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update-1-2012 DE - Multivac

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UPDATE<br />

NEWS OF BETTER PACKAGING<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

TITEL<br />

Think global. Act local<br />

Warum MULTIVAC mit dieser<br />

Strategie erfolgreich ist<br />

SCHWERPUNKT<br />

Top-Job-Award<br />

Was MULTIVAC als Arbeitgeber und<br />

Ausbildungsbetrieb auszeichnet<br />

WEITERE THEMEN<br />

Automatische<br />

Reinigung von<br />

Verpackungsmaschinen<br />

MULTIVAC Clean-in-Place<br />

macht´s möglich


www.multivac.com<br />

Herr Akimoto verpackt<br />

wie kein anderer.<br />

Er setzt auf die maßgeschneiderten<br />

Lösungen von MULTIVAC.


UPDATE EDITORIAL AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Liebe Leser,<br />

wird das Jahr <strong>2012</strong> ein Jahr der Veränderung,<br />

wie viele Unternehmer<br />

glauben? Das erste Quartal liegt<br />

bereits hinter uns, und wir sind<br />

tatsächlich mit einigen Herausforderungen<br />

konfrontiert.<br />

Die Unsicherheit in Europa hält<br />

die Märkte weiterhin in Atem. Kaum<br />

jemand kann derzeit absehen, wohin<br />

der Weg letztendlich führt. Wird<br />

Griechenland gerettet? Zerbricht<br />

der Euroraum? Die derzeitige<br />

Situation hat zur Folge, dass viele<br />

unserer Kunden ihre Investitionen<br />

zurückhalten.<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

setzt sich der Konzentrations-<br />

prozess weiter fort. Davon sind<br />

auch die Verpackungsmaschinenhersteller<br />

betroffen; wir bemerken<br />

in unserem Markt einen deutlichen<br />

Trend zur Konsolidierung. Einige<br />

Hersteller berichten von immer geringer<br />

werdenden Spielräumen.<br />

Doch selbst in diesem schwierigen<br />

Fahrwasser hat MULTIVAC<br />

Kurs gehalten. So konnten wir 2011<br />

mit etwa 3.500 Mitarbeitern weltweit<br />

deutlich mehr als 600 Mio.<br />

Euro Umsatz erzielen. Auch haben<br />

wir unsere Marktpräsenz global<br />

verstärkt, was einer ganzen Reihe<br />

von Faktoren zu verdanken ist. Damit<br />

setzen wir unser Bemühen fort,<br />

nah bei Ihnen vor Ort zu sein.<br />

Zum anderen haben wir unsere<br />

System- und Automatisierungskompetenz<br />

erweitert. Mit dem Erwerb<br />

der finnischen Trimaster Oy<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO<br />

von MULTIVAC<br />

konnten wir zum Beispiel unser<br />

Portfolio im Bereich der Palettiersysteme<br />

signifikant ausbauen.<br />

Ein weiterer Faktor für unseren<br />

Erfolg ist aber auch unser anhaltendes<br />

Bekenntnis zu innovativen<br />

Technologien, wobei ich insbesondere<br />

die Hochdruckbehandlung erwähnen<br />

möchte. Hier haben wir<br />

bereits erste Projekte im In- und<br />

Ausland durchgeführt. In unserem<br />

neu errichteten HPP-Testzentrum<br />

in Wolfertschwenden unterstützen<br />

wir unsere Kunden bei der Durchführung<br />

von Haltbarkeitstests – und<br />

haben bisher sehr positives Feedback<br />

bekommen.<br />

Des Weiteren haben wir aktiv in<br />

innovative Verpackungslösungen<br />

investiert. Im Juni werden wir auf<br />

der ACHEMA in Frankfurt erstmals<br />

eine Lösung für das GMP-gerechte<br />

Verpacken von pharmazeutischen<br />

Produkten präsentieren. Das neue<br />

Maschinenkonzept erfüllt die besonders<br />

hohen Anforderungen der<br />

pharmazeutischen Industrie an eine<br />

sichere Line Clearance, an Flexibilität<br />

sowie an einen optimierten<br />

Maschinenzugang. MULTIVAC wird<br />

diesen Geschäftsbereich auch weiter<br />

ausbauen.<br />

Der Neubau unseres Anwendungszentrums<br />

in Wolfertschwenden<br />

verläuft planmäßig. Schon<br />

Ende dieses Jahres werden wir<br />

neue Test- und Schulungskapazitäten<br />

für Sie bereitstellen können.<br />

Noch ein Wort zum Schluss: Im<br />

vergangenen Jahr haben uns viele<br />

Kunden wieder ihr Vertrauen geschenkt.<br />

Einige von ihnen stellen<br />

wir in dieser neuen Ausgabe von<br />

UPDATE mit ihren Anwendungen<br />

vor.<br />

Für heute wünsche ich Ihnen<br />

viel Spaß beim Lesen dieser<br />

UPDATE-Ausgabe.<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

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| 4<br />

RUBRIKEN<br />

EDITORIAL ................................................................... S. 3<br />

SNAPSHOT .................................................................. S. 6<br />

MULTIVAC INSI<strong>DE</strong>....................................................... S. 8<br />

INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Erweitertes Produktportfolio auf Basis<br />

von MULTIVAC Clean Design <br />

Neue Verpackungslösungen für<br />

Medizin- und Pharmaprodukte ................................ S. 26<br />

Medizinische Sterilgüter keimfrei und<br />

wirtschaftlich verpacken<br />

Umfassende Beratungskompetenz und Tests<br />

im eigenen Reinraum ............................................... S. 28<br />

So bleiben die Löcher im Käse<br />

Differenzdruckverfahren für prozesssicheres<br />

und schonendes Vakuumverpacken ....................... S. 30<br />

Sitzt wie angegossen<br />

MULTIVAC FormShrink – wegweisendes<br />

Maschinenkonzept für Schrumpffolien-<br />

verpackungen ............................................................ S. 32<br />

TITEL<br />

Internationaler Erfolg durch gelebte Kundennähe<br />

Wie MULTIVAC seine marktführende Wett-<br />

bewerbsposition rund um den Globus sichert ...... S. 12<br />

„Wir greifen auf einen langjährigen<br />

und globalen Erfahrungsschatz zurück.“<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim Boekstegers<br />

im Interview ............................................................... S. 16<br />

„Für den Schutz unseres geistigen Eigentums<br />

investiert MULTIVAC mehr als eine Million Euro<br />

pro Jahr“<br />

Geschäftsführer Guido Spix über das<br />

umfassende IP-Management bei MULTIVAC ......... S. 18<br />

Netzwerk statt Insellösungen<br />

MULTIVAC PrintingPoint verbindet Drucker<br />

unterschiedlicher Verpackungslinien ..................... S. 33<br />

Multitalent von MULTIVAC<br />

Gliederbandetikettierer – eine Technologie<br />

für verschiedene Branchen ...................................... S. 34<br />

Querbahnetikettierer im Tandembetrieb<br />

Platzsparende und sichere Lösung<br />

für Tiefziehverpackungsmaschinen ........................ S. 35<br />

Lösungen aus einer Hand<br />

Bandsysteme (MBS) von MULTIVAC<br />

sind vielfältig einsetzbar .......................................... S. 36<br />

Fit für alle Leistungsanforderungen<br />

MULTIVAC erweitert sein Portfolio<br />

an automatischen Traysealern ................................ S. 38<br />

Frischfleisch kosteneffizient verpacken<br />

MULTIVAC bringt neue Tiefziehverpackungs-<br />

maschine R 515 auf den Markt ................................ S. 39<br />

Tasmanischer Lachs – kochfähig verpackt<br />

Tassal Group Ltd. setzt auf MULTIVAC ................... S. 40


SCHWERPUNKT<br />

MULTIVAC als Arbeitgeber<br />

und Ausbildungsbetrieb .......................................... S. 20<br />

CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Delikatessen für Hund und Katze<br />

Darwin’s Natural Pet Products – neues<br />

Verpackungskonzept erhöht Effizienz ..................... S. 42<br />

FOOD<br />

Verpacken mit modifizierter Atmosphäre<br />

Hospices Civils de Lyon nutzen Traysealer<br />

T 700 von MULTIVAC ................................................S. 44<br />

Pralinen in Trays<br />

MULTIVAC Smart Sealing für Süßwaren ................ S. 46<br />

Premium-Verpackung für Premium-Fisch<br />

Sealord Caistor nutzt MULTIVAC Traysealer ..........S. 48<br />

Für natürliche Produkte mit langer Haltbarkeit<br />

HPP-Technologie erobert Australien .......................S. 49<br />

Basis für nachhaltiges Wachstum<br />

Metzgerei Linder steigt in das automatische<br />

Tiefziehverpacken ein ............................................... S. 50<br />

Wiederverschließbare Faltpackungen für Käse<br />

Verpackungslösung für Maaslander ....................... S. 52<br />

WEITERE THEMEN<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Optimale Lebensmittelhygiene<br />

und Verbraucherschutz<br />

MULTIVAC erhält Patent<br />

auf Clean-in-Place-System ....................................... S. 24<br />

INHALT<br />

Neues Schweizer Frischfleischzentrum<br />

Ernst Sutter AG hat in MULTIVAC<br />

den passenden Partner gefunden ........................... S. 53<br />

Appetitlich gefaltet<br />

Pärsons implementiert MULTIVAC PrePack ......... S. 56<br />

Dampfend heiß verpackt<br />

Steam Flush Packaging in Japan ............................. S. 58<br />

Natürlichkeit und Frische<br />

Homann Feinkost GmbH setzt Gliederband-<br />

etikettierer von MULTIVAC ein ................................ S. 60<br />

MEDICAL<br />

Strenge Hygiene, höchste Flexibilität<br />

Prince Médical verpackt mit MULTIVAC ................. S. 62<br />

Wettbewerbsfähig mit Reinraumproduktion<br />

Tiefziehverpacken bei Promedical ..........................S. 64<br />

MESSEKALEN<strong>DE</strong>R .................................................... S. 66<br />

IMPRESSUM .............................................................. S. 66<br />

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UPDATE SNAPSHOT<br />

Hochdruckkammer einer HPP-Anlage<br />

Die Hochdruckbehandlung (High Pressure Processing, HPP)<br />

wird eingesetzt, um schädliche Keime auf Lebensmitteln<br />

zu reduzieren. Damit lassen sich die Haltbarkeit und die<br />

Sicherheit von Lebensmittelprodukten verbessern, ohne<br />

dass Hitze oder Konservierungsstoffe zum Einsatz kommen.<br />

Gemeinsam mit seinem Partner Uhde High Pressure<br />

Technologies hat MULTIVAC den HPP-Prozess entscheidend<br />

weiterentwickelt und hält hierzu mehrere Patente. Durch<br />

mehrere Innovationen ist erstmals auch die sichere Behandlung<br />

von MAP-verpackten Lebensmitteln möglich.<br />

Jetzt hat MULTIVAC in Wolfertschwenden ein eigenes HPP-<br />

Testzentrum eingerichtet, das Lebensmittelhersteller für die<br />

Durchführung von Testreihen nutzen können.


AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

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| 8<br />

UPDATE MULTIVAC INSI<strong>DE</strong><br />

Entwicklung und Beratung auf 6.000 Quadratmetern:<br />

Der Rohbau ist fertig<br />

Ende <strong>2012</strong> wird das Anwendungszentrum in Wolfertschwenden bezugsfertig sein<br />

Der Rohbau des neuen Anwendungs-<br />

und Schulungszentrums<br />

steht. Das Gebäude wird eine<br />

Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmetern<br />

haben. Im November<br />

feierte MULTIVAC das Richtfest für<br />

eines der größten Neubauprojekte<br />

des Unternehmens, das Ende des<br />

Jahres bezugsfertig sein wird.<br />

Mit dem Bau des neuen Anwendungs-<br />

und Schulungszentrums<br />

stellt MULTIVAC seinen weltweiten<br />

Kunden deutlich mehr Kapazitäten<br />

Erfolgreiche Hausmesse<br />

für dänische Kunden<br />

MULTIVAC Marking & Inspection präsentiert<br />

innovative Verpackungslösungen<br />

Bei MULTIVAC Marking & Inspection fand eine<br />

Hausmesse für Kunden von MULTIVAC Dänemark<br />

statt. Auf einer Showroom-Fläche von 300 qm präsentierten<br />

MULTIVAC und die Partnerunternehmen<br />

Bizerba, Ishida und PFM die neuesten Verpackungslösungen.<br />

Der Erfolg der Veranstaltung wurde nicht<br />

nur durch die durchweg positive Resonanz der Kunden<br />

deutlich. Zwei Aufträge für Transportbandetikettierer<br />

vom Typ MR335 gingen direkt im Anschluss<br />

an die Hausmesse bei MUMI ein. Der Kunde<br />

hatte sich vor Ort von der Qualität und Flexibilität<br />

dieser Maschinen und von MULTIVAC als Lieferanten<br />

überzeugt.<br />

für die Verpackungsentwicklung<br />

und -beratung sowie die Bemus-<br />

terung von Verpackungslösungen<br />

bereit. Auch das Schulungsangebot<br />

wird erheblich ausgebaut. „Wir<br />

möchten die Nähe zu unseren Kunden<br />

und den Nutzen, den sie aus<br />

unseren Verpackungslösungen ziehen,<br />

noch einmal deutlich verbessern.<br />

Zudem wollen wir unseren<br />

Premiumanspruch auch im Bereich<br />

Anwendungszentrum und Schulung<br />

weiter vorantreiben und in<br />

13.+14.09.2011 09.12.2011<br />

MULTIVAC übernimmt<br />

Trimaster OY<br />

Ausbau des Portfolios im Bereich<br />

Palettiersysteme<br />

23.11.2011<br />

diesen Bereichen ‚State of the Art‘<br />

sein“, betont Christian Traumann.<br />

Das Unternehmen investiert da-<br />

zu rund neun Millionen Euro in<br />

den Neubau.<br />

Mit dem Erwerb der finnischen Trimaster OY baut<br />

MULTIVAC sein Portfolio bei Linienautomation,<br />

Robotik und Palettiersystemen deutlich aus. Da-<br />

mit kann MULTIVAC komplette End-to-end-Ver-<br />

packungslinien bis hin zur Palettierung anbieten.<br />

Gleichzeitig verstärkt MULTIVAC seine Präsenz<br />

in Skandinavien. Trimaster OY beschäftigt aktuell<br />

rund 20 Mitarbeiter, die in die finnische Vertriebs-<br />

und Servicegesellschaft von MULTIVAC integriert<br />

werden.


Goldmedaille für<br />

HPP-Technologie<br />

Backwaren besser<br />

verpacken<br />

Forschungsprojekt der Zürcher<br />

Hochschule mit MULTIVAC<br />

06.02.<strong>2012</strong><br />

MULTIVAC gewinnt den International<br />

FoodTec Award <strong>2012</strong><br />

Für die Weiterentwicklung der HPP-Technologie<br />

(High Pressure Processing) wurde MULTIVAC auf<br />

der Anuga FoodTec <strong>2012</strong> mit dem „International<br />

FoodTec Award“ ausgezeichnet. Eine Jury aus internationalen<br />

Vertretern hatte das Unternehmen<br />

für den ersten Preis vorgeschlagen. Gemeinsam<br />

mit seinem Partner Uhde High Pressure Techno-<br />

logies hat MULTIVAC den HPP-Prozess entscheidend<br />

weiterentwickelt und macht erstmals auch die<br />

sichere Behandlung von MAP-verpackten Lebensmitteln<br />

möglich.<br />

11.02.2011<br />

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

(ZHAW) hat mit drei Industriepartnern<br />

aus der Verpackungsbranche eine Zusammenarbeit<br />

gestartet. Einer dieser Partner ist MULTIVAC.<br />

Das Ziel des Projekts: Optimierungsmöglichkeiten<br />

bei Backwarenverpackungen zu finden. Dabei sollen<br />

die Eigenschaften von Teigen, Teilgebackenem<br />

und Dauerbackwaren in Abhängigkeit von unterschiedlichen<br />

Verpackungen analysiert werden.<br />

MULTIVAC hat zu diesem Zweck eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 145 installiert. Die Untersuchungsergebnisse<br />

der ZHAW werden voraussichtlich<br />

im Herbst <strong>2012</strong> vorgestellt.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

01.11.2011<br />

High Pressure Processing,<br />

HPP<br />

MULTIVAC installiert Testkapazitäten<br />

für die Hochdruckbehandlung von<br />

verpackten Lebensmitteln<br />

Seit Anfang November 2011 bietet MULTIVAC<br />

seinen Kunden eine zusätzliche Dienstleistung: An<br />

seinem Hauptsitz in Wolfertschwenden wurde eine<br />

HPP-Testanlage für die Hochdruckbehandlung von<br />

verpackten Lebensmitteln eingerichtet. Zusätzlich<br />

unterstützt MULTIVAC seine Kunden auch bei der<br />

Durchführung von Haltbarkeitstests. Mit der Testanlage<br />

lassen sich unterschiedliche Verpackungskonzepte<br />

in Verbindung mit HPP testen und weiterentwickeln.<br />

„Unsere Kunden können ihre Lebensmittel sowohl<br />

verpackt als auch unverpackt mitbringen,<br />

denn wir verpacken die Produkte selbstverständlich<br />

auch hier vor Ort. Auf diese Weise können<br />

unsere Kunden auch verschiedene Verpackungskonzepte<br />

in Kombination mit der Hochdruckbehandlung<br />

testen“, sagt Dr. Tobias Richter, der bei<br />

MULTIVAC für den Bereich HPP verantwortlich ist.<br />

Komplettiert wird die HPP-Testanlage durch<br />

vielfältige Dienstleistungen, die MULTIVAC in seinem<br />

Anwendungszentrum in Wolfertschwenden<br />

zur Verfügung stellt. Dazu zählen unter anderem<br />

eine fundierte Expertise im Bereich Verpackungsmaterialien,<br />

Verpackungsentwicklung und Lebensmitteltechnologie.<br />

MULTIVAC unterstützt seine<br />

Kunden auch bei der Durchführung von Haltbarkeitstests<br />

und berät sie bei der Auslegung ihrer Verpackungskonzepte<br />

auf die Hochdruckbehandlung.<br />

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UPDATE MULTIVAC INSI<strong>DE</strong><br />

Besuch bei MULTIVAC<br />

Zwei Auszubildende der VION Food<br />

Group zu Gast in Wolfertschwenden<br />

Lewis Pascoe und Matt Rowling, zwei Auszubildende<br />

von Vion, einem der führenden Fleischverarbeiter<br />

in Großbritannien, hatten im Dezember 2011 die<br />

Gelegenheit, MULTIVAC in Wolfertschwenden zu<br />

besuchen. Die beiden waren mit der Reise für ihre<br />

außerordentlichen Leistungen ausgezeichnet worden.<br />

Ihr Ausbildungsbetrieb Vion ist Kunde von<br />

MULTIVAC und beschäftigt etwa 14.000 Mitarbeiter.<br />

Überaus beeindruckt zeigten sich die Gäste von<br />

der Werkzeugfertigung, der guten Organisation des<br />

Produktionsbetriebs und vom Schulungszentrum.<br />

Letztendlich trug der Besuch bei MULTIVAC auch<br />

dazu bei, einen noch besseren Eindruck von<br />

der hohen Komplexität von Verpackungsprozessen<br />

zu bekommen.<br />

Bei Nachhaltigkeit ganz<br />

vorn dabei<br />

MULTIVAC mit Axia-Award 2011<br />

ausgezeichnet<br />

01.02.<strong>2012</strong><br />

Als eines von vier mittelständischen Unternehmen<br />

in Bayern wurde MULTIVAC mit dem „Axia Award<br />

2011“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Deloitte verliehen und<br />

bewertete in diesem Jahr den Aspekt „Nachhal-<br />

tiges Wirtschaften“. Ein Thema, das bei MULTIVAC<br />

schon lange an der Tagesordnung steht. Bei der<br />

Entwicklung von Verpackungslösungen wird der<br />

gesamte Stoffkreislauf berücksichtigt. „Wir haben<br />

umfassende Recyclingkreisläufe in die Fertigungsprozesse<br />

integriert. Außerdem legen wir Wert auf<br />

eine langfristige Nachwuchssicherung und Mit-<br />

arbeiterbindung“, erklärte Christian Traumann,<br />

CFO von MULTIVAC. Deloitte hatte in einem Beur-<br />

teilungsverfahren 59 Bewerberunternehmen untersucht.<br />

02.12.2011 12.09.2011<br />

MULTIVAC sponsert<br />

chilenische Schwimmerin<br />

Milenka Rojas durchquerte die Straße<br />

von Gibraltar in neuer Weltrekordzeit<br />

Die chilenische Langstreckenschwimmerin Milenka<br />

Rojas durchquerte im September 2011 die Straße<br />

von Gibraltar in neuem Weltrekord: 18 Kilometer<br />

in 2 Stunden, 49 Minuten. Die 17-Jährige wird von<br />

MULTIVAC Chile gesponsert. „Unsere Beziehung<br />

ist von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft<br />

geprägt“, erklärt Milenka Rojas. „Im Unternehmen<br />

betrachten wir Milenka als Beispiel für die<br />

positive Entwicklung, die durch Sport erreicht werden<br />

kann. Und durch unsere Förderung möchten<br />

wir eine solche Leistung auf unser Unternehmen<br />

übertragen“, sagt Enrique Klingenberg, Geschäftsführer<br />

von MULTIVAC Chile. Derzeit trainiert die<br />

Chilenin für die Durchquerung des Ärmelkanals.<br />

Neues Kundenzentrum<br />

bei MULTIVAC Frankreich<br />

Ausstellungs- und Schulungsräume<br />

auf 540 Quadratmetern<br />

31.05.<strong>2012</strong><br />

Ende Mai eröffnet die französische Tochtergesellschaft<br />

von MULTIVAC ein neues Kundenzentrum,<br />

das eine Fläche von 540 Quadratmetern umfassen<br />

wird. In einem Showroom soll das komplette Leistungsspektrum<br />

des Unternehmens präsentiert werden<br />

– von der kleinen Kammermaschine bis hin zu<br />

komplett automatisierten Verpackungslösungen.<br />

Zum Portfolio gehören auch Systeme für die Etikettierung<br />

und Auszeichnung von Verpackungen<br />

sowie unterschiedliche Produkte für die Quali-<br />

tätskontrolle. Darüber hinaus verfügt das Kundenzentrum<br />

über einen weiträumigen Schulungs-<br />

bereich, in dem Seminare zu unterschied-<br />

lichen Themen rund um MULTIVAC Verpackungssysteme<br />

angeboten werden.


Investition für<br />

kürzere Lieferzeiten<br />

MULTIVAC UK investiert in neue<br />

Einrichtung für das Überholen<br />

von Heiz- und Siegelplatten<br />

01.02.2011<br />

MULTIVAC UK hat eine bedeutende Investition in<br />

Einrichtungen für das Überholen von Heiz- und<br />

Siegelplatten abgeschlossen. Basis für die Investitionsentscheidung<br />

war die steigende Nachfrage<br />

nach einem schnellen und qualitativ hochwertigen<br />

Überholservice. Das Bewusstsein der Kunden für<br />

die negativen Auswirkungen von abgenutzten<br />

Heizplatten auf die Maschineneffizienz und die<br />

Packungsqualität steigt stetig. Die neuen Einrichtungen<br />

bei MULTIVAC UK beinhalten unter anderem<br />

eine spezielle Einrichtung für das Sandstrahlen<br />

der Platten, eine getrennte Kammer für das Aufbringen<br />

der PTFE-Beschichtung sowie Öfen für das<br />

Härten der PTFE-Beschichtung.<br />

Ergonomisch und energieeffizient<br />

Standorterweiterung bei MULTIVAC Marking & Inspection<br />

Nach rund zweijähriger Bauzeit hat<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

den Ausbau des Standorts Enger<br />

abgeschlossen. Das Bauprojekt<br />

umfasste einen Neubau über drei<br />

Etagen, die Erweiterung der Produktionshalle<br />

sowie die Renovierung<br />

des Altbaus. Die Gebäude<br />

wurden nach den neuesten Erkenntnissen<br />

zu Ergonomie, Begegnungsqualität<br />

und Energieeffizienz<br />

errichtet.<br />

Durch den bereits im August<br />

2010 bezogenen Neubau und die<br />

aktuelle Gebäudeerweiterung und<br />

-renovierung konnte die Produk-<br />

tions- und Verwaltungsfläche von<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

um rund 2.000 Quadratmeter ver-<br />

größert werden.<br />

Im Neubau erfolgen Beheizung<br />

und Kühlung durch modernste<br />

VRV-Invertertechnik, sodass das<br />

Gebäude mit einem minimalen<br />

Energieeinsatz auskommt. „Mit<br />

dieser Ausstattung und dem Konzept<br />

zur Regenwasserrückhaltung<br />

für den Gesamtkomplex leisten wir<br />

unseren Beitrag zum schonenden<br />

Umgang mit Umwelt und Ressourcen“,<br />

sagt Geschäftsführer Volker<br />

Gerloff.<br />

Der Neubau beherbergt auch einen<br />

neuen Schulungsraum, in dem<br />

technische Schulungen für Kunden<br />

und für MULTIVAC Mitarbeiter<br />

durchgeführt werden können. An<br />

aktuellen Schulungsgeräten wer-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Ausstellung zum Thema<br />

„Lebensmittelverluste“<br />

MULTIVAC engagiert sich weiter<br />

für SAVE FOOD<br />

15.02.<strong>2012</strong><br />

MULTIVAC setzt sein Engagement im Rahmen<br />

der internationalen SAVE-FOOD-Initiative fort. Bis<br />

zum 11. Mai zeigt das Unternehmen an seinem<br />

Hauptsitz in Wolfertschwenden eine Ausstellung<br />

zum Thema „Weltweite Nahrungsmittelverluste“.<br />

Sie ist werktags geöffnet und richtet sich unter anderem<br />

an Schulen und Bildungseinrichtungen. Die<br />

Initiative „SAVE FOOD“ war 2011 von der Welternährungsorganisation<br />

und der Messe Düsseldorf<br />

ins Leben gerufen worden. Seither informiert<br />

SAVE FOOD Unternehmen und Privatpersonen<br />

und fördert mit Hilfe der Industrie konkrete internationale<br />

Projekte.<br />

08.11.2011<br />

den Grundlagen der Etikettiertechnik,<br />

Bedienungsabläufe und strukturierte<br />

Fehlersuche trainiert.<br />

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UPDATE TITEL<br />

Think global. Act local.<br />

Niederlassungen auf allen Kontinenten – MULTIVAC ist weltweit gut aufgestellt.


AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Internationaler Erfolg durch<br />

gelebte Kundennähe<br />

Höchste Technologie- und Fertigungskompetenz sowie ein global flächendeckendes<br />

Vertriebsnetz: Wie MULTIVAC seine marktführende Wettbewerbsposition sichert<br />

Mit über 65 eigenen Vertriebsgesellschaften ist MULTIVAC in mehr als 140 Ländern vertreten. Das sind Zahlen,<br />

die beeindrucken. Die globale Präsenz der Unternehmensgruppe kommt nicht von ungefähr. Sie entspricht<br />

der Unternehmensstrategie: „Think global. Act local.“ MULTIVAC ist international erfolgreich, weil es die lokalen<br />

Märkte und deren unterschiedliche Anforderungen an Verpackungslösungen versteht. Das ist gelebte<br />

