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Räumliche und zeitliche Verteilung<br />

von Panthera pardus und der häufigsten<br />

anderen Carnivora auf Farmland in Namibia<br />

Diplomarbeit<br />

zur Erlangung <strong>des</strong> akademischen Gra<strong>des</strong> eines Diplombiologen<br />

der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

vorgelegt von<br />

Tristan Fellner<br />

aus Bonn<br />

Bonn, im Dezember 2012


Diese Arbeit wurde in der Zeit von<br />

Februar 2012 bis Dezember 2012<br />

unter der Leitung von Dr. Renate van den Elzen<br />

am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig angefertigt<br />

Gutachter:<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. Horst Bleckmann<br />

2. Gutachter: Direktor Prof. Dr. J. Wolfgang Wägele


Danksagung<br />

I<br />

Danksagung<br />

Ich möchte mich bei Prof. Dr. Horst Bleckmann für <strong>die</strong> Begutachtung meiner Arbeit<br />

bedanken.<br />

Dem Direktor <strong>des</strong> Zoologischen Forschungsinstituts Museum Koenig (ZFMK), Prof. Dr. J.<br />

Wolfgang Wägele, danke ich für <strong>die</strong> Übernahme der Zweitbegutachtung.<br />

Mein besonderer Dank gilt meiner Betreuerin Dr. Renate van den Elzen., <strong>die</strong> es mir<br />

ermöglichte, über <strong>die</strong>ses interessante Thema eine Diplomarbeit anzufertigen. Sie stand mir<br />

stets sehr hilfsbereit und mit fachkundigen Ratschlägen zu Seite.<br />

Ich möchte gerne auch Prof. Dr. Wolfgang Böhme danken, durch <strong>des</strong>sen fachliche<br />

Kompetenz und humorvolle Art ich viel Freude während meines Studiums hatte.<br />

Ich möchte mich bei der AG von Frau Dr. van den Elzen bedanken. Insbesondere geht ein<br />

großes Dankeschön an Catherine Acquah, Jessica Jung, Dr. Rebecca Ray, Julian Kokott<br />

und Vera Rduch für <strong>die</strong> vielen, guten Ratschläge.<br />

Uta und Friedrich Redecker danke ich für <strong>die</strong> Gastfreundlichkeit in Namibia. Auch der Familie<br />

Liedtke gilt ein Dank für <strong>die</strong> Unterstützung.<br />

Johnnie, der mich in magische Welt <strong>des</strong> Fährtenlesens geführt hat<br />

Ich danke Johnnie, der mich an der Magie <strong>des</strong> komplexen Fährtenlesens teil haben lassen<br />

hat. Es war schlicht magisch<br />

Markus Koch und Martina Warnken danke ich für <strong>die</strong> hilfreiche Unterstützung während<br />

meines Studiums.<br />

Der Alexander Koenig Gesellschaft e.V. danke ich für <strong>die</strong> Gewährung eines Stipendiums.<br />

Allen Mitarbeitern <strong>des</strong> Museum Koenigs gilt ebenfalls ein Dank<br />

IUCN danke ich für <strong>die</strong> großzügige Bereitstellung der Verbreitungskarten.<br />

Sehr herzlich möchte ich mich bei Dipl.-Biol. Dany Kuriakose bedanken. Der Aufenthalt und<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit ihr war ein schönes Erlebnis.<br />

Schließlich gilt mein größter Dank meiner Familie, <strong>die</strong> mich in jeglicher Hinsicht immer<br />

unterstützt hat.


Erklärung<br />

II<br />

Erklärung<br />

<strong>Hier</strong>mit versichere ich, dass ich <strong>die</strong> vorliegende Arbeit selbständig angefertigt und keine<br />

anderen als <strong>die</strong> angegebenen Hilfsmittel und Quellen benutzt habe.<br />

Wenn nicht anders gekennzeichnet, sind <strong>die</strong> Karten mithilfe von ArcGIS von esri ® und <strong>die</strong><br />

Abbildungen selbst erstellt worden.<br />

Bonn, 13.12.2012<br />

____________<br />

Tristan Fellner


Abkürzungsverzeichnis<br />

III<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

CITES Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and<br />

Flora<br />

F femininus, -a<br />

IL <strong>Internet</strong>-Link<br />

IUCN International Union for Conservation of Nature<br />

j juvenilis<br />

Lx Lux; Einheit der Beleuchtungsstärke<br />

M masculinus<br />

NAPHA Namibia Professional Hunting Association<br />

N$ Namibia-Dollar; namibische Währung<br />

RAI Relativer Abundanz Index<br />

WRON Wildlife Research Okomitundu Namibia<br />

ZFMK Zoologisches Museum Alexander Koenig


Tabellenverzeichnis<br />

IV<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Bisherige prozentuale Zerstörung an terrestrischen Habitaten der Erde<br />

(nach TURNER et al. 2009).<br />

Tab. 2: Raubtierarten im Forschungsgebiet<br />

Tab. 3: Weitere Säugetier-Arten im Untersuchungsgebiet.<br />

Tab. 4 : Kamerafallenstandorte auf Okomitundu OST<br />

Tab. 5 : Kamerafallenstandorte auf Okomitundu WEST<br />

Tab. 6: Kamerafallenstandorte auf Westfalenhof<br />

Tab. 7: Nach Helligkeit sortierte Auflistung der Mondphasen.<br />

Tab. 8: Kategorien der RAI-Werte<br />

Tab. 9: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Westfalenhof<br />

Tab. 10: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Okomitundu WEST<br />

Tab. 11: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Okomitundu OST<br />

Tab. 12: Ausfallqouten während der drei Versuchsreihen.<br />

Tab. 13: Anzahl der Fallenbilder.<br />

Tab. 14: Verteilung der 27 identifizierten Leoparden in den drei Teilgebieten<br />

Tab. 15: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf<br />

Okomitundu OST<br />

Tab. 16: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf<br />

Okomitundu WEST<br />

Tab. 17: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf<br />

Westfalenhof<br />

Tab. 18: Anzahl der unabhängigen Sichtungen von Leoparden<br />

Tab. 19: Anzahl der Sichtungen bei den acht verschiedenen Mondphasen in den drei<br />

Teilgebieten.<br />

Tab. 20: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Okomitundu OST<br />

Tab. 21: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Okomitundu WEST.<br />

Tab. 22: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Westfalenhof.<br />

Tab. 23: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das<br />

Teilgebiet Okomitundu OST.<br />

Tab. 24: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das<br />

Teilgebiet Okomitundu WEST.<br />

Tab. 25: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das<br />

Teilgebiet Westfalenhof<br />

Tab. 26: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf<br />

Okomitundu OST.<br />

Tab. 27: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Okomitundu OST.<br />

Tab. 28: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf<br />

Okomitundu WEST.<br />

Tab. 29: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Okomitundu WEST.<br />

Tab. 30: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf<br />

Westfalenhof.<br />

Tab. 31: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Westfalenhof<br />

Tab. 32: Datumsangaben der unbeköderten Kamerafallen.<br />

Tab. 33: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne<br />

Köder (b) auf Okomitundu OST.<br />

Tab. 34: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne<br />

Köder (b) auf Okomitundu WEST.<br />

Tab. 35: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne<br />

Köder (b) auf Westfalenhof.<br />

Tab. 36: Bestandsdichten für Teilgebiete und gesamtes Forschungsgebiet.<br />

Tab. 37: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Okomitundu OST.<br />

Tab. 38: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Okomitundu WEST.<br />

Tab. 39: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Westfalenhof


Inhaltsverzeichnis<br />

V<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

1.1 Zielsetzung der Diplomarbeit 2<br />

2 Das Forschungsgebiet 3<br />

2.1 Okomitundu 4<br />

2.2 Westfalenhof 5<br />

2.3 Trophäenjagd 7<br />

2.4 Wilderei 7<br />

2.5 Klima 8<br />

2.6 Vegetatiion 9<br />

2.7 Raubtierfauna 10<br />

2.7.1 Leopard (Panthera pardus, Linnaeus 1758) 11<br />

2.7.2 Braune Hyäne (Parahyaena brunnea, Thunberg 1820) 13<br />

2.7.3 Schabrackenschakal (Canis mesomelas, Von Schreber 1775) 14<br />

2.7.4 Karakal (Caracal Caracal, Von Schreber 1776) 16<br />

2.7.5 Rotes Schlankichneumon (Galerella sanguinea, Rüppell 1835) 17<br />

2.7.6 Honigdachs (Mellivora capensis, Von Schreber 1776) 18<br />

2.7.7 Kleinfleckgenette (Genetta genetta, Linnaeus 1758) 19<br />

2.8 Weitere Mammalia 20<br />

3 Material und Methoden 22<br />

3.1 Kamerafallen 22<br />

3.2 Fährten 28<br />

3.3 Datenanalyse 29<br />

3.3.1 Identifizierung der Leoparden-Individuen 29<br />

3.3.2 Aktivitätsmuster der Leoparden 30<br />

3.3.2.1 Fanggeschichten <strong>des</strong> Leoparden 31<br />

3.3.2.2 Aktivitätszeiten 31<br />

3.3.2.3 Niederschlagsbeeinflussung 31<br />

3.3.2.4 Temperaturbeeinflussung 31<br />

3.3.2.5 Beeinflussung durch Mondlicht 31<br />

3.3.3 Unabhängige Sichtungen der häufigsten Carnivora 32<br />

3.3.4 Relativer Abundanz Index (RAI) 32<br />

3.3.5 Kartographie durch Google earth 33<br />

3.3.6 Geografische Analysen durch ArcGIS 34


VI<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3.3.6.1 Raumverteilung <strong>des</strong> Leoparden im Forschungsgebiet 34<br />

3.3.6.2 Visualisierung <strong>des</strong> RAI 34<br />

3.3.7 CAPTURE 35<br />

3.3.8 PRESENCE 36<br />

3.3.8.1 Single-season-Heterogenitäts-(Royle/Nichols-) Modell 36<br />

3.3.8.2 Single-season model 36<br />

3.3.8.3 Multi-season-multi-state model 37<br />

3.3.9 Populationsdichte <strong>des</strong> Leoparden 37<br />

3.3.10 Statistische Analysen 38<br />

3.3.10.1 Lineare Regression 38<br />

3.3.10.3 Mann-Whitney-U-Test 39<br />

3.3.10.4 Wilcoxon-Test 40<br />

3.3.10.5 Kolmogorov-Smirnov-Test 40<br />

3.3.10.6 Friedman-Test 40<br />

3.3.10.7 Kruskal-Wallis-Rangvarianzanalyse 40<br />

4 Ergebnisse 41<br />

4.1 Individuen der Leoparden 44<br />

4.2 Unabhängige Sichtungen der Leoparden 48<br />

4.3 Raumverteilung der Leoparde 52<br />

4.4 Aktivitätsmuster der Leoparden 54<br />

4.4.1 Aktivitätszeiten der Leoparden 54<br />

4.4.2 Einfluss der Temperatur 59<br />

4.4.3 Beeinflussung der Leoparden durch den Mond 60<br />

4.5 Berechnete Populationsgrößen der Leoparden durch CAPTURE 61<br />

4.6 Berechnete Populationsgrößen durch PRESENCE 62<br />

4.7 Berechnung der Antreffwahrscheinlichkeit mit PRESENCE 64<br />

4.8 Einfluss <strong>des</strong> Köders auf <strong>die</strong> Antreffwahrscheinlichkeit von Leoparden 68<br />

4.9 Populationsdichte der Leoparden 72<br />

4.10 Relativer Abundanz Index (RAI) der Carnivora 73<br />

4.11 Einflussfaktoren auf <strong>die</strong> räumliche Faktoren der Carnivora 87<br />

4.11.1 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Okomitundu OST 87<br />

4.11.2 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Okomitundu WEST 95<br />

4.11.3 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Westfalenhof 98


VII<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Diskussion 103<br />

5.1 Populationsgröße der Leoparden 103<br />

5.2 Raumverteilung der Leoparden im Forschungsgebiet 106<br />

5.2.1 Streifgebiete der Leoparden 110<br />

5.3 Aktivitätsmuster der Leoparden 113<br />

5.4 Verteilung der anderen Carnivora im Forschungsgebiet 114<br />

6 Schlußbetrachtung 118<br />

7 Zusammenfassung 120<br />

8 Literaturverzeichnis 121<br />

9 Appendix 134


1 Einleitung<br />

1<br />

Einleitung<br />

Der weltweite Verlust von Biodiversität schreitet ungebremst voran (IUCN 2008). Ursache ist<br />

in erster Linie <strong>die</strong> anhaltende Übernutzung, Verschmutzung und Zerstörung von Habitaten.<br />

Dies bewirkt neben dem Klimawandel eine progressive Degradation von Ökosystemen<br />

(IUCN 2008). Dabei erstreckt sich der Rückgang von Lebensräumen über <strong>die</strong> aquatischen<br />

und terrestrischen Gebiete (Tab. 1).<br />

Terrestrische Biome Verlust (%)<br />

Tropische Regenwälder 30<br />

Temperate Wälder 48<br />

Boreale Nadelwälder 2<br />

Steppen, Strauchsavanne<br />

und mediterrane Habitate<br />

57<br />

Wüsten und Tundren 21<br />

Tab. 1: Bisherige prozentuale Zerstörung an terrestrischen Habitaten der Erde<br />

(nach TURNER et al. 2009).<br />

Einen großen Anteil an <strong>die</strong>ser Entwicklung hat <strong>die</strong> Agrarwirtschaft, welche <strong>die</strong> weltweit<br />

vorherrschende Nutzung von Landflächen darstellt (LIANG et al. 2012). Es wird davon<br />

ausgegangen, dass mittlerweile 46,5 Mio. km² Land agrarisch eingenommen wurden. Davon<br />

bilden ca. 15,5 Mio. km² Anbauflächen und 31 Mio. km² Weideland (RAMANKUTTY et al.<br />

2008). Das entspricht ungefähr 1 /3 der gesamten terrestrischen, nicht mit permanent Eis<br />

bedeckten Erdoberfläche (DEFRIES et al. 2004). Farmland ist so allein schon durch seine<br />

global immensen Ausmaße zu einem bedeutenden Lebensraum für Wildtiere geworden (VAN<br />

DEN ELZEN, KURIAKOSE 2011).<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund initiierte das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK)<br />

2010 das Projekt ‘Wildlife Research Okomitundu Namibia‘ (WRON), um ökologische<br />

Zusammenhänge auf Farmgebieten zu erfassen und Schutzmaßnahmen für <strong>die</strong> dort<br />

verbliebene Artenvielfalt entwickeln zu können (VAN DEN ELZEN, KURIAKOSE 2011).<br />

Namibia bildet hierfür ein geeignetes Stu<strong>die</strong>ngebiet, stellt <strong>die</strong> Landwirtschaft doch einen<br />

entscheidenden Wirtschaftssektor dar und beansprucht mehr als 80% der gesamten<br />

nationalen Lan<strong>des</strong>fläche (NAMIBIA HOLIDAY & TRAVEL 2012). Diese Areale beherbergen einen<br />

Großteil der nativen Wildtierarten, bei Ungulata sind es z.B. über 70%, welche durch <strong>die</strong><br />

agrarwirtschaftliche Nutzung folgenreichen Einflüssen ausgesetzt sind (MEIK et al. 2002;<br />

JOUBERT et al. 1982). Durch Fragmentation werden zum Beispiel Habitate zerstückelt oder<br />

isoliert und dadurch teilweise unbewohnbar gemacht (CROOKS et al. 2011). Überstockung<br />

und einhergehende Überweidung kann zu gravierenden Veränderungen in der Vegetation<br />

führen mit der Gefahr der Verbuschung oder Desertifikation von Savannen (COETZEE et al.<br />

2008; ELDRIDGE et al. 2011). Auch <strong>die</strong> Jagd und Verfolgung der Wildtiere, einerseits aus<br />

kommerziellen Gründen, andererseits zur Prävention vor möglichen Schadwirkungen auf den<br />

Nutztierbestand, haben schwerwiegende Auswirkungen (CROES et al. 2011; MARKER,<br />

DICKMAN 2005). Insbesondere Prädatoren bergen hier ein großes Konfliktpotential, wenn sie<br />

Vieh reißen (OLI et al. 1994; WOODROFFE, GINSBERG 1998; NOWELL, JACKSON 1996). WRON<br />

richtet daher bei seinen Forschungen den Fokus speziell auf <strong>die</strong> Ökologie der verschiedenen<br />

großen Carnivora auf den Farmen, um Pläne für eine nachhaltige Farmbewirtschaftung<br />

entwickeln zu können und letztendlich den Bestand von gefährdeten Raubtieren zu erhalten<br />

(VAN DEN ELZEN, KURIAKOSE 2011).


2<br />

Einleitung<br />

Die vorliegende Diplomarbeit mit Feldaufenthalt in Namibia auf Okomitundu und<br />

Westfalenhof von Mitte Mai bis Anfang Juli 2012 findet im Rahmen der Dissertation von<br />

Dipl.-Biol. D. KURIAKOSE über Braune Hyänen (Parahyaena brunnea) auf Farmland in<br />

Namibia angefertigt statt.<br />

1.1 Zielsetzung der Diplomarbeit<br />

Ziel der Diplomarbeit ist es, durch Analysen digitaler Kamerafallen-Daten <strong>die</strong> Bestandsdichte<br />

bzw. Abundanz und <strong>die</strong> räumliche Verteilung der häufigsten Carnivora auf den Farmen<br />

Okomitundu und Westfalenhof zu ermitteln. Betrachtet werden <strong>die</strong> Arten, <strong>die</strong> im gesamten<br />

Forschungsgebiet angetroffen werden konnten. Das Hauptaugenmerk der Untersuchungen<br />

liegt dabei auf dem afrikanischen Leopard (Panthera pardus pardus). Die einzelnen<br />

Individuen der Großkatze in dem Untersuchungsgebiet wurden hierzu identifiziert. Die<br />

Aktivitätsorte der verschiedenen Karnivorenarten sollen visualisiert und verglichen werden.<br />

So kann geklärt werden, ob der Topprädator Leopard zu anderen Beutegreifern in<br />

Konkurrenz steht. Spezifisch für den Leoparden sollen Besonderheiten der Aktivitätszeiten<br />

und Verhaltensmuster herausgearbeitet werden.<br />

Desweiteren soll <strong>die</strong> Hypothese der „rewarding habitat patches“ (MUNTIFERING et al. 2006)<br />

für den Leoparden überprüft werden. Es besteht <strong>die</strong> Vermutung, dass Gebiete mit besseren<br />

Jagdmöglichkeiten bevorzugt werden. Dafür müssen Regionen herausgefunden werden,<br />

welche häufiger beziehungsweise seltener aufgesucht werden. Die besonderen<br />

Charakteristika der unterschiedlich genutzten Regionen sollen dann miteinander verglichen<br />

werden. Die Präferenz eines Jagdgebiets lässt sich einerseits auf Farmbereiche<br />

zurückführen, in denen eine hohe Beutetierdichte zu verzeichnen ist, was für <strong>die</strong> „prey<br />

abundance-Hypothese“ (HOPCRAFT et al. 2005) sprechen würde. Andererseits besteht <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, dass unabhängig von der Beutehäufigkeit Regionen ausgewählt werden, in<br />

denen durch Besonderheiten in der Vegetations- und Gelän<strong>des</strong>truktur effektiver gejagt<br />

werden kann. Das würde alternativ auf <strong>die</strong> „landscape-Hypothese“ hinweisen (BALME et al.<br />

2006). Angaben, welche <strong>die</strong>ser beiden Hypothesen über das Jagdverhalten der Leoparden<br />

auf Farmland zutreffen, sollen ebenfalls gemacht werden. Auswertungen der<br />

Wildtierverteilungen und der Vegetationsstrukturen von Okomitundu werden dafür<br />

herangezogen.<br />

Die Ökologie von Leoparden wurde schon in mehreren Stu<strong>die</strong>n von EISENBERG und<br />

LOCKHART 1972, HAMILTON 1976, MCDOUGAL 1988, BAILEY 1993, JENNY 1996, BOTHMA et al.<br />

1997 und BALME et al. 2009 analysiert. Die Forschungen bezogen sich jedoch größtenteils<br />

auf ausgewiesene Schutzgebiete. Nur wenige Stu<strong>die</strong>n wurden auf Bereichen durchgeführt,<br />

<strong>die</strong> außerhalb solcher Flächen liegen. Dazu gehören Arbeiten von MIZUTANI 1999, MIZUTANI<br />

und JEWELL 1998, MARKER und DICKMAN 2005, FÖRSTER und FÖRSTER 2008 sowie KILLIAN<br />

2012. Dabei wird vermutet, dass lediglich 13% <strong>des</strong> weltweiten Verbreitungsgebietes der<br />

Leoparden in Schutzgebieten liegen (MARTIN, MEULENAER 1988; MACKINNON, MACKINNON<br />

1986). Schätzungen gehen davon aus, dass Leoparden 37% ihres ursprünglichen<br />

afrikanischen Verbreitungsgebietes eingebüßt haben (RAY et al. 2005). Für andere<br />

Carnivoren gelten teilweise noch dramatischere Verlustzahlen (RAY et al. 2005; MARKER,<br />

DICKMAN 2005). Diese Arbeit soll Ergebnisse über <strong>die</strong> ökologischen Anforderungen von<br />

Karnivoren liefern, <strong>die</strong> außerhalb von Schutzgebieten leben, um so einen Beitrag für deren<br />

Erhalt zu leisten (MARKER, DICKMAN 2005).


2 Das Forschungsgebiet<br />

3<br />

Forschungsgebiet<br />

Namibia liegt im Südwesten Afrikas. Die rund 824.268 km² große Republik wird allgemein in<br />

verschiedene topographische Regionen eingeteilt (PACK, PACK 2011). Entlang der Westküste<br />

am Atlantischen Ozean verläuft <strong>die</strong> bis zu 140 km breite Namib. Östlich steigt <strong>die</strong> Wüste bis<br />

zur sogenannten Randstufe steil an. Das Land geht dort in das von Norden nach Süden<br />

verlaufende Zentralplateau über. Dieses vielgestaltige Gebiet liegt zwischen 900 - 2000 m<br />

über dem Meeresspiegel und beherbergt aufgrund seiner fruchtbareren Bedingungen den<br />

Großteil der Farmwirtschaften (MCINTYRE 2012). Weiter im Osten senkt sich <strong>die</strong> Hochebene<br />

wieder leicht und mündet schließlich in das Sandbecken der Kalahari.<br />

Abb. 1: Namibia. Pfeil markiert Lage <strong>des</strong> Forschungsgebiets (modifiziert nach [IL 1])<br />

Das dünn besiedelte Namibia gilt größtenteils als ari<strong>des</strong> bis semiari<strong>des</strong> Land mit einem<br />

subtropischen Wüstenklima, das sich sowohl durch erhebliche Temperaturschwankungen als<br />

auch geringe Niederschlagsmengen auszeichnet (MCINTYRE 2012). <strong>Hier</strong>von ausgenommen<br />

ist der Caprivi, einem in eine tropisch-feuchte Zone hineinragenden nordöstlichen<br />

Gebietszipfel (BROCKHAUS 1973). Außer den größeren Grenzflüssen führen andere<br />

Flussläufe nur zu den Regenzeiten von Dezember bis April Wasser (BROCKHAUS 1973).<br />

Über das Land erstrecken sich für <strong>die</strong> jeweiligen Regionen charakteristische<br />

Vegetationstypen. Im vergleichsweise regenreichen Norden überwiegt Baumsavanne. Zur<br />

trockener werdenden Lan<strong>des</strong>mitte hin wird sie allmählich von Dornbuschsavannen abgelöst.<br />

Der Westen und Süden ist durch Sukkulenten-Steppen und Wüsten gekennzeichnet (PACK,<br />

PACK 2011). An <strong>die</strong> mitunter extremen Bedingungen in Namibia hat sich eine Vielzahl von<br />

Wildtierarten angepasst. Darunter finden sich mehrere Endemiten in verschiedenen Taxa,<br />

überwiegend bei Sauropsida und Insecta (SIMMONS et al. 1998). Viele Tiere sind durch <strong>die</strong><br />

europäische Besiedlung nach Norden verdrängt worden (BROCKHAUS 1973). Dennoch gehört<br />

Namibia zu den wenigen afrikanischen Ländern, in denen noch sechs große Karnivorenarten<br />

vorkommen (FÖRSTER, FÖRSTER 2008). Zu ihnen gehören der Löwe (Panthere leo), <strong>die</strong><br />

Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta), der afrikanische Wildhund (Lycaon pictus), der Gepard<br />

(Acinonyx jubatus), <strong>die</strong> Braune Hyäne (Parahyaena brunnea) und der Leopard (Panthera


4<br />

Forschungsgebiet<br />

pardus). Um <strong>die</strong>se Natur und <strong>die</strong> zum Teil stark vor dem Aussterben bedrohten Arten zu<br />

schützen, sind ca. 16,7% <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> als staatliche Schutzgebiete ausgewiesen (NAMIBIA<br />

HOLIDAY & TRAVEL 2012). Die Forschungen wurden im stark landwirtschaftlich dominierten<br />

Umland der kleinen Siedlung Otjimbingwe in Zentralnamibia durchgeführt. Das 32.000 ha<br />

große Untersuchungsgebiet (Appendix) liegt rund 90 km nordwestlich der Hauptstadt<br />

Windhoek entfernt in dem Grenzgebiet der benachbarten Regionen Erongo und<br />

Otjozondjupa (Markierung in Abb. 1). Es umfasst <strong>die</strong> Flächen der Farmen Okomitundu und<br />

Westfalenhof, an <strong>die</strong> insgesamt 11 private und kommunale Farmbetriebe angrenzen.<br />

2.1 Okomitundu<br />

Basis der Forschungsarbeiten mit Stützpunkt von WRON ist <strong>die</strong> im äußersten Osten von<br />

Erongo liegende Jagd- und Gästefarm Okomitundu (22°09‘S, 16°17‘O) (Abb. 3 ). Sie<br />

befindet sich ca. 1.200 m über dem Meeresspiegel auf dem zentralen Hochplateau.<br />

Ursprünglich als Rinderfarm zu Beginn <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts gegründet, hat sich der<br />

Schwerpunkt <strong>des</strong> Betriebs auf den Tourismus verschoben. Das 18.000 ha große<br />

Farmgelände wurde hierzu in einen 8.000 ha großen östlichen und 10.000 ha großen<br />

westlichen Bereich unterteilt. Im Westteil werden zu touristischen Zwecken verschiedene<br />

autochthone und allochthone afrikanische Wildtierarten gehalten (Tab. 3). Ein spezieller<br />

Wildtierzaun soll eine natürliche Migration der Tiere verhindern (Abb. 2). Die Umgrenzung<br />

zeichnet sich einerseits durch eine hohe Standfestigkeit aus, <strong>die</strong> durch eine große Anzahl<br />

von dicken, dicht gespannten Drähten und eingeflochtenen Stöcken sowie tief in den Boden<br />

eingelassenen, 1,5 m voneinander entfernten Pfählen aus Eisen und Holz erreicht wird. Zum<br />

anderen besitzt der Zaun eine überdurchschnittlich große Höhe von 2,50 m, das ein<br />

Überwinden weiter erschweren soll.<br />

Abb. 2: Ein Wildtierzaun teilt <strong>die</strong> Farm Okomitundu in ein Ost- und Westgebiet ein. Der Abstand<br />

zwischen den bis auf Bodenniveau reichenden Drähten beträgt 8 – 24 cm.<br />

Letztendlich werden durch <strong>die</strong>se Konstruktion nur größere Ungulata in ihrer<br />

Bewegungsfreiheit behindert. Andere Taxa werden in der Regel nicht eingeschränkt.


5<br />

Forschungsgebiet<br />

Beweglichere und kleinere Arten können durch Klettern, Graben oder Durchzwängen <strong>die</strong><br />

Barriere problemlos passieren. Durch Abnutzung kommt es jedoch hin und wieder zur<br />

teilweisen Zerstörung der Einzäunung. So können breitere Durchgangsstellen <strong>entstehen</strong>,<br />

durch <strong>die</strong> alle Tierarten laufen können.<br />

Eine ebenfalls mit Wildtierzaun gesonderte Region liegt zudem im äußersten Westen<br />

innerhalb <strong>des</strong> Wildtiergeheges. Sie <strong>die</strong>nt als Eingewöhnungsbereich für neu erworbene<br />

Wildtiere, <strong>die</strong> ausgesetzt werden sollen. An seiner nördlichen Grenze musste mit dem<br />

Spezialzaun eine besonders gebirgige Region ausgelassen werden (Abb. 3).<br />

Der Ostteil der Farm ist dagegen nur mit einem normalen ca. 1,40 m hohen Viehzaun<br />

eingegrenzt. Wildtiere werden durch ihn in ihren Bewegungen nicht beeinflusst.<br />

Über das gesamte Farmareal sind Tiertränken verteilt. Diese künstlich angelegten Stellen<br />

werden durch Motoren mit Grundwasser bzw. durch eine staatliche Wasserpipeline, <strong>die</strong> von<br />

Okahandja westwärts verläuft, ständig gefüllt.<br />

Zwischen den beiden Teilgebieten der Farm verläuft <strong>die</strong> von Wilhelmstal nach Otjimbingwe<br />

führende Kreisstraße D1967. An <strong>die</strong>ser Schotterstraße liegt im nördlichen Zentrum von<br />

Okomitundu das Farmhauptgebäude mit mehreren Apartments. Das Gelände ist durch<br />

Mauern und Wildtierzäune abgesichert. Direkt in Hausnähe wird in kleineren Gehegen eine<br />

geringe Anzahl von verschiedenen Nutztieren gehalten, darunter Pferde, Ziegen und Rinder.<br />

Ungefähr 1,6 km südlich vom Farmhaus entfernt wurde eine Müllgrube angelegt. Dort wird<br />

der gesamte Abfall der Farm entsorgt. Dazu gehören sowohl Hausabfälle und Bauschutt als<br />

auch durch Jagd anfallende Kadaver. Pfade führen über das gesamte Farmgebiet, sodass<br />

jeder Bereich erreicht werden kann.<br />

Abb. 3 : Farmgelände Okomitundu<br />

2.2 Westfalenhof<br />

Südöstlich an Okomitundu grenzt <strong>die</strong> Ende <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts gegründete Rinderfarm<br />

Westfalenhof (22°15’S, 16°25’O) (Abb.5 ). Sie liegt im oberen Swakoptal 1.040 m über dem


6<br />

Forschungsgebiet<br />

Meeresspiegel im äußersten Westen der Region Otjozondjupa. Der Betrieb hält 250 Rinder<br />

auf einer Gesamtfläche von 14.000 ha. Das Vieh ist freilaufend über <strong>die</strong> gesamte Farm in<br />

verschiedenen Kampen verteilt. Die Viehzäune haben dabei <strong>die</strong> übliche Höhe von 1,40 m.<br />

Der Viehbestand von Westfalenhof setzt sich speziell aus Brahmanen zusammen (Abb. 4).<br />

Diese Rasse ist ein äußerst anpassungsfähiger Vertreter <strong>des</strong> indischen Zebu (Bos<br />

primigenius indicus) (GILLESPIE, FLANDERS 2009). So besitzen sie eine hohe Hitzetoleranz<br />

durch gut ausgebildete Schweißdrüsen. Ihre dunkle Hautpigmentierung und kurzes, dickes<br />

Fell ermöglichen ihnen zudem intensive Sonnenstrahlung zu erdulden. Talgdrüsen sondern<br />

ein besonderes öliges Sekret ab, das sie größtenteils resistent gegen Parasiten macht<br />

(BRIGGS, BRIGGS 1980).<br />

Abb. 4: Brahmanen zeichnen sich durch eine große Robustheit aus. Bullen erreichen<br />

ein Gewicht von bis zu 1.100 kg, Kühe durchschnittlich 500-700 kg.<br />

Brahmanen eignen sich durch <strong>die</strong>se Eigenschaften sowie durch ihre geringen<br />

Nahrungsansprüche besonders für <strong>die</strong> klimatischen Verhältnisse in Namibia.<br />

Kälber sind auf Westfalenhof zur Sicherheitsvorkehrung vor größeren Prädatoren in Ställen<br />

am Haus untergebracht. Weiter entfernt grasende Kälber werden dagegen nachts in<br />

angefertigte Gehege gesperrt, deren Zäune mit Dornbuschzweigen verstärkt werden. Als<br />

nützlich erweist sich dabei der sehr ausgeprägte Beschützerinstinkt der Brahmanen-<br />

Mutterkühe. Künstliche Wasserstellen sind über das ganze Gelände verteilt und werden<br />

ebenfalls durch <strong>die</strong> Pipeline oder Grundwasserpumpen stets aufgefüllt.<br />

Die Hauptgebäude liegen im Süden der Farm an der Kreisstraße D1958. Die Straße verläuft<br />

40 km nördlich in Richtung Wilhelmstal und durchquert dabei kurz den Osten von<br />

Okomitundu. Zum Nebenerwerb <strong>die</strong>nt Westfalenhof auch als Jagd- und Gästebetrieb. Die<br />

Touristen werden dazu in Zimmern neben dem Farmhaus einquartiert. Der anfallende Müll<br />

der Farmwirtschaft wird in Okahandja entsorgt. Brennbarer Abfall wird dagegen direkt am<br />

Haus beseitigt. Lediglich Schlachtabfälle werden in ca. 3 km Entfernung im Feld auf einen<br />

speziell angelegten Kadaverplatz weggeworfen. Angelegte Wege, <strong>die</strong> regelmäßig in Stand<br />

gehalten werden müssen, vernetzen <strong>die</strong> weitläufigen Farmbereiche miteinander.


Abb. 5: Farmgebiet Westfalenhof<br />

2.3 Trophäenjagd<br />

7<br />

Forschungsgebiet<br />

1968 wurde in Namibia <strong>die</strong> wirtschaftliche Nutzung der Wildtiere den Landeigentümern<br />

übertragen. Seitdem hat sich <strong>die</strong> Trophäenjagd zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor<br />

entwickelt. Die Umsatzmöglichkeiten der Farmer sind durch bezahlte Jagden um ein<br />

Vielfaches höher als mit konventioneller Viehzucht (PACK, PACK 2011). Die Preise für<br />

Trophäen variieren dabei und sind von Art zu Art verschieden. Sie reichen beispielsweise<br />

von 38,00 € für einen Schabrackenschakal (Canis mesomelas) bis zu 4.500 € für einen<br />

Leoparden (Panthera pardus) (OFFIZIELLE PREISLISTEN mdl. 2012). Im Jahr 2000 betrugen <strong>die</strong><br />

Gesamteinnahmen durch <strong>die</strong> Trophäenjagd 80 Mio. N$, umgerechnet ca. 7,1 Mio. €.<br />

Generell wird in Namibia nur auf privaten Farmen oder kommunalen Gebieten gejagt. 20%<br />

der kommerziellen Farmen sind eingetragene Jagdfarmen (PACK, PACK 2011). <strong>Hier</strong>zu<br />

gehören auch Okomitundu und Westfalenhof. Unter professioneller Aufsicht dürfen nur<br />

Wildtiere geschossen werden, <strong>die</strong> bestimmte vorgeschriebene Anforderungen erfüllen<br />

müssen (NAMIBIA PROFESSIONAL HUNTING ASSOCIATION [IL 2]). Die Kontrollen und<br />

Einschränkungen werden von der ‘Convention on International Trade in Endangered Species<br />

of Wild Fauna and Flora‘ (CITES [IL 3]) geregelt. Die Jagdzeit dauert im Jahr 10 Monate, von<br />

Februar bis November.<br />

2.4 Wilderei<br />

Die illegale Wilderei nimmt in Namibia immer kritischere Ausmaße an (ALLGEMEINE ZEITUNG,<br />

24.05.2012). Das Umweltministerium verzeichnet drastische Abnahmen der Wildtierbestände<br />

in mehreren Regionen, darunter auch Erongo. Wilderer-Syndikate dringen auf Grundstücke<br />

ein und erbeuten sämtliches Wild, um es überwiegend auf dem Fleischmarkt zu veräußern.<br />

Auch das Forschungsgebiet sowie das gesamte angrenzende Umland sind stark von


8<br />

Forschungsgebiet<br />

Wilderei betroffen (Abb. 6). Farmen, wie Westfalenhof, versuchen <strong>die</strong>ser Problematik mit<br />

bewaffneten Patrouillen entgegenzutreten.<br />

Abb. 6: Ein durch Wilderer-Drahtschlinge verletztes Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae).<br />

2.5 Klima<br />

Das Forschungsgebiet liegt innerhalb <strong>des</strong> subtropischen Trockengürtels und besitzt ein<br />

semiari<strong>des</strong> Kontinentalklima (BROCKHAUS 1973). Von Mai bis Oktober herrscht eine<br />

lan<strong>des</strong>typisch längere Trockenperiode. Sie ist gekennzeichnet durch kühlere, wolkenlose<br />

und regenfreie Tage (MCINTYRE 2012). Die Temperaturen reichen durchschnittlich tagsüber<br />

von 25°C zu nächtlichen 10°C. Bisweilen fallen sie unter den Gefrierpunkt. Ab November<br />

beginnt <strong>die</strong> bis in den April anhaltende wärmere Regenzeit. Die Maximaltemperaturen<br />

können durchschnittlich auf 30°C steigen, <strong>die</strong> Minimaltemperaturen liegen im Durchschnitt<br />

bei 16°C (Abb.7a). Regenfälle ereignen sich hauptsächlich in den Monaten Januar, Februar<br />

und März mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 74 mm (Abb. 7b).<br />

Abb. 7: a) Durchschnittliche Jahrestemperaturen für Otjimbingwe, Namibia.<br />

b) Monatliche Niederschlagsmenge im Schnitt für Otjimbingwe, inklusive Angabe<br />

durchschnittlicher Regentage pro Monat<br />

(Angaben modifiziert nach [IL 4] )


2.6 Vegetation<br />

9<br />

Forschungsgebiet<br />

Die Landschaft <strong>des</strong> Untersuchungsgebiets weist vielfältige Lebensräume auf, <strong>die</strong> durch das<br />

semiaride Klima geprägt sind. Die Farmen Okomitundu und Westfalenhof liegen in der<br />

Savannenzone. Weite Teile werden darin von offener Dornbuschsavanne mit ausgedehnten<br />

Grasflächen dominiert (Abb. 8, 10). In mehreren Regionen wird <strong>die</strong>se Vegetationsform von<br />

Baum- und Strauchsavanne mit charakteristisch niedrig und vereinzelt wachsenden<br />

Baumarten abgelöst. Dichte Buschsavanne sowie lichte und andererseits geschlossene<br />

Waldgebiete sind ebenfalls über das Gebiet verteilt (FÖRSTER, FÖRSTER 2008) (Abb. 9).<br />

Natürliche Wasserstellen und -läufe von Bestand sind nicht vorhanden. Zahlreiche<br />

ausgetrocknete Riviere (afrikaans: Fluss) mit sandigen Flussbetten durchqueren das<br />

Gelände (Abb. 11). Sie führen nur zur Regenzeit für kurze Zeit periodisch Wasser. An den<br />

Trockenläufen grenzen oft verschieden große Galeriewälder. Darüber hinaus ist das Terrain<br />

zerfurcht von massiven Bergzügen und Felsen mit montaner Vegetation. Die höchsten<br />

Erhebungen sind mit 1.648 m über dem Meeresspiegel <strong>die</strong> Kuduspitze im Norden von<br />

Okomitundu, gefolgt vom Lievenberg im Westen Westfalenhofs mit 1.496 m über<br />

Meereshöhe. Beide Kuppen überragen <strong>die</strong> Umgebung um ca. 400 m. Während der<br />

Trockenperiode gefährden <strong>die</strong> Landschaft Buschfeuer, <strong>die</strong> sich durch heiße Temperaturen<br />

und starke Winde über große Flächen verbreiten können.<br />

Zu den anzutreffenden Xerophyten gehören neben den unterschiedlichen Gräsern häufig<br />

Boscia albitrunca, Croton cratissimus, Combretum apiculatum, Barleria lancifolia, Hibiscus<br />

micranthus, Catophractes alexandri und verschiedene Akazienarten (Fabaceae), darunter<br />

Acacia erioloba, A. melifera, A. erubenscens und A. reficiens.<br />

Abb. 8: Blick von Kuduspitze auf Forschungs- Abb. 9: Dichte Dornbuschsavanne<br />

gebiet mit Buschsavanne<br />

Abb. 10: Offene Grasebene Abb. 11: Rivier mit angrenzendem Galeriewald


10<br />

Forschungsgebiet<br />

Speziell für Okomitundu wurde eine Vegetationskarte angefertigt, <strong>die</strong> detailliert <strong>die</strong> Lage der<br />

verschiedenen Vegetationstypen auf dem Farmgelände anzeigt (PADBERG et al. 2006, Abb.<br />

12).<br />

Abb. 12: Vegetationskarte von Okomitundu (modifiziert nach PADBERG et al. 2006)<br />

2.7 Raubtierfauna<br />

Im Forschungsgebiet wurden 17 Arten von Carnivora nachgewiesen (FÖRSTER, FÖRSTER<br />

2008), <strong>die</strong> sechs verschiedenen Taxa angehören (WESTHEIDE, RIEGER 2010) (Tab. 2)<br />

Name Deutsche Bezeichnung Taxon<br />

Acinonyx jubatus Gepard<br />

Caracal caracal Karakal<br />

Felis s. lybica Afrikanische Wildkatze<br />

Panthera leo* Löwe<br />

Panthera pardus Leopard<br />

Cynictis penicillata Fuchsmanguste<br />

Galerella sanguinea Rotes Schlankichneumon<br />

Mungos mungo Zebramanguste<br />

Suricata suricatta Erdmännchen<br />

Parahyaena brunnea Braune Hyäne<br />

Proteles cristata Erdwolf<br />

Felidae<br />

Herpestidae<br />

Hyaenidae<br />

Genetta genetta Kleinfleckgenette Viverridae<br />

Canis mesomelas Schabrackenschakal<br />

Otocyon megalotis Löffelhund<br />

Vulpes chama Kapfuchs<br />

Ictonyx striatus Zorilla<br />

Mellivora capensis Honigdachs<br />

Tab. 2: Raubtierarten im Forschungsgebiet.<br />

Canidae<br />

Mustelidae<br />

(*Anmerkung: Panthera leo wurde in Namibia weitestgehend ausgerottet und kommt freilebend nur<br />

noch in Nationalparks vor (MARKER, DICKMAN 2005). Farmer berichteten aber von Löwen, <strong>die</strong> aus<br />

Wildtierparks ausbrechen und über das Forschungsgebiet streifen)


11<br />

Forschungsgebiet<br />

Von <strong>die</strong>sen Raubtieren konnten während den Versuchsreihen außer Panthera leo und<br />

Suricata suricatta alle Spezies dokumentiert werden.<br />

Für <strong>die</strong> Untersuchungen der häufigsten Carnivora im Forschungsgebiet, wurden neben dem<br />

Leopard <strong>die</strong>jenigen Arten ausgewählt, <strong>die</strong> sowohl im Osten als auch im Westen von<br />

Okomitundu und auf Westfalenhof vorzufinden waren (Appendix). Zu ihnen gehören sieben<br />

Prädatoren-Arten, <strong>die</strong> im Folgenden kurz vorgestellt werden sollen.<br />

2.7.1 Leopard (Panthera pardus, LINNAEUS 1758)<br />

Der afrikanische Leopard (Panthera pardus pardus) besitzt ein charakteristisch geflecktes<br />

Körperfell (Abb. 23). Die unterschiedlich großen Flecken in Form von schwarzen Rosetten<br />

und Punkten sind individuell (PETZSCH 1968). Die Grundfärbung <strong>des</strong> Fells variiert je nach<br />

Lebensraum (POCOCK 1932). In Savannen lebende Leoparden sind meist ocker bis<br />

lohfarben gefärbt. In Wüsten sind sie durch ein helleres, gelbgraues bis cremefarbenes Fell<br />

adaptiert. In hohen Gebirgen und Regenwäldern besitzen sie eine dunkle Goldtönung, wobei<br />

<strong>die</strong> montanen Leoparden im Vergleich zu den tropischen Bewohnern dunkelfarbener sind. In<br />

den Feuchtwäldern lassen sich dagegen häufiger Leoparden antreffen, <strong>die</strong> durch<br />

Melanismus komplett schwarz gefärbt sind und allgemein als schwarze Panther bezeichnet<br />

werden (KINGDON 1977). Der Panther-Melanismus ist ein monogenes Merkmal und wird<br />

autosomal rezessiv vererbt (ROBINSON 1970).<br />

a) b)<br />

Abb. 13:<br />

a) Das an sich auffällige Fellmuster <strong>des</strong> Leoparden verschmilzt durch abwechselnde Licht-<br />

und Schattenverhältnisse und verschiedene Farbnuancen in der Vegetation mit der<br />

Umgebung, was als ‘pattern blending‘ bezeichnet wird (CARO 2005).<br />

b) Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Leoparden in Namibia (© IUCN).<br />

Neben ausgeprägten regionalen Farbvariationen unterscheiden sich Leoparden in den<br />

verschiedenen Gebieten auch stark hinsichtlich der Körpergröße (NOWELL, JACKSON 1996).<br />

In Wäldern ten<strong>die</strong>ren sie dazu, größer zu werden als in offenen Geländen (SUNQUIST,<br />

SUNQUIST 2002). Zudem verfügen sie über einen deutlichen Sexualdimorphismus. Katzen<br />

sind im Vergleich zu Katern zierlicher gebaut. Weibchen besitzen einen kleineren Kopf und<br />

einen schmächtigeren Nackenbereich. Sie erreichen eine durchschnittliche Körpergröße von<br />

ca. 1,21 m, <strong>die</strong> Schulterhöhe liegt bei ca. 69 cm (BAILEY 1993). Die durchschnittliche<br />

Körpergröße bei Männchen liegt bei ca. 1,41 m, <strong>die</strong> Schulterhöhe bei ca. 77 cm. Der<br />

Schwanz von Leoparden kann bis zu 91,4 cm lang werden (BOESCH 1991). Der bisher<br />

größte von Schnauze zu Schwanzspitze gemessene Leopard bezifferte sich auf 2,92 m


12<br />

Forschungsgebiet<br />

(BEST, BEST 1977). Männchen wiegen mit durchschnittlich ca. 63 kg deutlich mehr als<br />

Weibchen mit ca. 37 kg (BAILEY 1993). Der Leopard ist <strong>die</strong> am weitesten verbreitete<br />

Großkatze der Welt, und besiedelt in Afrika eine Vielzahl an unterschiedlichen Habitaten<br />

(NOWELL, JACKSON 1996). Dazu gehören bevorzugt Regen- und Trockenwälder, Savannen<br />

und auch Felsregionen (RAY et al. 2005) bzw. Hochgebirge, wie der weit über 5.000 m hohe<br />

Kilimanjaro (TILMAN 1937). In Namibia kommt er außer in der Küstenregion der Namib im<br />

ganzen Land vor (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Leoparden leben überwiegend solitär (BAILEY<br />

1993), doch kann es auch außerhalb der Paarungszeit zu kurzzeitigen Verbünden zwischen<br />

Männchen und Weibchen kommen (BAILEY 1993). Leoparden sind nachtaktiv (HAMILTON<br />

1976; BOTHMA, LE RICHE 1984), den Tag verbringen sie überwiegend an ihren Ruheplätzen<br />

in Büschen, auf Bäumen oder an Schattenplätzen (BAILEY 1993). Die Territorien, werden<br />

gegenüber gleichgeschlechtlichen Individuen verteidigt. Streifgebiete sind von Katern und<br />

Katzen unterschiedlich groß und reichen bei Männchen von ca. 17 bis 1370 km², bei<br />

Weibchen von 15 bis 290 km² (BERTRAM 1982; BOTHMA et al. 1997). Die Streifgebiete<br />

können sich sowohl intra- als auch intersexuell überlappen (SCHALLER 1972; BAILEY 1993).<br />

Mehrere weibliche Gebiete können innerhalb eines männlichen Streifgebiets liegen (BAILEY<br />

1993). Auf Beutesuche können sie am Tag bis zu 29 km zurücklegen (BOTHMA, LE RICHE<br />

1990). Der Leopard ist ein bevorzugter Lauerjäger und pirscht sich leise in geduckter<br />

Position an seine Beute heran, <strong>die</strong> er oft mit einem Überraschungssprungangriff überwältigt<br />

(BAILEY 1993; SKINNER, CHIMIMBA 2005). Um Beute zu orten verwendet er bevorzugt seinen<br />

visuellen Sinn, der durch gutes räumliches Sehen und durch ein Tapetum lucidum<br />

gekennzeichnet ist, welches ihm ausgezeichnete Nachtsicht ermöglicht (HAGEN et al. 1995;<br />

WESTHEIDE, RIEGER 2010). Die auditive Wahrnehmung wird ebenfalls bei der Jagd<br />

eingesetzt (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Leoparden sind relativ erfolgreiche Jäger und sind<br />

durchschnittlich alle 2,7 Jagden erfolgreich (STANDER 1997a). Die Beutetiere können<br />

erheblich größer sein als der Leopard selbst (NOWELL, JACKSON 1996). Generell besteht sein<br />

Beutespektrum aus kleinen bis mittelgroßen Tieren von 5 – 80 kg (SEIDENSTICKER 1991;<br />

SUNQUIST, SUNQUIST 2002), unterliegt je nach Nahrungsangebot aber großen<br />

Abweichungen. Als opportunistischer Generalist ernährt er sich auch von Aas, Coleoptera,<br />

Aves, Rodentia und von bis zu 900 kg schweren Elanden (Taurotragus oryx) (FEY 1964;<br />

KINGDON 1977; RAY et al. 2005; NOWELL, JACKSON 1996). Insgesamt wurden 92<br />

verschiedene Arten festgestellt, <strong>die</strong> er als Nahrung nutzt, davon bevorzugt „Artiodactyla“<br />

(BAILEY 1993). Einige Leoparden spezialisieren sich hinsichtlich der Beutewahl auf<br />

bestimmte Arten (FEY 1964). Canidae, insbesondere Haushunde (Canis lupus familiaris),<br />

gehören zu den bevorzugten Beutetieren (ESTES 1967). Männliche Leoparden töten<br />

durchschnittlich jeden dritten Tag, Weibchen mit Jungtieren erbeuten durchschnittlich alle 1,5<br />

Tage Nahrung (BOTHMA, LE RICHE 1984), in Namibia gehen Leoparden alle 4 bis 6 Tage auf<br />

Jagd (STANDER 1997a). Die Beute wird je nach Vorkommen von Fressfeinden entweder in<br />

Bäumen versteckt, oder sie wird weniger geschützt z.B. in Büschen verfrachtet (EISENBERG,<br />

LOCKHART 1972; SKINNER, CHIMIMBA 2005; BOTHMA, LE RICHE 1986). Paarungen finden zu<br />

keinem bestimmten Jahreszeitpunkt statt (LE ROUX, SKINNER 1989). Die Wurfgröße reicht<br />

von 1 – 4 Jungtieren, dabei sind durchschnittlich zwei am häufigsten (BAILEY 1993). Nach 65<br />

Tagen fressen <strong>die</strong> Jungtiere erstmals Fleisch (BAILEY 1993), mit ca. einem Jahr werden sie<br />

unabhängig (BAILEY 1993; EISENBERG, LOCKHART 1972). Leoparden werden gelegentlich von<br />

anderen großen Karnivoren oder von Prädatoren in Rudeln getötet. Das geschieht jedoch<br />

relativ selten aufgrund ihrer verborgenen Lebensweise und ihrer Fähigkeit, Nahrungs- und<br />

Habitatsnischen zu nutzen, <strong>die</strong> anderen verborgen sind (STANDER 1997b). Leoparden<br />

geraten in Konflikt mit Farmern, wenn sie Vieh reißen. Dies ist oft auf eine niedrige<br />

Beutetierdichte oder unzureichenden Schutz der Nutztiere zurückzuführen (PATTERSON et al.


