produziert werden. Diese<br />
laufen dann einfach durch den<br />
Traysealer durch, ohne versiegelt<br />
zu werden. Damit lässt sich die<br />
Linie noch flexibler nutzen.<br />
| 47
| 48<br />
UPDATE FOOD<br />
Premium-Verpackung für<br />
Premium-Fisch<br />
Das britische Unternehmen Sealord Caistor nutzt Traysealer von MULTIVAC<br />
Das Unternehmen Sealord Caistor verwendet zum Verpacken seiner Premium-Fischprodukte für die britische<br />
Supermarktkette Waitrose den Traysealer T 700 von MULTIVAC.<br />
Sealord Caistor mit Firmensitz in<br />
Lincolnshire, Großbritannien, gehört<br />
zu Sealord, einem großen neuseeländischen<br />
Unternehmen, das<br />
über den „Vertrag des Waitangi-<br />
Fischereiausschusses“ zu gleichen<br />
Teilen Eigentum der Maori und des<br />
japanischen Unternehmens Nippon<br />
Suisson ist.<br />
Sealord ist einer der Hauptlieferanten<br />
von Fisch für die Supermarktkette<br />
Waitrose in Großbritannien.<br />
Das Unternehmen verarbeitet<br />
eine große Auswahl an Fischen und<br />
Meeresfrüchten: Scholle, Scampi,<br />
Seeteufel, Jakobsmuscheln und<br />
Schellfisch. Es hat sich insbe-<br />
sondere auf die Herstellung von panierten<br />
Fischprodukten der Premium-Eigenmarke<br />
von Waitrose, wie<br />
Scampi, Schellfischfilets, Kabeljau-<br />
Happen, Kabeljau-Fischstäbchen,<br />
Schellfisch, Seehechtfilets sowie<br />
die Lieblingsspeise der Engländer<br />
– Fish and Chips – spezialisiert.<br />
Vor der Zusammenarbeit mit<br />
MULTIVAC füllte Sealord die meisten<br />
seiner Produkte in vorgefertigte<br />
Trays, die anschließend in einem<br />
Schlauchbeutel verpackt wurden.<br />
Das Unternehmen hatte großes Interesse<br />
daran, die Verpackungskosten<br />
zu reduzieren und die Ge-<br />
Vertrag des Waitangi-Fischereiausschusses<br />
Der „Te Ohu Kai Moana“ ist der Vertrag des<br />
Waitangi-Fischereiausschusses. Er wurde<br />
im Jahr 1992 eingesetzt, um den Fischereiausschuss<br />
der Maori abzulösen, der 1989<br />
eingerichtet worden war, um den Maori<br />
Fischereiressourcen von der englischen<br />
Krone zurückzugeben und deren letztendliche<br />
Aufteilung zu regeln.<br />
samterscheinung der Waitrose-<br />
Eigenmarkenprodukte zu verbessern.<br />
Der Einsatz eines Traysealers<br />
schien die ideale Lösung für einen<br />
kosteneffizienten Verpackungsvorgang<br />
und eine professionelle Erscheinungsform<br />
der Verpackung.<br />
Um den besten Partner zu finden,<br />
formulierte das Unternehmen<br />
einige Kriterien, die letztendlich zur<br />
Wahl von MULTIVAC führten. Zunächst<br />
galt es zu berücksichtigen,<br />
dass die panierten Produkte dazu<br />
neigen, sich innerhalb der Trays hin<br />
und her zu bewegen. Daher fand<br />
die MULTIVAC Anlage mit ihrem<br />
rüttelfreien und voll steuerbaren<br />
elektrischen Vorschubsystem sowie<br />
ihren anderen über Servomotoren<br />
gesteuerten Komponenten großen<br />
Zuspruch. Das hygienische<br />
Design war ebenso ein wichtiger<br />
Aspekt wie die Möglichkeit eines<br />
Innenschnitts, mit dem der Verpackung<br />
ein attraktiveres Aussehen<br />
verliehen werden kann. Schließlich<br />
bestand eines der wichtigsten Kriterien<br />
in dem besonders guten<br />
Kundendienst, den MULTIVAC UK<br />
sowohl über das Telefon-Helpdesk<br />
als auch sein spezielles Schulungscenter<br />
gewährleisten kann.<br />
25 regionale Service-Techniker<br />
sind in ganz Großbritannien angesiedelt,<br />
um die Kunden jederzeit zu<br />
unterstützen.<br />
Die erste Phase dieses Projekts<br />
sah zwei Traysealer T 700 vor. Nach<br />
der erfolgreichen Installation, Abnahme<br />
und Inbetriebnahme dieser<br />
Anlagen stieg der Umsatz der verpackten<br />
Produkte jedoch derart,<br />
dass nach einem Jahr ein dritter<br />
T 700 angeschafft wurde, um die<br />
größeren Volumina zu bewältigen<br />
und zusätzliche Flexibilität zu ermöglichen.<br />
„MULTIVAC hat uns mit<br />
den T 700 Traysealern erfolgreich<br />
dabei unterstützt, unser Geschäft<br />
auszubauen und in Partnerschaft<br />
zusammenzuarbeiten. Wir sind in<br />
einer guten Position, um ein nachhaltiges<br />
Geschäftswachstum zu<br />
generieren“, freut sich Katarina<br />
Peacock, technische Leiterin bei<br />
Sealord Caistor.
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Für wohlschmeckende, natürliche<br />
und lang haltbare Produkte<br />
Die HPP-Technologie von MULTIVAC erobert Australien<br />
In der australischen Nahrungsmittelindustrie soll mit der Einführung von Longfresh, einem neuen, in Sydney<br />
ansässigen Lebensmittelverarbeitungs-, -verpackungs- und Logistikunternehmen, demnächst ein frischer<br />
Wind wehen. MULTIVAC hat daran maßgeblichen Anteil.<br />
Longfresh wird den Betrieb offiziell<br />
am 26. November <strong>2012</strong> aufnehmen.<br />
Das Unternehmen wurde mit dem<br />
Ziel gegründet, die Haltbarkeit von<br />
gesunden, nahrhaften Lebensmitteln<br />
zu verlängern. Es will sich auf<br />
die Lohnbearbeitung, Kühllagerung<br />
und Logistik für den australischen<br />
Markt spezialisieren. Longfresh<br />
befindet sich im Besitz von Food-<br />
service-Spezialisten, die das Unternehmen<br />
auch operativ leiten. Sie<br />
verfügen über langjährige Erfahrungen<br />
in dieser Branche und sind<br />
bestens mit dem gegenwärtigen<br />
australischen Markt vertraut.<br />
HPP – die Antwort auf den aktuellen<br />
Trend im Lebensmittelkonsum<br />
Um zu gewährleisten, dass die<br />
australischen Lebensmittelhersteller<br />
einen Zugang zur HPP-Technologie<br />
erhalten, wird Longfresh in eine<br />
MULTIVAC HPP-Anlage mit einer<br />
Kapazität von 160 Litern investieren.<br />
„Wir glauben an den Erfolg von<br />
Longfresh in Australien, weil die lokalen<br />
Lebensmittelhersteller stets<br />
darum bemüht sind, ihre Produkte<br />
dem Geschmack und den ge-<br />
sunden Ernährungsgewohnheiten<br />
der Gesellschaft anzupassen“, so<br />
Graeme McCormack, Managing<br />
Director von Longfresh. „Die Tat-<br />
sache, dass die HPP-Technologie<br />
von MULTIVAC den australischen<br />
Lebensmittelherstellern ermöglicht,<br />
auf die Beigabe von Zusätzen<br />
und Konservierungsmitteln zu verzichten<br />
sowie die Haltbarkeit der<br />
Produkte zu verlängern, ist für die<br />
lokalen Lebensmittelhersteller von<br />
großem Interesse. Dies wird auch<br />
der Haupttreiber für das Wachstum<br />
unseres Geschäfts sein“, fügt<br />
McCormack hinzu.<br />
Im Rahmen seines Engagements<br />
in der australischen<br />
Nahrungsmittelindustrie wird<br />
MULTIVAC Longfresh maßgeblich<br />
dabei unterstützen, den lokalen<br />
Markt über die Vorteile der HPP-<br />
Technologie und deren Beitrag zur<br />
Verlängerung der Haltbarkeit von<br />
Nahrungsmitteln zu informieren.<br />
„MULTIVAC hat sich den australischen<br />
Lebensmittelherstellern verschrieben.<br />
Durch unsere Einführung<br />
der HPP-Technologie mit<br />
Longfresh in Sydney können wir<br />
gewährleisten, dass die steigende<br />
Nachfrage der Verbraucher nach<br />
Produkten, die nahrhaft, wohlschmeckend,<br />
lang haltbar und frei<br />
von Zusätzen sind, erfüllt wird“,<br />
so Andrew Hutchison, Managing<br />
Director von MULTIVAC Australia.<br />
| 49
| 50<br />
UPDATE FOOD<br />
Basis für nachhaltiges Wachstum<br />
Die Metzgerei Linder in Glottertal hat den Einstieg in das<br />
automatische Tiefziehverpacken vollzogen<br />
Die Metzgerei Linder in Glottertal ist 2008 in das automatische Tiefziehverpacken<br />
eingestiegen. 2011 investierte der Betrieb in eine weitere<br />
Tiefziehverpackungsmaschine. Seither konnte Linder seine Produktion<br />
um 30 Prozent steigern. Der Umsatz wächst im zweistelligen Bereich.<br />
Linder ist ein typischer Familienbetrieb,<br />
der in der vierten Generation<br />
Fleisch-, Wurst- und Räucherwaren<br />
in eigener Produktion herstellt. Der<br />
Name Linder bürgt im Badischen<br />
für hohe Qualität. Mit rund 60 Mitarbeitern<br />
verarbeitet die Metzgerei<br />
ausschließlich Fleischerzeugnisse<br />
aus der Region und heimisches<br />
Wild aus eigener Jagd. Das Unternehmen<br />
vertreibt seine Qualitätsprodukte<br />
sowohl über eigene<br />
Läden als auch über den Lebensmitteleinzelhandel,<br />