Kundennähe. Mit dieser Strategie hat das Unternehmen ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz<br />

etabliert, das seinesgleichen sucht.<br />

Die internationale Ausrichtung von<br />

MULTIVAC begann bereits 1972 mit<br />

der Gründung der ersten eigenen<br />

Tochtergesellschaft in Frankreich.<br />

Heute beschäftigt MULTIVAC<br />

France mehr als 100 Mitarbeiter.<br />

Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren<br />

hat die MULTIVAC Unternehmensgruppe<br />

ihr Vertriebs- und Servicenetz<br />

auf über 140 Länder ausgebaut.<br />

Die größte Tochtergesellschaft ist<br />

MULTIVAC Inc. in den USA. Sie<br />

wurde 1987 gegründet und betreut<br />

heute mit über 200 Mitarbeitern<br />

den US-amerikanischen Markt.<br />

Einzigartiges Know-how<br />

in der Fertigung<br />

Ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz<br />

bei einer zentralen Fertigung<br />

– diese Philosophie bestimmte<br />

lange Zeit die Unternehmens-<br />

ausrichtung von MULTIVAC. So<br />

findet schon seit der Unternehmensgründung<br />

der größte Teil der<br />

Wertschöpfung bei der Fertigung<br />

der Verpackungsmaschinen am<br />

Stammsitz in Wolfertschwenden<br />

statt. Schon bei der Standortwahl<br />

war eines der wichtigsten Kriterien,<br />

dass ausreichend Fläche für eine<br />

kontinuierliche Erweiterung zur<br />

Verfügung stand. 1974 wurde in<br />

Lechaschau in Tirol ein zweiter Produktionsstandort<br />

gegründet, da zu<br />

diesem Zeitpunkt die in Wolfertschwenden<br />

zur Verfügung stehen-<br />

den Ressourcen nicht ausreichten,<br />

um die große Nachfrage nach Verpackungsmaschinen<br />

bedienen zu<br />

können.<br />

An den beiden Fertigungs-<br />

standorten Wolfertschwenden und<br />

Lechaschau hat sich über die Jahrzehnte<br />

hinweg ein einzigartiges<br />

Know-how in der Entwicklung und<br />

Fertigung von Maschinen- und Verpackungslösungen<br />

etabliert. Beide<br />

Standorte verfügen über moderne,<br />

zum Großteil automatisierte Fertigungstechnologien,<br />

die den aktuellen<br />

Standards entsprechen. Durch<br />

die Zusammenarbeit von Entwicklung<br />

und Fertigung unter einem<br />

Dach können an diesen Standorten<br />

eine maximale Qualität und eine<br />

optimale Umsetzung der Kundenanforderungen<br />

in eine Verpackungslösung<br />

erzielt werden.<br />

Dennoch birgt eine zentrale Fertigung<br />

im Rahmen der zunehmenden<br />

Globalisierung auch einige<br />

Nachteile. So erfordern zum Beispiel<br />

lange Transportwege und die<br />

damit verbundenen längeren Lieferzeiten<br />

oder hohe Importzölle<br />

in einigen Absatzländern den Aufbau<br />

von dezentralen Fertigungs-<br />

kapazitäten. Deshalb produziert<br />

MULTIVAC heute z. B. auch in Brasilien<br />

eigene Verpackungsmaschinen.<br />

An anderen MULTIVAC Standorten<br />

werden Formatwerkzeuge für<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

hergestellt, so etwa in den USA<br />

oder in Japan. Diese Niederlassun-<br />

gen bevorraten Standard-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und statten<br />

diese, je nach Kundenwunsch,<br />

mit individuellen Formatsätzen<br />

aus. Damit sind kurze Lieferzeiten<br />

gewährleistet. Regionalisiert wird<br />

zwischenzeitlich auch der Überhol-<br />

Service von gebrauchten Maschinen.<br />

Hier bieten einige Tochter-<br />

gesellschaften ein umfassendes<br />

Dienstleistungsspektrum an, wie<br />

zum Beispiel die Reparatur von<br />

Tiefziehwerkzeugen oder Siegelplatten.<br />

Vor-Ort-Service im Vertrieb<br />

Das Leistungs- und Produktspektrum<br />

von MULTIVAC kann in mehreren<br />

Punkten als einzigartig bezeichnet<br />

werden. So bietet das Unter-<br />

nehmen neben unterschiedlichsten<br />

Verpackungstechnologien auch ein<br />

breites Portfolio an Lösungen<br />

zur Qualitätsinspektion, Etikettier-<br />

und Kennzeichnungssysteme sowie<br />

Komponenten zur Automatisierung<br />

von Handhabungsaufgaben<br />

an. Darüber hinaus runden die<br />

Tochtergesellschaften ihr Leistungsspektrum<br />

durch Produkte<br />

von anderen Herstellern ab. Auch<br />

die Versorgung der Kunden mit<br />

Verbrauchsmaterialien, wie Folien<br />

oder Beuteln, wird ein immer wichtigerer<br />

Bestandteil der MULTIVAC<br />

Vertriebsstrategie.<br />

Zum Vor-Ort-Service gehören<br />

außerdem eine kompetente Bera-<br />

| 13


| 14<br />

UPDATE TITEL<br />

tung sowie ein umfassender After-<br />

Sales-Service, der auch eine dezentrale<br />

Ersatzteilversorgung be-<br />

inhaltet.<br />

Um in der schnell wachsen-<br />

den globalen Vertriebsorganisation<br />

eine schnelle Übermittlung von<br />

Know-how an die Vertriebs- und<br />

Servicemitarbeiter sicherstellen zu<br />

können, durchlaufen alle Vertriebs-<br />

und Servicemitarbeiter ein standardisiertes<br />

Schulungsprogramm, das<br />

entweder am Stammsitz in Wolfertschwenden<br />

oder in der jeweiligen<br />

Tochtergesellschaft durchgeführt<br />

wird. Hierfür wurde vor längerer<br />

Zeit auch ein „Train the Trainer“-<br />

Konzept implementiert. Um den<br />

Wissenstransfer in die globale Unternehmensorganisation<br />

weiter zu<br />

optimieren, führt MULTIVAC derzeit<br />

ein E-Learning-System ein.<br />

MULTIVAC Verpackungslösungen<br />

für unterschiedliche Märkte<br />

Durch sein globales Vertriebsnetz<br />

ist MULTIVAC sowohl in den Indus-<br />

trie- als auch in den Wachstums-<br />

und Schwellenländern präsent. Die<br />

Anforderungen dieser Märkte sind<br />

sehr unterschiedlich. So wird in<br />

den Industrieländern die Verpackung<br />

immer stärker zum Differenzierungsmerkmal<br />

am POS. Ein jüngeres<br />

Beispiel für ein erfolgreiches<br />

Verpackungskonzept zur Differenzierung<br />

ist die Einführung des<br />

Darfresh-Verpackungskonzeptes<br />

bei Sainsbury’s, einer der führenden<br />

Supermarktketten in Groß-<br />

britannien (wir berichteten im<br />

UPDATE 2/2011). Darüber hinaus<br />

haben die Industrieländer eines<br />

gemeinsam: Aufgrund der soziodemographischen<br />

Entwicklung besteht<br />

ein Trend zu immer älter werdenden<br />

Verbrauchern sowie zu<br />

immer kleiner werdenden Haushalten.<br />

Auch diese Trends müssen bei<br />

der Verpackungsentwicklung berücksichtigt<br />

werden. Darüber hinaus<br />

entsteht in den westlichen Industrieländern<br />

eine immer stärker<br />

wachsende Nachfrage nach nach-<br />

haltigem Konsum. Die Reduzierung<br />

von Verpackungsvolumen sowie<br />

der Einsatz von Verpackungs-<br />

materialien aus erneuerbaren<br />

Ressourcen sind daher aktuelle Anforderungen,<br />

denen MULTIVAC begegnen<br />

muss.<br />

Zu den Wachstumsregionen<br />

und Schwellenländern, in denen<br />

MULTIVAC aktiv ist, gehören zum<br />

Beispiel die Länder Südamerikas,<br />

Indien und ein großer Teil Asiens.<br />

Hier steht bei der Verpackungsentwicklung<br />

vor allem im Vordergrund,<br />

die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln<br />

zu optimieren und diese damit<br />

an die Anforderungen der logis-<br />

tischen Wertschöpfungskette des<br />

Lebensmitteleinzelhandels zu adaptieren.<br />

Durch seine flächendeckende<br />

Vertriebsstruktur hat MULTIVAC<br />

auch den Zugang zu Herstellern<br />

von Produkten, die ausschließlich<br />

in bestimmten Regionen produziert<br />

werden. So liefert MULTIVAC zum<br />

Beispiel Verpackungslösungen für<br />

Datteln in den Vereinigten Arabi-


schen Emiraten.<br />

Weltweit gewährleisten etwa<br />

3.500 Mitarbeiter eine optimale<br />

Vor-Ort-Betreuung der Kunden, da<br />

sie die jeweiligen regionalen Besonderheiten<br />

und Anforderungen<br />

an Verpackungsmaschinen genau<br />

kennen.<br />

Verpackungen der Zukunft<br />

Welche Trends werden die Ver-<br />

packungsmärkte in naher Zukunft<br />

beeinflussen? Hier deuten einige<br />

Tendenzen bereits auf eine bestimmte<br />

Richtung hin. In den industrialisierten<br />

Märkten wird die Verpackung<br />

auch in Zukunft ein<br />

elementarer Bestandteil zur Differenzierung<br />

der Produkte am POS<br />

sein. Weiterhin ist in diesen Märkten<br />

ein klarer Trend zur Automatisierung<br />

von Verpackungsprozessen<br />

zur Erhöhung der Effizienz, aber<br />

auch der Lebensmittelsicherheit erkennbar.<br />

In den Wachstumsländern<br />

wird mittelfristig das verfügbare<br />

Einkommen der Konsumenten stei-<br />

gen. Dies wird wiederum Aus-<br />

wirkungen auf die Konsumgewohnheiten<br />

der Menschen haben.<br />

Durch geeignete Verpackungskonzepte<br />

kann MULTIVAC in diesen<br />

Märkten zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

von Lebensmittelproduzenten<br />

beitragen. MULTIVAC ist auf<br />

all diese Anforderungen bestens<br />

vorbereitet.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

| 15


| 16<br />

UPDATE TITEL<br />

„Wir greifen auf einen<br />

langjährigen und globalen<br />

Erfahrungsschatz zurück“<br />

Wie MULTIVAC weltweit den unterschiedlichen Anforderungen seiner Kunden nachkommt<br />

Die erste Vertriebsgesellschaft von MULTIVAC wurde bereits 1972 gegründet. Heute verfügt das Unternehmen<br />

über ein Vertriebs- und Servicenetz aus über 65 eigenen Tochtergesellschaften. Sie alle verfolgen das gleiche<br />

Ziel: die Kunden vor Ort mit einem umfassenden Service sowie mit optimalen Verpackungslösungen zu bedienen.<br />

Warum dies so erfolgreich gelingt, erläutert Geschäftsführer Hans-Joachim Boekstegers im Interview.<br />

Herr Boekstegers, MULTIVAC<br />

fertigt seine Verpackungsmaschinen<br />

in Deutschland und verkauft<br />

sie sehr erfolgreich an Kunden in<br />

der ganzen Welt. Weshalb ist<br />

Ihr Geschäftsmodell so überaus<br />

erfolgreich?<br />

Boekstegers: Der Erfolg unseres<br />

Geschäftsmodells hat sicherlich<br />

mehrere Komponenten. Ein wichtiger<br />

Faktor ist unsere weltweite<br />

Präsenz. Wir sind mittlerweile mit<br />

mehr als 65 eigenen Vertriebs- und<br />

Servicegesellschaften in mehr als<br />

Am Stammsitz in Wolfertschwenden laufen alle Fäden zusammen.<br />

140 Ländern vertreten – und dadurch<br />

nah bei unseren Kunden. Ein<br />

weiterer Erfolgsfaktor ist aber auch<br />

unser umfassendes Produktportfolio,<br />

das neben unterschiedlichsten<br />

Verpackungstechnologien auch<br />

Automatisierungskomponenten sowie<br />

Systeme zur Qualitätsinspek-<br />

tion und zur Etikettierung und<br />

Kennzeichnung von Verpackungen<br />

umfasst. Darüber hinaus runden<br />

unsere Vertriebsgesellschaften ihr<br />

Angebot mit Maschinen anderer<br />

Hersteller sowie mit Verbrauchsmaterialien<br />

wie Folien oder Beuteln<br />

ab; das bedeutet, dass sie in der<br />

Lage sind, die individuellen Anforderungen<br />

unserer Kunden optimal<br />

zu erfüllen.<br />

Nach welchen Kriterien wurden<br />

die Tochtergesellschaften gegründet<br />

und wie haben sie sich ent-<br />

wickelt?<br />

Boekstegers: Unsere internationale<br />

Vertriebsorganisation ist teilweise<br />

historisch gewachsen. Unsere erste<br />

Vertriebsgesellschaft wurde bereits<br />

1972 in Frankreich gegründet.


Heute ist MULTIVAC France mit<br />

über 100 Mitarbeitern eine unse-<br />

rer bedeutendsten Vertriebsgesellschaften.<br />

Die Ursprünge unserer<br />

heute größten Vertriebsgesellschaft,<br />

MULTIVAC USA, gehen auf<br />

eine ehemalige Kooperation von<br />

MULTIVAC mit einer Handelsvertretung<br />

in den USA zurück. Die Kooperation<br />

wurde Mitte der 80er-Jahre<br />

aufgelöst, 1987 wurde MULTIVAC<br />

USA offiziell gegründet. Heute<br />

beschäftigt MULTIVAC Inc. etwa<br />

200 Mitarbeiter. Grundsätzlich versuchen<br />

wir, Regionen mit Wachstumspotenzial<br />

durch eigene Vertriebsgesellschaften<br />

zu bedienen.<br />

Wir versuchen, frühzeitig in den<br />

Wachstumsregionen aktiv zu sein.<br />

Damit können wir unter anderem<br />

auch dazu beitragen, die Märkte zu<br />

entwickeln.<br />

Wie unterscheiden sich die Anforderungen<br />

Ihrer Kunden in den einzelnen<br />

Regionen?<br />

Boekstegers: Grundsätzlich spiegeln<br />

die Anforderungen unserer<br />

Kunden das Konsumentenverhalten<br />

in den unterschiedlichen Ländern<br />

wider. Dieses wird einerseits<br />

durch soziodemographische Faktoren<br />

wie auch durch das verfügbare<br />

Einkommen der Menschen<br />

beeinflusst. Hier stellen wir signifikante<br />

Unterschiede zwischen den<br />

gesättigten Märkten, wie zum Beispiel<br />

Westeuropa oder Nordamerika,<br />

und Märkten mit stärkerem<br />

Wachstum, etwa Südamerika oder<br />

Russland, fest. Aber auch innerhalb<br />

von Regionen, zum Beispiel im<br />

Euro-Währungsraum, gibt es große<br />

Unterschiede im Konsumentenverhalten<br />

unserer Endkunden.<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Geschäftsführer und CEO von MULTIVAC<br />

Wie begegnet MULTIVAC diesen<br />

unterschiedlichen Anforderungen?<br />

Boekstegers: Zum einen sind wir<br />

durch unsere Vertriebsgesellschaft<br />

vor Ort in der Lage, diese Trends<br />

und Kundenanforderungen zu erkennen<br />

und in geeignete Verpackungslösungen<br />

umzusetzen. Dabei<br />

greifen wir auf einen globalen<br />

und langjährigen Erfahrungsschatz<br />

zurück, der bei der Entwicklung von<br />

individuellen Verpackungskonzepten<br />

ungemein hilft.<br />

Wie hat sich die Nachfrage in<br />

der letzten Zeit verändert? Verzeichnen<br />

Sie gewisse Trends und<br />

gibt es regionale Besonderheiten?<br />

Boekstegers: Derzeit beobachten<br />

wir in unseren Märkten zwei unterschiedliche<br />

Trends. Zum einen<br />

wächst auch bei kleineren Verarbeitern<br />

der Bedarf an automatischen<br />

Verpackungslösungen. Dieser steigenden<br />

Nachfrage sind wir durch<br />

die Erweiterung unseres Produktportfolios<br />

im Bereich der Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

sowie der<br />

Traysealer durch die Entwicklung<br />

von Verpackungskonzepten für<br />

kleine Losgrößen nachgekommen.<br />

Dies wird von unseren Kunden<br />

honoriert. Zum anderen bemerken<br />

wir einen Konzentrationspro-<br />

zess in der Lebensmittelindustrie.<br />

Bei den industriellen Herstellern<br />

von Lebensmitteln wird die Nach-<br />

frage nach automatisierten und<br />

hocheffizienten Verpackungslösungen<br />

auch in Zukunft steigen,<br />

nicht zuletzt deshalb haben wir<br />

vor einigen Jahren damit be-<br />

gonnen, unsere Systemkompetenz<br />

auf- und auszubauen. Diese Trends<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

sind überregional sehr ähnlich.<br />

Wie bewerkstelligen Sie in Ihrer<br />

schnell wachsenden Vertriebsorganisation<br />

einen reibungslosen<br />

Know-how-Transfer?<br />

Boekstegers: Alle neuen Vertriebs-<br />

und Servicemitarbeiter durchlaufen<br />

einen standardisierten Schulungsplan.<br />

Die Schulungen finden<br />

entweder an unserem Standort in<br />

Wolfertschwenden statt oder in<br />

den Vertriebsgesellschaften vor<br />

Ort. Um den Know-how-Transfer in<br />

Zukunft noch effizienter zu gestalten,<br />

implementieren wir derzeit<br />

E-Learning-Konzepte, die eine zeitnahe<br />

Informationsübermittlung,<br />

aber auch eine zeitnahe Kontrolle<br />

der Lernerfolge gewährleistet.<br />

Nicht zuletzt werden wir aber mit<br />

unserem neuen Schulungszentrum<br />

in Wolfertschwenden noch viel<br />

mehr Kapazität für die Schulung<br />

unserer Mitarbeiter bereitstellen.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die<br />

hohe Qualifikation unseres Personals<br />

einer unserer wichtigsten<br />

Wettbewerbsvorteile ist.<br />

| 17


| 18<br />

UPDATE TITEL<br />

„Für den Schutz unseres<br />

geistigen Eigentums inves-<br />

tiert MULTIVAC mehr als<br />

eine Million Euro pro Jahr“<br />

Wie MULTIVAC mit einem umfassenden IP-Management seine globalen Aktivitäten sichert<br />

Markenzeichen, Innovationen und Forschungsergebnisse – es gibt vieles, was in einem global aktiven Unternehmen<br />

wie MULTIVAC geschützt werden muss. Warum dies im heutigen Marktumfeld notwendig ist und<br />

welche Maßnahmen MULTIVAC dafür ergreift, erklärt Geschäftsführer Guido Spix im Interview.<br />

Herr Spix, was wird bei MULTIVAC<br />

als „geistiges Eigentum“ ver-<br />

standen?<br />

Spix: Unter den Begriff „geistiges<br />

Eigentum“ fallen in unserem Haus<br />

zwei wichtige Bereiche, die unserer<br />

Ansicht nach schützenswert sind.<br />

Auf der einen Seite sind dies die<br />

Marke MULTIVAC sowie alle anderen<br />

Marken, die wir für unsere Produkte<br />

nutzen. MULTIVAC steht in<br />

unserem Markt für hohe Qualität<br />

und Effizienz und hat damit einen<br />

sehr großen Wert, der geschützt<br />

werden muss. Auf der anderen<br />

Seite steht eine hohe Anzahl von<br />

Erfindungen, die im Rahmen unserer<br />

Innovationstätigkeit und bei<br />

der Entwicklung von Verpackungs-<br />

lösungen für unsere Kunden generiert<br />

werden. Darüber entstehen<br />

bei der Durchführung von Grundlagenstudien<br />

eine Vielzahl von<br />

schützenswerten Ergebnissen.<br />

Wie schützen Sie die Marke<br />

MULTIVAC?<br />

Spix: Generell melden wir die<br />

Marke in allen Ländern an, in denen<br />

wir eine neue Vertriebsgesellschaft<br />

gründen. Oftmals ist dies auch eine<br />

Voraussetzung für die Aufnahme<br />

unserer Geschäftstätigkeit in dem<br />

jeweiligen Land. In Ländern wie<br />

Japan oder China haben wir die<br />

Marke MULTIVAC auch in den entsprechenden<br />

Schriftzeichen angemeldet.<br />

Alle anderen Markenzeichen<br />

melden wir grundsätzlich<br />

als europäische und/oder als US-<br />

amerikanische Marke an.<br />

Welche Strategie verfolgen Sie<br />

zum Schutz Ihrer Erfindungen?<br />

Spix: Unsere Erfindungen werden<br />

grundsätzlich in denjenigen Ländern<br />

angemeldet, in denen unsere<br />

Wettbewerber vertreten sind. Hierbei<br />

handelt es sich in der Regel um<br />

sieben bis acht Länder in Europa<br />

sowie um die Länder USA, Brasilien,<br />

Japan und China. Hierbei differenzieren<br />

wir nach Art der Erfindung<br />

sowie nach ihrer strategischen<br />

Relevanz für unser Unternehmen.<br />

Handelt es sich hierbei ausschließlich<br />

um Produktinnovationen oder<br />

auch um so genannte Grundlagenpatente?<br />

Spix: Zum größten Teil handelt es<br />

sich um Schutzrechte für Produktinnovationen.<br />

Diese entstehen<br />

nicht nur im Rahmen unserer Tätigkeit<br />

bei der Produktneuentwicklung,<br />

sondern auch bei der Ent-<br />

wicklungstätigkeit, die wir zur<br />

Lösung von kundenspezifischen<br />

Verpackungslösungen durchführen.<br />

Wir melden aber auch Grundlagenpatente<br />

an, die oftmals erst<br />

mittel- oder langfristig bei der Entwicklung<br />

von Verpackungslösungen<br />

zum Tragen kommen.<br />

Welches sind die größten Her-<br />

ausforderungen im Bereich IP-<br />

Management?<br />

Spix: Hier möchte ich drei Einflussfaktoren<br />

nennen, die die Komplexität<br />

in diesem Bereich verstärken.<br />

Der erste Faktor ist die immer globaler<br />

werdende Geschäftstätigkeit<br />

unseres Unternehmens. In vielen<br />

Ländern treffen wir auf lokale<br />

Wettbewerber, die nur in einer bestimmten<br />

Region aktiv sind, deren<br />

Aktivitäten aber bei unserem IP-<br />

Management berücksichtigt werden<br />

müssen. Der zweite Faktor ist<br />

die Tatsache, dass unser Produktportfolio<br />

kontinuierlich wächst.<br />

Durch die Erweiterung des von<br />

uns angebotenen Technologieportfolios<br />

treffen wir auf Marktteilnehmer,<br />

die in unsere Analyse einbezogen<br />

werden müssen. Ein dritter<br />

Faktor, der nicht unterschätzt werden<br />

darf, ist die Nutzung des Internets;<br />

dieses Medium bedarf einer


kontinuierlichen Beobachtung. Wir<br />

treffen in diesem Medium immer<br />

häufiger auf Urheberrechtsverletzungen.<br />

Wie schützen Sie Ihr geistiges<br />

Eigentum in Wachstumsmärkten<br />

wie China oder Indien?<br />

Spix: In China sind wir im Bereich<br />

Patentschutz seit mehren Jahren<br />

aktiv. Hier haben wir bereits mehrere<br />

strategisch wichtige Erfindungen<br />

zum Patent angemeldet, hiervon<br />

wurden seit 2009 drei Patente<br />

erteilt, neun Patente befinden sich<br />

noch in der Prüfung. Parallel dazu<br />

führen wir eine gründliche Analyse<br />

des chinesischen Marktes hinsichtlich<br />

unterschiedlicher Schutzrechte<br />

bei Verpackungsmaschinen<br />

und deren Relevanz für MULTIVAC<br />

durch. Die Ergebnisse dieser umfassenden<br />

Analyse sind eine wichtige<br />

Grundlage für die Ableitung<br />

von entsprechenden Maßnahmenpaketen.<br />

In Indien sind wir zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht in dieser<br />

Form aktiv. Ich gehe aber davon<br />

aus, dass wir in naher Zukunft auch<br />

in diesem Wachstumsmarkt unsere<br />

Aktivitäten zum Schutz unserer Urheberrechte<br />

verstärken werden.<br />

Können Sie uns sagen, wie viele<br />

Guido Spix<br />

Geschäftsführer und CTO von MULTIVAC<br />

Patente MULTIVAC derzeit besitzt?<br />

Spix: Wir verfügen über mehr als<br />

50 Patente und zählen aktuell mehr<br />

als 150 Patentanmeldungen. Diese<br />

hohe Anzahl an Patenten sehen wir<br />

als Beweis für die hohe Innova-<br />

tionskraft von MULTIVAC. Hier-<br />

von profitieren vorallem unsere<br />

Kunden. Für den Schutz unseres<br />

geistigen Eigentums investiert<br />

MULTIVAC mehr als eine Million<br />

Euro pro Jahr.<br />

Wie ist der Schutz von geistigem<br />

Eigentum bei MULTIVAC organisiert?<br />

Spix: Wir haben für unsere Unternehmensgruppe<br />

mit Herrn Rudolph<br />

von Sybel einen zentralen Ansprechpartner<br />

in Wolferschwenden,<br />

der vor Kurzem die Prüfung<br />

zum Patentanwalt abgelegt hat.<br />

Die Abteilung „IP-Management“ ist<br />

eine wichtige Schnittstelle zu unseren<br />

Tochtergesellschaften vor Ort,<br />

hier laufen Informationen zur weltweiten<br />

Wettbewerbsbeobachtung<br />

zusammen. In dieser Abteilung erfolgt<br />

auch die Vorbereitung der Anmeldungen<br />

unserer Erfindungen.<br />

Darüber hinaus kooperieren wir mit<br />

einer Kanzlei, die durch ein weltweites<br />

Netzwerk global sehr gut<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

aufgestellt ist. Diese Kanzlei organisiert<br />

zum einen die internationale<br />

Anmeldetätigkeit und ist zum anderen<br />

für die Kontrolle der Verletzung<br />

unserer Schutzrechte auf globaler<br />

Ebene verantwortlich. Ich möchte<br />

in diesem Zusammenhang auch daran<br />

erinnern, dass MULTIVAC 2011<br />

mit dem „IP-Management-Award“<br />

des Fraunhofer-Instituts ausgezeichnet<br />

wurde; dies bestätigt,<br />

dass wir in diesem Bereich auch<br />

im Vergleich zu anderen Markt-<br />

teilnehmern eine wegweisende<br />

Strategie verfolgen.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

MULTIVAC berichtete in UPDATE 1/2011<br />

über die Auszeichnung mit dem<br />

IP-Management-Award.<br />

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UPDATE SCHWERPUNKT<br />

„Die Firma steht zu uns“<br />

MULTIVAC erhält für seine ausgezeichnete Unternehmenskultur den Top-Job-Award<br />

MULTIVAC wurde in diesem Jahr erstmals mit dem Top-Job-Gütesiegel für seine herausragende Personal-<br />

arbeit ausgezeichnet. Mitarbeiter loben den Allgäuer Verpackungsspezialisten als zuverlässigen und fairen<br />

Arbeitgeber, der ein innovatives und qualitativ hochwertiges Arbeitsumfeld bietet.<br />

In ihrem Benchmarkprojekt „Top<br />

Job“ prämiert die compamedia<br />

GmbH in Überlingen gemeinsam<br />

mit der Universität St. Gallen seit<br />

zehn Jahren Beispiele für herausragende<br />

Personalarbeit im Mittelstand.<br />

In diesem Jahr wurde<br />

MULTIVAC mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

MULTIVAC hatte sich erfolgreich<br />

dem zweistufigen wissenschaftlichen<br />

Verfahren des Instituts<br />

für Führung und Personalmanagement<br />

der Universität St. Gallen gestellt.<br />

Kernstück der Untersuchung<br />

war eine Onlinebefragung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei<br />

MULTIVAC. Parallel dazu gab Geschäftsführer<br />

Christian Traumann<br />

Auskunft über die HR-Strategie des<br />

Unternehmens.<br />

Zu den Aspekten, die MULTIVAC<br />

nach Ansicht des Instituts als Arbeitgeber<br />

auszeichnen, zählen ein<br />

offener und fairer Umgang miteinander,<br />

eine gute Informations-<br />

politik, eine kooperative Führungs-<br />

kultur sowie eine überdurchschnittlich<br />

hohe Übernahmequote bei den<br />

Auszubildenden. „Zum einen ist die<br />

Auszeichnung natürlich eine tolle<br />

Bestätigung unserer Arbeit und ein<br />

großes Lob unserer Mitarbeiter.<br />

Zum anderen wird uns das Gütesiegel<br />

sicherlich auch helfen, weiterhin<br />

an Verbesserungen zu arbeiten<br />

und damit auch zukünftig attraktiv<br />

für gutes Personal zu sein“, freut<br />

sich Christian Traumann.<br />

Wissen, wohin die Reise geht<br />

Als global agierendes Unternehmen<br />

unterliegt MULTIVAC in sei-<br />

nen Märkten einem schnellen<br />

Wachstum. Dadurch existiert eine<br />

ganz spezielle „Änderungskultur“,<br />

die Traumann wie folgt erläutert:<br />

„Unsere Organisation adaptiert<br />

sich sehr schnell und flexibel an<br />

notwendige Änderungen. Durch<br />

die hohe Bereitschaft zur Veränderung<br />

in unserer Belegschaft entstehen<br />

auch wertvolle Innovationen.“<br />

Ziel von MULTIVAC ist es, die<br />

Weltmarktführerschaft zu behaupten<br />

und weiter auszubauen. Das<br />

geht nicht, ohne dass die Mitarbeiter<br />

und die Geschäftsleitung an einem<br />

Strang ziehen. Daher informiert<br />

MULTIVAC seine Mitarbeiter<br />

in der jährlich stattfindenden Betriebsversammlung<br />

und in einer<br />

Mitarbeiterzeitung über seine Strategie<br />

und Vision. Zudem werden<br />

die Führungskräfte regelmäßig<br />

über aktuelle Entwicklungen informiert.<br />

Diese werden dann an die<br />

Mitarbeiter kommuniziert.<br />

„Wir versuchen, unseren Führungskräften<br />

zu vermitteln, dass<br />

wir nur dann langfristigen Erfolg<br />

haben, wenn es uns gelingt, die<br />

Mitarbeiter zu motivieren, zu begeistern,<br />

mit ihnen gemeinsam<br />

Lösungen zu erarbeiten, sie zu fordern,<br />

aber auch zu fördern. Wir<br />

versuchen den Mitarbeitern zu vermitteln,<br />

dass sie ein wichtiger Teil<br />

des Ganzen sind und wir alle nur<br />

gemeinsam erfolgreich sein können“,<br />

erklärt Traumann.<br />

Nur so lassen sich auch<br />

schlechte Zeiten meistern. So hat<br />

MULTIVAC die Wirtschaftskrise vor<br />

drei Jahren überstanden, ohne Mitarbeiter<br />

entlassen zu müssen. „Wir<br />

haben unsere Mitarbeiter nicht<br />

im Ungewissen gelassen, sondern<br />

sie umfassend informiert. Alle<br />

wussten frühzeitig, wer von Kurz-


arbeit betroffen sein würde“, sagt<br />

Traumann. Und als die Konjunktur<br />

2010 wieder angesprungen ist, waren<br />

noch alle mit an Bord.<br />

Dazu gehört auch Ambrosius<br />

Krön, der seit 25 Jahren in<br />

der Wareneingangskontrolle bei<br />

MULTIVAC arbeitet: „MULTIVAC ist<br />

ein guter und verlässlicher Arbeitgeber.<br />

Es gab schon die ein oder<br />

andere wirtschaftliche Krise, aber<br />

es hat nie Entlassungen gegeben“,<br />

lobt Krön.<br />

Sicherheit und respektvoller<br />

Umgang<br />

Als global agierendes Unternehmen<br />

ist sich MULTIVAC aber auch<br />

seiner Verantwortung für die so-<br />

zialen Belange seiner Mitarbeiter<br />

bewusst. „Sicherheit und gegenseitiger<br />

Respekt stehen in unserer<br />

Unternehmenskultur an vorderster<br />

Stelle“, sagt Traumann.<br />

„Die Firma steht zu uns“, be-<br />

stätigt Alexandra Ullrich, die seit 16<br />

Jahren am Empfang in der Telefonzentrale<br />

arbeitet. Ullrich schätzt vor<br />

allem den fairen und offenen Umgang<br />

im Unternehmen: „Wenn es<br />

irgendwo Probleme gibt, wird gemeinsam<br />

nach einer Lösung gesucht.<br />

Ich finde es sehr angenehm,<br />

hier zu arbeiten.“<br />

Die Bezahlung bei MULTIVAC ist<br />

leistungsgerecht, wobei das Unternehmen<br />

nicht tarifgebunden ist. Es<br />

gibt jedoch einen „Haustarif“. Darüber<br />

hinaus partizipieren die Mitarbeiter<br />

am Unternehmenserfolg in<br />

Form einer Prämienausschüttung,<br />

die von der Erreichung der Unternehmensziele<br />

und der persönlichen<br />

Ziele abhängig ist.<br />

Seinen High Potentials und<br />

Führungskräften bietet MULTIVAC<br />

Christian Traumann, Geschäftsführer<br />

und CFO von MULTIVAC<br />

eine klare Karriereplanung. Die<br />

Führungslaufbahn umfasst die Hierarchieebenen<br />

Gruppen-, Abteilungs-,<br />

Bereichs- sowie Hauptbereichsleiter.<br />

Jeder Karriereschritt<br />

wird gezielt im Rahmen der Personalentwicklung<br />

vorbereitet. Neben<br />

Sprachkursen bietet MULTIVAC<br />

auch Schulungen für Führungskräfte<br />

an. Außerdem wird versucht,<br />

weiterführende Fach- und<br />

Führungspositionen in erster Linie<br />

intern zu besetzen.<br />

Dorothee Buhmann ist beispielsweise<br />

seit Januar <strong>2012</strong><br />

im Business Development für<br />

Industrie- und Konsumgüter bei<br />

MULTIVAC tätig. Die Wirtschaftsingenieurin,<br />

die vor 6,5 Jahren direkt<br />

nach dem Studium zu MULTIVAC<br />

kam, fühlte sich von Anfang an in<br />

dem internationalen Arbeitsumfeld<br />

wohl. „Ich hatte gleich zu Beginn<br />

die Chance, für zweieinhalb Jahre<br />

in die australische Niederlassung<br />

von MULTIVAC nach Melbourne zu<br />

gehen. Zudem konnte ich in den<br />

vergangenen Jahren nebenbei<br />

noch meinen MBA machen. Ich<br />

habe immer sehr viel Unterstützung<br />

durch MULTIVAC erfahren.“<br />

Work-Life-Balance<br />

Auch bei der Vereinbarung von<br />

Beruf und Familie ist MULTIVAC<br />

im Vergleich mit anderen Unter-<br />

nehmen schon sehr weit. Es gibt<br />

entsprechende Strukturen, wie z. B.<br />

vielfältige Teilzeitmodelle, die so<br />

weit wie möglich auf die individuellen<br />

Wünsche der Mitarbeiter abgestimmt<br />

werden. Dazu gehören<br />

Jobsharing, Heimarbeitsplätze sowie<br />

die Möglichkeit, eine Auszeit in<br />

Form eines Sabbaticals zu nehmen.<br />

Kinder- und Familienfreundlich-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

keit sind für MULTIVAC keine leeren<br />

Worte. So kooperiert man eng<br />

mit dem lokalen Kindergarten,<br />

was Ganztages-, Hausaufgaben-<br />

und Ferienbetreuung angeht. Dem<br />

demografischen Wandel versucht<br />

man vorzubeugen, indem Nachfolgeregelungen<br />

frühzeitig geplant<br />

werden und indem verstärkt auf eigene<br />

Ausbildung gesetzt wird, um<br />

den Fachkräftebedarf zu decken. Es<br />

gibt Kooperationen mit mehreren<br />

Fachhochschulen und Universitäten,<br />

um frühzeitig Kontakte zu angehenden<br />

Ingenieuren zu knüpfen<br />

und MULTIVAC als attraktiven<br />

Arbeitgeber zu positionieren.<br />

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UPDATE SCHWERPUNKT<br />

Nachhaltigkeit auch in<br />

der Nachwuchspflege<br />

MULTIVAC schafft optimale Ausbildungsbedingungen für<br />

kaufmännische und gewerbliche Lehrberufe<br />

Nachhaltigkeit ist für MULTIVAC ein wichtiger Parameter für unternehmerisches Handeln. Das gilt nicht nur für<br />

die Technologie, sondern auch für die Personalpolitik und die Nachwuchspflege. In der Ausbildungswerkstatt<br />

in Wolfertschwenden finden die „Neuen“ optimale Lernbedingungen vor.<br />

Die kontinuierliche Bereitstellung<br />

von modernsten Ausbildungsplätzen<br />

und die Übernahme der Azubis<br />

nach bestandener Prüfung ist eine<br />

Investition in die Zukunft, die in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

noch einmal an Bedeutung gewinnt.<br />

Nachhaltiges Wirtschaften<br />

hat nämlich nicht nur eine ökologische<br />

und ökonomische Komponente,<br />

sondern auch eine soziale.<br />

MULTIVAC als weltweit agierender<br />

Spezialist für komplette Verpackungslinien<br />

hat das Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit schon seit langem<br />

fest in sein unternehmerisches<br />

Handeln integriert. Deshalb ist die<br />

Firma ein wichtiger Ausbildungsbetrieb<br />

in der Region Allgäu.<br />

Hervorragende Ausstattung der<br />

Ausbildungswerkstatt<br />

Die Ausbildungswerkstatt von<br />

MULTIVAC in Wolfertschwenden<br />

bietet optimale Bedingungen. „Andere<br />

Unternehmen wären froh,<br />

wenn sie den Maschinenpark und<br />

die technischen Möglichkeiten, die<br />

wir hier in der Ausbildungswerk-<br />

Optimale Bedingungen für kaufmännische und technische Lehrberufe.<br />

statt haben, in ihrer Fertigung hätten“,<br />

sagt Herbert Adelwarth, der<br />

Ausbildungsleiter und Abteilungsleiter<br />

für die mechanische Lehrwerkstatt<br />

bei MULTIVAC. Diese verfügt<br />

unter anderem über sieben<br />

modernste CNC-Dreh- und Fräsmaschinen,<br />

die online mit den<br />

Programmierplätzen im Schulungsraum<br />

der Lehrwerkstatt verbunden<br />

sind. Dadurch können die Lernenden<br />

sofort testen, wie gut der vermittelte<br />

Stoff sitzt und wie er sich<br />

in der praktischen Anwendung bewährt.