13<br />

Forschungsgebiet<br />

2004; RAY et al. 2005). Im Norden Namibias sind Leoparden für große Verluste von<br />

Haushunden, Hühnern und Rindern verantwortlich (STANDER 1997a). Auch zu tödlichen<br />

Angriffen auf Menschen kommt es hin und wieder (GAMES, SEVERRE 2002; THE TIMES OF<br />

INDIA, 17. Juli 2012). Dafür wird der Leopard intensiv verfolgt trotz offiziellem Schutzstatus in<br />

den meisten afrikanischen Ländern (RAY et al. 2005). Auch Wilderei und unkontrollierte<br />

Trophäenjagd haben einen Einfluss auf den Bestand <strong>des</strong> Leoparden (RAY et al. 2005). Hinzu<br />

kommt <strong>die</strong> anthropogen verursachte Zerstörung von Habitaten, das insgesamt zu einem<br />

deutlichen Absinken der Leoparden-Dichte hauptsächlich in Westafrika geführt hat (MARTIN,<br />

DE MEULENAER 1988). IUCN listet den Leoparden als gering gefährdete Art (Near<br />

Threatened). CITES führt ihn im Anhang I.<br />

2.7.2 Braune Hyäne (Parahyaena brunnea, THUNBERG 1820)<br />

Die Braune Hyäne, früher als Hyaena brunnea klassifiziert, doch jüngste<br />

molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass sie einer eigenen Gattung angehören<br />

muss (WILSON et al. 2009), zeichnet sich durch einen massigen Kopf mit kräftigen Kiefern<br />

und unterschiedlich lange Extremitäten aus. Die Vorderläufe sind dabei länger als <strong>die</strong><br />

Hinterbeine. Sie erreichen eine Schulterhöhe von ca. 80 cm, ihr Körperhinterteil eine Höhe<br />

von 74 cm, wodurch ihr Körper nach hinten hin schräg abfällt (Abb. 14). Weibchen besitzen<br />

nur geringfügig kürzere Schulterhöhen, wiegen aber mit durchschnittlich 42 kg weniger als<br />

Männchen mit durchschnittlich 47 kg Körpergewicht (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Die<br />

Gesamtkörperlänge beträgt im Schnitt bei Männchen 146 cm, bei Weibchen 139 cm (MILLS<br />

1990). Der dunkle, buschige Schwanz entspricht dabei einer Länge von ca. 18 – 25 cm. Das<br />

Körperfell der Braunen Hyänen ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. An der Halsregion<br />

besitzen sie eine hellbraune Mähne. Die Beine besitzen ein individuelles Querstreifen-Muster<br />

aus hellbraunen und schwarzen Haaren (WIESEL 1998). Das Verbreitungsgebiet der Braunen<br />

Hyäne beschränkt sich auf <strong>die</strong> aride Zone <strong>des</strong> südlichen Afrikas. Mit Ausnahme der<br />

äußersten nördlichen Grenzregion und <strong>des</strong> östlichen Caprivi kommt sie in ganz Namibia vor.<br />

Ihr Verbreitungszentrum liegt allgemein in der Namib und in der Kalahari (RAY et al. 2005).<br />

Sie bevorzugen aride bis semiaride Habitate wie Wüsten, Halbwüsten, Savannen und offene<br />

Waldflächen, <strong>die</strong> ihnen tagsüber Schutzmöglichkeiten in Form von z.B. Büschen oder Höhlen<br />

gewähren (RAY et al. 2005; MILLS 1977).<br />

a) b)<br />

Abb. 14:<br />

a) Braune Hyänen nutzen für ihren Wasserbedarf u.a. speziell Tsamma-Melonen (Citrullus<br />

lanatus) (MILLS 1990).<br />

b) Verbreitungsgebiet der Braunen Hyäne in Namibia (© IUCN).


14<br />

Forschungsgebiet<br />

Braune Hyänen sind überwiegend nachtaktiv, nutzen aber auch <strong>die</strong> Dämmerung und frühe<br />

Morgenstunden (MILLS 1977). Sie sind sozial und leben in kleinen Gruppen, sogenannten<br />

Klans, aus bis zu 14 Individuen (MILLS 1990). Innerhalb der Gemeinschaft herrscht eine<br />

festgelegte <strong>Hier</strong>archie, bei der es jeweils ein α-Männchen und ein α-Weibchen gibt. Zumeist<br />

zeugen <strong>die</strong> α-Individuen Nachwuchs, eine spezielle Paarungszeit ist nicht bekannt (SKINNER,<br />

CHIMIMBA 2005). Die Wurfgröße beträgt 1 – 5 Jungtiere um <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Weibchen eines<br />

Klans gemeinsam kümmern (OWENS, OWENS 1996). Mit 15 Monaten sind Jungtiere<br />

unabhängig (MILLS 1990), juvenile Männchen verlassen den Klan mit 36 – 40 Monaten<br />

(OWENS, OWENS 1984). Die Gruppen können ein Territorium von 420 km² Größe besetzen<br />

(SKINNER et al. 1995), das sie gegenüber anderen Gruppenmitgliedern markieren und durch<br />

ritualisierte Kämpfe verteidigen (MILLS et al. 1980; OWENS, OWENS 1978). Braune Hyänen<br />

gehen einzeln auf Nahrungssuche, dabei variiert <strong>die</strong> Größe ihrer Streifgebiete, <strong>die</strong> sich<br />

jeweils überlappen können, von 13,5 bis 23,6 km² (SKINNER, VAN AARDE 1987). Sie können<br />

innerhalb einer Tageshälfte bis zu 30 km wandern. Ihr ausgezeichneter Geruchssinn<br />

ermöglicht es ihnen, Nahrung aus bis zu 1,8 km zu wittern (MILLS 1978). Braune Hyänen<br />

sind überwiegend Aasfresser, bevorzugen dabei frische Kadaver von Ungulata, und jagen<br />

selten selbst (MILLS 1990). Sie verwenden als Nahrungsquelle häufig Risse von Raubkatzen<br />

(MILLS 1997). Als Nahrung präferieren sie neben Aas auch Insecta, Vögel, Früchte und<br />

kleinere Mammalia, wie z.B. Springhasen (Pedetes capensis). An Fressstellen können<br />

mehrere Individuen aufeinandertreffen (MILLS 1990). Sie verzehren dort bis zu 8 kg Fleisch<br />

und verstecken Nahrungsreste als Reserve (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Es kann zu heftigen<br />

Konflikten zwischen Braunen Hyänen und anderen Aasfressern wie dem<br />

Schabrackenschakal (Canis mesomelas) oder Geiern (Aegypiinae) kommen, bei denen eine<br />

Partie von der Nahrungsquelle ausgeschlossen wird (MILLS 1977). Die Braune Hyäne ist<br />

häufig <strong>die</strong> dominante Art gegenüber Schakalen, Geparden (Acinonyx jubatus), Karakalen<br />

(Caracal caracal) und gelegentlich auch bei Leoparden (Panthera pardus) (MILLS 1990).<br />

Löwen (Panthera leo) und Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) sowie Afrikanische Wildhunde<br />

(Lycaon pictus) werden von Braunen Hyänen dagegen explizit gemieden, da sie gelegentlich<br />

von ihnen angegriffen und getötet werden können (MILLS 1990). Leoparden töten selten<br />

Braune Hyänen (MILLS 1990). Außerhalb von Schutzgebieten kommen Braune Hyänen auf<br />

Farmland vor. Dort werden sie von Farmern verfolgt, <strong>die</strong> sie für Verluste von Nutzvieh<br />

verantwortlich machen (RAY et al. 2005). Tatsächlich kommt es nur selten und vereinzelt vor,<br />

dass Braune Hyänen sich an Vieh wie z.B. Schafen, Ziegen, Kälbern oder an Haustieren<br />

vergreifen (RAY et al. 2005). Der Bestand ist laut IUCN gering gefährdet (Near Threatened).<br />

Er ist durch Trophäenjagd bisher gering betroffen (MILLS, HOFER 1998). Vielmehr wird <strong>die</strong><br />

Braune Hyäne indirekt von dem Rückgang der Populationsdichten anderer großer<br />

Karnivoren bedroht, von deren Beutetieren sie in Form von Aas abhängig ist (MILLS 1997;<br />

MILLS, HOFER 1998).<br />

2.7.3 Schabrackenschakal (Canis mesomelas, VON SCHREBER 1775)<br />

Schabrackenschakale sind durch einen Sexualdimorphismus gekennzeichnet. Die<br />

Körpergröße der Männchen beträgt 69 – 90 cm, bei Weibchen 65 – 85 cm. Beide<br />

Geschlechter besitzen einen buschigen dunklen Schwanz der ca. 26 – 39 cm lang sein kann.<br />

Das Gewicht reicht bei Männchen von ca. 6 – 12 kg, Weibchen wiegen dagegen nur 6 – 10<br />

kg (STUART 1981). Über ihren gesamten Rücken spannt sich ein breites schwarz-gräuliches<br />

Farbband (Abb. 15). Die Extremitäten und der laterale Körper sind durch rötlichsandbraunes<br />

Fell abgegrenzt, ventral sind sie weiß gefärbt. Weibchen zeichnen allgemein


15<br />

Forschungsgebiet<br />

blassere Farben aus (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Das Verbreitungsgebiet <strong>des</strong><br />

Schabrackenschakals begrenzt sich auf das östliche und südliche Afrika. In Namibia sind sie<br />

außer in einem kleinen Teilstück im nordöstlichen Caprivi über das ganze Land verteilt,<br />

inklusive der Namib. Sie besiedeln nahezu jeden Habitattyp, von Küsten- und bis zu 3.000 m<br />

hoch gelegenen Bergregionen (ROWE-ROWE 1992) über Wälder, Savannen und auch<br />

Farmland (RAY et al 2005). Allgemein bevorzugen sie offene Vegetation (SKINNER, CHIMIMBA<br />

2005).<br />

a) b)<br />

Abb. 15:<br />

a) Die lautstarken Kommunikationsrufe der Schabrackenschakale, <strong>die</strong> bisweilen mitunter wie<br />

gackern<strong>des</strong> Gelächter klingen, reichen über große Distanzen.<br />

b) Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Schabrackenschakals in Namibia (© IUCN)<br />

Schabrackenschakale sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und verstecken sich zum<br />

Ausruhen in Erdhöhlen oder in Felsen (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Auf Futtersuche gehen sie<br />

überwiegend einzeln, seltener zu mehreren Individuen (ROWE-ROWE 1984). An Fressstellen<br />

können sich größere Gruppen bilden, sie können aber auch andere Individuen oder kleinere<br />

Karnivoren-Arten vertreiben (LOVERIDGE, NEL 2004). Die Streifgebiete schwanken je nach<br />

Vegetation und Nahrungsangebot von 19 – 33 km² (ROWE-ROWE 1982) und überlappen sich<br />

bisweilen (HISCOCK, PERRIN 1988). Reviere werden von Männchen und Weibchen markiert<br />

und verteidigt (MOEHLMAN 1978). Schabrackenschakale sind Generalisten und ernähren sich<br />

omnivor von Aas, Müllabfällen, Früchten, mittelgroßen Vertebrata und von Evertebrata<br />

(SMITHERS 1983). Sie sind in der Lage, größere Mammalia wie Impala (Aepyceros<br />

melampus) zu erbeuten (MCKENZIE 1990), dabei kommt es vor, dass mehrere Individuen<br />

eine Jagd gemeinsam koordinieren (SKINNER, CHIMIMBA 2006). Schabrackenschakale leben<br />

vermutlich monogam (MOEHLMAN 1978). Sie pflanzen sich saisonal in den Monaten Mai bis<br />

August fort (STUART 1981) und Weibchen bringen durchschnittlich 1 – 6 Jungtiere zur Welt<br />

(SKINNER, CHIMIMBA 2005). Der Nachwuchs erfährt sowohl von den Weibchen und<br />

Männchen als auch von älteren Geschwistern Fürsorge (MOEHLMAN 1978). Jungtiere werden<br />

von anderen Schabrackenschakalen gelegentlich getötet. Adulte Schabrackenschakale<br />

können von Raubkatzen, Afrikanischen Wildhunden und Hyänen angegriffen und getötet<br />

werden (LOVERIDGE, NEL 2004), wenn sie z.B. um Aas konkurrieren. Leoparden (Panthera<br />

pardus) machen gelegentlich gezielt auf sie Jagd (ESTES 1967; KINGDON 1977). Eine hohe<br />

Dichte von Haushunden meiden sie (BUTLER, DU TOIT 2002). Schabrackenschakale können<br />

von der Abwesenheit von Nahrungskonkurrenten auf Farmland profitieren (RAY et al. 2005),<br />

was dazu führt, dass sie dort in hohen Dichten auftreten und gelegentlich neben bevorzugt<br />

erbeuteten Rodentia auch Nutztiere wie kleine Kälber und Schafe reißen können (ROWE-<br />

ROWE 1975; LAWSON 1989; RAY et al. 2005). Aus <strong>die</strong>sem Grund werden sie intensiv von


16<br />

Forschungsgebiet<br />

Farmern verfolgt (ROWE-ROWE 1986; BINGHAM, PURCHASE 2002). Auch durch <strong>die</strong><br />

Pelzindustrie in Namibia werden sie verfolgt (LOVERIDGE, NEL 2004). Sie sind in den meisten<br />

Regionen ausserhalb von Schutzgebieten nicht geschützt, der Artbestand wird aber als stabil<br />

gesehen (RAY et al. 2005) und von IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) klassifiziert.<br />

2.7.4 Karakal (Caracal caracal, VON SCHREBER 1776)<br />

Der zu den Kleinkatzen (Felinae) gehörende Karakal ist eine mittelgroße Katzenart mit<br />

deutlichem Sexualdimorphismus (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Kater sind größer und schwerer<br />

als Katzen, <strong>die</strong> Körpergröße reicht dabei von 61 – 108 cm, das Gewicht von 6 – 20 kg<br />

(STUART, STUART 1992). Auffällig sind neben den langen Haarbüscheln an den schwarzen<br />

Ohren und dem nur ca. 30 cm kurzen Schwanz, ihre langen Beine mit großen Pfoten, wobei<br />

<strong>die</strong> Hinterläufe länger sind als <strong>die</strong> Vorderbeine. Dies verleiht ihnen eine schlanke Figur. Der<br />

Karakal besitzt ein kurzes, einfarbiges Fell. Die Farbe variiert je nach Lebensraum von<br />

blassem Gelbbraun in trockenen Gebieten, bis zu kräftigem Rot in feuchten Gegenden<br />

(SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Die Körperunterseite ist dagegen mit weißen Haaren bedeckt.<br />

Der Karakal hat ein weites Verbreitungsgebiet und bewohnt verschiedene aride bis<br />

semiaride Lebensräume, wie Trockenwälder, Savannen und Bergregionen in bis zu 3.300 m<br />

Höhe (NOWELLL, JACKSON 1996). Dort bevorzugt er Orte, <strong>die</strong> in Grenzbereichen von Wäldern<br />

und offenen Grasflächen liegen. Reine Wüstengebiete und tropische Regenwälder meidet er<br />

(RAY et al. 2005). In Namibia kommt er außer in der Namib überall vor (Abb. 16 b).<br />

a) b)<br />

Abb. 16:<br />

a) Der Karakal besitzt eine mächtige Sprungkraft, mit der es ihm gelingt, niedrig fliegende<br />

Vögel geschickt aus der Luft zu erbeuten (PETZSCH 1968; NOWELL, JACKSON 1996)<br />

b) Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Karakals in Namibia (© IUCN)<br />

An Farmbereiche ist der Karakal gut angepasst (STUART, WILSON 1988). Karakale werden<br />

gelegentlich von anderen größeren Karnivoren getötet. Sie treten öfter in Konkurrenz mit<br />

Schabrackenschakalen (Canis mesomelas) (PRINGLE, PRINGLE 1979). Die Streifgebiete der<br />

Karakale, <strong>die</strong> an einem Tag durchschnittlich 8,5 km zurücklegen, sind bei Männchen<br />

durchschnittlich bis zu 220 km² groß, bei Weibchen nur 57 km² (WEISBEIN, MENDELSON<br />

1990). Katzen gebären nur ein Mal im Jahr, <strong>die</strong> Wurfgröße kann bis zu 6 Jungtiere betragen<br />

(BERNARD, STUART 1987). Karakale leben solitär und sind nachtaktiv (AVENANT, NEL 1998),<br />

wobei sie tagsüber Schutz in dichter Vegetation suchen. Sie jagen bevorzugt Wirbeltiere mit<br />

einem Gewicht von bis zu 5 kg auf offenen Flächen. Bisweilen erbeuten sie aber auch<br />

größere Tiere, darunter sind Nutztiere wie Ziegen und Schafe, oder er frisst Aas (STUART,


17<br />

Forschungsgebiet<br />

HICKMAN 1991). In Namibia ist der Karakal als Problemtier gelistet. Farmern, <strong>die</strong> durch<br />

Karakale Viehverluste erleiden, ist es dadurch erlaubt, ohne Beschränkungen auf sie Jagd<br />

zu machen (RAY et al 2005; JOUBERT et al 1982). Trotzdem gilt der Bestand laut IUCN im<br />

südlichen Afrika als nicht gefährdet (Least Concern), wohingegen er in In<strong>die</strong>n und<br />

Zentralasien besonders durch Habitatzerstörungen kurz vor der Ausrottung steht (NOWELL,<br />

JACKSON 1996). CITES erwähnt daher den Karakal in Afrika im Anhang II, in Asien im<br />

Anhang I.<br />

2.7.5 Rotes Schlankichneumon (Galerella sanguinea, RÜPPELL 1835)<br />

Das rote Schlankichneumon, auch unter dem Namen Schlankmanguste bekannt bzw. von<br />

verschiedenen Autoren auch in einer anderen Gattung als Herpestes sanguineus geführt<br />

(HINTON, DUNN 1967), hat eine Körperlänge von 27 – 34 cm, und ein Körpergewicht von<br />

277 – 789 g (WILSON et al 2009), wobei Männchen größer und schwerer sind als Weibchen.<br />

Sie besitzen kurze Beine und einen langen Schwanz, der nahezu ihrer Körperlänge<br />

entspricht und am Ende eine schwarze Spitze aufweist (Abb. 17). Das unifarbene Fell ist an<br />

den jeweiligen Lebensraum angepasst. Es variiert von gelb über rot bis schwarz. Das<br />

Verbreitungsgebiet begrenzt sich auf den Kontinent Afrika. Dort kommt <strong>die</strong> Schlankmanguste<br />

mit hohen Populationsdichten von bis zu 6 Individuen pro km² (WASER et al. 1995) sowohl in<br />

ariden als auch feuchteren Gebieten, und in Höhen von bis zu 2.700 m vor, meidet aber<br />

Wüsten (WILSON et al 2009). In Namibia ist sie weit verbreitet, mit Ausnahme von der Namib<br />

und südlichen, ariden Teilgebieten (SKINNER, CHIMIMBA 2006).<br />

a) b)<br />

Abb. 17:<br />

a) Schlankmangusten ernähren sich unter anderem auch von Giftschlangen, dazu zählt auch<br />

<strong>die</strong> größte Giftschlange Afrikas, <strong>die</strong> Schwarze Mamba (Dendroaspis polylepsis)<br />

(STEVENSON-HAMILTON 1947) (HINTON, DUNN 1967)<br />

b) Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Roten Schlankichneumons in Namibia (© IUCN)<br />

Als Habitat nutzen Schlankmangusten Waldränder und offene Gebiete mit<br />

Deckungsmöglichkeiten. Sie leben überwiegend solitär, es wird aber auch von lockeren<br />

Verbänden aus bis zu 4 Individuen berichtet (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Die Streifgebiete<br />

von Männchen sind 0,5 – 1 km² groß (MADDOCK 1988). Diese überlappen sich mit den<br />

Streifgebieten von bis zu 6 Weibchen, <strong>die</strong> bis 0,25 km² groß sind (WILSON et al 2009).<br />

Schlankmangusten sind tagaktiv und ziehen sich bei Sonnenuntergang in ihre Verstecke<br />

zurück (MADDOCK, PERRIN 1993). Auf Beutesuche bewegen sie sich geschmeidig und flink<br />

zwischen offener und geschlossener Vegetation hin und her, zumeist auf vorhandenen


18<br />

Forschungsgebiet<br />

Trampelpfaden (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Dabei kontrollieren sie aufmerksam <strong>die</strong><br />

Umgebung. Bei Anzeichen von Gefahr, z.B. durch Raubvögel, verharren sie bewegungslos<br />

und lauschen <strong>die</strong> Umgebung ab oder sie stellen sich auf ihre Hinterbeine für einen besseren<br />

Überblick (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Bevorzugte Nahrung sind Insekten, gefolgt von<br />

Squamata und Rodentia (SMITHERS, WILSON 1979; SMITHERS 1971). Weibchen gebären bis<br />

zu zweimal saisonabhängig in den warmen und feuchten Monaten <strong>des</strong> Jahres mit einer<br />

Wurfgröße von 2-4 Jungtieren (WILSON et al 2009). Die Rote Liste von IUCN klassifiziert <strong>die</strong><br />

Schlankmanguste als nicht gefährdet (Least Concern).<br />

2.7.6 Honigdachs (Mellivora capensis, VON SCHREBER 1776)<br />

Honigdachse sind von stämmiger Statur mit kräftigen Extremitäten und kurzem Schwanz. Sie<br />

werden ca. 76 – 90 cm groß und wiegen 8 – 14 kg (SMITHERS 1983; STUART 1981). Vom<br />

Kopf bis zur Schwanzbasis besitzt der Honigdachs dorsal einen breiten, grauen Farbstreifen<br />

mit weißer Begrenzung. Schwarzes Fell schließt an <strong>die</strong>se Musterung lateral an (Abb. 18).<br />

Ihn zeichnet eine dicke Haut aus, <strong>die</strong> locker am Körper anliegt. Sie sind durch sehr kräftige<br />

Kiefer und Klauen mit langen Vorderkrallen, <strong>die</strong> gut zum Graben geeignet sind, sehr<br />

wehrhaft und haben als weiteren Schutzmechanismus zwei Analdrüsen, welche bei<br />

Angriffen, z. B. gelegentlich von Großkatzen, ein übelriechen<strong>des</strong> Sekret absondern können<br />

(RAY et al 2005). Honigdachse besitzen ein sehr weites Verbreitungsgebiet Sie gehören<br />

allgemein im südlichen Afrika zu den am weitesten verbreiteten Kleinraubtieren (SKINNER,<br />

CHIMIMBA 2005), kommen in den Gebieten jedoch in geringen Individuendichten vor und<br />

weisen nirgendwo eine große Abundanz auf (STUART 1981; SKINNER, SMITHERS 1990). Mit<br />

Ausnahme von Wüsten wie der Namib, tritt er durch seine große Toleranz gegenüber<br />

verschiedenen Habitatypen in Regenwäldern, Savannen, Sumpfgebieten und in<br />

Gebirgsregionen mit Höhen von bis zu 4.050 m auf (MARLOW 1983; SMITHERS 1971; STUART<br />

1981; SILLERO-ZUBIRI 1996).<br />

a) b)<br />

Abb. 18:<br />

a) Der Honigdachs besitzt einen furchtlosen Charakter und schreckt, wenn in Bedrängnis,<br />

nicht davor zurück, weitaus größere Arten anzugreifen, darunter z.B. Spitzmaulnashörner<br />

(Diceros bicornis) (DORST, DANDELOT 1970; FARMERBERICHT 2012)<br />

b) Verbreitungsgebiet <strong>des</strong> Honigdachses in Namibia (© IUCN)<br />

Honigdachse sind omnivore Generalisten und ernähren sich sowohl von Früchten, Honig und<br />

Aas als auch von kleineren Evertebrata und Vertebrata, z.B. Buschhasen (SMITHERS 1983;<br />

RAY et al. 2005), <strong>die</strong> sie hauptsächlich durch ihre Nase aufspüren (SKINNER, CHIMIMBA


19<br />

Forschungsgebiet<br />

2005). Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen kommt der Honigdachse gut zurecht, da er<br />

auf den Agrarflächen höhere Dichten seiner Beutetiere auffinden kann, überwiegend<br />

Rodentia und Arthropoda. Gelegentlich erbeuten sie auch Hühner und Jungtiere von<br />

Schafen und Ziegen (RAY et al. 2005). Da nachtaktiv, suchen sie größtenteils tagsüber<br />

Verstecke in Felsen, Bäumen oder Erdhöhlen auf (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Honigdachse<br />

sind Einzelgänger, versammeln sich jedoch gelegentlich an Fressstellen zu kleineren<br />

Gruppen. Sie legen am Tag bis zu 30 km zurück. Männchen besitzen dabei eine<br />

durchschnittliche Streifgebietgröße von 548 km², Weibchen dagegen nur 138 km². Die<br />

Streifgebiete von Männchen und Weibchen können sich in großen Bereichen überlappen<br />

(SKINNER, CHIMIMBA 2005). Weibchen tragen üblicherweise 1-2 Junge aus (YANIV, GOLANI<br />

1987), <strong>die</strong> Geburten sind dabei an keinen bestimmten Jahreszeitpunkt gebunden (BEGG<br />

2001). IUCN listet den Honigdachs auf der Roten Liste als nicht gefährdete Art (Least<br />

Concern). Dennoch wird er aktiv von Farmern verfolgt (BEGG 2001), bei denen er einen<br />

schlechten Ruf genießt (RAY et al. 2005). Insbesondere Imker beklagen große<br />

Verlustschäden bei ihren Bienenstöcken (HEPBURN, RADLOFF 1998), oder Honigdachse<br />

werden fälschlicherweise für das Töten von größerem Nutzvieh verantwortlich gemacht<br />

(SMITHERS 1971; KINGDON 1977). Die Art wird bei CITES im Anhang III geführt.<br />

2.7.7 Kleinfleckgenette (Genetta genetta, LINNAEUS 1758)<br />

Die Kleinfleckgenette, auch Kleinfleck-Ginsterkatze genannt, ist eine mittelgroße, schlanke<br />

Schleichkatze mit kurzen Extremitäten. Sie misst von Kopf bis Körper ca. 46 – 52 cm, dazu<br />

kommt ein 40 – 51 cm langer, weiß-geringelter Schwanz mit weißer Spitze. Das Gewicht<br />

liegt bei ca. 1,4 – 2,6 kg (WILSON et al 2009). Kleinfleck-Ginsterkatzen besitzen ein<br />

individuelles Muster aus dunklen Punkten am Körper (Abb. 19). Dorsal verläuft zentral ein<br />

dunkler Fellstreifen mit charakteristisch längeren Haaren. Die Grundfarbe <strong>des</strong> Fells reicht je<br />

nach Herkunft von weiß in Westafrika, zu lederfarben in östlichen Gebieten. Die Kleinfleck-<br />

Ginsterkatze ist weit verbreitet, meidet aber tropische Regenwälder und sehr aride Zonen.<br />

Ursprünglich in ariden Teilen von Afrika und der arabischen Halbinsel angesiedelt, wurde sie<br />

vermutlich durch den Menschen nach Europa eingeschleppt (WILSON et al 2009). In Namibia<br />

ist sie, außer in der trockenen Namib, weit verbreitet (SKINNER, CHIMIMBA 2005).<br />

a) b)<br />

Abb. 19:<br />

a) Um bestimmte Orte zur Kommunikation mit einem stark nach Moschus riechenden Sekret<br />

zu markieren vollführen Kleinfleckgenetten charakteristischerweise einen Handstand<br />

(ROEDER 1978).<br />

b) Verbreitungsgebiet der Kleinfleckgenette in Namibia (© IUCN)


20<br />

Forschungsgebiet<br />

Kleinfleck-Ginsterkatzen bevorzugen offenes Gelände von Wald- und Grassavannen mit<br />

Versteckmöglichkeiten in Form von Bäumen, Büschen, Erdhöhlen oder Felsen (SKINNER,<br />

CHIMIMBA 2006). Sie kommen in Höhen von bis zu 2.000 m und in der Nähe von Siedlungen<br />

vor (LARIVIÈRE, CALZADA 2001). Kleinfleckgenetten sind strikt nachtaktiv und sind größtenteils<br />

Einzelgänger (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Die Größe der Streifgebiete variiert. Sie reicht in<br />

Spanien von 0,25 km² bis 50 km² (WILSON et al 2009). Weibliche Streifgebiete überlappen<br />

mit männlichen, intrasexuelle Überlappungen sind dagegen kaum vorhanden. Die<br />

Populationsdichte betrug bei einigen Untersuchungen 0,67 Individuen/km² (PALOMARES,<br />

DELIBES 1994). Pro Tag können Männchen durchschnittlich 2,78 km zurücklegen. Zur<br />

Kommunikation untereinander werden Streifgebiete markiert (WILSON et al 2009). Auf ihren<br />

Streifzügen nutzen sie bevorzugt Pfade oder Riviere. Sie jagen hauptsächlich kleinere<br />

Mammalia, Insecta und Arachnida, aber auch Aves und Squamata, oder sie ernähren sich<br />

von Aas und Früchten (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Die Kleinfleckgenette gilt als Problemtier,<br />

wenn sie Geflügel erbeutet (PIENAAR 1964). Weibchen gebären in den Sommermonaten. Die<br />

Wurfgröße beträgt 1 - 4 Jungtiere (SMITHERS 1971). IUCN betrachtet <strong>die</strong> Kleinfleckgenette<br />

aufgrund ihrer weiten Verbreitung und generalistischen Lebensweise als nicht gefährdete Art<br />

(Least Concern).<br />

2.8 Weitere Mammalia<br />

Die Mammalia-Fauna im Untersuchungsgebiet setzt sich neben den verschiedenen<br />

Carnivora-Arten zusätzlich aus weiteren 26 Wildtierarten zusammen (FÖRSTER, FÖRSTER<br />

2008) (Tab. 3).<br />

Name Deutsche Bezeichnung Taxon<br />

Aepyceros melampus Impala<br />

Alcelaphus caama Kaama-Kuhantilope<br />

Antidorcas marsupialis Kalahari-Springbock<br />

Connochaetes gnou Weißschwanzgnu<br />

Connochaetes taurinus Streifengnu<br />

Damaliscus dorcas phillipsi Blessbock<br />

Giraffa camelopardalis Giraffe<br />

Kobus ellipsiprymnus Ellipsen-Wasserbock<br />

Madoqua kirkii damarensis Damara-Dikdik<br />

Oreotragus oreotragus Kap-Klippspringer<br />

Oryx gazella Gemsbok<br />

Phacochoerus africanus Warzenschwein<br />

Raphicerus campestris Steinböckchen<br />

Sylvicapra grimmia Kronenducker<br />

Taurotragus oryx Eland<br />

Tragelaphus strepsiceros Großer Kudu<br />

Hystrix africaeaustralis Südafrikanisches Stachelschwein<br />

Paraxerus cepapi Ockerfuß-Buschhörnchen<br />

Pedetes capensis Springhase<br />

Xerus inauris Kap-Borstenhörnchen<br />

Artiodactyla<br />

Rodentia<br />

Procavia capensis Klippschliefer Hyracoidea<br />

Lepus saxatilis Buschhase Lagomorpha


Equus zebra hartmannae Hartmann-Bergzebra Mesaxonia<br />

Manis temminckii Steppenschuppentier Pholidota<br />

Papio cynocephalus ursinus Tschakma-Pavian Primates<br />

21<br />

Forschungsgebiet<br />

Orycteropus afer Erdferkel Tubulidentata<br />

Tab. 3: Weitere Säugetier-Arten im Untersuchungsgebiet.<br />

Impala, Weißschwanzgnu, Streifengnu, Blessbock, Wasserbock und Eland sind keine<br />

nativen Arten im Forschungsgebiet und wurden im Westen von Okomitundu innerhalb <strong>des</strong><br />

Wildtierzauns eingeführt. Die im Gebiet ursprünglich indigene, aber ausgerottete Giraffe<br />

wurde im westlichen Gehege wieder angesiedelt (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Die<br />

Bestandsdichten der Wildtiere gelten als gering bis mittel, <strong>die</strong> dominierenden Arten sind der<br />

Große Kudu, das Bergzebra, der Tschakma-Pavian, das Warzenschwein und das<br />

Steinböckchen (KOKOTT 2012).<br />

Darüber hinaus kommen domestizierte Säugetierarten in den beiden Farmgebieten vor. Zu<br />

ihnen gehören der Haushund (Canis lupus familiaris), <strong>die</strong> Hauskatze (Felis silvestris catus),<br />

das Hausrind (Bos primigenius taurus; Bos primigenius indicus), <strong>die</strong> Hausziege (Capra<br />

aegagrus hircus), das Hausschaf (Ovis orientalis aries), das Hausschwein (Sus scrofa<br />

domestica), das Hauspferd (Equus ferus caballus) und der Hausesel (Equus asinus asinus).<br />

Taxa wie Arthropoda, Mollusca und <strong>die</strong> Sauropsida mit Aves, Squamata und Testudines<br />

werden in der Arbeit nicht berücksichtigt.<br />

Zusammengenommen passen alle vorkommenden Wildtierarten, inklusive <strong>des</strong> Elands und<br />

junger Giraffen, ins Beutespektrum <strong>des</strong> Topprädators Leopard (HAMILTON 1976; SCHEEPERS,<br />

GILCHRIST 1991; MILLS 1990; BAILEY 1993).


3 Material und Methoden<br />

22<br />

Material und Methoden<br />

Die Feldstu<strong>die</strong> erfolgte in Namibia während der Trockenperiode. Diese Jahreszeit bietet<br />

optimale Wetterbedingungen für Freilanduntersuchungen (Kap 2.4).<br />

Das gesamte Forschungsgebiet wurde in drei Bereiche unterteilt, <strong>die</strong> sich durch wesentliche<br />

Merkmale deutlich voneinander unterscheiden:<br />

1. Okomitundu OST als offenes Farmgelände (80 km²)<br />

2. Okomitundu WEST als hoch umzäuntes Wildtiergehege (100 km²)<br />

3. Westfalenhof als Rinderfarm (140 km²)<br />

Als Grenze zwischen den beiden zueinander gehörenden Farmbereichen von Okomitundu<br />

wurde <strong>die</strong> Kreisstraße D1967 festgelegt. Die Untersuchungen wurden nacheinander in den<br />

drei verschiedenen Gebieten für jeweils 30 Tage durchgeführt. Die erste Versuchsreihe<br />

verlief auf Okomitundu OST vom 19.09.2011 bis zum 18.10.2011. Es folgte vom 22.10.2011<br />

bis zum 20.11.2011 <strong>die</strong> zweite Versuchsreihe auf Okomitundu WEST. Die Untersuchungen<br />

auf Westfalenhof wurden vom 01.05.2012 bis zum 30.05.2012 unternommen. Für <strong>die</strong><br />

Datenerhebung im Feld wurden nicht-invasive Methoden eingesetzt, <strong>die</strong> keinen schädlichen<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> Zielarten ausüben (KURIAKOSE mdl. 2012).<br />

3.1 Kamerafallen<br />

Kamerafallen werden in der Wildtierforschung auf vielfältige Weise zunehmend eingesetzt<br />

(JENKS et al. 2011; KUCERA, BARRETT 2011). Mehrere Stu<strong>die</strong>n wurden schon mit Hilfe <strong>die</strong>ser<br />

relativ neuen Methode durchgeführt, um Angaben über Verhaltensweisen und auch<br />

Bestandsdichten von verschiedenen versteckt lebenden Prädatoren-Arten geben zu können<br />

(KARANTH, NICHOLS 1998; HENSCHEL, RAY 2003; O’BRIEN et al. 2003; MAFFEI et al. 2004;<br />

HARMSEN et al. 2010; LEIMGRUBER et al. 1994). Die Abundanz lässt sich mit Hilfe von<br />

Kamerafallen durch das Fang-Wiederfang-Verfahren ermitteln (KARANTH 1995). Dabei muss<br />

im Vorfeld gewährleistet sein, dass eine geschlossene Population im Forschungsgebiet<br />

vorliegt (Kap. 3.3.7). Bei Großkatzen (Pantherinae) wie dem Leopard kann von <strong>die</strong>ser<br />

Annahme mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden, wenn eine Fangperiode nicht<br />

länger als 90 Tage ausgeführt wird (KARANTH, NICHOLS 1998). Nach <strong>die</strong>sem vorgegebenen<br />

Zeitraum richtete sich <strong>die</strong> verwendete zeitliche Spanne der Untersuchungen im<br />

Forschungsgebiet. Das in drei Bereiche aufgeteilte Stu<strong>die</strong>ngebiet sollte in seiner<br />

großflächigen Gesamtheit fotografisch vollständig und gleichmäßig erfasst werden um zu<br />

gewährleisten, dass je<strong>des</strong> einzelne Individuum eines Leoparden bzw. einer Braunen Hyäne<br />

in dem Untersuchungsgebiet registriert werden konnte. Dazu wurden Landkarten von<br />

Okomitundu und Westfalenhof organisiert, <strong>die</strong> das Ministry of Lands and Resettlement in<br />

Namibia zur Verfügung stellt. Anhand der detaillierten Karten konnte ein Raster angefertigt<br />

werden, dass <strong>die</strong> Farmgelände in mehrere gleichgroße Flächen beliebiger Größe unterteilt.<br />

Jede Flächen- bzw. Grideinheit, entsprach dabei dem Gebiet, das eine einzelne Kamerafalle<br />

abdecken sollte. Jede Kamerafalle sollte als Anlockungsmittel für <strong>die</strong> Karnivoren einmalig mit<br />

einem Fleischköder ausgestattet werden (Abb. 27). Die Kameras sind durch integrierte<br />

Infrarot-Sensoren selbstauslösend. Infrarot wird von den Carnivora visuell nicht<br />

wahrgenommen (CAMPBELL et al. 2002; WEHNER, GEHRING 2007). Bei Bewegungen<br />

innerhalb der maximalen Geräte-Reichweite von 15 m wird automatisch ein Bild erstellt. Die


23<br />

Material und Methoden<br />

Bilderanzahl pro Trigger ist frei einstellbar. Tagsüber nehmen <strong>die</strong> Instrumente Farbbilder auf,<br />

nachts Schwarz-Weiß-Schnappschüsse, da Blitzlichter nicht integriert waren. Damit keine<br />

Aufmerksamkeit bei den Wildtieren und auch Wilderern (Kap. 2.4) erzeugt wird, sind <strong>die</strong><br />

wasserdichten Gerätegehäuse unauffällig gefärbt und akustisch isoliert, um das<br />

Verschlussgeräusch der Kamerablende zu dämpfen. Neben den Bildaufnahmen werden<br />

parallel automatisch das Datum, <strong>die</strong> Uhrzeit, Außentemperatur und Mondphase <strong>des</strong><br />

jeweiligen Fangereignisses aufgezeichnet.<br />

Abb. 20: a) Aufbau Kamerafalle:<br />

K = Kamerafalle<br />

h = Höhe (40 cm)<br />

A = Abstand (3 m)<br />

α = optische Blickfeldweite (60°)<br />

= Infrarot-Strahlung<br />

= ideale Köderposition<br />

b) Aktivierte Kamerafalle (Bushnell ® ) im Feld, geschützt u.a. mit Dornbuschzweigen<br />

Acht verschiedene Kamerafallen-Modelle kamen während der Versuchsreihen zum Einsatz.<br />

Darunter zählten LTL ACORN 5210A 5MP (Little Acorn Outdoors, Green Bay, USA), Dörr<br />

BolyGuard Multi GSM 5.0MP IR (Boly Media Co.,Ltd, Shenzhen, China), Bushnell ® TROPHY<br />

CAM 8.0MP (Bushnell Outdoor Products, Overland Park, USA), DLC Covert Edge 5.0MP<br />

(Covert Scouting Cameras, Lewisburg, USA), MINOX DTC 500 (MINOX GmbH, Wetzlar,<br />

Germany), Moultrie ® M-100 6.0 MP (MoultrieNZ Ltd., Wellington, New Zealand), SpyPoint<br />

LIVE IR-6 und IR-8 (GG Telecom, Victoriaville, Canada) und Stealth Cam ® Prowler 5.0MP IR<br />

(Stealth Cam LLC, Grand Prairie, USA) (Tab. 4-6). Je<strong>des</strong> Gerät benötigt je nach Typ<br />

entweder Batterieakkus (LIT-09) oder acht AA bzw. sechs C Alkali- oder Lithiumbatterien. Als<br />

Speichermedium für <strong>die</strong> digitalen Fotodaten sind bei den Kamerafallen einzelne 2 oder 4 GB<br />

Secure Digital Memory Cards (SD-Karten) von SanDisk ® (SanDisk Corporation Milpitas,<br />

USA), PNY (PNY (Paris, New York) Technologies, Inc., Parsippany, USA), Transcend ®<br />

(Transcend Information, Inc., Taipei, Taiwan) und Verbatim ® (Verbatim Americas, LLC,<br />

Charlotte USA) vorgesehen.<br />

Da nur eine begrenzte Anzahl von Kameras für <strong>die</strong> Versuche zur Verfügung stand, wurde <strong>die</strong><br />

Rastergröße auf 2,5 km x 2,5 km festgelegt. Die Standorte der Kameras innerhalb der<br />

Rastereinheiten wurden zusammen mit Farmern, Fährtenlesern und Arbeitern<br />

abgesprochen. Es wurden hierbei bevorzugt Stellen ausgewählt, <strong>die</strong> durch Wildwechsel,<br />

Fährten, Kotfunde und potentielle Behausungen bekannt waren und an denen bereits<br />

Sichtungen von Braunen Hyänen und Leoparden erfolgten. Dadurch konnte das Antreffen<br />

einer Zielart erhöht werden. Zudem wurde versucht, <strong>die</strong> Fallen in einheitlichen Abständen<br />

zueinander zu postieren, um eine gleichmäßige Aufteilung im Forschungsgebiet zu erhalten.<br />

Einige Regionen mussten aufgrund unzugänglichen Gelän<strong>des</strong> ausgelassen werden oder<br />

Farmer hatten aus betrieblichen Gründen Einwände, bestimmte Gegenden mit beköderten<br />

Kamerafallen zu versehen. Insgesamt wurden so auf Okomitundu OST 15, auf Okomitundu


24<br />

Material und Methoden<br />

WEST 19 und auf Westfalenhof 27 Kamerafallen-Stellen vereinbart (Abb. 21, 22). Für den<br />

Aufbau der Kamerafallen im Feld wurde auf Okomitundu OST ein ganzer Tag benötigt, <strong>die</strong><br />

Verteilung der Fallen in den größeren Teilbereichen von Okomitundu WEST und<br />

Westfalenhof dauerte insgesamt zwei Tage. Für <strong>die</strong> gesamten Forschungsarbeiten stand ein<br />

TOYOTA Land Cruiser mit Allradantrieb (4WD) als Forschungsauto zur Verfügung. Die<br />

Kamerafallen wurden an verschiedenen Standorttypen aufgestellt. Dazu gehörten z.B.<br />

Riviere, dichteres Unterholz von Akaziensträuchern, offene Grasflächen und Wege. Dort<br />

wurden <strong>die</strong> Fallen entweder an Bäumen, Zäunen oder an Holzpfählen und Metallstangen, <strong>die</strong><br />

tief in den Boden geschlagen wurden, befestigt. Zum Schutz vor Wildtieren, hauptsächlich<br />

Tschakma-Pavianen, wurden an <strong>die</strong> Kameras häufig Dornbuschzweige angebracht. Die<br />

Kamerafalle wurden parallel zum Boden in einer Höhe von ca. 40 cm montiert. In ca. 3 m<br />

Entfernung wurde der Fleischköder innerhalb der Kamerasensoren-Reichweite mit massivem<br />

Draht bevorzugt an Bäumen stabil befestigt (Abb. 25). Über <strong>die</strong>se Entfernung wurde eine<br />

maximale Bildschärfe sichergestellt. Als Köder wurde sowohl auf Okomitundu als auch auf<br />

Westfalenhof Pferdefleisch verwendet. Um <strong>die</strong> Duftwirkung <strong>des</strong> Aasköders zu erhöhen,<br />

wurde um <strong>die</strong> Kamerafalle herum in einem Umkreis von ungefähr 20 m eine Schleppe mit<br />

Innereien über den Boden gezogen. Das Objektiv der Kamerafalle wurde direkt auf den<br />

Köder gerichtet. Sich in dem 60° großen Blickfeld befindende Vegetation wie Gräser,<br />

Sträucher oder Zweige wurde für freie Sicht entfernt. Um tagsüber Überbeleuchtungen zu<br />

verhindern, durfte <strong>die</strong> Linse nicht in Sonnenrichtung zeigen. Zudem mussten <strong>die</strong><br />

Einstellungen der Kamerafallen kontrolliert werden. Das Gerät wurde für 24 h am Tag<br />

aktiviert. Datum und Uhrzeit wurden abgeglichen und <strong>die</strong> Aufnahmenanzahl pro<br />

Bewegungsmeldung auf max. 3 Bilder pro Minute mit einer anschließenden Fotoblockade<br />

von 1 Minute programmiert. So wurde verhindert, dass bei länger andauernden<br />

Fangereignissen unnötig viele Aufnahmen erfolgten und dadurch <strong>die</strong> Speicherkapazität der<br />

SD-Karten schneller ausgeschöpft werden. Als weitere Methode, um Speicherplatz zu<br />

sparen, wurde <strong>die</strong> maximale Bildgröße auf 8 Megapixel (MP) festgelegt. Für eine qualitativ<br />

verwertbare Bildauflösung durften 0,3 MP jedoch nicht unterschritten werden. Anschließend<br />

wurden <strong>die</strong> GPS-Daten (Global Positioning System) <strong>des</strong> genauen Standpunktes der fertig<br />

aufgestellten Kamerafalle mit dem Gerät Garmin eTrex Legend ® HCx (Garmin Ltd.,<br />

Schaffhausen, Schweiz) notiert. Zur Orientierung konnte dadurch später mit der Software<br />

Garmin MapSource eine digitale Karte mit den exakten Kamerafallen-Positionen innerhalb<br />

<strong>des</strong> festgelegten Rastermodells konfiguriert werden.<br />

Die Versuchsreihen starteten, nachdem <strong>die</strong> gesamten Kamerafallen in den jeweiligen drei<br />

Bereichen <strong>des</strong> Forschungsgebiets positioniert und aktiviert worden waren. Die Kamerafallen<br />

wurden innerhalb der 30 Tage andauernden Versuchsreihen regelmäßig kontrolliert. Es<br />

wurden dabei <strong>die</strong> Funktionstüchtigkeit sowie der Batteriestatus und <strong>die</strong> optimale Ausrichtung<br />

der Kameras auf den Köder überprüft. Köder, <strong>die</strong> von Prädatoren abgerissen und<br />

weggeschleppt werden konnten, wurden versucht wiederzufinden, um sie erneut vor den<br />

Fallen zu befestigen. Die voll beschriebenen Speicherkarten der Geräte wurden gegen leere<br />

ausgetauscht und <strong>die</strong> erhobenen Fotodaten auf einem Laptop jeweils nach Standort und<br />

Kontrolldatum sortiert. Bei Inspektionsfahrten sollten min<strong>des</strong>tens zwei Ersatzreifen, ein 20 l<br />

Diesel-Kanister und ausreichend Ersatzbatterien für <strong>die</strong> Kamerafallen mitgeführt werden. Zu<br />

berücksichtigen war auch, dass Puffotter (Bitis arietans), Zebrakobra (Naja nigricincta) und<br />

Schwarze Mamba (Dendroaspis polylepis) <strong>die</strong> Kamera-Standorte als Habitate nutzten.<br />

Neben den offiziellen 61 Kamerafallen in den drei Versuchsreihen wurden zusätzlich acht<br />

weitere Fallen aufgestellt. Davon sieben auf Okomitundu OST, und eine auf Okomitundu<br />

WEST. Diese außerplanmäßigen Geräte <strong>die</strong>nten als Kontroll- bzw. Ersatzelemente und<br />

wurden nicht regelmäßig überprüft.