den er unter anderem<br />
mit Grillwürsten, Wurstaufschnitt<br />
und Wurstsalat beliefert.<br />
Trend zu regionalen Produkten<br />
Vor einigen Jahren sah Metzgermeister<br />
Linder die Chance zum<br />
Ausbau seines Betriebs. Ein großer<br />
Lebensmitteleinzelhändler fragte<br />
immer größere Mengen an Fleisch-<br />
und Wursterzeugnissen nach, um<br />
seine Kunden mit Qualitätsprodukten<br />
bedienen zu können. „Es gab<br />
damals nur ein Problem: Bis 2008<br />
haben wir unsere Fleisch- und<br />
Wurstwaren ausschließlich mit einer<br />
Vakuum-Kammermaschine in<br />
Beutel verpackt. Damit waren der<br />
Menge, die wir produzieren und<br />
verpacken konnten, Grenzen gesetzt“,<br />
erinnert sich der Metzgermeister.<br />
Daher beschloss Linder<br />
vom manuellen auf das autom-<br />
atische Verpacken umzustellen, um<br />
der steigenden Nachfrage gerecht<br />
werden zu können.<br />
Nach intensiven Marktrecherchen<br />
entschied sich die Metzgerei<br />
Linder für den Kauf einer<br />
MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschine<br />
vom Typ R 120 mit variablen<br />
Formatsätzen. Thomas Schäfer,<br />
der die Firma Linder im<br />
Außendienst betreut, beschreibt<br />
das Maschinenmodell wie folgt:<br />
„Die R 120 war zu diesem Zeitpunkt<br />
unsere kleinste Maschine.<br />
Sie ist unser erstes Economy-Modell:<br />
äußerst kompakt, mit weniger<br />
als drei Quadratmeter Stellfläche<br />
und einem wirklich attraktiven<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />
Die Metzgerei nutzte die R 120<br />
zunächst für das automatische Tief-<br />
ziehverpacken von Grillwürsten.<br />
Dann wurde das Tiefziehverpacken<br />
auf die Wurstsalate ausgeweitet.<br />
Zunächst wurden die selbst produzierten<br />
Salate in einer Tiefzieh-<br />
packung aus Weichfolie verpackt.<br />
Um die Einsatzmöglichkeiten der<br />
R 120 zu erweitern, wurde die Maschine<br />
kurze Zeit später auf Hartfolie<br />
umgestellt. „Die Umstellung<br />
erfolgte zum einen aus optischen<br />
Gründen: So ist die Verpackung aus<br />
Hartfolie in der Kühltheke um<br />
einiges attraktiver als die Weichfolienpackung.<br />
Zudem können wir<br />
jetzt auf der Tiefziehverpackungs-<br />
maschine auch geslicete Wurst-<br />
ware in Hartfolie verpacken. Dafür<br />
muss der jeweilige Bediener nur ein<br />
Werkzeug wechseln, was aber keine<br />
Schwierigkeit darstellt“, berichtet<br />
Linder. Die Hartfolienpackung<br />
wurde sofort vom Verbraucher und<br />
vom Handel akzeptiert.<br />
Produktion wächst um 30 Prozent<br />
Im Jahr 2011 investierte die Metzgerei<br />
Linder in eine zweite Tief-
Idyllische Landschaft: das Glottertal im Schwarzwald.<br />
ziehverpackungsmaschine, die<br />
R 105. Dieses Modell kam Anfang<br />
2009 auf den Markt und ist für die<br />
Herstellung von Verpackungen mit<br />
kleineren Abmessungen sowie für<br />
die Fertigung kleinerer Losgrößen<br />
ausgelegt. „Durch ihre Standardkonfiguration<br />
und vordefinierte Basisformate<br />
bietet die R 105 ein<br />
ausgezeichnetes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis“, erläutert Thomas Schäfer.<br />
Darüber hinaus ist die R 105 mit<br />
einer modernen Steuerung ausgestattet,<br />
die eine hohe Benutzerfreundlichkeit<br />
und Flexibilität in der<br />
Anwendung ermöglicht. Das Modell<br />
entspricht dem MULTIVAC<br />
Hygiene Design TM .<br />
Durch die Umstellung vom manuellen<br />
auf das automatische Verpacken<br />
konnte die Metzgerei Linder<br />
ein Wachstum von mehr als 30 Prozent<br />
erzielen. Derzeit werden auf<br />
der R 120 etwa 4.000 Würste pro<br />
Stunde verpackt. Auf der R 105<br />
wurde der selbstgemachte Wurstsalat<br />
sowie geslicete Wurstware<br />
verpackt. „Aufgrund der einfachen<br />
Bedienbarkeit beider Maschinen<br />
war der Einstieg in das automa-<br />
tische Tiefziehverpacken sehr einfach.<br />
Mein Team war sofort von der<br />
neuen Technologie begeistert und<br />
wusste die Vorteile von Anfang an<br />
sehr zu schätzen“, sagt Metzgermeister<br />
Linder. Eine Anwenderschulung<br />
wurde vor Ort durchgeführt.<br />
Linder ist mit beiden Investitionen<br />
hochzufrieden: „Eine wichtige<br />
Voraussetzung für den Einstieg in<br />
das automatische Tiefziehverpacken<br />
war natürlich, dass der Absatz<br />
für die Wurstwaren durch den Vertrieb<br />
unserer Produkte über den<br />
Lebensmitteleinzelhändler gesichert<br />
war. Dadurch war unser Investitionsrisiko<br />
relativ gering. Unterm<br />
Strich haben wir eine jährliche<br />
Umsatzsteigerung im zweistelligen<br />
Bereich erzielt.“ Auch die Dorfmetzgerei,<br />
die die Linder-Produkte<br />
verkauft, verzeichnete gute Zuwächse<br />
bei lokalen Produkten.<br />
Sowohl bei der Vorbereitung<br />
der Kaufentscheidung wie auch<br />
im After-Sales-Bereich wurde die<br />
Metzgerei Linder von den Außen-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
dienstmitarbeitern von MULTIVAC<br />
gut unterstützt. „Herr Linder kam<br />
mit seiner Ehefrau ins Werk nach<br />
Wolfertschwenden. Dort fiel auch<br />
die Kaufentscheidung. Das Ehepaar<br />
Linder zeigte sich sehr beeindruckt<br />
von unserer Lieferfähigkeit“, berichtet<br />
Thomas Schäfer.<br />
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| 52<br />
UPDATE FOOD<br />
Wiederverschließbare<br />
Faltpackungen für Käse<br />
MULTIVAC entwickelt Verpackungslösung für Maaslander<br />
Nach Abschluss intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeiten entschloss sich das niederländische<br />
Unternehmen Maaslander dazu, für sein gesamtes Käsesortiment ein neues Verpackungskonzept einzuführen.<br />
MULTIVAC hat dafür eigens eine Verpackungslösung entwickelt. Zwischen der ersten Ideenfindung und der<br />
Produkteinführung lagen zwei Jahre.<br />
Der geslicete Käse wird in einer<br />
Faltpackung verpackt. Ein herausragender<br />
Vorteil dieses neuen<br />
Konzeptes ist die Reduzierung des<br />
Packmittelverbrauchs von über<br />
65 %. Dadurch kann das Unter-<br />
nehmen jährlich Einsparungen von<br />
rund 170.000 Euro erzielen. Darüber<br />
hinaus bietet die neue Ver-<br />
packung den Kunden mehrere Vorteile:<br />
Sie ist leicht zu öffnen und<br />
mit einem Wiederverschlusssystem<br />
ausgestattet. Dadurch kann<br />
der reine Geschmack des Käses<br />
länger bewahrt werden.<br />
In einer umfassenden Kundenumfrage<br />
schnitt das neue Verpackungskonzept<br />
von Maaslander<br />
deutlich besser ab als andere Verpackungen,<br />
die man am Point of<br />
Sale vorfindet. In ihrer Gesamt-<br />
beurteilung konnte die Faltpackung<br />
Daten und Fakten<br />
• Zur Herstellung der Faltpackung wird<br />
eine Verpackungslösung mit einer patentierten<br />
Falteinrichtung eingesetzt.<br />
• Länge der neuen Verpackungslinie:<br />
25 Meter<br />
• Die Faltpackung hat die Form eines<br />
Umschlags<br />
• Reduzierter Packmittelverbrauch durch<br />
Verarbeitung von dünnen Verbundfolien<br />
(65 % weniger Materialverbrauch im Vergleich<br />
zu vorheriger Verpackungslösung)<br />
• Hervorragende Wiederverschließbarkeit<br />
dank eines besonderen Etiketts<br />
• Flachere Packung hat geringen Platzbedarf<br />
am POS<br />
eine um 18 % bessere Resonanz als<br />
die Verpackungen anderer Käsemarken<br />
erzielen. Durch das neue<br />
grüngelbe Design ist die Verpackung<br />
einfach von den anderen Käsereiprodukten<br />
zu unterscheiden.<br />
Um die Anforderungen der Lebensmittelsicherheit<br />
zu erfüllen,<br />
besteht die Faltpackung aus einem<br />
zweifach versiegelten Umschlag –<br />
dies macht undichte Stellen und<br />
Risse in der Packung praktisch unmöglich.<br />
Die Wiederverschlussfunktion<br />
der Packung wird durch<br />
ein besonderes Etikett gewährleistet.<br />
„Dieses Etikett ermöglicht es,<br />
die Verpackung so häufig wiederzuverschließen,<br />
dass sie eigentlich<br />
noch lange, nachdem der Käse verzehrt<br />
wurde, verwendet werden<br />
könnte“, so Robin Bruinhorst, Senior<br />
Brand Manager bei Maaslander.<br />
Auch der Einzelhandel hat<br />
Grund zur Freude: Die flexible Verpackung<br />
ist flacher, wodurch mehr<br />
Maaslander-Packungen Platz im<br />
Regal finden.