Obwohl noch immer eine Männerdomäne, lernen auch zunehmend junge Frauen technische Berufe.<br />

Für die Auszubildenden enthält<br />

diese komfortable Ausstattung natürlich<br />

auch die Verpflichtung, mit<br />

den teuren Maschinen verantwortungsbewusst<br />

umzugehen. Die<br />

Sensibilisierung für die Werte, die<br />

in der Ausbildungswerkstatt bereitgestellt<br />

werden, gehört deshalb<br />

neben dem Erwerb der ersten<br />

technischen Fertigkeiten im Drehen<br />

und Fräsen zur Grundausbildung<br />

im ersten Lehrjahr.<br />

Im zweiten Ausbildungsjahr<br />

geht es dann durch alle Abteilungen<br />

des Unternehmens, vom Wareneingang<br />

über die technischen<br />

Büros bis hin zu Marketing und Vertrieb.<br />

Das dritte Lehrjahr ist ganz<br />

der berufsspezifischen Ausbildung<br />

gewidmet. Bei Industrie- und Zerspanungsmechanikern<br />

steht Drehen<br />

und Fräsen an den Maschinen<br />

im Vordergrund sowie Programmierung<br />

und Bedienung der verschiedenenMaschinensteuerungen.<br />

Die Elektroniker für Auto-<br />

matisierungstechnik beschäftigen<br />

sich insbesondere mit Schaltungen<br />

und dem Programmieren der<br />

Steuerungstechnik, die Mechatroniker<br />

zusätzlich mit mechanischen<br />

Tätigkeiten und die Konstruktionsmechaniker<br />

mit hochautomatisierten<br />

Blechbearbeitungszentren.<br />

Vor Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages<br />

stehen die Begutachtung<br />

der Schulzeugnisse und<br />

ein persönliches Gespräch mit dem<br />

Ausbildungsleiter und dem Personalleiter.<br />

Nach 18 Monaten Ausbildung<br />

findet der erste Teil der Prüfung<br />

statt, nach drei Jahren dann<br />

der zweite Teil, jeweils in Theorie<br />

und Praxis. Abbrecher gibt es nach<br />

Aussage von Herbert Adelwarth<br />

praktisch keine. Durch die lang-<br />

jährigen Erfahrungen in der Ausbildung<br />

habe man einfach den richtigen<br />

Blick für die besten Kandidaten,<br />

meint Adelwarth. Überdies gebe es<br />

auch durch die kontinuierlich<br />

durchgeführte Schnupperlehre für<br />

Schüler der 8. Klassen schon eine<br />

große Zahl von Jugendlichen, die<br />

genau wüssten, was bei der Ausbildung<br />

auf sie zukomme. Nicht zuletzt<br />

seien die Bewerber auch oft<br />

Kinder von langjährigen Mitarbeitern,<br />

die das „MULTIVAC-Gen“<br />

schon von zu Hause mitbrächten.<br />

Alle Absolventen wurden bisher<br />

übernommen<br />

Die Ausbildung bei MULTIVAC bietet<br />

den Absolventen viele Chancen<br />

für den beruflichen Aufstieg. „Einige<br />

machen ihren Meister, viele<br />

werden Techniker, einige auch Ingenieure“,<br />

sagt Ausbildungsleiter<br />

Adelwarth. MULTIVAC jedenfalls<br />

gibt für die berufliche Karriere jegliche<br />

Unterstützung, zum einen, weil<br />

man auch in wirtschaftlich schwie-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

rigen Zeiten zahlreiche und attraktive<br />

Ausbildungsplätze anbietet, zum<br />

anderen weil das Unternehmen bisher<br />

noch immer alle erfolgreichen<br />

Absolventen übernommen hat. So<br />

auch jetzt wieder. „Gerade haben<br />

einige Auszubildende ausgelernt<br />

und sie wurden alle übernommen“,<br />

sagt Adelwarth. Auch bei der Bereitstellung<br />

von neuen Ausbildungsplätzen<br />

sieht sich MULTIVAC<br />

in der regionalen Verantwortung.<br />

Rund 30 Prozent der Azubis sind<br />

derzeit Mädchen, insofern sind die<br />

technischen Branchen immer noch<br />

eine Männerdomäne, aber der<br />

Wandel ist auch hier im Gange: Bei<br />

MULTIVAC jedenfalls gibt es junge<br />

Frauen nicht nur in den kaufmännischen<br />

Berufen, sondern auch in<br />

den technischen Berufsbildern.<br />

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UPDATE WEITERE THEMEN<br />

Optimale Lebensmittelhygiene<br />

und Verbraucherschutz<br />

MULTIVAC erhält Patent auf Clean-in-Place-System<br />

Das Europäische Patentamt hat MULTIVAC das Patent für das automatische Reinigungssystem „Clean in Place“<br />

(CIP) in automatischen Verpackungsmaschinen erteilt. CIP kann maßgeblich zur Sicherung der Lebensmittelhygiene<br />

und damit zum Verbraucherschutz beitragen.<br />

Schädlinge in den Betriebsräumen,<br />

starke Verschmutzungen bei den<br />

Geräten – die hygienischen Mängel<br />

bei der Großbäckerei Müller Brot<br />

erregten wochenlang den Unmut<br />

der Verbraucher. Zuletzt fielen die<br />

unhaltbaren Zustände auf das Unternehmen<br />

selbst zurück: Zunächst<br />

stand nur die Produktion still; dann<br />

sprangen immer mehr Lebensmittelketten<br />

ab; schließlich musste die<br />

Großbäckerei Insolvenz anmelden.<br />

Der Fall Müller Brot zeigt, wie<br />

sensibel die Öffentlichkeit mittlerweile<br />

auf das Thema Lebensmittelhygiene<br />

reagiert, wenn sie von<br />

Missständen erfährt. Sofort wird<br />

der Ruf nach mehr Kontrollen und<br />

schärferen Gesetzen laut. Dabei<br />

unterliegen die lebensmittelproduzierenden<br />

Betriebe schon weitreichenden<br />

Normen und Richtlinien,<br />

was die Lebensmittelsicherheit<br />

und den Verbraucherschutz angeht.<br />

Richtlinien und Normen<br />

In den Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Union (EU) ist die Lebensmittelsicherheit<br />

einheitlich geregelt.<br />

Geltende EU-Verordnungen<br />

verlangen u. a. die Einrichtung eines<br />

Hygienemanagementsystems,<br />

die Dokumentation der getroffenen<br />

Maßnahmen zur Lebensmittelhygiene<br />

sowie die Rückverfolgbarkeit<br />

der Produkte über ihren gesamten<br />

Lebenszyklus.<br />

Je nach Land kommen weitere<br />

branchenspezifische Anforderungen<br />

hinzu, die teilweise über die gesetzlichen<br />

Regelungen hinausgehen.<br />

Diese Industrienormen fordern<br />

u. a., dass sich Verpackungs-<br />

maschinen bis auf die mikrobio-<br />

logische Ebene reinigen lassen und<br />

dass sie für Inspektion, Wartung<br />

und Reinigung am Außen- und Innenbereich<br />

leicht zugänglich sind.<br />

Bei seinen automatischen<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

und Traysealern hat MULTIVAC diese<br />

Vorgaben konsequent umgesetzt.<br />

Die Baugruppen im exponierten<br />

„Spritzbereich“ sind so aus-<br />

gelegt, dass Transportkette, Hub-<br />

werke, mechanische Baugruppen,<br />

Motoren, Ventile und Verkabelung<br />

ohne Demontage-Maßnahmen zu<br />

reinigen sind. Daher erfüllen die<br />

Maschinen nicht nur die einschlägigen<br />

EU-Vorgaben, sondern sind<br />

auch gemäß den Anforderungen<br />

der DIN-Norm EN 1672-2 durch<br />

die deutsche Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gaststätten<br />

BGN zertifiziert. In den USA<br />

sind die Tiefziehverpackungs-<br />

maschinen von MULTIVAC durch<br />

das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium<br />

nach ANSI/<br />

NSF/73A 14159 zertifiziert.


2007 eingeführt, <strong>2012</strong> patentiert<br />

Vor fünf Jahren hatte MULTIVAC<br />

das Hygiene-Konzept seiner<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

mit einem optionalen Clean-in-<br />

Place-System – kurz CIP genannt –<br />

erweitert. Das vollautomatische,<br />

prozessgesteuerte System reinigt<br />

und desinfiziert selbst nur schwer<br />

zugängliche Bereiche im Maschineninnenraum.<br />

Auf diese Weise<br />

sorgt CIP für eine präzise und vor<br />

allem reproduzierbare Hygiene, die<br />

ein Höchstmaß an Schutz für den<br />

Verbraucher bei deutlich reduziertem<br />

Arbeits- und Ressourcenaufwand<br />

mit sich bringt. CIP stellt eine<br />

absolute Innovation dar. Neben<br />

der Optimierung der Lebensmittel-<br />

sicherheit trägt CIP auch zur<br />

Verlängerung der Standzeiten von<br />

Maschinenkomponenten, wie zum<br />

Beispiel der Transportkette, bei.<br />

MULTIVAC hat das CIP-System<br />

zum Patent angemeldet. Dieses<br />

wurde mittlerweile erteilt.<br />

Mit dem CIP-System von<br />

MULTIVAC können lebensmittelverarbeitende<br />

Betriebe die steigenden<br />

Anforderungen an Hygienestandards<br />

und Verbraucherschutz<br />

in allen Punkten erfüllen.<br />

Und so funktioniert CIP<br />

Beim CIP-System sorgt ein integriertes<br />

System von Düsen, Ventilen<br />

und Rohrleitungen für die auto-<br />

matische chemische Reinigung der<br />

inneren Baugruppen der Verpackungsmaschine<br />

sowie von Folientransportkette<br />

und Kettenprofil.<br />

Mehrere Reinigungs- und ein Desinfektionsmittel<br />

beseitigen Fett,<br />

Eiweiße und andere organische<br />

Stoffe sowie Kalk besonders gründlich.<br />

Hierdurch reduziert sich auch<br />

der Verschleiß von Maschinenbaugruppen,<br />

der durch organische<br />

Rückstände verursacht wird.<br />

Die externe Versorgungseinheit<br />

ist durch Schnellverschlüsse für<br />

Wasser, Druckluft, Strom und<br />

Steuerkabel mit der Verpackungsmaschine<br />

verbunden. Sie versorgt<br />

die CIP-Kreise mit Wasser, Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmitteln,<br />

welche über eine integrierte Dosier-<br />

und Aufschäumeinheit gebrauchsfertig<br />

aufbereitet werden.<br />

Die Reinigung im Inneren der<br />

Verpackungsmaschine erfolgt zunächst<br />

mit Wasser; anschließend<br />

werden die aufgeschäumten Reinigungsmittel<br />

aufgesprüht. Nach einer<br />

festgelegten Einwirkzeit werden<br />

die Bauteile erneut mit Wasser<br />

gespült und dann mit Druckluft getrocknet.<br />

Danach werden die Bauteile<br />

desinfiziert und, falls nötig,<br />

automatisch geschmiert.<br />

Die Steuerung der Verpackungsmaschine<br />

kontrolliert und protokolliert<br />

den Reinigungsprozess.<br />

Damit ist sichergestellt, dass die<br />

vorgegebenen Reinigungszyklen,<br />

die Dosierung und die Mischung<br />

Die CIP-Reinigung erfolgt mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

von Reinigungsmitteln entsprechend<br />

den Vorgaben der Hersteller<br />

erfolgen. Der CIP-Reinigungsprozess<br />

ist dokumentierbar und lässt<br />

sich im Sinne des HACCP-Konzepts<br />

jederzeit reproduzieren und nachvollziehen.<br />

Das automatische Reinigungssystem<br />

CIP erweitert das Hygienekonzept<br />

von MULTIVAC in einigen<br />

wesentlichen Punkten: Der gesamte<br />

Reinigungsprozess wird automatisiert.<br />

Auf diese Weise läuft er<br />

schneller und sicherer und ist beim<br />

nächsten Mal exakt reproduzierbar.<br />

Der Reinigungsprozess wird<br />

in der Maschinensteuerung dokumentiert,<br />

sodass er jederzeit nachvollziehbar<br />

ist. Lebensmittelver-<br />

arbeitende Betriebe sparen Zeit<br />

und Kosten durch eine effiziente<br />

und umweltschonende Reinigung,<br />

die höchsten Hygieneanforderungen<br />

genügt.<br />

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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Erweitertes Produktportfolio auf<br />

Basis von MULTIVAC Clean Design <br />

Neue Verpackungslösungen für Medizin- und Pharmaprodukte<br />

Als Partner der medizintechnischen Industrie genießt MULTIVAC seit langem einen guten Ruf. Mit seinem erweiterten<br />

Produktportfolio erfüllt der Allgäuer Verpackungsspezialist nun auch die komplexen Bedürfnisse<br />

der pharmazeutischen Industrie.<br />

Die Anforderungen an die Sicherheit<br />

von Prozessen und Produkten<br />

sind in der pharmazeutischen Industrie<br />

besonders hoch. Vor dem<br />

Hintergrund einer zunehmend weiter<br />

gefassten Produkthaftung sind<br />

transparente Fertigungs- und Verpackungsprozesse<br />

entlang der gesamten<br />

Lieferkette unerlässlich.<br />

Sämtliche Einheiten und Teilnehmer<br />

müssen dabei stets eindeutig<br />

identifizierbar sein.<br />

Um pharmazeutische Präparate<br />

sicher und effizient zu verpacken,<br />

müssen die hohen Qualitätsanforderungen,<br />

wie sie in den Regelwer-<br />

ken der Good Manufacturing Practice<br />

(GMP) niedergelegt sind, strikt<br />

umgesetzt werden. Dabei muss die<br />

Erfüllung der GMP-Anforderungen<br />

kosteneffizient möglich sein. Aspekte<br />

wie die Beherrschung einer<br />

hohen Verpackungsvielfalt mit variablen<br />

Chargengrößen sowie Genauigkeit<br />

und Reproduzierbarkeit<br />

spielen daher bei der Anbieterwahl<br />

eine ganz entscheidende Rolle. Verpackungslösungen<br />

für pharmazeutische<br />

Anwendungen müssen auf<br />

einfache, schnelle und reproduzierbare<br />

Formatwechsel ausgelegt<br />

sein. Auch eine spätere Nachrüs-<br />

tung von Modulen oder Komponenten<br />

zur Automatisierung muss<br />

problemlos möglich sein. Optional<br />

sollen die Verpackungslösungen<br />

automatisierbar sein.<br />

Insgesamt ist im Pharma-<br />

segment auch ein höherer Produktschutz<br />

notwendig, denn die zu<br />

verpackenden Arzneimittel und<br />

Arzneistoffe sind oft hochsensibel.<br />

Hersteller pharmazeutischer Produkte<br />

müssen flexibel in der Lage<br />

sein, aktive Wirkstoffe einzeln<br />

oder in Kombination zu verpacken.<br />

Ihre Verpackungsmaschinen müssen<br />

eine Begasung der Packungen<br />

mit Schutzgasatmosphäre bzw.<br />

eine Kontrolle des Restsauerstoffs<br />

ermöglichen.<br />

Produktportfolio für pharma-<br />

zeutische Anwendungen<br />

MULTIVAC hat sein Produktportfolio<br />

in den vergangenen Jahren segmentspezifisch<br />

ausgebaut und erfüllt<br />

nun auch die komplexen<br />

Bedürfnisse der pharmazeutischen<br />

Industrie. Basis ist das Maschinenkonzept<br />

MULTIVAC Clean Design TM ,<br />

das die GMP-konforme Verpackung<br />

von pharmazeutischen Produkten<br />

gewährleistet. Clean Design TM ist<br />

bereits bei mehreren Verpackungsmaschinen<br />

und Automatisierungskomponenten<br />

umgesetzt.<br />

Prozess- und Technikräume<br />

getrennt<br />

Darüber hinaus hat MULTIVAC vor<br />

kurzem ein neues, integriertes Verpackungssystem<br />

für die vollautomatische<br />

Verpackung von sensiblen<br />

Produkten in großen und<br />

kleinen Losgrößen auf den Markt


gebracht. Kernstück des Verpackungssystems<br />

ist eine Tiefziehverpackungsmaschine,<br />

die besonders<br />

hohe Anforderungen an eine<br />

sichere Line Clearance, an Flexibilität<br />

sowie an einen optimierten<br />

Maschinenzugang erfüllt.<br />

„Bei der neuen Tiefziehverpackungsmaschine<br />

haben wir Prozess-<br />

und Technikräume weitgehend<br />

voneinander getrennt. Dafür<br />

wurden Installationseinheiten wie<br />

Schläuche, Kabel und Ventile aus<br />

dem Maschineninneren auf die<br />

Rückseite der Maschine verlegt.<br />

Damit wurde das Risiko minimiert,<br />

dass Produkte während des Verpackungsprozesses<br />

hängen bleiben“,<br />

erläutert Luc van de Vel. Auch<br />

die Einsehbarkeit und die Zugäng-<br />

lichkeit der Maschine werden durch<br />

diese konstruktive Maßnahme<br />

nochmals verbessert.<br />

Die neue Verpackungslösung<br />

von MULTIVAC ist auf häufige, reproduzierbare<br />

und schnelle Formatwechsel<br />

ausgelegt. Für den anwenderfreundlichen<br />

Wechsel des<br />

Tiefzieh- und Siegelwerkzeugs bietet<br />

MULTIVAC bereits seit längerem<br />

ein Schubladensystem für den<br />

Austausch von Werkzeugober- und<br />

Werkzeugunterteil an. Dies erlaubt<br />

den werkzeuglosen Austausch aller<br />

Formatteile auf der Bedienerseite.<br />

Für die Separierung der versiegelten<br />

Packungen kann die neue<br />

Tiefziehverpackungsmaschine mit<br />

Komplettschnitt-Werkzeugen (KPS)<br />

ausgestattet werden. Diese bieten<br />

vor allem bei der Verarbeitung von<br />

Hartfolien in Kombination mit<br />

Oberbahnen aus Papier und Tyvek ®<br />

große Vorteile. So ist die Qualität<br />

der Schnittkanten höher und beim<br />

Schneidvorgang werden weniger<br />

Partikel freigesetzt. Damit An-<br />

wender zukünftig auch das KPS-<br />

Werkzeug schnell und einfach<br />

wechseln können, bietet MULTIVAC<br />

hierfür ebenfalls Wechselsysteme<br />

an, die auf dem Schubladenprinzip<br />

basieren.<br />

Für den Folienvorschub setzt<br />

MULTIVAC in der neu entwickelten<br />

Tiefziehverpackungsmaschine weiterhin<br />

auf den Einsatz der bewährten<br />

Folientransportkette. Diese ermöglicht<br />

eine passgenaue Positio-<br />

nierung und Verarbeitung der Verpackungsfolien<br />

während des gesamten<br />

Prozesses. Auch die Ver-<br />

arbeitung von bedruckten Folien<br />

sowie von empfindlichen Weichfolien<br />

und von breiteren Folienbahnen<br />

wird durch den Einsatz der<br />

Folientransportkette gewährleistet.<br />

Ebenfalls ermöglicht dieses Folienvorschubsystem<br />

die Herstellung<br />

von Packungen mit größeren Ziehtiefen.<br />

Für die Packungsvereinzelung<br />

und die weitere Handhabung der<br />

fertigen Packungen steht den Anwendern<br />

bei MULTIVAC ein breites<br />

Spektrum an Handhabungsmodulen<br />

zur Auswahl. Zur Bestückung<br />

der fertigen Packungen in Umverpackungen<br />

können die Packungen<br />

direkt aus dem Schneidwerkzeug<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

entnommen und in die Kartonumverpackung<br />

eingelegt werden. Dabei<br />

werden Schlechtpackungen automatisch<br />

aussortiert und in einem<br />

Behälter abgelegt. Damit gewährleistet<br />

die Verpackungslösung eine<br />

maximale Kontrolle über jede einzelne<br />

Packung sowie eine maxi-<br />

male Flexibilität in der Weiterverarbeitung<br />

derselben.<br />

Alle Verpackungsmaschinen<br />

und integrierten Linien von<br />

MULTIVAC sind mit der benut-<br />

zerfreundlichen Streckensteuerung<br />

über die Benutzeroberfläche<br />

HMI 2.0 ausgestattet. Die integrierte<br />

Steuerung und die empfindliche<br />

Sensorik der Maschinen sorgen<br />

für eine gleichbleibend hohe Produktqualität,<br />

eine übergreifende<br />

Qualitätssicherung und erfüllen<br />

über eine eigene Track-and-Trace-<br />

Funktionalität die Serialisierungs-<br />

und Markierungsvorschriften verschiedener<br />

Länder.<br />

Das MULTIVAC Clean Design ermöglicht ein GMP-konformes Verpacken von Pharmaprodukten und medizinischen Sterilgütern.<br />

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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Medizinische Sterilgüter keimfrei<br />

und wirtschaftlich verpacken<br />

Umfassende Beratungskompetenz und Tests im eigenen Reinraum<br />

MULTIVAC hat an seinem Stammsitz in Wolfertschwenden einen GMP-Reinraum der Klasse ISO 4 für seine<br />

Kunden eingerichtet. Hersteller und Verpacker von medizintechnischen und pharmazeutischen Produkten<br />

können hier Maschinenabnahmen (FATs) oder Erstbemusterungen durchführen.<br />

Der Reinraum wird für Kundentests und eigene Entwicklungstätigkeiten genutzt.<br />

Keimfreiheit ist in der Medizin<br />

oberstes Gebot. Verpackungsspezialisten<br />

müssen in diesem Bereich<br />

immer höhere Ansprüche erfüllen.<br />

Gleichzeitig steigt die Komplexität<br />

der Produkte. Viele medizinische<br />

Sterilgüter werden zunehmend<br />

kleiner, intelligenter und dadurch<br />

sensibler in der Handhabung. Sowohl<br />

Biotechnologie-Produkte als<br />

auch aktive medizinische Güter<br />

stellen wachsende Anforderungen<br />

an die Verpackung und den Ver-<br />

packungsprozess.<br />

Um diesen gerecht zu werden,<br />

hat MULTIVAC mit seinem Clean<br />

Design TM ein Maschinenkonzept für<br />

die GMP-konforme Verpackung auf<br />

den Markt gebracht. Damit können<br />

medizinische und pharmazeutische<br />

Produkte steril, sicher und wirtschaftlich<br />

verpackt werden. Die<br />

entsprechenden Maschinen und<br />

Prozesse gewährleisten eine optimale<br />

Verliersicherheit der zu verpackenden<br />

Produkte. Auch eine<br />

Vermischung von Produktionslosen<br />

und die damit einhergehende<br />

Kreuzkontamination können minimiert<br />

werden. Der Verpackungsprozess<br />

wird lückenlos dokumentiert<br />

und ist vollständig rückver-<br />

folgbar und nachvollziehbar.<br />

Reinraum Klasse ISO 4<br />

Damit Hersteller und Lohnver-<br />

packer ihre Maschinenabnahmen<br />

bzw. Erstbemusterungen unter<br />

Reinraumbedingungen durchführen<br />

können, wurde in Wolfertschwenden<br />

ein Reinraum der<br />

Klasse ISO 4 eingerichtet „Reinraumklasse<br />

4 bedeutet, dass ein<br />

Kubikmeter Luft maximal 83 Partikel<br />

mit einer Größe von einem Mik-<br />

rometer enthalten darf. Messungen<br />

haben diesen Wert für unseren<br />

Reinraum bereits bestätigt“, er-<br />

läutert Luc van de Vel, Bereichs-<br />

leiter MCP (Medical Devices,<br />

Cosmetics and Pharmaceuticals)<br />

bei MULTIVAC.<br />

Damit erfüllt das Unternehmen<br />

sehr weitreichende Anforderungen<br />

an Reinraumbedingungen, wie sie<br />

zum Beispiel bei der aseptischen<br />

Abfüllung pharmazeutischer Präparate<br />

gelten. Für die Verpackung<br />

medizintechnischer Produkte hingegen<br />

ist meist die ISO-Reinraum-<br />

klasse 7 ausreichend, in Ausnahmefällen<br />

ist Klasse 6 notwendig.<br />

Im neuen Reinraum von<br />

MULTIVAC haben Kunden die Möglichkeit,<br />

bei der Übernahme ihrer<br />

Verpackungsmaschine oder integrierten<br />

Verpackungslinie einen ausführlichen<br />

Factory Acceptance Test<br />

(FAT) durchzuführen. Dabei bringt<br />

MULTIVAC die jeweilige Maschine<br />

in den Reinraum ein und testet sie<br />

dort gemeinsam mit dem Kunden.<br />

Bei Bedarf kann die Maschine<br />

optimiert werden. „Auf diese Weise<br />

erhält der Kunde ausreichende<br />

Informationen über die Reinraumtauglichkeit<br />

seiner Maschine. So<br />

kann sie später auch schneller<br />

in Betrieb gehen“, erläutert van<br />

de Vel.<br />

Erstbemusterungen unter Reinraumbedingungen<br />

Darüber hinaus bietet der neue<br />

Reinraum die Möglichkeit, Erstbemusterungen<br />

für Stabilitätstests,<br />

klinische Tests oder Markttests unter<br />

Reinraumbedingungen durchzuführen.<br />

Hersteller können ihre Erstmuster<br />

bei MULTIVAC unter den


gleichen Bedingungen testen, unter<br />

denen sie später in der Praxis<br />

hergestellt werden. „Unsere Kunden<br />

müssen hierfür keine eigenen<br />

Investitionen durchführen, bevor<br />

sie die Erstmuster produzieren<br />

können. Das kann den Entwicklungsprozess<br />

für neue Produkte<br />

erheblich beschleunigen“, sagt<br />

van de Vel. Bei Bedarf stellt<br />

MULTIVAC die entsprechenden<br />

Verpackungsmaschinen für der-<br />

artige Testreihen bereit.<br />

Anwendung auf verschiedenen<br />

Maschinen möglich<br />

Das MULTIVAC Clean Design TM ist<br />

bereits bei mehreren Verpackungsmaschinen<br />

und integrierten Verpackungslinien<br />

umgesetzt. Ein besonders<br />

leistungsfähiges Ein-<br />

stiegsmodell für die Verpackung<br />

von medizinischen Sterilgütern in<br />

kleineren und mittleren Chargen ist<br />

die Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 145. Durch frei wählbare Werkzeuge<br />

und ihren modularen Aufbau<br />

lässt sie sich sehr einfach erweitern<br />

und kann somit optimal auf die Anforderungen<br />

verschiedener Hersteller<br />

ausgelegt werden. Das trifft<br />

auch auf das Hochleistungsmodell<br />

R 535 zu. „Das Tiefziehverpacken<br />

hat den Vorteil, dass die medizinischen<br />

Instrumente in vorgefertigte<br />

Mulden gelegt werden können.<br />

Dadurch ist die Handhabung der<br />

oftmals anspruchsvollen Steril-<br />

güter viel einfacher als bei anderen<br />

Verpackungsverfahren“, erläutert<br />

van de Vel.<br />

Im Bereich der Traysealer bietet<br />

MULTIVAC mit dem T 260 eine halbautomatische<br />

Lösung für die Verpackung<br />

von empfindlichen Medizinprodukten<br />

in kleinen und mittleren<br />

Chargen. Das Kompaktmodell ist<br />

fahrbar und mit einem integrierten<br />

Schaltschrank ausgestattet, sodass<br />

ein flexibler Einsatz der<br />

Maschine in verschiedenen Produktionsräumen<br />

möglich ist. Mit<br />

der C 400 TC hat MULTIVAC da-<br />

rüber hinaus eine Spezial-Kammermaschine<br />

mit temperaturgeregelter<br />

Siegelschiene für medizinische<br />

Sterilgüter im Portfolio.<br />

MULTIVAC nutzt den neuen<br />

Reinraum aber auch für eigene Entwicklungstätigkeiten.<br />

So arbeitet<br />

man derzeit an einer neuen Ver-<br />

packungslösung für medizinische<br />

Sterilgüter und pharmazeutische<br />

Anwendungen, welche höhere Anforderungen<br />

an eine sichere Line<br />

Clearance, an eine hohe Flexibilität<br />

sowie an einen optimierten Maschinenzugang<br />

erfüllt.<br />

Entwicklung und Beratung<br />

MULTIVAC hat seit Jahren eine umfangreiche<br />

Beratungskompetenz in<br />

Sachen Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />

aufgebaut, die zum einen<br />

für die weitere Optimierung<br />

seiner Verpackungslinie genutzt,<br />

aber auch an Kunden im Bereich<br />

Medizintechnik und Pharma weitergegeben<br />

wird. „Wir können durch<br />

dieses Know-how unsere Kunden<br />

noch besser bei der Entwicklung<br />

von neuen Verpackungskonzepten<br />

beraten“, sagt van de Vel.<br />

Die Reinraumtauglichkeit wird<br />

durch die Reinheitstauglichkeit der<br />

Maschinen ergänzt. Luc van de Vel<br />

erläutert den kleinen, aber feinen<br />

Unterschied: „Reinraumtauglichkeit<br />

bezieht sich auf den Einfluss<br />

der Maschine, der Komponenten<br />

oder des Materials auf den umgebenden<br />

Reinraum. Reinheitstauglichkeit<br />

hingegen beschreibt die<br />

Wirkung auf das Produkt und den<br />

Prozess.“ Als Klassifizierungsmerkmal<br />

für die Reinraumtauglichkeit<br />

dienen die erwähnten Partikel-<br />

Emissionen. „Mit dem Begriff Reinheitstauglichkeit<br />

wird sozusagen<br />

das ‚Schmutzpotenzial‘ umschrie-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

ben, das Betriebsmittel oder sonstige<br />

Komponenten hinsichtlich des<br />

Einsatzes in Reinräumen haben.<br />

Die Reinraumtauglichkeit ist somit<br />

Bestandteil der Reinheitstauglichkeit“,<br />

ergänzt van de Vel.<br />

Die für die Reinraum- und Reinheitstauglichkeit<br />

relevanten Kenngrößen<br />

bestimmen sich in erster<br />

Linie durch das Produkt und<br />

den Fertigungsprozess. Bei Verpackungslinien<br />

sind diese Parameter<br />

in Abhängigkeit von den verschiedenen<br />

Komponenten der Linie und<br />

der jeweils verwendeten Packstoffe<br />

zu sehen. Deren Einfluss auf die<br />

Reinheit der zu verpackenden<br />

Güter lässt sich durch umfangreiche<br />

Messungen präzise ermitteln.<br />

MULTIVAC hat hierzu in der Vergangenheit<br />

umfassende Untersuchungen<br />

durchgeführt und kann seinen<br />

Kunden bei allen Fragen umfassend<br />

zur Seite stehen.<br />

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| 30<br />

UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

So bleiben die Löcher im Käse<br />

Das Differenzdruckverfahren von MULTIVAC – für prozesssicheres und<br />

schonendes Vakuumverpacken<br />

Werden Lebensmittel mit Lufteinschlüssen vakuumverpackt, kann ihre Struktur darunter leiden. Durch den<br />