25<br />

Material und Methoden<br />

Abb. 21: Verteilung der Kamerafallen in den Grids von Okomitundu OST und WEST


26<br />

Material und Methoden<br />

Grid<br />

Koordinaten<br />

Breitengrad Längengrad<br />

Standortname<br />

Kamera-<br />

Bezeichnung<br />

Modell<br />

1 22°08698 16°24615 K36 ZFMK 1 SpyPoint<br />

2 22°09446 16°23928 Apostelberge ZFMK 6 SpyPoint<br />

3 22°09403 16°22814 Schafsposten BG BolyGuard<br />

4 22°10278 16°22864 Apostelberge West SP CK 2 SpyPoint<br />

5 22°09655 16°21474 Eulenkuppenzaun SC 10 Stealth Cam<br />

6 22°10760 16°21350 nähe Alte Damm ZFMK 3 SpyPoint<br />

7 22°09697 16°19890 Eulenkuppe ZFMK 2 SpyPoint<br />

8 22°10920 16°19937 Felixposten ZFMK 4 SpyPoint<br />

9 22°12235 16°19929 Grenze Westfalenhof SP CK 1 SpyPoint<br />

10 22°10633 16°18510 Eulenkuppenrivier R.L. SpyPoint<br />

11 22°12470 16°18285 zw. Nico. & Lievenbergpad SC 9 Stealth Cam<br />

12 22°10873 16°17617 zw. Wasserpad & Nico. SC 8 Stealth Cam<br />

13 22°12335 16°17424 Nicodemusposten ZFMK 5 SpyPoint<br />

14 22°12555 16°16014 zw. Maxp. & Nico. SC 7 Stealth Cam<br />

15 22°12388 16°14385 Maxposten SC 6 Stealth Cam<br />

Tab. 4 : Kamerafallenstandorte auf Okomitundu OST<br />

(Anm.: Die 7 Extra-Kamerageräte werden in der Tabelle nicht aufgelistet)<br />

Grid<br />

Koordinaten<br />

Breitengrad Längengrad<br />

Standortname<br />

Kamera-<br />

Bezeichnung<br />

Modell<br />

1 22°09364 16°18124 Grenze Onjossa SC 4 Stealth Cam<br />

2 22°09560 16°16986 Mathildenhöhe ZFMK 5 SpyPoint<br />

3 22°11091 16°15604 Flussbett nähe Zebraposten ZFMK 3 SpyPoint<br />

4 22°11734 16°13984 Gnufläche SC 11 Stealth Cam<br />

5 22°11995 16°13057 nähe Springbocktränke ZFMK 2 SpyPoint<br />

6 22°10208 16°14323 zw. Zebra- & Johannesposten SC 9 Stealth Cam<br />

7 22°09284 16°15734 Kudufläche SC 7 Stealth Cam<br />

9 22°08417 16°14473 Ebene Kuduberg BG BolyGuard<br />

10 22°09533 16°14211 zw. Elandtränke & Elanddamm ZFMK 1 SpyPoint<br />

11 22°10686 16°12859 Johannesposten SC 10 Stealth Cam<br />

12 22°10850 16°10756 Otjua Grenze Flussbett ZFMK 6 SpyPoint<br />

13 22°09280 16°12629 Elanddamm SC 12 Stealth Cam<br />

14 22°08109 16°12893 nähe Josefsquelle ZFMK 4 SpyPoint<br />

15 22°06974 16°12646 Zaun Kansimba SP CK 2 SpyPoint<br />

16 22°07324 16°11506 Nordstraße SC 13 Stealth Cam<br />

17 22°07738 16°10654 Nordpad Campingplatz SC 5 Stealth Cam<br />

18 22°09988 16°11865 Hirasberg R.L. SpyPoint<br />

19 22°09560 16°10150 Okomizoquelle SC 3 Stealth Cam<br />

20 22°08640 16°10139 Camping Platz West SP CK 1 SpyPoint<br />

Tab. 5 : Kamerafallenstandorte auf Okomitundu WEST<br />

(Anm.: Die Kamerafalle auf der Kuduspitze in Grid 8 war außerplanmäßig und wird nicht aufgeführt)


Abb. 22 : Verteilung der Kamerafallen in den Grids von Westfalenhof<br />

27<br />

Material und Methoden


28<br />

Material und Methoden<br />

Grid<br />

Koordinaten<br />

Breitengrad Längengrad<br />

Standortname<br />

Kamera-<br />

Bezeichnung<br />

Modell<br />

1 22°09057 16°25131 Pad Wilhelmstal/Grenze Oko. SC 9 Stealth Cam<br />

2 22°08865 16°26558 Kwaaiput DF 10 Stealth Cam<br />

3 22°13097 16°20811 Wasserkuppe SC 12 Stealth Cam<br />

4 22°11701 16°21338 Pilzrivier DF 9 SpyPoint<br />

5 22°11682 16°22834 Bartenbach SC 11 Stealth Cam<br />

6 22°11505 16°24125 Nosebrivier SC 5 Stealth Cam<br />

7 22°10212 16°25371 Felsenposten/Regenmesser DF 5 SpyPoint<br />

8 22°09192 16°26780 Kwaaiput Rivier R.L. SpyPoint<br />

9 22°13901 16°21805 Flächenposten DF 2 Minox<br />

10 22°13074 16°22069 zw. Bartenbach & Flächenposten DF 6 SpyPoint<br />

11 22°12469 16°23531 zw. Bartenbach & Danidum DF 11 Bushnell<br />

12 22°12449 16°25000 vor Wasserpad/Rivier alte Baum DF 1 Covert<br />

13 22°11273 16°26241 Wasserpad/Grube DF 8 SpyPoint<br />

14 22°10881 16°27158 Wasserpad/Zebrafläche SC 4 Stealth Cam<br />

15 22°14708 16°21945 Lievenbergzaun/Richtung Oko. SC 2 Stealth Cam<br />

16 22°14203 16°23052 Lievenberg Zaun entlang DF 4 Moultrie<br />

17 22°13388 16°24217 Danidum DF 3 Ltl Acorn<br />

18 22°12864 16°26362 Pad Sneyrivier Kurve ZFMK 5 SpyPoint<br />

19 22°11943 16°27011 Fangkraal ZFMK 6 SpyPoint<br />

20 22°12300 16°28262 Grenzzaun Sneyrivier SC 7 Stealth Cam<br />

21 22°15971 16°24348 Kaikoprivier hinter Farmhaus SC 6 Stealth Cam<br />

22 22°15137 16°25180 T-Kreuzung DF 7 SpyPoint<br />

23 22°14129 16°26216 Aristida Posten ZFMK 2 SpyPoint<br />

24 22°13835 16°27322 Pad Sneyrivier/2. Tor ZFMK 3 SpyPoint<br />

25 22°13346 16°28639 Okandu ZFMK 4 SpyPoint<br />

26 22°16250 16°25449 Swakop Rivier, hinter Haus ZFMK 1 SpyPoint<br />

27 22°15375 16°26167 nähe Haus, am Windtor/Rivier SC 10 Stealth Cam<br />

Tab. 6: Kamerafallenstandorte auf Westfalenhof<br />

3.2 Fährten<br />

Als weitere Methode zur Datenaufnahme in dem Forschungsgebiet kam <strong>die</strong> Analyse von<br />

Leoparden-Spuren zum Einsatz. Bei Kontrollfahrten wurden <strong>die</strong> Köder begutachtet, um<br />

Fressspuren zu ermitteln. So konnte überprüft werden, ob und wieviel von dem Fleisch von<br />

den Prädatoren gefressen wurde. Anhand der Frische der Bissstellen war zudem ersichtlich,<br />

wann zuletzt ein Karnivor anwesend war. Desweiteren wurde nach Pfotenabdrücken im<br />

gesamten Forschungsgebiet und an den Fallenplätzen Ausschau gehalten. Der Abstand<br />

zugehöriger Pfotenabdrücke bzw. <strong>die</strong> Schrittweite und <strong>die</strong> allgemeine Pfotengröße sowie <strong>die</strong><br />

Beschaffenheit der Fährten hinsichtlich Kontur und Eindrucktiefe im Sediment wurden<br />

vermessen, um Angaben über Alter, Körpergröße, Gewicht und Geschlecht eines Leoparden<br />

machen zu können. Die Regionen wurden ebenfalls nach Markierungen in Form von<br />

Kratzstellen am Boden und an Bäumen untersucht. Die geographischen Koordinaten von<br />

Kotspuren von Leoparden oder Latrinen Brauner Hyänen wurden notiert. Neben den<br />

Pfotenspuren konnten Angaben über <strong>die</strong> Anwesenheit von Leoparden in bestimmten<br />

Regionen gemacht werden. Für externe Arbeitsprojekte <strong>des</strong> Museum Koenigs wurden


29<br />

Material und Methoden<br />

anschließend <strong>die</strong> Faeces mit Angabe der Koordinaten <strong>des</strong> Fundortes eingesammelt.<br />

Während der Forschungsfahrten wurden <strong>die</strong> durchquerten Gegenden gezielt nach<br />

Leoparden abgesucht.<br />

3.3 Datenanalyse<br />

Die Unterteilung <strong>des</strong> Forschungsgebietes in drei charakteristische Areale machte es möglich,<br />

<strong>die</strong> Farmbereiche hinsichtlich der räumlichen und zeitlichen Verteilung <strong>des</strong> Leoparden sowie<br />

der Abundanz der häufigsten Carnivora miteinander zu vergleichen und Gründe für<br />

potentielle Unterschiede herauszuarbeiten. Die drei Versuchsreihen wurden aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund zuerst separat analysiert. Die Fotodaten der Versuchsreihen wurden komplett<br />

gesichtet, um Aufnahmen von den Zielarten auszusortieren. <strong>Hier</strong>bei wurden <strong>die</strong> Bilder<br />

artspezifisch jeweils nach Standort und Datum der Fallen-Kontrolle in Ordner gruppiert.<br />

3.3.1 Identifizierung der Leoparden-Individuen<br />

Die Leoparden-Aufnahmen der Fotofallen zeigen einen fotografischen Fang bzw. Wiederfang<br />

an. Um zu kontrollieren, ob es sich bei den Fängen um Wiederfänge handelte, mussten <strong>die</strong><br />

einzelnen Individuen der Leoparden identifiziert werden. So konnte durch <strong>die</strong>ses Fang-<br />

Wiederfang-Verfahren <strong>die</strong> Größe einer Population ermittelt werden (KARANTH 1995). Tiere<br />

lassen sich allgemein durch das Erkennen von Variationen in ihrem Aussehen voneinander<br />

unterscheiden (MITHTHAPALA et al. 1989). Als Kennzeichen können dabei jegliche distinkte<br />

Besonderheiten genutzt werden, wie z.B. Gesichtsstrukturen, Körperformen oder Färbungen<br />

(GOODALL 1968; SCHALLER 1963; DOUGLAS-HAMILTON, DOUGLAS-HAMILTON 1975; BATESON<br />

et al. 1980). Streifen und Flecken ergeben bei einigen Mammalia ein unterscheidbares<br />

Fellmuster (PETERSON 1972; MCDOUGAL 1972; KARANTH 1995; GEERTSEMA 1985).<br />

Leoparden lassen sich u.a. basierend auf ihre variablen Flecken-Fellzeichnungen<br />

identifizieren (HENSCHEL, RAY 2003) (Abb. 27). Die Größen, Formen und Positionen der<br />

Flecken von einzelnen Leopardenfellen werden miteinander verglichen. Dabei ist es wichtig,<br />

min<strong>des</strong>tens zwei Fleckenstrukturen zu überprüfen. Es kann vorkommen, dass verschiedene<br />

Individuen an gleichen Körperpartien einen ähnlich aussehenden einzelnen Sprenkel<br />

besitzen. Doch <strong>die</strong> Kombination von vielfältigen Fleckenstrukturen am Kopf, Extremitäten<br />

und Rumpf erlaubt eine zu 99% zuverlässige Identifizierung (MITHTHAPALA et al. 1989).<br />

Zudem musste bedacht werden, dass der Leopard mit einem asymmetrischen<br />

Fleckenmuster bedeckt ist, d.h. dass <strong>die</strong> beiden Körperseiten eines Individuums<br />

unterschiedlich gezeichnet sind (MITHTHAPALA et al. 1989). Es konnten somit bei<br />

verschiedenen Individuen nur gleiche Körperseiten miteinander verglichen werden.<br />

Jede Aufnahme eines Leoparden wurde aus den gesamten Fotodaten der Kamerafallen<br />

nach Standort und Datum eingeordnet. Anschließend wurde jede einzelne Bilddatei in<br />

Microsoft ® Excel in eine Tabelle eingetragen mit Angabe <strong>des</strong> Standortes, <strong>des</strong><br />

Kontrolldatums, der Kameramarke, der Bildnummer, <strong>des</strong> Aufnahmedatums, der<br />

Aufnahmeuhrzeit, der Außentemperatur und der Mondphase. Die einzelnen Leoparden auf<br />

den Aufnahmen in den Ordnern wurden dann miteinander verglichen. Neben den<br />

individuellen Kennzeichnungen im Fellmuster wurden für <strong>die</strong> Identifizierung auch Narben am<br />

Körper verwendet. Der Bildvergleich erfolgte durch das Bildbearbeitungsprogramm Adobe ®<br />

Photoshop ® 5.0 LE. Die Software ermöglicht es, Bilder zu editieren. So kann u.a. <strong>die</strong>


30<br />

Material und Methoden<br />

Pixelgröße verändert und <strong>die</strong> Bildhelligkeit interpoliert werden, um z.B. besondere<br />

Körperpartien <strong>des</strong> Leoparden zu verdeutlichen. Weiter stehen im Programm spezielle Filter<br />

zur Auswahl, <strong>die</strong> Konturen scharfzeichnen, Farbverläufe aufbessern oder Störungsfehler wie<br />

Staub und Kratzer digital entfernen. Die identifizierten Individuen auf den Fallenbildern<br />

wurden durchnummeriert und in der Excel-Tabelle vermerkt. Qualitativ hochwertige Bilder,<br />

<strong>die</strong> das Fellmuster von Individuen deutlich wiedergaben, wurden als „Holotyp“ verwendet und<br />

in gesonderten Individuen-Ordnern angelegt. Mit <strong>die</strong>sen Aufnahmen wurde das Abgleichen<br />

der Fellmuster fortgesetzt. Die Geschlechter der Individuen konnten bei den Fallenbildern<br />

anhand der sichtbaren äußeren Geschlechtsorgane und durch den ausgeprägten<br />

Sexualdimorphismus bestimmt werden (Kap. 2.7.1). Kater erhielten <strong>die</strong> Bezeichnung M für<br />

masculinus (lat.: männlich), Katzen F für femininus, -a (lat.: weiblich). Jungtiere wurden als J<br />

für iuvinilis (lat.: jugendlich) definiert.<br />

Der Leopard ist nicht <strong>die</strong> einzige schwarz gesprenkelte Felidae-Art in dem Forschungsgebiet.<br />

Das Fell <strong>des</strong> Geparden (Acinonyx jubatus) ist ebenfalls durch ein individuelles<br />

Fleckenmuster gekenzeichnet (MARNEWICK et al. 2008). Bei Felidae-Aufnahmen von<br />

schlechter Bildqualität oder bei Abbildungen nur einzelner Körperteile musste eine<br />

Verwechslung der beiden ungefähr gleichgroßen Arten (MCLAUGHLIN 1970) dennoch<br />

ausgeschlossen werden. Dazu wurden <strong>die</strong> Fell-Flecken in ihrer Strukturbeschaffenheit<br />

genauer untersucht. Geparden besitzen sehr häufig ein rein gepunktetes Fell, wobei <strong>die</strong><br />

Tupfen in ihrer Größe variieren(Abb. 23 b). Ausnahmen durch Genmutationen, wie bei dem<br />

Königsgepard, sind selten (BOTHMA, WALKER 1999). Das Fell <strong>des</strong> Leoparden weist dagegen<br />

neben Punkten deutliche Rosetten-Flecken auf (Abb. 23 a). Genetisch bedingte<br />

Fellvariationen kommen beim afrikanischen Leoparden eher selten vor (SUNQUIST, SUNQUIST<br />

2002) (Kap. 2.7.1).<br />

Abb. 23: Charakteristische Fellzeichnung a) Leopard (Panthera pardus)<br />

b) Gepard (Acinonyx jubatus)<br />

Die spezifischen Fellzeichnungen gelten als Anpassung an <strong>die</strong> jeweiligen Lebensräume<br />

(EIZIRIK, O’BRIEN 2003; CARO 2005). Sie befähigen zur Somatolyse (Abb. 13) und helfen<br />

dadurch, sich nahezu unsichtbar in der Umgebung aufzuhalten, sei es auf der Jagd oder<br />

zum Schutz (HAGEN et. al 1995; BOTHMA, WALKER 1999; SUNQUIST, SUNQUIST 2002).<br />

3.3.2 Aktivitätsmuster der Leoparden<br />

Die spezifischen Aktivitätsmuster der Leoparden in den drei Teilgebieten sind durch <strong>die</strong> von<br />

den Kamerafallen automatisch erfassten Faktoren Datum, Uhrzeit, Außentemperatur und<br />

Mondphase analysiert worden (z.B. Abb.28). Dazu wurden <strong>die</strong> gesamten unabhängigen<br />

Sichtungen eines jeden Individuums verwendet, inklusive Aufnahmen von den acht


31<br />

Material und Methoden<br />

Kamerafallen, <strong>die</strong> außerplanmäßig im Gelände während der Versuchsreihen in Okomitundu<br />

OST und WEST aufgestellt worden sind (Kap. 3.1).<br />

Als unabhängige Detektionen werden bei Kamerafallen-Daten nicht konsekutiv erfolgte<br />

Aufnahmen von gleichen bzw. verschiedenen Individuen aufgefasst. Bei zeitlich<br />

aufeinanderfolgenden Fangereignissen sind unabhängige Detektionen als <strong>die</strong> Aufnahmen<br />

definiert, <strong>die</strong> entweder verschiedene Individuen anzeigen oder wenn zwischen Sichtungen<br />

<strong>des</strong> gleichen Individuums ein Zeitabstand von mehr als 30 Minuten besteht (O’BRIEN et al.<br />

2003).<br />

3.3.2.1 Fanggeschichten <strong>des</strong> Leoparden<br />

Die gesamten unabhängigen Sichtungen der Leoparden-Individuen in den drei<br />

Untersuchungsgebieten wurden nach Individuum, Fallen-Standort, Datum, Uhrzeit und<br />

insgesamte Aufenthaltsdauer am Fallen-Standort sortiert.<br />

3.3.2.2 Aktivitätszeiten<br />

Zur Untersuchung der Tagesaktivität bei Leoparden wurde ein 24h-Tag in Zeitintervalle von<br />

30 Minuten eingeteilt. Die Anzahl der unabhängigen Sichtungen von Leoparden, <strong>die</strong><br />

innerhalb eines Intervalls während der 30 Tage anhaltenden Versuchsreihen getätigt<br />

wurden, sind in <strong>die</strong> entsprechenden Zeitspannen eingetragen worden.<br />

3.3.2.3 Niederschlagsbeeinflussung<br />

Die Untersuchungen im Forschungsgebiet wurden in Namibia während der Trockenperiode<br />

durchgeführt (Kap. 3). Zu <strong>die</strong>ser Jahreszeit werden allgemein sehr geringe<br />

Niederschlagsmengen verzeichnet (Kap. 2.5, Abb. 7 b). Im Zeitraum der<br />

Forschungsarbeiten von September bis November 2011 sowie Mai 2012 wurde kein<br />

Regentag registriert. Eine Analyse über <strong>die</strong> Beeinflussung von Niederschlag auf Leoparden<br />

konnte nicht vorgenommen werden.<br />

3.3.2.4 Temperaturbeeinflussung<br />

Zur Analyse der Temperaturbeeinflussung bei Leoparden wurde ein 24h-Tag in Zeitintervalle<br />

von jeweils 30 Minuten unterteilt (Kap. 3.3.2.2). Die unabhängigen Sichtungen, <strong>die</strong> innerhalb<br />

<strong>die</strong>ser Intervalle erfolgten, wurden nach den jeweiligen Temperaturen sortiert und in 5°C-<br />

Intervalle eingegliedert.<br />

3.3.2.5 Beeinflussung durch Mondlicht<br />

Bei der Erhebung <strong>des</strong> potentiellen Einflusses von Mondlicht auf den Leoparden wurden acht<br />

Mondphasen berücksichtigt (Abb. 24). Die Phasen wurden hinsichtlich ihrer unterschiedlich<br />

starken prozentualen Oberflächenbeleuchtung durch <strong>die</strong> Sonne in fünf Kategorien eingeteilt


32<br />

Material und Methoden<br />

(Tab. 7). Es wurden <strong>die</strong> Mondaufgangs- und Monduntergangszeiten [IL 5] für <strong>die</strong> Tage der<br />

jeweiligen Untersuchungsmonate in Namibia aufgetragen und mit den nächtlichen<br />

unabhängigen Detektionen der Leoparden verglichen, um Mondnächte herausfiltern zu<br />

können. Die entsprechenden Fangereignisse wurden anschließend den jeweiligen<br />

Mondphasen zugeteilt. Die Tatsache, dass innerhalb einer sich kontinuierlich ausbildenden<br />

Mondphase wechselhafte Lichtverhältnisse auftreten, wurde vernachlässigt.<br />

Abb. 24: Mondphasen in der Sequenz ihrer Erscheinung (modifiziert nach [IL 6])<br />

(Anm.: Von der südlichen Hemisphäre aus betrachtet erscheinen <strong>die</strong> Phasen <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong> im<br />

Vergleich zur Nordhemisphäre invertiert)<br />

Bildnr. Mondphase Illuminierte Mondoberfläche (%) Kategorie<br />

1 Neumond 0 – 1 1<br />

2 erstes Viertel 1,1 – 33,9 2<br />

3 zunehmender Halbmond (1stQ) 34 – 72,9 3<br />

4 zweites Viertel 73 – 98,9 4<br />

5 Vollmond 99 – 100 5<br />

6 drittes Viertel 98,9 – 73 4<br />

7 abnehmender Halbmond (3rdQ) 72,9 – 34 3<br />

8 letztes Viertel 33,9 – 1,1 2<br />

Tab. 7: Nach Helligkeit sortierte Auflistung der Mondphasen.<br />

Die Beeinträchtigung der Helligkeit <strong>des</strong> Mondreflexlichtes durch Wolkenbedeckung konnte<br />

an den verschiedenen Kamerafallen-Standorten nicht ermittelt werden. Generell bilden sich<br />

in Namibia während der Trockenzeit selten Wolkenschichten am Himmel (Kap. 2.5). Bei der<br />

Analyse wurde davon ausgegangen, dass eine Bewölkung eine bestehende Beziehung<br />

zwischen Mondphase und Aktivität nur abschwächt (HARMSEN et al. 2010).<br />

3.3.3 Unabhängige Sichtungen der häufigsten Carnivora<br />

Neben dem Leoparden wurde für <strong>die</strong> Braune Hyäne, den Schabrackenschakal, den Karakal,<br />

<strong>die</strong> Schlankmanguste, den Honigdachs und <strong>die</strong> Ginsterkatze jede unabhängige Sichtung an<br />

den Kamerafallen im gesamten Forschungsgebiet aussortiert. Dabei wurde nach der<br />

Konvention vorgegangen, dass Detektionen einer Art als unabhängig gelten, wenn zwischen<br />

ihnen zeitlich mehr als 30 Minuten vergangen sind (JENKS et al. 2011; O’BRIEN et al. 2003)<br />

(Kap. 3.3.2).<br />

3.3.4 Relativer Abundanz Index (RAI)<br />

Der Relative Abundanz Index (RAI) ist eine Verhältniskennzahl, <strong>die</strong> durch Extrapolationen<br />

von Sichtungen einer bestimmten Art Aufschluss über deren Abundanz gibt (JENKS et al.<br />

2011). Allgemein wurde bei der Abschätzung <strong>die</strong> durchschnittliche Sichtungszahl pro 100<br />

Tage kalkuliert. Es wurden jeweils zwei verschiedene RAI-Werte für den Leopard und <strong>die</strong>


33<br />

Material und Methoden<br />

häufigsten Carnivora Braune Hyäne, Schabrackenschakal, Karakal, Schlankmanguste,<br />

Honigdachs und Ginsterkatze ermittelt. Zum einen wurden für jeden einzelnen Kamerafallen-<br />

Standort im gesamten Forschungsgebiet <strong>die</strong> RAI-Werte der sieben Carnivora berechnet (1).<br />

Dazu wurden <strong>die</strong> gesamten Sichtungen einer jeden Art an einer Kamerafalle ad<strong>die</strong>rt und mit<br />

100 multipliziert. Das Ergebnis wurde durch <strong>die</strong> Gesamtanzahl der Tage divi<strong>die</strong>rt, an denen<br />

alle Kamerafallen während einer Versuchsreihe in einem Teilgebiet aktiv waren.<br />

(1)<br />

RAI<br />

100<br />

Standort n<br />

<br />

i1<br />

*<br />

n<br />

<br />

i1<br />

( T)<br />

D = Gesamtanzahl der Detektionen einer Art während einer Versuchsreihe (30 Tage)<br />

i = Kamerafalle an Standort i<br />

n = Anzahl der Kamerafallen-Standorte in einem Teilgebiet<br />

T = aktive Kamerafallentage in einem Teilgebiet<br />

Zum anderen wurden <strong>die</strong> RAI-Werte der sieben Raubtier-Arten für <strong>die</strong> drei gesamten<br />

Teilgebiete erhoben (2). <strong>Hier</strong>zu wurden <strong>die</strong> gesamten Detektionen einer jeden Art an den<br />

gesamten Kamerafallen eines Teilgebiets ad<strong>die</strong>rt und mit 100 multipliziert. Das Ergebnis<br />

wurde durch <strong>die</strong> Gesamtanzahl der Tage divi<strong>die</strong>rt, an denen alle Kamerafallen während einer<br />

Versuchsreihe in einem Teilgebiet aktiv waren.<br />

(2)<br />

RAI<br />

<br />

i1<br />

Di<br />

i n<br />

<br />

Teilgebiet <br />

*<br />

n<br />

i1<br />

n<br />

( T)<br />

( D)<br />

D = Gesamtanzahl der Detektionen einer Art während einer Versuchsreihe (30 Tage)<br />

i = Kamerafalle an Standort i<br />

n = Anzahl der Kamerafallen-Standorte in einem Teilgebiet<br />

T = aktive Kamerafallentage in einem Teilgebiet<br />

Bei der Berechnung der RAI-Werte wurden Sichtungen an Kamerafallen als unabhängig<br />

angesehen, wenn zwischen aufeinanderfolgenden Detektionen von gleichen Arten bzw.<br />

Individuen eine Zeitspanne von mehr als 30 Min. vorlag (O’BRIEN et al. 2003) (Kap. 3.3.2,<br />

3.3.3). Aufnahmen mit mehreren Individuen einer Art zählten als eine Sichtung (JENKS et al.<br />

2011).<br />

100<br />

3.3.5 Kartographie durch Google earth<br />

Das gesamte Forschungsgebiet und <strong>die</strong> Farmen Okomitundu OST, Okomitundu WEST<br />

einschließlich <strong>des</strong> Wildtiergeheges und Westfalenhof wurden durch Google earth digital<br />

kartographiert. Dazu wurden von den Umrissen der Landflächen Polygone erstellt und in<br />

dem Format Keyhole Markup Language (KML) als Geodateien abgespeichert. Darüber<br />

hinaus sind durch ein installiertes Vermessungs-Tool <strong>die</strong> Entfernungen zwischen den<br />

gesamten Kamerafallen-Standorten und den Farmhäusern sowie den Müll- bzw.<br />

Kadaverplätzen ermittelt worden. Das imaginäre Raster für <strong>die</strong> Kamerafallen, das im Voraus<br />

i n<br />

i n


34<br />

Material und Methoden<br />

der Versuchsreihen ausgelegt wurde (Kap. 3.1), ist nachträglich für <strong>die</strong> Karten angefertigt<br />

worden.<br />

3.3.6 Geografische Analysen durch ArcGIS<br />

Die Software ArcGIS von esri ® (ESRI Inc., Redlands, USA) ist ein Geoinformationssystem<br />

(GIS) durch das geografische Daten bearbeitet, analysiert und visualisiert werden können.<br />

Die in Google earth generierten KML-Formate der Umrisse der drei Farmen sowie <strong>des</strong><br />

gesamten Forschungsgebietes wurden in Shapedateien (.shp) konvertiert und in das<br />

ArcGis-Programm eingeladen. Die GPS-Daten der einzelnen Standorte der Kamerafallen,<br />

der Farmhäuser, der Müllhalde und <strong>des</strong> Kadaverplatzes wurden als Microsoft ® Excel-Datei in<br />

das Programm eingegeben. Die im Feld durch das GPS-Gerät ermittelten Positionen in<br />

Grad, Dezimalminuten (Kap. 3.1) mussten dazu in Dezimalgrad umgerechnet werden, indem<br />

<strong>die</strong> Dezimalminuten mit 1 /60 multipliziert werden, und Süden als Minus deklariert/angegeben<br />

wird. Die Software von Google earth ermöglicht in seinem Programm, <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Einheiten der Positionsangaben automatisch umzurechnen (3).<br />

(3) Bsp.: Position der Kamerafalle ZFMK 6 in Grid 19 (Fangkraal, Westfalenhof) (Tab. 6)<br />

22°11,943’S 16°27,011‘O = -22,199050000 16,450183333<br />

Anhand der digital erstellten, detailgenauen Karten <strong>des</strong> jeweiligen Aufbaus der drei<br />

Versuchsreihen in dem Forschungsgebiet konnte eine raumbezogene Daten-Bearbeitung<br />

durchgeführt werden.<br />

3.3.6.1 Raumverteilung <strong>des</strong> Leoparden im Forschungsgebiet<br />

Zur Visualisierung der räumlichen Verteilung der Leoparden-Individuen im Forschungsgebiet<br />

wurde in ArcGIS <strong>die</strong> Methode <strong>des</strong> minimalen konvexen Polygons (minimal convex polgygon,<br />

MCP) verwendet (MOHR, 1947). Dazu wurden <strong>die</strong> gesamten von einem Individuum<br />

aufgesuchten Kamerafallen in dem kompletten Forschungsgebiet zusammengefasst. Die<br />

äußersten Standorte wurden anschließend miteinander zu einem konvexen Polygon<br />

verbunden, welches mit der Flächenkalkulations-Funktion von ArcGIS vermessen werden<br />

konnte (GRUETER et al. 2008). Bei Individuen, <strong>die</strong> lediglich an zwei Kamerafallen gefangen<br />

worden sind, wurde <strong>die</strong> Raumverteilung durch eine Linie visualisiert. Kreuzmarkierungen<br />

stehen für Leoparden, <strong>die</strong> nur an einem einzigen Standort auftraten.<br />

3.3.6.2 Visualisierung <strong>des</strong> RAI<br />

Die ermittelten RAI-Werte <strong>des</strong> Leoparden und der häufigsten Carnivora für <strong>die</strong> einzelnen<br />

Standorte im gesamten Forschungsgebiet (Kap. 3.3.4, (1)) wurden ihrer Größe nach in 14<br />

Kategorien unterteilt (Tab. 8). Die quantitative Darstellung <strong>des</strong> RAI an den jeweiligen<br />

Kamerafallen erfolgte durch Kreissymbole unterschiedlicher Größe, um Verteilungsmuster<br />

der Carnivora in dem gesamten Forschungsgebiet aufzuzeigen.


3.3.7 CAPTURE<br />

RAI Kategorie<br />

< 0,3 1<br />

0,3 – 0,6 2<br />

0,7 – 1,0 3<br />

1,1 – 1,4 4<br />

1,5 – 1,8 5<br />

1,9 – 2,2 6<br />

2,3 – 2,6 7<br />

2,7 – 3,0 8<br />

3,1 – 3,4 9<br />

3,5 – 3,8 10<br />

3,9 – 4,2 11<br />

4,3 – 4,6 12<br />

4,7 – 5,0 13<br />

> 5,0 14<br />

Tab. 8: Kategorien der RAI-Werte<br />

35<br />

Material und Methoden<br />

Mit der Software CAPTURE2 (Version ; HINES 1994) können<br />

Populationsgrößen anhand von Fang-Wiederfang-Daten aus geschlossenen Populationen<br />

(Kap. 3.1, 3.3.1) (Otis et al. 1978) ermittelt werden. Eine Population wird als geschlossen<br />

angesehen, wenn während einer Versuchsreihe <strong>die</strong> Individuenanzahl in einem begrenzten<br />

geographischen Raum konstant bleibt (REXSTAD, BURNHAM 1992). Das Programm stellt acht<br />

verschiedene Rechenmodelle zur Verfügung, <strong>die</strong> sich in ihren Annahmen möglicher<br />

Abweichungsquellen in der Fangwahrscheinlichkeit unterscheiden (MAFFEI et al. 2004).<br />

Modell M0 geht von einer konstanten Fangwahrscheinlichkeit aus. Je<strong>des</strong> Individuum einer<br />

Population hat dabei <strong>die</strong> gleiche Wahrscheinlichkeit, während einer Versuchsreihe gefangen<br />

zu werden. Zudem beeinflussen erfolgte Fangereignisse nicht <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit.<br />

Mt rechnet mit einer durch <strong>die</strong> Zeit veränderbare Fangwahrscheinlichkeit. Die Mitglieder einer<br />

Population besitzen zwar <strong>die</strong> gleiche Fangwahrscheinlichkeit, doch <strong>die</strong>se Wahrscheinlichkeit<br />

kann sich zwischen den Fangereignissen verändern.<br />

Mb nimmt an, dass <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit durch Verhaltensreaktionen beeinflussbar ist.<br />

Individuen einer Population reagieren demnach auf ein Fangereignis, was Auswirkungen auf<br />

folgende Fangereignisse haben kann. So können Individuen durch einen Fang negative<br />

Erfahrungen machen, <strong>die</strong> sie zukünftig Fallenorte meiden lassen.<br />

Mh vermutet, dass <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeiten innerhalb einer Population heterogen<br />

verteilt sind. Es treten hier keine Abweichungen zwischen Fangereignissen auf und <strong>die</strong><br />

Fangereignisse haben keinen Einfluss auf das Verhalten der Individuen, dafür besitzt je<strong>des</strong><br />

einzelne Individuum, unabhängig von den anderen Populationsmitgliedern, eine eigene<br />

Fangwahrscheinlichkeit (OTIS et al. 1978).<br />

Als weitere Option können <strong>die</strong>se vier Modelle miteinander kombiniert werden zu Mbh, Mth, Mtb,<br />

Mtbh. Je<strong>des</strong> <strong>die</strong>ser Rechenmodelle kann von CAPTURE simultan bei der Abschätzung einer<br />

Populationsgröße durchgeführt werden. Eine Diskriminanzfunktion in dem Programm<br />

bewertet daraufhin <strong>die</strong> Modelle mit Zahlen, bei der das angemessenste Modell 1.00 erhält<br />

(OTIS et al. 1978; REXSTAD, BURNHAM 1992).<br />

Damit <strong>die</strong> Populationsgrößen der Leoparden in den drei Teilgebieten <strong>des</strong> Forschungsgebiets<br />

mit CAPTURE2 erhoben werden konnten, wurde für je<strong>des</strong> identifizierte Individuum, mit


36<br />

Material und Methoden<br />

Ausnahme juveniler Leoparden, eine Fangstatistik erstellt, <strong>die</strong> in das Programm eingeladen<br />

werden konnte.<br />

Mit Microsoft ® Excel wurde dazu für je<strong>des</strong> Teilgebiet eine X-Matrix erstellt (OTIS et al. 1978).<br />

In <strong>die</strong> Matrices wurden anschließend <strong>die</strong>jenigen adulten Leoparden eingetragen, <strong>die</strong> in dem<br />

jeweiligen Gebiet indentifiziert werden konnten. Die Versuchsreihen wurden in Intervalle von<br />

jeweils 3 Tagen eingeteilt, um <strong>die</strong> Sichtungen von konsekutiven Tagen als unabhängige<br />

Stichproben beurteilen zu können. Wenn innerhalb eines 3-Tages-Intervalls eine Sichtung<br />

von einem Individuums an einer Kamerafalle erfolgte, wurde eine ‘1‘ registriert. An welcher<br />

Kamerafalle sich <strong>die</strong> Detektion im Teilgebiet ereignete, und ob das Individuum mehrmals an<br />

einem Tag bzw. innerhalb der 3-Tages-Periode oder mit anderen Individuen zusammen<br />

gefangen wurde, war nicht von Bedeutung. Bei Abwesenheit <strong>des</strong> Individuums wurde in <strong>die</strong><br />

Tabelle ‘0‘ verzeichnet.<br />

3.3.8 PRESENCE 4.9<br />

Die Software PRESENCE (Version 4.9 ; HINES 2006) bietet für statistische<br />

Verarbeitungen von Kamerafallen-Daten 14 verschiedene Modelle an.<br />

Davon ermöglichen drei speziell entwickelte Modelle, Analysen über <strong>die</strong> Anwesenheit und<br />

Abwesenheit eines Leoparden an den Kamerafallen durchzuführen.<br />

3.3.8.1 Single-season-Heterogenitäts- (Royle/Nichols-) Modell<br />

Das single-season-Heterogenitäts-Modell bestimmt durch Daten der Anwesenheit und<br />

Abwesenheit von Leoparden an den Kamerafallen-Standorten <strong>die</strong> gesamte<br />

Populationsgröße für ein Teilgebiet (ROYLE, NICHOLS 2003). Daneben wird auch <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit der in dem untersuchten Teilgebiet ein Leopard detektiert<br />

werden kann. Das Modell geht davon aus, dass bei den verschiedenen Fallen-Standorten<br />

eine Heterogenität in den Antreffwahrscheinlichkeiten durch uneinheitliche Abundanzen<br />

verursacht wird. Eine höhere Anzahl von Leoparden führt demnach zu einer höheren<br />

Antreffwahrscheinlichkeit an den Standorten. Die Parameter werden durch das Modell unter<br />

der Annahme einer Poisson-Verteilung errechnet [IL 7].<br />

Die Daten wurden mit Hilfe von Microsoft ® Excel Matrices eingegeben. Die Versuchsreihen<br />

wurden jeweils in 3-Tages-Intervalle eingeteilt. Dadurch war gewährleistet, dass <strong>die</strong><br />

Leoparden-Detektionen von aufeinanderfolgenden Tagen als unabhängige Stichproben in<br />

der Schätzfunktion von PRESENCE beurteilt wurden. Bei Sichtungen eines Leoparden an<br />

einem Standort wurde in der Matrix ‘1‘ registriert, unabhängig von der Anzahl oder dem<br />

Individuum. Bei Abwesenheit wurde eine ‘0‘ eingetragen. Wenn eine Kamera an Tagen<br />

ausgefallen bzw. defekt war, wurde ‘-‘ verwendet. Wenn innerhalb eines Intervalls sowohl<br />

Abwesenheiten als auch Kameraausfälle auftraten, wurde ‘-‘ ausgewählt. Sichtungen wurden<br />

innerhalb eines Intervalls in jedem Fall mit ‘1‘ verzeichnet (1 > - > 0).<br />

3.3.8.2 Single-season model<br />

Mit dem single-season Modell kann <strong>die</strong> Antreffwahrscheinlichkeit ermittelt werden, mit der<br />

ein Leopard an einer Kamerafalle in den drei verschiedenen Gebieten während einer


37<br />

Material und Methoden<br />

Versuchsreihe gesichtet wird (MACKENZIE et al. 2002). Das Modell nimmt dabei an, das<br />

während der Dauer einer durchgeführten Untersuchung <strong>die</strong> Fallen-Standorte eine gleiche<br />

Antreffwahrscheinlichkeit aufweisen (MEREDITH 2008).<br />

Es wurden drei Matrices für <strong>die</strong> drei verschiedenen Versuchsreihen in Microsoft ® Excel<br />

erstellt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Fänge bzw. Anwesenheit der Leoparden an den jeweiligen Kamerafallen<br />

innerhalb der 30 Versuchstage angeben. Drei Versuchstage wurden jeweils<br />

zusammengefasst, um dadurch unabhängige Fangereignisse betrachten zu können. Bei<br />

Anwesenheit eines Leoparden an einer Kamerafalle innerhalb eines 3-Tage-Intervalls wurde<br />

‘1‘ in <strong>die</strong> Tabelle eingetragen. Dabei war es irrelevant, um welches Individuum oder um<br />

wieviele Leoparden es sich handelte. Wenn innerhalb von drei Tagen keine Sichtung<br />

erfolgte, wurde ‘0‘ vermerkt. Bei Kameraausfall wurde ein ‘-‘ eingesetzt. Wenn eine Kamera<br />

innerhalb von drei Tagen an einem oder an zwei Tagen defekt war, so wurde für das Intervall<br />

ein ‘-‘ gewählt, sofern kein Leopard gesichtet wurde. Die Anwesenheit hatte in jedem Fall<br />

Priorität (1 > - > 0). [IL 7]<br />

Das single-season Modell gibt als weitere Option eine Abschätzung der naïven<br />

Antreffwahrscheinlichkeit. Dieser Wert ist der Anteil von den gesamten Standorten, an denen<br />

ein Leopard während einer Versuchsreihe gesichtet worden ist (DONOVAN, HINES 2007).<br />

3.3.8.3 Multi-season-multi-state model<br />

Jede Kamerafalle war ursprünglich zur Anlockung eines Karnivoren beködert. Der Köder<br />

wurde jedoch gelegentlich von Karnivoren komplett aufgefressen oder abgerissen und<br />

verschleppt (Kap. 3.1) Das multi-season-multi-state Modell liefert für Standorte in zwei<br />

unterschiedlichen Zuständen <strong>die</strong> jeweiligen Antreffwahrscheinlichkeiten für einen Leoparden<br />

(MACKENZIE et al. 2009). So konnte kontrolliert werden, ob Köder einen Einfluss auf<br />

Leoparden ausüben.<br />

Es wurden für <strong>die</strong> verschiedenen Versuchsreihen 3-Tages-Intervall-Matrices mit Excel<br />

entworfen, um unabhängige Sichtungsereignisse zu erhalten. Detektionen bei beköderten<br />

Kamerafallen an einem Tag wurden mit ‘1‘ notiert, Sichtungen ohne Köder wurden mit ‘2‘<br />

beziffert. Die Eintragungen erfolgten unabhängig von Individuum und Anzahl. Bei<br />

Abwesenheit wurde ‘0‘ in <strong>die</strong> Tabelle eingetragen, bei Kameraausfall ‘-‘. Wenn innerhalb von<br />

drei Tagen sowohl Sichtungen mit als auch ohne Köder erfolgten, so wurde der Zustand in<br />

der Matrix berücksichtigt, an dem im Intervall mehr Sichtungen erfolgten. Bei Abwesenheit<br />

und Kameraausfall innerhalb von drei Tagen wurde ‘-‘ vorgezogen (1 bzw. 2 > - > 0). [IL 7]<br />

3.3.9 Populationsdichte <strong>des</strong> Leoparden<br />

Die Bestandsdichte der Leoparden wurde für je<strong>des</strong> der drei Teilgebiete ermittelt (4). Dazu<br />

wurden <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Identifikation der Leoparden-Aufnahmen (exklusive der Jungtiere) und<br />

von den Software-Programmen Capture und Presence geschätzten Populationsgrößen von<br />

Okomitundu OST, Okomitundu WEST und Westfalenhof durch <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Gebietsgrößen divi<strong>die</strong>rt (MAFFEI et al. 2004).