Schweizer Kompetenzzentrum<br />
für Fleischverarbeitung<br />
Die Ernst Sutter AG hat in MULTIVAC den passenden Partner gefunden<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Im Jahr 2010 hat die Ernst Sutter AG ihre Frischfleischgewinnung und -verarbeitung in Bazenheid (Nordostschweiz)<br />
konzentriert. Mit einer Investition von 90 Millionen Franken konnte das Unternehmen seine Marktposition<br />
in der Aufbereitung von Frischfleisch stärken. Bei der Einrichtung ihrer Verpackungslösungen entschied<br />
sich Ernst Sutter für MULTIVAC.<br />
Die Ernst Sutter AG gehört zur<br />
genossenschaftlich organisierten<br />
Fenaco-Gruppe und ist der drittgrößte<br />
fleischverarbeitende Betrieb<br />
in der Schweiz. Im Jahr 2010 erwirtschaftete<br />
das Unternehmen rund<br />
587 Millionen Franken. Ernst Sutter<br />
beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter<br />
in sieben Produktionsbetrieben<br />
und beliefert Metzgerei-Fach-<br />
geschäfte und den Einzelhandel im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Im Herbst 2010 eröffnete die<br />
Ernst Sutter AG in Bazenheid ein<br />
neues Kompetenzzentrum für die<br />
Verarbeitung von Frischfleisch. Auf<br />
einer Fläche von 44.000 Quadrat-<br />
metern werden hier täglich 180 bis<br />
250 Tonnen Fleisch produziert. Das<br />
Unternehmen hat in den Neubau<br />
rund 90 Millionen Schweizer Franken<br />
investiert und 220 Arbeits-<br />
plätze geschaffen. Mit Ausnahme<br />
des Standorts Reber in Langnau,<br />
der die Westschweiz beliefert, hat<br />
die Ernst Sutter AG ihre Frischfleischverarbeitung<br />
an dem neuen<br />
Standort konzentriert. Die bis-<br />
herigen Standorte haben sich auf<br />
die Herstellung bestimmter Fleischwaren<br />
spezialisiert.<br />
Auf zwei Zerlegelinien wird das<br />
angelieferte Fleisch verarbeitet und<br />
anschließend auf automatisierten<br />
Die Ernst Sutter AG ist der drittgrößte Fleischverarbeiter in der Schweiz.<br />
Verpackungslinien von MULTIVAC<br />
verpackt. Zum Maschinenpark gehören<br />
u. a. zwei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
für die Herstellung<br />
von Darfresh TriWeb-<br />
Verpackungen sowie automati-<br />
sierte Traysealer-Linien.<br />
| 53
| 54<br />
UPDATE FOOD<br />
„Wir sind Vorreiter bei Rückverfolgbarkeit<br />
und Energieeffizienz“<br />
Die Ernst Sutter AG schätzt MULTIVAC als aktiven Ideengeber<br />
Das neue Frischfleischzentrum der Ernst Sutter AG ging im Herbst 2010 in Betrieb. Über Ziele und Erfolge<br />
sprachen wir mit Daniel Härter, Leiter Marketing und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung bei<br />
der Ernst Sutter AG.<br />
Herr Härter, die Ernst Sutter AG ist<br />
der drittgrößte Fleisch verarbeitende<br />
Betrieb in der Schweiz. Wie<br />
positioniert sich das Unternehmen<br />
im Vergleich zum Wettbewerb?<br />
Härter: Uns zeichnet aus, dass wir<br />
ein Vollsortiment im Bereich<br />
Fleischwaren und Frischfleisch anbieten.<br />
Das können wir deshalb,<br />
weil wir über ein umfassendes Netz<br />
an Produktionsstandorten in der<br />
Schweiz verfügen. Auch mit dem<br />
Neubau in Bazenheid bekennen wir<br />
uns klar zum Produktionsstandort<br />
Schweiz und zur schweizerischen<br />
Landwirtschaft.<br />
Welche Vertriebskanäle nutzen Sie<br />
vorwiegend?<br />
Härter: Wir beliefern den klassischen<br />
Einzelhandel und die Warenhäuser,<br />
gehen aber auch über<br />
den Discount-Bereich. Ein überaus<br />
wichtiger Vertriebskanal sind die<br />
Metzgereifachgeschäfte in der<br />
Schweiz, von denen wir täglich<br />
mehr als 1.200 bedienen. Darüber<br />
hinaus beliefern wir auch Abholmärkte<br />
und exportieren Waren in<br />
das deutschsprachige Ausland.<br />
Die Fachpresse hat ausführlich<br />
über Ihr neues Kompetenzzentrum<br />
für die Frischfleischverarbeitung in<br />
Bazenheid berichtet. Mit welchen<br />
Zielen haben Sie 2009 den ersten<br />
Spatenstich gesetzt?<br />
Härter: Unser wichtigstes Ziel war:<br />
Wir wollten deutlich effizienter werden.<br />
Das haben wir erreicht! Wir<br />
haben die Fleischgewinnung und<br />
Fleischverarbeitung in Bazenheid<br />
und dem Standort Reber gebündelt<br />
und auf diese Weise teils redundante<br />
Verarbeitungskapazitäten an den<br />
anderen sechs Standorten abgebaut.<br />
Die dortigen Produktionsbetriebe<br />
haben sich stattdessen auf<br />
bestimmte Endprodukte, wie zum<br />
Beispiel Kochschinken oder Rohpökel,<br />
spezialisiert und somit ihr<br />
Kompetenzprofil geschärft.<br />
Welche Ziele waren mit dem Neubau<br />
noch verbunden?<br />
Härter: Zum einen wollten wir in<br />
der gesamten Unternehmensgruppe<br />
über einheitlich konfigurierte<br />
Maschinen verfügen. Zum anderen<br />
war uns wichtig, unsere Kompetenz<br />
bei der „Rückverfolgbarkeit von<br />
Produkten“ noch einmal deutlich zu<br />
verbessern. Dieses Thema wird<br />
meiner Ansicht nach immer mehr<br />
an Bedeutung gewinnen. Endverbraucher<br />
möchten bei Fleisch und<br />
Fleischprodukten den Wertschöpfungsprozess<br />
nachvollziehen können.<br />
Daher haben wir den neuen<br />
Standort in Bazenheid mit modernstenTrack-and-Trace-Technologien<br />
ausgestattet, die es uns ermöglichen,<br />
den gesamten Produkt-<br />
fluss von der Tierdatenbank bis<br />
zur Endpackung für jedes einzelne<br />
Fleischstück genau zu dokumentieren<br />
und jederzeit zurückzuverfolgen.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass<br />
die Rückverfolgbarkeit in diesem<br />
Umfang zum Standard in unserer<br />
Industrie werden wird. Hier wollen<br />
wir der „First Mover“ sein und unsere<br />
Kompetenz kontinuierlich ausbauen.<br />
Einen echten Benchmark haben<br />
Sie auch mit dem Energieeffizienzkonzept<br />
des neuen Produktions-<br />
standorts gesetzt. Welchen<br />
Stellenwert hat das Thema Ressourcenschonung<br />
in Ihrem Unternehmen?<br />
Härter: Stimmt, die Energieeffizienz<br />
war ein zentraler Aspekt beim Neubau.<br />
Das hat verschiedene Gründe.<br />
Zum einen sind wir uns unserer gesellschaftlichen<br />
und ökologischen<br />
Verantwortung bewusst. Zum anderen<br />
wird die Ökobilanz unserer<br />
Produkte als Wettbewerbsfaktor<br />
immer wichtiger. Viele Kunden fragen<br />
uns schon nach dem so genannten<br />
Carbon Footprint, also<br />
dem CO 2 -Ausstoß, der bei der Herstellung<br />
unserer Produkte anfällt.<br />
Auch hier möchten wir eine Vorreiterrolle<br />
übernehmen. Wir haben<br />
das neue Frischfleischzentrum in<br />
Bazenheid nach dem Minergie-<br />
Standard für Industriegebäude errichtet.<br />
Zudem beziehen wir unseren<br />
gesamten Energiebedarf – das<br />
sind rund drei Megawatt – durch<br />
Fernwärmeeinspeisung. Zusätzlich<br />
haben wir auf dem Gebäudedach<br />
eine der größten Photovoltaikanlage<br />
in der Region installiert. Hier erzeugen<br />
wir Strom für circa 35 Haushalte<br />
und speisen diesen auch in<br />
das Stromnetz ein. Ein weiteres tragendes<br />
Element ist die Wärmerückgewinnung.<br />
Wir verwenden die
Abwärme unserer Kälteanlagen<br />
für die Warmwasserbereitstellung,<br />
insgesamt über 100.000 Liter. Das<br />
heißt, wir verwenden keinerlei fossile<br />
Brennstoffe.<br />
Bei der Ausstattung des Neubaus<br />
haben Sie sich für MULTIVAC als<br />
Lieferant der Verpackungslösungen<br />
entschieden. Auf Basis welcher<br />
Kriterien fiel die Entscheidung<br />
für den Allgäuer Verpackungs-<br />
spezialisten?<br />
Härter: Bei der Evaluierung mög-<br />
licher Lieferanten haben wir gängige<br />
Kriterien wie Leistungsfähigkeit,<br />
Größe und Erfahrung zugrunde gelegt.<br />
Ebenso haben wir die bisherige<br />
Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />
sowie dessen Innovationspotenzial<br />
bewertet.<br />
Wie wichtig war es bei Ihrer Investitionsentscheidung,<br />
die Technologien<br />
aus einer Hand zu beziehen?<br />
Härter: Es ist sicherlich optimal, einen<br />
Partner zu haben, der viele Bereiche<br />
abdeckt. Zudem erwarten<br />
wir, dass unsere Partner auch innerhalb<br />
der verschiedenen Technologien<br />
breit aufgestellt sind.<br />
Wie gehen Sie mit der gestiegenen<br />
Komplexität um?<br />
Härter: Unsere Vertriebskanäle haben<br />
sehr unterschiedliche Anforderungen<br />
an die Verpackung der<br />
Produkte. Diese setzen wir mit<br />
den unterschiedlichen Verpackungstechnologien<br />
um. Es gibt<br />
aber noch einen weiteren Grund für<br />
die Vielfalt: Die verschiedenen<br />
Technologien erhöhen unsere<br />
Flexibilität in Bezug auf neue Anforderungen.<br />
Neben der Effizienz ist<br />
der hohe Grad an Flexibilität ein<br />
wichtiges Merkmal unseres neuen<br />
Standorts.<br />
Für MULTIVAC ist die Bereit-<br />
stellung von bedienerfreundlichen<br />
und ergonomischen Bedienoberflächen<br />
ein wichtiges Ziel. Können<br />
Sie die Bedienerfreundlichkeit unseres<br />
HMI 2.0 beschreiben?<br />
Härter: Die Software von<br />
MULTIVAC führt die Mitarbeiter<br />
übersichtlich und einfach durch die<br />
verschiedenen Menüs. Es macht<br />
einfach Spaß mit Maschinen zu<br />
arbeiten, die viel können – obwohl<br />
dadurch natürlich der Komplexitätsgrad<br />
steigt.<br />
Welches waren die größten<br />
Herausforderungen während der<br />
Investitionsprojekte?<br />
Härter: Die größte Herausforderung<br />
war es, aus den aktuellen und<br />