Einsatz des so genannten Differenzdruckverfahrens verläuft das Verpacken schonender. Bei dem von<br />

MULTIVAC entwickelten Prozess lassen sich die Parameter automatisiert steuern und damit reproduzieren,<br />

was zu einer höheren Prozesssicherheit führt.<br />

Beim Vakuumverpacken der Käsesorten<br />

Tilsiter, Gouda und Emmentaler<br />

besteht die Gefahr, dass die<br />

Textur des Käselaibes und der Rinde<br />

zerstört wird. Die Ursache liegt<br />

in den zahlreichen Lufteinschlüssen.<br />

In dem Moment, in dem die<br />

Luft aus der Verpackung evakuiert<br />

wird, entsteht ein hoher Unterdruck,<br />

bei dem sich die Lufteinschlüsse<br />

im Käse ausdehnen und<br />

dann über den Weg des geringsten<br />

Widerstands entweichen. Die typisch<br />

löcherige Struktur kann dabei<br />

beschädigt werden.<br />

Käsesorten mit Bruchlochung<br />

reagieren noch sensibler als Käse-<br />

sorten mit Gärlochung. Denn die<br />

typische unregelmäßige Bruch-<br />

lochung eines Tilsiters entsteht<br />

durch die lockere Schichtung des<br />

aus Molke gewonnenen Bruchkorns.<br />

Diese Löcher sind weniger<br />

stabil als die runden Gärlöcher, die<br />

sich langsam während der Reifung<br />

durch die Gasbildung von Bakterien<br />

bilden. Ähnlich ist die Situation<br />

bei Wurst mit Lufteinschlüssen,<br />

wie zum Beispiel Leberkäse. „Wir<br />

haben Kunden aus ganz unterschiedlichen<br />

Branchen, die eine<br />

Technologie suchen, mit der sie<br />

empfindliche Produkte mit Lufteinschlüssen<br />

vakuumverpacken kön-<br />

nen, ohne dass die Qualität da-<br />

runter leidet“, berichtet Dr. Ingo<br />

Renner, der bei MULTIVAC für den<br />

Geschäftsbereich Kammermaschinen<br />

verantwortlich ist. MULTIVAC<br />

hat ein innovatives Differenzdruckverfahren<br />

entwickelt, mit dem diese<br />

Anforderung erfüllt wird.<br />

Differenzdruckverfahren von<br />

MULTIVAC<br />

Für das Vakuumverpacken im Differenzdruckverfahren<br />

wird die Vakuumkammer<br />

in zwei unterschiedlich<br />

große Kammern unterteilt, die nebeneinander<br />

angeordnet sind und


in denen während des Evakuiervorgangs<br />

eine Druckdifferenz herrscht.<br />

Der Beutel befindet sich in der größeren<br />

Kammer. Der offene Beutelhals<br />

ragt in die kleine Kammer hinein.<br />

Wird der Deckel der beiden<br />

Kammern geschlossen, herrscht im<br />

Inneren und im Beutel zunächst ein<br />

gleichmäßiger Atmosphärendruck.<br />

Um den Beutel zu evakuieren, wird<br />

in einem ersten Schritt die Luft der<br />

kleinen Kammer über ein Absaugventil<br />

abgeführt. Gleichzeitig wird<br />

ein Zuluftventil der größeren Kammer<br />

geöffnet, damit Luft nachströmen<br />

kann. Dieses Zuluftventil wird<br />

im Laufe des Evakuierprozesses gedrosselt,<br />

damit der Differenzdruck<br />

zwischen beiden Kammern nicht<br />

abrupt entsteht. Zusätzlich ist die<br />

größere Kammer mit einem so<br />

genannten Bypass-Ventil ausgestattet,<br />

über das bei Bedarf Luft abgeführt<br />

werden kann. Auf diese<br />

Weise wird der Differenzdruck zwischen<br />

beiden Kammern sehr exakt<br />

aufgebaut.<br />

Dabei verwendet MULTIVAC so<br />

genannte Proportionalventile, die<br />

über einen Vakuumsensor geregelt<br />

werden. „Proportionalventile erlauben<br />

nicht nur diskrete Schaltstellungen,<br />

also ‚auf‘ und ‚zu‘, sondern<br />

ermöglichen einen stetigen und<br />

kontinuierlichen Übergang der Ventilöffnung.<br />

Dadurch können wir den<br />

Aufbau des Differenzdrucks we-<br />

sentlich exakter steuern als bei einem<br />

intermittierenden Verfahren“,<br />

erläutert Dr. Renner.<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

von MULTIVAC<br />

Die Luftzuführung beim Differenzdruckverfahren<br />

von MULTIVAC erfolgt<br />

sanft und stetig. „Durch die<br />

kontinuierliche Luftströmung wird<br />

das Produkt in der Packung geschont,<br />

da es keine Unterbrechungen<br />

im Prozess gibt. Außerdem<br />

führt die automatische Regelung<br />

und Drosselung des Zuluft- und<br />

Abluftventils zu einer Reprodu-<br />

zierbarkeit der Parameter und damit<br />

zu einer größeren Prozess-<br />

sicherheit“, sagt Dr. Renner.<br />

Durch den höheren Druck in der<br />

großen Kammer wird erreicht, dass<br />

sich die Lufteinschlüsse im Inneren<br />

des Produkts nicht ausweiten und<br />

der Folienbeutel während des Evakuierprozesses<br />

auf dem Packgut<br />

anliegt. Zudem unterstützt der höhere<br />

Druck in der großen Kammer<br />

den Evakuierprozess des Beutels.<br />

„Auf diese Weise können wir sehr<br />

geringe Restsauerstoffwerte erreichen“,<br />

so Dr. Renner.<br />

Maximale Prozesssicherheit und<br />

Reproduzierbarkeit<br />

Über die Industriesteuerung IPC06<br />

Das Differenzdruckverfahren ist für die Kammerbandmaschinen von MULTIVAC verfügbar.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

kann der Bediener den gewünschten<br />

Zieldruck und den gewünschten<br />

Differenzdruck einstellen. Weitere<br />

Einstellungen sind nicht notwendig.<br />

Diese Parameter können für<br />

jedes Produkt in der Maschinensteuerung<br />

hinterlegt werden und<br />

sind jederzeit abrufbar. Damit wird<br />

der Prozess reproduzierbar und<br />

sicher. Eine gleichbleibend hohe<br />

Packungsqualität wird auch dann<br />

erreicht, wenn Größe, Gewicht,<br />

Produktanzahl und Beuteldicke<br />

variieren. Der Prozess selbst ist<br />

völlig wartungsfrei.<br />

Verfügbar für die Kammerbandmaschine<br />

B 510<br />

Das innovative Differenzdruckverfahren<br />

von MULTIVAC ist ab Mitte<br />

<strong>2012</strong> erstmals für die Kammerbandmaschine<br />

B 510 verfügbar, die hygieneoptimiertes<br />

Design, maximale<br />

Leistung und Ergonomie<br />

verbindet. Sie ist für ein breites<br />

Spektrum von Produkten, Beuteln<br />

und Beutelgrößen ausgerichtet und<br />

bietet eine geräumige Vakuumkammer<br />

mit einer Siegelschiene<br />

von 1.300 mm Länge. Die Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 erlaubt<br />

einen intuitiven Dialog zwischen<br />

Benutzer und Maschine.<br />

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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Sitzt wie angegossen<br />

MULTIVAC FormShrink – ein wegweisendes Maschinenkonzept<br />

für Schrumpffolienverpackungen<br />

Mit FormShrink hat MULTIVAC in Zusammenarbeit mit Krehalon ein Verpackungskonzept entwickelt, das<br />

die Vorteile des automatischen Tiefziehverpackens mit den Vorteilen des Verpackens in schrumpffähigen<br />

Materialien kombiniert.<br />

Schrumpffolienverpackungen erobern<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

immer mehr Bereiche. Sie eignen<br />

sich sowohl für Frischfleisch und<br />

Fleischzubereitungen, Geflügel,<br />

Käse als auch für Convenience-<br />

Produkte. Dies ist unter anderem in<br />

der hohen Packungsqualität begründet.<br />

So verleiht die Packung<br />

dem Produkt eine höhere Attraktivität<br />

am POS.<br />

Die dünnen Spezialschrumpffolien<br />

überzeugen zudem durch<br />

besondere Barriereeigenschaften,<br />

eine hohe Durchstichfestigkeit<br />

sowie eine herausragende Gesamtstabilität.Schrumpffolienverpackungen<br />

sind darüber hinaus<br />

sehr flexibel, was ihre Gestaltung<br />

angeht.<br />

Patentierte Technologie mit<br />

Kundenzusatznutzen<br />

MULTIVAC hat mit FormShrink ein<br />

wegweisendes Maschinenkonzept<br />

für Schrumpffolienverpackungen<br />

entwickelt. Das Produktportfolio<br />

umfasst die Maschinentypen R 555,<br />

R 255 und R 155.<br />

Da die Folien extrem schrumpffähig<br />

sind, wird die Oberfolie in der<br />

Maschine mit einer Transportkette<br />

geführt. „Mit der Oberfolienkettenführung<br />

vermeiden wir, dass die<br />

Folie zurückschrumpft, sobald sie<br />

eine bestimmte Temperatur erreicht<br />

hat“, sagt Helmut Sparakowski,<br />

Hauptbereichsleiter technischer<br />

Vertrieb. Durch die präzise<br />

Folienführung erreicht MULTIVAC<br />

eine besonders hohe Prozess-<br />

sicherheit und liefert eine hohe<br />

Packungsqualität. Auch die Anfahrverluste<br />

nach einem Maschinenstopp<br />

sind äußerst gering.<br />

Anwendungsbereiche ohne<br />

Oberfolienkettenführung<br />

Schrumpffolienverpackungen können<br />

im Prinzip auch ohne den Einsatz<br />

einer Oberfolienkettenführung<br />

hergestellt werden. Das hat jedoch<br />

gravierende Nachteile: Zum einen<br />

können keine Packungen mit Produktüberstand<br />

hergestellt werden.<br />

„Das heißt, dass das Packgut nicht<br />

höher sein darf als der Siegel-<br />

rand der Unterfolie, weshalb diese<br />

Maschinentechnologie nur für<br />

bestimmte Anwendungsbereiche<br />

in Frage kommt“, erläutert Helmut<br />

Sparakowski.<br />

Zum anderen kann es im Fall einer<br />

Produktionsunterbrechung zu<br />

einem erheblichen Folien- und Produktverlust<br />

kommen. „Wird bei einem<br />

Maschinenstopp der Schrumpf<br />

der Oberfolie durch die Strahlungs-<br />

wärme im Siegelwerkzeug aktiviert,<br />

schrumpft diese zurück. Sie<br />

ist dann schmaler als die Unterfolie,<br />

weshalb eine Versiegelung nicht<br />

mehr möglich ist. Das führt zu offenen<br />

Packungen und einem hohen<br />

Folien- und Produktverlust“, erklärt<br />

Helmut Sparakowski. Meist dauert<br />

es mehrere Maschinentakte, bis<br />

die Oberfolie wieder richtig positioniert<br />

ist.<br />

Daher empfiehlt MULTIVAC<br />

seinen Kunden zur Herstellung<br />

von Schrumpffolienverpackungen<br />

nachdrücklich, Maschinen mit<br />

Oberfolienkettenführung einzusetzen.<br />

Für Kunden, die aus Wettbewerbsgründen<br />

Maschinen ohne<br />

Oberfolienkette wünschen, stehen<br />

die Modelle R 145, R 245, R 535 zur<br />

Verfügung. „Einige Kunden von<br />

uns setzen diese Maschinenmodelle<br />

bereits ein; sie produzieren aber<br />

beispielsweise keine Packungen<br />

mit Produktüberstand“, berichtet<br />

Helmut Sparakowksi. Auch bei<br />

diesen Anwendungen wird die<br />

Siegelstation mit einem Oberhub<br />

ausgestattet, und die Siegelwerkzeuge<br />

werden in der bewährten<br />

FormShrink -Ausführung geliefert,<br />

um die Strahlungswärme bei<br />

Maschinenstopps zu reduzieren.


Netzwerk statt Insellösungen<br />

MULTIVAC PrintingPoint verbindet Drucker unterschiedlicher Verpackungslinien<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Mit MULTIVAC PrintingPoint hat die MULTIVAC Marking & Inspection eine Softwarelösung entwickelt,<br />

die Drucker verschiedener Verpackungslinien zu einem Netzwerk verbindet. Damit lassen sich alle Geräte von<br />

einem zentralen Rechner aus bedienen. Dies hat mehrere Vorteile: Das Bedienpersonal wird entlastet, der<br />

Produktwechsel beschleunigt und Eingabefehler werden vermieden.<br />

Der MULTIVAC PrintingPoint ist<br />

eine browserbasierte Software, mit<br />

der Anwender von einem zentralen<br />

Rechner aus Drucklayouts und<br />

Druckdaten für verschiedene Produkte<br />

und Aufträge an die Drucker<br />

auf den Linien verteilen können.<br />

„Bislang sind die Drucker in den<br />

einzelnen Verpackungslinien in der<br />

Regel Insellösungen. Daher be-<br />

nötigen Anwenderunternehmen für<br />

jede Linie auch ein Eingabegerät<br />

mit der entsprechenden Software.<br />

Bei einem Produktwechsel oder<br />

Chargenwechsel muss der Be-<br />

diener die entsprechende Änderung<br />

manuell am Drucker ein-<br />

geben“, erläutert Vertriebsleiter<br />

Robert Vollenkemper.<br />

Dies kann eine Herausforderung<br />

für das Bedienpersonal sein, vor<br />

allem, wenn unterschiedliche<br />

Druckertypen und Eingabemasken<br />

zum Einsatz kommen. Ein Fehler<br />

schleicht sich da schnell ein, und<br />

ein falsches Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

oder eine falsche Artikel-<br />

bezeichnung haben weitreichende<br />

Konsequenzen für den Hersteller.<br />

MULTIVAC PrintingPoint löst<br />

diese Herausforderung. Die Software<br />

wird kundenspezifisch angepasst.<br />

Das Druckernetzwerk selbst<br />

erhält eine Anbindung an eine Kun-<br />

Eine zentrale Steuerung für unterschiedliche Drucker macht vieles einfacher.<br />

Datenbank<br />

z. B. SAP<br />

PrintingPoint<br />

+ Codecsoft ®<br />

Benutzer<br />

Internet-Browser<br />

Packung Karton Palette<br />

dendatenbank oder ein Warenwirtschaftssystem,<br />

zum Beispiel SAP.<br />

Vernetzt werden können sowohl<br />

Thermotransferdrucker als auch<br />

Inkjet-Drucker von Hitachi und<br />

Videojet.<br />

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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Multitalent von MULTIVAC<br />

Gliederbandetikettierer – eine Technologie für verschiedene Branchen<br />

Die Gliederbandetikettierer von MULTIVAC sind modular aufgebaut: Aus verschiedenen Standardelementen<br />

entsteht die für die jeweilige Branchenanforderung passende Maschine.<br />

Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />

MR400 von MULTIVAC kommen<br />

in vielen Branchen zum Einsatz: Im<br />

Nahrungsmittelbereich etikettieren<br />

sie Dip-Becher, Ketchup-Flaschen<br />

oder Behältnisse für Fleischsalate;<br />

im Kosmetikbereich werden Shampoos,<br />

Deoroller oder Hautlotionen<br />

gekennzeichnet und in der chemischen<br />

und pharmazeutischen Industrie<br />

platzieren sie Etiketten<br />

punktgenau auf Arzneimittelflaschen<br />

oder Reinigungsprodukte aller<br />

Art. Ihre große Flexibilität beim<br />

Packungsformat verdanken die<br />

Gliederbandetikettierer ihrem modularen<br />

Aufbau: „Aus verschiedenen<br />

Standardelementen erstellen<br />

wir für jede Branchenanforderung<br />

die passende Maschine“, erläutert<br />

Ulrich Wiesemann, Produktspezialist<br />

für Kennzeichnungstechnik bei<br />

MULTIVAC Deutschland.<br />

MULTIVAC Gliederbandetikettierer<br />

können entweder zur Rundum-<br />

oder zur Vorder- und Rückseitenetikettierung<br />

eingesetzt werden.<br />

Bei der Rundumetikettierung wird<br />

das Etikett auf ein Produkt, in der<br />

Regel in Flaschenform, gespendet.<br />

Bei der Vorder- und Rückseitenetikettierung<br />

kommen meist zwei<br />

Etikettenspender zum Einsatz.<br />

Etiketten aufbringen und<br />

andrücken<br />

Eine Andrückeinrichtung lässt die<br />

Etiketten perfekt auf dem jeweiligen<br />

Produkt haften. Hier bietet<br />

MULTIVAC für jede Branche die optimale<br />

Vorrichtung.<br />

Bei Frischepackungen im Lebensmittelbereich<br />

kann zusätzlich<br />

ein Deckeletikett aufgebracht werden,<br />

das auch als Siegeletikett<br />

dient. So entsteht ein Originalitätsverschluss,<br />

der dem Verbraucher<br />

Lebensmittelsicherheit und Unversehrtheit<br />

garantiert.<br />

Im Bereich Kosmetik und Körperpflege<br />

geht es vor allem um<br />

das Aufbringen von hochwertigen<br />

Schmucketiketten. Hier ist höchste<br />

Präzision gefragt. Für die Aus-<br />

richtung der Produkte kommen<br />

produktspezifisch geformte Greifbacken<br />

zum Einsatz oder eine Dreh-<br />

Kennzeichnet Prdukte von allen Seiten: der Gliederbandetikettierer MR400.<br />

und Schließstation für zylindrische<br />

Formen, wie z. B. Cremetiegel. Das<br />

Produkt wird so lange gedreht, bis<br />

ein Sensor eine spezielle Markierung,<br />

zum Beispiel eine Füllstandslinie,<br />

erkennt. Kratzfreies Andrücken<br />

erfolgt mit Schaumstoffrollen.<br />

Gerade in der Kosmetikindustrie<br />

und bei den entsprechenden Lohnabfüllern<br />

sollen mit einem Etikettierer<br />

möglichst unterschiedliche Produkte<br />

etikettiert werden. Daher<br />

sind eine flexible Ausstattung und<br />

schnelle Umrüstbarkeit wichtig.<br />

Die Gliederbandetikettierer von<br />

MULTIVAC können mit einem Zusatzmodul<br />

ausgestattet werden,<br />

das alle Arten der Etikettierung erlaubt.<br />

Die entsprechenden Formatteile<br />

werden dabei auf ein Minimum<br />

reduziert, um größtmögliche Flexibilität<br />

zu gewährleisten. Wo Formatteile<br />

unumgänglich sind, erlaubt<br />

ein werkzeugloser Wechsel<br />

die schnelle Umrüstung.<br />

Im medizinischen und pharmazeutischen<br />

Bereich sind vor allem<br />

Einrichtungen zur Etikettenanwesenheits-<br />

oder Barcodekontrolle<br />

gefragt. Hier bietet MULTIVAC eine<br />

Reihe von Lösungen – von einfachen<br />

Lumineszenztastern über Barcodescanner<br />

bis hin zur Kamerainspektion<br />

mit automatischem<br />

Auswurf von Schlechtprodukten.


Querbahnetikettierer<br />

im Tandembetrieb<br />

Platzsparende und sichere Lösung für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

MULTIVAC Marking & Inspection hat einen Tandembetrieb für Querbahnetikettierer entwickelt. Etikettierer<br />

können hierdurch sehr nah beieinander auf der Verpackungsmaschine montiert werden.<br />

Zwei Querbahnetikettierer werden mechanisch miteinander gekoppelt.<br />

In einigen Anwendungsfällen ist<br />

es erforderlich, zwei Querbahn-<br />

etikettierer auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

zu installieren.<br />

Zum Beispiel, wenn Formate mit<br />

besonders vielen Reihen in hoher<br />

Geschwindigkeit etikettiert werden<br />

sollen oder wenn zwei verschiedene<br />

Etiketten, etwa ein Schmuck-<br />

etikett und ein Aktionsetikett, aufzubringen<br />

sind. In diesen Fällen teilen<br />

sich beide Querbahnetikettierer<br />

die Etikettierung. Bei mehrrei-<br />

higen Formaten wird üblicherweise<br />

ein Längshub eingesetzt, der den<br />

Etikettenspender von Reihe zu Reihe<br />

verfährt.<br />

Der Aufbau von zwei Querbahnetikettierern<br />

auf einer Tiefziehverpackungsmaschine<br />

setzt einen sehr<br />

großen Einbauraum voraus, da der<br />

Längshub jedes Etikettierers in<br />

beide Richtungen verfahren kann.<br />

Damit besteht die Gefahr von<br />

Quetschungen: „Aus Sicherheitsgründen<br />

muss mindestens eine<br />

Körperbreite Abstand zwischen<br />

beiden Etikettierern gewahrt werden“,<br />

betont Klaus Rocholl, Experte<br />

für Arbeitssicherheit bei MULTIVAC<br />

Marking & Inspection.<br />

Dieser Platz ist jedoch oft<br />

nicht vorhanden. Als Lösung hat<br />

MULTIVAC Marking & Inspection<br />

einen Tandembetrieb für Quer-<br />

bahnetikettierer entwickelt. Hierbei<br />

werden zwei Etikettierer vom selben<br />

Typ mechanisch miteinander<br />

gekoppelt. „Beide Geräte arbeiten<br />

mit nur einer Längshubeinrichtung.<br />

Dadurch können sie sich nicht mehr<br />

unabhängig voneinander bewegen.<br />

Die Gefahr, dass es zu Quetschungen<br />

kommt, ist aufgehoben. Zudem<br />

können beide Etikettierer sehr<br />

platzsparend auf der Verpackungsmaschine<br />

montiert werden“, er-<br />

läutert Rocholl die Vorteile.<br />

Zum Rüsten der Querbahnetikettierer<br />

im Tandembetrieb kann<br />

eine pneumatische Klemmung gelöst<br />

werden. Danach ist es möglich,<br />

die Geräte auseinanderzuschieben,<br />

was beispielsweise den Etikettenrollenwechsel<br />

vereinfacht. Eine<br />

Spindelverstellung mit Positionsanzeige<br />

dient dazu, die Etikettierer<br />

bei Formatwechsel auf die neue<br />

Packungslänge einzustellen.<br />

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UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Verpacken und Vereinzeln:<br />

Lösungen aus einer Hand<br />

MULTIVAC Bandsysteme (MBS) lassen sich vielfältig einsetzen<br />

MULTIVAC bietet ein breites Spektrum an Bandsystemen, die entweder in die Verpackungsmaschine integriert<br />

oder als Stand-alone-Variante nachgerüstet werden können. Die MULTIVAC Bandsysteme lassen sich für eine<br />

Vielzahl von Zuführungs-, Abführungs- und Verteilungsaufgaben einsetzen.<br />

Verpackungsmaschinen produzieren<br />

die Packungen in der Regel in<br />

mehreren Spuren und Reihen.<br />

Damit die Packungen unterbrechungsfrei<br />

weiterverarbeitet werden<br />

können, müssen sie nach<br />

dem Verpackungsprozess vereinzelt<br />

werden. Diese Aufgabe kann in<br />

modernen Verpackungslinien von<br />

Bandsystemen übernommen werden:<br />

„Bandsysteme sind eine sehr<br />

effiziente Art, Packungen zu vereinzeln.<br />

Sie schließen direkt an<br />

die Verpackungsmaschine an und<br />

ermöglichen einen kontinuierlichen<br />

Packungsfluss zu nachgelagerten<br />

Linienkomponenten. Ihre Leistung<br />

lässt sich entsprechend den Anforderungen<br />

der vor- und nach-<br />

gelagerten Systeme genau skalieren“,<br />

sagt Natalie Schmid, Produktmanagerin<br />

für den Bereich<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen bei<br />

MULTIVAC.<br />

Das Unternehmen hat in den<br />

vergangenen Jahren ein komplettes<br />

Portfolio an Bandsystemen aufgebaut.<br />

MULTIVAC bietet sowohl<br />

Bandsysteme an, die in die Verpackungsmaschine<br />

integriert werden<br />

können, als auch Stand-alone-<br />

Modelle. Das modulare Portfolio<br />

beinhaltet unterschiedliche Bandmaterialien,<br />

Antriebssysteme und<br />

Ausstattungsmerkmale, was eine<br />

optimale Anpassung an die jeweilige<br />

Aufgabe erlaubt.<br />

Vereinzelung und Verteilung<br />

MULTIVAC Bandsysteme können<br />

dafür eingesetzt werden, die Verpackungen<br />

nach dem Verpackungsprozess<br />

nachgelagerten Modulen<br />

zuzuführen, wie z. B. Kontrollwaagen,<br />

Metalldetektoren, Kennzeichnungssystemen<br />

oder Systemen zur<br />

Sekundärverpackung.<br />

Bei Bedarf kann ein definierter<br />

Abstand zwischen den Packungen<br />

geschaffen werden, der zum Beispiel<br />

für die Etikettierung der Packungen<br />

nötig ist. Ein weiteres Einsatzgebiet<br />

ist die Vereinigung von<br />

mehrspurigen Materialflüssen zu<br />

einem einspurigen Materialfluss<br />

und dessen Zuführung zu nachgelagerten<br />

Prozessen. Mit MULTIVAC<br />

Bandsystemen können sowohl Packungsspuren<br />

als auch Packungsreihen<br />

vereinigt werden.<br />

Integrierte Bandsysteme<br />

Bei den integrierten Bandsystemen<br />

bietet MULTIVAC mehrere Modelle<br />

an: Am unteren Rand des Leistungsspektrums<br />

sind die Modelle<br />

MBS 030 und MBS 050 angesiedelt.<br />

Sie sind auf bis zu zwei Spuren<br />

ausgelegt und werden hauptsächlich<br />

für Vereinzelungsaufgaben<br />

bei Traysealer-Verpackungen eingesetzt.<br />

Im mittleren und hohen<br />

Leistungsbereich sind die Modelle<br />

MBS 080, 100, 200 und 300 an-<br />

gesiedelt, die auf zwei bis sechs<br />

Spuren ausgelegt sind. Abgesehen<br />

vom MBS 080 bieten diese Modelle<br />

die Funktion, Schlechtpackungen<br />

auszuschleusen, und können optional<br />

mit einem Metalldetektor ausgestattet<br />

werden. Das Sonder-<br />

modell MBS 600 wird vor allem<br />

für Verpackungen eingesetzt, die<br />

schwer zu handhaben sind; etwa<br />

Packungen mit sehr geringer Ziehtiefe<br />

oder geringer Steifigkeit.<br />

Die integrierten Bandsysteme<br />

können über die Steuerung der<br />

Verpackungsmaschine angesteuert<br />

werden. Sie werden für die Vereinzelung<br />

von Packungen nach dem<br />

Verpackungsvorgang, für das Ausschleusen<br />

von Schlechtpackungen<br />

sowie zur Detektion von metallischen<br />

Verunreinigungen eingesetzt.<br />

Die jeweiligen Einstellpara-<br />

meter können im Produktrezept<br />

der Verpackungsmaschine hinterlegt<br />

werden. Daher können mit


MULTIVAC Bandsysteme (MBS) können mit unterschiedlichen Ausschleussystemen ausgestattet werden.<br />