(4)<br />

L = Individuenanzahl der Leoparden<br />

z = Teilgebiet<br />

G = Gebietsgröße [km²]<br />

38<br />

Material und Methoden<br />

Die Populationsdichte von dem gesamten Forschungsgebiet (5) wurde berechnet, indem <strong>die</strong><br />

jeweils durch Identifikation (exklusive Jungtiere) und von CAPTURE und PRESENCE<br />

ermittelte Anzahl der Leoparden in den drei Teilgebieten ad<strong>die</strong>rt und durch <strong>die</strong> Fläche <strong>des</strong><br />

gesamten Forschungsgebietes divi<strong>die</strong>rt wurde.<br />

(5)<br />

L = Anzahl der Leoparden<br />

z = Teilgebiet<br />

n = Anzahl der Teilgebiete<br />

G = Gebietsgröße [km²]<br />

3.3.10 Statistische Analysen<br />

Zur Überprüfung signifikanter Unterschiede bei den erhobenen Daten, wurden jeweils<br />

geeignete statistische Tests durchgeführt. Das allgemeine Signifikanzniveau wurde auf<br />

p < 0,05 determiniert, um mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 95% davon ausgehen zu<br />

können, dass <strong>die</strong> Unterschiede nicht zufällig aufgetreten sind. Bei einem p-Wert über dem<br />

Signifikanzniveau, wurde bis zu einem Wert von 0,058 von einem tendeziellen Unterschied<br />

ausgegangen. Die Auswertungen erfolgten mit dem Software-Programm IBM ® SPSS ®<br />

Statistics 21 und den statistischen Analyse-Funktionen von Microsoft ® Excel 2007.<br />

3.3.10.1 Lineare Regression<br />

Eine Regressionsanalyse misst den Zusammenhang zwischen einer abhängigen Variable<br />

und einer (bivariat) oder mehreren (multivariat) unabhängigen Variablen (MONKA, VOß 2002).<br />

Durch <strong>die</strong>ses Verfahren sollte untersucht werden, ob <strong>die</strong> Verteilung von verschiedenen<br />

Nahrungsangeboten und Nahrungskonkurrenten einen Einfluss auf <strong>die</strong> räumliche Verteilung<br />

der Carnivora im Forschungsgebiet ausübt. Dazu wurden von den verschiedenen Fallen-<br />

Standorten zum einen <strong>die</strong> RAI-Werte der verschiedenen Carnivora miteinander verglichen,<br />

zum Anderen wurden <strong>die</strong> RAIs der Leoparden und der häufigsten Carnivora mit RAI-Werten<br />

von anderen Wildtier-Taxa verglichen. Diese weiteren RAI-Daten lagen nur für <strong>die</strong><br />

Teilgebiete Okomitundu OST und WEST vor (KOKOTT 2012). Aus <strong>die</strong>sem Grund musste sich<br />

<strong>die</strong> Wildtierbeeinflussung auf <strong>die</strong> Farm Okomitundu begrenzen. Die Berechnungen für <strong>die</strong><br />

Wildtiere erfolgten dabei anhand <strong>des</strong> gleichen Datenmaterials von Okomitundu (19.09 –<br />

20.11.2011), mit dem <strong>die</strong> Werte der Carnivora bestimmt wurden. Es wurden <strong>die</strong> RAI-Werte<br />

von 18 Arten berücksichtigt, <strong>die</strong> von Leoparden als Beutetiere genutzt werden können


39<br />

Material und Methoden<br />

(Kap. 2.8). Dazu gehören Aepyceros melampus, Alcelaphus caama, Antidorcas marsupialis,<br />

Connochaetes gnou, Equus zebra hartmannae, Giraffa camelopardalis, Hystrix<br />

africaeaustralis, Lepus saxatilis, Orycteropus afer, Oryx gazella, Papio cynocephalus<br />

ursinus, Pedetes capensis, Phacochoerus africanus, Raphicerus campestris, Struthio<br />

camelus australis, Sylvicapra grimmia, Taurotragus oryx und Tragelaphus strepsiceros.<br />

Weiter wurde kontrolliert, ob <strong>die</strong> Leoparden und <strong>die</strong> häufigsten Carnivora durch <strong>die</strong><br />

Müllhalde, den Kadaverplatz und <strong>die</strong> beiden Farmhäuser auf Okomitundu und Westfalenhof<br />

(Kap. 2. 1., 2. 2; Abb. 25 a, b) beeinflusst werden. <strong>Hier</strong>zu wurden <strong>die</strong> RAI-Werte der<br />

Raubtiere an den Kamerafallen mit den Entfernungen der Kamerafallen zu den<br />

verschiedenen Orten verglichen (Kap. 3.3.5).<br />

Abb. 25: Potentielle Einflussfaktoren für <strong>die</strong> Raumverteilung von Carnivora<br />

a) Panthera pardus (links) beobachtet vorbeigehenden Tragelaphus strepsiceros-Bullen<br />

(Bildmitte)<br />

b) Kadaver am Müllplatz auf Okomitundu (© KURIAKOSE)<br />

Die Wurzel <strong>des</strong> durch <strong>die</strong> Regressionsanalyse berechneten Bestimmtheitsmaßes R² ergibt<br />

den Korrelationskoeffizienten R ( R ² = R). Dieser Koeffizient liegt zwischen -1 und +1. Dabei<br />

bedeutet ein Wert nahe +1, dass ein positiver Zusammenhang zwischen den Variablen<br />

besteht, bei Werten nahe -1 besteht ein negativer Zusammenhang. Bei einem Betrag nahe<br />

bei 0 besteht eine schwache Korrelation (R bis 0,2 = sehr geringe Korrelation; R bis 0,5 =<br />

geringe Korrelation; R bis 0,7 = mittlere Korrelation; R bis 0,9 = hohe Korrelation; R > 0,9<br />

sehr hohe Korrelation) (BÜHL, ZÖFEL 2005).<br />

3.3.10.3 Mann-Whitney-U-Test<br />

Mit dem nichtparametrischen Mann-Whitney-U-Test werden zwei unabhängige Stichproben<br />

verglichen (BLANKENBERGER, VORBERG 1998). Dieser Homogenitätstest kontrolliert, ob <strong>die</strong><br />

beiden Verteilungen derselben Grundgesamtheit entstammen (BÜHL, ZÖFEL 2005).


3.3.10.4 Wilcoxon-Test<br />

40<br />

Material und Methoden<br />

Der nichtparametrische Wilcoxon-Vorzeichenrangtest überprüft zwei abhängige Stichproben<br />

(BLANKENBERGER, VORBERG 1998). Der Vergleich erfolgt über eine Rangreihe der absoluten<br />

Wertepaardifferenzen (BÜHL, ZÖFEL 2005).<br />

3.3.10.5 Kolmogorov-Smirnov-Test<br />

Durch den Kolmogorov-Smirnov-Test kann überprüft werden, ob bei Stichproben eine<br />

Normalverteilung vorliegt (BLANKENBERGER, VORBERG 1998; BÜHL, ZÖFEL 2005).<br />

3.3.10.6 Friedman-Test<br />

Mit dem nichtparametrischen Friedman-Test können mehr als zwei abhängige Stichproben,<br />

bei denen keine Normalverteilung vorliegt, miteinander verglichen werden (BLANKENBERGER,<br />

VORBERG 1998; BÜHL, ZÖFEL 2005).<br />

3.3.10.7 Kruskal-Wallis-Rangvarianzanalyse<br />

Mit der nichtparametrischen Rangvarianzanalyse nach Kruskal-Wallis können mehrere<br />

unabhängige Stichproben miteinander verglichen werden, bei denen keine Normalverteilung<br />

vorliegen muss (BLANKENBERGER, VORBERG 1998; BÜHL, ZÖFEL 2005).


4 Ergebnisse<br />

41<br />

Ergebnisse<br />

Die im Feld aufgebauten Kamerafallen wurden während der drei Versuchsreihen in<br />

regelmäßigen Abständen überprüft (Kap. 3.1). Durch das zum Teil sehr unzugängliche<br />

Farmgelände auf Okomitundu und Westfalenhof kam es jedoch gelegentlich zu<br />

Verzögerungen bzw. ausgelassenen Kontrollen. Des Öfteren verursachten Dornbüsche<br />

(Kap. 2.6) Reifenpannen und verhinderten auf <strong>die</strong>se Weise, rechtzeitig vor Einbruch der<br />

Dunkelheit den Fahrplan einzuhalten. An einigen Tagen konnten so nur 1-2 Grids erreicht<br />

werden (Tab. 9 - 11).<br />

Westfalenhof<br />

Kontrolldatum Kontrollierte Grids<br />

04.05.2012 18, 22, 23, 24, 25, 26, 27<br />

05.05.2012 1, 2, 4, 6, 7, 8, 12, 13, 14, 19, 20<br />

06.05.2012 3, 5, 9, 10, 11, 15, 16, 17<br />

08.05.2012 11, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27<br />

10.05.2012 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 15, 16<br />

11.05.2012 5, 11, 12, 13, 14, 17<br />

15.05.2012 5, 11, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27<br />

16.05.2012 3, 4, 5, 9, 10, 15,<br />

17.05.2012 1, 2, 6, 7, 8, 12, 13, 14,<br />

21.05.2012 5, 6, 11, 12, 13, 14, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27<br />

22.05.2012 1, 2, 7, 8,<br />

23.05.2012 3, 4, 10, 15,<br />

25.05.2012 12, 5<br />

27.05.2012 2, 6, 8, 5<br />

31.05.2012 Abbau<br />

Tab. 9: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Westfalenhof<br />

Okomitundu WEST<br />

Kontrolldatum Kontrollierte Grids<br />

24.10.2011 10, 20<br />

25.10.2011 1<br />

27.10.2011 3, 4, 5, 11, 12, 14, 15, 16, 17, 19<br />

28.10.2011 2, 6, 7, 13, 18<br />

01.11.2011 2, 7, 9, 10, 14<br />

04.11.2011 3<br />

05.11.2011 12, 14, 15, 16, 17, 19<br />

07.11.2011 1<br />

11.11.2011 3, 4<br />

12.11.2011 5, 10, 11, 13, 20<br />

14.11.2011 12, 14, 15, 17, 19<br />

16.11.2011 2, 6, 7, 18<br />

18.11.2011 1<br />

20. – 22.11.2011 Abbau<br />

Tab. 10: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Okomitundu WEST


Okomitundu OST<br />

Kontrolldatum Kontrollierte Grids<br />

25.09.2011 6, 8, 9, 10, 11, 14, 15<br />

26.09.2011 1, 2, 3, 4, 7, 12, 13<br />

27.09.2011 5<br />

29.09.2011 7, 10, 12, 13, 15<br />

30.09.2011 8<br />

01.10.2011 1, 3, 4, 5, 6, 9, 11<br />

02.10.2011 2<br />

04.10.2011 6, 8, 10, 14, 15<br />

05.10.2011 1, 3<br />

06.10.2011 4, 5, 7, 9, 11, 12, 13<br />

18.10.2011 Abbau<br />

Tab. 11: Verlauf und Anzahl der Kontrollen auf Okomitundu OST<br />

42<br />

Ergebnisse<br />

Die Untersuchungen im Forschungsgebiet wurden in den drei Teilgebieten für jeweils 30<br />

Tage durchgeführt (Kap. 3). Bei einer Gesamtanzahl von 61 Kamerafallen konnte mit<br />

insgesamt 1.830 Fangtagen geplant werden. Die Kontrollen der Fallen und Auswertungen<br />

der Aufnahmen ergaben jedoch, dass mehrere Fallen an den Standorten einerseits einem zu<br />

hohen Energieverbrauch ausgesetzt waren durch eine vermehrte Aufnahmeaktivität oder<br />

andererseits Gerätedefekte aufwiesen, sodass es zu Fehl- bzw. Schwarzablichtungen und<br />

kompletten Ausfällen kam (Tab. 12) (Abb. 26).<br />

Gesamtlaufzeit [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Okomitundu OST Okomitundu WEST Westfalenhof<br />

15 4 6 11 13 17 19 1 3 6 9 11 12 14 18 19 20 21 22 24 26 27<br />

Grids<br />

Abb. 26: Prozentuale Gesamtlaufzeit der ausgefallenen Kamerafallen in den Grids der drei Teilgebiete<br />

Okomitundu OST (blau), Okomitundu WEST (rot) und Westfalenhof (grün).


Teilgebiet Grid Ausfalltage<br />

43<br />

Ausfallquote<br />

Kamerafalle<br />

(%)<br />

Ausfallquote<br />

Teilgebiet<br />

(%)<br />

Okomitundu OST 15 1 3,3 0,2<br />

4 8 26,7<br />

6 5 16,7<br />

Okomitundu WEST<br />

11<br />

13<br />

6<br />

5<br />

20<br />

16,7<br />

8,1<br />

17 7 23,3<br />

19 15 50<br />

1 6 20<br />

3 1 3,3<br />

6 3 10<br />

9 14 46,7<br />

11 1 3,3<br />

12 3 10<br />

14 1 3,3<br />

Westfalenhof 18 5 16,7 6,4<br />

19 1 3,3<br />

20 9 30<br />

21 2 6,7<br />

22 1 3,3<br />

24 2 6,7<br />

26 1 3,3<br />

27 2 6,7<br />

Tab. 12: Ausfallqouten während der drei Versuchsreihen.<br />

Ergebnisse<br />

So arbeitete Kamerafalle SC 3 (Stealth Cam ® ) in Grid 19 auf Okomitundu WEST auffällig<br />

fehlerhaft und wurde nach Beendigung der zweiten Versuchsreihe für weitere Experimente<br />

aussortiert. DF 2 (MINOX) in Grid 9 auf Westfalenhof wurde zerstört und musste noch<br />

während <strong>des</strong> Versuchs (23.05.2012) abgebaut werden. Die allgemeine Ausfallquote belief<br />

sich im Forschungsgebiet bei den gesamten Kamerafallen auf Okomitundu OST,<br />

Okomitundu WEST und Westfalenhof auf 5,4%, sodass 1.731 Fangtage erzielt werden<br />

konnten. Insgesamt wurden in <strong>die</strong>ser Zeit 83.036 Aufnahmen produziert ( > 50 GB). Diese<br />

Bilddateien wurden anschließend kontrolliert, damit <strong>die</strong> unabhängigen Sichtungen der<br />

Leoparden und der häufigsten Carnivora notiert werden konnten. Die gesamten Fotografien,<br />

<strong>die</strong> Leoparden zeigten, insgesamt 2.579, wurden in Ordner aussortiert und in Microsoft ®<br />

Excel Tabellen übertragen. Dadurch war es möglich, <strong>die</strong> Bilder miteinander zu vergleichen<br />

um einzelne Individuen zu identifizieren. Nicht alle Leoparden-Aufnahmen der 3 Teilgebiete<br />

konnten eindeutig zugeordnet bzw. identifiziert werden. 235 Fotografien waren entweder von<br />

zu schlechter Qualität, d.h. verschwommen oder überbelichtet, sodass das Fellmuster nicht<br />

erkennbar war. Nahaufnahmen zeigten teilweise nur kleine Körperausschnitte, oder mehrere<br />

Individuen auf den Aufnahmen verdeckten sich gegenseitig, sodass nicht alle anwesenden<br />

Leoparden zugeordnet werden konnten. Insgesamt konnten jedoch <strong>die</strong> Leoparden-Bilder zu<br />

97% bei Okomitundu OST, zu ca. 87% bei Okomitundu WEST und zu ca. 88% bei<br />

Westfalenhof zweifelsfrei anhand <strong>des</strong> individuellen Fellmusters und einiger charakteristischer<br />

Narben und Einkerbungen an den Ohren identifiziert werden (Tab. 13).


Okomitundu OST<br />

Okomitundu WEST<br />

Westfalenhof<br />

Gesamt<br />

44<br />

Ergebnisse<br />

Anzahl Bilder<br />

Prozent<br />

(%)<br />

Leo-<br />

Bilder<br />

Fallenbilder 26.187 100<br />

Defekte Aufnahmen 77 0,3<br />

Leopardenbilder 741 2,8 100%<br />

Leopardenbilder nicht identifizierbar 22 0,1 3%<br />

Identifizierte Leopardenbilder 719 2,7 97%<br />

Fallenbilder 30.946 100<br />

Defekte Aufnahmen 198 0,6<br />

Leopardenbilder 430 1,4 100%<br />

Leopardenbilder nicht identifizierbar 53 0,2 12,3%<br />

Identifizierte Leopardenbilder 377 1,2 87,7%<br />

Fallenbilder 25.903 100<br />

Defekte Aufnahmen 1.081 4,2<br />

Leopardenbilder 1.408 5,4 100%<br />

Leopardenbilder nicht identifizierbar 160 0,6 11,4%<br />

Identifizierte Leopardenbilder 1.248 4,8 88,6%<br />

Fallenbilder 83.036 100<br />

Defekte Aufnahmen 1.356 1,6<br />

Leopardenbilder 2.579 3,1 100%<br />

Leopardenbilder nicht identifizierbar 235 0,3 9,1%<br />

Identifizierte Leopardenbilder 2.344 2,8 90,9%<br />

Tab. 13: Anzahl der Fallenbilder. Auf Okomitundu OST waren von der Gesamtanzahl der Aufnahmen<br />

2,8% Leopardensichtungen. Von <strong>die</strong>sen 741 Aufnahmen konnten 97% identifiziert werden. 3% waren<br />

nicht identifizierbar. Auf Okomitundu WEST waren von den gesamten Aufnahmen 1,4%<br />

Leopardendetektionen. Von den 430 Leopardensichtungen konnten 12,3% nicht identifiziert werden.<br />

Auf Westfalenhof waren von den gesamten Aufnahmen 5,4% von Leoparden. Von <strong>die</strong>sen insgesamt<br />

1.408 Fotografien konnten 11,4% nicht identifiziert werden. Insgesamt konnten von den gesamten<br />

Aufnahmen der Leoparden, <strong>die</strong> in den drei Teilgebieten erfolgten, 90,9% identifiziert werden.<br />

4.1 Individuen der Leoparden<br />

Im gesamten Forschungsgebiet konnten 27 Leoparden eindeutig identifiziert werden. Davon<br />

kamen auf Okomitundu OST fünf, auf Okomitundu WEST neun und auf Westfalenhof 16<br />

Individuen vor (Tab. 14). Drei Leoparden wurden jeweils in zwei Teilgebieten gesichtet. Ein<br />

Individuum kam auf Okomitundu OST und Okomitundu WEST vor, zwei andere Leoparden<br />

wurden sowohl auf Okomitundu OST als auch auf Westfalenhof angetroffen. Acht Leoparden<br />

ließen sich aufgrund ihres kleinen Körperwuchses und teilweise durch ihre flauschige<br />

Fellstruktur als Jungtiere bestimmen (HAGEN et al. 1995). Da <strong>die</strong> juvenilen Leoparden von<br />

dem Köder fraßen, mussten sie min<strong>des</strong>tens 72 Tage alt sein, da sie ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

beginnen Fleisch zu fressen (LE ROUX, SKINNER 1989). Das maximale Alter der Jungtiere in<br />

Begleitung der Mutter kann auf ungefähr 12 Monate geschätzt werden, da sie danach<br />

eigenständig werden (EISENBERG, LOCKHART 1972). Von den Jungtieren konnten nicht beide<br />

Körperseiten erfasst werden, aber eine Zuordnung war dennoch durch das Muttertier<br />

möglich. Mit Ausnahme eines einzigen adulten Individuums konnten bei 26 Leoparden beide<br />

Körperseiten zugeordnet werden. Das ist für eine Identifikationsanalyse wichtig, da<br />

Leoparden keine identischen Fellzeichnungen auf der linken und rechten Körperhälfte<br />

aufweisen (Kap. 3.3.1). Da ein Leopard nur von der rechten Körperseite fotografiert wurde,


45<br />

Ergebnisse<br />

wurde <strong>die</strong>se laterale Seite allgemein bei allen Individuen abgeglichen. Mit zusätzlichen<br />

Informationen, <strong>die</strong> durch das Fährtenlesen an den Kamerafallen gesammelt werden konnten,<br />

und anhand der bei den Aufnahmen abgebildeten Sexualdimorphismen (Kap. 2.7.1) und<br />

Geschlechtsteile war es möglich, bei einigen Individuen das Geschlecht zu bestimmen.<br />

Kater besitzen neben den Testes eine im Vergleich zu Katzen größere und massigere<br />

Körperstatur (Abb.: 29). Bei geeignetem Aufnahmewinkel und entsprechender Körper- und<br />

Schwanzhaltung konnte bei Katzen <strong>die</strong> Vulva bzw. kein Vorhandensein eines Skrotum<br />

vermerkt werden (Abb.: 28). Da bei Leoparden das Muttertier den Nachwuchs versorgt,<br />

konnte <strong>die</strong> gleichzeitige Anwesenheit von Jungtieren neben einem adulten Individuum als<br />

Indiz für <strong>die</strong> Identifikation als adultes Weibchen gewertet werden. Die unterschiedliche<br />

Körpergröße bei Katern und Katzen lassen eine Bestimmung <strong>des</strong> Geschlechts anhand der<br />

unterschiedlich großen Pfotenabdrücke zu, <strong>die</strong> an den Fallenorten untersucht worden sind.<br />

Kater haben im Vergleich zu Katzen größere Pfotenspuren, <strong>die</strong> durch das höhere<br />

Körpergewicht bei Männchen auch tiefer in das Sediment eindringen können (Abb.: 30 a,b).<br />

Die Schrittlänge ist ebenfalls durch <strong>die</strong> unterschiedliche Körpergröße bei Katern weiter als<br />

bei Katzen. Ein Abstand von durchschnittlich 40 cm weist auf einen Kater hin<br />

(FARMERBERICHT mdl 2012). Wenn <strong>die</strong> allgemein kleineren Hinterpfoten dabei in <strong>die</strong><br />

größeren Vorderpfotenabdrücke bei Leopardenspuren hineinreichen, deutet <strong>die</strong>s auf eine<br />

langsame Fortbewegung <strong>des</strong> Individuum hin. Bei schnellerer Gangart sind vier Abdrücke zu<br />

sehen. Je plattgedrückter, abgerundeter und breitgefächerter sich <strong>die</strong> Zehenabdrücke und<br />

Fussballen abbilden, <strong>des</strong>to älter ist ein Leopard. Fußabdrücke von jungen Leoparden weisen<br />

dagegen klare, eng beieinander stehende Konturen der Pfoten auf („JOHNNIE“ 2012). Weitere<br />

durch Fährtenlesen gewonnene Hinweise zur Geschlechtszugehörigkeit eines Leoparden,<br />

konnten verschiedene Markierungstypen an den Standorten der Kamerafallen geben. Katzen<br />

scheinen bestimmte Orte bevorzugt durch Urinmarkierungen kenntlich zu machen,<br />

wohingegen Kater zusätzlich öfter <strong>die</strong> Stellen durch Kratzspuren am Bodengrund oder an<br />

Bäumen markieren (BAILEY 1993). Kotspuren von Leoparden gaben ebenfalls Auskunft, ob<br />

ein Leopard an der Falle war. Die Beschaffenheit der Fährten gab zuverlässige Auskunft<br />

über <strong>die</strong> Frische der Fährten. Pfotenabdrücke im Sand zerfallen relativ schnell durch Wind<br />

oder durch Wildwechsel anderer Arten bzw. Individuen. So konnte eine Aussage getroffen<br />

werden, wann ein Leopard <strong>die</strong> Spuren ungefähr erzeugt haben musste. Diese Zeitangabe<br />

wurde mit den Datenangaben auf den Aufnahmen verglichen, um zu sehen, welches<br />

Leoparden-Individuum genau zu dem bestimmten Zeitpunkt anwesend war.


46<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 27: Vergleich <strong>des</strong> identischen Fellmusters von M4 alias „JV“ auf zwei verschiedenen Aufnahmen<br />

(21.09.2011 Grid 9, Okomitundu OST; 01.05.2012 Grid 8, Westfalenhof). Bei der Identifikation musste<br />

berücksichtigt werden, dass <strong>die</strong> generell muskulösen Leoparden (NOWELL, JACKSON 1996; HOPWOOD<br />

1947) ein sehr geschmeidiges Fell besitzen und dadurch <strong>die</strong> Fellmuster je nach Körperhaltung und -<br />

anspannung leicht verschoben und verzerrt wirken konnten.


Abb. 28: Katze F8 markiert einen Baum mit<br />

Urin. Grid 13, Okomitund WEST<br />

47<br />

Ergebnisse<br />

Alle Aufnahmen der Kamerafallen zeigen Datum (im US-amerikanischen Datumsformat),<br />

Uhrzeit, Mondphase und Außentemperatur (in °Celsius oder °Fahrenheit) an (Kap. 3.1).<br />

a) b)<br />

Abb. 29: Die Testes vom Kater M11 sind<br />

deutlich sichtbar. Grid 16, Okomitundu WEST<br />

Abb. 30: Ausgeprägter Sexualdimorphismus bei Leoparden. Grid 7, Okomitundu WEST<br />

a) Adulte Katzen wie F1 zeichnen sich durch einen zierlichen, kleinen Körperbau aus,<br />

ihre Pfotenabdrücke sind entsprechend kleiner.<br />

b) Adulte Kater wie M2 haben eine große Statur und besitzen einen massigen Kopf und<br />

Nacken, ihre Pfotenabdrücke sind groß und breit ausgebildet.<br />

(Maßstab bei Spurenbildern: 9,7 cm)


48<br />

Ergebnisse<br />

Es konnte nicht für je<strong>des</strong> identifizierte Individuum das Geschlecht zugeordnet werden. Bei<br />

vier adulten Leoparden war keine zweifelsfreie Angabe möglich. Bei den juvenilen<br />

Leoparden konnte lediglich bei einem Jungtier das männliche Geschlecht sicher bestimmt<br />

werden.<br />

Individuum Okomitundu WEST Okomitundu OST Westfalenhof<br />

F1 + - -<br />

j1 + - -<br />

j2 + - -<br />

M2 + + -<br />

3 + - -<br />

M4 - + +<br />

M5 - + -<br />

F6 - + -<br />

F7 - + +<br />

j3 - - +<br />

j4 - - +<br />

F8 + - -<br />

F9 + - -<br />

M10 + - -<br />

M11 + - -<br />

12 - - +<br />

M13 - - +<br />

F14 - - +<br />

j5 - - +<br />

j6 - - +<br />

F15 - - +<br />

j7 - - +<br />

Mj8 - - +<br />

F16 - - +<br />

17 - - +<br />

18 - - +<br />

M19 - - +<br />

Anzahl 9 5 16<br />

Tab. 14: Verteilung der 27 identifizierten Leoparden in den drei Teilgebieten (+ = anwesend; - =<br />

abwesend).<br />

Aufnahmen von den 27 Leoparden-Individuen mit ihren charakteristischen Merkmalen sind<br />

einer Daten-DVD beigefügt<br />

4.2 Unabhängige Sichtungen der Leoparden<br />

Für je<strong>des</strong> identifizierte Individuum wurden <strong>die</strong> unabhängigen Sichtungen ermittelt. Auf<br />

Okomitundu OST gab es von den fünf Leoparden insgesamt 45 unabhängige Sichtungen.<br />

Auf Okomitundu WEST konnten den neun Individuen insgesamt 41 Besuche an den<br />

Kamerafallen zugeordnet werden. Bei den 16 Leoparden auf Westfalenhof konnten<br />

insgesamt 139 Detektionen verzeichnet werden. Die gesamten 225 Sichtungen aller<br />

Individuen im Forschungsgebiet sind im Anhang mit Angabe <strong>des</strong> Datums, der Uhrzeit, der<br />

Verweildauer sowie <strong>des</strong> besuchten Standortes aufgelistet. Während der Forschungsfahrten<br />

konnten vom Auto aus keine Leoparden gesichtet werden.


49<br />

Ergebnisse<br />

Die Individuen besuchten in den drei Teilgebieten während der Versuchsreihen jeweils<br />

unterschiedlich oft und unterschiedlich viele Fallen-Standorte (Tab. 15 - 17). Zwischen<br />

Katzen und Katern gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Anzahl unabhängiger<br />

Sichtungen (Mann-Whitney-U-Test; p=0,336) und der jeweiligen Verweildauer an den Ködern<br />

(Tab. ??) (Mann-Whitney-U-Test; p= 0,170).<br />

Okomitundu OST<br />

Individuum Anzahl unabhängiger Sichtungen Anzahl besuchter Grids<br />

M2 1 1<br />

M4 15 6<br />

M5 17 3<br />

F6 5 1<br />

F7 7 2<br />

Tab. 15: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf Okomitundu OST<br />

Okomitundu WEST<br />

Individuum Anzahl unabhängiger Sichtungen Anzahl besuchter Grids<br />

F1 12 4<br />

j1 2 2<br />

j2 2 2<br />

M2 4 4<br />

3 2 2<br />

F8 13 2<br />

F9 2* 2<br />

M10 2 2<br />

M11 2 1<br />

Tab. 16: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf Okomitundu WEST<br />

(* Anm.: F9 wurde an dem außerplanmäßigen Fallen-Standort Grid 8 angetroffen (Kap. 3.1))<br />

Westfalenhof<br />

Individuum Anzahl unabhängiger Sichtungen Anzahl besuchter Grids<br />

M4 18 6<br />

F7 13 4<br />

j3 5 2<br />

j4 4 2<br />

12 1 1<br />

M13 6 2<br />

F14 17 3<br />

j5 5 2<br />

j6 6 3<br />

F15 21 4<br />

j7 11 2<br />

Mj8 15 2<br />

F16 8 1<br />

17 5 2<br />

18 1 1<br />

M19 3 2<br />

Tab. 17: Unabhängige Sichtungen und Anzahl besuchter Grids der Individuen auf Westfalenhof


50<br />

Ergebnisse<br />

M4 konnte insgesamt während der Versuchsreihen einerseits am häufigsten an den Fallen<br />

gefangen und andererseits auch an den meisten verschiedenen Standorten gesichtet<br />

werden. Der Kater absolvierte insgesamt 33 Besuche an 12 verschiedenen Kamerafallen auf<br />

Okomitundu OST und Westfalenhof. F7 konnte innerhalb einer Versuchsreihe am häufigsten<br />

gefangen werden. Die Katze verursachte auf Westfalenhof innerhalb der 30 Tage 21<br />

Detektionen. Die Individuen 12 und 18 konnten jeweils nur ein Mal an einer einzigen Falle<br />

auf Westfalenhof angetroffen werden. Es ergab sich kein signifikanter Unterschied, ob<br />

während der drei Versuchsreihen an einer Falle zuerst ein Leopard oder eine Leopardin<br />

angetroffen werden konnte (Mann-Whitney-U-Test; p=0,940).<br />

F15 hielt sich am längsten an einer Falle auf. Die Leopardin blieb insgesamt 1 Stunde, 19<br />

Minuten am Köder von Grid 13 auf Westfalenhof. F7 verweilte mit 1 Stunde, 13 Minuten und<br />

48 Sekunden an Grid 1 auf Westfalenhof am zweitlängsten an einem Köder. Mj8 war unter<br />

den Katern am längsten an einer Falle. Er blieb mit seiner Mutter F15 1 Stunde, 8 Minuten<br />

an der Falle von Grid 13 auf Westfalenhof. M2 als adulter Leopard verweilte 1 Stunde, 5<br />

Minuten und 35 Sekunden am Fallen-Standort in Grid 7 auf Okomitundu WEST. 29 Besuche<br />

verliefen während der Versuchsreihen unter 15 Sekunden. Die Zeitdauer der Besuche an<br />

den Fallen in den 3 Teilgebieten unterscheidet sich signifikant zwischen der ersten<br />

Versuchshälfte, d.h. den ersten 15 Tagen, und der 2. Versuchshälfte (Mann-Whitney-U-Test;<br />

p=0,001).<br />

Die Chronologie der Sichtungen der Individuen an den verschiedenen Fallen ergab, dass<br />

Leoparden <strong>die</strong> Standorte in den Teilgebieten häufig in Zick-Zack-Verläufen aufsuchten.<br />

Mehrmals kehrten Individuen (z.B. M5, F15, M4) an bereits besuchte Fallen-Standorte<br />

zurück, bevor sie anschließend an neuen Fallen angetroffen werden konnten (Abb.31).<br />

Abb. 31: Chronologie der Detektionen von M4 auf Okomitundu OST. Erstankunft (X) an Grid 9 am<br />

20.09.2011. An <strong>die</strong>sem Standort erfolgten bis zum 21.09.2011 fünf unabhängige Sichtungen. Am<br />

22.09.2011 konnte der Kater an Grid 8 (1. Verlauf) mit einer Sichtung angetroffen werden. Am<br />

24.09.2011 ein Besuch an Grid 3 (2. Verlauf). 26.09.2011 zurück zu Grid 9 (3. Verlauf) für einen<br />

Besuch. 27.09.2011 Sichtung an Grid 5 (4. Verlauf) und danach wieder an Grid 3 (5. Verlauf).<br />

28.09.2011 eine Sichtung an Grid 2 (6. Verlauf). Einzelne Detektion an Grid 8 am 06.10.2011 (7.<br />

Verlauf). Am 07.10.2011 gefangen an Grid 1 (8. Verlauf). 10.10.2011 Sichtung an Grid 8 (9. Verlauf).<br />

Kater nach Sichtung am 17.10.2011 an Grid 5 (10. Verlauf) nicht mehr in der ersten Versuchsreihe<br />

angetroffen.<br />

Der Kater M4 wurde auf Okomitundu OST am 27.09.2011 innerhalb einer Stunde an den<br />

Grids 5 und 3 gesichtet (Appendix IV). Da <strong>die</strong> Entfernung zwischen den Standorten und <strong>die</strong><br />

Zeitspanne zwischen den beiden Besuchen bekannt waren, wurde eine Berechnung der<br />

ungefähren Fortbewegungsgeschwindigkeit vorgenommen. Die Entfernung zwischen Grid 5


51<br />

Ergebnisse<br />

und 3 betrug ca. 2,35 km, zwischen den Fangereignissen von M4 lagen 56 Minuten und 04<br />

Sekunden. Dies entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2,51 km/h.<br />

Auf Westfalenhof wurde <strong>die</strong> Katze F7 am 16.05.2012 innerhalb von 2 Stunden, 51 Minuten<br />

und 24 Sekunden an den ca. 3,21 km voneinander entfernten Grids 7 und 6 gefangen.<br />

<strong>Hier</strong>aus ergibt sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit 1,1 km/h.<br />

M13 wurde auf Westfalenhof am 08.05.2012 innerhalb von 58 Minuten und 09 Sekunden an<br />

Grid 17 und 11 gesichtet, <strong>die</strong> ca. 2,1 km voneinander entfernt waren. Die durchschnittliche<br />

Geschwindigkeit beträgt demnach 2,13 km/h.<br />

M4 wurde auf Westfalenhof am 09.05.2012 an den ca. 3,9 km voneinander entfernt Grids 5<br />

und 17 gesichtet und anschließend an Grid 12, welches von 17 ca. 2,2 km entfernt war. Die<br />

Zeitspanne für <strong>die</strong> Strecke von Grid 5 nach 17 betrug 2 Stunden, 53 Minuten und 29<br />

Sekunden (1,36 km/h). Zwischen den Besuchen von Grid 17 und 12 lagen 01 Stunde, 19<br />

Minuten und 44 Sekunden (1,65 km/h). Die Durchschnittsgeschwindigkeit von M4 betrug auf<br />

der ca. 6,1 km langen Wegstrecke von Grid 5 nach 12 1,46 km/h.<br />

Im Forschungsgebiet gab es insgesamt 17 Fallen-Standorte, an denen <strong>die</strong> 27 verschiedenen<br />

Leoparden-Individuen das erste Mal gefangen werden konnten.<br />

Abb. 32: Orte der Erstsichtungen (beige) von den verschiedenen Individuen der Leoparden.<br />

Okomitundu OST: F6 bei Grid 5; F7 bei Grid 2; M2 bei Grid 12; M4 bei Grid 9; M5 bei Grid 9.<br />

Okomitundu WEST: Individuum 3 bei Grid 20; F1 bei Grid 10; j1 und j2 bei Grid 10 (zusammen mit<br />

F1); F8 bei Grid 14; F9 bei Grid 18; M10 bei Grid 20; M11 bei Grid 16. Westfalenhof: Individuum 12<br />

bei Grid; Individuum 17 bei Grid 3; Individuum 18 bei Grid 3; F14 bei Grid 7; j5 und j6 bei Grid 7<br />

(zusammen mit F14); F15 bei Grid 13; j7 und Mj8 bei Grid 13 (zusammen mit F15); j4 bei Grid 1<br />

(zusammen mit F7); j3 bei Grid 1 (zusammen mit F7 und j4); F16 bei Grid 2; M13 bei Grid 17; M19<br />

bei Grid 25.<br />

Die Anzahl der Besuche der Leoparden in den drei Teilgebieten unterscheidet sich<br />

signifikant zwischen der ersten Versuchshälfte und der letzten Hälfte bzw. den letzten 15<br />

Tagen (Wilcoxon-Test; p=0,000)<br />

Die meisten Leoparden-Sichtungen konnten an den Fallen-Standorten in den drei<br />

Teilgebieten am 4. Tag einer Versuchsreihe erzielt werden. Zuvor nimmt <strong>die</strong> Aktivität an den<br />

Fallen stetig zu, danach werden <strong>die</strong> Fangereignisse mit einigen Schwankungen kontinuierlich<br />

seltener (Abb. 33).


Sichtungen<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

52<br />

Ergebnisse<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.<br />

Abb. 33: Gesamtanzahl der Leoparden-Sichtungen auf Okomitundu OST, Okomitundu WEST und<br />

Westfalenhof im Verlauf der 30 Versuchstage<br />

4.3 Raumverteilung der Leoparden<br />

Versuchstage<br />

Für je<strong>des</strong> Individuum wurde <strong>die</strong> räumliche Verteilung in dem Forschungsgebiet mittels der<br />

MCP-Methode visualisiert. Die Flächengröße der Streifgebiete wurde mit ArcGIS berechnet.<br />

Da mehrere Individuen nur an zwei Standorten angetroffen werden konnten (Tab. 15 - 17),<br />

wurde zudem <strong>die</strong> Streckenlänge zwischen zwei besuchten Fallen vermessen und zum<br />

Vergleich bei Flächenpolygonen <strong>die</strong> Abstände der am weitesten entfernten Kamerafallen-<br />

Standorte ermittelt (Kap. 3.3.5). Die graphischen Darstellungen der Raumnutzung von jedem<br />

einzelnen Leoparden-Individuum in den drei Teilgebieten sind im Anhang hinterlegt.<br />

Die Streifgebiete der Kater M2 und M4 (Abb.34, blau) überlappen sich mit Streifgebieten von<br />

mehreren Katzen (violett) und Jungtieren (gelb). M2 teilt sich sein Gebiet mit F8, F9 und F1<br />

sowie mit deren Jungtieren j1 und j2. Mit Streifgebieten von Katern besteht bei M2 keine<br />

Verbindung. Die Streifgebiete von M10 und Individuum 3 (grün) grenzen lediglich im Westen<br />

an das Streifgebiet von M2 an. Der Sichtungsort von M11 liegt kontaktlos weiter entfernt im<br />

Norden von Okomitundu WEST. Auf Okomitundu OST grenzt das Streifgebiet von dem Kater<br />

M5 lediglich an das von M4 an. M4 dagegen überlappt sich mit dem Streifgebiet von dem<br />

Kater M13 auf Westfalenhof. Die Individuen 17 und 12 kreuzen ebenfalls das Gebiet von M4.<br />

Wie bei M2 sind mehrere intersexuelle Überlappungen bei M4 zu sehen. Die Sichtungsorte<br />

bzw. Streifgebiete von F6, F7 und deren Jungtieren j3 und j4, F14 und ihren Jungtieren j5<br />

und j6 sowie F15 mit ihren Jungtieren j7 und Mj8 liegen innerhalb <strong>des</strong> Gebietes von M4. F16,<br />

M19 und Individuum 18 zeigen dagegen keine Überlappung mit dem Streifgebiet von M4.<br />

Bei den Streifgebieten der Weibchen sind keine größeren intrasexuellen Überlappungen zu<br />

erkennen. F14 grenzt lediglich an das Streifgebiet von F7 an, mit dem Gebiet von F15 ist<br />

eine minimale Überschneidung gegeben.


53<br />

Ergebnisse<br />

Die Streifgebiete der Jungtiere liegen komplett innerhalb der Streifgebiete ihrer Muttertiere.<br />

Der Leopard j6 war das einzige Jungtier, dass sich an einem Fallen-Standort aufhielt, an<br />

dem nicht auch sein Muttertier gefangen werden konnte. Diese Kamerafalle befindet sich<br />

aber dennoch im MCP bzw. Streifgebiet von F14.<br />

Da wo sich <strong>die</strong> Gebiete von F14 und F15 schneiden, stoßen auch <strong>die</strong> Streifgebiete von<br />

deren Jungtieren j5, j6, j7 und Mj8 aufeinander. Generell konzentrieren sich <strong>die</strong> Streifgebiete<br />

der acht juvenilen Leoparden auf Westfalenhof gemeinsam im nördlichen Farmbereich.<br />

Die Größen der Streifgebiete von adulten Katern und Katzen unterscheiden sich nicht<br />

signifikant. Dabei wurden einerseits <strong>die</strong> Polygone (Mann-Whitney-U-Test; p=0,289) und<br />

andererseits <strong>die</strong> Entfernungsstrecken (längsten Diagonalen) miteinander verglichen (Mann-<br />

Whitney-U-Test; p=0,423).<br />

In Regionen auf den drei Farmen, in denen keine Aufnahmen von Leoparden mittels<br />

Kamerafallen erfolgten, konnten auch keine Fährten von Leoparden entdeckt werden.<br />

Abb. 34: Zusammengefasste Raumverteilung der 27 identifizierten Leoparden im Forschungsgebiet.<br />

Leoparden, <strong>die</strong> nur einen Standort besuchten, werden mit X dargestellt. Leoparden, <strong>die</strong> an zwei<br />

Fallen-Standorten gesichtet wurden, sind als Linie abgebildet. Polygone (MCP) stellen <strong>die</strong>jenigen<br />

Leoparden dar, <strong>die</strong> an mehreren Kamerafallen gefangen werden konnten. Kater in blau, Katzen in<br />

violett, Jungtiere in gelb, nicht identifizierte Geschlechter in grün. Gestrichelte Linie von F9 deutet<br />

Sichtung an dem außerplanmäßigen Standort bei Grid 8 (Kuduspitze) auf Okomitundu OST an.


4.4 Aktivitätsmuster der Leoparden<br />

54<br />

Ergebnisse<br />

Bei den Untersuchungen der Aktivitätsmuster von den Leoparden in den drei Teilgebieten<br />

wurden <strong>die</strong> gesamten unabhängigen Sichtungen an den Kamerafallen von den identifizierten<br />

und nicht identifizierten Individuen berücksichtigt (Tab. 18). Zusätzlich wurden Detektionen<br />

von Leoparden in <strong>die</strong> Analyse mit einbezogen, <strong>die</strong> an den acht außerplanmäßigen<br />

Kamerafallen auf Okomitundu OST und Okomitundu WEST erfolgten.<br />

Okomitundu OST<br />

Okomitundu<br />

WEST<br />

Westfalenhof<br />

Forschungsgebiet<br />

Anzahl Prozent (%)<br />

Tagsichtungen 6 12,2<br />

Nachtsichtungen<br />

mondlos<br />

mit Mond<br />

33<br />

10<br />

67,3<br />

20,4<br />

Gesamte Sichtungen 49 100<br />

Tagsichtungen 11 21,6<br />

Nachtsichtungen<br />

mondlos<br />

mit Mond<br />

26<br />

14<br />

51<br />

27,5<br />

Gesamte Sichtungen 51 100<br />

Tagsichtungen 37 24,3<br />

Nachtsichtungen<br />

mondlos<br />

mit Mond<br />

45<br />

70<br />

29,6<br />

46,1<br />

Gesamte Sichtungen 152 100<br />

Tagsichtungen 54 21,4<br />

Nachtsichtungen<br />

mondlos<br />

mit Mond<br />

104<br />

94<br />

41,3<br />

37,3<br />

Gesamte Sichtungen 252 100<br />

Tab. 18: Anzahl der unabhängigen Sichtungen von Leoparden<br />

Damit <strong>die</strong> unabhängigen Detektionen astronomisch exakt eingeordnet werden konnten,<br />

wurden <strong>die</strong> Zeitangaben der Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge bzw. Mondaufgänge<br />

und Monduntergänge für <strong>die</strong> jeweiligen 90 Tage der drei Versuchsreihen recherchiert.<br />

Zwischen Tagsichtungen und Nachtsichtungen (= mondlose Nächte + Mondnächte) an den<br />

Kamerafallen in dem gesamten Forschungsgebiet gibt es bei den Leoparden einen hoch<br />

signifikanten Unterschied (Wilcoxon-Test; p=0,000). Zwischen Sichtungen bei einerseits<br />

mondlosen Nächten und andererseits Mondnächten konnte kein signifikanter Unterschied<br />

festgestellt werden (Wilcoxon-Test; p=0,408).<br />

4.4.1 Aktivitätszeiten der Leoparden<br />

Auf Okomitundu OST wurden Leoparden bis 9 29 Uhr gefangen. Danach konnten für 6<br />

Stunden keine Großkatzen an den Fallen-Standorten in dem Teilgebiet gesichtet werden.<br />

Von 15 30 - 18 59 Uhr wurden insgesamt während der Versuchsreihe drei einzelne Sichtungen<br />

registriert. Ab 19 00 Uhr wurden <strong>die</strong> Leoparden an den Fallen wieder aktiv. In dem Zeitintervall<br />

von 19 00 – 19 29 Uhr erfolgten <strong>die</strong> meisten Detektionen von Leoparden. Von 3 30 – 3 59 Uhr<br />

wurden nachts keine Leoparden an den Fallen gesichtet. Die Sonnenaufgänge fanden<br />

während der ersten Feldstu<strong>die</strong> vom 19. September bis 18. Oktober 2011 von 6 45 – 6 17 Uhr<br />

statt (gemittelte Sonnenaufgangszeit 6 30 Uhr), Sonnenuntergänge erfolgten von 18 47 – 18 57<br />

Uhr (gemittelte Sonnenuntergangszeit 18 51 ). Auf Okomitundu OST wurden sechs


55<br />

Ergebnisse<br />

unabhängige Tagessichtungen verzeichnet (Tab. 18). Einige nächtliche Sichtungen dauerten<br />

jedoch über den Sonnenaufgang hinaus an, sodass insgesamt neun Sichtungen während<br />

Helligkeit verliefen. Die Sichtungsanzahl zu den verschiedenen Uhrzeiten unterscheidet sich<br />

signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,001). (Abb. 35).<br />

Auf Okomitundu WEST konnten Leoparden an den 19 Kamerafallen bis 9 59 Uhr gefangen<br />

werden. Für 8 1 /2 Stunden konnten anschließend bis 18 30 Uhr keine Leoparden angetroffen<br />

werden. Danach wurden Leoparden an den Fallen wieder aktiv. Die meisten Sichtungen<br />

verliefen jeweils zwischen 2 30 – 2 59 Uhr und 4 30 - 4 59 Uhr. In den Zeitintervallen 1 30 – 1 59 ,<br />

7 30 – 7 59 und 22 00 – 22 29 Uhr konnten keine Leoparden mittels Kamerafallen gefangen<br />

werden. Sonnenaufgänge fanden während der zweiten Feldstu<strong>die</strong> vom 22. Oktober bis 20.<br />

November 2011 von 6 14 – 5 59 Uhr statt (gemittelter Sonnenaufgang um 6 05 Uhr). Die<br />

Sonnenuntergänge erfolgten von 18 58 – 19 15 Uhr (gemittelter Sonnenuntergang 19 06 Uhr). In<br />

dem Teilgebiet verliefen 16 Sichtungen während Helligkeit. Die Anzahl der Sichtungen zu<br />

den verschiedenen Uhrzeiten unterscheidet sich signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-<br />

Test; p=0,003). (Abb. 36).<br />

Auf Westfalenhof waren Leoparden an den Kamerafallen-Standorten bis 10 29 Uhr aktiv.<br />

Für 3 1 /2 Stunden wurden anschließend keine Detektionen von Leoparden erzielt. Drei<br />

einzelne Sichtungen verliefen jeweils zwischen 14 00 – 16 29 Uhr. Ab 17 00 Uhr konnten<br />

Leoparden allgemein wieder vermehrt gefangen werden. Die Leoparden zeigten auf dem<br />

Farmgelände <strong>die</strong> höchste Aktivität an den Kamerafallen zwischen 18 00 – 18 59 Uhr. Während<br />

der dritten Feldstu<strong>die</strong> vom 01. – 30. Mai 2012 fanden <strong>die</strong> Sonnenaufgänge von 6 11 – 6 24 Uhr<br />

statt (gemittelter Sonnenaufgang 6 17 Uhr). Die Sonnenuntergänge setzten von 17 26 – 17 15 ein<br />

(gemittelter Sonnenuntergang 17 19 Uhr). Insgesamt verliefen auf dem Teilgebiet 50<br />

Sichtungen während Tageshelligkeit. Auf Westfalenhof wurde ein signifikanter Unterschied<br />

zwischen der Sichtungsanzahl zu den verschiedenen Uhrzeiten verzeichnet (Kruskal-Wallis-<br />

Test; p=0,001). (Abb. 37).<br />

Die Sichtungen zu den jeweiligen Uhrzeiten in den der drei Teilgebieten sind zusätzlich zur<br />

Veranschaulichung in einem Diagramm zusammengefasst, welches dem Anhang beigefügt<br />

ist (Appendix).