zukünftigen Kundenbedürfnissen<br />
das optimale Maschinenportfolio<br />
abzuleiten, um auch mittelfristig<br />
auf sich verändernde Marktanforderungen<br />
reagieren zu können. Damit<br />
meine ich sowohl die Anforderungen<br />
unserer Vertriebskanäle<br />
als auch die unserer Endkunden.<br />
Unsere Marktstudien und Kundenbefragungen<br />
haben gezeigt, dass<br />
soziodemographische Faktoren<br />
weiter einen großen Einfluss auf<br />
die Verpackung der Zukunft haben<br />
werden. Wir mussten sogar während<br />
der Projektphase die Maschinenauslegung<br />
mehrmals adap-<br />
tieren, da sich unser Kenntnis-<br />
stand veränderte. Dies erforderte<br />
eine sehr enge Abstimmung mit<br />
MULTIVAC. Eine weitere Herausforderung<br />
war es, die Verpackungskapazität<br />
so groß auszulegen,<br />
um die spätere Verlagerung von<br />
Maschinen anderer Standorte nach<br />
Bazenheid abfangen zu können.<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />
mit MULTIVAC?<br />
Härter: Die Zusammenarbeit mit<br />
MULTIVAC verlief außerordentlich<br />
gut. Wir sind mit der Unterstützung,<br />
die wir während des Projekts<br />
erfahren haben, sehr zufrieden.<br />
Können Sie uns einen Einblick in<br />
die Bedeutung von Verpackung<br />
und Verpackungsdesign in Ihrem<br />
Unternehmen geben? Wie läuft die<br />
Verpackungsentwicklung in Ihrem<br />
Hause ab?<br />
Härter: Die Verpackungskonzeption<br />
und das Design werden in unserem<br />
Hause durch das Marketing gesteuert.<br />
Projekte entstehen einerseits<br />
aus neuen Marktanforde-<br />
rungen, andererseits im Zusam-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
menspiel mit der Produktneuentwicklung.<br />
Die meisten Projekte<br />
werden in unserem Haus inter-<br />
disziplinär, das bedeutet in der Zusammenarbeit<br />
aus Marketing, F&E<br />
sowie Technik bearbeitet.<br />
Wie kann MULTIVAC Sie hierbei<br />
unterstützen?<br />
Härter: Wir sehen in unseren Lieferanten<br />
aktive Ideengeber, die uns<br />
neue Impulse hinsichtlich der<br />
Entwicklung von Ressourcen schonenden<br />
Verpackungen aber auch<br />
hinsichtlich Verpackungen, mit<br />
Zusatznutzen wie zum Beispiel<br />
Öffnungshilfen oder Wiederverschluss-Systemen<br />
geben. Wir<br />
möchten durch eine enge Zusammenarbeit<br />
mit unseren Lieferanten<br />
sicherstellen, dass wir keine Markttrends<br />
verpassen, und erwarten,<br />
diesbezüglich aktiv von unseren<br />
Partnern bedient zu werden.<br />
| 55
| 56<br />
UPDATE FOOD<br />
Appetitlich gefaltet<br />
Pärsons Sverige AB implementiert MULTIVAC PrePack TM Verpackungskonzept<br />
Bereits 2005 hatte der schwedische Wurstfabrikant Pärsons Sverige AB MULTIVAC mit der Entwicklung einer<br />
Lösung für die automatisierte Herstellung von Faltpackungen für Aufschnittware beauftragt. Mittlerweile verkauft<br />
Pärsons mehr als 425.000 Einheiten dieser Faltpackungen pro Woche. MULTIVAC selbst vermarktet das<br />
erfolgreiche Verpackungsformat unter dem Namen MULTIVAC PrePack TM .<br />
Die schwedische Pärsons Sverige<br />
AB mit Sitz in Halmstad verarbeitet<br />
und verpackt hochwertige Fleisch-<br />
und Wurstprodukte für den Verkauf<br />
am POS. Das Unternehmen<br />
wurde 1987 gegründet und gehört<br />
heute zur Swedish Meats EK.FOR.<br />
Bei Aufschnittware hat Pärsons<br />
eine führende Position am schwedischen<br />
Markt inne und gilt als<br />
Innovationsführer, was neue Produkte<br />
und Vermarktungskonzepte<br />
angeht.<br />
2005 landete Pärsons einen<br />
neuen Marketingcoup: Auf der<br />
Suche nach einem innovativen,<br />
verbraucherfreundlichen Verpackungsformat<br />
nahm der Hersteller<br />
auch das Konzept der Faltpackung<br />
unter die Lupe. „Dieses Format vermittelt<br />
Konsumenten den Eindruck,<br />
die Aufschnittware sei gerade erst<br />
an der Frischetheke verpackt worden.<br />
Das Produkt ist rundum sichtbar.<br />
Gerade höherwertige Ware,<br />
wie zum Beispiel Schinken, kann<br />
auf diese Weise ästhetisch präsentiert<br />
werden“, beschreibt Hans-<br />
Åke Johansson, Produktionsleiter<br />
für die Herstellung von Aufschnittware<br />
in Halmstad, das Konzept der<br />
Faltpackung.<br />
Anfangs ließen Pärsons jedoch<br />
zwei Aspekte mit der flächen-<br />
deckenden Einführung der Faltpackung<br />
zögern: „Das Verpackungsformat<br />
erinnerte uns an die 1950er-<br />
und 1960er-Jahre. Zudem gab es<br />
hier bereits Hersteller, die solche<br />
Faltpackungen manuell produzierten.<br />
Das war allerdings mit einem<br />
hohen Zeit- und Personalaufwand<br />
verbunden“, ergänzt Johansson.<br />
Die Faltpackung wird<br />
automatisiert<br />
Auf der Suche nach einer automatisierten<br />
Lösung für die Herstellung<br />
von Faltpackungen kontaktierte<br />
Auf mehreren Tiefziehverpackungsmaschinen stellt der schwedische Hersteller Pärsons<br />
Faltpackungen her.<br />
Pärsons die schwedische Tochtergesellschaft<br />
von MULTIVAC, zu der<br />
bereits eine langjährige Beziehung<br />
bestand. „Wir sollten eine Lösung<br />
entwickeln, die die Aufschnittpackung<br />
automatisch in der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
faltet und<br />
etikettiert“, berichtet Peter Becker<br />
von MULTIVAC Schweden. Dabei<br />
stellte Pärsons mehrere Bedingungen:<br />
Die Faltpackung sollte ein bereits<br />
existierendes Verpackungskonzept<br />
ersetzen und die Attrak-<br />
tivität des Produkts am POS er-<br />
höhen. Zu den Herausforderungen<br />
des Projekts gehörten aber auch<br />
die Definition des richtigen Verpackungsmaterials<br />
und die optimale<br />
Platzierung der Wurstwaren in der<br />
Verpackung, um zu gewährleisten,<br />
dass deren Qualität während des<br />
Faltprozesses nicht beeinträchtigt<br />
würde.<br />
Querbahnetikettierer verschließen<br />
die Packung<br />
Anfang 2005 begann MULTIVAC<br />
mit der Entwicklung. Dabei entstand<br />
ein kontinuierlicher Austausch<br />
zwischen den Spezialisten<br />
von Pärsons und MULTIVAC. Produktionsleiter<br />
Johansson fasst diese<br />
Phase zusammen: „Die Kooperation<br />
mit MULTIVAC verlief vorbild-<br />
lich. Wir haben optimal zusammengearbeitet,<br />
um ein maximales Ergebnis<br />
für die Bedürfnisse unserer<br />
Kunden zu entwickeln.“<br />
Die erste automatische Falteinrichtung<br />
Schwedens wurde Ende<br />
2005 in Halmstadt auf einer R 530<br />
von MULTIVAC installiert. Für das<br />
Verschließen der Faltpackungen<br />
wurde ein Querbahnetikettierer<br />
MR625 OP eingesetzt. „Die ungefaltete<br />
Packung wird in der Tiefziehmaschine<br />
rechts und links vorge-
schnitten. Dadurch fallen der rechte<br />
und der linke Packungsteil bereits<br />
etwas nach unten. Mit Hilfe von<br />
pneumatisch betätigten Faltblechen<br />
wird das Ganze vollständig<br />
nach unten umgeschlagen. So entsteht<br />
die Faltpackung“, beschreibt<br />
Peter Becker das Prinzip.<br />
Anschließend platziert der<br />
Querbahnetikettierer das Etikett<br />
mit Siegellasche auf die Oberseite<br />
der Packung. Die Siegellasche wird<br />
durch einen pneumatischen Andrückzylinder<br />
um die Packung umgelegt<br />
und auf deren Unterseite angedrückt,<br />
so dass die Packung<br />
durch das Etikett verschlossen<br />
wird.<br />
Pärsons verwendete von Anfang<br />
an ein dreireihiges Werkzeug<br />
für die Etikettierung. „Normalerweise<br />
wird der Querbahnetikettierer<br />
mit Hilfe eines Längshubs verfahren,<br />
um alle Packungsreihen zu<br />
etikettieren. Da jedoch die Falt-<br />
einrichtung nicht mit verfahren<br />
werden kann, ist für die Etikettierung<br />
der Faltpackungen jeweils<br />
ein Querbahnetikettierer pro Packungsreihe<br />
notwendig. Diese werden<br />
hintereinander auf der Tiefziehmaschine<br />
montiert und über<br />
ein Bedienterminal angesteuert“,<br />
erklärt Peter Becker.<br />
Die Querbahnetikettierer bereitete<br />
man zusätzlich für die Auf-<br />
nahme von Inkjetdruckern vor. Mit<br />
ihrer Hilfe lassen sich auch variable<br />
Daten, wie z. B. das Haltbarkeitsdatum,<br />
auf das Etikett aufdrucken.<br />
Hohe Marktakzeptanz<br />
Als Pärsons das neue Verpackungskonzept<br />
einführte, war das Unternehmen<br />
noch fünftgrößter Anbieter<br />
von geschnittenen Wurstwaren<br />
in Schweden. Doch die Marktresonanz<br />
auf das neue Verpackungsformat<br />
war äußerst positiv: Schon<br />
innerhalb eines Jahres entwickelte<br />
sich Pärsons zum führenden<br />
Hersteller von Faltpackungen<br />
in Schweden.<br />
Mittlerweile verpackt<br />
das Unternehmen 18<br />
seiner Produkte in diesem<br />
Format und verkauft<br />
mehr als 375.000 Einheiten pro<br />
Woche. Durch die Investition in<br />
eine weitere Tiefziehverpackungs-<br />
maschine vom Typ R 535 im Jahr<br />
2010 hat Pärsons seine Produktionskapazitäten<br />
für die Herstellung<br />
von Faltpackungen nochmals erweitert.<br />
Insgesamt verfügt der<br />
schwedische Wurstfabrikant bereits<br />
über sechs Verpackungslinien<br />
mit je zwei bis drei Falteinheiten.<br />
„Pärsons hat uns bereits signa-<br />
lisiert, dass weitere Produktionskapazitäten<br />
notwendig sind, um<br />
die große Nachfrage im Markt zu<br />
bedienen“, so Peter Becker.<br />
Vermarktung unter der Marke<br />
MULTIVAC PrePack TM<br />
MULTIVAC vermarktet das Konzept<br />
der Faltpackungen unter dem<br />