MULTIVAC Bandsystemen auch<br />

Funktionalitäten erfüllt werden, die<br />

eine Streckensteuerung erfordern,<br />

wie z. B. eine Leerpackungsüberwachung<br />

entlang des kompletten<br />

Verpackungsprozesses.<br />

In automatisierten Verpackungslinien<br />

werden die MULTIVAC<br />

Bandsysteme über das HMI 2.0 angesteuert,<br />

das mit einem 12 Zoll<br />

großen Touchscreen ausgestattet<br />

ist. „Über die Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 kann selbst wenig technikaffines<br />

und angelerntes Bedienpersonal<br />

die komplette Funktionalität<br />

der Maschinen bzw. Linien<br />

per Fingerzeig bedienen“, betont<br />

Natalie Schmid.<br />

Stand-alone-Varianten<br />

Vor Kurzem hat MULTIVAC sein<br />

Portfolio an Bandsystemen um die<br />

Stand-alone-Varianten MBS 120<br />

und MBS 220 erweitert, die zur<br />

Nachrüstung von MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

oder<br />

von Drittanbietern eingesetzt werden<br />

können.<br />

Die beiden Modelle sind mit<br />

einer separaten Steuerung IPC 02<br />

ausgestattet und arbeiten unabhängig<br />

von vor- oder nachgeordneten<br />

Systemen. Dadurch sind sie<br />

besonders variabel einsetz- und<br />

nachrüstbar. „Ihre Steuerung kann<br />

mit der Steuerung der MULTIVAC<br />

Tiefziehverpackungsmaschine synchronisiert<br />

werden. Dadurch lassen<br />

sich die Bandsysteme nahtlos in<br />

bestehende Verpackungsprozesse<br />

integrieren“, erläutert Natalie<br />

Schmid.<br />

Die MBS 120 und 220 sind für<br />

die Packungsvereinzelung nach<br />

dem Verpackungsvorgang und für<br />

das Ausschleusen von Schlechtpackungen<br />

einsetzbar.<br />

Unterschiedliche Ausschleus-<br />

systeme<br />

MULTIVAC Bandsysteme können<br />

mit unterschiedlichen Ausschleusverfahren<br />

ausgestattet werden. Die<br />

Ausschleusung kann sowohl durch<br />

einen mechanischen Impuls (Pusher)<br />

als auch durch einen Druckluft-Impuls<br />

jeweils im 90-Grad-<br />

Winkel zum Produktfluss erfolgen.<br />

Alternativ ist auch die Ausschleusung<br />

durch ein separates Querband<br />

möglich. Parallel zum Produktfluss<br />

hingegen erfolgt die Ausschleusung<br />

durch Anheben oder Absenken<br />

eines beweglichen Bandsegments<br />

(Klappenband) oder durch<br />

Rückzug eines beweglichen Bandelements<br />

(Rückzugsband).<br />

Durch den Einsatz von unterschiedlichen<br />

Bandmaterialien können<br />

MULTIVAC Bandsysteme individuell<br />

auf unterschiedliche An-<br />

forderungen ausgelegt werden.<br />

Das Materialspektrum umfasst<br />

Kunststoffgliederbänder, Gurt- und<br />

Rundriemenbänder sowie Mit-<br />

nehmerkettenzuführungen, die für<br />

Feucht- und/oder Reinräume geeignet<br />

sind.<br />

MULTIVAC setzt zwei verschiedene<br />

Antriebssysteme ein: Die<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

frequenzgeregelten Servoantriebe<br />

sind besonders energieeffizient<br />

und arbeiten sehr präzise. Dadurch<br />

können sie in alle Prozesse integriert<br />

werden, die eine hohe Posi-<br />

tioniergenauigkeit erfordern. Die<br />

frequenzgeregelten Drehstromantriebe<br />

werden vor allem für kontinuierlich<br />

arbeitende Bandsysteme<br />

in Linien sowie für Stand-alone-<br />

Beistellbänder eingesetzt.<br />

Wie alle MULTIVAC Maschinen<br />

sind auch die Bandsysteme im<br />

MULTIVAC Hygiene Design TM gestaltet<br />

und vereinfachen somit<br />

den Reinigungs- und Desinfektionsprozess.<br />

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| 38<br />

UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Fit für alle Leistungsanforderungen<br />

MULTIVAC erweitert sein Portfolio an automatischen Traysealern<br />

MULTIVAC hat die Performance seiner automatischen Traysealer-Modelle optimiert und das Portfolio noch<br />

stärker auf die aktuellen Marktanforderungen ausgelegt. Kunden profitieren von effizienteren Verpackungsprozessen<br />

und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

MULTIVAC stattet seine auto-<br />

matischen Traysealer, die Modelle<br />

T 700, T 800 und T 850, ab sofort<br />

mit Werkzeugen größerer Längen<br />

und Breiten aus. Damit steigert der<br />

Allgäuer Verpackungsspezialist die<br />

Performance dieser Traysealer bezogen<br />

auf die Anzahl der Packungen<br />

je Takt.<br />

Darüber hinaus hat MULTIVAC<br />

sein Portfolio um die Traysealer-<br />

Varianten T 700S, T 700XS und<br />

T 800S erweitert. Die beiden<br />

S-Varianten sind mit etwas kleineren<br />

Werkzeugen ausgestattet als<br />

ihre „großen Brüder“, preislich<br />

aber deutlich niedriger positioniert.<br />

„Durch diese Portfolioerweiterung<br />

haben wir unser Traysealer-<br />

Programm etwas enger abgestuft<br />

und dadurch optimal auf die An-<br />

forderungen des Markts in Bezug<br />

auf unterschiedliche Leistungsklassen<br />

abgestimmt“, sagt Bernd<br />

Jokele, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Traysealer. „Unsere Kunden<br />

profitieren von effizienteren Verpackungsprozessen<br />

und einem sehr<br />

guten Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />

Alle S- bzw. XS-Varianten sind<br />

auch mit der bewährten Smart-<br />

Sealing-Technologie für einfache<br />

Siegelanwendungen ohne Atmosphärenaustausch<br />

ausstattbar. Dieses<br />

innovative Werkzeugkonzept ist<br />

seit Anfang 2011 erhältlich. Mit ihm<br />

hatte MULTIVAC die Taktleistungen<br />

der automatischen Traysealer bei<br />

der Herstellung von Packungen<br />

ohne Atmosphärenaustausch deutlich<br />

verbessert. Dank optimierter<br />

Maschinenabläufe und einer neuen<br />

Mit den automatischen Traysealern von MULTIVAC können Kunden jetzt noch effizienter verpacken.<br />

Werkzeugtechnologie konnten die<br />

Prozessgeschwindigkeit und der<br />

Ausstoß pro Takt signifikant erhöht<br />

werden. Die Maschinenkosten und<br />

der Ressourcenverbrauch werden<br />

durch das neue Maschinenkonzept<br />

deutlich reduziert.


Frischfleisch kosteneffizient<br />

verpacken<br />

MULTIVAC bringt neue Tiefziehverpackungsmaschine R 515<br />

auf den Markt<br />

Mit der R 515 hat MULTIVAC im März <strong>2012</strong> ein neues Modell<br />

seiner Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschinen auf<br />

den Markt gebracht, das auf die besonderen Anforderungen<br />

der Frischfleischindustrie ausgelegt ist. Typische<br />

Anwendungen sind großformatige Verpackungen für<br />

Schinken und Frischfleischstücke sowie Groß-<br />

handels- und Transportverpackungen. Die R 515 ist<br />

auf bestimmte Formate ausgelegt und bietet alle<br />

Vorteile des Hochleistungsmodells R 535.<br />

Die Frischfleischindustrie hat besondere<br />

Anforderungen an die Verpackung<br />

ihrer Produkte: Diese<br />

muss keine Kunden am POS ansprechen,<br />

sondern soll das frische<br />

Fleisch beim Transport zum Großhändler<br />

oder Verarbeiter schützen.<br />

Kosteneffizienz, Leistung und Hygiene<br />

stehen somit ganz oben auf der<br />

Anforderungsliste. Mit dem neuen,<br />

preis-leistungs-gerechten Tiefziehmaschinenmodell<br />

R 515 erfüllt<br />

MULTIVAC diese Wünsche der industriellen<br />

Fleischverarbeiter. Die<br />

Maschine bietet speziell auf die<br />

Frischfleischindustrie abgestimmte<br />

Formatsätze und Standardwerkzeuge.<br />

Sie ist für die Verarbeitung<br />

von Weichfolien, wie zum Beispiel<br />

PA/PE-Verbunden, ausgelegt und<br />

mit einer Druckmarkensteuerung<br />

ausgestattet. Neben Vakuumverpackungen<br />

lassen sich auch Packun-<br />

gen mit Schutzgasatmosphäre<br />

(MAP) herstellen. Die Leistung der<br />

Maschine liegt bei zehn Takten pro<br />

Minute. Über die Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0 kann selbst wenig technikaffines<br />

und angelerntes Personal<br />

die komplette Funktionalität der<br />

Maschinen bzw. Linien per Fingerzeig<br />

bedienen.<br />

Attraktive Optionen<br />

Optional kann die R 515 mit einer<br />

Jumbofolienaufnahme für Unterfolien<br />

ausgestattet werden. Dies reduziert<br />

Maschinenstillstandzeiten<br />

aufgrund von Rollenwechseln. Darüber<br />

hinaus verfügt die R 515 optional<br />

über ein Schnellwechselsystem<br />

für Form- und Siegelwerkzeuge.<br />

Dies erleichtert das Umrüsten auf<br />

andere Packungsformate. Zudem<br />

ist der Aufbau unterschiedlicher<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Etikettier- und Kennzeichnungssysteme<br />

möglich.<br />

Wie alle MULTIVAC-Maschinen<br />

ist die R 515 im MULTIVAC Hygiene<br />

Design gestaltet und kompatibel<br />

zum prozessgesteuerten Clean-in-<br />

Place-System (CIP). Das ermöglicht<br />

eine einfache Reinigung und Desinfektion<br />

von innen und außen. Die<br />

R 515 ist modular erweiterbar und<br />

für die Integration in automatisierte<br />

Verpackungslinien geeignet.<br />

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| 40<br />

UPDATE INNOVATIONEN & PRODUKTE<br />

Tasmanischer Lachs –<br />

kochfähig verpackt<br />

Die Tassal Group Ltd. setzt auf MYLAR ® COOK-Folien und<br />

MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

Gefrorene Fischgerichte in kochfähiger Verpackung sind für Verbraucher attraktiv: Die Zubereitung ist einfach<br />

und gelingt immer. Diesen wachsenden Markt bedient der australische Lachsproduzent Tassal Group Ltd. seit<br />

2011 und verarbeitet hierfür MYLAR ® COOK-Folien auf Tiefziehverpackungsmaschinen von MULTIVAC.<br />

Die australische Tassal Group Ltd.<br />

betreibt seit 1986 Lachsfarmen in<br />

Tasmanien. Heute ist Tassal Australiens<br />

größter Lachsproduzent und<br />

beschäftigt mehr als 700 Mitarbeite.<br />

Tassal bietet seine Lachsprodukte<br />

frisch, gefroren, geräuchert und<br />

in Dosen an. Vertrieben werden sie<br />

über Fischgeschäfte und über die<br />

Coles Supermärkte in Australien.<br />

Im Juni 2011 wurde Tassal von<br />

Coles mit der Entwicklung eines<br />

kochfähigen Lachsprodukts beauftragt,<br />

das vom Endverbraucher in<br />

der Verpackung zubereitet werden<br />

kann. Das Unternehmen sollte 700<br />

Filialen der Supermarktkette mit<br />

dem neuen Lachsprodukt beliefern.<br />

Daher sahen sich die Produkt-<br />

entwickler nach einem neuen Verpackungskonzept<br />

um.<br />

Als Partner für die Produktentwicklung<br />

wählten Tassal und Coles<br />

den australischen Food-Desig-<br />

ner Flavour Makers Pty Ltd. und<br />

MULTIVAC. Bei einem ersten Projektmeeting<br />

wurden die Anforderungen<br />

des Kunden in Bezug auf<br />

Geschmack, Funktionalität der Verpackung<br />

und Vermarktung definiert.<br />

Das ofenfertige Lachsgericht<br />

sollte mindestens acht Tage am<br />

Point of Sale haltbar sein.<br />

Neues Verpackungskonzept<br />

Um den Bedarf von Coles zu decken<br />

und gleichzeitig eine hohe Packungssicherheit<br />

zu gewährleisten,<br />

entschied sich Tassal für die Produktion<br />

von ofenfähigen Verpackungen<br />

aus MYLAR ® COOK-Folie.<br />

Diese Folie ist dafür ausgelegt,<br />

im Ofen oder in der Mikrowelle erhitzt<br />

zu werden. Somit kann das<br />

Lachsgericht in der Verpackung im<br />

Ofen gegart werden. Die Vitamine<br />

und Fettsäuren bleiben während<br />

des Garprozesses vollständig erhalten;<br />

das Gleiche gilt für Geschmack,<br />

Textur und Farbe.<br />

Niels Juel von MULTIVAC Australien<br />

erläutert einige Vorteile des<br />

neuen Verpackungskonzepts: „Die<br />

Folienstruktur ist so beschaffen,<br />

dass Dämpfe, die beim Kochen des<br />

Lebensmittels entstehen, durch die<br />

sich öffnende Siegelnaht entweichen<br />

können. Es werden also keine<br />

zusätzlichen Ventile benötigt. Im<br />

Vergleich zu ofenfähigen Verpackungen,<br />

die mit einem Dampf-<br />

ventil ausgestattet werden müssen,<br />

ist dieses Konzept also deutlich<br />

kosteneffizienter. Auch das Verpackungsvolumen<br />

ist im Vergleich<br />

zu anderen Verpackungen, die<br />

dickere Materialien oder Mehrschichtfolien<br />

benötigen, um ein<br />

Vielfaches geringer.“<br />

Rezeptur und Verpackungs-<br />

konzept gehen Hand in Hand<br />

Die MYLAR ® COOK-Folie kann<br />

auf allen Standard-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

von MULTIVAC<br />

verarbeitet werden. Tassal entschied<br />

sich für eine Tiefziehverpackungsmaschine<br />

vom Typ R 245.<br />

Um ein optimales Ergebnis<br />

zu erzielen, stimmten Coles,<br />

MULTIVAC, Flavour Makers und<br />

Tassal die Rezeptur des Lachsgerichts<br />

und das neue Verpackungskonzept<br />

aufeinander ab. Nach Entwicklung<br />

eines Prototyps wurde in<br />

der Produktionsstätte von Tassal in<br />

Margate eine Testcharge hergestellt.<br />

Dabei stellte MULTIVAC sein<br />

umfassendes Know-how im Bereich<br />

der Lebensmittelverpackung<br />

bereit. „Mit dem von MULTIVAC<br />

vorgeschlagenen Verpackungskonzept<br />

haben wir eine höhere Produktivität<br />

und eine höhere Haltbarkeit<br />

des Produkts erreicht. Die Tief-<br />

ziehverpackungsmaschinen von<br />

MULTIVAC bieten uns auch sehr<br />

viele Vorteile, vor allem, was die<br />

Prozesssicherheit angeht: Wir<br />

erzielen gleichbleibend konstante<br />

Vakuumwerte“, betont F&E-Leiter<br />

Kevin Horgan von Tassal.


AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

„Wir haben ein fantastisches<br />

Produkt auf den Markt gebracht“<br />

Tassal beschreibt die Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />

Über seine Erfahrungen mit den<br />

Teams von MULTIVAC und MYLAR ®<br />

COOK sprachen wir mit Kevin Horgan,<br />

Leiter Forschung und Entwicklung<br />

bei Tassal Group Ltd.<br />

Herr Horgan, worin lag die besondere<br />

Herausforderung dieses Entwicklungsprojekts?<br />

Horgan: Unser Zeitrahmen war<br />

sehr, sehr eng: Coles hat uns im<br />

Juni 2011 mit der Entwicklung eines<br />

ofenfertigen Lachsgerichts beauftragt.<br />

Der nationale Produktstart in<br />

über 700 Supermärkten war für den<br />

3. Oktober 2011 vorgesehen. Es<br />

blieben uns also genau drei Monate<br />

Zeit. Dabei sollte das Produkt auf<br />

einer Verpackungstechnologie basieren,<br />

die so in Australien bisher<br />

noch nie eingesetzt wurde.<br />

Sie haben sich für die Herstellung<br />

von ofenfertigen Verpackungen<br />

mit MYLAR ® -COOK-Folie auf einer<br />

Tiefziehverpackungsmaschine von<br />

MULTIVAC entschieden. Welche<br />

Erfahrungen haben Sie mit dem<br />

Lieferanten und dessen Technologie<br />

gemacht?<br />

Horgan: Durch das neue Verpackungskonzept<br />

von MULTIVAC waren<br />

wir in der Lage, alle kundenseitigen<br />

Anforderungen zu erfüllen.<br />

MULTIVAC und der Folienhersteller<br />

DuPont Teijin haben maßgeblich<br />

dazu beigetragen, dass wir den Produktstart<br />

am 3. Oktober erfüllen<br />

konnten.<br />

Gab es während des Projekts unerwartete<br />

Herausforderungen zu<br />

lösen?<br />

Horgan: Das Tiefziehwerkzeug der<br />

R 245 von MULTIVAC musste umgebaut<br />

werden, um tiefere Kavitäten<br />

zu schaffen. Dies wurde schnell<br />

und unkompliziert umgesetzt.<br />

Welches Feedback haben Sie kundenseitig<br />

erhalten?<br />

Horgan: Das Feedback unseres<br />

Kunden war extrem positiv. Ich<br />

glaube, dass das ofenfähige Lachsgericht<br />

ein großer Erfolg am Markt<br />

werden kann, und wir planen den<br />

Start weiterer Produkte für die nahe<br />

Zukunft.<br />

Ihr Fazit?<br />

Horgan: Dieses Entwicklungsprojekt<br />

ist ein bemerkenswertes Beispiel<br />

dafür, was ein Team von<br />

Fachleuten aus unterschiedlichen<br />

Unternehmen erreichen kann,<br />

wenn sie ein gemeinsames Ziel verfolgen.<br />

Wir haben ein fantastisches<br />

Produkt auf den Markt gebracht, in<br />

der gewünschten Zeit und zur vollen<br />

Zufriedenheit unseres Kunden.<br />

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UPDATE CONSUMER & INDUSTRIAL<br />

Delikatessen für Hund und Katze<br />

Darwin’s Natural Pet Products – neues Verpackungskonzept erhöht Effizienz<br />

Der Tierfutterhersteller Darwin’s Natural Pet Products hat mit Hilfe einer R 105 Tiefziehverpackungsmaschine<br />

von MULTIVAC sein Verpackungskonzept revolutioniert.<br />

Das in Seattle ansässige Unternehmen<br />

stellt natürliche, getreidefreie<br />

Tiernahrung aus rohem Fleisch her.<br />

Die Produkte werden direkt an die<br />

Kunden vertrieben. Darwin’s zeichnet<br />

sich vor allem dadurch aus,<br />

dass es nur die frischesten Zutaten<br />

verwendet, die qualitativ gleichermaßen<br />

hochwertig sind wie Zutaten<br />

in der Lebensmittelindustrie.<br />

Das Futter für Hunde und Katzen<br />

wird sorgfältig mit Huhn, Rind,<br />

Truthahn, Ente und unter Beigabe<br />

von Gemüse, wie zum Beispiel<br />

Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis und<br />

Sellerie, zubereitet.<br />

Die von Tierärzten entwickelten<br />

Rezepte, die über die Anforderungen<br />

der AAFCO-Richtlinien (Association<br />

of American Feed Control<br />

Officials)* hinaus geprüft werden,<br />

bilden die Basis einer herausragenden<br />

Ernährung für Hunde und<br />

Katzen und tragen so erwiesenermaßen<br />

zu einem gesunden und langen<br />

Leben der Haustiere bei.<br />

„Tierbesitzer, die sich für<br />

Darwin’s entscheiden, haben sich<br />

im Vorfeld ausführlich informiert<br />

und wissen die Vorteile einer natürlichen<br />

Ernährung aus rohem Fleisch<br />

für ihre Haustiere zu schätzen“, so<br />

Gray Tashjian, der Gründer des Unternehmens.<br />

„Unsere Kunden vertrauen<br />

darauf, dass wir ein Produkt<br />

mit einer konstanten Qualität ohne<br />

Kompromisse liefern, und dies nehmen<br />

wir äußerst ernst.“<br />

Seine Verpflichtung gegenüber<br />

Haustieren und ihren Besitzern, die<br />

die Nahrung von Darwin’s über<br />

ein Abonnement mit regelmäßigen<br />

Lieferungen beziehen, möchte das<br />

Unternehmen selbstverständlich<br />

auch hinsichtlich der Produktver-<br />

packung erfüllen. Nach einem Ge-<br />

spräch mit MULTIVAC traf Tashijan<br />

die Entscheidung, das Verpackungskonzept<br />

für seine Produkte<br />

grundlegend zu erneuern.<br />

Die Herausforderung: kleine<br />

Mengen dicht verpacken<br />

Zuvor verwendete Darwin’s vorgefertigte<br />

Folienbeutel, aus denen<br />

0,5-kg- oder 1-kg-Packungen hergestellt<br />

wurden. Die Produkte wurden<br />

tiefgefroren gelagert und an<br />

die Kunden versendet. Die Etikettierung<br />

erfolgte manuell auf der<br />

Vorder- und Rückseite der Beutelverpackungen.<br />

Um eine Konden-<br />

satbildung zu vermeiden, die sich<br />

negativ auf die Etiketten auswirkt,<br />

mussten die Packungen vor dem<br />

Etikettieren akklimatisiert werden.<br />

Das Befüllen der Folienbeutel, die<br />

Etikettierung sowie die Akklimati-


sierung derselben erwiesen sich<br />

als eine sehr arbeitsintensive und<br />

ineffiziente Verpackungsmethode.<br />

Darüber hinaus konnte die<br />

Dichtheit der Packungen durch die<br />

Tatsache beeinträchtigt werden,<br />

dass Folienbeutel zur Faltenbildung<br />

neigen. Undichte Verpackungen<br />

werden in der Lebensmittelindustrie<br />

als „Leakers“ bezeichnet und<br />

verursachen beim Hersteller große<br />

Kosten aufgrund von Produkt-<br />

verlusten sowie des Aufwands für<br />

Wiederverpackung oder Produktretouren.<br />

Weitere Nachteile lagen darin,<br />

dass die Vakuumbeutel nur schwierig<br />

zu öffnen waren und der gesamte<br />

Beutelinhalt unabhängig von der<br />

eigentlich benötigten Menge aufgetaut<br />

werden musste. Nach der<br />

Empfehlung von Darwin’s ist ein<br />

aufgetautes Päckchen nach dem<br />

Öffnen innerhalb von 48 Stunden<br />

aufzubrauchen, was vor allem Besitzern<br />

von kleineren Haustieren<br />

Schwierigkeiten bereitete.<br />

Die Lösung: bedruckte Folien und<br />

praktische Portionspäckchen<br />

Darwin’s hat seine Verpackung mit<br />

Hilfe einer neuen R 105 Tiefziehverpackungsmaschine<br />

von MULTIVAC<br />

revolutioniert. In dieser kompakten<br />

und wirtschaftlichen Anlage können<br />

Packungen von der Folienrolle<br />

hergestellt werden. Vorgefertigte,<br />

teurere Folienbeutel werden überflüssig.<br />

Durch den Einsatz einer vorgedruckten<br />

Oberfolie in Verbindung<br />

mit einem Thermotransferdrucker<br />

entfallen darüber hinaus der Bedarf<br />

an Papieretiketten und das kostspielige,<br />

zeitaufwändige manuelle<br />

Anbringen der Etiketten. Gleichzeitig<br />

ermöglicht die Verwendung der<br />

bedruckten Folie dem Unternehmen,<br />

mit einer anspruchsvolleren<br />

und attraktiveren Markenidentität<br />

aufzuwarten und es dadurch selbst<br />

mit den härtesten Konkurrenten<br />

aufnehmen zu können.<br />

Jetzt wird das Produkt in einer<br />

praktischen 1-kg-Packung verkauft,<br />

die aus vier perforierten Portionspäckchen<br />

mit jeweils 250 g besteht.<br />

Kunden haben dadurch den Vorteil,<br />

Päckchen separat auftauen zu können<br />

und so immer ein frisches<br />

Produkt zur Hand zu haben. Mit<br />

Hilfe einer Peel-Ecke lassen sich die<br />

Päckchen bequem öffnen.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Des Weiteren hat die qualitativ<br />

hochwertige und zuverlässige<br />

Siegelnaht der Tiefziehverpackung<br />

das Auftreten von undichten Verpackungen<br />

buchstäblich beseitigt.<br />

„Wir lieben MULTIVAC“, so<br />

Tashjian. „Dies ist definitv eine Verpackungslösung,<br />

die unseres Produkts<br />

würdig ist.“<br />

Erfahren Sie mehr über die natürliche<br />

Tiernahrung von Darwin’s<br />

unter: www.darwinspet.com.<br />

*AAFCO-Richtlinien: Die Association of American Feed Control Officials (AAFCO) ist eine freiwillige Vereinigung aus<br />

kommunalen, staatlichen und bundesstaatlichen Behörden mit dem Ziel, den Verkauf und Vertrieb von Futtermitteln und<br />

Heilmitteln für Tiere zu regulieren.<br />

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UPDATE FOOD<br />

Verpacken mit<br />

modifizierter Atmosphäre<br />

Die Hospices Civils de Lyon nutzen in ihrer Zentralküche einen MULTIVAC Traysealer T 700<br />

In der größten Krankenhausküche Frankreichs bereiten ca. 100 Mitarbeiter 11.000 Mahlzeiten pro Tag zu. Die<br />

Bestandteile der Menüs werden in Schalen aus Polypropylen (PP) verpackt. Dabei kommt unter anderem der<br />

Traysealer T 700 von MULTIVAC zum Einsatz.<br />

Die Generaldirektion der Hospices<br />

Civils de Lyon (HCL) beschloss im<br />

Jahr 2004, die logistischen Aktivitäten<br />

ihrer Krankenhäuser unter einem<br />

Dach in einem Lyoner Vorortviertel<br />

zu bündeln. Im Zuge dessen<br />

wurden drei Zentralküchen zu einer<br />

zusammengefasst. Im September<br />

2010 nahm sie ihren Betrieb auf.<br />

100 Mitarbeiter bereiten hier pro<br />

Tag 11.000 Mahlzeiten zu. Das entspricht<br />

40 verschiedenen Tagesmenüs,<br />

unter denen auch spezielle<br />

Diäten bzw. Zubereitungen mit geänderter<br />

Textur zu finden sind. Diese<br />

Kapazität wird ab <strong>2012</strong> auf 15.000<br />

Mahlzeiten pro Tag ausgebaut.<br />

Die Einrichtung stellt die zurzeit<br />

größte Krankenhausküche Frankreichs<br />

dar; das Investitionsvolumen<br />

betrug 25 Mio. EUR, von denen vier<br />

Mio. EUR in Anlagen und techni-<br />

sche Einrichtungen flossen. Der<br />

Produktionsstandort ist schon aufgrund<br />

seiner innovativen Technologien<br />

bemerkenswert. Nachhaltigkeit<br />

ist ein wichtiges Thema, bei<br />

dem Energieeffizienz und angenehme<br />

Arbeitsbedingungen – etwa<br />

mit Tageslicht ausgestattete Kühl-<br />

räume – Hand in Hand gehen. Die<br />

gesamte Einrichtung, insbesondere<br />

jedoch die Bereiche Zubereitung<br />

und Verpackung, arbeitet mit industriellen<br />

Lösungen, die sowohl<br />

die Qualität als auch die Logistik<br />

optimieren.<br />

Bei der Auswahl der Techno-<br />

logien war die Frage ausschlag-<br />

gebend, ob damit die qualita-<br />

tiven und logistischen Zielsetzungen<br />

erreicht und die Arbeitsvorgänge<br />

effizient gestaltet werden<br />

können.<br />

Der Traysealer T 700 von MULTIVAC verpackt die Menüs mit modifizierter Atmosphäre.<br />

Verpacken mit dem Traysealer<br />

T 700<br />

Die Bestandteile der Menüs werden<br />

in Schalen aus PP verpackt. Dabei<br />

wird parallel zu den herkömm-<br />

lichen Verpackungstechnologien<br />

auch das Verpacken mit modifizierter<br />

Atmosphäre eingesetzt. Hierfür<br />

hat die Lyoner Krankenhaus-<br />

küche sich entschlossen, in einen<br />

Traysealer T 700 von MULTIVAC zu<br />

investieren. Dieser ist mittlerweile<br />

seit fast einem Jahr in Betrieb. Mit<br />

dieser Maschine werden unter anderem<br />

folgende Produkte verpackt:<br />

Rohkost, Kompott, Desserts sowie<br />

unterschiedliche Fleischprodukte.<br />

Die abgepackten Speisen sehen<br />

appetitlich aus und ihre bakteriologischen<br />

und organoleptische Produkteigenschaften<br />

bleiben durch


11.000 Mahlzeiten werden in der Krankenhausküche pro Tag zubereitet.<br />

den Einsatz der MAP-Technologie<br />

einwandfrei erhalten.<br />

Ein wesentlicher Vorteil des Verpackens<br />

mit modifizierter Atmosphäre<br />

liegt zudem in einer von<br />

vier auf sieben Tage verlängerten<br />

Haltbarkeitsdauer. Diese kann nach<br />

einem Optimierungszeitraum der<br />

Produktion bei Mahlzeiten mit veränderter<br />

Textur auf zehn Tage und<br />

bei üblichen Gerichten noch mehr<br />

verlängert werden. Diese längere<br />

Haltbarkeit ermöglicht eine Rationalisierung<br />

der Produktion, da<br />

Mahlzeiten in größere Serien verpackt<br />

werden sowie Logistik und<br />

Qualität optimiert werden können.<br />

Die neue und komplexere Anlage<br />

hat für das Bedienpersonal eine<br />

Schulung und Anlernzeit erforderlich<br />

gemacht, die gemeinsam von<br />

MULTIVAC und dem Personal der<br />

hauseigenen Instandhaltungsabteilung<br />

sichergestellt wurden. Klare<br />

Auch Obst bleibt durch die eingesetzte MAP-Technologie länger frisch.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Vorteile der Investition in diese<br />