56<br />

Ergebnisse<br />

Abb: 35: Sichtungsanzahl der Leoparden zu den Uhrzeiten auf Okomitundu OST (19.09. – 18.10.2011)


57<br />

Ergebnisse<br />

Abb: 36: Sichtungsanzahl der Leoparden zu den Uhrzeiten auf Okomitundu WEST (22.10. – 20.11.2011)


58<br />

Ergebnisse<br />

Abb: 37: Sichtungsanzahl der Leoparden zu den Uhrzeiten auf Westfalenhof (01.05. – 30.05.2012)


4.4.2 Einfluss der Temperatur<br />

59<br />

Ergebnisse<br />

Die erste Feldstu<strong>die</strong> im Forschungsgebiet fand von September bis Oktober 2011 in der<br />

Trockenperiode statt. Die durchschnittliche Temperatur für <strong>die</strong> 30 Tage anhaltende<br />

Versuchsreihe betrug 20,8°C. Die zweite Untersuchung auf Okomitundu WEST fand von<br />

Oktober bis November 2011 statt. Die durchschnittliche Temperatur für <strong>die</strong>se wärmere<br />

Jahreszeit in Namibia (Kap. 2.5) betrug 23°C. Auf Westfalenhof wurde <strong>die</strong> Feldstu<strong>die</strong> im Mai<br />

2012 durchgeführt. Die mittlere Temperatur betrug in <strong>die</strong>sem Monat 13,3°C [IL5].<br />

Die häufigsten Sichtungen von Leoparden erfolgten auf Okomitundu OST bei Temperaturen<br />

von 16° - 20°C. Auf Okomitundu WEST und Westfalenhof wurden <strong>die</strong> meisten Detektionen<br />

zwischen 11°C und 15°C verzeichnet. Auf Okomitundu OST und Westfalenhof konnten<br />

Sichtungen bei Temperaturen unterhalb <strong>des</strong> Gefrierpunkts registriert werden, auf<br />

Okomitundu WEST betrug <strong>die</strong> Minimaltemperatur bei einer Sichtung 5°C. Allgemein steigt<br />

<strong>die</strong> Sichtungszahl mit einigen Ausnahmen in den drei Teilgebieten bis 11° - 20°C an, danach<br />

sinkt mit geringen Abweichungen <strong>die</strong> Häufigkeit der Detektionen mit steigender Temperatur.<br />

Auf Okomitundu OST gab es keine Detektion eines Leoparden über 31°C. Auf Okomitundu<br />

WEST und Westfalenhof betrugen <strong>die</strong> Maximaltemperaturen bei Sichtungen 36° - 40°C.<br />

Die Häufigkeiten der Sichtungen zu den jeweiligen Temperaturintervallen unterscheiden sich<br />

signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,001).<br />

Eine Graphik mit Angabe der durchschnittlichen Temperaturen zu den jeweiligen Uhrzeiten<br />

während der drei Versuchsreihen ist dem Anhang beigefügt (Abb. 38).<br />

Sichtungen<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Okomitundu OST Okomitundu WEST Westfalenhof<br />

-4 - 0 1 - 5 6 - 10 11 - 15 16 - 20 21 - 25 26 - 30 31 - 35 36 - 40<br />

Temperatur [°C]<br />

Abb. 38: Anzahl der Sichtungen zu den Temperaturen in den drei Teilgebieten Okomitundu OST<br />

(blau), Okomitundu WEST (rot) und Westfalenhof (grün).


4.4.3 Beeinflussung der Leoparden durch den Mond<br />

60<br />

Ergebnisse<br />

Während der Feldstu<strong>die</strong> im Forschungsgebiet erfolgten insgesamt 94 Fangereignisse von<br />

Leoparden zu nächtlichen Zeiten, in denen der Mond aufgegangen war (Tab. 19) [IL 5]. Die<br />

meisten Sichtungen von den Großkatzen in Mondnächten ereigneten sich dabei auf der<br />

Farm Westfalenhof. Weitaus weniger mondnächtliche Detektionen kamen in den beiden<br />

anderen Teilgebieten vor. Die häufigsten Detektionen wurden allgemein während der<br />

Mondphasen <strong>des</strong> zweiten und dritten Viertels registriert. Sichtungen bei Vollmond fanden nur<br />

auf Westfalenhof statt, bei Neumond suchten dagegen nur Leoparden auf Okomitundu<br />

WEST Fallen auf. Die wenigsten Detektionen an den Fallen-Standorten in den drei<br />

Teilgebieten wurden insgesamt während Neumond und bei zunehmendem Halbmond<br />

verzeichnet.<br />

Mondphasen<br />

Okomitundu<br />

OST<br />

Okomitundu<br />

WEST<br />

Westfalenhof Gesamt<br />

Kat.1 Neumond 0 2 0 2<br />

Kat.2 erstes Viertel 1 2 3 6<br />

Kat.3 zunehmender Halbmond (1stQ) 0 1 1 2<br />

Kat.4 zweites Viertel 3 2 19 24<br />

Kat.5 Vollmond 0 0 15 15<br />

Kat.4 drittes Viertel 0 2 19 21<br />

Kat.3 abnehmender Halbmond (3rdQ) 2 2 9 13<br />

Kat.2 letztes Viertel 4 3 4 11<br />

Tab. 19: Anzahl der Sichtungen bei den acht verschiedenen Mondphasen in den drei Teilgebieten.<br />

Es wurde kontrolliert, ob <strong>die</strong> Helligkeit <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong> einen Einfluss auf <strong>die</strong> Aktivität der<br />

Leoparden ausübt. Dazu wurden <strong>die</strong> Mondphasen hinsichtlich ihrer prozentualen Illumination<br />

in fünf einheitliche Helligkeits-Kategorien eingeteilt (Tab. 7). Die Sichtungen zu den<br />

jeweiligen Mondphasen von Okomitundu OST, Okomitundu WEST und Westfalenhof wurden<br />

zusammengefasst, um <strong>die</strong> unterschiedlichen Häufigkeiten der Detektionen in den Kategorien<br />

miteinander zu vergleichen. Die Anzahl der Sichtungen in den jeweiligen Mondphasen-<br />

Kategorien unterscheiden sich nicht signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,259).<br />

Sichtungen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1. Kategorie 2. Kategorie 3. Kategorie 4. Kategorie 5. Kategorie<br />

Kategorien der Mondhelligkeiten<br />

Abb. 39: Anzahl der Sichtungen im gesamten Forschungsgebiet zu den verschiedenen<br />

Helligkeitskategorien <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong>.


61<br />

Ergebnisse<br />

4.5 Berechnete Populationsgrößen der Leoparden durch CAPTURE<br />

Auf Okomitundu OST konnten <strong>die</strong> Individuen M2, M4, M5, F6 und F7 identifiziert werden. Mit<br />

Microsoft ® Excel wurde mit <strong>die</strong>sen fünf Leoparden eine Matrix erstellt (Abb. 40)<br />

Abb. 40: CAPTURE-Matrix für Okomitundu OST. 1 = Fang; 0 = kein Fang. Spalten B - K stellen<br />

jeweils drei zusammengefasste Tage dar, z.B. B = 19.09.2011 – 21.09.2011.<br />

Für <strong>die</strong> eingegebenen Daten von Okomitundu OST wählte das Programm CAPTURE als<br />

angemessenstes Modell Mth aus. Dieses Modell ist eine Kombination von Mt und Mh. Es<br />

besagt, dass <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit für je<strong>des</strong> Individuum einer Population verschieden<br />

ist und dass <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit über einen Untersuchungszeitraum variieren kann<br />

(Kap. 3.3.7) (OTIS et al. 1978). Von <strong>die</strong>sem Modell wurde für das Teilgebiet eine allgemeine<br />

Populationsgröße von vier Leoparden-Individuen geschätzt (Tab. 20).<br />

Populationsgröße Okomitundu OST 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

4 4 – 4 Individuen 0,0000<br />

Tab. 20: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Okomitundu OST<br />

Auf Okomitundu West wurden <strong>die</strong> Individuen F1, j1, j2, M2, 3, F8, F9, M10, M11 identifiziert.<br />

Die juvenilen Leoparden wurden nicht berücksichtigt. Es wurde eine Matrix mit sieben<br />

adulten Individuen in CAPTURE eingeladen (Abb. 41)<br />

Abb. 41: CAPTURE-Matrix für Okomitundu WEST. 1 = Fang; 0 = kein Fang. Spalten B - K stellen<br />

jeweils drei zusammengefasste Tage dar, z.B. B = 22.10.2011 – 24.10.2011.<br />

Für <strong>die</strong> Fang-Daten von Okomitundu WEST wurden von CAPTURE Mh und M0 als<br />

gleichwertig zutreffendste Modelle ausgewählt (Kap. 3.3.7). Das Programm berechnete für<br />

das Teilgebiet eine Populationsgröße von acht Leoparden (Tab. 21).<br />

Populationsgröße Okomitundu WEST 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

8 8 – 14 Individuen 1,4105<br />

Tab. 21: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Okomitundu WEST.


62<br />

Ergebnisse<br />

Auf Westfalenhof sind <strong>die</strong> Individuen M4, F7, j3, j4, 12, M13, F14, j5, j6, F15, j7, Mj8, F16,<br />

17, 18, M19 identifiziert worden. Die sechs Jungtiere blieben unberücksichtigt. Zehn adulte<br />

Leoparden wurden in <strong>die</strong> Matrix für CAPTURE aufgelistet (Abb. 42).<br />

Abb. 42: CAPTURE-Matrix für Westfalenhof. 1 = Fang; 0 = kein Fang. Spalten B - K stellen jeweils<br />

drei zusammengefasste Tage dar, z.B. B = 01.05.2012 – 03.05.2012.<br />

Für <strong>die</strong> Daten von Westfalenhof wählte CAPTURE Mth als das am besten geeignete Modell<br />

aus (s.o.). Das Programm schätzte <strong>die</strong> Populationsgröße in <strong>die</strong>sem Farmgebiet auf<br />

insgesamt elf Leoparden (Tab. 22).<br />

Populationsgröße Westfalenhof 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

11 11 – 19 Individuen 1,7224<br />

Tab. 22: Auswertung von CAPTURE für das Teilgebiet Westfalenhof.<br />

4.6Berechnete Populationsgrößen der Leoparden durch PRESENCE<br />

Die Daten der Anwesenheit und Abwesenheit von Leoparden an den Kamerafallen auf<br />

Okomitundu OST wurden als Microsoft ® Excel-Matrix in das Programm PRESENCE geladen<br />

um mit dem single-season- bzw. Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell <strong>die</strong> Populationsgröße<br />

und <strong>die</strong> Entdeckungswahrscheinlichkeit der Leoparden in dem Teilgebiet zu berechnen<br />

(Abb. 43). <strong>Hier</strong>bei konnten in <strong>die</strong> Tabelle auch Fänge von nicht identifizierten Individuen<br />

eingetragen werden.<br />

Abb. 43: PRESENCE-Matrix von Okomitundu OST für das single-season-Heterogenitäts-Modell.<br />

1 = Fang; 0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im<br />

Teilgebiet (Spalte A). Spalten B-K stehen für zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B.<br />

B = 19.09.2011 – 21.09.2011.


63<br />

Ergebnisse<br />

Das Modell im Programm von PRESENCE berechnete für das Teilgebiet eine Abundanz von<br />

29,46 Individuen. Der Standardfehler ist sehr hoch, nahezu so groß wie <strong>die</strong><br />

Populationschätzung, sodass <strong>die</strong>ser Wert sehr kritisch betrachtet werden muss. Die<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit für einen Leoparden liegt bei ca. 8% (Tab. 23).<br />

Populationsgröße Okomitundu OST 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

29,46 6,32 – 137,35 Individuen 23,14<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />

Okomitundu OST<br />

95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

0,0845 0,0174 – 0,3250 0,0652<br />

Tab. 23: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das Teilgebiet<br />

Okomitundu OST.<br />

Die Fang-Daten der Versuchsreihe auf Okomitundu WEST wurde in eine Matrix gefasst und<br />

in PRESENCE mit dem Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell ausgewertet (Abb. 44)<br />

Abb. 44: PRESENCE-Matrix von Okomitundu WEST für das single-season-Heterogenitäts-Modell.<br />

1 = Fang; 0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im<br />

Teilgebiet (Spalte A). Spalten B-K stehen für zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B.<br />

B = 22.10.2011 – 24.10.2011.<br />

Das Modell ermittelte für das Teilgebiet eine Abundanz von 83,66 Individuen und eine<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit für einen Leoparden von ca. 3% (Tab. 24). Der<br />

Standardfehler bei der Populationsschätzung ist viel zu hoch, sodass der berechnete Wert<br />

stark bezweifelt werden muss.<br />

Populationsgröße Okomitundu WEST 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

83,66 5,48 – 1277,64 Individuen 116,36<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />

Okomitundu WEST<br />

95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

0,0314 0,0019 – 0,3566 0,0440<br />

Tab. 24: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das Teilgebiet<br />

Okomitundu WEST.


64<br />

Ergebnisse<br />

Für Westfalenhof wurde eine Fang-Matrix erstellt und mit dem Royle/Nichols-Heterogenitäts-<br />

Modell in PRESENCE analysiert (Abb. 45).<br />

Abb. 45: PRESENCE-Matrix von Westfalenhof für das single-season-Heterogenitäts-Modell.1 = Fang;<br />

0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im Teilgebiet<br />

(Spalte A). Spalten B-K stehen für zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B. B = 01.05.2012 –<br />

03.05.2012.<br />

Das Modell schätzte für das Farmgebiet eine Abundanz von 49,61 Individuen und eine<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit für einen Leoparden von ca. 11% (Tab. 25). Bei der<br />

Populationsgrößenberechnung ist ein sehr hoher Standardfehler gegeben, sodass <strong>die</strong>se<br />

Angabe gleichfalls skeptisch betrachtet werden muss.<br />

Populationsgröße Westfalenhof 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

49,61 20,16 – 122,11 Individuen 22,8<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />

Westfalenhof<br />

95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

0,1181 0,0479 – 0,2627 0,0520<br />

Tab. 25: Auswertungen von PRESENCE (Royle/Nichols-Heterogenitäts-Modell) für das Teilgebiet<br />

Westfalenhof<br />

4.7 Berechnung der Antreffwahrscheinlichkeit mit PRESENCE<br />

Mit dem singel-season-Modell wurden in PRESENCE <strong>die</strong> Antreffwahrscheinlichkeiten<br />

(PAntreffen) für Leoparden an den gesamten Kamerafallen-Standorten in den drei Teilgebieten<br />

berechnet. Dazu wurden <strong>die</strong> gleichen drei Matrices verwendet wie für das Royle/Nichols-<br />

Heterogenitäts-Modell (Kap. 4.6).


65<br />

Ergebnisse<br />

Für Okomitundu OST ermittelte das Programm für zehn Kamerafallen eine<br />

Antreffwahrscheinlichkeit für Leoparden von 100%. Bei vier Fallen-Standorten lag <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit einer Leoparden-Sichtung bei ca. 15% und an einer Kamerafalle<br />

bezifferte sie sich auf ca. 20% (Tab. 26, Abb. 46).<br />

Okomitundu OST<br />

Grid PAntreffen 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

2 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

3 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

4 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

5 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

6 0,1514 -0,1316 – 0,4344 0,1444<br />

7 0,1514 -0,1316 – 0,4344 0,1444<br />

8 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

9 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

10 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

11 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

12 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

13 0,1514 -0,1316 – 0,4344 0,1444<br />

14 0,1514 -0,1316 – 0,4344 0,1444<br />

15 0,1993 -0,4346 – 0,8331 0,3234<br />

Tab. 26: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf Okomitundu OST.<br />

Antreffwahrscheinlichkkeit (P Antreffen)<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Grids<br />

Abb. 46: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an den 15 Kamerafallen-Standorten auf<br />

Okomitundu OST.<br />

Der Anteil der Standorte, an denen Leoparden angetroffen werden konnten, betrug in dem<br />

Teilgebiet ca. 67% (Tab. 27).


Naïve Antreffwahrscheinlichkeit<br />

Okomitundu OST<br />

0,6667<br />

Tab. 27: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Okomitundu OST.<br />

66<br />

Ergebnisse<br />

Auf Okomitundu WEST war an 13 Kamerafallen-Standorten <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit zu 100%<br />

gegeben, einen Leoparden anzutreffen. Bei vier Fallen betrug <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit ca.<br />

60% und an zwei Standorten ca. 67% (Tab. 28, Abb 47).<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid PAntreffen 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 0,5955 -2,3002 – 3,4911 1,4774<br />

2 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

3 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

4 0,6705 -1,0235 – 2,3645 0,8643<br />

5 0,5955 -2,3002 – 3,4911 1,4774<br />

6 0,6705 -1,0235 – 2,3645 0,8643<br />

7 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

9 0,5955 -2,3002 – 3,4911 1,4774<br />

10 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

11 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

12 0,5955 -2,3002 – 3,4911 1,4774<br />

13 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

14 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

15 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

16 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

17 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

18 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

19 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

20 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

Tab. 28: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf Okomitundu WEST.<br />

Antreffwahrscheinlichkeit<br />

(PAntreffen) 1<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />

Grids<br />

Abb. 47: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an den 19 Kamerafallen-Standorten auf<br />

Okomitundu WEST.


Die naïve Antreffwahrscheinlichkeit betrug in dem Teilgebiet ca. 68% (Tab. 29).<br />

Naïve Antreffwahrscheinlichkeit<br />

Okomitundu WEST<br />

0,6842<br />

Tab. 29: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Okomitundu WEST.<br />

67<br />

Ergebnisse<br />

Auf dem Farmgelände von Westfalenhof hatten 19 Fallen eine Antreffwahrscheinlichkeit von<br />

100%. An drei Fallen lag eine ca. 12%ige Wahrscheinlichkeit vor, einen Leoparden<br />

anzutreffen. Zwei Fallen besaßen eine Antreffwahrscheinlichkeit von ca. 17%. Die<br />

Kamerafalle in Grid 26 besaß eine Antreffwahrscheinlichkeit von ca. 14%, <strong>die</strong> Falle in Grid<br />

21 ca. 23% und in Grid 9 betrug <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit ca. 35% (Tab 30).<br />

Westfalenhof<br />

Grid PAntreffen 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

2 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

3 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

4 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

5 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

6 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

7 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

8 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

9 0,3523 0,0441 – 0,6606 0,1573<br />

10 0,1199 -0,0478 – 0,2877 0,0856<br />

11 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

12 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

13 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

14 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

15 0,1199 -0,0478 – 0,2877 0,0856<br />

16 0,1199 -0,0478 – 0,2877 0,0856<br />

17 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

18 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

19 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

20 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

21 0,2347 -0,0254 – 0,4948 0,1327<br />

22 0,1658 -0,0459 – 0,3776 0,1080<br />

23 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

24 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

25 1,0 1,0 – 1,0 0,0<br />

26 0,1383 -0,0486 – 0,3251 0,0953<br />

27 0,1658 -0,0459 – 0,3776 0,1080<br />

Tab. 30: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an Kamerafallen auf Westfalenhof.


Antreffwahrscheinlichkeit (P Antreffen)<br />

1<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

68<br />

Ergebnisse<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27<br />

Abb. 48: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Leoparden an den 27 Kamerafallen-Standorten auf<br />

Westfalenhof.<br />

Der Anteil der Standorte, an denen Leoparden gesichtet werden konnten, betrug auf<br />

Westfalenhof ca. 70% (Tab. 31).<br />

Naïve Antreffwahrscheinlichkeit<br />

Westfalenhof<br />

0,7037<br />

Tab. 31: Naïve Antreffwahrscheinlichkeit für Westfalenhof<br />

4.8 Einfluss <strong>des</strong> Köders auf <strong>die</strong> Antreffwahrscheinlichkeit von<br />

Leoparden<br />

Der Köder konnte während der drei Versuchsreihen an mehreren Kamerafallen-Standorten<br />

von Karnivoren abgerissen und verschleppt werden (Tab. 32).<br />

Teilgebiet Grid Köder weg ab Köder weg bis<br />

Okomitundu OST<br />

Okomitundu WEST<br />

Grids<br />

4 27.09.2011 Versuchsende (18.10.2011)<br />

6 20.09.2011 Versuchsende<br />

8 23.09.2011 Versuchsende<br />

11 06.10.2011 Versuchsende<br />

14 26.09.2011 Versuchsende<br />

5 12.11.2011 Versuchsende (20.11.2011)<br />

6 23.10.2011 Versuchsende<br />

9 26.10.2011 Versuchsende<br />

10 24.10.2011 Versuchsende<br />

12 06.11.2011 Versuchsende<br />

13 28.10.2011 Versuchsende<br />

14 02.11.2011 Versuchsende<br />

15 25.10.2011 Versuchsende


Tagesanzahl ohne Köder (%)<br />

Westfalenhof<br />

16 05.11.2011 Versuchsende<br />

17 25.10.2011 Versuchsende<br />

18 16.11.2011 Versuchsende<br />

20 24.10.2011 Versuchsende<br />

2 06.05.2012 06.05.2012<br />

3 22.05.2012 Versuchsende (30.05.2012)<br />

4 11.05.2012 Versuchsende<br />

7 05.05.2012 Versuchsende<br />

9 13.05.2012 15.05.2012<br />

10 02.05.2012 Versuchsende<br />

11 09.05.2012 Versuchsende<br />

16 04.05.2012 Versuchsende<br />

22 04.05.2012 Versuchsende<br />

26 11.05.2012 Versuchsende<br />

Tab. 32: Datumsangaben der unbeköderten Kamerafallen.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Okomitundu OST Okomitundu WEST Westfalenhof<br />

4 6 8 11 14 5 6 9 10 12 13 14 15 16 17 18 20 2 3 4 7 9 10 11 16 22 26<br />

69<br />

Grids<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 49: Tagesanzahl in Prozent, an denen <strong>die</strong> Kamerafallen in den Grids auf Okomitundu OST<br />

(blau), Okomitundu WEST (rot) und Westfalenhof (grün) unbeködert waren.<br />

Von den insgesamt 61 Kamerafallen im Forschungsgebiet waren 27 Fallen (44,3%) im<br />

Verlauf der Versuchsreihen unbeködert. Die meisten Köder wurden auf Okomitundu WEST<br />

verloren. Auf Okomitundu OST mussten 113 Tage (25,1%) von den insgesamt 450<br />

Fangtagen ohne Köder durchgeführt werden. Auf Okomitundu WEST verliefen 253 Tage<br />

(44,4%) von 570 geplanten Fangtagen ohne Köder, auf Westfalenhof betrug <strong>die</strong> Anzahl der<br />

unbeköderten Tage 184 (22,7%) von insgesamt 810 durchgeführten Fangtagen (Abb. 49).<br />

Für <strong>die</strong> Berechnungen an den einzelnen Standorten wurden mit dem multi-season-multistate-Modell<br />

im Programm von PRESENCE <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeiten berechnet, mit der ein<br />

Leopard einerseits an einer Kamerafalle gesichtet werden kann, wenn sie mit einem Köder<br />

ausgestattet ist, und andererseits wenn <strong>die</strong> Falle unbeködert ist. Die Daten von den


70<br />

Ergebnisse<br />

Sichtungen an den beköderten und unbeköderten Kamerafallen wurden in eine Microsoft ®<br />

Excel-Matrix aufgelistet und in das Programm übertragen (Abb. 50). In <strong>die</strong> Tabelle konnten<br />

auch Fänge von nicht identifizierten Individuen eingetragen werden.<br />

Abb. 50: PRESENCE-Matrix von Okomitundu OST für das multi-season-multi-state-Modell.<br />

1 = Fang mit Köder; 2 = Fang ohne Köder; 0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen<br />

repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im Teilgebiet (Spalte A). Spalten B-K stehen für<br />

zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B. B = 19.09.2011 – 21.09.2011.<br />

Das Programm berechnete für das Teilgebiet eine Antreffwahrscheinlichkeit (PAntreffen) für<br />

Leoparden an beköderten Kamerafallen von ca. 61%, für unbeköderte Fallen betrug <strong>die</strong><br />

Antreffwahrscheinlichkeit ca. 16% (Tab. 33).<br />

a)<br />

b)<br />

Okomitundu OST<br />

Grid PAntreffen mit Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 15 0,61449 0,25922 – 0,96976 0,18126<br />

Okomitundu OST<br />

Grid PAntreffen ohne Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 15 0,15852 -0,05720 – 0,37425 0,11006<br />

Tab. 33: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne Köder (b) auf<br />

Okomitundu OST.<br />

Für Okomitundu WEST wurde eine Excel-Matrix mit den Sichtungsdaten erstellt und mit dem<br />

multi-season-multi-state-Modell analysiert (Abb. 51). Das Programm ermittelte für<br />

Kamerafallen mit Köder eine Antreffwahrscheinlichkeit von ca. 12%. Kamerafallen ohne<br />

Köder besaßen allgemein eine Wahrscheinlichkeit für Leopardensichtungen von 88% (Tab.<br />

34).<br />

a)<br />

b)<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid PAntreffen mit Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 20 0,12322 -0,57287 – 0,81932 0,35515<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid PAntreffen ohne Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 20 0,87678 0,18076 – 1,57279 0,35511<br />

Tab. 34: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne Köder (b) auf<br />

Okomitundu WEST.


71<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 51: PRESENCE-Matrix von Okomitundu WEST für das multi-season-multi-state-Modell.<br />

1 = Fang mit Köder; 2 = Fang ohne Köder; 0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen<br />

repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im Teilgebiet (Spalte A). Spalten B-K stehen für<br />

zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B. B = 22.10.2011 – 24.10.2011.<br />

Die Fang-Daten von Westfalenhof wurden in eine Matrix übetragen und zur Berechnung in<br />

das Programm PRESENCE geladen (Abb. 52).<br />

Abb. 52: PRESENCE-Matrix von Westfalenhof für das multi-season-multi-state-Modell.<br />

1 = Fang mit Köder; 2 = Fang ohne Köder; 0 = kein Fang; - = Ausfall der Kamera. Zeilen<br />

repräsentieren jeweilige Grid-Nummer im Teilgebiet (Spalte A). Spalten B-K stehen für<br />

zusammengefasste 3-Tages-Intervalle, z.B. B = 01.05.2012 – 03.05.2012.


72<br />

Ergebnisse<br />

Es wurde auf Westfalenhof an beköderten Kamerafallen eine Antreffwahrscheinlichkeit für<br />

Leoparden von ca. 37% ermittelt, an unbeköderten Fallen betrug <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit<br />

ca. 44% (Tab. 35).<br />

a)<br />

b)<br />

Westfalenhof<br />

Grid PAntreffen mit Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 27 0,36868 -0,52221 – 1,25957 0,45453<br />

Westfalenhof<br />

Grid PAntreffen ohne Köder 95%-Konfidenzintervall Standardfehler<br />

1 - 27 0,44604 -0,48839 – 1,38046 0,47675<br />

Tab. 35: Antreffwahrscheinlichkeiten (PAntreffen) für Kamerafallen mit Köder (a) und ohne Köder (b) auf<br />

Westfalenhof.<br />

4.9 Populationsdichte der Leoparden<br />

Die Bestandsdichte der Leoparden wurde sowohl für <strong>die</strong> drei einzelnen Teilgebiete<br />

Okomitundu OST (80 km²), Okomitundu WEST (100 km²) und Westfalenhof (140 km²) als<br />

auch für das gesamte Forschungsgebiet (320 km²) berechnet (Tab. 36).<br />

Der Anzahl der adulten Leoparden nach, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Identifikation ermittelt werden konnten<br />

(Tab. 14), kommt auf Okomitundu OST jeweils ein Leopard auf 16 km², auf Okomitundu<br />

WEST auf ca. 14,29 km² und auf Westfalenhof auf 14 km². Im gesamten Forschungsgebiet<br />

kommt ein Leopard auf 16,84 km². Die identifizierten Jungtiere wurden in der Berechnung<br />

der Populationsdichte nicht erfasst.<br />

Nach den Schätzungen von CAPTURE (Tab. 20 - 22) kommt auf Okomitundu OST ein<br />

Leopard auf 20 km², auf Okomitundu WEST auf 12,5 km² und auf Westfalenhof auf ca. 12,73<br />

km². Ein Leoparden-Individuum kommt im gesamten Forschungsgebiet auf ca. 13,91 km².<br />

Die Werte von PRESENCE (Tab. 23 - 25) ergeben, dass auf Okomitundu OST ein Leopard<br />

auf ca. 2,72 km² kommt, auf Okomitundu WEST auf ca. 1,2 km² und auf Westfalenhof auf<br />

ca. 2,82 km². Im gesamten Forschungsgebiet kommt ein Leopard auf ca. 1,97 km².<br />

BestandsdichteTeilgebiet<br />

Okomitundu OST<br />

Okomitundu WEST<br />

BestandsdichteForschungsgebiet<br />

Westfalenhof<br />

Identifikation CAPTURE PRESENCE<br />

0,0625 0,05 0,3683<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,07<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,0714<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,0594<br />

Individuen<br />

km²<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,08<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,0786<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,0719<br />

Individuen<br />

km²<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,8366<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,3544<br />

Individuen<br />

km²<br />

0,5085<br />

Individuen<br />

km²<br />

Tab. 36: Bestandsdichten für Teilgebiete und gesamtes Forschungsgebiet. Für <strong>die</strong> Bestandsdichten-<br />

Berechnungen von PRESENCE und CAPTURE wurden <strong>die</strong> von den Programmen geschätzten Werte<br />

der Populationsgrößen verwendet. Die Konfidenzintervalle wurden nicht einkalkuliert. Die<br />

Bestandsdichte <strong>des</strong> Forschungsgebietes wurde berechnet, indem <strong>die</strong> Werte der Teilgebiete jeweils<br />

ad<strong>die</strong>rt wurden.


4.10 Relativer Abundanz Index (RAI) der Carnivora<br />

73<br />

Ergebnisse<br />

Für <strong>die</strong> Carnivora Leopard, Braune Hyäne, Schabrackenschakal, Karakal, Schlankmanguste,<br />

Honigdachs und Ginsterkatze wurden <strong>die</strong> RAI-Werte für <strong>die</strong> drei gesamten Teilgebiete<br />

ermittelt (Abb. 53). Darüber hinaus wurden <strong>die</strong> RAIs der sieben Prädatoren an den<br />

insgesamt 61 Standorten im Forschungsgebiet berechnet (Abb. 54 - 56). Bei den<br />

Berechnungen wurde jede unabhängige Sichtung einer Raubtier-Art einkalkuliert. Dazu<br />

zählten beim Leoparden auch Detektionen, <strong>die</strong> keinem Individuum zugeordnet werden<br />

konnten. Aufnahmen mit mehreren abgelichteten Individuen bzw. Karnivoren-Arten zählten<br />

als eine einzige Detektion (Kap. 3.3.4). Die Auflistungen der einzelnen Werte sind dem<br />

Anhang beigefügt (Appendix).<br />

Die 34 Grids bzw. Standorte der Kamerafallen auf Okomitundu wurden hinsichtlich ihrer<br />

Vegetationstypen zusammengefasst, indem das Fallenraster auf <strong>die</strong> Vegetationskarte von<br />

Okomitundu (PADBERG et al. 2006, Appendix) übertragen wurde. Raster mit überwiegend<br />

analoger Landschaftsformation zählten als eine Einheit. Die Grids 1, 2, 3, 4 und 5 werden<br />

von Baum- und Strauchsavanne sowie Gebirgen geprägt. Die Grids 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12<br />

sind durch geschlossene Buschsavanne, Galeriewälder und offene Waldgelände<br />

gekennzeichnet. Die Gebiete 13, 14, 15, 4, 5 und 12 werden von offener Buschsavanne<br />

dominiert. In den beiden Grids 1 und 2 herrschen offene Buschsavanne mit kleineren<br />

offenen und geschlossenen Waldflächen vor. Die Grids 9, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 und 20<br />

entsprechen einer montanen Buschsavannen-Region, durchzogen von Rivieren und<br />

Galeriewäldern und Baum- und Strauchsavanne. Für <strong>die</strong> Gebiete 3, 6, 7, 10 und 11 sind<br />

geschlossene und offene Buschsavanne und Galeriewälder charakteristisch (Grids von<br />

Okomitundu OST in blau; Grids von Okomitundu WEST in rot). Für Westfalenhof war eine<br />

präzise Einteilung in Landschaftsräume nicht möglich, da für das Farmgelände keine Daten<br />

der Verteilung von den verschiedenen Vegetationsformen vorliegen. Die aggregierten Grids<br />

wurden bei jeder Carnivora-Art bezüglich ihrer RAI-Werte miteinander verglichen.<br />

Relativer Abundanz Index<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Leopard Braune<br />

Hyäne<br />

Okomitundu WEST Okomitundu OST Westfalenhof<br />

Abb. 53: RAI-Werte der sieben Carnivora für <strong>die</strong> drei Teilgebiete.<br />

Karakal Ginsterkatze Schakal Manguste Honigdachs<br />

Carnivora-Arten


74<br />

Ergebnisse<br />

Die RAI-Werte für <strong>die</strong> Teilgebiete Okomitundu OST, Okomitundu WEST und Westfalenhof<br />

unterscheiden sich signifikant zwischen den Carnivora-Arten (Friedman-Test; p=0,011) (Abb.<br />

53).<br />

Der Schakal konnte in allen Teilgebieten jeweils am häufigsten gesichtet werden. Der<br />

Leopard und der Schabrackenschakal kamen im Vergleich zu den beiden anderen<br />

Teilgebieten auf Westfalenhof am häufigsten vor. Alle anderen Arten wurden dagegen auf<br />

Okomitundu OST am häufigsten gesichtet. Lediglich <strong>die</strong> Ginsterkatze kam auf Okomitundu<br />

WEST häufiger vor als auf Westfalenhof. Der Karakal wurde auf Westfalenhof und<br />

Okomitundu OST am wenigsten angetroffen. Nur auf Okomitundu WEST war <strong>die</strong><br />

Kleinkatzen-Art häufiger als der Honigdachs. Der Leopard war auf Okomitundu WEST nach<br />

Schakal und Hyäne <strong>die</strong> dritthäufigste Carnivora-Art. Auf Okomitundu OST und Westfalenhof<br />

konnte neben der Hyäne und dem Schakal noch <strong>die</strong> Schlankmanguste häufiger angetroffen<br />

werden als <strong>die</strong> Großkatze.<br />

Bei dem Leoparden unterscheiden sich <strong>die</strong> RAIs der drei Teilgebiete nicht signifikant<br />

voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,832). Das gleiche gilt für den Karakal (Kruskal-Wallis-<br />

Test; p=0,242), den Schabrackenschakal (Kruskal-Wallis-Test; p=0,085), <strong>die</strong> Ginsterkatze<br />

(Kruskal-Wallis-Test; p=0,248) und <strong>die</strong> Schlankmanguste (Kruskal-Wallis-Test; p=0,149).<br />

Dagegen weisen <strong>die</strong> RAI-Werte der drei Teilgebiete bei dem Honigdachs (Kruskal-Wallis-<br />

Test; p=0,003) und der Braunen Hyäne signifikante Unterschiede auf (Kruskal-Wallis-Test;<br />

p=0,003).


Grids<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Abb. 54: RAI-Werte der sieben Carnivora an den 15 Fallen-Standorten auf Okomitundu OST.<br />

75<br />

Ergebnisse<br />

Honigdachs Manguste Schakal Ginsterkatze Karakal Braune Hyäne Leopard<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0<br />

Relativer Abundanz Index<br />

Die RAIs der untersuchten Raubtiere an den 15 Kamerafallen auf Okomitundu OST<br />

unterscheiden sich hoch signifikant (Friedman-Test; p=0,000) (Abb. 53). Den höchsten RAI<br />

erzielt der Schabrackenschakal an Grid 10 mit 12,0. Insgesamt zeigt der Canide an sieben<br />

Fallen <strong>die</strong> höchsten RAIs auf. Den zweithöchsten RAI besitzt <strong>die</strong> Schlankmanguste an Grid 2<br />

mit 10,0. Die Fallen 9, 10 und 11 wurden von den meisten verschiedenen Arten aufgesucht.<br />

Jede Falle wurde von min<strong>des</strong>tens zwei verschiedenen Arten besucht. Aber nicht jede Art<br />

kam an den gesamten Fallen vor. An den Standorten 13 und 14 konnten nur zwei<br />

verschiedene Arten verzeichnet werden.<br />

Der Leopard konnte an fünf Kamerafallen nicht gefangen werden. An Grid 11 war <strong>die</strong><br />

Großkatze <strong>die</strong> häufigste Art mit einem RAI von 2,4 und an Grid 5 war sie nach dem Schakal<br />

<strong>die</strong> zweithäufigste. Die niedrigsten RAIs mit 0,2 sind an den Fallen 1 und 12 zu finden.<br />

Die Braune Hyäne konnte an 1, 3, 8, 12 und 14 am häufigsten gefangen werden. An Grid 10<br />

hat sie den höchsten RAI-Wert mit 3,6. An Standort 15 trat sie als einziges nicht auf. Der<br />

niedrigste RAI ist mit 0,4 an den Standorten 13 und 14 verzeichnet.<br />

Der Schabrackenschakal kam an vier Fallen nicht vor. Die Art weist an Kamerafalle 12 den<br />

niedrigsten RAI mit 0,4 auf.<br />

Der Karakal konnte nur an fünf Fallen angetroffen werden. Am häufigsten erfolgte eine<br />

Sichtung an Standort 7. An den Fallen 1 und 15 hat <strong>die</strong>se Art den niedrigsten RAI mit 0,2.<br />

Die Schlankmanguste, oder auch rotes Schlankichneumon, war an acht Fallen präsent. Die<br />

Art zeigt mit 0,2 an den Standorten 1 und 10 den niedrigsten RAI (Abb. 54).


76<br />

Ergebnisse<br />

Der Honigdachs konnte an sieben Fallen nicht gefangen werden. An Falle 9 hat <strong>die</strong> Art mit<br />

1,6 den höchsten RAI, an den Fallen 1 und 14 mit 0,2 den niedrigsten.<br />

Die Ginsterkatze war an Grid 10 <strong>die</strong> zweithäufigste Art. Die Kleinfleckgenette hat an Grid 2<br />

den höchsten RAI mit 2,7. An den Standorten 7, 9 und 11 sind <strong>die</strong> niedrigsten Werte mit 0,7<br />

verzeichnet. (Abb. ?? - ??).<br />

Grids<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Honigdachs Manguste Schakal Ginsterkatze Karakal Braune Hyäne Leopard<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0<br />

Relativer Abundanz Index<br />

Abb. 55: RAI-Werte der sieben Carnivora an den 19 Fallen-Standorten auf Okomitundu WEST<br />

Die RAIs von den Prädatoren an den verschiedenen Fallen auf Okomitundu WEST<br />

unterscheiden sich hoch signifikant (Friedman-Test; p=0,000) (Abb. 55). Die gesamten<br />

Fallen wurden dabei von min<strong>des</strong>tens einer Art aufgesucht. Maximal kamen an einem<br />

Standort fünf verschiedene Arten vor. Den höchsten RAI besitzt der Schabrackenschakal an<br />

Grid 3 mit 8,4. Die Manguste folgt mit dem zweithöchsten Wert an Grid 18 mit 4,6. An Grid 4<br />

und 6 wurde nur <strong>die</strong> Braune Hyäne registriert. Die Ginsterkatze war an Falle 19 am<br />

häufigsten vorzufinden. An den Kamerafallen 2, 7, 15 und 19 konnten insgesamt fünf von<br />

sieben verschiedenen Prädatoren-Arten gesichtet werden.<br />

Der Leopard konnte an sechs Fallen nicht gefangen werden. An Grid 14 hat <strong>die</strong> Art mit 2,1<br />

den höchsten RAI. An Grid 10, 14, 16 und 20 besitzt der Leopard den höchsten RAI-Wert


77<br />

Ergebnisse<br />

von den Arten an <strong>die</strong>sem Standort. Der niedrigste RAI mit 0,2 ist an fünf verschiedenen<br />

Fallen aufgetreten.<br />

Die Hyäne trat nur an einem Standort nicht auf. Der höchste RAI ist an Grid 13 erreicht<br />

worden mit 1,7. An den Grids 9, 13, 15 und 17 war sie <strong>die</strong> häufigste Art. An zwei Standorten<br />

weist <strong>die</strong> Art ihren niedrigsten RAI-Wert mit 0,2 auf.<br />

Der Schabrackenschakal konnte insgesamt an neun Fallen gesichtet werden. An sechs<br />

Fallen war der Canide <strong>die</strong> am häufigsten erfasste Art. An den Grids 11 und 14 wurde <strong>die</strong> Art<br />

am wenigsten gesichtet. <strong>Hier</strong> hat der Schakal einen RAI von 0,2.<br />

Der Karakal wurde nur an drei verschiedenen Standorten angetroffen, und das mit einem<br />

RAI von jeweils 0,2.<br />

Die Schlankmanguste war an neun Standorten nicht präsent. An fünf Fallen sind mit 0,2 <strong>die</strong><br />

niedrigsten RAIs <strong>die</strong>ser Art registriert worden.<br />

Der Honigdachs suchte auf Okomitundu WEST insgesamt am wenigsten Fallen auf. An zwei<br />

Standorten besitzt er einen RAI von jeweils 0,2.<br />

Die Ginsterkatze war an Grid 19 mit einem RAI von 1,9 <strong>die</strong> am häufigsten anzutreffende Art.<br />

An fünf Standorten besitzt <strong>die</strong> Art mit 0,2 ihren niedrigsten Wert. An elf Fallen konnte sie<br />

nicht angetroffen werden (Abb. 55).


Grids<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Abb. 56: RAI-Werte der sieben Carnivora an den 27 Kamerafallen auf Westfalenhof.<br />

78<br />

Ergebnisse<br />

Honigdachs Manguste Schakal Ginsterkatze Karakal Braune Hyäne Leopard<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0<br />

Relativer Abundanz Index<br />

Die RAIs der verschiedenen Karnivoren an den 27 Fallen auf Westfalenhof unterscheiden<br />

sich hoch signifikant (Friedman-Test; p=0,000) (Abb. 53). An den gesamten Fallen konnten<br />

Raubtier-Arten gesichtet werden. An den Fallen 10 und 22 wurde nur <strong>die</strong> Braune Hyäne<br />

detektiert. An Grid 17 konnte außer dem Karakal jede Karnivoren-Art registriert werden. Der<br />

Schabrackenschakal weist an Grid 15 mit 7,9 den höchsten RAI von den gesamten Fallen<br />

auf.<br />

Der Leopard war an acht Fallen über den gesamten Versuchszeitraum abwesend. An fünf<br />

Fallen weist er jeweils von den angetroffenen Arten <strong>die</strong> höchsten RAI-Werte auf. An Grid 19<br />

hat <strong>die</strong> Großkatze mit 2,5 ihren höchsten RAI erreicht. An drei Standorten sind vom<br />

Leoparden mit 0,1 <strong>die</strong> niedrigsten Werte ermittelt worden.


79<br />

Ergebnisse<br />

Die Braune Hyäne konnte nur an Grid 11 nicht erfasst werden. An Grid 15 besitzt sie ihren<br />

höchsten RAI mit 4,5. An <strong>die</strong>sem Standort war sie <strong>die</strong> zweithäufigste Art. An der Kamerafalle<br />

19 ist mit 0,1 der niedrigste Wert <strong>die</strong>ser Art erreicht worden.<br />

Der Schakal war an insgesamt 9 Fallen <strong>die</strong> häufigste Art. An sechs Standorten wurde er<br />

nicht gesichtet. An Grid 2 hat er seinen niedrigsten RAI mit 0,1.<br />

Der Karakal konnte an fünf verschiedenen Standorten gefangen werden. An jeder Falle weist<br />

er den gleichen RAI von 0,1 auf.<br />

Die Schlankmanguste war an 4 Standorten <strong>die</strong> häufigste Art. An Grid 17 konnte sie am<br />

häufigsten gesichtet werden. An <strong>die</strong>ser Kamerafalle weist sie einen RAI-Wert von 4,9 auf. An<br />

sechs Kamerafallen war sie nicht anwesend. Der niedrigste RAI <strong>die</strong>seer Art ist bei den Grids<br />

5, 21 und 27 mit 0,1 verzeichnet.<br />

Der Honigdachs erwies sich auf Westfalenhof als der Karnivore, der am wenigsten<br />

verschiedene Fallen-Standorte aufsuchte.. Insgesamt besuchte er nur vier Fallen. Der<br />

höchste RAI mit 0,9 ist bei Grid 4 ermittelt worden. Die niedrigsten RAIs von 0,3 sind an den<br />

Fallen 12 und 24 verzeichnet worden.<br />

Die Kleinfleckgenette konnte insgesamt an neun verschiedenen Fallen-Standorten<br />

angetroffen werden. An Grid 23 hat <strong>die</strong> Art mit 0,9 ihren höchsten RAI. Der niedrigste Wert<br />

von 0,1 wurde an vier Kamerafallen berechnet (Abb. 56).


80<br />

Ergebnisse<br />

Die Verteilung der verschiedenen RAI-Werte von den sieben Carnivora-Arten an den<br />

Kamerafallen-Standorten wurde für das gesamte Forschungsgebiet graphisch dargestellt.<br />

Abb. 57: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von dem Leopard (Panthera pardus) im<br />

Forschungsgebiet.<br />

Der Leopard wurde in allen drei Teilgebieten angetroffen. Auf Okomitundu wurde <strong>die</strong><br />

Großkatze im Norden und im Südosten am häufigsten gefangen. Der zentrale Süden ist vom<br />

Leoparden nicht aufgesucht worden. Auf Westfalenhof wurde <strong>die</strong> Art an den Kamerafallen-<br />

Standorten im Nordosten häufig gesichtet, im Südwesten konnte sie dagegen nicht registriert<br />

werden. Von den insgesamt 61 Kamerafallen im Forschungsgebiet wurde der Leopard an<br />

acht Standorten (13%) als erstes gefangen.<br />

Die verschiedenen Landschaftsräume auf Okomitundu unterscheiden sich hinsichtlich vom<br />

Aufkommen <strong>des</strong> Leoparden signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,025) (Abb.<br />

57).


81<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 58: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von der Braunen Hyäne (Hyaena<br />

brunnea) im Forschungsgebiet.<br />

Die Braune Hyäne ist in allen drei Teilgebieten gefangen worden. Sie ist dabei über das<br />

gesamte Forschungsgebiet verbreitet gewesen. Am häufigsten kam sie im Westen von<br />

Westfalenhof und auf Okomitundu im zentralen und östlichen OST-Gebiet vor. Die Braune<br />

Hyäne war an 27 Fallen-Standorten (44%) der erste Besucher.<br />

Die unterschiedlichen Landschaftsräume auf Okomitundu unterscheiden sich hinsichtlich der<br />

RAIs der Braunen Hyäne hoch signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,000) (Abb.<br />

58).


82<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 59: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von dem Schabrackenschakal (Canis<br />

mesomelas) im Forschungsgebiet.<br />

Der Schabrackenschakal wurde in jedem der drei Teilgebiete gefangen. Am häufigsten<br />

wurde <strong>die</strong> Art im Süden und Westen von Westfalenhof und im zentralen Ost-Teil von<br />

Okomitundu angetroffen. Auf Okomitundu WEST konnte der Schakal am häufigsten im<br />

östlichen Bereich gefangen werden. Die nördlichen Gebiete von Westfalenhof sind von dem<br />

Schakal weniger aufgesucht worden, im Norden auf Okomitundu WEST wurde er von den<br />

Fallen nicht gesichtet. Der Canide wurde an insgesamt sieben Fallen (11%) als erster<br />

Karnivore gesichtet.<br />

Die unterschiedlichen Landschaftsräume auf Okomitundu unterscheiden sich hinsichtlich der<br />

RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals nicht signifikant voneinander, es ist aber eine Tendenz zu<br />

erkennen (Kruskal-Wallis-Test; p=0,051) (Abb. 59).


83<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 60: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von dem Karakal (Caracal caracal) im<br />

Forschungsgebiet.<br />

Der Karakal wurde auf Westfalenhof und auf Okomitundu gefangen. Auf Westfalenhof war<br />

<strong>die</strong> Art im nördlichen Zentrum anzutreffen. Auf Okomitundu WEST war der Karakal jeweils<br />

nur in den nördlichen, östlichen und südlichen Grenzbereichen anwesend. Auf Okomitundu<br />

OST ist er am häufigsten im zentralen Nord- und Süd-Bereich gefangen worden. Der Karakal<br />

konnte an keiner Falle im gesamten Forschungsgebiet als erster Besucher festgestellt<br />

werden.<br />

Die RAIs <strong>des</strong> Karakals in den verschiedenen Landschaftsräumen auf Okomitundu<br />

unterscheiden sich nicht signifikant (Kruskal-Wallis-Test; p=0,524) (Abb. 60).


84<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 61: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von der Schlankmanguste (Galerella<br />

sanguinea) im Forschungsgebiet.<br />

Die Schlankmanguste ist in jedem der drei Gebiete angetroffen worden. Am häufigsten kam<br />

<strong>die</strong> Art im östlichen Bereich von Okomitundu OST vor. Daneben konnte sie häufig im<br />

südlichen Zentrum von Okomitundu WEST und auf Westfalenhof im Zentrum sowie im<br />

äußersten Osten gesichtet werden. Die Schlankmanguste war insgesamt an elf Kamerafallen<br />

(18%) als erste Art anwesend.<br />

Die unterschiedlichen Landschaftsräume auf Okomitundu unterscheiden sich hinsichtlich der<br />

RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals nicht signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,251)<br />

(Abb. 61).