Namen MULTIVAC PrePack TM . Das<br />
Konzept hat sich in mehreren Ländern<br />
am POS bewährt: „PrePack-<br />
Produkte laden zum Spontankauf<br />
ein, da die Ware appetitlich an der<br />
Selbstbedienungstheke präsentiert<br />
wird. Die Portionsgrößen entsprechen<br />
dem individuellen Bedarf der<br />
Verbraucher und sind auch ideal für<br />
die Verpackung von Kleinstmengen<br />
für Singlehaushalte. Zudem lässt<br />
sich die Packung ganz leicht öffnen“,<br />
schildert Peter Becker die<br />
wichtigsten Vorteile dieses Ver-<br />
packungskonzepts.<br />
Unter der Marke MULTIVAC<br />
PrePack TM bietet MULTIVAC auch<br />
weitere Verpackungskonzepte an,<br />
wie zum Beispiel eine Zweilagen-<br />
packung für geschnittene Wurst<br />
und Käse. PrePack TM -Verpackungen<br />
sind mit Klebestreifen, Wiederver-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
schluss-Etikett oder selbstklebendem<br />
Folienetikett ausgestattet.<br />
Dadurch ist PrePack TM -Ware auch<br />
lange haltbar. Eine größere Packung<br />
bleibt im Kühlschrank über<br />
längere Zeit frisch.<br />
| 57
| 58<br />
UPDATE FOOD<br />
Dampfend heiß verpackt<br />
Das Steam Flush Packaging (SFP) von MULTIVAC hat sich in Japan bereits durchgesetzt<br />
Fertiggerichte, Menükomponenten oder Molkereiprodukte: Viele Lebensmittel werden in der Endstufe des<br />
Herstellungsprozesses erhitzt. Bevor sie vakuumverpackt werden können, müssen sie abkühlen. Eine Alternative<br />
stellt die Dampfspültechnologie von MULTIVAC dar. Mit ihr lassen sich heiße Lebensmittel sofort nach<br />
dem Erhitzen verpacken. Auf dem japanischen Markt hat sich dieses so genannte Steam Flush Packaging (SFP)<br />
bereits durchgesetzt.<br />
In heißem Zustand können Lebensmittel<br />
nicht vakuumverpackt werden,<br />
denn beim Absaugen der Luft<br />
entsteht in der Packung ein Unterdruck,<br />
der den Siedepunkt absenkt.<br />
Dadurch fangen die noch heißen<br />
Produkte in der Packung zu sieden<br />
an. Die Folge: Sie werden beschädigt.<br />
Deshalb muss vor dem Siegelvorgang<br />
eine Abkühlung erfolgen.<br />
Das kostet nicht nur Zeit und Energie.<br />
Meist verlieren die wasserhaltigen<br />
Produkte durch den bei der<br />
Abkühlung entstehenden Verdampfungsprozess<br />
bis zu zehn Prozent<br />
ihres ursprünglichen Gewichts.<br />
Dieser Verlust muss im Herstellungsprozess<br />
einberechnet wer-<br />
den; andernfalls variiert das Gewicht<br />
der Packungen.<br />
Eine echte Alternative zum<br />
Vakuumverpacken ist die von<br />
MULTIVAC entwickelte Dampfspültechnologie<br />
SFP (= Steam Flush<br />
Packaging), mit der die Tiefziehverpackungsmaschinenausgerüstet<br />
werden können: „Mit Hilfe der<br />
Dampfspültechnologie können Lebensmittel,<br />
die in der Endstufe des<br />
Herstellungsprozesses erhitzt werden,<br />
ohne vorheriges Abkühlen sofort<br />
sicher und hygienisch verpackt<br />
werden“, sagt Eckart Mittmann,<br />
Sales Director bei MULTIVAC.<br />
Und so funktioniert das Dampfspülverfahren:<br />
Die frischen, noch<br />
heißen Lebensmittel werden gleich<br />
nach der Zubereitung in die tiefgezogenen<br />
Packungsmulden eingelegt<br />
und von einer breiten Oberfolie<br />
bedeckt. Die Dampfspülung selbst<br />
erfolgt kurz vor dem Siegelvorgang<br />
in der Tiefziehverpackungsmaschine.<br />
Dabei wird heißer, kondensatfreier<br />
(reiner) Wasserdampf mit einem<br />
Druck von circa zwei bis vier<br />
Bar durch die Packungen geleitet.<br />
Der Wasserdampf verdrängt die<br />
Luft in der Verpackung. Gleichzeitig<br />
werden Teile des entstandenen<br />
Dampf-Luft-Gemischs mit Hilfe eines<br />
Evakuiersystems abgesaugt.<br />
Ein Regelsystem sichert einen geringen<br />
Unterdruck, damit die Pro-
duktflüssigkeit in der Packung nicht<br />
siedet und die Folie intakt bleibt.<br />
Der Siegelvorgang selbst erfolgt in<br />
der gewohnten MULTIVAC Qualität.<br />
Kein Gewichtsverlust,<br />
lange Haltbarkeit<br />
Das Dampfspülverfahren hat mehrere<br />
Vorteile: Zum einen fungiert<br />
die Packung als eine Art Geschmackstresor,<br />
da das noch warme<br />
Produkt in dem Moment verpackt<br />
wird, wo es noch voller<br />
Geschmack ist. Zudem verliert das<br />
Lebensmittel kein Gewicht, weil es<br />
nicht gekühlt wird und folglich das<br />
enthaltene Wasser auch nicht verdampft.<br />
Da die Lebensmittel heiß abgefüllt<br />
werden, erhöhen sich Haltbarkeit<br />
und Sicherheit der Produkte,<br />
denn sie müssen nicht im ungeschützten,<br />
unverpackten Zustand<br />
gelagert und zwischengekühlt werden.<br />
Etwaige Oberflächenkeime<br />
werden bei der Dampfspülung abgetötet.<br />
Auch der Anteil an Restsauerstoff<br />
ist nach dem Verpackungsvorgang<br />
sehr niedrig und<br />
kann optional durch Schutzgas ersetzt<br />
werden. Die Dosierung des<br />
Schutzgases über die Begasungszeit<br />
ist dabei unabhängig vom<br />
Druck, der in der Packung herrscht.<br />
MULTIVAC setzt in seinem Evakuiersystem<br />
SFP das Begasungssystem<br />
VBS 91 ein. „Bei einer Begasung<br />
durchspült der Dampf die<br />
Packung mit wechselnder Richtung.<br />
Erfolgt die Dampfspülung<br />
ohne Begasung, reicht die Spülung<br />
in einer Richtung aus“, erläutert<br />
Eckart Mittmann.<br />
Nachdem die Packungen die<br />
Maschine verlassen haben, sind<br />
eine Sterilisation und Pasteuri-<br />
sation optional möglich. Durch<br />
das Dampfspülverfahren verringert<br />
sich der dafür notwendige Energiebedarf,<br />
da das frisch verpackte<br />
Lebensmittel noch warm ist und<br />
weniger stark erhitzt werden muss.<br />
Außerdem ist keine Luft mehr in<br />
der Verpackung. Dauert die Sterilisation<br />
bei einem vorher gekühlten<br />
Produkt circa 30 Minuten, so werden<br />
bei einem heißen Lebensmittel<br />
nur noch rund fünf Minuten benötigt.<br />
Unterm Strich können Hersteller<br />
und Verpacker also erheblich<br />
Energie und Kosten sparen.<br />
Durchbruch auf dem<br />
japanischen Markt<br />
Zwar ist die Dampfspültechnologie<br />
in Europa noch wenig bekannt. In<br />
einigen Ländern, wie zum Beispiel<br />
in Japan, hat sie jedoch bereits eine<br />
breite Anhängerschaft gefunden.<br />
„Auf dem japanischen Markt hat<br />
sich die Dampfspültechnologie in<br />
den vergangenen Jahren sukzessive<br />
durchgesetzt. Wir haben dort<br />
bereits 50 Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
mit SFP-Technologie<br />
installiert, die vor allem für die Verpackung<br />
von frischen Omeletts eingesetzt<br />
werden“, berichtet Eckart<br />
Mittmann, der für die japanische<br />
Tochtergesellschaft von MULTIVAC<br />
verantwortlich ist. Deren Verkaufszahlen<br />
steigen jährlich, was mit der<br />
kulinarischen Vorliebe der Japaner<br />
für die schmackhaften Eierspeisen<br />
zu tun hat. „In Japan ist der Markt<br />
für Omelettes sehr groß. Sie werden<br />
entweder als Vorspeise verzehrt<br />
oder bei der Zubereitung von<br />
Sushi und Lunch-Paketen verarbeitet“,<br />
erläutert Eckart Mittmann.<br />
Teilweise werden die Omeletts unter<br />
Zugabe von Gewürzflüssig-<br />
keiten oder mit Saucen verpackt.<br />
Die Verpackung der frisch zube-<br />
Heißes Verpacken mit Dampfspültechnologie: in Japan bereits selbstverständlich.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
reiteten Omeletts stellte japanische<br />
Verpacker bislang vor zwei Herausforderungen.<br />
Durch den Verpackungsvorgang<br />
soll das Produkt<br />
möglichst lange haltbar sein. Zudem<br />
darf sich der Verpackungsprozess<br />
nicht negativ auf die luftige<br />
Konsistenz der Omeletts auswirken.<br />
Für die Verpackung eignen<br />
sich im Prinzip mehrere Technologien.<br />
Japanische Nahrungsmittelverpacker<br />
setzen neben Vakuum-<br />
und MAP-Verpackungen auch die<br />
Dampfspülverpackungstechnologie<br />
von MULTIVAC ein. „Die Wahl<br />
des Verpackungssystems hängt sowohl<br />
vom Herstellungsprozess als<br />
auch von der Kundenlogistik ab“,<br />
sagt Eckart Mittmann.<br />
Das Dampfspülverfahren hat<br />
gegenüber den anderen Verfahren<br />
allerdings Vorteile: Beim Einsatz<br />
der SFP-Technologie wird dem<br />
Omelette keine Luft entzogen und<br />
seine Konsistenz somit nicht beeinträchtigt.<br />
Dabei trägt das Dampfspülverfahren<br />
auch dazu bei, den<br />
bakteriologischen Befall der Omeletts<br />
zu minimieren. Keime, mit<br />
denen das Produkt nach der Herstellung<br />
in Berührung gekommen<br />
sein könnte, werden zuverlässig abgetötet.<br />
| 59
| 60<br />
UPDATE FOOD<br />
Natürlichkeit und Frische als<br />
Konsumentenversprechen<br />
Die Homann Feinkost GmbH setzt auf Gliederbandetikettierer von MULTIVAC<br />
Beim Kauf von Convenience-Produkten entscheidet oft der erste Eindruck. Daher legte die Homann<br />
Feinkost GmbH bei der Einführung ihres neuen Brotaufstrichs „Auf’s Brot“ auf die neue Verpackung und deren<br />
Etikettierung besonderen Wert.<br />
1876 als Fleisch- und Wurstfabrik in<br />
Dissen im Teutoburger Wald gegründet,<br />
produziert die Firma<br />
Homann Feinkost GmbH heute eine<br />
Vielfalt von hochwertigen und<br />
schmackhaften Feinkostsalaten.<br />
Auch Mayonnaisen, Würzsaucen<br />
und Dips gehören zum Produktprogramm.<br />
Homann vertreibt seine<br />
Premium-Produkte über viele Kanäle:<br />
Neben dem Lebensmitteleinzelhandel,<br />
Bäckereien und Metzgereien,<br />