Anlage bestehen in ihrer Robustheit,<br />

Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit<br />

und leichten Reinigung,<br />

wobei die Reaktions-<br />

bereitschaft und Kompetenz des<br />

MULTIVAC Kundendienstes ebenfalls<br />

einen großen Zusatznutzen<br />

darstellen. Was die Wartung betrifft,<br />

so hebt die Zentralküche vor<br />

allem die Zugänglichkeit zu allen<br />

Funktionen und die unterschied-<br />

lichen Einstellungen des Traysealers<br />

T 700 als besonders bedienerfreundlich<br />

hervor.<br />

Mit dem Abpacken unter modifizierter<br />

Atmosphäre und der<br />

Wahl des Traysealers T 700 von<br />

MULTIVAC werden die Erwartungen<br />

der Verantwortlichen optimal<br />

erfüllt.<br />

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UPDATE FOOD<br />

Pralinen in Trays<br />

MULTIVAC Smart Sealing für die Süßwarenindustrie<br />

Pralinen auf einem Traysealer zu verpacken, gilt als wirtschaftlich attraktive Alternative zu den herkömm-<br />

lichen Verfahren. Sie setzt aber eine neue Auslegung des Tray-Formats und Änderungen in der Prozess-<br />

führung voraus.<br />

Pralinen sind das ganze Jahr über<br />

ein beliebtes Geschenk und werden<br />

in großen Mengen vom Verbraucher<br />

nachgefragt. Da muss am<br />

Point of Sale (POS) nicht nur die<br />

Qualität, sondern auch der Preis<br />

stimmen. Ein bedeutender Kostenfaktor<br />

in der Lebensmittel- und<br />

Süßwarenindustrie ist die Verpackung.<br />

Diese ist bei Schokoladenartikeln,<br />

insbesondere bei den Pralinen,<br />

vergleichsweise aufwändig<br />

gestaltet und herzustellen.<br />

Bei der klassischen Pralinenverpackung<br />

handelt es sich in der<br />

Regel um eine Kunststoffschale mit<br />

Mulden, die zunächst mit den Schokoladenkonfekten<br />

befüllt und dann<br />

mit einem Papier- oder Polster-<br />

kissen belegt wird. Anschließend<br />

wird die Schale in Kunststofffolie<br />

eingeschweißt und in eine Umverpackung<br />

aus Karton eingebracht.<br />

Alternative: Verpacken mit<br />

Traysealern<br />

Eine mögliche Alternative ist das<br />

Verpacken mit einem Traysealer.<br />

Dabei wird das mit Pralinen befüllte<br />

Tray nicht in Folie eingeschweißt,<br />

sondern mit einer Deckelfolie versiegelt.<br />

Das hat den Vorteil, dass<br />

keine Auflage aus Papier oder<br />

Kunstfasern benötigt wird, denn<br />

die Folie bietet einen ausreichenden<br />

Schutz für die empfindlichen<br />

Produkte. Auch auf die Umverpackung<br />

aus Karton kann eventuell<br />

verzichtet werden. Auf diese Weise<br />

ergeben sich erhebliche Einsparpotenziale<br />

im Bereich des Verpa-<br />

ckungsmaterials. Zudem kann die<br />

Kartonverpackung als Differenzierungsmerkmal<br />

für eine Zweimarkenstrategie<br />

genutzt werden: Die<br />

Produkte der Erstmarke würden in<br />

diesem Fall in Karton verpackt,<br />

während die Produkte der Zweitmarke<br />

ohne Umverpackung an den<br />

POS gehen.<br />

Neuauslegung des Tray-Formats<br />

Um Pralinen auf einem Traysealer<br />

verpacken zu können, muss das<br />

Format des Kunststoff-Trays allerdings<br />

in einigen Punkten optimiert<br />

werden. Zum einen muss es aus<br />

siegelfähigen Materialien gefertigt<br />

werden. Design und Geometrie des<br />

Trays müssen einen Siegelrand<br />

vorsehen, der bei herkömmlichen<br />

Pralinen-Trays in der Regel nicht<br />

vorhanden ist.<br />

Wichtig ist, dass der Siegelrand<br />

einen gewissen Mindestabstand zu<br />

den Pralinen hat. Die Schokoladenstücke<br />

könnten sonst durch die Hitze<br />

beeinträchtigt werden, die beim<br />

Siegelvorgang eingesetzt wird. Gegebenenfalls<br />

muss die Geometrie<br />

der Kavitäten, also der Mulden, in<br />

die die Pralinen eingelegt werden,<br />

angepasst werden. Dabei lassen<br />

sich auch Siegelstege zwischen<br />

den einzelnen Kavitäten einbauen,<br />

um zu gewährleisten, dass die Pralinen<br />

beim Transport des befüllten<br />

Trays sicher in den Mulden gehalten<br />

werden. Außerdem besteht die<br />

Möglichkeit, die Pralinen-Trays mit<br />

einer Aufreißecke auszustatten, um<br />

sie verbraucherfreundlicher zu gestalten.<br />

Bei der Umstellung auf das Verpacken<br />

mit Traysealern muss auch<br />

die Steifigkeit der Trays berücksichtigt<br />

werden. Reicht diese nicht aus,<br />

muss das eingesetzte Material verändert<br />

werden. Die typischen Pralinen-Trays<br />

werden meist aus sehr<br />

dünnen Kunststoffmaterialien ge-


fertigt und haben eine geringe<br />

Standfestigkeit. Deshalb sind sie<br />

für die Verarbeitung in einem Traysealer<br />

nicht geeignet, da beim Siegelvorgang<br />

auch hohe Drücke auf<br />

die Materialien wirken.<br />

Gemeinsam mit verschiedenen<br />

Tray-Herstellern hat MULTIVAC<br />

eine Reihe von Optimierungen bei<br />

Pralinen-Trays durchgeführt. Daraus<br />

resultierte eine komplette Neuauslegung<br />

des Tray-Formats.<br />

Höherer Ausstoß mit<br />

Smart Sealing <br />

Was den Siegelvorgang im Traysealer<br />

betrifft, haben Süßwarenhersteller<br />

und Lohnverpacker zwei<br />

Möglichkeiten: Sie können die Pralinenpackungen<br />

einfach nur versiegeln<br />

oder beim Versiegeln der Pralinen-Trays<br />

einen Atmosphärenaus-<br />

tausch durchführen. Durch die Verpackung<br />

der Schokoladenprodukte<br />

mit modifizierter Atmosphäre<br />

(MAP) werden Haltbarkeit und organoleptische<br />

Eigenschaften nochmals<br />

optimiert.<br />

In der Regel werden Pralinenpackungen<br />

jedoch einfach „nur“ versiegelt.<br />

MULTIVAC hat hierfür<br />

das so genannte Smart-Sealing-<br />

Konzept für Anwendungen ohne<br />

Atmosphärenaustausch entwickelt.<br />

Da der Prozessschritt des Atmo-<br />

sphärenaustausches entfällt, können<br />

die Taktzeiten deutlich reduziert<br />

werden.<br />

Darüber hinaus hat MULTIVAC<br />

eine neuartige Werkzeugtechno-<br />

logie mit einfachem Aufbau entwickelt,<br />

die kostengünstiger und ressourcenschonender<br />

ist. Die Tray-<br />

Versiegelung erfolgt mit Hilfe energieeffizienter,<br />

elektrischer Hubwerke.<br />

Für den Siegelvorgang wird keine<br />

Druckluft benötigt. Ebenso ist<br />

für die Kühlung des Siegelwerkzeugs<br />

kein Kühlwasser mehr notwendig,<br />

da die Wärme kontrolliert<br />

abgeführt wird.<br />

Je nach Zuführungsmodus sind<br />

bei einem T 700 mit Smart-Sealing-<br />

Technologie mehr als 20 Takte pro<br />

Minute möglich. Dies entspricht bei<br />

einem fünfnutzigen Werkzeug einem<br />

Maschinenausstoß von mehr<br />

als 100 Packungen pro Minute.<br />

Optimierte Siegelwerkzeuge<br />

Für die Verpackung von Pralinen<br />

wurden die Werkzeuge der automatischen<br />

Traysealer mit innovativen<br />

Siegelkonturen ausgestattet. Durch<br />

die neue Formgebung wird eine<br />

möglichst geringe thermische und<br />

mechanische Beeinträchtigung des<br />

Trays und des Packguts erzielt. Für<br />

besonders sensible Produkte, wie<br />

etwa Pralinen mit Füllung, kann<br />

MULTIVAC die Traysealer auch<br />

mit wassergekühlten Siegelwerkzeugen<br />

ausstatten. Dadurch wird<br />

nur dort Hitze eingebracht, wo dies<br />

unbedingt notwendig ist.<br />

Automatisierung auf ganzer Linie<br />

Eine typische Pralinenverpackungslinie<br />

ist modular aufgebaut. Multi-<br />

Picker legen die Pralinen auto-<br />

matisiert in die Mulden ein. Der<br />

Transport der Trays zum Traysealer<br />

erfolgt meist mit Hilfe einer Kettenzuführung.<br />

Nach der Versiegelung<br />

werden die Trays automatisch in<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

eine Umverpackung, zum Beispiel<br />

einen Karton, eingebracht.<br />

Alle Module sind an die Anforderungen<br />

der Süßwarenindustrie<br />

angepasst: Greifer, Seitenfüh-<br />

rungen sowie der Bandübergang<br />

in den Traysealer gewährleisten<br />

einen schonenden Transport der<br />

befüllten Trays.<br />

Pralinenpackungen sind sehr<br />

sensibel und leicht. Pralinen können<br />

aus der Packung fallen, falls<br />

der Transport der Trays zu ruckartig<br />

verläuft. Zur Gewährleistung eines<br />

präzisen Transports und einer präzisen<br />

Positionierung der Trays hat<br />

MULTIVAC die Servotechnologie<br />

des T 700 optimiert.<br />

Soll der T 700 in eine bestehende<br />

Verpackungslinie integriert werden,<br />

können über eine Standard-<br />

Synchronisation Schnittstellen ein-<br />

gerichtet werden. Anhand einer<br />

Programmänderung in der Steuerung<br />

kann das Bedienpersonal zum<br />

Beispiel die Positionierung der<br />

Trays und die Geschwindigkeit individuell<br />

einstellen.<br />

Bei Bedarf stattet MULTIVAC die<br />

Traysealer in automatisierten Linien<br />

auch mit einem so genannten<br />

„Transit-Band“ aus. Auf diese Weise<br />

können in der automatisierten<br />

Linie zusätzlich auch unversiegelte<br />

Trays produziert werden. Diese<br />

laufen dann einfach durch den<br />

Traysealer durch, ohne versiegelt<br />

zu werden. Damit lässt sich die<br />

Linie noch flexibler nutzen.<br />

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| 48<br />

UPDATE FOOD<br />

Premium-Verpackung für<br />

Premium-Fisch<br />

Das britische Unternehmen Sealord Caistor nutzt Traysealer von MULTIVAC<br />

Das Unternehmen Sealord Caistor verwendet zum Verpacken seiner Premium-Fischprodukte für die britische<br />

Supermarktkette Waitrose den Traysealer T 700 von MULTIVAC.<br />

Sealord Caistor mit Firmensitz in<br />

Lincolnshire, Großbritannien, gehört<br />

zu Sealord, einem großen neuseeländischen<br />

Unternehmen, das<br />

über den „Vertrag des Waitangi-<br />

Fischereiausschusses“ zu gleichen<br />

Teilen Eigentum der Maori und des<br />

japanischen Unternehmens Nippon<br />

Suisson ist.<br />

Sealord ist einer der Hauptlieferanten<br />

von Fisch für die Supermarktkette<br />

Waitrose in Großbritannien.<br />

Das Unternehmen verarbeitet<br />

eine große Auswahl an Fischen und<br />

Meeresfrüchten: Scholle, Scampi,<br />

Seeteufel, Jakobsmuscheln und<br />

Schellfisch. Es hat sich insbe-<br />

sondere auf die Herstellung von panierten<br />

Fischprodukten der Premium-Eigenmarke<br />

von Waitrose, wie<br />

Scampi, Schellfischfilets, Kabeljau-<br />

Happen, Kabeljau-Fischstäbchen,<br />

Schellfisch, Seehechtfilets sowie<br />

die Lieblingsspeise der Engländer<br />

– Fish and Chips – spezialisiert.<br />

Vor der Zusammenarbeit mit<br />

MULTIVAC füllte Sealord die meisten<br />

seiner Produkte in vorgefertigte<br />

Trays, die anschließend in einem<br />

Schlauchbeutel verpackt wurden.<br />

Das Unternehmen hatte großes Interesse<br />

daran, die Verpackungskosten<br />

zu reduzieren und die Ge-<br />

Vertrag des Waitangi-Fischereiausschusses<br />

Der „Te Ohu Kai Moana“ ist der Vertrag des<br />

Waitangi-Fischereiausschusses. Er wurde<br />

im Jahr 1992 eingesetzt, um den Fischereiausschuss<br />

der Maori abzulösen, der 1989<br />

eingerichtet worden war, um den Maori<br />

Fischereiressourcen von der englischen<br />

Krone zurückzugeben und deren letztendliche<br />

Aufteilung zu regeln.<br />

samterscheinung der Waitrose-<br />

Eigenmarkenprodukte zu verbessern.<br />

Der Einsatz eines Traysealers<br />

schien die ideale Lösung für einen<br />

kosteneffizienten Verpackungsvorgang<br />

und eine professionelle Erscheinungsform<br />

der Verpackung.<br />

Um den besten Partner zu finden,<br />

formulierte das Unternehmen<br />

einige Kriterien, die letztendlich zur<br />

Wahl von MULTIVAC führten. Zunächst<br />

galt es zu berücksichtigen,<br />

dass die panierten Produkte dazu<br />

neigen, sich innerhalb der Trays hin<br />

und her zu bewegen. Daher fand<br />

die MULTIVAC Anlage mit ihrem<br />

rüttelfreien und voll steuerbaren<br />

elektrischen Vorschubsystem sowie<br />

ihren anderen über Servomotoren<br />

gesteuerten Komponenten großen<br />

Zuspruch. Das hygienische<br />

Design war ebenso ein wichtiger<br />

Aspekt wie die Möglichkeit eines<br />

Innenschnitts, mit dem der Verpackung<br />

ein attraktiveres Aussehen<br />

verliehen werden kann. Schließlich<br />

bestand eines der wichtigsten Kriterien<br />

in dem besonders guten<br />

Kundendienst, den MULTIVAC UK<br />

sowohl über das Telefon-Helpdesk<br />

als auch sein spezielles Schulungscenter<br />

gewährleisten kann.<br />

25 regionale Service-Techniker<br />

sind in ganz Großbritannien angesiedelt,<br />

um die Kunden jederzeit zu<br />

unterstützen.<br />

Die erste Phase dieses Projekts<br />

sah zwei Traysealer T 700 vor. Nach<br />

der erfolgreichen Installation, Abnahme<br />

und Inbetriebnahme dieser<br />

Anlagen stieg der Umsatz der verpackten<br />

Produkte jedoch derart,<br />

dass nach einem Jahr ein dritter<br />

T 700 angeschafft wurde, um die<br />

größeren Volumina zu bewältigen<br />

und zusätzliche Flexibilität zu ermöglichen.<br />

„MULTIVAC hat uns mit<br />

den T 700 Traysealern erfolgreich<br />

dabei unterstützt, unser Geschäft<br />

auszubauen und in Partnerschaft<br />

zusammenzuarbeiten. Wir sind in<br />

einer guten Position, um ein nachhaltiges<br />

Geschäftswachstum zu<br />

generieren“, freut sich Katarina<br />

Peacock, technische Leiterin bei<br />

Sealord Caistor.


AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Für wohlschmeckende, natürliche<br />

und lang haltbare Produkte<br />

Die HPP-Technologie von MULTIVAC erobert Australien<br />

In der australischen Nahrungsmittelindustrie soll mit der Einführung von Longfresh, einem neuen, in Sydney<br />

ansässigen Lebensmittelverarbeitungs-, -verpackungs- und Logistikunternehmen, demnächst ein frischer<br />

Wind wehen. MULTIVAC hat daran maßgeblichen Anteil.<br />

Longfresh wird den Betrieb offiziell<br />

am 26. November <strong>2012</strong> aufnehmen.<br />

Das Unternehmen wurde mit dem<br />

Ziel gegründet, die Haltbarkeit von<br />

gesunden, nahrhaften Lebensmitteln<br />

zu verlängern. Es will sich auf<br />

die Lohnbearbeitung, Kühllagerung<br />

und Logistik für den australischen<br />

Markt spezialisieren. Longfresh<br />

befindet sich im Besitz von Food-<br />

service-Spezialisten, die das Unternehmen<br />

auch operativ leiten. Sie<br />

verfügen über langjährige Erfahrungen<br />

in dieser Branche und sind<br />

bestens mit dem gegenwärtigen<br />

australischen Markt vertraut.<br />

HPP – die Antwort auf den aktuellen<br />

Trend im Lebensmittelkonsum<br />

Um zu gewährleisten, dass die<br />

australischen Lebensmittelhersteller<br />

einen Zugang zur HPP-Technologie<br />

erhalten, wird Longfresh in eine<br />

MULTIVAC HPP-Anlage mit einer<br />

Kapazität von 160 Litern investieren.<br />

„Wir glauben an den Erfolg von<br />

Longfresh in Australien, weil die lokalen<br />

Lebensmittelhersteller stets<br />

darum bemüht sind, ihre Produkte<br />

dem Geschmack und den ge-<br />

sunden Ernährungsgewohnheiten<br />

der Gesellschaft anzupassen“, so<br />

Graeme McCormack, Managing<br />

Director von Longfresh. „Die Tat-<br />

sache, dass die HPP-Technologie<br />

von MULTIVAC den australischen<br />

Lebensmittelherstellern ermöglicht,<br />

auf die Beigabe von Zusätzen<br />

und Konservierungsmitteln zu verzichten<br />

sowie die Haltbarkeit der<br />

Produkte zu verlängern, ist für die<br />

lokalen Lebensmittelhersteller von<br />

großem Interesse. Dies wird auch<br />

der Haupttreiber für das Wachstum<br />

unseres Geschäfts sein“, fügt<br />

McCormack hinzu.<br />

Im Rahmen seines Engagements<br />

in der australischen<br />

Nahrungsmittelindustrie wird<br />

MULTIVAC Longfresh maßgeblich<br />

dabei unterstützen, den lokalen<br />

Markt über die Vorteile der HPP-<br />

Technologie und deren Beitrag zur<br />

Verlängerung der Haltbarkeit von<br />

Nahrungsmitteln zu informieren.<br />

„MULTIVAC hat sich den australischen<br />

Lebensmittelherstellern verschrieben.<br />

Durch unsere Einführung<br />

der HPP-Technologie mit<br />

Longfresh in Sydney können wir<br />

gewährleisten, dass die steigende<br />

Nachfrage der Verbraucher nach<br />

Produkten, die nahrhaft, wohlschmeckend,<br />

lang haltbar und frei<br />

von Zusätzen sind, erfüllt wird“,<br />

so Andrew Hutchison, Managing<br />

Director von MULTIVAC Australia.<br />

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UPDATE FOOD<br />

Basis für nachhaltiges Wachstum<br />

Die Metzgerei Linder in Glottertal hat den Einstieg in das<br />

automatische Tiefziehverpacken vollzogen<br />

Die Metzgerei Linder in Glottertal ist 2008 in das automatische Tiefziehverpacken<br />

eingestiegen. 2011 investierte der Betrieb in eine weitere<br />

Tiefziehverpackungsmaschine. Seither konnte Linder seine Produktion<br />

um 30 Prozent steigern. Der Umsatz wächst im zweistelligen Bereich.<br />

Linder ist ein typischer Familienbetrieb,<br />

der in der vierten Generation<br />

Fleisch-, Wurst- und Räucherwaren<br />

in eigener Produktion herstellt. Der<br />

Name Linder bürgt im Badischen<br />

für hohe Qualität. Mit rund 60 Mitarbeitern<br />

verarbeitet die Metzgerei<br />

ausschließlich Fleischerzeugnisse<br />

aus der Region und heimisches<br />

Wild aus eigener Jagd. Das Unternehmen<br />

vertreibt seine Qualitätsprodukte<br />

sowohl über eigene<br />

Läden als auch über den Lebensmitteleinzelhandel,<br />

den er unter anderem<br />

mit Grillwürsten, Wurstaufschnitt<br />

und Wurstsalat beliefert.<br />

Trend zu regionalen Produkten<br />

Vor einigen Jahren sah Metzgermeister<br />

Linder die Chance zum<br />

Ausbau seines Betriebs. Ein großer<br />

Lebensmitteleinzelhändler fragte<br />

immer größere Mengen an Fleisch-<br />

und Wursterzeugnissen nach, um<br />

seine Kunden mit Qualitätsprodukten<br />

bedienen zu können. „Es gab<br />

damals nur ein Problem: Bis 2008<br />

haben wir unsere Fleisch- und<br />

Wurstwaren ausschließlich mit einer<br />

Vakuum-Kammermaschine in<br />

Beutel verpackt. Damit waren der<br />

Menge, die wir produzieren und<br />

verpacken konnten, Grenzen gesetzt“,<br />

erinnert sich der Metzgermeister.<br />

Daher beschloss Linder<br />

vom manuellen auf das autom-<br />

atische Verpacken umzustellen, um<br />

der steigenden Nachfrage gerecht<br />

werden zu können.<br />

Nach intensiven Marktrecherchen<br />

entschied sich die Metzgerei<br />

Linder für den Kauf einer<br />

MULTIVAC Tiefziehverpackungsmaschine<br />

vom Typ R 120 mit variablen<br />

Formatsätzen. Thomas Schäfer,<br />

der die Firma Linder im<br />

Außendienst betreut, beschreibt<br />

das Maschinenmodell wie folgt:<br />

„Die R 120 war zu diesem Zeitpunkt<br />

unsere kleinste Maschine.<br />

Sie ist unser erstes Economy-Modell:<br />

äußerst kompakt, mit weniger<br />

als drei Quadratmeter Stellfläche<br />

und einem wirklich attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />

Die Metzgerei nutzte die R 120<br />

zunächst für das automatische Tief-<br />

ziehverpacken von Grillwürsten.<br />

Dann wurde das Tiefziehverpacken<br />

auf die Wurstsalate ausgeweitet.<br />

Zunächst wurden die selbst produzierten<br />

Salate in einer Tiefzieh-<br />

packung aus Weichfolie verpackt.<br />

Um die Einsatzmöglichkeiten der<br />

R 120 zu erweitern, wurde die Maschine<br />

kurze Zeit später auf Hartfolie<br />

umgestellt. „Die Umstellung<br />

erfolgte zum einen aus optischen<br />

Gründen: So ist die Verpackung aus<br />

Hartfolie in der Kühltheke um<br />

einiges attraktiver als die Weichfolienpackung.<br />

Zudem können wir<br />

jetzt auf der Tiefziehverpackungs-<br />

maschine auch geslicete Wurst-<br />

ware in Hartfolie verpacken. Dafür<br />

muss der jeweilige Bediener nur ein<br />

Werkzeug wechseln, was aber keine<br />

Schwierigkeit darstellt“, berichtet<br />

Linder. Die Hartfolienpackung<br />

wurde sofort vom Verbraucher und<br />

vom Handel akzeptiert.<br />

Produktion wächst um 30 Prozent<br />

Im Jahr 2011 investierte die Metzgerei<br />

Linder in eine zweite Tief-


Idyllische Landschaft: das Glottertal im Schwarzwald.<br />

ziehverpackungsmaschine, die<br />

R 105. Dieses Modell kam Anfang<br />

2009 auf den Markt und ist für die<br />

Herstellung von Verpackungen mit<br />

kleineren Abmessungen sowie für<br />

die Fertigung kleinerer Losgrößen<br />

ausgelegt. „Durch ihre Standardkonfiguration<br />

und vordefinierte Basisformate<br />

bietet die R 105 ein<br />

ausgezeichnetes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis“, erläutert Thomas Schäfer.<br />

Darüber hinaus ist die R 105 mit<br />

einer modernen Steuerung ausgestattet,<br />

die eine hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

und Flexibilität in der<br />

Anwendung ermöglicht. Das Modell<br />

entspricht dem MULTIVAC<br />

Hygiene Design TM .<br />

Durch die Umstellung vom manuellen<br />

auf das automatische Verpacken<br />

konnte die Metzgerei Linder<br />

ein Wachstum von mehr als 30 Prozent<br />

erzielen. Derzeit werden auf<br />

der R 120 etwa 4.000 Würste pro<br />

Stunde verpackt. Auf der R 105<br />

wurde der selbstgemachte Wurstsalat<br />

sowie geslicete Wurstware<br />

verpackt. „Aufgrund der einfachen<br />

Bedienbarkeit beider Maschinen<br />

war der Einstieg in das automa-<br />

tische Tiefziehverpacken sehr einfach.<br />

Mein Team war sofort von der<br />

neuen Technologie begeistert und<br />

wusste die Vorteile von Anfang an<br />

sehr zu schätzen“, sagt Metzgermeister<br />

Linder. Eine Anwenderschulung<br />

wurde vor Ort durchgeführt.<br />

Linder ist mit beiden Investitionen<br />

hochzufrieden: „Eine wichtige<br />

Voraussetzung für den Einstieg in<br />

das automatische Tiefziehverpacken<br />

war natürlich, dass der Absatz<br />

für die Wurstwaren durch den Vertrieb<br />

unserer Produkte über den<br />

Lebensmitteleinzelhändler gesichert<br />

war. Dadurch war unser Investitionsrisiko<br />

relativ gering. Unterm<br />

Strich haben wir eine jährliche<br />

Umsatzsteigerung im zweistelligen<br />

Bereich erzielt.“ Auch die Dorfmetzgerei,<br />

die die Linder-Produkte<br />

verkauft, verzeichnete gute Zuwächse<br />

bei lokalen Produkten.<br />

Sowohl bei der Vorbereitung<br />

der Kaufentscheidung wie auch<br />

im After-Sales-Bereich wurde die<br />

Metzgerei Linder von den Außen-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

dienstmitarbeitern von MULTIVAC<br />

gut unterstützt. „Herr Linder kam<br />

mit seiner Ehefrau ins Werk nach<br />

Wolfertschwenden. Dort fiel auch<br />

die Kaufentscheidung. Das Ehepaar<br />

Linder zeigte sich sehr beeindruckt<br />

von unserer Lieferfähigkeit“, berichtet<br />

Thomas Schäfer.<br />

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UPDATE FOOD<br />

Wiederverschließbare<br />

Faltpackungen für Käse<br />

MULTIVAC entwickelt Verpackungslösung für Maaslander<br />

Nach Abschluss intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeiten entschloss sich das niederländische<br />

Unternehmen Maaslander dazu, für sein gesamtes Käsesortiment ein neues Verpackungskonzept einzuführen.<br />

MULTIVAC hat dafür eigens eine Verpackungslösung entwickelt. Zwischen der ersten Ideenfindung und der<br />

Produkteinführung lagen zwei Jahre.<br />

Der geslicete Käse wird in einer<br />

Faltpackung verpackt. Ein herausragender<br />

Vorteil dieses neuen<br />

Konzeptes ist die Reduzierung des<br />

Packmittelverbrauchs von über<br />

65 %. Dadurch kann das Unter-<br />

nehmen jährlich Einsparungen von<br />

rund 170.000 Euro erzielen. Darüber<br />

hinaus bietet die neue Ver-<br />

packung den Kunden mehrere Vorteile:<br />

Sie ist leicht zu öffnen und<br />

mit einem Wiederverschlusssystem<br />

ausgestattet. Dadurch kann<br />

der reine Geschmack des Käses<br />

länger bewahrt werden.<br />

In einer umfassenden Kundenumfrage<br />

schnitt das neue Verpackungskonzept<br />

von Maaslander<br />

deutlich besser ab als andere Verpackungen,<br />

die man am Point of<br />

Sale vorfindet. In ihrer Gesamt-<br />

beurteilung konnte die Faltpackung<br />

Daten und Fakten<br />

• Zur Herstellung der Faltpackung wird<br />

eine Verpackungslösung mit einer patentierten<br />

Falteinrichtung eingesetzt.<br />

• Länge der neuen Verpackungslinie:<br />

25 Meter<br />

• Die Faltpackung hat die Form eines<br />

Umschlags<br />

• Reduzierter Packmittelverbrauch durch<br />

Verarbeitung von dünnen Verbundfolien<br />

(65 % weniger Materialverbrauch im Vergleich<br />

zu vorheriger Verpackungslösung)<br />

• Hervorragende Wiederverschließbarkeit<br />

dank eines besonderen Etiketts<br />

• Flachere Packung hat geringen Platzbedarf<br />

am POS<br />

eine um 18 % bessere Resonanz als<br />

die Verpackungen anderer Käsemarken<br />

erzielen. Durch das neue<br />

grüngelbe Design ist die Verpackung<br />

einfach von den anderen Käsereiprodukten<br />

zu unterscheiden.<br />

Um die Anforderungen der Lebensmittelsicherheit<br />

zu erfüllen,<br />

besteht die Faltpackung aus einem<br />

zweifach versiegelten Umschlag –<br />

dies macht undichte Stellen und<br />

Risse in der Packung praktisch unmöglich.<br />

Die Wiederverschlussfunktion<br />

der Packung wird durch<br />

ein besonderes Etikett gewährleistet.<br />

„Dieses Etikett ermöglicht es,<br />

die Verpackung so häufig wiederzuverschließen,<br />

dass sie eigentlich<br />

noch lange, nachdem der Käse verzehrt<br />

wurde, verwendet werden<br />

könnte“, so Robin Bruinhorst, Senior<br />

Brand Manager bei Maaslander.<br />

Auch der Einzelhandel hat<br />

Grund zur Freude: Die flexible Verpackung<br />

ist flacher, wodurch mehr<br />

Maaslander-Packungen Platz im<br />

Regal finden.