85<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 62: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von dem Honigdachs (Mellivora<br />

capensis) im Forschungsgebiet.<br />

Der Honigdachs war im gesamten Forschungsgebiet präsent. Auf Okomitundu WEST ist er<br />

nur im Norden angetroffen worden. Auf Okomitundu OST ist er im Südwesten, Süden und im<br />

Zentrum am häufigsten gefangen worden. Auf Westfalenhof war er im Zentrum und im<br />

Norden an der Grenze zu Okomitundu OST am häufigsten an den Standorten der<br />

Kamerafallen. Der Honigdachs wurde an vier Fallen (7%) als erstes gesichtet.<br />

Die RAIs <strong>des</strong> Honigdachses in den verschiedenen Landschaftsräumen auf Okomitundu<br />

unterscheiden sich nicht signifikant (Kruskal-Wallis-Test; p=0,228) (Abb. 62).


86<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 63: Visualisierung der RAI-Werte an den Kamerafallen von der Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta<br />

genetta) im Forschungsgebiet.<br />

Die Kleinfleckgenette wurde im gesamten Forschungsgebiet angetroffen. Die Art kam am<br />

häufigsten im Zentrum und Osten von Okomitundu OST vor. Auf Okomitundu WEST wurde<br />

sie am häufigsten im westlichen Bereich von den Kamerafallen gesichtet. Auf Westfalenhof<br />

war <strong>die</strong> Ginsterkatze im Zentrum am häufigsten vorzufinden. Die Art konnte an vier Fallen-<br />

Standorten (7%) als erste Art gefangen werden.<br />

Die unterschiedlichen Landschaftsräume auf Okomitundu unterscheiden sich hinsichtlich der<br />

RAIs von der Kleinfleckgenette nicht signifikant voneinander (Kruskal-Wallis-Test; p=0,084)<br />

(Abb. 63).


87<br />

Ergebnisse<br />

4.11 Einflussfaktoren auf <strong>die</strong> räumliche Verteilung der Carnivora<br />

Durch <strong>die</strong> Regressionsanalyse wurde untersucht, ob <strong>die</strong> Prädatoren sich gegenseitig in ihrer<br />

Raumverteilung im Forschungsgebiet beeinflussen. Zudem wurde ermittelt, ob <strong>die</strong><br />

verschiedenen Raubtier-Arten durch <strong>die</strong> Farmhäuser und dem Müll- bzw. Kadaverplatz<br />

einem Einfluss ausgesetzt sind. Speziell für Okomitundu wurde kontrolliert, ob <strong>die</strong><br />

Häufigkeiten der Wildtiere (Kap. 2.8) auf dem Farmgelände <strong>die</strong> Carnivora beeinflussen.<br />

Für Okomitundu OST und Okomitundu WEST wurden zwei verschiedene RAIs der Wildtiere<br />

ermittelt (KOKOTT 2012). Zum einen wurden <strong>die</strong> RAIs an den einzelnen Fallen in den beiden<br />

Teilgebieten für <strong>die</strong> gesamten, an einer Kamerafalle gesichteten Wildtiere ermittelt,<br />

unabhängig von der Art. Dazu gehörten 18 verschiedene Arten (Kap. 3.3.10.1). Zum<br />

anderen wurden <strong>die</strong> RAIs an den Standorten von speziell ausgewählten Arten berechnet,<br />

darunter gehörten Aepyceros melampus, Alcelaphus caama, Antidorcas marsupialis, Equus<br />

zebra hartmannae, Lepus saxatilis, Orycteropus afer, Oryx gazella, Sylvicapra grimmia,<br />

Taurotragus oryx und Tragelaphus strepsiceros. Die RAI-Werte der untersuchten Arten<br />

unterscheiden sich signifikant in den beiden Teilgebieten (Mann-Whitney-U-Test; p=0,001).<br />

Es wurden bei den statistischen Untersuchungen <strong>die</strong> RAI-Werte der Carnivora und <strong>die</strong> RAI-<br />

Werte der gesamten Wildtiere und der einzelnen Wildtierarten an den verschiedenen<br />

Kamerafallen sowie <strong>die</strong> Entfernungen der Fallen zu den Farmhäusern, der Müllhalde und<br />

dem Kadaverplatz verwendet. Die Datentabellen sind dem Anhang beigefügt (Anhang).<br />

Je<strong>des</strong> der drei Teilgebiete wurde einer einzelnen Analyse unterzogen.<br />

4.11.1 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Okomitundu OST<br />

Unabhängige Variablen<br />

RAI<br />

Leopard<br />

RAI<br />

Hyäne<br />

RAI<br />

Schakal<br />

Abhängige Variablen<br />

RAI<br />

Karakal<br />

RAI<br />

Manguste<br />

RAI<br />

Honigdachs<br />

RAI<br />

Ginsterkatze<br />

Entfernung Farmhaus 0,008 0,321 0,008 0,082 0,180 0,398 0,074<br />

Entfernung Müllplatz 0,007 0,321 0,008 0,085 0,155 0,411 0,067<br />

RAI Leopard - 0,117 0,014 0,147 0,105 0,567 0,027<br />

RAI Braune Hyäne 0,117 - 0,330 0,628 0,518 0,668 0,067<br />

RAI Schakal 0,014 0,330 - 0,157 0,058 0,430 0,016<br />

RAI Karakal 0,147 0,628 0,157 - 0,311 0,875 0,341<br />

RAI Manguste 0,105 0,518 0,058 0,311 - 0,869 0,030<br />

RAI Honigdachs 0,567 0,668 0,430 0,875 0,869 - 0,801<br />

RAI Ginsterkatze 0,027 0,067 0,016 0,341 0,030 0,801 -<br />

RAI Wildtiere gesamt 0,590 0,779 0,479 0,480 0,834 0,245 0,540<br />

RAI Bergzebra 0,497 0,628 0,780 0,462 0,655 0,335 0,878<br />

RAI Buschhase 0,950 0,112 0,173 0,047 0,641 0,111 0,062<br />

RAI Erdferkel 0,710 0,738 0,587 0,718 0,875 0,389 0,906<br />

RAI Großer Kudu 0,685 0,035 0,223 0,108 0,675 0,236 0,073<br />

RAI Gemsbock 0,856 0,023 0,043 0,853 0,565 0,171 0,023<br />

Tab. 37: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Okomitundu OST.<br />

Auf Okomitundu OST besteht eine geringe Korrelation zwischen den RAI-Werten <strong>des</strong><br />

Leoparden und den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals. Eine sehr geringe Korrelation besteht<br />

zwischen den RAIs <strong>des</strong> Leoparden zu den RAIs der Kleinfleckgenette. Zur Entfernung zum<br />

Farmhaus und zum Müllplatz besteht ein sehr geringer gegenläufiger Zusammenhang.


RAI Leopard<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

88<br />

y = 0,0491x + 0,549<br />

R² = 0,0485<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 64: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf<br />

Okomitundu OST (p=0,014).<br />

RAI Leopard<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

y = 0,0716x + 0,6242<br />

R² = 0,0144<br />

0,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

Abb. 65: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und der Kleinfleck-Ginsterkatze auf<br />

Okomitundu OST (p=0,027).<br />

RAI Leopard<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

y = -6E-06x + 0,7194<br />

R² = 0,0005<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Abb. 66: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und der Entfernung der Fallen zum<br />

Farmhaus auf Okomitundu OST (p=0,008).


RAI Leopard<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

89<br />

y = -2E-05x + 0,791<br />

R² = 0,0069<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Müllhalde [m]<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 67: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und der Entfernung der Fallen zur<br />

Müllhalde auf Okomitundu OST (p=0,007).<br />

Zwischen den RAI-Werten der Braunen Hyäne konnte auf Okomitundu OST bei keinem<br />

potentiellen Einflussfaktor eine Korrelation festgestellt werden<br />

Bei den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals wurde ein geringer gegenläufiger Zusammenhang<br />

zur Entfernung zum Farmhaus und Müllplatz und den RAIs <strong>des</strong> Leoparden festgestellt. Eine<br />

mittlere Korrelation besteht zwischen den RAIs <strong>des</strong> Schakals und den RAIs der<br />

Kleinfleckgenette. Zu den RAIs der Schlankmanguste besteht eine Tendenz zu einem<br />

geringen negativen Zusammenhang.<br />

RAI<br />

Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

y = -0,0005x + 5,727<br />

R² = 0,1639<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Abb. 68: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und der Entfernung der Fallen zum<br />

Farmhaus auf Okomitundu OST (p=0,008)<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

y = -0,0004x + 4,8656<br />

R² = 0,1353<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Müllhalde [m]<br />

Abb. 69: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und der Entfernung der Fallen zur<br />

Müllhalde auf Okomitundu OST (p=0,008)


RAI Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

90<br />

y = 0,9868x + 1,9957<br />

R² = 0,0485<br />

0,0<br />

0,0 1,0<br />

RAI Leopard<br />

2,0 3,0<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 70: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und <strong>des</strong> Leoparden auf Okomitundu<br />

OST (p=0,014).<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

y = 1,4779x + 1,5139<br />

R² = 0,3055<br />

0,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

Abb. 71: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und der Kleinfleckgenette auf<br />

Okomitundu OST (p=0,016).<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

y = -0,2661x + 3,057<br />

R² = 0,0518<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Schlankmanguste<br />

Abb. 72: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und der Schlankmanguste auf<br />

Okomitundu OST (p=0,058).


91<br />

Ergebnisse<br />

Die RAIs <strong>des</strong> Karakals stehen in keiner Korrelation zu den potentiellen Einflussfaktoren.<br />

Zwischen den RAI-Werten der Schlankmanguste und der Ginsterkatze besteht eine geringe<br />

Korrelation auf Okomitundu OST. Zu den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals besteht eine<br />

Tendenz zu einer geringen negativen Korrelation.<br />

RAI Schlankmanguste<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

y = 0,9668x + 0,7126<br />

R² = 0,1789<br />

0,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

Abb. 73: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Schlankmanguste und der Kleinfleckgenette auf<br />

Okomitundu OST (p=0,030).<br />

RAI Schlankmanguste<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

y = -0,1945x + 1,9852<br />

R² = 0,0518<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

Abb. 74: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Schlankmanguste und <strong>des</strong> Schabrackenschakals<br />

auf Okomitundu OST (p=0,058).<br />

Zwischen den RAIs <strong>des</strong> Honigdachses und den Einflussfaktoren bestehen keine<br />

Korrelationen.<br />

Bei den RAIs der Ginsterkatze besteht eine sehr geringe Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong><br />

Leoparden, eine mittlere Korrelation besteht zu den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und zu<br />

den RAIs der Schlankmanguste besteht eine geringe Korrelation.


5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

92<br />

y = 0,2011x + 0,6433<br />

R² = 0,0144<br />

0,0<br />

0,0 1,0 2,0 3,0<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 75: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und <strong>des</strong> Leoparden auf<br />

Okomitundu OST (p=0,027).<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

RAI Leopard<br />

y = 0,2067x + 0,2287<br />

R² = 0,3055<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0<br />

Abb. 76: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und <strong>des</strong> Schakals auf<br />

Okomitundu OST (p=0,016).<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

y = 0,1851x + 0,5085<br />

R² = 0,1789<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Schlankmanguste<br />

Abb. 77: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und der Schlankmanguste auf<br />

Okomitundu OST (p=0,030).<br />

Von den zehn Wildtierarten kamen Eland, Kronenducker, Kaama-Kuhantilope, Impala und<br />

Kalahari-Springbock auf Okomitundu OST nicht vor.<br />

Die RAIs der Leoparden stehen weder zu den restlichen Wildtierarten noch zu den RAIs der<br />

gesamten Wildtiere auf Okomitundu OST im Zusammenhang.


93<br />

Ergebnisse<br />

Die RAIs der Braunen Hyäne stehen in sehr geringem negativem Zusammenhang mit den<br />

RAIs <strong>des</strong> Großen Kudus und mit den RAIs <strong>des</strong> Gemsboks besteht eine geringe positive<br />

Korrelation.<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

y = -0,0604x + 1,5589<br />

R² = 0,0196<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0<br />

RAI Großer Kudu<br />

Abb. 78: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Braunen Hyäne und <strong>des</strong> Großen Kudus auf<br />

Okomitundu OST (p=0,035).<br />

RAI Braune Hyäne<br />

RAI Braune Hyäne<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

y = 0,0982x + 1,3561<br />

R² = 0,1039<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Gemsbok<br />

Abb. 79: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Braunen Hyäne und <strong>des</strong> Gemsboks auf<br />

Okomitundu OST (p=0,023).<br />

Es besteht bei den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf Okomitundu OST eine geringe<br />

Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong> Gemsboks.<br />

.<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

y = 0,5635x + 1,7651<br />

R² = 0,2442<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Gemsbok<br />

Abb. 80: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und <strong>des</strong> Gemsboks auf<br />

Okomitundu OST (p=0,043).


94<br />

Ergebnisse<br />

Die RAIs <strong>des</strong> Karakals zeigen eine sehr geringe gegenläufige Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong><br />

Buschhasen auf.<br />

RAI Karakal<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

y = -0,0065x + 0,1308<br />

R² = 0,0247<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0<br />

RAI Buschhase<br />

Abb. 81: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Karakals und <strong>des</strong> Buschhasen auf Okomitundu<br />

OST (p=0,047).<br />

Es gibt keine Korrelation bei den RAIs der Schlankmanguste und der Wildtiere.<br />

Bei den RAIs <strong>des</strong> Honigdachses ist gleichfalls kein Zusammenhang zu den Wildtier-RAIs<br />

festgestellt worden.<br />

Zwischen den RAIs der Ginsterkatze und den RAIs <strong>des</strong> Gemsboks gibt es auf Okomitundu<br />

OST einen geringen Zusammenhang.<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

y = 0,1744x + 0,5009<br />

R² = 0,1673<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Gemsbok<br />

Abb. 82: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und <strong>des</strong> Gemsboks auf<br />

Okomitundu OST (p=0,023).


4.11.2 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Okomitundu WEST<br />

Unabhängige Variablen<br />

RAI<br />

Leopard<br />

RAI<br />

Hyäne<br />

RAI<br />

Schakal<br />

95<br />

Abhängige Variablen<br />

RAI<br />

Karakal<br />

RAI<br />

Manguste<br />

RAI<br />

Honigdachs<br />

Ergebnisse<br />

RAI<br />

Ginsterkatze<br />

Entfernung Farmhaus 0,424 0,658 0,309 0,804 0,624 0,380 0,518<br />

Entfernung Müllplatz 0,399 0,701 0,200 0,666 0,649 0,443 0,447<br />

RAI Leopard - 0,603 0,727 0,372 0,919 0,583 0,538<br />

RAI Braune Hyäne 0,603 - 0,588 0,364 0,720 0,593 0,864<br />

RAI Schakal 0,727 0,588 - 0,038 0,861 0,999 0,497<br />

RAI Karakal 0,372 0,364 0,038 - 0,812 0,715 0,567<br />

RAI Manguste 0,919 0,720 0,861 0,812 - 0,815 0,087<br />

RAI Honigdachs 0,583 0,593 0,999 0,715 0,815 - 0,922<br />

RAI Ginsterkatze 0,538 0,864 0,497 0,567 0,087 0,922 -<br />

RAI Wildtiere gesamt 0,451 0,786 0,084 0,439 0,939 0,949 0,849<br />

RAI Bergzebra 0,777 0,194 0,175 0,302 0,651 0,880 0,900<br />

RAI Buschhase 0,595 0,114 0,448 0,081 0,872 0,596 0,764<br />

RAI Eland 0,249 0,279 0,049 0,153 0,953 0,229 0,805<br />

RAI Erdferkel 0,174 0,610 0,142 0,828 0,881 0,131 0,830<br />

RAI Großer Kudu 0,638 0,704 0,119 0,851 0,607 0,921 0,940<br />

RAI Kronenducker 0,247 0,262 0,005 0,370 0,842 0,192 0,692<br />

RAI Kuhantilope 0,776 0,414 0,371 0,374 0,770 0,530 0,646<br />

RAI Gemsbock 0,054 0,596 0,183 0,874 0,592 0,987 0,596<br />

RAI Impala 0,016 0,655 0,139 0,359 0,953 0,534 0,702<br />

RAI Springbock 0,548 0,293 0,440 0,274 0,812 0,177 0,588<br />

Tab. 38: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Okomitundu WEST.<br />

Auf Okomitundu WEST besteht keine Korrelation zwischen den RAI-Werten <strong>des</strong> Leoparden<br />

und den Einflussfaktoren.<br />

Zwischen den RAIs der Braunen Hyäne und den Einflussfaktoren wurde ebenfalls kein<br />

Zusammenhang festgestellt.<br />

Bei den RAI-Werten <strong>des</strong> Schabrackenschakals besteht auf Okomitundu WEST eine geringe<br />

Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong> Karakals.<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

y = 13,167x + 0,5<br />

R² = 0,2493<br />

0,0 0,1 0,1 0,2 0,2 0,3<br />

RAI Karakal<br />

Abb. 83: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und <strong>des</strong> Karakals auf<br />

Okomitundu WEST (p=0,038).


96<br />

Ergebnisse<br />

Die RAIs <strong>des</strong> Karakals zeigen lediglich den geringen Zusammenhang zu den RAIs <strong>des</strong><br />

Schabrackenschakals auf.<br />

RAI Karakal<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,1<br />

y = 0,0189x + 0,0142<br />

R² = 0,2493<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

Abb. 84: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Karakals und <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf<br />

Okomitundu WEST (p=0,038).<br />

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den RAI-Werten der Schlankmanguste und den<br />

Einflussfaktoren.<br />

Auf Okomitundu WEST konnte keine Korrelation zwischen den Einflussfaktoren und den<br />

RAIs <strong>des</strong> Honigdachses festgestellt werden.<br />

Die RAIs der Ginsterkatze stehen <strong>des</strong>gleichen in keiner Korrelation zu den Einflussfaktoren.<br />

Auf Okomitundu WEST waren alle zehn verschiedenen Wildtier-Arten vertreten, deren RAIs<br />

einzeln berechnet wurden.<br />

Auf Okomitundu WEST besteht eine mittlere Korrelation zwischen den RAIs <strong>des</strong> Leoparden<br />

und den RAIs <strong>des</strong> Impalas. Zwischen den RAIs <strong>des</strong> Leoparden und <strong>des</strong> Gemsboks ist eine<br />

Tendenz zu einem geringen positiven Zusammenhang zu sehen.<br />

RAI Leopard<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

y = 0,5702x + 0,3722<br />

R² = 0,4544<br />

0,0<br />

0,0 1,0 2,0<br />

RAI Impala<br />

3,0 4,0<br />

Abb. 85: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und <strong>des</strong> Impalas auf Okomitundu<br />

WEST (p=0,016).


RAI Leopard<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

y = 0,0989x + 0,336<br />

R² = 0,2268<br />

0,0<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0<br />

RAI Gemsbok<br />

97<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 86: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Leoparden und <strong>des</strong> Gemsboks auf Okomitundu<br />

WEST (p=0,054).<br />

Zwischen den RAIs der Braunen Hyäne und der verschiedenen Wildtier-RAIs besteht keine<br />

Korrelation.<br />

Bei den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals besteht eine geringe Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong><br />

Elands und eine sehr hohe Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong> Kronenduckers.<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

y = 0,2119x + 0,4044<br />

R² = 0,2065<br />

0,0 5,0 10,0 15,0<br />

RAI Elenantilope<br />

Abb. 87: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und <strong>des</strong> Elands auf Okomitundu WEST<br />

(p=0,049).<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

y = 2,4458x + 0,5<br />

R² = 0,8415<br />

0,0 1,0 2,0<br />

RAI Kronenducker<br />

3,0 4,0<br />

Abb. 88: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schakals und <strong>des</strong> Kronenduckers auf Okomitundu<br />

WEST (p=0,005).


98<br />

Ergebnisse<br />

Zwischen den einzelnen RAI-Werten <strong>des</strong> Karakals, der Schlankmanguste, <strong>des</strong><br />

Honigdachses und der Ginsterkatze konnten keine Korrelationen zu den RAIs der gesamten<br />

Wildtiere und den RAIs der einzelnen Wildtier-Arten festgestellt werden.<br />

4.11.3 Lineare Regressionsanalyse der RAIs aller Carnivora von<br />

Westfalenhof<br />

Unabhängige Variablen<br />

RAI<br />

Leopard<br />

RAI<br />

Hyäne<br />

RAI<br />

Schakal<br />

Abhängige Variablen<br />

RAI<br />

Karakal<br />

RAI<br />

Manguste<br />

RAI<br />

Honigdachs<br />

RAI<br />

Ginsterkatze<br />

Entfernung Farmhaus 0,116 0,031 0,001 0,031 0,515 0,168 0,055<br />

Entfernung Kadaverplatz 0,485 0,134 0,012 0,072 0,497 0,184 0,031<br />

RAI Leopard - 0,190 0,439 0,434 0,196 0,194 0,894<br />

RAI Braune Hyäne 0,190 - 0,002 0,506 0,467 0,521 0,452<br />

RAI Schakal 0,439 0,002 - 0,428 0,408 0,790 0,036<br />

RAI Karakal 0,434 0,506 0,428 - 0,941 0,233 0,339<br />

RAI Manguste 0,196 0,467 0,408 0,941 - 0,258 0,117<br />

RAI Honigdachs 0,194 0,521 0,790 0,233 0,258 - 0,936<br />

RAI Ginsterkatze 0,894 0,452 0,036 0,339 0,117 0,936 -<br />

Tab. 39: p-Werte der multivariaten linearen Regressionsanalyse von Westfalenhof<br />

Auf der Farm Westfalenhof wurde keine Korrelation zwischen den RAIs <strong>des</strong> Leoparden und<br />

den Einflussfaktoren ermittelt.<br />

Die RAIs der Braunen Hyäne zeigen eine sehr geringe negative Korrelation zur Entfernung<br />

<strong>des</strong> Farmhauses und eine mittlere Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf.<br />

RAI Braune Hyäne<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

y = -5E-06x + 0,7915<br />

R² = 0,0004<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Abb. 89: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Braunen Hyäne und der Entfernungen der<br />

Kamerafallen zum Farmhaus auf Westfalenhof (p=0,031).


RAI Braune Hyäne<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

y = 0,1894x + 0,4322<br />

R² = 0,2703<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

99<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 90: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Braunen Hyäne und <strong>des</strong> Schakals auf<br />

Westfalenhof (p=0,002).<br />

Es bestehen bei den RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals eine mittlere negative Korrelation<br />

zwischen den Entfernungen zum Farmhaus, eine geringe gegenläufige Korrelation zu den<br />

Entfernungen <strong>des</strong> Kadaverplatzes, ein mittlerer Zusammenhang zu den RAIs der Braunen<br />

Hyäne und eine geringe Korrelation zu den RAIs der Ginsterkatze.<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

y = -0,0004x + 4,4658<br />

R² = 0,2971<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Abb. 91: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und der Entfernungen zum<br />

Farmhaus auf Westfalenhof (p=0,001).<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

y = -0,0004x + 3,6372<br />

R² = 0,1187<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

Entfernung Kadaverplatz [m]<br />

Abb. 92: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und der Entfernungen zum<br />

Kadaverplatz auf Westfalenhof (p=0,012).


100<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 93: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und der Braunen Hyäne<br />

auf Westfalenhof (p=0,002).<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

y = 1,4268x + 0,6293<br />

R² = 0,2703<br />

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />

RAI Braune Hyäne<br />

y = 3,2832x + 1,3304<br />

R² = 0,0985<br />

0,0<br />

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

Abb. 94: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals und der Kleinfleckgenette<br />

auf Westfalenhof (p=0,036).<br />

Die RAI-Werte <strong>des</strong> Karakals stehen in geringem Zusammenhang zu den Entfernungen zum<br />

Farmhaus.<br />

RAI Karakal<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

y = 4E-06x - 0,0095<br />

R² = 0,1148<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Abb. 95: Lineares Regressionsmodell der RAIs <strong>des</strong> Karakals und der Entfernungen der Fallen zum<br />

Farmhaus auf Westfalenhof (p=0,031).


101<br />

Ergebnisse<br />

Die RAIs der Schlankmanguste stehen in keinem Zusammenhang zu den Einflussfaktoren.<br />

Es konnte gleichfalls keine Korrelation zwischen den RAIs <strong>des</strong> Honigdachses und der<br />

Einflussfaktoren auf Westfalenhof ermittelt werden.<br />

Die RAIs der Ginsterkatze weisen eine geringe gegenläufige Korrelation zu den<br />

Entfernungen zum Kadaverplatz auf sowie eine positive geringe Korrelation zu den RAIs <strong>des</strong><br />

Schabrackenschakals. Eine Tendenz zu einem sehr geringen gegenläufigen<br />

Zusammenhang ist zwischen den RAIs der Ginsterkatze und der Entfernung zum Farmhaus<br />

zu erkennen.<br />

RAI Kleinfleckgenette<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

y = -3E-05x + 0,2522<br />

R² = 0,0658<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

Entfernung Kadaverplatz [m]<br />

Abb. 96: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und der Entfernungen der<br />

Kamerafallen zum Kadaverplatz auf Westfalenhof (p=0,031).<br />

RAI Ginsterkatze<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

y = 0,03x + 0,0636<br />

R² = 0,0985<br />

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0<br />

RAI Schabrackenschakal<br />

Abb. 97: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und <strong>des</strong> Schabrackenschakals<br />

auf Westfalenhof (p=0,036).


RAI Ginsterkatze<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

102<br />

y = -9E-06x + 0,1752<br />

R² = 0,0156<br />

0 5.000 10.000 15.000<br />

Entfernung Farmhaus [m]<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 98: Lineares Regressionsmodell der RAIs der Kleinfleckgenette und der Entfernungen zum<br />

Farmhaus auf Westfalenhof (p=0,055).


5 Diskussion<br />

103<br />

Diskussion<br />

Kamerafallen stellen ein überaus hilfreiches Arbeitsmittel in der Wildtierforschung dar. Durch<br />

ihren Einsatz ist es möglich, vielfältige Datenmengen zu erheben. So können Tierarten<br />

ungestört in ihren Habitaten beobachtet werden, um ihre natürlichen Verhaltensmuster zu<br />

erforschen und Populationsgrößen zu ermitteln. Diese Methode ist jedoch relativ kostspielig.<br />

Einzelne Geräte kosten häufig bis zu 400 € und benötigen für ihren Betrieb Speicherkarten<br />

für große Datenmengen und regelmäßig Batterien. Abhängig von der Größe <strong>des</strong><br />

Untersuchungsgebietes ist eine größere Anzahl von Kamerafallen erforderlich, um das Areal<br />

angemessen fotografisch observieren zu können. Das kann dazu führen, dass das<br />

Forschungsbudget schnell gesprengt wird. Umso wichtiger ist es, qualitativ hochwertige<br />

Herstellermarken zu verwenden. Bei <strong>die</strong>ser Feldstu<strong>die</strong> kristallisierte sich heraus, dass<br />

SpyPoint sehr ökonomisch und allgemein am zuverlässigsten arbeitete. Von den<br />

ausgefallenen Geräten waren 64% von Stealth Cam ® . Diese Fallen wurden im Vorfeld schon<br />

in mehreren externen Untersuchungsreihen verwendet und waren dementsprechend schon<br />

älter. Das Gerät von MINOX war schien für <strong>die</strong> hohen Außentemperaturen in Namibia nicht<br />

geeignet und erlitt durch <strong>die</strong> intensive Sonneneinstrahlung einen Totalschaden. Generell sind<br />

Kamerafallen durch <strong>die</strong> Infrarot-Sensorik sehr hitzeempfindlich und nur bei<br />

Außentemperaturen unter 37°C funktionsfähig (KARANTH, NICHOLS 2002). Während der<br />

Versuchsreihen fiel zudem wiederholt auf, dass Leoparden und andere Carnivora auf den<br />

Aufnahmen gezielt in <strong>die</strong> Kameraobjektive blickten (Abb. 29). Anscheinend sind einige<br />

Geräte nicht ausreichend akustisch isoliert gewesen, sodass z.B. Felidae und Viverridae, <strong>die</strong><br />

Schall mit Frequenzen von bis zu 100 kHz wahrnehmen können, und Canidae, <strong>die</strong> über 60<br />

kHz hören können, aufgrund ihres exzellenten Gehörs auf <strong>die</strong> Verschlussgeräusche der<br />

Blenden reagierten (WESTHEIDE, RIEGER 2010; HAGEN 1995). Desöfteren wurden Fallen von<br />

den Wildtieren an- bzw. auch umgestoßen. Die Standorte mussten auch aus <strong>die</strong>sem Grund<br />

regelmäßig kontrolliert werden, um eine korrekte Ausrichtung der Kameras auf den Köder<br />

sicher zu stellen.<br />

Für zukünftige Feldstu<strong>die</strong>n mit Kamerafallen wäre es sehr sinnvoll, einen Maßstab an den<br />

Fallen-Standorten bzw. in der Nähe <strong>des</strong> Köders anzubringen, damit <strong>die</strong> Größenverhältnisse<br />

der Wildtiere auf den Aufnahmen genau abgeschätzt werden können.<br />

Desweiteren würden Geräte mit integriertem, sichtbarem Blitzlicht den Vorteil bieten, dass<br />

nachts Farbaufnahmen gemacht werden könnten. Es ist jedoch fraglich, ob durch den<br />

plötzlichen Lichteffekt <strong>die</strong> Wildtiere nicht verschreckt werden. Andererseits stellen Blitze und<br />

Wetterleuchten durchaus natürliche Phänomene dar. In jedem Fall sind reine Infrarot-<br />

Kamerafallen energiesparsamer und bestimmte Marken wie SpyPoint sind nachts in der<br />

Lage, qualitativ hochwertige Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu liefern und erfüllen so ihren<br />

Zweck vollends.<br />

Generell lässt sich sagen, dass Kamerafallen eine sehr gute Identifikation der Leoparden-<br />

Individuen und Analyse ihrer Verhaltensweisen ermöglichen.<br />

5.1 Populationsgröße der Leoparden<br />

Bei der Identifikationsanalyse der Leoparden konnten mehrere Aufnahmen der Kamerafallen<br />

nicht zugeordnet werden, da entweder <strong>die</strong> Qualität der Fotografien zu minderwertig war, oder<br />

Fellmuster perspektivisch zu ungünstig aufgenommen waren.<br />

Allgemein konnten in dem Teilgebiet Okomitundu OST fünf verschiedene adulte Individuen<br />

festgestellt werden, darunter <strong>die</strong> drei Kater M2, M4 und M5 sowie <strong>die</strong> zwei Katzen F6 und


104<br />

Diskussion<br />

F7. Der Anteil der nicht identifizierbaren Leoparden-Aufnahmen war sehr gering und lag bei<br />

3%. CAPTURE schätzte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Populationsgröße von nur vier<br />

Leoparden für das Teilgebiet. M2 konnte tatsächlich nur ein einziges Mal an Grid 12<br />

gefangen werden und wurde sonst mehrmals nur auf Okomitundu WEST wiedergefangen.<br />

Der Kater besitzt den Großteil seines Streifgebietes auf dem Westteil der Farm Okomitundu<br />

und wurde von CAPTURE nicht zum Ostteil gerechnet. Die anderen vier Individuen wurden<br />

dagegen öfter im Ostteil gefangen. Das Programm CAPTURE wählte bei seiner Berechnug<br />

das Modell Mth. Demnach variiert <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit und <strong>die</strong><br />

Chance einen Leoparden zu fangen ist bei jedem Individuum einer Population verschieden.<br />

Diese Annahme ergibt sich, da mit der Zeit <strong>die</strong> Köder weggefressen wurden und<br />

unattraktiver wurden, und Leoparden können sich in ihrem Verhalten durchaus<br />

unterscheiden, so sind z.B. manche Individuen neugieriger als andere und überwinden eher<br />

ihre Vorsicht gegenüber Unbekanntem (HAGEN et al. 1995; FARMERBERICHT mdl. 2012).<br />

Das Programm PRESENCE ermittelte eine Populationsgröße von ca. 29 Individuen für<br />

Okomitundu OST. Der Wert der Standardabweichung ist mit 23,14 sehr hoch. Das 95%-<br />

Konfidenzintervall reicht von 6 – 137 Individuen. Die unterste Grenze liegt dennoch über der<br />

Anzahl der beiden anderen Populationsabschätzungs-Methoden. Wahrscheinlich reicht für<br />

das single-season-Heterogenitäts-Modell bzw. Royle/Nichols-Modell in dem Programm<br />

PRESENCE <strong>die</strong> relativ geringe Datenmenge nicht aus, um eine angemessene Berechnung<br />

durchzuführen. Desweiteren zeigen <strong>die</strong> ermittelten Bestandsdichten, dass <strong>die</strong> Angaben von<br />

PRESENCE hinfällig sind. Allgemein unterscheiden sich <strong>die</strong> Populationsdichten von<br />

Leoparden von Region zu Region, abhängig von dem Beutetier-Vorkommen. Je höher <strong>die</strong><br />

Abundanz der Beutetiere in einem Gebiet ist, <strong>des</strong>to mehr Leoparden können in <strong>die</strong>ser<br />

Region überleben (STANDER et al. 1997; BOTHMA, WALKER 1999). So kommen in Gegenden<br />

wie Regenwäldern mit charakteristisch höheren Beutetier-Abundanzen und ohne größere<br />

Nahrungskonkurrenten wie Löwen und Tüpfelhyänen Bestandsdichten von 1 Leopard pro 9-<br />

14 km² vor (JENNY 1996). Die höchste bisher gemessene Bestandsdichte betrug im Krüger<br />

National Park in Südafrika 1 Leopard pro 3,3 km² (BAILEY 1993). Nach PRESENCE käme auf<br />

Okomitundu OST 1 Leopard auf 2,72 km². Diese Angabe ist unwahrscheinlich, zumal <strong>die</strong><br />

Abundanz der Beutetiere auf dem Teilgebiet niedrig ist (Kap. 2.7). Nach CAPTURE würde<br />

auf Okomitundu OST 1 Leopard pro 20 km² vorkommen. Dieser Wert könnte eher zutreffen,<br />

da der Leopard auf dem Farmland der Topprädator war und Nahrungskonkurrenten<br />

größtenteils fehlten. Geparden konnten im Forschungsgebiet nur auf Okomitundu WEST und<br />

Westfalenhof insgesamt drei Mal gesichtet werden. In dem Wilpattu Nationalpark auf Sri<br />

Lanka ist der Leopard ebenfalls der einzige größere Karnivore ohne Nahrungskonkurrenten,<br />

dort kommt 1 Leopard pro 29 km² vor (EISENBERG, LOCKHART 1972). Feldstu<strong>die</strong>n auf<br />

Farmland im nördlichen Zentralnamibia ermittelten, dass <strong>die</strong> Bestandsdichten der Leoparden<br />

auf geschützten Gebieten mit durchschnittlich 2,1 Leoparden pro 100 km² nahezu fünf Mal<br />

niedriger sind als auf landwirtschaftlich geführten Flächen mit ca. 1 Leopard pro 9,5 km²<br />

(MARKER, DICKMAN 2005).<br />

Auf Okomitundu WEST wurden neun Individuen, darunter zwei juvenile Leoparden,<br />

identifiziert. Der Anteil der nicht identifizierbaren Bilder war mit 12,3% mehr als vier Mal<br />

höher als bei Okomitundu OST. Bei F1, ihren Jungtieren j1 und j2, sowie bei M2, 3, F8, F9,<br />

M10 und M11 erfolgte min<strong>des</strong>tens ein Wiederfang. CAPTURE schätzte eine<br />

Populationsgröße von acht Individuen. Das ist ein adulter Leopard mehr, als bei der<br />

Identifizierung. Bei <strong>die</strong>ser Versuchsreihe gab es jedoch mehrere Aufnahmen, <strong>die</strong> nicht<br />

identifizierbar waren. Somit wäre es durchaus denkbar, dass ein Leopard nicht erfasst<br />

werden konnte. CAPTURE wählte für das Teilgebiet zwei gleichermaßen zutreffende<br />

Rechenmodell Mh oder M0 aus. Das Modell Mth wurde von CAPTURE im Gegensatz zu


105<br />

Diskussion<br />

Okomitundu OST als nicht geeignet angesehen. Es war nicht ersichtlich wieso ein anderes<br />

Modell als geeigneter befunden wurde. Schließlich wurde der Berechnung das Modell Mh<br />

zugrundegelegt, das von einer hetrogen verteilten Fangwahrscheinlichkeit in einer<br />

Population ausgeht, obwohl auch auf Okomitundu WEST <strong>die</strong> Fangwahrscheinlichkeit mit der<br />

Zeit variieren konnte.<br />

PRESENCE schätzte eine Populationsgröße von ca. 84 Individuen. Die<br />

Standardabweichung ist sehr hoch und beträgt bei <strong>die</strong>ser Berechnung 116,36. Diese Angabe<br />

der Leopardenanzahl für das Teilgebiet muss als abwegig bewertet werden. Das 95%-<br />

Konfidenzintervall gab einen Größenbereich von 5 – 1278 Leoparden an.<br />

Höchstwahrscheinlich konnte das Programm durch <strong>die</strong> geringe Datenmenge und zusätzlich<br />

hohe Kamerafallen-Ausfallquote von 8,1% in dem Teilgebiet keine sinnvolle Abschätzung<br />

vornehmen. Es wurde noch keine Bestandsdichte von 1 Leopard pro 1,2 km² von<br />

zuverlässigen Quellen bestätigt (BAILEY 1993). Die Populationsgröße von CAPTURE mit 8<br />

Individuen auf 100 km² Untersuchungsfläche würde für eine Bestandsdichte von 1 Leopard<br />

pro 12,5 km² sprechen. Die Jungtiere wurden dabei nicht berücksichtigt. Dies liegt durchaus<br />

im Rahmen der Literaturangaben für Farmland (MARKER, DICKMAN 2005). Es wurden aber<br />

auch in Zentralnamibia auf Farmland eine Populationsdichte von 3,6 Leoparden pro 100 km²<br />

bzw. 1 Leopard pro 27,8 km² ermittelt (STEIN et al. 2011). Diese Diskrepanz lässt sich mit<br />

einem geringeren Nahrungsangebot für Leoparden auf <strong>die</strong>ser Farm im Vergleich zum<br />

Forschungsgebiet erklären.<br />

Auf Westfalenhof wurden mit M4, F7 und deren Jungtiere j3 und j4, Individuum 12, M13, F14<br />

mit ihren Jungtieren j5 und j6, F15 mit ihren Jungtieren j7 und Mj8, F16, Individuum 17,<br />

Individuum 18 und M19 insgesamt 16 Leoparden identifiziert. Es kamen insgesamt 10 adulte<br />

Leoparden auf dem Farmgelände vor, davon wurden M4 und F7 auch auf Okomitundu OST<br />

gesichtet, was insgesamt acht Leoparden auf Westfalenhof bedeuten würde. Mit ca. 11% lag<br />

der Anteil nicht identifizierter Leoparden-Aufnahmen ähnlich hoch wie bei den Daten von<br />

Okomitundu WEST. CAPTURE schätzte eine Populationsgröße von 11 Individuen ab. Das<br />

sind drei Leoparden mehr als bei der Identifikation. Die Standardabweichung war bei der<br />

Berechnung für Westfalenhof mit 1,7224 am höchsten von den drei Teilgebiet-<br />

Abschätzungen. Bei der Datenerhebung konnten mehrere Aufnahmen nicht zugeordnet<br />

werden, dennoch erscheinen drei verfehlte Leoparden recht hoch. Diese Individuen müssten<br />

sich sehr selten an den Kamerafallen aufgehalten haben. Das würde erklären, warum<br />

CAPTURE das Modell Mth auswählte, da damit besonders scheue Leoparden berücksichtigt<br />

werden. Eine andere Erklärung bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, dass einzelne Individuen nur an<br />

defekten Kamerafallen aufgetreten sein könnten.<br />

PRESENCE ermittelte für das Teilgebiet eine Populationsgröße von ca. 50 Leoparden. Das<br />

95%-Konfidenzintervall liegt bei 22 – 122 Leoparden. Die Standardabweichung ist niedriger<br />

als bei Okomitundu OST, ist aber dennoch sehr hoch. Mit 22 Leoparden im untersten<br />

Konfidenzintervall liegt <strong>die</strong> Anzahl doppelt so hoch wie bei der Berechnung von CAPTURE.<br />

Auch auf Westfalenhof gab es eine große Anzahl an Ausfalltagen, insgesamt 6,4%. Neben<br />

dem für das Programm anscheinend zu geringe Datenmaterial könnte <strong>die</strong>s ein weiterer<br />

Grund gewesen sein, dass <strong>die</strong> Berechnungen nicht fehlerfrei durchgeführt werden konnten.<br />

Die mit den Werten von PRESENCE ermittelte Bestandsdichte von 1 Leopard pro 2,82 km²<br />

ist jedenfalls nicht in Einklang zu bringen mit den Populationsdichte-Angaben der Literatur.<br />

Nach CAPTURE würde auf Westfalenhof 1 Leopard pro 12,73 km² kommen. Das ist eine<br />

ähnliche vertretbare Größenordnung wie sie auf Okomitundu WEST berechnet wurde.<br />

Abschließend lässt sich <strong>die</strong> Bestandsdichte für das gesamte Forschungsgebiet vergleichen.<br />

Demnach würden <strong>die</strong> von CAPTURE berechneten Populationsgrößen bedeuten, dass 1<br />

Leopard pro 13,91 km² vorkommt. Nach der Identifikationsanalyse würde 1 Leopard pro


106<br />

Diskussion<br />

16,84 km² vorkommen. Die Werte von PRESENCE würden bedeuten, dass 1 Leopard pro<br />

1,97 km² vorkommt. Diese Ergebnisse zeigen, dass auf dem Farmland eine höhere<br />

Beutedichte herrschen muss, als im Vergleich zu anderen ariden Savannen-Gegenden in<br />

Namibia. In der Kalahari kommt z.B. nur 1 Leopard pro 80 km² vor (MARTIN, DE MEULENAER<br />

1988), da in <strong>die</strong>ser Wüstengegend nur geringe Nahrungsressourcen vorzufinden sind<br />

(BOTHMA, WALKER 1999). Dass das Forschungsgebiet jedoch eine so außergewöhnlich hohe<br />

Dichte von Beutetieren aufweist, dass 1 Leopard pro 1,97 km² vorkommen könnte (MYERS<br />

1976), wie es nach den Berechnungen von PRESENCE sein müsste, konnte für Okomitundu<br />

nicht festgestellt werden. Auf Okomitundu kommen 8 Individuen /km² vor, welches einem relativ<br />

guten Nahrungsangebot für Carnivora entspricht (KOKOTT 2012). Diese Beutetierdichte<br />

würde sich mit den Werten von CAPTURE und der Identifikationsanalyse decken. Die<br />

ermittelte Beutetierdichte für Okomitundu entspricht aber keinem besonders hohen Wert, wie<br />

er eigentlich essentiell wäre für eine noch größere Populationsdichte von Leoparden (BAILEY<br />

1993). Bei den zwei Farmen <strong>des</strong> Forschungsgebietes handelt es sich um Jagdbetriebe, und<br />

der Wildtierbestand wird durch Beschuss niedrig gehalten. Andere Farmen in der Umgebung<br />

Zentralnamibias zeigen mit 16,5 Individuen /km² mehr als doppelt so hohe Beutetierdichten auf<br />

(LINNARZ 2012). Die Abschätzungen der Populationsgrößen von PRESENCE können damit<br />

verworfen werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass <strong>die</strong> Populationsgröße von<br />

CAPTURE für das Forschungsgebiet am ehesten zutrifft, da bei der Identifikationsanalyse<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit besteht, dass einzelne Individuen wegen unzureichender Aufnahmequalität<br />

bzw. durch Ausfalltage nicht erfasst werden konnten.<br />

5.2 Raumverteilung der Leoparden im Forschungsgebiet<br />

Die drei Teilgebiete Okomitundu OST, Okomitundu WEST und Westfalenhof unterscheiden<br />

sich hinsichtlich der räumlichen Verteilung bzw. der Relativen Abundanz Indeces (RAITeilgebiet)<br />

von den Leoparden nicht signifikant voneinander. Keines der Gebiete wird von Leoparden<br />

bevorzugt aufgesucht. Die Entdeckungswahrscheinlichkeit für Leoparden war in den drei<br />

Teilgebieten relativ niedrig mit Werten von ca. 3 - 12%. Das bestätigt, dass Leoparden in<br />

ihren Lebensräumen zurückgezogen leben und sich sehr scheu verhalten (BAILEY 1993;<br />

SUNQUIST, SUNQUIST 2002; HAGEN et al. 1995; BOTHMA, WALKER 1999). Da es sich bei dem<br />

Forschungsgebiet auch um Jagdgebiet handelt, erweist sich <strong>die</strong>se Lebensweise als<br />

vorteilhaft bzw. wird <strong>die</strong>ses Verhalten als Überlebensstrategie noch intensiviert. So konnte<br />

z.B. während der Versuchsreihe bei den Fallen-Kontrollen auf Westfalenhof kein Leopard im<br />

Feld angetroffen werden. Die Großkatzen leben dagegen in Arealen vermindert verborgen<br />

und ausweichend, in denen sie weniger Bedrohungen ausgesetzt sind (EISENBERG,<br />

LOCKHART 1972; FARMERBERICHTE mdl. 2012).<br />

Bei Betrachtung der Raumnutzung innerhalb der drei Teilgebiete sind hingegen signifikante<br />

Unterschiede bei den Leoparden zu sehen. Es konnte statistisch ermittelt werden, dass<br />

bestimmte Regionen in den Teilgebieten <strong>des</strong> Forschungsgebietes bevorzugt genutzt wurden,<br />

wohingegen andere Orte von Leoparden nicht aufgesucht wurden. An über 30% der<br />

gesamten Kamerafallen erfolgten keine Detektionen von Leoparden. Auf Okomitundu OST<br />

betrug der Anteil der Standorte, <strong>die</strong> von Leoparden nicht genutzt wurden, ca. 33%, auf<br />

Okomitundu WEST ca. 32% und auf Westfalenhof ca. 30%. Im Forschungsgebiet wurde an<br />

zehn Fallen-Standorten eine Wahrscheinlichkeit von unter 20% ermittelt, einen Leoparden<br />

anzutreffen. Es stellte sich dabei heraus, dass Leoparden bestimmte Fallen-Standorte in<br />

Landschaftsräumen mit charakteristischen Vegetationsformen auf Okomitundu präferierten,<br />

dazu zählten Gebirge bzw. felsige Regionen mit Baum- und Strauchsavanne und Riviere mit


107<br />

Diskussion<br />

angrenzenden Galeriewäldern. Speziell <strong>die</strong> Jungtiere hielten sich mit ihrem Muttertier auf<br />

Okomitundu WEST in Galeriewäldern und Buschsavanne auf. Die Standorte mit den zwei<br />

höchsten RAI-Werten, Grid 11 auf Okomitundu OST und Grid 14 bei Okomitundu WEST,<br />

liegen in montaner Baum- und Strauchsavanne und montaner Buschsavanne mit Rivieren<br />

und Galeriewäldern. Es ist bekannt, dass Leoparden gebirgige Habitate, Baum- und<br />

Strauchsavanne sowie Waldflächen bevorzugen (RAY et al. 2005; BAILEY 1993; SUNQUIST,<br />

SUNQUIST 2002; SKINNER, CHIMIMBA 2005). Besonders auffällig ist <strong>die</strong> Verteilung der<br />

Leoparden auf Westfalenhof. Dort ballt sich <strong>die</strong> Individuen-Verteilung anscheinend im<br />

Nordwesten. Dieses Gebiet zeichnet sich durch das Kwaaiputs-Rivier aus (Tab. 6), einer<br />

weit ausgedehnten, vegetationslosen Flusssandbettregion mit angrenzenden Uferwäldern.<br />

Dies scheint ein von den Leoparden favorisierter Ort zu sein, da <strong>die</strong> Bäume gute Deckung<br />

bieten und <strong>die</strong> freien Flussbetten eine gute Übersicht ermöglichen. Die drei höchsten RAI-<br />

Werte von den Standorten (RAIStandort) Westfalenhofs sind in <strong>die</strong>ser Umgebung bei Grid 8, 13<br />

und 19 ermittelt worden. In <strong>die</strong>ser Umgebung hielten sich auch <strong>die</strong> Jungtiere vermehrt auf.<br />

Die Farm bietet mehrere solcher Landschaftsräume an, so ist <strong>die</strong> ganze Ost- und Südgrenze<br />

ein Rivierverlauf. Das könnte erklären, weshalb Westfalenhof allgemein den höchsten RAI-<br />