werden auch Großabnehmer<br />
wie Gastronomiebetriebe und Catering-Services<br />
beliefert. Mit rund<br />
1.700 Mitarbeitern produziert das<br />
Unternehmen jährlich etwa 240.000<br />
Tonnen Lebensmittel.<br />
Brotaufstriche für gesundheitsbewusste<br />
Verbraucher<br />
Um mit Verbrauchertrends Schritt<br />
halten zu können, setzt Homann auf<br />
kontinuierliche Innovationen. Ständig<br />
werden neue Rezepturen entwickelt.<br />
Dazu gehören auch die Ho-<br />
mann Brotaufstriche „Auf’s Brot“,<br />
die seit Frühjahr 2011 in neuem<br />
Look und in vielen schmackhaften<br />
Varianten im Lebensmitteleinzelhandel<br />
zu finden sind. „Die Brotaufstriche<br />
sind eine perfekt aufeinander<br />
abgestimmte Kombination aus<br />
zwei Zutaten – z. B. Mozzarella und<br />
Tomate, Thunfisch und Basilikum,<br />
Käse und Bärlauch oder Paprika<br />
und Peperoni. Alle Sorten sind frei<br />
von Geschmacksverstärkern – und<br />
daher besonders bei gesundheitsbewussten<br />
Verbrauchern gefragt“,<br />
beschreibt Nicole Heinrich, Junior<br />
Produktmanager bei Homann, das<br />
neue Trendprodukt. Als Kernzielgruppe<br />
hat Homann daher vor allem<br />
junge Paare ohne Kinder und<br />
junge Singles ausgemacht: Diese<br />
sind zum einen offen und ex-<br />
perimentierfreudig, kaufen andererseits<br />
aber auch qualitätsbewusst<br />
ein. Auch Familien mit Kindern<br />
greifen zu den neuen Brotauf-<br />
strichen.<br />
Befragt man Homann nach den<br />
Besonderheiten der Produktentwicklung,<br />
so wird deutlich, dass die<br />
Verpackung und ihre Etikettierung<br />
eine zentrale Rolle beim Produktmarketing<br />
spielte: „Unser Ziel war<br />
es, unser neues Produkt als eigene<br />
Brotaufstrichmarke zu positionieren;<br />
wir wollten über den Relaunch<br />
unser Wachstum in diesem Segment<br />
steigern“, erinnert sich Heinrich.<br />
Daher habe man ein Verpackungskonzept<br />
entwickelt, bei dem<br />
die äußere Anmutung des Produkts<br />
die Konsumenten zum Kauf animieren<br />
soll. Umgesetzt wurde dieses<br />
Konzept durch eine transparente<br />
Verpackung mit ansprechendem<br />
Haftetikett, das eine hohe Frischeanmutung<br />
und Natürlichkeit vermittelt.<br />
Entscheidendes<br />
Verkaufsargument<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
hierbei war das Etikett. „Sieht ein<br />
Kunde unseren Brotaufstrich ‚Auf’s
Der Gliederbandetikettierer MR413 versiegelt den Brotaufstrich perfekt.<br />
Brot‘ im Regal, nimmt er den<br />
Becher heraus und begutachtet<br />
die Beschriftung. Die Etikettierung<br />
muss ihn ansprechen; da darf<br />
nichts schief aufgeklebt sein, das<br />
Etikett muss hundertprozentig sitzen“,<br />
betont Hermann Spreckelmeyer,<br />
technischer Leiter für den<br />
Bereich Salate bei Homann.<br />
Bei der Entscheidung für den<br />
richtigen Etikettierer fiel die Wahl<br />
rasch auf MULTIVAC Marking &<br />
Inspection. Homann vertraut seit<br />
vielen Jahren auf die Beratung der<br />
MULTIVAC Tochter. „Zusammen<br />
mit unserem MULTIVAC Berater,<br />
Michael Mölk, haben wir in der Vergangenheit<br />
bereits mehrere Projekte<br />
realisiert und in puncto Flexi-<br />
bilität und Funktionalität sehr positive<br />
Erfahrungen gemacht. Auch<br />
die kurzen Lieferzeiten und der<br />
erstklassige Service sprechen für<br />
sich“, lobt Spreckelmeyer.<br />
Für die Etikettierung der<br />
Brotaufstrich-Becher empfahl<br />
MULTIVAC den Gliederbandetikettierer<br />
MR413 GB. Er gehört zu einer<br />
Baureihe von Etikettiermaschinen,<br />
die für unterschiedliche Branchenanforderungen<br />
geeignet sind. „Die<br />
Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />
MR400 sind modular aufgebaut.<br />
Das heißt, dass wir aus verschiedenen<br />
Standardelementen die für die<br />
jeweilige Kundenanforderung passende<br />
Maschine zusammenstellen“,<br />
erläutert Michael Mölk, verantwortlicher<br />
Gebietsverkaufsleiter<br />
von MULTIVAC Deutschland.<br />
Anfang 2011 lieferte MULTIVAC<br />
Marking & Inspection den ersten<br />
Etikettierer. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage nach dem Brotaufstrich<br />
wurde im Sommer 2011 eine zweite<br />
Maschine geliefert.<br />
In der Verpackungslinie sind die<br />
Gliederbandetikettierer MR413 GB<br />
der Befüllung und dem Verschließen<br />
der Becher nachgeschaltet. Dafür<br />
übernimmt der MR413 GB die<br />
Aufstrichbecher von einem Transportsystem.<br />
Der Etikettenspender appliziert<br />
die Siegeletiketten von oben genau<br />
in die Vertiefung des Becher-<br />
deckels. An den Längsseiten ist der<br />
hochstehende Rand des Deckels an<br />
beiden Seiten ausgespart. Durch<br />
diese Aussparung hindurch werden<br />
die „Flügel“ des Siegeletiketts geführt,<br />
sodass diese auf den Seitenflächen<br />
der Becher angedrückt werden<br />
können. Absolute Genauigkeit<br />
ist bei diesem Vorgang das A und<br />
O: „Durch das Umlegen der Etikettenenden<br />
auf die Seitenflächen<br />
wird das Produkt versiegelt, sodass<br />
dem Verbraucher die Unversehrtheit<br />
des Produkts und damit<br />
Lebensmittelsicherheit garantiert<br />
wird“, sagt Spreckelmeyer. Zum<br />
leichteren Öffnen des Produkts<br />
sind die Etiketten perforiert.<br />
Genauigkeit ist Trumpf<br />
Der Andruck der Etiketten musste<br />
zügig erfolgen. Denn Homann hatte<br />
von Anfang an einen Ausstoß<br />
von 120 Bechern pro Minute definiert.<br />
Um diese Geschwindigkeit zu<br />
erreichen, entwickelte MULTIVAC<br />
einen so genannten „Doppelandruck“.<br />
„Innerhalb der Andrückeinrichtung<br />
werden die Siegellaschen<br />
von zwei Bechern gleichzeitig angedrückt.<br />
„Hierfür müssen die Pro-<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
dukte exakt vereinzelt werden, d. h.<br />
sie müssen immer genau den gleichen<br />
Abstand zueinander haben“,<br />
erläutert Mölk.<br />
Das Besondere an dieser Konstruktion:<br />
Die Andrückeinrichtung<br />
fährt synchron mit dem Transportband<br />
mit, damit die Etikettenenden<br />
exakt senkrecht nach unten gedrückt<br />
und nicht seitlich verzogen<br />
werden. Anschließend werden die<br />
fertig etikettierten Becher an ein<br />
Transportsystem zur Endverpackung<br />
übergeben.<br />
Umfassende Beratung<br />
Bei der Frage nach dem Etikettenformat<br />
wurde Homann ebenfalls<br />
umfassend von MULTIVAC beraten.<br />
Auch die Wahl des Etikettenmaterials<br />
und Etikettenklebers erwies<br />
sich als Herausforderung: „Da die<br />
Verpackung im Feuchtraum erfolgt,<br />
wo auch die Etikettiermaschine<br />
steht, erwiesen sich Papieretiketten<br />
als untauglich“, berichtet Spreckelmeyer.<br />
Daraufhin wurden Kunststoffetiketten<br />
eingesetzt, die allerdings<br />
einen anderen Kleber bzw.<br />
ein anderes Material zum An-<br />
drücken der Etiketten erforderlich<br />
machten. Gemeinsam mit dem<br />
Etikettenlieferanten entwickelten<br />
MULTIVAC und Homann schließlich<br />
eine Lösung, bei der alle Komponenten<br />
optimal zusammenspielen.<br />
| 61
| 62<br />
UPDATE MEDICAL<br />
Hohe Effizienz und<br />
schnelle Reaktionsfähigkeit<br />
Bei Prince Médical sind Tiefziehverpackungsmaschinen von MULTIVAC im Einsatz<br />
Prince Médical produziert und vertreibt seit 1993 medizinische Instrumente und Geräte für den Einmal-<br />
gebrauch, die in der Gynäkologie, der Gastroenterologie und der Urologie ihren Einsatz finden. Bei deren<br />
Verpackung kommt es unter anderem auf strenge Hygiene und höchste Flexibilität an. Zwei Kriterien, die<br />
MULTIVAC optimal erfüllt.<br />
Die wichtigsten Vorteile der Prince-<br />
Médical-Produkte bestehen in ihrer<br />
einwandfreien Qualität, sehr wettbewerbsfähigen<br />
Preisen und einem<br />
schnellen und auf den Kundenbedarf<br />
abgestimmten Service. Prince<br />
Médical ist nach ISO 13485 und<br />
ISO 9001 zertifiziert und besitzt darüber<br />
hinaus eine CE-Kennzeichnung.<br />
Das Familienunternehmen<br />
hat zwei Produktionsstätten, eine<br />
in Frankreich, eine in Tunesien. In<br />
Frankreich erfolgt die Produktion<br />
der medizinischen Geräte in unter<br />
Überdruck stehenden Reinräumen<br />
nach ISO 7 und ISO 8, in denen die<br />
Arbeits- und Hygienebedingungen<br />
sehr streng geregelt sind, um<br />
den Patienten ein Höchstmaß an<br />
Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Die Tiefziehverpackungsmaschine R 145 im MULTIVAC Clean Design ist speziell für die Medizinbranche ausgelegt.<br />
Mit 14 Pressen und fünf Extrudern<br />
fertigt Prince Médical sämt-<br />
liche Kunststoffteile für seine medizinischen<br />
Geräte selbst, bevor<br />
diese sterilisiert und verpackt werden.<br />
Dank der kompletten Beherrschung<br />
der Herstellprozesse ist<br />
eine Kontrolle über die kritischsten<br />
Etappen des Lebenszyklus der jeweiligen<br />
Produkte möglich. Das
Das Bedienpersonal schätzt die MULTIVAC Technologie sehr.<br />
Unternehmen hat seine Vertriebskanäle<br />
in Frankreich, Deutschland<br />
und den USA. Daher entsprechen<br />
sämtliche Instrumente und Geräte<br />
– je nach Bestimmungsort – den<br />
europäischen und/oder amerikanischen<br />
Normen und Standards.<br />
Die hohe Flexibilität von<br />
MULTIVAC überzeugt<br />
Um seine Produkte zu verpacken,<br />
verfügt Prince Médical über drei<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />
zwei davon aus dem Hause<br />
MULTIVAC. Bereits 1996 hatte das<br />
Unternehmen in eine TM 860 von<br />
MULTIVAC investiert, die heute immer<br />
noch einwandfrei produziert.<br />
2011 erfolgte die Anschaffung einer<br />
Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 145 im MULTIVAC Clean Design ,<br />
die mit einem Foliendirektdrucker<br />
MR295 ausgestattet ist, um die Folie<br />
vor der Versiegelung direkt zu<br />
bedrucken. Die wichtigsten Gründe<br />
für die Auswahl von MULTIVAC als<br />
Lieferant liegen laut Prince Médical<br />
in dem hervorragenden Kundendienst,<br />
in der schnellen Reaktionsfähigkeit<br />
sowie in der hohen Flexibilität<br />
der Verpackungsmaschinen.<br />
Der Werkzeugwechsel bei den<br />
Tiefziehverpackungsmaschinen ist<br />
sehr bedienerfreundlich und kann<br />
schnell erfolgen. Dies ist besonders<br />
wichtig, da viele unterschiedliche<br />
Verpackungsformate herge-<br />
stellt werden müssen. Die<br />
Validierungen der Verfahren werden<br />
aus Effizienzgründen intern<br />
durchgeführt und von verschiedenen<br />
anerkannten Organisationen,<br />
wie z. B. GEME<strong>DE</strong>, kontrolliert. Die<br />
R 145 im Clean Design wurde in<br />
Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />
validiert. Diese neue Maschinengeneration,<br />
die speziell auf die Anforderungen<br />
der Medizinbranche und<br />
Pharmaindustrie ausgelegt ist, gewährleistet<br />
eine umfassende Herstellung<br />
von GMP-gerechten Verpackungen.<br />
Durch ihre Bauweise<br />
sind die von der Maschine in die<br />
Umgebung emittierten Partikel<br />
stark reduziert. Darüber hinaus verfügt<br />
sie über einen zentralen Auslass,<br />
der die verbrauchte Druckluft<br />
sammelt und aus dem Raum herausleitet.<br />
Ortsnaher Kundendienst für<br />
schnellen Service<br />
Die verpackten Produkte sind alle<br />
für praktizierendes medizinisches<br />
Personal gedacht, das Handschuhe<br />
trägt und schnelle Handgriffe ausführt.<br />
Die Verpackungen müssen<br />
daher absolut sicher und gleichzeitig<br />
leicht zu öffnen sein. Diese<br />
essenziellen, ja unentbehrlichen<br />
Voraussetzungen sehen Jean-Marc<br />
Prince und Hervé Briard durch<br />
die MULTIVAC Maschinen eindeutig<br />
als gegeben. „Die Maschine hält<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
an, sobald es ein Problem mit dem<br />
Siegeldruck oder der Siegeltemperatur<br />
gibt. Jedes Produkt unterliegt<br />
einer optischen Qualitätskontrolle.<br />
Zusätzlich wird die Siegelnahtqualität<br />
der Packungen stichprobenartig<br />
mittels eines Methylenblau-<br />
Tests kontrolliert“, führen die<br />
beiden aus.<br />
Die R 145 im MULTIVAC Clean<br />
Design ist zudem sehr bedienerfreundlich:<br />
Das HMI 2.0 gewährleistet<br />
eine intuitive Bedienung,<br />
graphische Benutzerführung sowie<br />
eine Benutzeridentifikation.<br />
Die Unternehmensleiter von Prince<br />
Médical fühlen sich in ihrer Auswahl<br />
von MULTIVAC auch durch<br />
die Tatsache bestätigt, dass sie<br />
in Frankreich und Tunesien über<br />
denselben ortsnahen MULTIVAC<br />
Kundendienst verfügen können.<br />
Sowohl im Hinblick auf die Verpackungsmaschinen<br />
als auch im Hinblick<br />
auf den technischen Service<br />
kommt diese fruchtbare Zusammenarbeit<br />
zwischen MULTIVAC<br />
und Prince Médical der Qualität der<br />
Produkte und der Sicherheit der Patienten<br />
zugute. Dies sind beides<br />
Werte, die für Prince Médical an<br />
erster Stelle stehen.<br />
| 63
| 64<br />
UPDATE MEDICAL<br />
Wettbewerbsfähig mit eigener<br />
Reinraumproduktion<br />
Promedical, ein Schweizer Hersteller von medizinischen Verbrauchsgütern,<br />
baut auf MULTIVAC<br />
Vor zwölf Jahren entschied sich die Promedical AG für den Einstieg in die Reinraumproduktion. Heute ist das<br />
Unternehmen einer der führenden Anbieter für medizinische Verbrauchsgüter im Bereich Operationssaal,<br />
Pflege und Heilung in der Schweiz. Dank modernster Verpackungsmaschinen und einer eigenen EO-Sterilisationsanlage<br />
ist die Produktion international konkurrenzfähig.<br />
Die Promedical AG in der Schweiz ist führend in der Reinraumverpackung.<br />
Promedical wurde 1993 als Vertriebsgesellschaft<br />
der Bleicherei<br />
Streiff AG für den Handel mit medizinischen<br />
und hygienischen Ge-<br />
weben und Verbrauchsmaterialien<br />
gegründet.<br />
Im Jahr 2000 übernahm Philip<br />
D. Steinauer die Unternehmens-<br />
leitung. Er setzte neue Akzente und<br />
beschloss, in die Reinraumproduktion<br />
einzusteigen, um Musterprodukte<br />
und Kleinserien für den Vertrieb<br />
zu fertigen. Das Gros sollte als<br />
sterile Handelsware zugekauft werden.<br />
In einem kleinen Reinraum<br />
wurden sterile Kompressen und<br />
sterile Sets für Operationssäle hergestellt.<br />
Die Sets wurden auf einer<br />
Verpackungsmaschine in Weich-<br />
folie verpackt und anschließend extern<br />
sterilisiert.<br />
Sehr bald zeigte sich jedoch,<br />
dass die eigene Produktion im Vergleich<br />
mit den ausländischen Her-<br />
stellern durchaus wettbewerbs-<br />
fähig war: „Der Transport der sterilen<br />
Sets in größeren Chargen über<br />
weite Strecken ist teuer, da die Produkte<br />
trotz ihres geringen Gewichts<br />
viel Volumen einnehmen. Daher<br />
konnten wir mit unseren Preisen<br />
auf dem europäischen Markt konkurrieren“,<br />
berichtet Steinauer.<br />
Um das wachsende Volumen abdecken<br />
zu können, erweiterte<br />
Promedical schon bald seine Reinraumkapazitäten.<br />
Anfang 2010 beschloss das Unternehmen<br />
zudem, in eine neue,<br />
größere Verpackungsmaschine für<br />
die Herstellung von Packungen aus<br />
Weichfolie zu investieren. Zwei Anbieter<br />
kamen in die engere Wahl.<br />
Das Rennen machte MULTIVAC.<br />
CEO Steinauer erläutert die Entscheidung:<br />
„MULTIVAC hat uns vor<br />
allem deshalb überzeugt, weil das<br />
Unternehmen viel Erfahrung beim<br />
Projektmanagement und umfangreiche<br />
Servicekapazitäten hat.<br />
Auch das Maschinenkonzept hat<br />
sich über viele Jahre bewährt. Wir<br />
haben MULTIVAC als zuverlässigen<br />
Partner erlebt, mit dem wir langfristig<br />
zusammenarbeiten wollen.<br />
Dabei wurden wir hervorragend<br />
durch Freddy Duss, Key-Account-<br />
Manager MCP bei MULTIVAC<br />
Schweiz, betreut.“<br />
Schneller Werkzeugwechsel durch<br />
Schubladensystem<br />
Die erste Verpackungsmaschine,<br />
die Promedical von MULTIVAC<br />
installieren ließ, war eine Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 535. Ausschlaggebende<br />
Kriterien waren Bedienerfreundlichkeit<br />
und ein schneller Werkzeugwechsel,<br />
da bei Promedical die<br />
Verpackungsform oft mehrmals
am Tag gewechselt wird. Die R 535<br />
unterstützt diese Anforderung mit<br />
ihrem innovativen Schubladen-<br />
system. „Die Form- und Siegelwerkzeugunterteile<br />
werden bei der<br />
R 535 in einer Schublade aus der<br />
Maschine herausgezogen und können<br />
dann vom Bedienpersonal ausgetauscht<br />
werden. Im Vergleich mit<br />
herkömmlichen Werkzeugwechselsystemen,<br />
bei denen die Formwerkzeuge<br />
mit einem Hebewerkzeug<br />
nach oben herausgehoben<br />
werden müssen, ist dies ergonomischer<br />
zu bewerkstelligen und daher<br />
auch für weibliches Bedienper-<br />
sonal machbar“, erläutert Duss.<br />
Darüber hinaus optimierte<br />
MULTIVAC für Promedical die Auslegung<br />
der Maschine sowie der<br />
Werkzeuge dahingehend, dass<br />
viele Formatwechsel durch den<br />
Austausch der Werkzeugeinsätze<br />
erzielt werden können.<br />
Einfache Bedienung<br />
Für den Transport der schweren<br />
Werkzeuge konzipierte MULTIVAC<br />
einen Werkzeugwechselwagen mit<br />
einem Kransystem.<br />
Auch in Sachen Nutzerfreundlichkeit<br />
und Ergonomie erfüllt die<br />
R 535 die Anforderungen von Promedical:<br />
Die Maschinensteuerung<br />
erfolgt über die intuitive Bedienoberfläche<br />
HMI 2.0. Die Parameter<br />
für jedes zu verpackende<br />
Produkt sind bereits voreingestellt;<br />
daher konnten alle Mitarbeiter<br />
die Maschine schon nach kurzer<br />
Schulung bedienen.<br />
Größere Chargen mit Hartfolienpackungen<br />
Mit der R 535 setzte Promedical<br />
das bestehende Weichfolienverpackungskonzept<br />
fort. Die Bodenfolie<br />
der Packungen besteht aus einer<br />
Polyamid(PA)- und Polyethylen<br />
(PE)-Verbundfolie; der Deckel hingegen<br />
ist aus Papier, damit das<br />
Ethylenoxid (EO) während des Sterilisationsprozesses<br />
in die Packung<br />
eindringen kann. „Unser EO-Sterilisator<br />
ist der größte seiner Art in<br />
Europa. Sein EO-Anteil beträgt nur<br />
sechs Prozent. Der Sterilisationsvorgang<br />
belastet die Umwelt nicht.<br />
Die Produkte sind innerhalb von elf<br />
Stunden steril und dann versandbereit.<br />
Bei herkömmlichen Sterilisatoren<br />
dauert dies mindestens<br />
drei Tage“, vergleicht Steinauer.<br />
Ende 2011 beschloss Pro-<br />
medical, sein Verpackungskonzept<br />
zu erweitern und zusätzlich sterile<br />
Sets in Hartfolienpackungen anzubieten.<br />
Das Unternehmen entschied<br />
sich für eine zweite Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />
von MULTIVAC, die R 245.<br />
Die Bodenfolie aus Hartfolie dient<br />
später im OP-Saal als Schale für<br />