Schweizer Kompetenzzentrum<br />

für Fleischverarbeitung<br />

Die Ernst Sutter AG hat in MULTIVAC den passenden Partner gefunden<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Im Jahr 2010 hat die Ernst Sutter AG ihre Frischfleischgewinnung und -verarbeitung in Bazenheid (Nordostschweiz)<br />

konzentriert. Mit einer Investition von 90 Millionen Franken konnte das Unternehmen seine Marktposition<br />

in der Aufbereitung von Frischfleisch stärken. Bei der Einrichtung ihrer Verpackungslösungen entschied<br />

sich Ernst Sutter für MULTIVAC.<br />

Die Ernst Sutter AG gehört zur<br />

genossenschaftlich organisierten<br />

Fenaco-Gruppe und ist der drittgrößte<br />

fleischverarbeitende Betrieb<br />

in der Schweiz. Im Jahr 2010 erwirtschaftete<br />

das Unternehmen rund<br />

587 Millionen Franken. Ernst Sutter<br />

beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter<br />

in sieben Produktionsbetrieben<br />

und beliefert Metzgerei-Fach-<br />

geschäfte und den Einzelhandel im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Im Herbst 2010 eröffnete die<br />

Ernst Sutter AG in Bazenheid ein<br />

neues Kompetenzzentrum für die<br />

Verarbeitung von Frischfleisch. Auf<br />

einer Fläche von 44.000 Quadrat-<br />

metern werden hier täglich 180 bis<br />

250 Tonnen Fleisch produziert. Das<br />

Unternehmen hat in den Neubau<br />

rund 90 Millionen Schweizer Franken<br />

investiert und 220 Arbeits-<br />

plätze geschaffen. Mit Ausnahme<br />

des Standorts Reber in Langnau,<br />

der die Westschweiz beliefert, hat<br />

die Ernst Sutter AG ihre Frischfleischverarbeitung<br />

an dem neuen<br />

Standort konzentriert. Die bis-<br />

herigen Standorte haben sich auf<br />

die Herstellung bestimmter Fleischwaren<br />

spezialisiert.<br />

Auf zwei Zerlegelinien wird das<br />

angelieferte Fleisch verarbeitet und<br />

anschließend auf automatisierten<br />

Die Ernst Sutter AG ist der drittgrößte Fleischverarbeiter in der Schweiz.<br />

Verpackungslinien von MULTIVAC<br />

verpackt. Zum Maschinenpark gehören<br />

u. a. zwei Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

für die Herstellung<br />

von Darfresh TriWeb-<br />

Verpackungen sowie automati-<br />

sierte Traysealer-Linien.<br />

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UPDATE FOOD<br />

„Wir sind Vorreiter bei Rückverfolgbarkeit<br />

und Energieeffizienz“<br />

Die Ernst Sutter AG schätzt MULTIVAC als aktiven Ideengeber<br />

Das neue Frischfleischzentrum der Ernst Sutter AG ging im Herbst 2010 in Betrieb. Über Ziele und Erfolge<br />

sprachen wir mit Daniel Härter, Leiter Marketing und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung bei<br />

der Ernst Sutter AG.<br />

Herr Härter, die Ernst Sutter AG ist<br />

der drittgrößte Fleisch verarbeitende<br />

Betrieb in der Schweiz. Wie<br />

positioniert sich das Unternehmen<br />

im Vergleich zum Wettbewerb?<br />

Härter: Uns zeichnet aus, dass wir<br />

ein Vollsortiment im Bereich<br />

Fleischwaren und Frischfleisch anbieten.<br />

Das können wir deshalb,<br />

weil wir über ein umfassendes Netz<br />

an Produktionsstandorten in der<br />

Schweiz verfügen. Auch mit dem<br />

Neubau in Bazenheid bekennen wir<br />

uns klar zum Produktionsstandort<br />

Schweiz und zur schweizerischen<br />

Landwirtschaft.<br />

Welche Vertriebskanäle nutzen Sie<br />

vorwiegend?<br />

Härter: Wir beliefern den klassischen<br />

Einzelhandel und die Warenhäuser,<br />

gehen aber auch über<br />

den Discount-Bereich. Ein überaus<br />

wichtiger Vertriebskanal sind die<br />

Metzgereifachgeschäfte in der<br />

Schweiz, von denen wir täglich<br />

mehr als 1.200 bedienen. Darüber<br />

hinaus beliefern wir auch Abholmärkte<br />

und exportieren Waren in<br />

das deutschsprachige Ausland.<br />

Die Fachpresse hat ausführlich<br />

über Ihr neues Kompetenzzentrum<br />

für die Frischfleischverarbeitung in<br />

Bazenheid berichtet. Mit welchen<br />

Zielen haben Sie 2009 den ersten<br />

Spatenstich gesetzt?<br />

Härter: Unser wichtigstes Ziel war:<br />

Wir wollten deutlich effizienter werden.<br />

Das haben wir erreicht! Wir<br />

haben die Fleischgewinnung und<br />

Fleischverarbeitung in Bazenheid<br />

und dem Standort Reber gebündelt<br />

und auf diese Weise teils redundante<br />

Verarbeitungskapazitäten an den<br />

anderen sechs Standorten abgebaut.<br />

Die dortigen Produktionsbetriebe<br />

haben sich stattdessen auf<br />

bestimmte Endprodukte, wie zum<br />

Beispiel Kochschinken oder Rohpökel,<br />

spezialisiert und somit ihr<br />

Kompetenzprofil geschärft.<br />

Welche Ziele waren mit dem Neubau<br />

noch verbunden?<br />

Härter: Zum einen wollten wir in<br />

der gesamten Unternehmensgruppe<br />

über einheitlich konfigurierte<br />

Maschinen verfügen. Zum anderen<br />

war uns wichtig, unsere Kompetenz<br />

bei der „Rückverfolgbarkeit von<br />

Produkten“ noch einmal deutlich zu<br />

verbessern. Dieses Thema wird<br />

meiner Ansicht nach immer mehr<br />

an Bedeutung gewinnen. Endverbraucher<br />

möchten bei Fleisch und<br />

Fleischprodukten den Wertschöpfungsprozess<br />

nachvollziehen können.<br />

Daher haben wir den neuen<br />

Standort in Bazenheid mit modernstenTrack-and-Trace-Technologien<br />

ausgestattet, die es uns ermöglichen,<br />

den gesamten Produkt-<br />

fluss von der Tierdatenbank bis<br />

zur Endpackung für jedes einzelne<br />

Fleischstück genau zu dokumentieren<br />

und jederzeit zurückzuverfolgen.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass<br />

die Rückverfolgbarkeit in diesem<br />

Umfang zum Standard in unserer<br />

Industrie werden wird. Hier wollen<br />

wir der „First Mover“ sein und unsere<br />

Kompetenz kontinuierlich ausbauen.<br />

Einen echten Benchmark haben<br />

Sie auch mit dem Energieeffizienzkonzept<br />

des neuen Produktions-<br />

standorts gesetzt. Welchen<br />

Stellenwert hat das Thema Ressourcenschonung<br />

in Ihrem Unternehmen?<br />

Härter: Stimmt, die Energieeffizienz<br />

war ein zentraler Aspekt beim Neubau.<br />

Das hat verschiedene Gründe.<br />

Zum einen sind wir uns unserer gesellschaftlichen<br />

und ökologischen<br />

Verantwortung bewusst. Zum anderen<br />

wird die Ökobilanz unserer<br />

Produkte als Wettbewerbsfaktor<br />

immer wichtiger. Viele Kunden fragen<br />

uns schon nach dem so genannten<br />

Carbon Footprint, also<br />

dem CO 2 -Ausstoß, der bei der Herstellung<br />

unserer Produkte anfällt.<br />

Auch hier möchten wir eine Vorreiterrolle<br />

übernehmen. Wir haben<br />

das neue Frischfleischzentrum in<br />

Bazenheid nach dem Minergie-<br />

Standard für Industriegebäude errichtet.<br />

Zudem beziehen wir unseren<br />

gesamten Energiebedarf – das<br />

sind rund drei Megawatt – durch<br />

Fernwärmeeinspeisung. Zusätzlich<br />

haben wir auf dem Gebäudedach<br />

eine der größten Photovoltaikanlage<br />

in der Region installiert. Hier erzeugen<br />

wir Strom für circa 35 Haushalte<br />

und speisen diesen auch in<br />

das Stromnetz ein. Ein weiteres tragendes<br />

Element ist die Wärmerückgewinnung.<br />

Wir verwenden die


Abwärme unserer Kälteanlagen<br />

für die Warmwasserbereitstellung,<br />

insgesamt über 100.000 Liter. Das<br />

heißt, wir verwenden keinerlei fossile<br />

Brennstoffe.<br />

Bei der Ausstattung des Neubaus<br />

haben Sie sich für MULTIVAC als<br />

Lieferant der Verpackungslösungen<br />

entschieden. Auf Basis welcher<br />

Kriterien fiel die Entscheidung<br />

für den Allgäuer Verpackungs-<br />

spezialisten?<br />

Härter: Bei der Evaluierung mög-<br />

licher Lieferanten haben wir gängige<br />

Kriterien wie Leistungsfähigkeit,<br />

Größe und Erfahrung zugrunde gelegt.<br />

Ebenso haben wir die bisherige<br />

Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />

sowie dessen Innovationspotenzial<br />

bewertet.<br />

Wie wichtig war es bei Ihrer Investitionsentscheidung,<br />

die Technologien<br />

aus einer Hand zu beziehen?<br />

Härter: Es ist sicherlich optimal, einen<br />

Partner zu haben, der viele Bereiche<br />

abdeckt. Zudem erwarten<br />

wir, dass unsere Partner auch innerhalb<br />

der verschiedenen Technologien<br />

breit aufgestellt sind.<br />

Wie gehen Sie mit der gestiegenen<br />

Komplexität um?<br />

Härter: Unsere Vertriebskanäle haben<br />

sehr unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Verpackung der<br />

Produkte. Diese setzen wir mit<br />

den unterschiedlichen Verpackungstechnologien<br />

um. Es gibt<br />

aber noch einen weiteren Grund für<br />

die Vielfalt: Die verschiedenen<br />

Technologien erhöhen unsere<br />

Flexibilität in Bezug auf neue Anforderungen.<br />

Neben der Effizienz ist<br />

der hohe Grad an Flexibilität ein<br />

wichtiges Merkmal unseres neuen<br />

Standorts.<br />

Für MULTIVAC ist die Bereit-<br />

stellung von bedienerfreundlichen<br />

und ergonomischen Bedienoberflächen<br />

ein wichtiges Ziel. Können<br />

Sie die Bedienerfreundlichkeit unseres<br />

HMI 2.0 beschreiben?<br />

Härter: Die Software von<br />

MULTIVAC führt die Mitarbeiter<br />

übersichtlich und einfach durch die<br />

verschiedenen Menüs. Es macht<br />

einfach Spaß mit Maschinen zu<br />

arbeiten, die viel können – obwohl<br />

dadurch natürlich der Komplexitätsgrad<br />

steigt.<br />

Welches waren die größten<br />

Herausforderungen während der<br />

Investitionsprojekte?<br />

Härter: Die größte Herausforderung<br />

war es, aus den aktuellen und<br />

zukünftigen Kundenbedürfnissen<br />

das optimale Maschinenportfolio<br />

abzuleiten, um auch mittelfristig<br />

auf sich verändernde Marktanforderungen<br />

reagieren zu können. Damit<br />

meine ich sowohl die Anforderungen<br />

unserer Vertriebskanäle<br />

als auch die unserer Endkunden.<br />

Unsere Marktstudien und Kundenbefragungen<br />

haben gezeigt, dass<br />

soziodemographische Faktoren<br />

weiter einen großen Einfluss auf<br />

die Verpackung der Zukunft haben<br />

werden. Wir mussten sogar während<br />

der Projektphase die Maschinenauslegung<br />

mehrmals adap-<br />

tieren, da sich unser Kenntnis-<br />

stand veränderte. Dies erforderte<br />

eine sehr enge Abstimmung mit<br />

MULTIVAC. Eine weitere Herausforderung<br />

war es, die Verpackungskapazität<br />

so groß auszulegen,<br />

um die spätere Verlagerung von<br />

Maschinen anderer Standorte nach<br />

Bazenheid abfangen zu können.<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />

mit MULTIVAC?<br />

Härter: Die Zusammenarbeit mit<br />

MULTIVAC verlief außerordentlich<br />

gut. Wir sind mit der Unterstützung,<br />

die wir während des Projekts<br />

erfahren haben, sehr zufrieden.<br />

Können Sie uns einen Einblick in<br />

die Bedeutung von Verpackung<br />

und Verpackungsdesign in Ihrem<br />

Unternehmen geben? Wie läuft die<br />

Verpackungsentwicklung in Ihrem<br />

Hause ab?<br />

Härter: Die Verpackungskonzeption<br />

und das Design werden in unserem<br />

Hause durch das Marketing gesteuert.<br />

Projekte entstehen einerseits<br />

aus neuen Marktanforde-<br />

rungen, andererseits im Zusam-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

menspiel mit der Produktneuentwicklung.<br />

Die meisten Projekte<br />

werden in unserem Haus inter-<br />

disziplinär, das bedeutet in der Zusammenarbeit<br />

aus Marketing, F&E<br />

sowie Technik bearbeitet.<br />

Wie kann MULTIVAC Sie hierbei<br />

unterstützen?<br />

Härter: Wir sehen in unseren Lieferanten<br />

aktive Ideengeber, die uns<br />

neue Impulse hinsichtlich der<br />

Entwicklung von Ressourcen schonenden<br />

Verpackungen aber auch<br />

hinsichtlich Verpackungen, mit<br />

Zusatznutzen wie zum Beispiel<br />

Öffnungshilfen oder Wiederverschluss-Systemen<br />

geben. Wir<br />

möchten durch eine enge Zusammenarbeit<br />

mit unseren Lieferanten<br />

sicherstellen, dass wir keine Markttrends<br />

verpassen, und erwarten,<br />

diesbezüglich aktiv von unseren<br />

Partnern bedient zu werden.<br />

| 55


| 56<br />

UPDATE FOOD<br />

Appetitlich gefaltet<br />

Pärsons Sverige AB implementiert MULTIVAC PrePack TM Verpackungskonzept<br />

Bereits 2005 hatte der schwedische Wurstfabrikant Pärsons Sverige AB MULTIVAC mit der Entwicklung einer<br />

Lösung für die automatisierte Herstellung von Faltpackungen für Aufschnittware beauftragt. Mittlerweile verkauft<br />

Pärsons mehr als 425.000 Einheiten dieser Faltpackungen pro Woche. MULTIVAC selbst vermarktet das<br />

erfolgreiche Verpackungsformat unter dem Namen MULTIVAC PrePack TM .<br />

Die schwedische Pärsons Sverige<br />

AB mit Sitz in Halmstad verarbeitet<br />

und verpackt hochwertige Fleisch-<br />

und Wurstprodukte für den Verkauf<br />

am POS. Das Unternehmen<br />

wurde 1987 gegründet und gehört<br />

heute zur Swedish Meats EK.FOR.<br />

Bei Aufschnittware hat Pärsons<br />

eine führende Position am schwedischen<br />

Markt inne und gilt als<br />

Innovationsführer, was neue Produkte<br />

und Vermarktungskonzepte<br />

angeht.<br />

2005 landete Pärsons einen<br />

neuen Marketingcoup: Auf der<br />

Suche nach einem innovativen,<br />

verbraucherfreundlichen Verpackungsformat<br />

nahm der Hersteller<br />

auch das Konzept der Faltpackung<br />

unter die Lupe. „Dieses Format vermittelt<br />

Konsumenten den Eindruck,<br />

die Aufschnittware sei gerade erst<br />

an der Frischetheke verpackt worden.<br />

Das Produkt ist rundum sichtbar.<br />

Gerade höherwertige Ware,<br />

wie zum Beispiel Schinken, kann<br />

auf diese Weise ästhetisch präsentiert<br />

werden“, beschreibt Hans-<br />

Åke Johansson, Produktionsleiter<br />

für die Herstellung von Aufschnittware<br />

in Halmstad, das Konzept der<br />

Faltpackung.<br />

Anfangs ließen Pärsons jedoch<br />

zwei Aspekte mit der flächen-<br />

deckenden Einführung der Faltpackung<br />

zögern: „Das Verpackungsformat<br />

erinnerte uns an die 1950er-<br />

und 1960er-Jahre. Zudem gab es<br />

hier bereits Hersteller, die solche<br />

Faltpackungen manuell produzierten.<br />

Das war allerdings mit einem<br />

hohen Zeit- und Personalaufwand<br />

verbunden“, ergänzt Johansson.<br />

Die Faltpackung wird<br />

automatisiert<br />

Auf der Suche nach einer automatisierten<br />

Lösung für die Herstellung<br />

von Faltpackungen kontaktierte<br />

Auf mehreren Tiefziehverpackungsmaschinen stellt der schwedische Hersteller Pärsons<br />

Faltpackungen her.<br />

Pärsons die schwedische Tochtergesellschaft<br />

von MULTIVAC, zu der<br />

bereits eine langjährige Beziehung<br />

bestand. „Wir sollten eine Lösung<br />

entwickeln, die die Aufschnittpackung<br />

automatisch in der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

faltet und<br />

etikettiert“, berichtet Peter Becker<br />

von MULTIVAC Schweden. Dabei<br />

stellte Pärsons mehrere Bedingungen:<br />

Die Faltpackung sollte ein bereits<br />

existierendes Verpackungskonzept<br />

ersetzen und die Attrak-<br />

tivität des Produkts am POS er-<br />

höhen. Zu den Herausforderungen<br />

des Projekts gehörten aber auch<br />

die Definition des richtigen Verpackungsmaterials<br />

und die optimale<br />

Platzierung der Wurstwaren in der<br />

Verpackung, um zu gewährleisten,<br />

dass deren Qualität während des<br />

Faltprozesses nicht beeinträchtigt<br />

würde.<br />

Querbahnetikettierer verschließen<br />

die Packung<br />

Anfang 2005 begann MULTIVAC<br />

mit der Entwicklung. Dabei entstand<br />

ein kontinuierlicher Austausch<br />

zwischen den Spezialisten<br />

von Pärsons und MULTIVAC. Produktionsleiter<br />

Johansson fasst diese<br />

Phase zusammen: „Die Kooperation<br />

mit MULTIVAC verlief vorbild-<br />

lich. Wir haben optimal zusammengearbeitet,<br />

um ein maximales Ergebnis<br />

für die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden zu entwickeln.“<br />

Die erste automatische Falteinrichtung<br />

Schwedens wurde Ende<br />

2005 in Halmstadt auf einer R 530<br />

von MULTIVAC installiert. Für das<br />

Verschließen der Faltpackungen<br />

wurde ein Querbahnetikettierer<br />

MR625 OP eingesetzt. „Die ungefaltete<br />

Packung wird in der Tiefziehmaschine<br />

rechts und links vorge-


schnitten. Dadurch fallen der rechte<br />

und der linke Packungsteil bereits<br />

etwas nach unten. Mit Hilfe von<br />

pneumatisch betätigten Faltblechen<br />

wird das Ganze vollständig<br />

nach unten umgeschlagen. So entsteht<br />

die Faltpackung“, beschreibt<br />

Peter Becker das Prinzip.<br />

Anschließend platziert der<br />

Querbahnetikettierer das Etikett<br />

mit Siegellasche auf die Oberseite<br />

der Packung. Die Siegellasche wird<br />

durch einen pneumatischen Andrückzylinder<br />

um die Packung umgelegt<br />

und auf deren Unterseite angedrückt,<br />

so dass die Packung<br />

durch das Etikett verschlossen<br />

wird.<br />

Pärsons verwendete von Anfang<br />

an ein dreireihiges Werkzeug<br />

für die Etikettierung. „Normalerweise<br />

wird der Querbahnetikettierer<br />

mit Hilfe eines Längshubs verfahren,<br />

um alle Packungsreihen zu<br />

etikettieren. Da jedoch die Falt-<br />

einrichtung nicht mit verfahren<br />

werden kann, ist für die Etikettierung<br />

der Faltpackungen jeweils<br />

ein Querbahnetikettierer pro Packungsreihe<br />

notwendig. Diese werden<br />

hintereinander auf der Tiefziehmaschine<br />

montiert und über<br />

ein Bedienterminal angesteuert“,<br />

erklärt Peter Becker.<br />

Die Querbahnetikettierer bereitete<br />

man zusätzlich für die Auf-<br />

nahme von Inkjetdruckern vor. Mit<br />

ihrer Hilfe lassen sich auch variable<br />

Daten, wie z. B. das Haltbarkeitsdatum,<br />

auf das Etikett aufdrucken.<br />

Hohe Marktakzeptanz<br />

Als Pärsons das neue Verpackungskonzept<br />

einführte, war das Unternehmen<br />

noch fünftgrößter Anbieter<br />

von geschnittenen Wurstwaren<br />

in Schweden. Doch die Marktresonanz<br />

auf das neue Verpackungsformat<br />

war äußerst positiv: Schon<br />

innerhalb eines Jahres entwickelte<br />

sich Pärsons zum führenden<br />

Hersteller von Faltpackungen<br />

in Schweden.<br />

Mittlerweile verpackt<br />

das Unternehmen 18<br />

seiner Produkte in diesem<br />

Format und verkauft<br />

mehr als 375.000 Einheiten pro<br />

Woche. Durch die Investition in<br />

eine weitere Tiefziehverpackungs-<br />

maschine vom Typ R 535 im Jahr<br />

2010 hat Pärsons seine Produktionskapazitäten<br />

für die Herstellung<br />

von Faltpackungen nochmals erweitert.<br />

Insgesamt verfügt der<br />

schwedische Wurstfabrikant bereits<br />

über sechs Verpackungslinien<br />

mit je zwei bis drei Falteinheiten.<br />

„Pärsons hat uns bereits signa-<br />

lisiert, dass weitere Produktionskapazitäten<br />

notwendig sind, um<br />

die große Nachfrage im Markt zu<br />

bedienen“, so Peter Becker.<br />

Vermarktung unter der Marke<br />

MULTIVAC PrePack TM<br />

MULTIVAC vermarktet das Konzept<br />

der Faltpackungen unter dem<br />

Namen MULTIVAC PrePack TM . Das<br />

Konzept hat sich in mehreren Ländern<br />

am POS bewährt: „PrePack-<br />

Produkte laden zum Spontankauf<br />

ein, da die Ware appetitlich an der<br />

Selbstbedienungstheke präsentiert<br />

wird. Die Portionsgrößen entsprechen<br />

dem individuellen Bedarf der<br />

Verbraucher und sind auch ideal für<br />

die Verpackung von Kleinstmengen<br />

für Singlehaushalte. Zudem lässt<br />

sich die Packung ganz leicht öffnen“,<br />

schildert Peter Becker die<br />

wichtigsten Vorteile dieses Ver-<br />

packungskonzepts.<br />

Unter der Marke MULTIVAC<br />

PrePack TM bietet MULTIVAC auch<br />

weitere Verpackungskonzepte an,<br />

wie zum Beispiel eine Zweilagen-<br />

packung für geschnittene Wurst<br />

und Käse. PrePack TM -Verpackungen<br />

sind mit Klebestreifen, Wiederver-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

schluss-Etikett oder selbstklebendem<br />

Folienetikett ausgestattet.<br />

Dadurch ist PrePack TM -Ware auch<br />

lange haltbar. Eine größere Packung<br />

bleibt im Kühlschrank über<br />

längere Zeit frisch.<br />

| 57


| 58<br />

UPDATE FOOD<br />

Dampfend heiß verpackt<br />

Das Steam Flush Packaging (SFP) von MULTIVAC hat sich in Japan bereits durchgesetzt<br />

Fertiggerichte, Menükomponenten oder Molkereiprodukte: Viele Lebensmittel werden in der Endstufe des<br />

Herstellungsprozesses erhitzt. Bevor sie vakuumverpackt werden können, müssen sie abkühlen. Eine Alternative<br />

stellt die Dampfspültechnologie von MULTIVAC dar. Mit ihr lassen sich heiße Lebensmittel sofort nach<br />

dem Erhitzen verpacken. Auf dem japanischen Markt hat sich dieses so genannte Steam Flush Packaging (SFP)<br />

bereits durchgesetzt.<br />

In heißem Zustand können Lebensmittel<br />

nicht vakuumverpackt werden,<br />

denn beim Absaugen der Luft<br />

entsteht in der Packung ein Unterdruck,<br />

der den Siedepunkt absenkt.<br />

Dadurch fangen die noch heißen<br />

Produkte in der Packung zu sieden<br />

an. Die Folge: Sie werden beschädigt.<br />

Deshalb muss vor dem Siegelvorgang<br />

eine Abkühlung erfolgen.<br />

Das kostet nicht nur Zeit und Energie.<br />

Meist verlieren die wasserhaltigen<br />

Produkte durch den bei der<br />

Abkühlung entstehenden Verdampfungsprozess<br />

bis zu zehn Prozent<br />

ihres ursprünglichen Gewichts.<br />

Dieser Verlust muss im Herstellungsprozess<br />

einberechnet wer-<br />

den; andernfalls variiert das Gewicht<br />

der Packungen.<br />

Eine echte Alternative zum<br />

Vakuumverpacken ist die von<br />

MULTIVAC entwickelte Dampfspültechnologie<br />

SFP (= Steam Flush<br />

Packaging), mit der die Tiefziehverpackungsmaschinenausgerüstet<br />

werden können: „Mit Hilfe der<br />

Dampfspültechnologie können Lebensmittel,<br />

die in der Endstufe des<br />

Herstellungsprozesses erhitzt werden,<br />

ohne vorheriges Abkühlen sofort<br />

sicher und hygienisch verpackt<br />

werden“, sagt Eckart Mittmann,<br />

Sales Director bei MULTIVAC.<br />

Und so funktioniert das Dampfspülverfahren:<br />

Die frischen, noch<br />

heißen Lebensmittel werden gleich<br />

nach der Zubereitung in die tiefgezogenen<br />

Packungsmulden eingelegt<br />

und von einer breiten Oberfolie<br />

bedeckt. Die Dampfspülung selbst<br />

erfolgt kurz vor dem Siegelvorgang<br />

in der Tiefziehverpackungsmaschine.<br />

Dabei wird heißer, kondensatfreier<br />

(reiner) Wasserdampf mit einem<br />

Druck von circa zwei bis vier<br />

Bar durch die Packungen geleitet.<br />

Der Wasserdampf verdrängt die<br />

Luft in der Verpackung. Gleichzeitig<br />

werden Teile des entstandenen<br />

Dampf-Luft-Gemischs mit Hilfe eines<br />

Evakuiersystems abgesaugt.<br />

Ein Regelsystem sichert einen geringen<br />

Unterdruck, damit die Pro-


duktflüssigkeit in der Packung nicht<br />

siedet und die Folie intakt bleibt.<br />

Der Siegelvorgang selbst erfolgt in<br />

der gewohnten MULTIVAC Qualität.<br />

Kein Gewichtsverlust,<br />

lange Haltbarkeit<br />

Das Dampfspülverfahren hat mehrere<br />

Vorteile: Zum einen fungiert<br />

die Packung als eine Art Geschmackstresor,<br />

da das noch warme<br />

Produkt in dem Moment verpackt<br />

wird, wo es noch voller<br />

Geschmack ist. Zudem verliert das<br />

Lebensmittel kein Gewicht, weil es<br />

nicht gekühlt wird und folglich das<br />

enthaltene Wasser auch nicht verdampft.<br />

Da die Lebensmittel heiß abgefüllt<br />

werden, erhöhen sich Haltbarkeit<br />

und Sicherheit der Produkte,<br />

denn sie müssen nicht im ungeschützten,<br />

unverpackten Zustand<br />

gelagert und zwischengekühlt werden.<br />

Etwaige Oberflächenkeime<br />

werden bei der Dampfspülung abgetötet.<br />

Auch der Anteil an Restsauerstoff<br />

ist nach dem Verpackungsvorgang<br />

sehr niedrig und<br />

kann optional durch Schutzgas ersetzt<br />

werden. Die Dosierung des<br />

Schutzgases über die Begasungszeit<br />

ist dabei unabhängig vom<br />

Druck, der in der Packung herrscht.<br />

MULTIVAC setzt in seinem Evakuiersystem<br />

SFP das Begasungssystem<br />

VBS 91 ein. „Bei einer Begasung<br />

durchspült der Dampf die<br />

Packung mit wechselnder Richtung.<br />

Erfolgt die Dampfspülung<br />

ohne Begasung, reicht die Spülung<br />

in einer Richtung aus“, erläutert<br />

Eckart Mittmann.<br />

Nachdem die Packungen die<br />

Maschine verlassen haben, sind<br />

eine Sterilisation und Pasteuri-<br />

sation optional möglich. Durch<br />

das Dampfspülverfahren verringert<br />

sich der dafür notwendige Energiebedarf,<br />

da das frisch verpackte<br />

Lebensmittel noch warm ist und<br />

weniger stark erhitzt werden muss.<br />

Außerdem ist keine Luft mehr in<br />

der Verpackung. Dauert die Sterilisation<br />

bei einem vorher gekühlten<br />

Produkt circa 30 Minuten, so werden<br />

bei einem heißen Lebensmittel<br />

nur noch rund fünf Minuten benötigt.<br />

Unterm Strich können Hersteller<br />

und Verpacker also erheblich<br />

Energie und Kosten sparen.<br />

Durchbruch auf dem<br />

japanischen Markt<br />

Zwar ist die Dampfspültechnologie<br />

in Europa noch wenig bekannt. In<br />

einigen Ländern, wie zum Beispiel<br />

in Japan, hat sie jedoch bereits eine<br />

breite Anhängerschaft gefunden.<br />

„Auf dem japanischen Markt hat<br />

sich die Dampfspültechnologie in<br />

den vergangenen Jahren sukzessive<br />

durchgesetzt. Wir haben dort<br />

bereits 50 Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

mit SFP-Technologie<br />

installiert, die vor allem für die Verpackung<br />

von frischen Omeletts eingesetzt<br />

werden“, berichtet Eckart<br />

Mittmann, der für die japanische<br />

Tochtergesellschaft von MULTIVAC<br />

verantwortlich ist. Deren Verkaufszahlen<br />

steigen jährlich, was mit der<br />

kulinarischen Vorliebe der Japaner<br />

für die schmackhaften Eierspeisen<br />

zu tun hat. „In Japan ist der Markt<br />

für Omelettes sehr groß. Sie werden<br />

entweder als Vorspeise verzehrt<br />

oder bei der Zubereitung von<br />

Sushi und Lunch-Paketen verarbeitet“,<br />

erläutert Eckart Mittmann.<br />

Teilweise werden die Omeletts unter<br />

Zugabe von Gewürzflüssig-<br />

keiten oder mit Saucen verpackt.<br />

Die Verpackung der frisch zube-<br />

Heißes Verpacken mit Dampfspültechnologie: in Japan bereits selbstverständlich.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

reiteten Omeletts stellte japanische<br />

Verpacker bislang vor zwei Herausforderungen.<br />

Durch den Verpackungsvorgang<br />

soll das Produkt<br />

möglichst lange haltbar sein. Zudem<br />

darf sich der Verpackungsprozess<br />

nicht negativ auf die luftige<br />

Konsistenz der Omeletts auswirken.<br />

Für die Verpackung eignen<br />

sich im Prinzip mehrere Technologien.<br />

Japanische Nahrungsmittelverpacker<br />

setzen neben Vakuum-<br />

und MAP-Verpackungen auch die<br />

Dampfspülverpackungstechnologie<br />

von MULTIVAC ein. „Die Wahl<br />

des Verpackungssystems hängt sowohl<br />

vom Herstellungsprozess als<br />

auch von der Kundenlogistik ab“,<br />

sagt Eckart Mittmann.<br />

Das Dampfspülverfahren hat<br />

gegenüber den anderen Verfahren<br />

allerdings Vorteile: Beim Einsatz<br />

der SFP-Technologie wird dem<br />

Omelette keine Luft entzogen und<br />

seine Konsistenz somit nicht beeinträchtigt.<br />

Dabei trägt das Dampfspülverfahren<br />

auch dazu bei, den<br />

bakteriologischen Befall der Omeletts<br />

zu minimieren. Keime, mit<br />

denen das Produkt nach der Herstellung<br />

in Berührung gekommen<br />

sein könnte, werden zuverlässig abgetötet.<br />

| 59


| 60<br />

UPDATE FOOD<br />

Natürlichkeit und Frische als<br />

Konsumentenversprechen<br />

Die Homann Feinkost GmbH setzt auf Gliederbandetikettierer von MULTIVAC<br />

Beim Kauf von Convenience-Produkten entscheidet oft der erste Eindruck. Daher legte die Homann<br />

Feinkost GmbH bei der Einführung ihres neuen Brotaufstrichs „Auf’s Brot“ auf die neue Verpackung und deren<br />