Wert der Teilgebiete aufweist. Gemieden wurde von Leoparden, neben den offenen<br />

Buschsavannen-Flächen im zentralen Süden von Okomitundu, der Südwesten von<br />

Westfalenhof. Leoparden benötigen als sich heranpirschende Lauerjäger gute<br />

Deckungsmöglichkeiten. Daher sind Gebiete mit flachem Gras, wo sie von den Beutetieren<br />

schnell bemerkt werden können, als Jagdort nicht geeignet (BAILEY 1993). Es gibt keine<br />

Anzeichen dafür, dass <strong>die</strong> Umgehung <strong>die</strong>ser Westfalenhof-Region von den Leoparden im<br />

negativen Zusammenhang mit der Verteilung der anderen Carnivora oder den Faktoren<br />

Farmhaus und Kadaverplatz steht. Ob das nördliche Gebiet speziell wegen einer hohen<br />

Beutetier-Dichte aufgesucht wurde, konnte für Westfalenhof nicht untersucht werden. <strong>Hier</strong>zu<br />

müssten für eine genauere Untersuchung zukünftige Feldstu<strong>die</strong>n exakte Daten der Wildtier-<br />

Abundanzen auf der Farm Westfalenhof erheben.<br />

Mit CAPTURE wurde ermittelt, dass im wildtierreicheren Teilgebiet Okomitundu WEST <strong>die</strong><br />

Populationsgröße doppelt so hoch war wie auf Okomitundu OST. Das bestätigt <strong>die</strong><br />

allgemeine Vermutung, dass zwischen Leoparden und hohen Beutetier-Dichten eine positive<br />

Korrelation besteht (Kap. 5.1; BOTHMA, WALKER 1999). Dennoch wurden <strong>die</strong> Leoparden in<br />

<strong>die</strong>sem Teilgebiet am wenigsten gesichtet. Es konnte kein Zusammenhang hinsichtlich der<br />

Leoparden-Verteilung und der Wildtierdichten (RAI Wildtiere gesamt) in dem Teilgebiet<br />

festgestellt werden. Es fiel lediglich auf, dass Leoparden auf Okomitundu WEST gezielt<br />

Gebiete aufsuchten, in denen das Impala und mit leichter Tendenz der Gemsbok häufig<br />

waren. Der höchste RAI-Wert der Standorte von den Leoparden auf Okomitundu WEST<br />

wurde an Grid 14 ermittelt. An <strong>die</strong>sem Standort wurden gleichfalls <strong>die</strong> meisten Impalas<br />

gesichtet. Der zweithöchste Wert der Leoparden an Grid 10 trifft dort mit dem höchsten RAIs<br />

der Gemsböcke zusammen (KOKOTT 2012). Leoparden erbeuten überwiegend kleine bis<br />

mittelgroße Tiere (Kap. 2.7.1; RAY et al. 2005; HAYWARD et al. 2006; LINNARZ 2012), und <strong>die</strong><br />

Antilopenart Aepyceros melampus gehört zu den bevorzugten Beutetieren (LE ROUX,<br />

SKINNER 1989; PIENAAR 1969; HIRST 1969; BAILEY 1993; KRUUK, TURNER 1967) (Abb. 99).<br />

Die größere Art Oryx gazella wird dagegen in geringerem Maße gerissen (STANDER et al.<br />

1997a), in der Kalahari werden Kälber jedoch öfter gejagt (BOTHMA, LE RICHE 1986). Es<br />

muss jedoch bedacht werden, dass <strong>die</strong> bevorzugten Orte der beiden „Artiodactyla“ teilweise<br />

in den präferierten Landschaftsräumen der Leoparden liegen.<br />

Dass Leoparden vermehrt in dem allgemein wildtierreicheren Teilgebiet Okomitundu WEST<br />

angetroffen werden konnten, kann jedoch nicht bestätigt werden. Vielmehr liegt <strong>die</strong><br />

Detektionswahrscheinlichkeit bei Okomitundu OST mit 8% mehr als doppelt so hoch wie bei


108<br />

Diskussion<br />

Okomitundu WEST mit nur 3%. Auf Okomitundu OST scheint es mehr Vegetationsräume zu<br />

geben, <strong>die</strong> den Anforderungen der Leoparden entsprechen, und daher häufiger aufgesucht<br />

werden. Dafür spricht auch der höhere RAI-Wert für das Teilgebiet Okomitundu OST mit<br />

10,2 im Vergleich zu Okomitundu WEST mit 8,6. Der Westen von Okomitundu ist durch<br />

Ausbreitung von Dornbuschsavanne und Baum- und Strauchsavanne gekennzeichnet<br />

(GÜNTHER 2011). Das dürfte <strong>die</strong> Konsequenz der höheren Wildtierdichte im Wildgehege und<br />

einhergehender Überweidung sein (Kap. 1). Da Leoparden überwiegend Sichtjäger sind,<br />

könnte eine übermäßig hohe Anzahl von Büschen bei der visuellen Beutefixierung bzw.<br />

Ortung hinderlich sein. Zudem kann <strong>die</strong> Vegetation beim Ergreifen der Beute störend<br />

einwirken, auch besteht eine höhere Gefahr, im lockeren Gestrüpp leichter gehört zu werden<br />

(BALME et al. 2006; SUNQUIST, SUNQUIST 2002; BAILEY 2005). Die Meidung von Okomitundu<br />

WEST könnte zudem noch verstärkt werden, weil <strong>die</strong>ses Teilgebiet wegen der höheren<br />

Wildtierdichte aufgrund <strong>des</strong> Wildtierzauns intensiver bejagt wird (Kap. 2.1). Die niedrigere<br />

Detektionswahrscheinlichkeit kann weiter ein Anzeichen sein, dass <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Teilgebiet<br />

vorkommenden, durch <strong>die</strong> anthropogenen Jagdaktivitäten geprägten Leoparden besonders<br />

scheu sind und Neuem bzw. Unbekanntem wie Kamerafallen aus dem Weg gehen.<br />

Abb. 99: Ein von einem Leoparden erbeutetes Impala (Aepyceros melampus) auf Okomitundu WEST.<br />

Die Antilope wurde von der Großkatze ca. 150 m vom Tötungsort nahe einer Straße in ein felsiges<br />

Terrain mit dichtem Gestrüpp verschleppt. Da in dem Gebiet größere Nahrungskonkurrenten fehlen,<br />

wurde <strong>die</strong> Beute nicht in einen Baum verfrachtet (SMITH 1977; BOTHMA, LE RICHE 1986; STANDER et al.<br />

1997a). Vom Rumpf <strong>des</strong> Impalas wurde sorgfältig das Fell abgezogen und beim Fressen verschmäht.<br />

Dass <strong>die</strong> Verteilung der Leoparden sich nicht nach Nahrungsangebot richtet, zeigt auch <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass an unbeköderten Kamerafallen auf Okomitundu WEST und Westfalenhof <strong>die</strong><br />

Antreffwahrscheinlichkeit höher war, als mit Köder. Auf Okomitundu WEST lag <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit mit 88% wesentlich höher, einen Leoparden an Fallen ohne Köder zu<br />

fangen, als an Fallen mit Ködern, wo <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit nur bei 12% lag. Auf<br />

Westfalenhof war es nahezu egal, ob ein Köder vorhanden war oder nicht, <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit lag 37% zu 45% einen Leoparden anzutreffen. Lediglich auf Okomitundu<br />

OST ist bei beköderten Fallen <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit mit 61% höher gewesen für eine<br />

Leoparden-Sichtung als bei unbeköderten Fallen, bei denen <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit nur noch<br />

bei 16% lag. Dagegen gab es Fallen-Standorte, <strong>die</strong> über den ganzen Zeitraum einer<br />

Versuchsreihe Köder aufwiesen, an denen jedoch kein Leopard detektiert werden konnte.


109<br />

Diskussion<br />

Denkbar ist jedoch auch, dass Leoparden in <strong>die</strong>sen Gebieten oder auch an bestimmten<br />

Standorten gelernt haben, den Ködern misstrauisch zu begegnen, da mit der Köder-Methode<br />

bevorzugt Jagd auf <strong>die</strong> Großkatzen gemacht wird, um sie anzulocken.<br />

Um ausschließen zu können, dass bestimmte Fallen aufgrund der Köder diskriminiert<br />

wurden, da eventuell bestimmte Fleischstücke wie Rippen oder Keulen von Individuen<br />

präferiert werden, müssten bei zukünftigen Versuchen einheitliche und beständige Köder an<br />

den Fallen-Standorten angebracht werden. Anbieten würden sich dazu Duftköder (scent<br />

lures), <strong>die</strong> länger haltbar sind. Mehrere Versuche wurden schon mit <strong>die</strong>ser Methode<br />

erfolgreich durchgeführt, dabei sollen Felidae neben Fischöl auch von Parfüm angezogen<br />

werden (GIMAN et al. 2007; [IL 8]). Leoparden können wählerisch sein und sich auf<br />

bestimmte Beutetiere spezialisieren (SUNQUIST, SUNQUIST 2002; SKINNER, CHIMIMBA 2005;<br />

Kap. 2.7.1). Es ist jedoch als wahrscheinlich anzusehen, dass Leoparden als<br />

opportunistische Generalisten leicht zu erhaltende Nahrungsangebote nicht ablehnen (RAY<br />

et al. 2005; SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Dennoch wurde auf einer Nachbarsfarm beobachtet,<br />

dass Leoparden auf bestimmtes Köderfleisch nach einiger Zeit nicht mehr reagierten, und<br />

daher zur Anlockung auf anderes Fleisch, speziell von Zebras, umgestellt werden musste<br />

(FARMERAUSKUNFT mdl. 2012). Leoparden scheinen zudem frisches Fleisch gegenüber<br />

älterem vorzuziehen, da sie vermehrt zu Beginn einer Versuchsreihe an den Fallen gefangen<br />

werden konnten und sich zu <strong>die</strong>ser Zeit auch länger an ihnen aufhielten. Das ist auch<br />

dadurch zu erklären, da zu späteren Zeitpunkten <strong>die</strong> Köder nahezu aufgefressen waren.<br />

Mehrere adulte Individuen besuchten aber auch gegen Versuchsende noch <strong>die</strong> Fallen auf,<br />

da sie auch stark verwestes Fleisch noch fressen (BAILEY 1993; BOTHMA, LE RICHE 1986).<br />

Auf Okomitundu OST hielten sich Leoparden in der Nähe <strong>des</strong> Farmhauses und Müllplatzes<br />

auf. Es wird <strong>des</strong> Öfteren betont, dass Leoparden auch in größer Nähe zu Menschen leben<br />

(TEER, SWANK 1977; RAY et al. 2005; SUNQUIST, SUNQUIST 2002), da sie dort bei Mangel an<br />

Wildtieren leicht an Beutetiere gelangen können, darunter gehören Haustiere, bevorzugt<br />

Hunde, und auch Nutztiere wie Hühner, Ziegen, Schafe und Rinder (STANDER et al. 1997;<br />

SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Auf Okomitundu werden verschiedene Nutztiere in Hausnähe<br />

gehalten (Kap. 2.1). Auffällig ist, dass auf Westfalenhof der Leopard nicht in Farmhaus-Nähe<br />

und am Kadaverplatz vorkam. Es könnte sein, dass auf dem Kadaverplatz im Gegensatz<br />

zum Müllplatz von Okomitundu zur Zeit der Versuchsreihe kein Jagdfleisch abgelegt worden<br />

war und aus <strong>die</strong>sem Grund nicht aufgesucht wurde. Es liegen jedoch keine Daten vor, zu<br />

welchem Datum und wie viel Jagdreste auf den beiden Farmen entsorgt worden waren.<br />

Nach Abschluss der Versuchsreihe wurde im Oktober und November 2012 auf Westfalenhof<br />

zwei Mal ein Leopard an dem Kadaverplatz gesichtet (VAN DEN ELZEN mdl. 2012). Die Farm<br />

Westfalenhof legt viel Wert darauf, dass Prädatoren nicht in <strong>die</strong> Nähe <strong>des</strong> Farmhauses<br />

kommen, da dort Brahmanen-Kälber gehalten werden (Kap. 2.2). Es ist nicht bekannt, wie<br />

auf Leoparden oder andere Raubtiere reagiert wird, falls sie in Hausnähe gesehen werden.<br />

Vorstellbar wäre jedoch dass sie entschieden und konsequent vertrieben werden, sodass sie<br />

mit bleibendem Eindruck nicht mehr zurückkehren. Bei Leopardenjagden ist es für Jäger<br />

aussichtslos, einmal entkommene bzw. verfehlte Leoparden an der Stelle <strong>des</strong> Geschehens<br />

noch einmal anzutreffen, da Leoparden fortan den Ort meiden (FARMERAUSKUNFT mdl. 2012)<br />

und erst zurückkehren, wenn keine Gefahr mehr besteht (RAY et al. 2005).<br />

Desweiteren wurde auf Okomitundu OST festgestellt, dass Schabrackenschakale und<br />

Kleinfleckgenetten in der Nähe von Leoparden auftreten. Zwar erbeuten Leoparden<br />

durchaus auch <strong>die</strong>se beiden Arten (LE ROUX, SKINNER 1989; STANDER et al. 1997;<br />

RABINOWITZ 1989; ESTES 1967; KINGDON 1977; SMITH 1977; BAILEY 1993). Die<br />

Kleinfleckgenetten bevorzugen neben Wäldern, felsigen Regionen und Galeriewäldern auch<br />

<strong>die</strong> gleichen Vegetationsformen wie Leoparden und kommen sich auch aus <strong>die</strong>sem Grund


110<br />

Diskussion<br />

räumlich näher (LARIVIÈRE, CALZADA 2001). Es ist auch denkbar, dass Schakale den<br />

Leoparden auf ihren Streifzügen folgen, um von ihren Rissen Fleisch zu erhaschen<br />

(SUNQUIST, SUNQUIST 2002; BOTHMA, WALKER 1999). Die wesentlich kleineren Caniden<br />

(PIENAAR 1969; Kap. 2.7.3) sind in Gruppen in der Lage, Leoparden <strong>die</strong> Beute<br />

wegzunehmen (BAILEY 1993). Die Korrelation kann aber auch vielmehr damit<br />

zusammenhängen, dass der Leopard sich gleichfalls in Nähe <strong>des</strong> Hauses und Müllplatzes<br />

von Okomitundu OST aufhält wie der Schabrackenschakal. An <strong>die</strong>sen Orten finden Schakale<br />

Essensreste im Müll und Beutetiere, <strong>die</strong> sie bevorzugt jagen. Dazu gehören Insekten,<br />

Squamata und Muridae, welche an <strong>die</strong>sen Stellen gut zu finden sind aufgrund von<br />

Nahrungsabfall (SMITHERS, WILSON 1979; SMITHERS 1971 und 1983). Auf Westfalenhof<br />

finden sich der Schakal und auch <strong>die</strong> Kleinfleckgenette ebenfalls in Haus- und<br />

Kadaverplatznähe, der Leopard dagegen hält sich dort in anderen Regionen auf, wie auch<br />

auf Okomitundu WEST. Das zeigt, dass Leoparden sich nicht nach den beiden Arten richten<br />

oder umgekehrt, sondern speziell auf Okomitundu OST an den Faktoren Farmhaus und<br />

Müllplatz interessiert sind.<br />

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass der Hypothese der „rewarding habitat patches“<br />

(MUNTIFERING et al. 2006) zugestimmt werden kann. Leoparden suchen bestimmte Regionen<br />

bevorzugt auf, wohingegen andere Regionen konsequent gemieden werden. Diese<br />

bevorzugten Regionen scheinen aufgrund der vorteilhafteren Vegetationsformen genutzt zu<br />

werden. Besonders montane Regionen, Baum- und Strauchsavanne und Galeriewälder<br />

werden von Leoparden signifikant präferiert, da sie dort gut geschützt und versteckt<br />

erfolgreich jagen können. Die „landscape-Hypothese“ kann damit bestätigt werden (BALME et<br />

al. 2006). In Umgebungen mit dichterem Unterholz und in felsigem Terrain ist es den<br />

Leoparden möglich, <strong>die</strong> Jagd geschickt so zu koordinieren, dass den Beutetieren bei einem<br />

Überraschungsangriff Fluchtwege durch <strong>die</strong> jeweiligen Vegetationstypen und<br />

Landschaftsformationen versperrt werden (SUNQUIST, SUNQUIST 2002).<br />

Der „prey-abundance“-Hypothese (HOPCRAFT et al. 2005) kann bedingt zugestimmt werden.<br />

Innerhalb der bevorzugten Habitate scheinen Leoparden sich auch nach der Abundanz von<br />

Beutetieren zu richten. Dabei orientieren sie sich jedoch nicht an der allgemein höchsten<br />

Beutetierdichte, sondern vielmehr suchen sie <strong>die</strong> höchste Abundanz von speziell präferierten<br />

Beutearten auf. Dass <strong>die</strong> Leoparden sich jedoch ausschließlich nach der höchsten Abundanz<br />

ihrer Beutetiere richten, konnte nicht festgestellt werden.<br />

5.2.1 Streifgebiete der Leoparden<br />

Im Mai 2012 wurden während der Feldstu<strong>die</strong> im Forschungsgebiet zeitgleich auf<br />

Westfalenhof und auf der nördlich von Okomitundu angrenzenden Jagd- und Gästefarm<br />

Okondura Leopardenjagden von den Farmbetrieben durchgeführt. Vier Monate später war<br />

eine Trophäenjagd speziell nach Leoparden auf Okomitundu angesetzt. Pro Jagdsaison<br />

können Jagdfarmen für ihr Farmgelände bis zu zwei Abschussgenehmigungen, sogenannte<br />

‘tags‘, für adulte Leoparden-Männchen genehmigt werden (FARMERAUSKUNFT mdl. 2012).<br />

Die Anzahl der tags richtet sich nach der Flächengröße einer Farm, d.h. je größer eine Farm<br />

ist, <strong>des</strong>to mehr Wildtiere dürfen geschossen werden. Die auf den jeweiligen Farmen<br />

vorkommenden Wildtiere werden generell der Farm bzw. den Landeigentümern<br />

zugesprochen (Kap. 2.3).<br />

Die durch <strong>die</strong> Daten der Kamerafallen rekonstruierten Streifgebiete der Leoparden<br />

verdeutlichen, dass Leoparden nicht auf einem bestimmten Farmgebiet verbleiben, sondern<br />

Farmgrenzen überschreiten. Auch der besonders hohe Wildtierzaun von Okomitundu WEST


111<br />

Diskussion<br />

beeinflusst Leoparden nicht in ihrer Raumverteilung, da sie exzellente Kletterer sind<br />

(NOWELL, JACKSON 1996; SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Das bedeutet, dass <strong>die</strong> Jagdfarmen<br />

einander <strong>die</strong> Leoparden-Populationen auf ihren Farmgrundstücken dezimieren können. Der<br />

Kater M2 wurde Mitte Juli 2012 auf Okondura, einer nördlich von Okomitundu gelegenen<br />

Jagdfarm, geschossen (Abb. 100). Auf Okomitundu anstelle von M2 neu einwandernde<br />

Kater stellen in gewisser Weise eine Gefahr der heimischen Population dar, da es durch<br />

fremde Leoparden zu Infantiziden kommen kann (PACKER, PUSEY 1984; GREENE et al. 1998).<br />

Diese Beseitigung der Nachkommen, sowie der illegale Abschuss von Katzen und<br />

Jungleoparden, verursacht durch Wilderer, bisweilen auch durch Unprofessionalität der<br />

Jagdleiter und Zeitdruck der Jagdtouristen (FARMERAUSKUNFT mdl. 2012), kann bei den<br />

Leoparden in dem Forschungsgebiet negative Auswirkungen auf <strong>die</strong> Populationsdynamik<br />

haben (SPONG et al. 2000).<br />

Abb. 100: M2 wurde am 12. Juli 2012 geschossen (© KURIAKOSE).<br />

Die Tötung von M2 auf einer Nachbarsfarm veranschaulicht zudem, dass durch<br />

Kamerafallen-Daten ermittelte Streifgebiete fragmentarisch sein können und nicht der<br />

tatsächlichen Größe der Streifgebiete von den einzelnen Individuen entsprechen müssen.<br />

Um genaue Angaben über <strong>die</strong> Verbreitung zu erhalten, müssten <strong>die</strong> Leoparden in dem<br />

Forschungsgebiet z.B. telemetriert werden (BAILEY 1993). Andererseits würden auch weitere<br />

Kamerafallen-Versuche auf den Nachbarsfarmen eine detaillierte Verteilung der Leoparden<br />

aufzeigen können. Momentan führt WRON Versuchsreihen auf den angrenzenden Arealen<br />

durch, um dadurch eine bessere Übersicht der Streifgebiete von den Carnivora, überwiegend<br />

von Brauner Hyäne und Leopard, zu erhalten.<br />

Eine exakte Aussage zu treffen, dass sich <strong>die</strong> Streifgebiete der Kater und Katzen in dem<br />

Forschungsgebiet in ihrer Größe nicht signifikant unterscheiden, ist nicht möglich. Mehrere<br />

Stu<strong>die</strong>n belegten, dass Streifgebiete von Katern wesentlich größer sind als <strong>die</strong> von Katzen<br />

(BAILEY 1993; BOTHMA et al. 1997; MIZUTANI, JEWELL 1998; STANDER et al. 1997). Auf<br />

Farmland in Namibia konnte dennoch festgestellt werden, dass sich <strong>die</strong> Streifgebiete<br />

größenordnungsmäßig nicht unterscheiden können (MARKER, DICKMAN 2005). In kargen,<br />

ressourcenarmen Umgebungen, wie sie in dem ariden Land Namibia auftreten können<br />

(SEELY et al. 1994), müssen Katzen wahrscheinlich unüblich große Streifgebiete ausbilden,


112<br />

Diskussion<br />

um sich zu versorgen und überleben zu können (MARKER, DICKMAN 2005). Zudem kann <strong>die</strong><br />

Größe der Streifgebiete jahreszeitlichen Schwankungen unterliegen. Wenn z.B. das<br />

Nahrungsangebot während einer Trockenzeit knapper wird, dehnen sich <strong>die</strong> Streifgebiete<br />

entsprechend aus, um Nahrungsquellen zu erschließen (GRASSMAN 1999; ILANY 1986).<br />

Katzen sollen <strong>des</strong>weiteren ihre Streifgebiete speziell um wichtige Versorgungspunkte wie<br />

Wasserstellen und Habitate mit gutem Beutezugang formieren (BAILEY 1993; MIZUTANI,<br />

JEWELL 1998; KRUUK 1986). Das könnte erklären, warum <strong>die</strong> Streifgebiete der Muttertiere F7,<br />

F14 und F15 mit ihren Jungtieren auf Westfalenhof räumlich so nah liegen. Diese Region<br />

scheint wichtige und ausreichend Ressourcen für <strong>die</strong> Verpflegung <strong>des</strong> Nachwuchses<br />

anzubieten.<br />

Dass <strong>die</strong> männlichen Streifgebiete mehrere weibliche Gebiete überlappen, kann bestätigt<br />

werden (BAILEY 1993; HAMILTON 1976; MIZUTANI, JEWELL 1998; Kap. 2.7.1). Das ermöglicht<br />

polygynen Katern den Zugang zu mehreren Weibchen bei der Fortpflanzung (MARKER,<br />

DICKMAN 2005). Bei Katern konnten intrasexuelle Überlappungen festgestellt werden, bei<br />

Weibchen dagegen kaum. Im Norden Namibias wurde festgestellt, dass <strong>die</strong> Streifgebiete der<br />

Kater zu 46% überlappen können, bei Weibchen ist es dagegen weniger mit bis zu 35%<br />

(STANDER et al. 1997a). Trotz der Überlappungen konnte jedoch kein Zusammentreffen<br />

mehrerer Leoparden-Individuen registriert werden, mit Ausnahme der Muttertiere mit ihren<br />

Jungtieren. Als verschiedene Leoparden-Individuen kamen sich F1 und M2 zeitlich mit 107<br />

Minuten Differenz an Grid 7 auf Okomitundu WEST am nächsten (Abb. 30 a,b). Auch <strong>die</strong><br />

Orte der Erstankunft der einzelnen Individuen im Forschungsgebiet verdeutlichen, dass <strong>die</strong><br />

Leoparden überwiegend verschiedene Orte nutzten, <strong>die</strong> jedoch räumlich nicht weit<br />

voneinander entfernt liegen. Das zeigt, dass Leoparden bevorzugt solitär leben und Kontakt<br />

untereinander weitestgehend meiden, obwohl sie sich räumlich sehr nah sind (STANDER et al.<br />

1997a). Innerhalb der Streifgebiete bilden Leoparden Territorien aus, <strong>die</strong> sie markieren<br />

(BAILEY 1993; HAGEN et al. 1995). Bei einem Aufeinandertreffen mit gleichgeschlechtlichen<br />

Artgenossen kann es sowohl bei Katzen als auch bei Katern zu blutigen Territorialkämpfen<br />

kommen (BAILEY 1993; HAMILTON 1976). Auffällig war, dass sich <strong>die</strong> Leoparden im<br />

Forschungsgebiet mit häufig auftretenden Richtungswechseln bzw. Zickzack-artig<br />

fortbewegten. Das ist der Fall, da <strong>die</strong> Bewegungsrichtung eines Leoparden durch das<br />

Aufkommen der Beutetiere gelenkt wird, <strong>die</strong> eventuell flüchten und sich neu verteilen (BAILEY<br />

1993). Die Berechnungen der Fortbewegungsgeschwindigkeiten von 1,1 – 2,51 km/h, mit der<br />

<strong>die</strong> Leoparden-Individuen in dem Forschungsgebiet von Falle zu Falle gegangen sein sollen,<br />

sind sehr vage. Dennoch kommen sie dem allgemein festgestellten Schritttempo von 3 – 6<br />

km/h relativ nahe (BAILEY 1993; TURNBULL-KEMP 1967). Sie können z.B. bei der Jagd<br />

Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen (HAGEN et al. 1995). Allgemein legen<br />

sie in Namibia eine Distanz von durchschnittlich 9,8 km pro Tag zurück. Wenn sie dringend<br />

Nahrung benötigen, können sie aber auch größere Distanzen zurücklegen (BOTHMA, LE<br />

RICHE 1990). So können in der Kalahari von Leoparden an einem Tag Strecken von bis zu<br />

29 km zurückgelegt werden (BOTHMA, LE RICHE 1994c). Kater wandern generell größere<br />

Strecken als Weibchen (STANDER et al. 1997a). Dass <strong>die</strong> männlichen Leoparden jedoch an<br />

den Fallen in den drei Teilgebieten auch häufiger und länger anwesend waren als Katzen,<br />

konnte dagegen nicht festgestellt werden. Katzen und Kater gehen ungefähr gleich häufig<br />

jagen (STANDER et al. 1997a; HAMILTON 1976, 1981). Katzen mit Jungtieren gehen dagegen<br />

häufiger jagen als einzelne Individuen (BAILEY 1993; BOTHMA, LE RICHE 1982). In Namibia<br />

konsumieren Muttertiere pro Tag mit 2,5 kg mehr Fleisch als einzelne Weibchen mit 1,6<br />

kg/Tag. Männchen fressen pro Tag 3,1 kg Fleisch. Andere Stu<strong>die</strong>n zeigen jedoch, dass<br />

Weibchen mit Jungtieren mit 4,9 kg/Tag auch deutlich mehr fressen als Männchen mit 3,5<br />

kg/Tag (STANDER et al. 1997b; BOTHMA, LE RICHE 1986). Die Köder dürften daher speziell bei


113<br />

Diskussion<br />

den Katzen mit Jungtieren nur als Zusatznahrung gesehen werden. Die Hauptnahrung muss<br />

während der Versuchsreihen weiterhin selbst erbeutetes Wild gewesen sein, um <strong>die</strong><br />

entsprechend geforderten Fleischkonsumquoten zu erreichen.<br />

Das j6 als Jungtier einzeln gesichtet worden ist, könnte dafür sprechen, dass <strong>die</strong>ser<br />

Jungleopard schon älter und daher eigenständiger ist. Die Geschwister j6 und j5 waren<br />

deutlich größer als j1 und j2 auf Okomitundu WEST. Jungleoparden trennen sich von ihrem<br />

Muttertier, wenn sie ca. ein Jahr alt sind (Kap. 2.7.1). Die unabhängigen Jungtiere können<br />

sich aber bis zu einem Alter von drei Jahren gelegentlich noch für kürzere Zeiträume bei<br />

ihrem Muttertier aufhalten (BERTRAM 1978). Leoparden erreichen in freier Wildbahn ein Alter<br />

von 10 - 11 Jahren (TURNBULL-KEMP 1967), können jedoch in Gefangenschaft fast doppelt so<br />

alt werden (CRANDALL 1964; HAGEN et al. 1995).<br />

5.3 Aktivitätsmuster der Leoparden<br />

Die Leoparden waren in dem Forschungsgebiet nachtaktiv. Signifikant weniger Sichtungen<br />

erfolgten tagsüber. Mehrere Stu<strong>die</strong>n bezeugen, dass Leoparden bevorzugt nachts zwischen<br />

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang aktiv sind (NOWELL, JACKSON 1996; HAMILTON 1976;<br />

BAILEY 1993; SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Es gibt Hinweise, dass <strong>die</strong> Aktivitätsmuster von<br />

den Beutetieren einen Einfluss auf das Jagdverhalten der Großkatzen haben (BOTHMA,<br />

BOTHMA 2005; SUNQUIST, SUNQUIST 2002; JENNY, ZUBERBÜHLER 2005). In semiariden<br />

Savannen-Regionen sind <strong>die</strong> Säugetiere nachtaktiv, um der Tageshitze und<br />

einhergehendem Wärmestress zu entgehen (BOTHMA, BOTHMA 2005; WAGNER 1980). Indem<br />

<strong>die</strong> Beutetiere ihre Aktivitäten in <strong>die</strong> nächtlichen Stunden verschieben, können sie Energie<br />

sparen. Doch auch der Leopard meidet es, sich der Hitze auszusetzen. Mit zunehmender<br />

Hitze im Tagesverlauf suchen <strong>die</strong> Großkatzen bevorzugt schattige Ruheplätze auf (BOTHMA,<br />

WALKER 1999; SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Signifikant mehr Fänge an den Kamerafallen<br />

erfolgten im Forschungsgebiet zu gemäßigten Temperaturen. Je heißer es wurde, <strong>des</strong>to<br />

weniger aktiv waren <strong>die</strong> Leoparden. Dass <strong>die</strong> Leoparden wegen der Helligkeit nicht tagaktiv<br />

sind, ist unwahrscheinlich. Mehrere Sichtungen wurden auch noch nach Sonnenaufgang in<br />

den Morgenstunden registriert. Zu <strong>die</strong>sen Zeitpunkten waren <strong>die</strong> Temperaturen noch nicht zu<br />

hoch. Dass <strong>die</strong> Mondphasen bzw. Mondhelligkeit keinen Einfluss auf <strong>die</strong> nächtlichen<br />

Aktivitäten der Leoparden haben, ist ein weiteres Indiz dafür, dass Leoparden von Licht<br />

weniger beeinflusst werden. Vielmehr zeigen <strong>die</strong> Sichtungen zu den verschiedenen<br />

Mondphasen, dass <strong>die</strong> Leoparden in den drei Teilgebieten frische Köder älteren vorziehen<br />

und öfter in der ersten Hälfte einer Versuchsreihe an <strong>die</strong> Fallen-Standorte kamen. Die<br />

Versuchsreihen wurden häufiger zu Zeitpunkten gestartet, in denen <strong>die</strong> Mondphasen <strong>des</strong><br />

letzten Viertels und 1. Viertels ausgebildet waren (Appendix). Weitere Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass<br />

in anderen Regionen Leoparden bevorzugt tagsüber jagen, da z.B. <strong>die</strong> dort von den<br />

Leoparden präferierten Beutetiere wie Schliefer (Hyracoidea) tagaktiv sind (ILANY 1981;<br />

NORTON, HENLEY 1987; SUNQUIST, SUNQUIST 2002). Leoparden sind vorwiegend Sichtjäger<br />

und nutzen bei der Jagd zu geringerem Anteil den auditiven Sinn (BALME et al. 2006;<br />

SKINNER, CHIMIMBA 2005), daher sollte Licht für <strong>die</strong> visuelle Wahrnehmung nicht nachteilig<br />

sein. Als Lauer- und Anpirschjäger sind sie dennoch daran interessiert, nicht selbst gesehen<br />

zu werden. Fährten von Leoparden zeigen an, dass sich Leoparden bevorzugt im Schatten<br />

aufhalten, <strong>die</strong>s gilt auch in Mondnächten (FARMERBERICHTE mdl. 2012). In Vollmondnächten<br />

können Beleuchtungsstärken von bis zu 0,267 lx erreicht werden [IL 10].


114<br />

Diskussion<br />

Da es sich bei dem Forschungsgebiet um ein Jagdgebiet handelt, reagieren <strong>die</strong> Wildtiere<br />

bzw. potentiellen Beutetiere den Menschen ausweichend gegenüber und vermeiden<br />

jeglichen Kontakt. Das dürfte ein weiterer Grund für <strong>die</strong> allgemein vorherrschende<br />

Nachtaktivität sein. Nachts sind <strong>die</strong> Wildtiere auf den Flächen <strong>des</strong> Forschungsgebietes<br />

ungestörter, da <strong>die</strong> Farmbetriebe ruhen. Die verschiedenen Arten sind somit weniger der<br />

Gefahr ausgesetzt, Menschen anzutreffen. In Regionen, in denen Leoparden verfolgt und<br />

gejagt wurden und noch immer werden (RAY et al. 2005), weichen <strong>die</strong> Großkatzen häufig in<br />

<strong>die</strong> schützende Dunkelheit der Nacht aus (SUNQUIST, SUNQUIST 2002).<br />

5.4 Verteilung der anderen Carnivora im Forschungsgebiet<br />

In dem Forschungsgebiet unterscheiden sich <strong>die</strong> sieben Carnivora signifikant in ihrem<br />

Aufkommen. Der Schabrackenschakal scheint besonders gut an <strong>die</strong> Bedingungen auf<br />

Farmland angepasst zu sein. Die drei Teilgebiete unterscheiden sich nicht signifikant<br />

hinsichtlich <strong>des</strong> Vorkommens <strong>des</strong> Schabrackenschakals. Als Generalist findet <strong>die</strong> Caniden-<br />

Art auf den landwirtschaftlich geführten Arealen überall genügend Nahrung (Kap. 2.7.3). Das<br />

dürfte besonders auf Okomitundu OST und auf Westfalenhof in der Nähe der Häuser und<br />

der Müll- bzw. Kadaverplätze der Fall sein, da sie sich dort bevorzugt aufhalten. Die Nutzung<br />

der verschiedenen Landschaftsräume auf Okomitundu OST unterscheidet sich folglich<br />

tendenziell voneinander. Sie kommen anscheinend bevorzugt in den Regionen <strong>des</strong><br />

Farmhauses und <strong>des</strong> Müllplatzes vor. Mageninhalt und Kotproben--Analysen ergaben, dass<br />

sich Schabrackenschakale von verschiedenen „Artiodactyla“ wie Gemsbok (Oryx gazella)<br />

und Kronenducker (Sylvicapra grimmia) ernährten. Es werden aber von den Schakalen auch<br />

Carnivora erbeutet, dazu zählen z.B. Mangusten (Herpestidae) und Karakale (KOK 1996;<br />

LINNARZ 2012). Auf Okomitundu OST und Westfalenhof hielten sie sich bevorzugt in<br />

Regionen auf, in denen Ginsterkatzen auftraten. Es ist denkbar, dass der Schakal <strong>die</strong>se Art<br />

im Forschungsgebiet erbeutet, da sie nicht zu groß ist. Jedoch muss bedacht werden, dass<br />

beide Arten sich auf ähnliche Weise häufig von Rodentia bzw. insbesondere Muridae<br />

ernähren. Bei Schabrackenschakalen machten Mäuse und Ratten 29% <strong>des</strong> Mageninhalts<br />

aus, bei Kleinfleckgenetten bis zu 21%. (SMITHERS, WILSON 1979; SMITHERS 1971; SMITHERS<br />

1983). Wahrscheinlich gibt es auf den Farmregionen besonders geeignete Orte, an denen<br />

<strong>die</strong> Nagetiere leicht erbeutet werden können. Tatsächlich kommt <strong>die</strong> Ginsterkatze auf<br />

Westfalenhof wie der Schakal in Nähe <strong>des</strong> Kadaverplatzes und mit Tendenz in der Nähe <strong>des</strong><br />

Farmhauses vor, also Orte mit typisch hohem Vorkommen von Rodentia. Die ähnliche<br />

Beutepräferenz könnte auf Okomitundu WEST auch den Schakal und Karakal räumlich<br />

näher bringen. Beide Carnivora-Arten ernähren sich unter anderem von Rodentia (SMITHERS<br />

1983; STUART, HICKMAN 1991) und von Artiodactyla wie dem Kronenducker und<br />

Steinböckchen (Raphicerus campestris). Es kommt vor, dass Schakale gezielt Karakale<br />

belästigen bzw. angreifen (DAVIES 1997). Beide Arten sind dabei in der Lage, sich<br />

gegenseitig zu töten (RAY et al. 2005). Der Schakal favorisierte auf Okomitundu WEST<br />

besonders Stellen mit Vorkommen von Kronenducker und daneben auch <strong>die</strong> Orte in<br />

räumlicher Nähe zum Eland (Taurotragus oryx) und auf Okomitundu OST zum Gemsbok. Es<br />

ist unwahrscheinlich, dass <strong>die</strong> Schakale <strong>die</strong> Stellen aufsuchten, um einen wesentlich<br />

größeren Gemsbok bzw. <strong>die</strong> größte afrikanische Antilope, den Eland, zu erbeuten (SKINNER,<br />

CHIMIMBA 2005; ROWE-ROWE 1982c). Vielmehr könnten <strong>die</strong> Schakale <strong>die</strong> Kadaver von den<br />

Tieren aufsuchen, <strong>die</strong> durch fehlgeschlagene Trophäenjagden anfallen. Mehrmals wurden<br />

auf Trophäenjagden Wildtiere nur angeschossen und konnten daher entkommen. Diese<br />

schwer verletzten Tiere verenden mit der Zeit oder werden so geschwächt, dass sie leichte


115<br />

Diskussion<br />

Beute für Prädatoren sind. Die wesentlich kleineren Kronenducker könnten dagegen aktiv<br />

gejagt werden (RAY et al. 2005; SKINNER CHIMIMBA 2005). Schon öfter wurden<br />

Schabrackenschakale beim Erbeuten von mittelgroßen Antilopen oder Nutztieren beobachtet<br />

(ROWE-ROWE 1986; MCKENZIE 1990; KRUUK 1972; SCHALLER 1972). Mehrere<br />

Schabrackenschakale können zudem Jagdgruppen bilden und beim Erlegen von größeren<br />

Beutetieren wie Impalas miteinander kooperieren (SKINNER, CHIMIMBA 2005). Bis zu vier<br />

Individuen konnten gleichzeitig an einem Kamerafallen-Standort gesichtet werden.<br />

In den drei Teilgebieten wurde bei der Verbreitung der Kleinfleckgenette kein signifikanter<br />

Unterschied ermittelt. Sie wurde jedoch deutlich häufiger auf Okomitundu OST angetroffen.<br />

In <strong>die</strong>sem Teilgebiet hielt <strong>die</strong> Ginsterkatze sich bevorzugt in Regionen auf, <strong>die</strong> auch von der<br />

Schlankmanguste und dem Gemsbock genutzt wurden. Höchstwahrscheinlich ist das darauf<br />

zurückzuführen, dass alle drei Arten <strong>die</strong> Orte wegen der Vegetationsform aufsuchten. Die<br />

Kleinfleckgenetten wie auch <strong>die</strong> Schlankmangusten bevorzugen als Habitat Waldregionen,<br />

bzw. Baum- und Strauchsavanne (Kap. 2.7.5; 2.7.7). Gemsböcke bevorzugen generell<br />

offene, aride Flächen (SKINNER,CHIMIMBA 2005). Galeriewälder bieten für Gemsböcke offene<br />

Flächen in Form der Flussbetten und für Schlankmangusten und Ginsterkatzen Waldflächen<br />

in Form der Galeriewälder. In dem Jagdgebiet dürften <strong>die</strong> Gemsböcke jedoch auch in<br />

dichteren Regionen Deckung und Schutz vor den Jägern aufsuchen. Sie dringen zudem in<br />

dicht von Akazien bewachsene Gegenden ein, wenn sie auf der Suche nach Nahrung sind<br />

(SKINNER,CHIMIMBA 2005). In Trockenperioden, also zur Zeit der Feldstu<strong>die</strong> auf Okomitundu,<br />

sind <strong>die</strong> Grasflächen im Forschungsgebiet schnell vertrocknet bzw. aufgezehrt.<br />

Bei dem roten Schlankichneumon konnte kein signifikanter Unterschied im Vorkommen auf<br />

den drei Teilgebieten festgestellt werden. Auf Okomitundu OST wurde ein tendenzieller<br />

negativer Zusammenhang zu dem Schabrackenschakal festgestellt. Da Mangusten von<br />

Schakalen gejagt und gefressen werden, ist es denkbar, dass sie <strong>die</strong> Aufenthaltsorte der<br />

Schakale aus <strong>die</strong>sem Grund meiden (KOK 1996). Die Schabrackenschakale scheinen in den<br />

anderen Teilgebieten dagegen kein Interesse an Mangusten zu haben. Wahrscheinlich<br />

treten in <strong>die</strong>sen Gebieten wie mit Kronenduckern auf Okomitundu WEST Beutetiere auf, <strong>die</strong><br />

sie den Schlankmangusten vorziehen.<br />

Karakale treten nicht signifikant häufiger in einem der drei Teilgebiet auf. Generell wurde <strong>die</strong><br />

Art in dem Forschungsgebiet nur sehr selten an den Kamerafallen-Standorten gesichtet.<br />

Karakale besitzen eine große Toleranz gegenüber verschiedensten Habitatstypen (ROWE-<br />

ROWE 1992), auf Farmland sind sie generell häufig anzutreffen (Kap. 2.7.4; RAY et al. 2005).<br />

Dass <strong>die</strong>s in den drei Teilgebieten nicht der Fall war, könnte ein Anzeichen dafür sein, dass<br />

der Bestand von den Farmern dezimiert wurde (JOUBERT et al. 1982; NOWELL, JACKSON<br />

1996), da Karakale kleinere Nutztiere wie Schafe und Ziegen reißen (MOOLMAN 1984; BRAND<br />

1989; STUART 1984). Es gibt Hinweise, dass der Bestand der Karakale zunimmt, sobald der<br />

Bestand von Schabrackenschakale abnimmt (PRINGLE, PRINGLE 1979; STUART 1982;<br />

STUART, WILSON 1988). In dem Forschungsgebiet war der Schabrackenschakal in allen drei<br />

Teilgebieten <strong>die</strong> am häufigsten angetroffene Carnivora-Art. Wahrscheinlich kommt <strong>des</strong>halb<br />

der Karakal in den Regionen nicht so häufig vor. Auf Okomitundu OST bestand eine negative<br />

Korrelation zum Buschhasen (Lepus saxatilis). Mageninhalt- und Kotproben-Analysen<br />

ergaben, dass Lagomorpha bis zu 19% ausmachen können (PALMER, FAIRALL 1988).<br />

Karakale erbeuten bevorzugt kleine bis mittelgroße Säugetiere und Vögel (SKINNER,<br />

CHIMIMBA 2005). Es kann als wahrscheinlich gelten, dass Buschhasen als bevorzugte<br />

Beutetiere den Kontakt mit Karakalen meiden. Auf Westfalenhof konnte festgestellt werden,<br />

dass der Karakal <strong>die</strong> Nähe zum Farmhaus meidet. Dies könnte einerseits daran liegen, dass<br />

<strong>die</strong> Farm den Karakal wie den Leoparden gezielt von den Kälber-Stellen verjagt. Die<br />

Umgehung <strong>des</strong> Farmhauses könnte aber auch mit dem erhöhten Aufkommen der


116<br />

Diskussion<br />

Schabrackenschakale zusammenhängen. Vielleicht stellt der Nordosten der Farm aber wie<br />

für den Leoparden anscheinend auch eine besonders gute Jagdregion dar, in der <strong>die</strong><br />

Felidae-Art leicht Artiodactyla wie Kap-Klippspringer (Oreotragus oreotragus) oder<br />

Kronenducker erbeuten kann.<br />

Bei dem Vorkommen <strong>des</strong> Honigdachses wurde in den drei Teilgebieten ein signifikanter<br />

Unterschied ermittelt. Die Mustelidae-Art wurde auf Okomitundu OST häufiger gesichtet bzw.<br />

kommt in <strong>die</strong>sem Teilgebiet häufiger vor. Der Müllplatz und das Farmhaus könnten eine<br />

Ursache sein. Mageninhalts-Analysen ergaben, dass Honigdachse Chelicerata und Muridae<br />

bevorzugt fressen (SMITHERS 1983). Am Haus und an der Müllhalde findet <strong>die</strong> omnivore Art<br />

eine Vielzahl an <strong>die</strong>sen Beutetieren und daneben noch weitere Nahrungsreste. Auf<br />

Westfalenhof kommt er häufiger vor als auf Okomitundu WEST. Vielleicht hat <strong>die</strong>s auch mit<br />

dem Farmhaus und dem Kadaverplatz zu tun. Es konnte jedoch keine Korrelation zu einem<br />

Einflussfaktor festgestellt werden. Wahrscheinlich findet der Honigdachs mit charakteristisch<br />

großer Toleranz gegenüber Habitatstypen und als Generalist auf dem Farmgelände überall<br />

verwertbare Nahrung (RAY et al. 2005). Dass <strong>die</strong> Art in geringen Bestandsdichten auftritt und<br />

keine hohen Abundanzen aufweist, kann für das Forschungsgebiet bestätigt werden (Kap.<br />

2.7.6). Es konnte beobachtet werden, dass sie an Fressstellen in kleineren Gruppen<br />

auftreten.<br />

Die drei Teilgebiete unterscheiden sich hinsichtlich <strong>des</strong> Vorkommens der Braunen Hyäne<br />

ebenfalls signifikant voneinander. Sie wurde auf Okomitundu OST und auf Westfalenhof<br />

häufiger gesichtet als auf Okomitundu WEST. Das dürfte zum einen damit<br />

zusammenhängen, dass es auf Okomitundu OST eine Wohnhöhle der Braunen Hyäne gibt<br />

(ACQUAH 2012). Zum anderen dürften <strong>die</strong> Aasfresser den Müll- bzw. Kadaverplatz und <strong>die</strong><br />

Farmhäuser bevorzugt aufsuchen, um Nahrung zu finden. Es ist erstaunlich, dass nur eine<br />

Korrelation zum Farmhaus auf Westfalenhof festgestellt werden konnte, zu dem Farmhaus<br />

auf Okomitundu und dem Müll- und Kadaverplatz jedoch nicht. Schon öfter wurde<br />

beobachtet, dass <strong>die</strong>se Art auf Farmland sich an Müllhalden aufhält (SKINNER, CHIMIMBA<br />

2005). Wahrscheinlich konnte kein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden, da <strong>die</strong><br />

Hyäne auf den Teilgebieten auch andere Plätze, wie z.B. <strong>die</strong> Wohnhöhle, sehr häufig<br />

aufsucht, und dadurch allgemein auf dem Gelände weit verbreitet ist. Die Untersuchung der<br />

Landschaftsräume auf Okomitundu ergibt, dass es hoch signifikante Unterschiede in ihrer<br />

räumlichen Verteilung in den zwei Teilgebieten gibt. Auf Okomitundu OST nutzt sie <strong>die</strong><br />

Flächen bevorzugt um den Müllplatz bzw. das Farmhaus, als auch <strong>die</strong> Gegend um Grid 2,<br />

wo sich <strong>die</strong> Wohnhöhle befindet. Wie schon beim Leoparden vermutet, könnte es daran<br />

liegen, dass auf dem Kadaverplatz keine größeren Aasreste vorhanden waren, sodass <strong>die</strong><br />

Braune Hyäne <strong>des</strong>halb <strong>die</strong>sen Platz auf Westfalenhof nicht aufgesucht hat. Zuvor wurde sie<br />

an <strong>die</strong>sem Ort bereits mehrfach angetroffen (FARMERBERICHTE mdl.).<br />

Auf Okomitundu OST besteht <strong>des</strong>weiteren eine positive Korrelation zu dem Gemsbok, und<br />

ein negativer Zusammenhang zum Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros). Es ist<br />

unwahrscheinlich, dass <strong>die</strong> Braune Hyäne <strong>die</strong> Orte mit hoher Gemsbok-Dichte aufsucht, da<br />

sie <strong>die</strong>se Art jagt, oder dass der Kudu speziell <strong>die</strong> Hyäne meidet. Sie jagt selbst nur äußerst<br />

selten und ist überwiegend abhängig von den Rissen anderer Raubtiere (Kap. 2.6.2; MILLS<br />

1995). Wie bei dem Schakal könnte sie durch <strong>die</strong> Jagd verletzte Wildtiere an den Standorten<br />

aufsuchen. Dass <strong>die</strong> Braune Hyäne Aas bevorzugt, zeigt auch <strong>die</strong> Häufigkeit, mit der sie als<br />

erste Carnivora-Art an einem Fallen-Standort am Fleischköder gesichtet werden konnte.<br />

Möglicherweise nutzen <strong>die</strong> Gemsböcke und Braunen Hyänen auf Okomitundu OST ähnliche<br />

Orte, wohingegen <strong>die</strong> Großen Kudus anscheinend andere Stellen präferieren. Auf<br />

Westfalenhof nutzt <strong>die</strong> Braune Hyäne bevorzugt <strong>die</strong> gleichen Standorte wie der Schakal.<br />

Beide Karnivoren kommen bevorzugt in Farmhaus-Nähe vor. Auffällig ist, dass beide Arten


117<br />

Diskussion<br />

im Südwesten am Lievenberg sehr häufig gesichtet worden sind, wohingegen der Leopard<br />

sich bevorzugt im Nordosten der Farm aufhielt. Es konnte zwischen den Arten keine<br />

negative Korrelation festgestellt werden. Anscheinend stellen <strong>die</strong>se Orte für beide Arten<br />

besonders gute Nahrungsressourcen bereit, <strong>die</strong> der Leopard nicht zu präferieren scheint.<br />

Das ist erstaunlich, da Braune Hyänen häufig von den Beutetierresten von Großkatzen<br />

profitieren (MILLS 1997). Es könnte sein, dass auf Westfalenhof mehr Beutereste von<br />

Schabrackenschakalen für <strong>die</strong> Braune Hyäne anfallen. Dass <strong>die</strong> Braune Hyäne so häufig<br />

angetroffen werden konnte, ist ein Indiz für das Angebot einer hohen Verfügbarkeit von<br />

Biomasse größerer Mammalia im Forschungsgebiet (RAY et al. 2005). Es konnten zwei<br />

Individuen von Braunen Hyänen beobachtet werden, <strong>die</strong> gleichzeitig an einem Fallen-<br />

Standort anwesend waren. Höchstwahrscheinlich muss es sich dabei um Klan-Mitglieder<br />

gehandelt haben, da sich Hyänen fremder Gruppen rivalisierend gegenüberstehen würden<br />

(Kap. 2.7.2; ACQUAH 2012). Die Braune Hyäne war zudem <strong>die</strong> einzige Karnivoren-Art, bei<br />

der unmittelbare interspezifische Zusammenkünfte registriert werden konnten.<br />

Auf Okomitundu OST konnte gleichzeitig eine Braune Hyäne mit einem Schabrackenschakal<br />

gesichtet werden. Der Schabrackenschakal besuchte dabei den Fallen-Standort auf,<br />

während eine Braune Hyäne an dem Köder gefressen hat. Der Canide beobachtete <strong>die</strong><br />

Hyäne aus ca. 2 m Entfernung, kam jedoch nicht zum Fressen, da <strong>die</strong> Hyäne den Köder<br />

wegschleppte (Grid 6; 19.09.2011). Auf Westfalenhof konnte beobachtet werden, wie eine<br />

Braune Hyäne den Jungleoparden j5 vom Fleischköder vertreibt, der zusammen mit j6 und<br />

F14 an dem Köder gefressen hatte. Die Hyäne frißt daraufhin ca. 12 Minuten an dem Köder.<br />

Höchstwahrscheinlich reißt sie den Köder dann ab und zieht weg. Die Leoparden müssen in<br />

unmittelbarer Nähe geblieben sein, da kurz nachdem <strong>die</strong> Hyäne verschwunden war, j6 an<br />

den nun unbeköderten Standort zurückkehrt. Vielleicht wollte das Muttertier eine<br />

Auseinandersetzung vermeiden zum Schutz ihrer Junge (Abb. 101).<br />

Braune Hyänen konkurrieren häufig mit anderen Carnivora um Nahrungsressourcen (Kap.<br />

2.7.2). In den vorliegenden Fällen kann bestätigt werden, dass <strong>die</strong> Braune Hyäne gegenüber<br />

dem Schabrackenschakal und den Leoparden dominanter war (MILLS, HOFER 1998; MILLS<br />

2000).Dass sich in den drei Teilgebieten <strong>die</strong> sieben verschiedenen Carnivora-Arten<br />

bezüglich ihres Vorkommens an den unterschiedlichen Kamerafallen hoch signifikant<br />

unterscheiden, verdeutlicht, dass sich <strong>die</strong> Prädatoren aus dem Weg gehen, um eventuell<br />

Konkurrenzkämpfe zu vermeiden, oder da sie unterschiedliche Habitatspräferenzen<br />

aufweisen.<br />

Abb. 101: Die Braune Hyäne dominiert Leoparden. Die Jungleoparden j5 (links) und j6 hielten sich mit<br />

ihrem Muttertier F14 insgesamt 18 Minuten an dem Standort Felsenposten/Regenmesser auf, bevor<br />

sie von der Braunen Hyäne (rechts) von dem Fleischköder verdrängt wurden. Grid 7, Westfalenhof.