Flüssigkeiten.<br />
Der Verpackungs- und der Sterilisationsprozess<br />
sind genau aufeinander<br />
abgestimmt. Die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
R 535 und<br />
R 245 stehen bis zur Schneidung<br />
im Reinraum; die nachfolgenden<br />
Einheiten sind außerhalb des Reinraums<br />
positioniert. Die fertigen<br />
Sets werden außerhalb des Rein-<br />
Bedienerfreundlich und schneller Werkzeugwechsel: die Tiefziehverpackungsmaschine R 535.<br />
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
raums in Umverpackungen aus<br />
Karton gepackt und palettiert.<br />
Die Paletten werden in den EO-<br />
Sterilisator eingebracht. Nach Abschluss<br />
des Sterilisationsprozesses<br />
werden die Paletten entweder in<br />
ein Zwischenlager gebracht oder<br />
versendet.<br />
Zur Kennzeichnung der Packungen<br />
sind beide Verpackungs-<br />
maschinen mit Thermotransferdruckern<br />
ausgestattet, welche die<br />
Oberfolie aus Papier mit individuellen<br />
Produktdaten auszeichnen.<br />
1.000 Quadratmeter Reinraum<br />
Im Rahmen dieses zweiten Maschinenprojekts<br />
investierte Promedical<br />
auch in einen neuen Reinraum, in<br />
dem die R 535 und die R 245 aufgestellt<br />
sind. „Der neue Raum<br />
bietet ausreichend Platz für eine<br />
weitere Expansion. Auch bei der Installation<br />
des Reinraums und der<br />
Maschinen wurden wir sehr gut<br />
von MULTIVAC beraten und unterstützt“,<br />
berichtet CEO Steinauer.<br />
Die Promedical AG beliefert Spitäler und<br />
Ärzte mit Verbrauchsmaterialien aller Art –<br />
vom Mundschutz bzw. Masken über Tupfer,<br />
Kompressen, Scheren, Pinzetten und Klemmen<br />
bis zur OP-Bekleidung sowie OP-<br />
Abdecktücher für Patienten.<br />
In zwölf Jahren Reinraumproduktion<br />
hat Promedical den eigenproduzierten<br />
Anteil auf rund 30 Prozent gesteigert.<br />
| 65
| 66<br />
UPDATE MESSEKALEN<strong>DE</strong>R<br />
Messe von bis Stadt Land<br />
United Fresh 01.05.<strong>2012</strong> 03.05.<strong>2012</strong> Dallas USA<br />
Bakery Showcase <strong>2012</strong> 06.05.<strong>2012</strong> 08.05.<strong>2012</strong> Toronto Canada<br />
Feira Apas 07.05.<strong>2012</strong> 10.05.<strong>2012</strong> São Paulo Brazil<br />
Intern. Food Industry Exhibition 08.05.<strong>2012</strong> 11.05.<strong>2012</strong> Seoul Korea<br />
CFIA 13.03.<strong>2012</strong> 15.03.<strong>2012</strong> Rennes France<br />
Bta. 15.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Barcelona Spain<br />
Hispack 15.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Barcelona Spain<br />
Agricultural Fair 15.05.<strong>2012</strong> 22.05.<strong>2012</strong> Novi Sad Serbia<br />
Kazakhstan Intern. Healthcare <strong>2012</strong> 16.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Almaty Kazakhstan<br />
AgroMiniTech <strong>2012</strong> 20.05.<strong>2012</strong> 25.05.<strong>2012</strong> Tashkent Uzbekistan<br />
EastPack 22.05.<strong>2012</strong> 24.05.<strong>2012</strong> Philadelphia USA<br />
Hospitalar 22.05.<strong>2012</strong> 25.05.<strong>2012</strong> Sao Paulo Brazil<br />
Foodtech 23.05.<strong>2012</strong> 24.05.<strong>2012</strong> Rosmalen Netherlands<br />
Afro Packing 24.05.<strong>2012</strong> 26.05.<strong>2012</strong> Cairo Egypt<br />
Eurocarne 24.05.<strong>2012</strong> 27.05.<strong>2012</strong> Verona Italy<br />
Iran Food Tec. <strong>2012</strong> 27.05.<strong>2012</strong> 30.05.<strong>2012</strong> Tehran Iran<br />
West Japan Food Industry Creation Show May May Fukuoka Japan<br />
Expo Alimentaria 05.06.<strong>2012</strong> 07.06.<strong>2012</strong> Mexico City Mexico<br />
Intern. Food Machinery & Technology 05.06.<strong>2012</strong> 08.06.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />
EPHJ / EPMT 05.06.<strong>2012</strong> 08.06.<strong>2012</strong> Geneva Switzerland<br />
Tecnochacinera 06.06.<strong>2012</strong> 09.06.<strong>2012</strong> Guijuelo-Salamanca Spain<br />
Fispal Technology 12.06.<strong>2012</strong> 15.06.<strong>2012</strong> Sao Paulo Brazil<br />
Exphotel 13.06.<strong>2012</strong> 15.06.<strong>2012</strong> Cancún Mexico<br />
Rosupack 18.06.<strong>2012</strong> 22.06.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />
ACHEMA 18.06.<strong>2012</strong> 22.06.<strong>2012</strong> Frankfurt Germany<br />
Fispal Food Service 25.06.<strong>2012</strong> 28.06.<strong>2012</strong> São Paulo Brazil<br />
EXPO PACK 26.06.<strong>2012</strong> 29.06.<strong>2012</strong> Mexico City Mexico<br />
Interphex Japan 27.06.<strong>2012</strong> 29.06.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />
NACUFS 12.07.<strong>2012</strong> 13.07.<strong>2012</strong> Boston, MA USA<br />
Expomaq 16.07.<strong>2012</strong> 19.07.<strong>2012</strong> Juiz de Fora Brazil<br />
ProPak 18.07.<strong>2012</strong> 20.07.<strong>2012</strong> Shanghai China<br />
American Association of Meat Processing 26.07.<strong>2012</strong> 28.07.<strong>2012</strong> St. Paul USA<br />
Japan Intern. Seafood Show July July Tokyo Japan<br />
Impressum<br />
UPDATE – ein Magazin der MULTIVAC<br />
Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />
Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />
muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />
V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />
Gestaltung: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />
Zustimmung der Redaktion.<br />
MAI<br />
JUNI<br />
JULI
AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />
Hotelga 03.09.<strong>2012</strong> 06.09.<strong>2012</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Agroforum 04.09.<strong>2012</strong> 06.09.<strong>2012</strong> Ekaterinburg Russia<br />
ZAGG 09.09.<strong>2012</strong> 12.09.<strong>2012</strong> Lucerne Switzerland<br />
Inprodmash 11.09.<strong>2012</strong> 14.09.<strong>2012</strong> Kiev Ukraine<br />
iba 16.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> München Germany<br />
WorldFood 17.09.<strong>2012</strong> 20.09.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />
Mercoagro 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> Chapecó Brazil<br />
Propak Malaysia 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> KL, Malaysia Malaysia<br />
Tecno Fidta 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> Buenos Aires Argentina<br />
Eurasia Packaging <strong>2012</strong> 20.09.<strong>2012</strong> 23.09.<strong>2012</strong> Istanbul Turkey<br />
FachPack 25.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Nürnberg Germany<br />
World medTec 25.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Lucerne Switzerland<br />
Medtec China 26.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Shanghai China<br />
Allpack Indonesia 27.09.<strong>2012</strong> 30.09.<strong>2012</strong> Jakarta Indonesia<br />
EMPACK September September Brussels Belgium<br />
TOKYO PACK 02.10.<strong>2012</strong> 05.10.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />
CONXEMAR 04.10.<strong>2012</strong> 06.10.<strong>2012</strong> Vigo Spain<br />
Medtec 05.10.<strong>2012</strong> 06.10.<strong>2012</strong> Cork Ireland<br />
POLAGRA TECH 07.10.<strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> Pozna Poland<br />
Agroprodmash 08.10.<strong>2012</strong> 12.10.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />
BajaMak 11.10.<strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> Tijuana Mexico<br />
CIMIE <strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> 13.10.<strong>2012</strong> Beijing China<br />
Plasto Ispack 16.10.<strong>2012</strong> 18.10.<strong>2012</strong> Tel Aviv Israel<br />
Aqua Sur 19.10.<strong>2012</strong> 22.10.<strong>2012</strong> Puerto Montt Chile<br />
SÜFFA 21.10.<strong>2012</strong> 23.10.<strong>2012</strong> Stuttgart Germany<br />
Scanpack 23.10.<strong>2012</strong> 26.10.<strong>2012</strong> Gothenburg Sweden<br />
Fruit Attraction 24.10.<strong>2012</strong> 26.10.<strong>2012</strong> Madrid Spain<br />
PACK EXPO 28.10.<strong>2012</strong> 31.10.<strong>2012</strong> Chicago USA<br />
SibUpack & ProSib 30.10.<strong>2012</strong> 02.11.<strong>2012</strong> Novosibirsk Russia<br />
Indagra 31.10.<strong>2012</strong> 04.11.<strong>2012</strong> Bukarest Romania<br />
Restaurant Show 08.10.<strong>2012</strong> 10.10.<strong>2012</strong> Earls Court, London UK<br />
World Food Almaty <strong>2012</strong> 01.11.<strong>2012</strong> 04.11.<strong>2012</strong> Almaty Kazakhstan<br />
Gastronomia 04.11.<strong>2012</strong> 07.11.<strong>2012</strong> Lausanne Switzerland<br />
Meatmania 07.11.<strong>2012</strong> 10.11.<strong>2012</strong> Sofia Bulgaria<br />
Saudi Agro Food <strong>2012</strong> 11.11.<strong>2012</strong> 14.11.<strong>2012</strong> Riyadh Saudi Arabia<br />
Equip'hotel 11.11.<strong>2012</strong> 15.11.<strong>2012</strong> Paris France<br />
FoodPharmaTech 13.11.<strong>2012</strong> 15.11.<strong>2012</strong> Herning Denmark<br />
COMPAMED 14.11.<strong>2012</strong> 16.11.<strong>2012</strong> Düsseldorf Germany<br />
Salon de l‘Emballage 19.11.<strong>2012</strong> 22.11.<strong>2012</strong> Villepinte France<br />
Farmtech 26.11.<strong>2012</strong> 29.11.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />
SEPTEMBER<br />
OKTOBER<br />
NOVEMBER<br />
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