Etikettierung besonderen Wert.<br />

1876 als Fleisch- und Wurstfabrik in<br />

Dissen im Teutoburger Wald gegründet,<br />

produziert die Firma<br />

Homann Feinkost GmbH heute eine<br />

Vielfalt von hochwertigen und<br />

schmackhaften Feinkostsalaten.<br />

Auch Mayonnaisen, Würzsaucen<br />

und Dips gehören zum Produktprogramm.<br />

Homann vertreibt seine<br />

Premium-Produkte über viele Kanäle:<br />

Neben dem Lebensmitteleinzelhandel,<br />

Bäckereien und Metzgereien,<br />

werden auch Großabnehmer<br />

wie Gastronomiebetriebe und Catering-Services<br />

beliefert. Mit rund<br />

1.700 Mitarbeitern produziert das<br />

Unternehmen jährlich etwa 240.000<br />

Tonnen Lebensmittel.<br />

Brotaufstriche für gesundheitsbewusste<br />

Verbraucher<br />

Um mit Verbrauchertrends Schritt<br />

halten zu können, setzt Homann auf<br />

kontinuierliche Innovationen. Ständig<br />

werden neue Rezepturen entwickelt.<br />

Dazu gehören auch die Ho-<br />

mann Brotaufstriche „Auf’s Brot“,<br />

die seit Frühjahr 2011 in neuem<br />

Look und in vielen schmackhaften<br />

Varianten im Lebensmitteleinzelhandel<br />

zu finden sind. „Die Brotaufstriche<br />

sind eine perfekt aufeinander<br />

abgestimmte Kombination aus<br />

zwei Zutaten – z. B. Mozzarella und<br />

Tomate, Thunfisch und Basilikum,<br />

Käse und Bärlauch oder Paprika<br />

und Peperoni. Alle Sorten sind frei<br />

von Geschmacksverstärkern – und<br />

daher besonders bei gesundheitsbewussten<br />

Verbrauchern gefragt“,<br />

beschreibt Nicole Heinrich, Junior<br />

Produktmanager bei Homann, das<br />

neue Trendprodukt. Als Kernzielgruppe<br />

hat Homann daher vor allem<br />

junge Paare ohne Kinder und<br />

junge Singles ausgemacht: Diese<br />

sind zum einen offen und ex-<br />

perimentierfreudig, kaufen andererseits<br />

aber auch qualitätsbewusst<br />

ein. Auch Familien mit Kindern<br />

greifen zu den neuen Brotauf-<br />

strichen.<br />

Befragt man Homann nach den<br />

Besonderheiten der Produktentwicklung,<br />

so wird deutlich, dass die<br />

Verpackung und ihre Etikettierung<br />

eine zentrale Rolle beim Produktmarketing<br />

spielte: „Unser Ziel war<br />

es, unser neues Produkt als eigene<br />

Brotaufstrichmarke zu positionieren;<br />

wir wollten über den Relaunch<br />

unser Wachstum in diesem Segment<br />

steigern“, erinnert sich Heinrich.<br />

Daher habe man ein Verpackungskonzept<br />

entwickelt, bei dem<br />

die äußere Anmutung des Produkts<br />

die Konsumenten zum Kauf animieren<br />

soll. Umgesetzt wurde dieses<br />

Konzept durch eine transparente<br />

Verpackung mit ansprechendem<br />

Haftetikett, das eine hohe Frischeanmutung<br />

und Natürlichkeit vermittelt.<br />

Entscheidendes<br />

Verkaufsargument<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

hierbei war das Etikett. „Sieht ein<br />

Kunde unseren Brotaufstrich ‚Auf’s


Der Gliederbandetikettierer MR413 versiegelt den Brotaufstrich perfekt.<br />

Brot‘ im Regal, nimmt er den<br />

Becher heraus und begutachtet<br />

die Beschriftung. Die Etikettierung<br />

muss ihn ansprechen; da darf<br />

nichts schief aufgeklebt sein, das<br />

Etikett muss hundertprozentig sitzen“,<br />

betont Hermann Spreckelmeyer,<br />

technischer Leiter für den<br />

Bereich Salate bei Homann.<br />

Bei der Entscheidung für den<br />

richtigen Etikettierer fiel die Wahl<br />

rasch auf MULTIVAC Marking &<br />

Inspection. Homann vertraut seit<br />

vielen Jahren auf die Beratung der<br />

MULTIVAC Tochter. „Zusammen<br />

mit unserem MULTIVAC Berater,<br />

Michael Mölk, haben wir in der Vergangenheit<br />

bereits mehrere Projekte<br />

realisiert und in puncto Flexi-<br />

bilität und Funktionalität sehr positive<br />

Erfahrungen gemacht. Auch<br />

die kurzen Lieferzeiten und der<br />

erstklassige Service sprechen für<br />

sich“, lobt Spreckelmeyer.<br />

Für die Etikettierung der<br />

Brotaufstrich-Becher empfahl<br />

MULTIVAC den Gliederbandetikettierer<br />

MR413 GB. Er gehört zu einer<br />

Baureihe von Etikettiermaschinen,<br />

die für unterschiedliche Branchenanforderungen<br />

geeignet sind. „Die<br />

Gliederbandetikettierer der Baureihe<br />

MR400 sind modular aufgebaut.<br />

Das heißt, dass wir aus verschiedenen<br />

Standardelementen die für die<br />

jeweilige Kundenanforderung passende<br />

Maschine zusammenstellen“,<br />

erläutert Michael Mölk, verantwortlicher<br />

Gebietsverkaufsleiter<br />

von MULTIVAC Deutschland.<br />

Anfang 2011 lieferte MULTIVAC<br />

Marking & Inspection den ersten<br />

Etikettierer. Aufgrund der großen<br />

Nachfrage nach dem Brotaufstrich<br />

wurde im Sommer 2011 eine zweite<br />

Maschine geliefert.<br />

In der Verpackungslinie sind die<br />

Gliederbandetikettierer MR413 GB<br />

der Befüllung und dem Verschließen<br />

der Becher nachgeschaltet. Dafür<br />

übernimmt der MR413 GB die<br />

Aufstrichbecher von einem Transportsystem.<br />

Der Etikettenspender appliziert<br />

die Siegeletiketten von oben genau<br />

in die Vertiefung des Becher-<br />

deckels. An den Längsseiten ist der<br />

hochstehende Rand des Deckels an<br />

beiden Seiten ausgespart. Durch<br />

diese Aussparung hindurch werden<br />

die „Flügel“ des Siegeletiketts geführt,<br />

sodass diese auf den Seitenflächen<br />

der Becher angedrückt werden<br />

können. Absolute Genauigkeit<br />

ist bei diesem Vorgang das A und<br />

O: „Durch das Umlegen der Etikettenenden<br />

auf die Seitenflächen<br />

wird das Produkt versiegelt, sodass<br />

dem Verbraucher die Unversehrtheit<br />

des Produkts und damit<br />

Lebensmittelsicherheit garantiert<br />

wird“, sagt Spreckelmeyer. Zum<br />

leichteren Öffnen des Produkts<br />

sind die Etiketten perforiert.<br />

Genauigkeit ist Trumpf<br />

Der Andruck der Etiketten musste<br />

zügig erfolgen. Denn Homann hatte<br />

von Anfang an einen Ausstoß<br />

von 120 Bechern pro Minute definiert.<br />

Um diese Geschwindigkeit zu<br />

erreichen, entwickelte MULTIVAC<br />

einen so genannten „Doppelandruck“.<br />

„Innerhalb der Andrückeinrichtung<br />

werden die Siegellaschen<br />

von zwei Bechern gleichzeitig angedrückt.<br />

„Hierfür müssen die Pro-<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

dukte exakt vereinzelt werden, d. h.<br />

sie müssen immer genau den gleichen<br />

Abstand zueinander haben“,<br />

erläutert Mölk.<br />

Das Besondere an dieser Konstruktion:<br />

Die Andrückeinrichtung<br />

fährt synchron mit dem Transportband<br />

mit, damit die Etikettenenden<br />

exakt senkrecht nach unten gedrückt<br />

und nicht seitlich verzogen<br />

werden. Anschließend werden die<br />

fertig etikettierten Becher an ein<br />

Transportsystem zur Endverpackung<br />

übergeben.<br />

Umfassende Beratung<br />

Bei der Frage nach dem Etikettenformat<br />

wurde Homann ebenfalls<br />

umfassend von MULTIVAC beraten.<br />

Auch die Wahl des Etikettenmaterials<br />

und Etikettenklebers erwies<br />

sich als Herausforderung: „Da die<br />

Verpackung im Feuchtraum erfolgt,<br />

wo auch die Etikettiermaschine<br />

steht, erwiesen sich Papieretiketten<br />

als untauglich“, berichtet Spreckelmeyer.<br />

Daraufhin wurden Kunststoffetiketten<br />

eingesetzt, die allerdings<br />

einen anderen Kleber bzw.<br />

ein anderes Material zum An-<br />

drücken der Etiketten erforderlich<br />

machten. Gemeinsam mit dem<br />

Etikettenlieferanten entwickelten<br />

MULTIVAC und Homann schließlich<br />

eine Lösung, bei der alle Komponenten<br />

optimal zusammenspielen.<br />

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| 62<br />

UPDATE MEDICAL<br />

Hohe Effizienz und<br />

schnelle Reaktionsfähigkeit<br />

Bei Prince Médical sind Tiefziehverpackungsmaschinen von MULTIVAC im Einsatz<br />

Prince Médical produziert und vertreibt seit 1993 medizinische Instrumente und Geräte für den Einmal-<br />

gebrauch, die in der Gynäkologie, der Gastroenterologie und der Urologie ihren Einsatz finden. Bei deren<br />

Verpackung kommt es unter anderem auf strenge Hygiene und höchste Flexibilität an. Zwei Kriterien, die<br />

MULTIVAC optimal erfüllt.<br />

Die wichtigsten Vorteile der Prince-<br />

Médical-Produkte bestehen in ihrer<br />

einwandfreien Qualität, sehr wettbewerbsfähigen<br />

Preisen und einem<br />

schnellen und auf den Kundenbedarf<br />

abgestimmten Service. Prince<br />

Médical ist nach ISO 13485 und<br />

ISO 9001 zertifiziert und besitzt darüber<br />

hinaus eine CE-Kennzeichnung.<br />

Das Familienunternehmen<br />

hat zwei Produktionsstätten, eine<br />

in Frankreich, eine in Tunesien. In<br />

Frankreich erfolgt die Produktion<br />

der medizinischen Geräte in unter<br />

Überdruck stehenden Reinräumen<br />

nach ISO 7 und ISO 8, in denen die<br />

Arbeits- und Hygienebedingungen<br />

sehr streng geregelt sind, um<br />

den Patienten ein Höchstmaß an<br />

Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Die Tiefziehverpackungsmaschine R 145 im MULTIVAC Clean Design ist speziell für die Medizinbranche ausgelegt.<br />

Mit 14 Pressen und fünf Extrudern<br />

fertigt Prince Médical sämt-<br />

liche Kunststoffteile für seine medizinischen<br />

Geräte selbst, bevor<br />

diese sterilisiert und verpackt werden.<br />

Dank der kompletten Beherrschung<br />

der Herstellprozesse ist<br />

eine Kontrolle über die kritischsten<br />

Etappen des Lebenszyklus der jeweiligen<br />

Produkte möglich. Das


Das Bedienpersonal schätzt die MULTIVAC Technologie sehr.<br />

Unternehmen hat seine Vertriebskanäle<br />

in Frankreich, Deutschland<br />

und den USA. Daher entsprechen<br />

sämtliche Instrumente und Geräte<br />

– je nach Bestimmungsort – den<br />

europäischen und/oder amerikanischen<br />

Normen und Standards.<br />

Die hohe Flexibilität von<br />

MULTIVAC überzeugt<br />

Um seine Produkte zu verpacken,<br />

verfügt Prince Médical über drei<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen,<br />

zwei davon aus dem Hause<br />

MULTIVAC. Bereits 1996 hatte das<br />

Unternehmen in eine TM 860 von<br />

MULTIVAC investiert, die heute immer<br />

noch einwandfrei produziert.<br />

2011 erfolgte die Anschaffung einer<br />

Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 145 im MULTIVAC Clean Design ,<br />

die mit einem Foliendirektdrucker<br />

MR295 ausgestattet ist, um die Folie<br />

vor der Versiegelung direkt zu<br />

bedrucken. Die wichtigsten Gründe<br />

für die Auswahl von MULTIVAC als<br />

Lieferant liegen laut Prince Médical<br />

in dem hervorragenden Kundendienst,<br />

in der schnellen Reaktionsfähigkeit<br />

sowie in der hohen Flexibilität<br />

der Verpackungsmaschinen.<br />

Der Werkzeugwechsel bei den<br />

Tiefziehverpackungsmaschinen ist<br />

sehr bedienerfreundlich und kann<br />

schnell erfolgen. Dies ist besonders<br />

wichtig, da viele unterschiedliche<br />

Verpackungsformate herge-<br />

stellt werden müssen. Die<br />

Validierungen der Verfahren werden<br />

aus Effizienzgründen intern<br />

durchgeführt und von verschiedenen<br />

anerkannten Organisationen,<br />

wie z. B. GEME<strong>DE</strong>, kontrolliert. Die<br />

R 145 im Clean Design wurde in<br />

Zusammenarbeit mit MULTIVAC<br />

validiert. Diese neue Maschinengeneration,<br />

die speziell auf die Anforderungen<br />

der Medizinbranche und<br />

Pharmaindustrie ausgelegt ist, gewährleistet<br />

eine umfassende Herstellung<br />

von GMP-gerechten Verpackungen.<br />

Durch ihre Bauweise<br />

sind die von der Maschine in die<br />

Umgebung emittierten Partikel<br />

stark reduziert. Darüber hinaus verfügt<br />

sie über einen zentralen Auslass,<br />

der die verbrauchte Druckluft<br />

sammelt und aus dem Raum herausleitet.<br />

Ortsnaher Kundendienst für<br />

schnellen Service<br />

Die verpackten Produkte sind alle<br />

für praktizierendes medizinisches<br />

Personal gedacht, das Handschuhe<br />

trägt und schnelle Handgriffe ausführt.<br />

Die Verpackungen müssen<br />

daher absolut sicher und gleichzeitig<br />

leicht zu öffnen sein. Diese<br />

essenziellen, ja unentbehrlichen<br />

Voraussetzungen sehen Jean-Marc<br />

Prince und Hervé Briard durch<br />

die MULTIVAC Maschinen eindeutig<br />

als gegeben. „Die Maschine hält<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

an, sobald es ein Problem mit dem<br />

Siegeldruck oder der Siegeltemperatur<br />

gibt. Jedes Produkt unterliegt<br />

einer optischen Qualitätskontrolle.<br />

Zusätzlich wird die Siegelnahtqualität<br />

der Packungen stichprobenartig<br />

mittels eines Methylenblau-<br />

Tests kontrolliert“, führen die<br />

beiden aus.<br />

Die R 145 im MULTIVAC Clean<br />

Design ist zudem sehr bedienerfreundlich:<br />

Das HMI 2.0 gewährleistet<br />

eine intuitive Bedienung,<br />

graphische Benutzerführung sowie<br />

eine Benutzeridentifikation.<br />

Die Unternehmensleiter von Prince<br />

Médical fühlen sich in ihrer Auswahl<br />

von MULTIVAC auch durch<br />

die Tatsache bestätigt, dass sie<br />

in Frankreich und Tunesien über<br />

denselben ortsnahen MULTIVAC<br />

Kundendienst verfügen können.<br />

Sowohl im Hinblick auf die Verpackungsmaschinen<br />

als auch im Hinblick<br />

auf den technischen Service<br />

kommt diese fruchtbare Zusammenarbeit<br />

zwischen MULTIVAC<br />

und Prince Médical der Qualität der<br />

Produkte und der Sicherheit der Patienten<br />

zugute. Dies sind beides<br />

Werte, die für Prince Médical an<br />

erster Stelle stehen.<br />

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| 64<br />

UPDATE MEDICAL<br />

Wettbewerbsfähig mit eigener<br />

Reinraumproduktion<br />

Promedical, ein Schweizer Hersteller von medizinischen Verbrauchsgütern,<br />

baut auf MULTIVAC<br />

Vor zwölf Jahren entschied sich die Promedical AG für den Einstieg in die Reinraumproduktion. Heute ist das<br />

Unternehmen einer der führenden Anbieter für medizinische Verbrauchsgüter im Bereich Operationssaal,<br />

Pflege und Heilung in der Schweiz. Dank modernster Verpackungsmaschinen und einer eigenen EO-Sterilisationsanlage<br />

ist die Produktion international konkurrenzfähig.<br />

Die Promedical AG in der Schweiz ist führend in der Reinraumverpackung.<br />

Promedical wurde 1993 als Vertriebsgesellschaft<br />

der Bleicherei<br />

Streiff AG für den Handel mit medizinischen<br />

und hygienischen Ge-<br />

weben und Verbrauchsmaterialien<br />

gegründet.<br />

Im Jahr 2000 übernahm Philip<br />

D. Steinauer die Unternehmens-<br />

leitung. Er setzte neue Akzente und<br />

beschloss, in die Reinraumproduktion<br />

einzusteigen, um Musterprodukte<br />

und Kleinserien für den Vertrieb<br />

zu fertigen. Das Gros sollte als<br />

sterile Handelsware zugekauft werden.<br />

In einem kleinen Reinraum<br />

wurden sterile Kompressen und<br />

sterile Sets für Operationssäle hergestellt.<br />

Die Sets wurden auf einer<br />

Verpackungsmaschine in Weich-<br />

folie verpackt und anschließend extern<br />

sterilisiert.<br />

Sehr bald zeigte sich jedoch,<br />

dass die eigene Produktion im Vergleich<br />

mit den ausländischen Her-<br />

stellern durchaus wettbewerbs-<br />

fähig war: „Der Transport der sterilen<br />

Sets in größeren Chargen über<br />

weite Strecken ist teuer, da die Produkte<br />

trotz ihres geringen Gewichts<br />

viel Volumen einnehmen. Daher<br />

konnten wir mit unseren Preisen<br />

auf dem europäischen Markt konkurrieren“,<br />

berichtet Steinauer.<br />

Um das wachsende Volumen abdecken<br />

zu können, erweiterte<br />

Promedical schon bald seine Reinraumkapazitäten.<br />

Anfang 2010 beschloss das Unternehmen<br />

zudem, in eine neue,<br />

größere Verpackungsmaschine für<br />

die Herstellung von Packungen aus<br />

Weichfolie zu investieren. Zwei Anbieter<br />

kamen in die engere Wahl.<br />

Das Rennen machte MULTIVAC.<br />

CEO Steinauer erläutert die Entscheidung:<br />

„MULTIVAC hat uns vor<br />

allem deshalb überzeugt, weil das<br />

Unternehmen viel Erfahrung beim<br />

Projektmanagement und umfangreiche<br />

Servicekapazitäten hat.<br />

Auch das Maschinenkonzept hat<br />

sich über viele Jahre bewährt. Wir<br />

haben MULTIVAC als zuverlässigen<br />

Partner erlebt, mit dem wir langfristig<br />

zusammenarbeiten wollen.<br />

Dabei wurden wir hervorragend<br />

durch Freddy Duss, Key-Account-<br />

Manager MCP bei MULTIVAC<br />

Schweiz, betreut.“<br />

Schneller Werkzeugwechsel durch<br />

Schubladensystem<br />

Die erste Verpackungsmaschine,<br />

die Promedical von MULTIVAC<br />

installieren ließ, war eine Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 535. Ausschlaggebende<br />

Kriterien waren Bedienerfreundlichkeit<br />

und ein schneller Werkzeugwechsel,<br />

da bei Promedical die<br />

Verpackungsform oft mehrmals


am Tag gewechselt wird. Die R 535<br />

unterstützt diese Anforderung mit<br />

ihrem innovativen Schubladen-<br />

system. „Die Form- und Siegelwerkzeugunterteile<br />

werden bei der<br />

R 535 in einer Schublade aus der<br />

Maschine herausgezogen und können<br />

dann vom Bedienpersonal ausgetauscht<br />

werden. Im Vergleich mit<br />

herkömmlichen Werkzeugwechselsystemen,<br />

bei denen die Formwerkzeuge<br />

mit einem Hebewerkzeug<br />

nach oben herausgehoben<br />

werden müssen, ist dies ergonomischer<br />

zu bewerkstelligen und daher<br />

auch für weibliches Bedienper-<br />

sonal machbar“, erläutert Duss.<br />

Darüber hinaus optimierte<br />

MULTIVAC für Promedical die Auslegung<br />

der Maschine sowie der<br />

Werkzeuge dahingehend, dass<br />

viele Formatwechsel durch den<br />

Austausch der Werkzeugeinsätze<br />

erzielt werden können.<br />

Einfache Bedienung<br />

Für den Transport der schweren<br />

Werkzeuge konzipierte MULTIVAC<br />

einen Werkzeugwechselwagen mit<br />

einem Kransystem.<br />

Auch in Sachen Nutzerfreundlichkeit<br />

und Ergonomie erfüllt die<br />

R 535 die Anforderungen von Promedical:<br />

Die Maschinensteuerung<br />

erfolgt über die intuitive Bedienoberfläche<br />

HMI 2.0. Die Parameter<br />

für jedes zu verpackende<br />

Produkt sind bereits voreingestellt;<br />

daher konnten alle Mitarbeiter<br />

die Maschine schon nach kurzer<br />

Schulung bedienen.<br />

Größere Chargen mit Hartfolienpackungen<br />

Mit der R 535 setzte Promedical<br />

das bestehende Weichfolienverpackungskonzept<br />

fort. Die Bodenfolie<br />

der Packungen besteht aus einer<br />

Polyamid(PA)- und Polyethylen<br />

(PE)-Verbundfolie; der Deckel hingegen<br />

ist aus Papier, damit das<br />

Ethylenoxid (EO) während des Sterilisationsprozesses<br />

in die Packung<br />

eindringen kann. „Unser EO-Sterilisator<br />

ist der größte seiner Art in<br />

Europa. Sein EO-Anteil beträgt nur<br />

sechs Prozent. Der Sterilisationsvorgang<br />

belastet die Umwelt nicht.<br />

Die Produkte sind innerhalb von elf<br />

Stunden steril und dann versandbereit.<br />

Bei herkömmlichen Sterilisatoren<br />

dauert dies mindestens<br />

drei Tage“, vergleicht Steinauer.<br />

Ende 2011 beschloss Pro-<br />

medical, sein Verpackungskonzept<br />

zu erweitern und zusätzlich sterile<br />

Sets in Hartfolienpackungen anzubieten.<br />

Das Unternehmen entschied<br />

sich für eine zweite Hochleistungs-Tiefziehverpackungsmaschine<br />

von MULTIVAC, die R 245.<br />

Die Bodenfolie aus Hartfolie dient<br />

später im OP-Saal als Schale für<br />

Flüssigkeiten.<br />

Der Verpackungs- und der Sterilisationsprozess<br />

sind genau aufeinander<br />

abgestimmt. Die Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

R 535 und<br />

R 245 stehen bis zur Schneidung<br />

im Reinraum; die nachfolgenden<br />

Einheiten sind außerhalb des Reinraums<br />

positioniert. Die fertigen<br />

Sets werden außerhalb des Rein-<br />

Bedienerfreundlich und schneller Werkzeugwechsel: die Tiefziehverpackungsmaschine R 535.<br />

AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

raums in Umverpackungen aus<br />

Karton gepackt und palettiert.<br />

Die Paletten werden in den EO-<br />

Sterilisator eingebracht. Nach Abschluss<br />

des Sterilisationsprozesses<br />

werden die Paletten entweder in<br />

ein Zwischenlager gebracht oder<br />

versendet.<br />

Zur Kennzeichnung der Packungen<br />

sind beide Verpackungs-<br />

maschinen mit Thermotransferdruckern<br />

ausgestattet, welche die<br />

Oberfolie aus Papier mit individuellen<br />

Produktdaten auszeichnen.<br />

1.000 Quadratmeter Reinraum<br />

Im Rahmen dieses zweiten Maschinenprojekts<br />

investierte Promedical<br />

auch in einen neuen Reinraum, in<br />

dem die R 535 und die R 245 aufgestellt<br />

sind. „Der neue Raum<br />

bietet ausreichend Platz für eine<br />

weitere Expansion. Auch bei der Installation<br />

des Reinraums und der<br />

Maschinen wurden wir sehr gut<br />

von MULTIVAC beraten und unterstützt“,<br />

berichtet CEO Steinauer.<br />

Die Promedical AG beliefert Spitäler und<br />

Ärzte mit Verbrauchsmaterialien aller Art –<br />

vom Mundschutz bzw. Masken über Tupfer,<br />

Kompressen, Scheren, Pinzetten und Klemmen<br />

bis zur OP-Bekleidung sowie OP-<br />

Abdecktücher für Patienten.<br />

In zwölf Jahren Reinraumproduktion<br />

hat Promedical den eigenproduzierten<br />

Anteil auf rund 30 Prozent gesteigert.<br />

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| 66<br />

UPDATE MESSEKALEN<strong>DE</strong>R<br />

Messe von bis Stadt Land<br />

United Fresh 01.05.<strong>2012</strong> 03.05.<strong>2012</strong> Dallas USA<br />

Bakery Showcase <strong>2012</strong> 06.05.<strong>2012</strong> 08.05.<strong>2012</strong> Toronto Canada<br />

Feira Apas 07.05.<strong>2012</strong> 10.05.<strong>2012</strong> São Paulo Brazil<br />

Intern. Food Industry Exhibition 08.05.<strong>2012</strong> 11.05.<strong>2012</strong> Seoul Korea<br />

CFIA 13.03.<strong>2012</strong> 15.03.<strong>2012</strong> Rennes France<br />

Bta. 15.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Barcelona Spain<br />

Hispack 15.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Barcelona Spain<br />

Agricultural Fair 15.05.<strong>2012</strong> 22.05.<strong>2012</strong> Novi Sad Serbia<br />

Kazakhstan Intern. Healthcare <strong>2012</strong> 16.05.<strong>2012</strong> 18.05.<strong>2012</strong> Almaty Kazakhstan<br />

AgroMiniTech <strong>2012</strong> 20.05.<strong>2012</strong> 25.05.<strong>2012</strong> Tashkent Uzbekistan<br />

EastPack 22.05.<strong>2012</strong> 24.05.<strong>2012</strong> Philadelphia USA<br />

Hospitalar 22.05.<strong>2012</strong> 25.05.<strong>2012</strong> Sao Paulo Brazil<br />

Foodtech 23.05.<strong>2012</strong> 24.05.<strong>2012</strong> Rosmalen Netherlands<br />

Afro Packing 24.05.<strong>2012</strong> 26.05.<strong>2012</strong> Cairo Egypt<br />

Eurocarne 24.05.<strong>2012</strong> 27.05.<strong>2012</strong> Verona Italy<br />

Iran Food Tec. <strong>2012</strong> 27.05.<strong>2012</strong> 30.05.<strong>2012</strong> Tehran Iran<br />

West Japan Food Industry Creation Show May May Fukuoka Japan<br />

Expo Alimentaria 05.06.<strong>2012</strong> 07.06.<strong>2012</strong> Mexico City Mexico<br />

Intern. Food Machinery & Technology 05.06.<strong>2012</strong> 08.06.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />

EPHJ / EPMT 05.06.<strong>2012</strong> 08.06.<strong>2012</strong> Geneva Switzerland<br />

Tecnochacinera 06.06.<strong>2012</strong> 09.06.<strong>2012</strong> Guijuelo-Salamanca Spain<br />

Fispal Technology 12.06.<strong>2012</strong> 15.06.<strong>2012</strong> Sao Paulo Brazil<br />

Exphotel 13.06.<strong>2012</strong> 15.06.<strong>2012</strong> Cancún Mexico<br />

Rosupack 18.06.<strong>2012</strong> 22.06.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />

ACHEMA 18.06.<strong>2012</strong> 22.06.<strong>2012</strong> Frankfurt Germany<br />

Fispal Food Service 25.06.<strong>2012</strong> 28.06.<strong>2012</strong> São Paulo Brazil<br />

EXPO PACK 26.06.<strong>2012</strong> 29.06.<strong>2012</strong> Mexico City Mexico<br />

Interphex Japan 27.06.<strong>2012</strong> 29.06.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />

NACUFS 12.07.<strong>2012</strong> 13.07.<strong>2012</strong> Boston, MA USA<br />

Expomaq 16.07.<strong>2012</strong> 19.07.<strong>2012</strong> Juiz de Fora Brazil<br />

ProPak 18.07.<strong>2012</strong> 20.07.<strong>2012</strong> Shanghai China<br />

American Association of Meat Processing 26.07.<strong>2012</strong> 28.07.<strong>2012</strong> St. Paul USA<br />

Japan Intern. Seafood Show July July Tokyo Japan<br />

Impressum<br />

UPDATE – ein Magazin der MULTIVAC<br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4, 87787 Wolfertschwenden, Deutschland<br />

Tel. +49 8334 601-0, Fax +49 8334 601-199<br />

muwo@multivac.de, www. multivac.com<br />

V. i. S. d. P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung: becker GmbH (www.agentur-becker.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung der Redaktion.<br />

MAI<br />

JUNI<br />

JULI


AUSGABE 1 <strong>2012</strong><br />

Hotelga 03.09.<strong>2012</strong> 06.09.<strong>2012</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Agroforum 04.09.<strong>2012</strong> 06.09.<strong>2012</strong> Ekaterinburg Russia<br />

ZAGG 09.09.<strong>2012</strong> 12.09.<strong>2012</strong> Lucerne Switzerland<br />

Inprodmash 11.09.<strong>2012</strong> 14.09.<strong>2012</strong> Kiev Ukraine<br />

iba 16.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> München Germany<br />

WorldFood 17.09.<strong>2012</strong> 20.09.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />

Mercoagro 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> Chapecó Brazil<br />

Propak Malaysia 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> KL, Malaysia Malaysia<br />

Tecno Fidta 18.09.<strong>2012</strong> 21.09.<strong>2012</strong> Buenos Aires Argentina<br />

Eurasia Packaging <strong>2012</strong> 20.09.<strong>2012</strong> 23.09.<strong>2012</strong> Istanbul Turkey<br />

FachPack 25.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Nürnberg Germany<br />

World medTec 25.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Lucerne Switzerland<br />

Medtec China 26.09.<strong>2012</strong> 27.09.<strong>2012</strong> Shanghai China<br />

Allpack Indonesia 27.09.<strong>2012</strong> 30.09.<strong>2012</strong> Jakarta Indonesia<br />

EMPACK September September Brussels Belgium<br />

TOKYO PACK 02.10.<strong>2012</strong> 05.10.<strong>2012</strong> Tokyo Japan<br />

CONXEMAR 04.10.<strong>2012</strong> 06.10.<strong>2012</strong> Vigo Spain<br />

Medtec 05.10.<strong>2012</strong> 06.10.<strong>2012</strong> Cork Ireland<br />

POLAGRA TECH 07.10.<strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> Pozna Poland<br />

Agroprodmash 08.10.<strong>2012</strong> 12.10.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />

BajaMak 11.10.<strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> Tijuana Mexico<br />

CIMIE <strong>2012</strong> 11.10.<strong>2012</strong> 13.10.<strong>2012</strong> Beijing China<br />

Plasto Ispack 16.10.<strong>2012</strong> 18.10.<strong>2012</strong> Tel Aviv Israel<br />

Aqua Sur 19.10.<strong>2012</strong> 22.10.<strong>2012</strong> Puerto Montt Chile<br />

SÜFFA 21.10.<strong>2012</strong> 23.10.<strong>2012</strong> Stuttgart Germany<br />

Scanpack 23.10.<strong>2012</strong> 26.10.<strong>2012</strong> Gothenburg Sweden<br />

Fruit Attraction 24.10.<strong>2012</strong> 26.10.<strong>2012</strong> Madrid Spain<br />

PACK EXPO 28.10.<strong>2012</strong> 31.10.<strong>2012</strong> Chicago USA<br />

SibUpack & ProSib 30.10.<strong>2012</strong> 02.11.<strong>2012</strong> Novosibirsk Russia<br />

Indagra 31.10.<strong>2012</strong> 04.11.<strong>2012</strong> Bukarest Romania<br />

Restaurant Show 08.10.<strong>2012</strong> 10.10.<strong>2012</strong> Earls Court, London UK<br />

World Food Almaty <strong>2012</strong> 01.11.<strong>2012</strong> 04.11.<strong>2012</strong> Almaty Kazakhstan<br />

Gastronomia 04.11.<strong>2012</strong> 07.11.<strong>2012</strong> Lausanne Switzerland<br />

Meatmania 07.11.<strong>2012</strong> 10.11.<strong>2012</strong> Sofia Bulgaria<br />

Saudi Agro Food <strong>2012</strong> 11.11.<strong>2012</strong> 14.11.<strong>2012</strong> Riyadh Saudi Arabia<br />

Equip'hotel 11.11.<strong>2012</strong> 15.11.<strong>2012</strong> Paris France<br />

FoodPharmaTech 13.11.<strong>2012</strong> 15.11.<strong>2012</strong> Herning Denmark<br />

COMPAMED 14.11.<strong>2012</strong> 16.11.<strong>2012</strong> Düsseldorf Germany<br />

Salon de l‘Emballage 19.11.<strong>2012</strong> 22.11.<strong>2012</strong> Villepinte France<br />

Farmtech 26.11.<strong>2012</strong> 29.11.<strong>2012</strong> Moscow Russia<br />

SEPTEMBER<br />

OKTOBER<br />

NOVEMBER<br />

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