6 Schlussbetrachtung<br />

118<br />

Schlussbetrachtung<br />

Im 32.000 ha großen Forschungsgebiet, bestehend aus den Farmen Okomitundu und<br />

Westfalenhof, konnte eine Populationsgröße von 23 adulten Leoparden ermittelt werden.<br />

Hinzu kommen noch <strong>die</strong> acht juvenilen Leoparden der vier Muttertiere. Das stellt im<br />

Vergleich zu anderen Regionen, in denen Leoparden auftreten, eine mittlere bis mittelhohe<br />

Bestandsdichte dar. Der Schabrackenschakal, <strong>die</strong> Schlankmanguste, <strong>die</strong> Braune Hyäne und<br />

Ginsterkatze wurden häufig angetroffen. Weniger häufig traten der Honigdachs und der<br />

Karakal auf. Für den Honigdachs scheint es Hinweise zu geben, dass <strong>die</strong> Bestandsdichten<br />

generell niedrig sind. Der Karakal könnte aufgrund von Verfolgung seitens der Farmer oder<br />

wegen der hohen Bestandsdichte der Schabrackenschakale als Nahrungskonkurrenten in<br />

dem Untersuchungsgebiet seltener sein. Auf der Farm muss es für <strong>die</strong> einzelnen Individuen<br />

ausreichend Nahrungsressourcen geben. Wenn zu viele Wildtiere z.B. durch <strong>die</strong><br />

Trophäenjagd erlegt werden, könnten Versorgungsengpässe bei den Carnivora auftreten.<br />

Eine Konsequenz wäre, dass vermehrt Nutztiere von den Raubtieren als Ersatznahrung<br />

erbeutet werden (RAY et al. 2005).<br />

Die Arbeit zeigt, dass Leoparden in bestimmten Landschaftsräumen bevorzugt jagen.<br />

Farmer könnten auf Vieh-Verluste reagieren und <strong>die</strong>se zukünftig verringern, indem sie ihre<br />

Nutztiere in Farmgebiete verlegen, <strong>die</strong> von den Leoparden nicht genutzt werden. Dazu<br />

gehörte auf Okomitundu überwiegend offene Buschsavanne. Riviere mit Galeriewäldern,<br />

Baum- und Strauchsavanne und montane Areale werden hingegen für Beutejagden von den<br />

Großkatzen signifikant präferiert. Dabei finden <strong>die</strong> Aktivitäten der Großkatzen signifikant<br />

häufiger bei Nacht statt, Tageshitze wird gemieden. Auch hier können Farmer Vorsorge<br />

treffen, indem sie ihr Nutzvieh nachts in Ställe wegsperren und so vor potentiellen Angriffen<br />

schützen.<br />

Der Leopard, <strong>die</strong> Braune Hyäne und der Schabrackenschakal kamen bevorzugt in der Nähe<br />

der Farmhäuser und Abfallplätze vor. Durch ihre bloße Anwesenheit können sie schnell bei<br />

den Farmern in Verdacht geraten, Jagd auf Nutztiere zu machen. <strong>Hier</strong> muss dringend<br />

Aufklärungsarbeit geleistet werden. Raubtiere halten sich in <strong>die</strong>sen Gegenden auf, weil dort<br />

ein Angebot an Nahrungsresten von Menschen vorliegt. Wenn Fleisch- und Essensreste<br />

sorgfältig entsorgt werden, verlieren <strong>die</strong> Karnivoren das Interesse an den Standorten.<br />

Es zeigt sich, dass <strong>die</strong> Leoparden und <strong>die</strong> anderen häufigsten Carnivora an Farmland gut<br />

angepasst sind. Ergänzende Untersuchungen, speziell auf den Nachbarsfarmen und in der<br />

Umgebung von Otjimbingwe, würden ein detaillierteres Bild über <strong>die</strong> Verbreitung der<br />

einzelnen Individuen und <strong>die</strong> Größe ihrer Streifgebiete ermöglichen. Nur durch <strong>die</strong> genaue<br />

Kenntnis der Carnivora-Verteilungen können letztendlich wirksame Schutzmaßnahmen für<br />

<strong>die</strong> Populationen entwickelt werden. Um <strong>die</strong> durch Zerstörung der natürlichen Habitate<br />

bedrohten Bestände zu erhalten, müssten auch <strong>die</strong> landwirtschaftlichen Flächen für den<br />

Artenschutz genutzt werden. In <strong>die</strong>ser Arbeit über Leoparden konnte bestätigt werden, dass<br />

neben den Schutzgebieten Farmland speziell für Carnivora mit weitreichenden Streifgebieten<br />

zusammenhängende Lebensräume bietet (WOODROFFE 2001)..<br />

Zum Ende meines Aufenthaltes in Namibia hatte ich das Glück, an einer Kamerafalle einen<br />

Leoparden aus nächster Nähe zu beobachten (Abb. 102). Dieses Erlebnis hat mich sehr<br />

beeindruckt und mich in meiner Überzeugung bestätigt, dass <strong>die</strong> Art erhalten werden muss.


119<br />

Schlussbetrachtung<br />

Abb. 102: Ungefähr eine Viertelstunde verweilte <strong>die</strong>ser Leopard an dem Köder, während wir uns<br />

gegenseitig aufmerksam beobachteten. Genauso lautlos wie er auftauchte, verschwand er schließlich<br />

gemächlich in <strong>die</strong> schwarze Nacht.


7 Zusammenfassung<br />

120<br />

Zusammenfassung<br />

In den drei Teilgebieten Okomitundu OST, Okomitundu WEST und Westfalenhof konnten<br />

insgesamt 27 Leoparden identifiziert werden. CAPTURE berechnete eine Populationsgröße<br />

von 23 adulten Leoparden. PRESENCE erscheint für Abschätzungen von Populationsgrößen<br />

mit geringen Datenmengen nicht geeignet.<br />

Leoparden bevorzugen auf Farmland Regionen mit charakteristischen<br />

Landschaftsformationen. Dazu gehören Riviere mit Galeriewäldern, Baum- und<br />

Buschsavanne und montane Gebiete. Sie kommen dagegen nicht in offener Buschsavanne<br />

vor. Innerhalb der präferierten Gebiete mit bestimmten Vegetationsformen orientieren sich<br />

Leoparden nach der größeren Abundanz ihrer bevorzugten Beutetiere. Leoparden sind in<br />

dem Forschungsgebiet nachtaktiv und meiden <strong>die</strong> Tageshitze. Sie leben solitär und gehen<br />

ihren Artgenossen aus dem Weg. Die Streifgebiete der Großkatzen überlappen sich sowohl<br />

inter- als auch intrasexuell.<br />

Die verschiedenen Carnivora, darunter Braune Hyäne, Schabrackenschakal, Karakal,<br />

Schlankmanguste, Kleinfleckgenette und Honigdachs können sowohl verschiedene als auch<br />

<strong>die</strong> gleichen Habitate auf Farmland nutzen. Dadurch sind <strong>die</strong> Raubtiere entweder weiter<br />

voneinander entfernt und treffen nicht häufig aufeinander, oder sie leben in unmittelbarer<br />

Nähe und es kommt zu interspezifischen Kontakten, <strong>die</strong> zu Auseinandersetzungen führen<br />

können. Die unterschiedlichen Carnivora werden jeweils von verschiedenen Einflussfaktoren<br />

beeinflusst, je nach Habitatsansprüchen und Beutespektrum.<br />

Schabrackenschakale konnten auf dem Versuchsgebiet am häufigsten angetroffen werden.<br />

Karakale und Honigdachse wurden dagegen seltener gesichtet.


8 Literaturverzeichnis<br />

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17 3 05.05.2012 18:41:38 19:06:21 00:24:43<br />

17 3 05.05.2012 20:20:50 20:23:33 00:02:43<br />

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F14 7 04.05.2012 03:25 03:37 00:12:00<br />

F14 19 05.05.2012 05:16:53 05:36:43 00:19:50<br />

F14 19 05.05.2012 17:58:27 18:09:47 00:11:20<br />

F14 19 11.05.2012 23:44:18 23:51:28 00:07:10<br />

F14 19 12.05.2012 00:01:43 00:12:13 00:10:30<br />

F14 19 12.05.2012 01:24:09 01:34:52 00:10:43<br />

F14 19 12.05.2012 17:47:37 17:48:54 00:01:17<br />

F14 19 12.05.2012 23:30:51 23:55:39 00:24:48<br />

F14 19 13.05.2012 05:24:48 05:36:49 00:12:01<br />

F14 19 13.05.2012 20:02:09<br />

F14 19 13.05.2012 22:52:31 23:11:34 00:19:03<br />

F14 19 14.05.2012 02:32:30 03:00:43 00:28:13<br />

F14 19 14.05.2012 03:31:03 03:36:30 00:05:27<br />

F14 19 14.05.2012 18:14:48 18:27:53 00:13:05<br />

F14 19 15.05.2012 00:50:34 01:02:05 00:11:31<br />

F14 23 16.05.2012 19:21:23 19:25:44 00:04:21<br />

F15 13 03.05.2012 01:01 01:12 00:11:00<br />

F15 13 03.05.2012 02:06 02:06 00:00:15<br />

F15 13 03.05.2012 08:14 08:15 00:01:00<br />

F15 13 03.05.2012 09:12<br />

F15 13 04.05.2012 04:05 04:29 00:24:00<br />

F15 13 04.05.2012 05:01 05:05 00:04:00<br />

F15 13 04.05.2012 07:29 07:38 00:09:00<br />

F15 13 04.05.2012 17:02<br />

F15 13 04.05.2012 20:10 20:16 00:06:00<br />

F15 13 05.05.2012 06:52 08:11 01:19:00<br />

F15 14 07.05.2012 07:47:52 07:51:51 00:03:59<br />

F15 14 07.05.2012 10:04:23 10:16:54 00:12:31<br />

F15 14 07.05.2012 23:20:04 23:20:08 00:00:04<br />

F15 14 08.05.2012 21:16:04 21:16:08 00:00:04<br />

F15 14 08.05.2012 23:10:39 23:21:38 00:10:59<br />

F15 19 15.05.2012 04:28:04 04:37:03 00:08:59<br />

F15 19 16.05.2012 18:24:59 18:40:49 00:15:50<br />

F15 14 17.05.2012 05:51:32 05:51:36 00:00:04<br />

F15 19 20.05.2012 18:12:02 18:51:40 00:39:38<br />

F15 8 26.05.2012 18:31:38 18:33:01 00:01:23<br />

F15 19 28.05.2012 20:31:18 20:44:41 00:13:23<br />

F16 2 04.05.2012 06:16:08 06:34:53 00:18:45<br />

F16 2 04.05.2012 14:07:43 14:14:12 00:06:29<br />

F16 2 04.05.2012 18:21:46 18:31:56 00:10:10<br />

F16 2 05.05.2012 01:30:25 01:49:40 00:19:15<br />

F16 2 05.05.2012 07:57:19 08:12:27 00:15:08


F16 2 06.05.2012 22:18:54 22:18:57 00:00:03<br />

F16 2 07.05.2012 04:13:13 04:13:17 00:00:04<br />

F16 2 26.05.2012 19:48:28 19:48:31 00:00:03<br />

F7 1 05.05.2012 00:36:47 01:14:38 00:37:51<br />

F7 1 05.05.2012 07:12:48 08:26:36 01:13:48<br />

F7 1 05.05.2012 09:31:30 09:43:03 00:11:33<br />

F7 1 05.05.2012 18:17:21 18:26:32 00:09:11<br />

F7 1 05.05.2012 20:08:07 20:16:01 00:07:54<br />

F7 1 06.05.2012 01:27:45 01:56:13 00:28:28<br />

F7 6 08.05.2012 03:38:14 03:38:18 00:00:04<br />

F7 6 08.05.2012 08:06:39 08:06:43 00:00:04<br />

F7 7 16.05.2012 18:44<br />

F7 6 16.05.2012 21:35:24 21:37:12 00:01:48<br />

F7 5 18.05.2012 00:21:19 00:28:06 00:06:47<br />

F7 5 18.05.2012 04:53:54 05:04:37 00:10:43<br />

F7 5 18.05.2012 17:53:40 17:53:44 00:00:04<br />

j3 1 05.05.2012 20:08:07 20:44:54 00:36:47<br />

j3 1 06.05.2012 01:26:18 01:26:22 00:00:04<br />

j3 1 06.05.2012 01:58:52 02:07:10 00:08:18<br />

j3 6 08.05.2012 04:00:37 04:00:41 00:00:04<br />

j3 6 08.05.2012 08:32:26 08:32:30 00:00:04<br />

j4 1 05.05.2012 09:34:26 09:57:28 00:23:02<br />

j4 1 05.05.2012 20:05:44 20:39:33 00:33:49<br />

j4 1 06.05.2012 01:17:55 01:17:59 00:00:04<br />

j4 6 08.05.2012 04:08:27 04:08:31 00:00:04<br />

j5 7 04.05.2012 03:25:00 03:43:00 00:18:00<br />

j5 19 13.05.2012 20:03:58<br />

j5 19 13.05.2012 22:54:49 23:46:25 00:51:36<br />

j5 19 14.05.2012 02:46:14 03:23:46 00:37:32<br />

j5 19 15.05.2012 00:51:55 01:08:38 00:16:43<br />

j6 7 04.05.2012 03:38:00 03:56:00 00:18:00<br />

j6 7 04.05.2012 06:00 06:00 00:00:15<br />

j6 19 13.05.2012 23:07:41 23:14:54 00:07:13<br />

j6 19 14.05.2012 00:18:16 00:25:39 00:07:23<br />

j6 19 14.05.2012 03:31:03 03:32:20 00:01:17<br />

j6 18 15.05.2012 19:10:04 19:10:53 00:00:49<br />

j7 13 03.05.2012 08:29 08:29 00:00:15<br />

j7 13 03.05.2012 09:25 09:25 00:00:15<br />

j7 13 04.05.2012 04.05 04:09 00:04:00<br />

j7 13 04.05.2012 05:46 05:59 00:13:00<br />

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Appendix


M19 20 15.05.2012 02:03:09 02:05:07 00:01:58<br />

M19 20 21.05.2012 19:53:23 19:56:19 00:02:56<br />

M4 8 01.05.2012 22:15:41 22:55:12 00:39:31<br />

M4 8 02.05.2012 01:09:10 01:26:57 00:17:47<br />

M4 8 02.05.2012 06:10:24 06:28:54 00:18:30<br />

M4 8 02.05.2012 15:50:50 15:54:06 00:03:16<br />

M4 8 03.05.2012 02:01:17<br />

M4 8 03.05.2012 08:14:26 08:33:10 00:18:44<br />

M4 8 03.05.2012 18:21:54 18:47:49 00:25:55<br />

M4 19 04.05.2012 18:16:32 18:28:38 00:12:06<br />

M4 19 04.05.2012 22:17:49 22:35:36 00:17:47<br />

M4 5 09.05.2012 18:27:14 18:43:35 00:16:21<br />

M4 17 09.05.2012 21:37:04<br />

M4 12 09.05.2012 22:56:48 23:05:24 00:08:36<br />

M4 8 10.05.2012 17:12:33 17:28:14 00:15:41<br />

M4 5 11.05.2012 18:41:28 18:41:32 00:00:04<br />

M4 8 17.05.2012 18:42:30 18:46:02 00:03:32<br />

M4 17 18.05.2012 19:55:38<br />

M4 23 22.05.2012 02:11:36 02:17:52 00:06:16<br />

M4 8 23.05.2012 04:20:21 04:23:03 00:02:42<br />

Mj8 13 03.05.2012 07:59 08:16 00:17:00<br />

Mj8 13 03.05.2012 09:22 09:23 00:01:00<br />

Mj8 13 03.05.2012 16:23 16:28 00:05:00<br />

Mj8 13 04.05.2012 04:22 05:07 00:45:00<br />

Mj8 13 04.05.2012 05:47 05:55 00:08:00<br />

Mj8 13 04.05.2012 07:06 07:13 00:07:00<br />

Mj8 13 04.05.2012 07:56 07:59 00:03:00<br />

Mj8 13 04.05.2012 17:02 17:02 00:00:15<br />

Mj8 13 04.05.2012 18:03 18:03 00:00:15<br />

Mj8 13 04.05.2012 20:14 20:16 00:02:00<br />

Mj8 13 05.05.2012 05:22 05:22 00:00:15<br />

Mj8 13 05.05.2012 06:59 08:07 01:08:00<br />

Mj8 14 07.05.2012 10:06:22 10:06:26 00:00:04<br />

Mj8 14 07.05.2012 23:18:48 23:33:01 00:14:13<br />

Mj8 14 08.05.2012 23:05:55 23:34:01 00:28:06<br />

Unabhängigen Sichtungen der Leoparden-Individuen auf Westfalenhof<br />

137<br />

Appendix<br />

Individuum Grid Datum Von Uhrzeit Bis Uhrzeit Dauer insgesamt<br />

3 20 23.10.2011 21:45:17<br />

3 17 29.10.2011 05:50:00 05:50:04 00:00:04<br />

F1 10 22.10.2011 20:41:39 20:51:02 00:09:23<br />

F1 10 22.10.2011 22:49:01<br />

F1 10 23.10.2011 02:07:34 02:08:44 00:01:10<br />

F1 10 23.10.2011 02:43:23 03:18:48 00:35:25<br />

F1 10 23.10.2011 04:38:31 04:39:23 00:00:52<br />

F1 10 23.10.2011 19:20:25 19:24:05 00:03:40<br />

F1 10 23.10.2011 19:57:08 20:51:37 00:54:29<br />

F1 7 25.10.2011 03:03:07 03:40:46 00:37:39<br />

F1 7 25.10.2011 08:28:48 08:59:46 00:30:58<br />

F1 7 25.10.2011 19:50:40 20:13:36 00:22:56<br />

F1 2 06.11.2011 02:11:41<br />

F1 3 19.11.2011 02:25:45


F8 14 24.10.2011 04:56:36 05:02:04 00:05:28<br />

F8 14 26.10.2011 01:01:19 01:08:40 00:07:21<br />

F8 14 26.10.2011 02:35:10 02:36:04 00:00:54<br />

F8 14 26.10.2011 06:07:01<br />

F8 14 26.10.2011 06:50:43 06:55:00 00:04:17<br />

F8 14 27.10.2011 04:35:36 04:47:20 00:11:44<br />

F8 14 27.10.2011 06:22:09 06:34:58 00:12:49<br />

F8 14 27.10.2011 07:15:09 07:27:26 00:12:17<br />

F8 14 28.10.2011 09:32:41 09:55:43 00:23:02<br />

F8 14 01.11.2011 02:37:25 02:38:33 00:01:08<br />

F8 13 03.11.2011 22:46:30 22:46:34 00:00:04<br />

F8 13 05.11.2011 04:16:40 04:16:44 00:00:04<br />

F8 14 14.11.2011 21:21:39<br />

F9 18 31.10.2011 22:48:32 23:08:58 00:20:26<br />

F9 8 08.11.2011 18:54:10 18:55:39 00:01:29<br />

j1 10 23.10.2011 19:57:08 20:51:37 00:54:29<br />

j1 (?) 7 25.10.2011 08:28:48 08:59:46 00:30:58<br />

j2 10 23.10.2011 19:57:08 20:51:37 00:54:29<br />

j2 (?) 7 25.10.2011 08:28:48 08:59:46 00:30:58<br />

M10 20 26.10.2011 00:14:40 00:16:24 00:01:44<br />

M10 19 18.11.2011 05:29:07 05:52:04 00:22:57<br />

M11 16 26.10.2011 02:26:13 03:09:47 00:43:34<br />

M11 16 26.10.2011 05:50:57 06:10:58 00:20:01<br />

M2 20 23.10.2011 02:48:02<br />

M2 7 25.10.2011 04:22:27 05:28:02 01:05:35<br />

M2 13 25.10.2011 22:30:24 22:30:26 00:00:02<br />

M2 11 30.10.2011 19:29:07 19:29:11 00:00:04<br />

Unabhängigen Sichtungen der Leoparden-Individuen auf Okomitundu WEST<br />

138<br />

Appendix<br />

Individuum Grid Datum Von Uhrzeit Bis Uhrzeit Dauer insgesamt<br />

F6 5 24.09.2011 21:55:45 21:55:49 00:00:04<br />

F6 5 24.09.2011 23:26:24 23:33:03 00:06:39<br />

F6 5 25.09.2011 00:45:39 00:51:02 00:05:23<br />

F6 5 25.09.2011 02:16:37 03:03:51 00:47:14<br />

F6 5 25.09.2011 06:13:31 07:02:05 00:48:34<br />

F7 2 24.09.2011 23:27:05 23:53:08 00:26:03<br />

F7 4 25.09.2011 15:32:17 15:37:48 00:05:31<br />

F7 4 25.09.2011 16:36:01 16:54:11 00:18:10<br />

F7 4 25.09.2011 20:56:47 21:15:26 00:18:39<br />

F7 4 25.09.2011 22:09:36<br />

F7 4 26.09.2011 19:02:10 19:10:50 00:08:40<br />

F7 2 01.10.2011 22:17:35 22:18:27 00:00:52<br />

M2 12 21.09.2011 08:53:04 09:11:33 00:18:29<br />

M4 9 20.09.2011 23:59:07 00:12:22 00:13:15<br />

M4 9 21.09.2011 04:19:22 04:58:23 00:39:01<br />

M4 9 21.09.2011 07:04:14 07:22:41 00:18:27<br />

M4 9 21.09.2011 19:18:01 19:40:03 00:22:02<br />

M4 9 21.09.2011 20:55:00 21:26:58 00:31:58<br />

M4 8 22.09.2011 01:36:12 01:56:05 00:19:53<br />

M4 3 24.09.2011 04:44:32 04:56:18 00:11:46<br />

M4 9 26.09.2011 20:58:42 21:01:21 00:02:39<br />

M4 5 27.09.2011 20:35:30 20:35:34 00:00:04


M4 3 27.09.2011 21:31:38 21:39:16 00:07:38<br />

M4 2 28.09.2011 02:05:02 02:08:07 00:03:05<br />

M4 8 06.10.2011 04:18:19<br />

M4 1 07.10.2011 20:12:06<br />

M4 8 10.10.2011 00:57:31<br />

M4 5 17.10.2011 20:46:29 20:49:21 00:02:52<br />

M5 9 22.09.2011 22:56:27 23:28:58 00:32:31<br />

M5 9 23.09.2011 01:51:39 02:25:44 00:34:05<br />

M5 11 23.09.2011 19:22:48 19:38:56 00:16:08<br />

M5 11 24.09.2011 01:14:12 01:21:42 00:07:30<br />

M5 11 24.09.2011 03:20:57 03:29:07 00:08:10<br />

M5 11 24.09.2011 05:22:46 05:31:15 00:08:29<br />

M5 11 24.09.2011 19:26:25 19:37:57 00:11:32<br />

M5 11 24.09.2011 23:01:58 23:13:16 00:11:18<br />

M5 11 25.09.2011 01:17:12 01:25:46 00:08:34<br />

M5 11 25.09.2011 05:08:03 05:26:16 00:18:13<br />

M5 11 25.09.2011 18:53:29 19:26:08 00:32:39<br />

M5 11 26.09.2011 00:46:06 00:57:38 00:11:32<br />

M5 9 29.09.2011 06:57:42<br />

M5 10 29.09.2011 22:00:00 22:12:27 00:12:27<br />

M5 10 29.09.2011 22:59:18 23:06:31 00:07:13<br />

M5 10 05.10.2011 02:06:25 02:09:35 00:03:10<br />

M5 11 06.10.2011 00:01:13 00:01:17 00:00:04<br />

Unabhängigen Sichtungen der Leoparden-Individuen auf Okomitundu OST<br />

139<br />

Appendix


Räumliche Verteilung von M2 auf Okomitundu OST und Okomitundu WEST<br />

140<br />

Appendix<br />

M2 konnte auf Okomitundu OST an Grid 12 angetroffen werden, auf Okomitundu WEST an<br />

den Grids 7, 11, 13, 20. Das Streifgebiet von dem Kater ist 23,56 km² groß. Die Entfernung<br />

von Grid 20 auf Okomitundu OST und Grid 12 auf Okomitundu OST beträgt ca. 13,5 km.<br />

M4 wurde auf Okomitundu OST an den Grids 1, 2, 3, 5, 8, 9 und auf Westfalenhof an<br />

5,8,12,17,19 und 23 gefangen. Die Fläche <strong>des</strong> Streifgebietes von dem Kater ist 74,17 km²<br />

groß. Die entferntesten besuchten Standorte sind Grid 9 auf Okomitundu OST und Grid 8 auf<br />

Westfalenhof mit ca. 13 km.


Raumverteilung von M4 auf Okomitundu OST und Westfalenhof<br />

Raumverteilung von M5 auf Okomitundu OST<br />

141<br />

Appendix<br />

M5 wurde auf Okomitundu OST an den Grids 9, 10 und 11 gesichtet (Tab. ??). Das erfasste<br />

Streifgebiet ist 4,13 km² groß, <strong>die</strong> längste Entfernungsstrecke beträgt 3,8 km zwischen Grid 9<br />

und 10.<br />

F7 wurde auf Okomitundu OST an den Grids 2,4 und auf Westfalenhof an 1, 5, 6, 7<br />

angetroffen (Tab. ??). Das Streifgebiet der Katze ist 11,77 km² groß, <strong>die</strong> längste Strecke mit<br />

ca. 6,3 km ist zwischen den Grids 1 und 5 auf Westfalenhof zu verzeichnen.


Raumverteilung von F7 auf Okomitundu OST und Westfalenhof<br />

Raumverteilung von F1 auf Okomitundu WEST<br />

142<br />

Appendix<br />

F1 konnte auf Okomitundu WEST an den Grids 2, 3, 7 und 10 gefangen werden. Das<br />

Streifgebietes von der Katze ist 6,97 km² groß. Grid 10 und 2 sind ca. 4,8 km voneinander<br />

entfernt.<br />

Das Individuum 3 wurde an den Grids 20 und 17 auf Okomitundu WEST angetroffen. Die<br />

Distanz zwischen den beiden Standorten beträgt ca. 1,9 km.


Raumverteilung von Individuum 3 auf Okomitundu WEST<br />

Raumverteilung von F8 auf Okomitundu WEST<br />

143<br />

Appendix<br />

F8 konnte auf Okomitundu WEST an den Standorten 13 und 14 angetroffen werden (Tab.<br />

??). Die Distanz zwischen den beiden Grids beträgt ca. 2,2 km (Abb. ??).<br />

F9 konnte auf Okomitundu WEST an Grid 18 und dem außerplanmäßigen Fallen-Standort 8<br />

auf der Kuduspitze (Kap. 3.1) gesichtet werden (Tab. ??). Beide Standorte sind ca. 6,5 km<br />

voneinander entfernt (Abb. ??).


Raumverteilung von F9 auf Okomitundu WEST<br />

Raumverteilung von M10 auf Okomitundu WEST<br />

144<br />

Appendix<br />

M10 konnte an den Grids 19 und 20 auf Okomitundu WEST angetroffen werden. Die beiden<br />

Fallen-Standorte liegen ca. 1,7 km voneinander entfernt.<br />

Die Jungtiere j1 und j2 konnten beide an den Grids 7 und 10 gefangen werden. Die<br />

Standorte der Kamerafallen sind ca. 2,7 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung der beiden Jungleoparden j1 und j2 auf Okomitundu WEST


145<br />

Appendix<br />

Raumverteilung von M13 auf Westfalenhof<br />

Auf Westfalenhof wurde M13 an den Grids 11 und 17 angetroffen. Die Distanz zwischen den<br />

Fallen beträgt ca. 2,1 km.<br />

F14 wurde auf Westfalenhof an 7, 19 und 23 gesichtet. Das Streifgebiet der Katze ist 6,87<br />

km² groß. Die Standorte 7 und 23 sind ca. 7,4 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung von F14 auf Westfalenhof


146<br />

Appendix<br />

F15 wurde auf Westfalenhof an 8, 13, 14 und 19 gefangen. Das Streifgebiet der Katze ist<br />

3,65 km² groß. Die Fallen 8 und 19 sind ca. 5,1 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung von F15 auf Westfalenhof<br />

Das Leoparden-Individuum 17 konnte an den zwei Grids 3 und 4 gefangen werden. Die<br />

Entfernung der beiden Orte beträgt ca. 2,7 km.<br />

Raumverteilung von dem Individuum 17 auf Westfalenhof


147<br />

Appendix<br />

M19 wurde auf Westfalenhof an den Grids 20 und 25 angetroffen. Die Distanz zwischen den<br />

beiden Fallen beträgt ca. 2 km.<br />

Raumverteilung von dem Kater M19 auf Westfalenhof<br />

Die Leoparden j3 und j4 wurden auf Westfalenhof an den Grids 1 und 6 angetroffen. Die<br />

Standorte sind ca. 4,8 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung von den Jungtieren j3 und j4 auf Westfalenhof


148<br />

Appendix<br />

Das Jungtier j5 wurde auf Westfalenhof an den Grids 7 und 19 angetroffen. Die Standorte<br />

sind ca. 4,3 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung von dem Leoparden j5 auf Westfalenhof<br />

Auf Westfalenhof konnte j6 an den Grids 7, 18 und 19 gefangen werden. Das Streifgebiet<br />

<strong>des</strong> juvenilen Leoparden ist 3,65 km² groß. Die Kamerafallen-Standorte 7 und 18 sind ca. 5,2<br />

km voneinander entfernt. Der Leopard j6 war das einzige Jungtier, dass sich an einem<br />

Fallen-Standort aufhielt, an dem nicht auch sein Muttertier gefangen werden konnte. An Grid<br />

18 konnte nur j6 gesichtet werden.


Raumverteilung von j6 auf Westfalenhof<br />

149<br />

Appendix<br />

Die Jungtiere j7 und Mj8 wurden auf Westfalenhof an den Grids 13 und 14 gefangen. Die<br />

beiden Standorte liegen ca. 1,7 km voneinander entfernt.<br />

Raumverteilung von j7 und Mj8 auf Westfalenhof<br />

F6 konnte an Grid 5 auf Okomitundu OST gefangen werden


Fangort von F6 auf Okomitundu OST<br />

M11 konnte auf Okomitundu WEST am Grid 16 gefangen werden.<br />

Fangort von M11 auf Okomitundu WEST<br />

Das Leoparden-Individuum 12 konnte auf Westfalenhof an Grid 14 angetroffen werden.<br />

150<br />

Appendix


Fangort von Individuum 12 auf Westfalenhof<br />

Auf Westfalenhof wurde <strong>die</strong> Katze F16 an dem Grid 2 gefangen.<br />

Fangort von Individuum 16 auf Westfalenhof<br />

Auf Westfalenhof wurde an Grid 3 das Leoparden-Individuum 18 gesichtet.<br />

151<br />

Appendix


Fangort von Individuum 18 auf Westfalenhof<br />

Carnivora Okomitundu WEST Okomitundu OST Westfalenhof<br />

Acinonyx jubatus + - +<br />

Caracal caracal + + +<br />

Felis s. lybica - + +<br />

Panthera leo - - -<br />

Panthera pardus + + +<br />

Cynictis penicillata - + +<br />

Galerella sanguinea + + +<br />

Mungos mungo - - +<br />

Suricata suricatta - - -<br />

Parahyaena brunnea + + +<br />

Proteles cristata + - -<br />

Genetta genetta + + +<br />

Canis mesomelas + + +<br />

Otocyon megalotis - - +<br />

Vulpes chama + - +<br />

Ictonyx striatus - + +<br />

Mellivora capensis + + +<br />

Verteilung der Carnivora in den drei Teilgebieten ( + = kommt vor; - = kommt nicht vor)<br />

152<br />

Appendix


Panthera pardus<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 449 0,2<br />

2 3 449 0,7<br />

3 2 449 0,4<br />

4 5 449 1,1<br />

5 7 449 1,6<br />

6 0 449 0<br />

7 0 449 0<br />

8 4 449 0,9 10,2<br />

9 9 449 2,0<br />

10 3 449 0,7<br />

11 11 449 2,4<br />

12 1 449 0,2<br />

13 0 449 0<br />

14 0 449 0<br />

15 0 449 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Leoparden auf Okomitundu OST<br />

Panthera pardus<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 524 0<br />

2 1 524 0,2<br />

3 1 524 0,2<br />

4 0 524 0<br />

5 0 524 0<br />

6 0 524 0<br />

7 4 524 0,8<br />

9 0 524 0<br />

10 9 524 1,7<br />

11 4 524 0,8 8,6<br />

12 0 524 0<br />

13 4 524 0,8<br />

14 11 524 2,1<br />

15 1 524 0,2<br />

16 3 524 0,6<br />

17 1 524 0,2<br />

18 2 524 0,4<br />

19 1 524 0,2<br />

20 3 524 0,6<br />

RAIs <strong>des</strong> Leoparden auf Okomitundu WEST<br />

153<br />

Appendix


Panthera pardus<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 6 758 0,8<br />

2 8 758 1,1<br />

3 5 758 0,7<br />

4 1 758 0,1<br />

5 5 758 0,7<br />

6 6 758 0,8<br />

7 4 758 0,5<br />

8 12 758 1,6<br />

9 0 758 0<br />

10 0 758 0<br />

11 2 758 0,3<br />

12 1 758 0,1<br />

13 14 758 1,8<br />

14 10 758 1,3 14,2<br />

15 0 758 0<br />

16 0 758 0<br />

17 6 758 0,8<br />

18 1 758 0,1<br />

19 19 758 2,5<br />

20 2 758 0,3<br />

21 0 758 0<br />

22 0 758 0<br />

23 2 758 0,3<br />

24 2 758 0,3<br />

25 2 758 0,3<br />

26 0 758 0<br />

27 0 758 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Leoparden auf Westfalenhof<br />

154<br />

Appendix


Parahyaena brunnea<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 4 449 0,9<br />

2 10 449 2,2<br />

3 9 449 2,0<br />

4 10 449 2,2<br />

5 6 449 1,3<br />

6 5 449 1,1<br />

7 6 449 1,3<br />

8 11 449 2,4 22,9<br />

9 10 449 2,2<br />

10 16 449 3,6<br />

11 7 449 1,6<br />

12 5 449 1,1<br />

13 2 449 0,4<br />

14 2 449 0,4<br />

15 0 449 0<br />

RAIs der Braunen Hyäne auf Okomitundu OST<br />

Parahyaena brunnea<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 4 524 0,8<br />

2 2 524 0,4<br />

3 3 524 0,6<br />

4 2 524 0,4<br />

5 0 524 0<br />

6 2 524 0,4<br />

7 3 524 0,6<br />

9 6 524 1,1<br />

10 1 524 0,2<br />

11 4 524 0,8 11,8<br />

12 4 524 0,8<br />

13 9 524 1,7<br />

14 5 524 1,0<br />

15 4 524 0,8<br />

16 2 524 0,4<br />

17 3 524 0,6<br />

18 4 524 0,8<br />

19 3 524 0,6<br />

20 1 524 0,2<br />

RAIs der Braunen Hyäne auf Okomitundu WEST<br />

155<br />

Appendix


Parahyaena brunnea<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 5 758 0,7<br />

2 2 758 0,3<br />

3 17 758 2,2<br />

4 3 758 0,4<br />

5 11 758 1,5<br />

6 4 758 0,5<br />

7 5 758 0,7<br />

8 5 758 0,7<br />

9 5 758 0,7<br />

10 2 758 0,3<br />

11 0 758 0<br />

12 2 758 0,3<br />

13 2 758 0,3<br />

14 4 758 0,5 20,1<br />

15 34 758 4,5<br />

16 7 758 0,9<br />

17 9 758 1,2<br />

18 2 758 0,3<br />

19 1 758 0,1<br />

20 3 758 0,4<br />

21 9 758 1,2<br />

22 3 758 0,4<br />

23 4 758 0,5<br />

24 3 758 0,4<br />

25 2 758 0,3<br />

26 2 758 0,3<br />

27 6 758 0,8<br />

RAIs der Braunen Hyäne auf Westfalenhof<br />

156<br />

Appendix


Canis mesomelas<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 449 0<br />

2 0 449 0<br />

3 6 449 1,3<br />

4 4 449 0,9<br />

5 38 449 8,5<br />

6 9 449 2,0<br />

7 23 449 5,1<br />

8 0 449 0 39,6<br />

9 20 449 4,5<br />

10 52 449 12,0<br />

11 6 449 1,3<br />

12 2 449 0,4<br />

13 6 449 1,3<br />

14 0 449 0<br />

15 12 449 2,7<br />

RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf Okomitundu OST<br />

Canis mesomelas<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 6 524 1,1<br />

2 15 524 2,9<br />

3 44 524 8,4<br />

4 0 524 0<br />

5 9 524 1,7<br />

6 0 524 0<br />

7 7 524 1,3<br />

9 0 524 0<br />

10 0 524 0<br />

11 1 524 0,2 17,4<br />

12 5 524 1,0<br />

13 0 524 0<br />

14 1 524 0,2<br />

15 0 524 0<br />

16 0 524 0<br />

17 0 524 0<br />

18 0 524 0<br />

19 3 524 0,6<br />

20 0 524 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf Okomitundu WEST<br />

157<br />

Appendix


Canis mesomelas<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 2 758 0,3<br />

2 1 758 0,1<br />

3 26 758 3,4<br />

4 6 758 0,8<br />

5 0 758 0<br />

6 2 758 0,3<br />

7 3 758 0,4<br />

8 0 758 0<br />

9 2 758 0,3<br />

10 0 758 0<br />

11 12 758 1,6<br />

12 5 758 0,7<br />

13 0 758 0<br />

14 4 758 0,5 46,0<br />

15 60 758 7,9<br />

16 0 758 0<br />

17 13 758 1,7<br />

18 9 758 1,2<br />

19 15 758 2,0<br />

20 2 758 0,3<br />

21 35 758 4,6<br />

22 0 758 0<br />

23 47 758 6,2<br />

24 0 758 0<br />

25 7 758 0,9<br />

26 44 758 5,8<br />

27 54 758 7,1<br />

RAIs <strong>des</strong> Schabrackenschakals auf Westfalenhof<br />

158<br />

Appendix


Caracal caracal<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 449 0,2<br />

2 0 449 0<br />

3 0 449 0<br />

4 0 449 0<br />

5 0 449 0<br />

6 0 449 0<br />

7 3 449 0,7<br />

8 2 449 0,4 2,0<br />

9 0 449 0<br />

10 0 449 0<br />

11 2 449 0,4<br />

12 0 449 0<br />

13 0 449 0<br />

14 0 449 0<br />

15 1 449 0,2<br />

Tab. ??: RAIs <strong>des</strong> Karakals auf Okomitundu OST<br />

Caracal caracal<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 524 0<br />

2 0 524 0<br />

3 1 524 0,2<br />

4 0 524 0<br />

5 0 524 0<br />

6 0 524 0<br />

7 0 524 0<br />

9 0 524 0<br />

10 0 524 0<br />

11 0 524 0 0,6<br />

12 1 524 0,2<br />

13 0 524 0<br />

14 0 524 0<br />

15 1 524 0,2<br />

16 0 524 0<br />

17 0 524 0<br />

18 0 524 0<br />

19 0 524 0<br />

20 0 524 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Karakals auf Okomitundu WEST<br />

159<br />

Appendix


Caracal caracal<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 758 0,1<br />

2 0 758 0<br />

3 0 758 0<br />

4 0 758 0<br />

5 1 758 0,1<br />

6 1 758 0,1<br />

7 1 758 0,1<br />

8 0 758 0<br />

9 0 758 0<br />

10 0 758 0<br />

11 1 758 0,1<br />

12 0 758 0<br />

13 0 758 0<br />

14 0 758 0 0,7<br />

15 0 758 0<br />

16 0 758 0<br />

17 0 758 0<br />

18 0 758 0<br />

19 0 758 0<br />

20 0 758 0<br />

21 0 758 0<br />

22 0 758 0<br />

23 0 758 0<br />

24 0 758 0<br />

25 0 758 0<br />

26 0 758 0<br />

27 0 758 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Karakals auf Westfalenhof<br />

160<br />

Appendix


Galerella sanguinea<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 449 0,2<br />

2 46 449 10,0<br />

3 0 449 0<br />

4 33 449 7,3<br />

5 0 449 0<br />

6 3 449 0,7<br />

7 5 449 1,1<br />

8 0 449 0 22,3<br />

9 8 449 1,8<br />

10 1 449 0,2<br />

11 3 449 0,7<br />

12 0 449 0<br />

13 0 449 0<br />

14 0 449 0<br />

15 0 449 0<br />

RAIs <strong>des</strong> roten Schlankichneumons auf Okomitundu OST<br />

Galerella sanguinea<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 524 0<br />

2 1 524 0,2<br />

3 0 524 0<br />

4 0 524 0<br />

5 2 524 0,4<br />

6 0 524 0<br />

7 0 524 0<br />

9 0 524 0<br />

10 0 524 0<br />

11 1 524 0,2 8,2<br />

12 1 524 0,2<br />

13 1 524 0,2<br />

14 0 524 0<br />

15 2 524 0,4<br />

16 2 524 0,4<br />

17 1 524 0,2<br />

18 24 524 4,6<br />

19 8 524 1,5<br />

20 0 524 0<br />

RAIs <strong>des</strong> roten Schlankichneumons auf Okomitundu WEST<br />

161<br />

Appendix


Galerella sanguinea<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 7 758 0,9<br />

2 12 758 1,6<br />

3 14 758 1,8<br />

4 0 758 0<br />

5 1 758 0,1<br />

6 3 758 0,4<br />

7 2 758 0,3<br />

8 11 758 1,5<br />

9 0 758 0<br />

10 0 758 0<br />

11 3 758 0,4<br />

12 4 758 0,5<br />

13 2 758 0,3<br />

14 3 758 0,4 20,7<br />

15 3 758 0,4<br />

16 0 758 0<br />

17 37 758 4,9<br />

18 4 758 0,5<br />

19 11 758 1,5<br />

20 3 758 0,4<br />

21 1 758 0,1<br />

22 0 758 0<br />

23 2 758 0,3<br />

24 3 758 0,4<br />

25 30 758 4,0<br />

26 0 758 0<br />

27 1 758 0,1<br />

RAIs <strong>des</strong> roten Schlankichneumons auf Westfalenhof<br />

162<br />

Appendix


Mellivora capensis<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 449 0,2<br />

2 0 449 0<br />

3 2 449 0,4<br />

4 0 449 0<br />

5 0 449 0<br />

6 3 449 0,7<br />

7 0 449 0<br />

8 2 449 0,4 5,8<br />

9 7 449 1,6<br />

10 5 449 1,1<br />

11 0 449 0<br />

12 0 449 0<br />

13 0 449 0<br />

14 1 449 0,2<br />

15 5 449 1,1<br />

RAIs <strong>des</strong> Honigdachses auf Okomitundu OST<br />

Mellivora capensis<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 524 0<br />

2 0 524 0<br />

3 0 524 0<br />

4 0 524 0<br />

5 0 524 0<br />

6 0 524 0<br />

7 1 524 0,2<br />

9 1 524 0,2<br />

10 0 524 0<br />

11 0 524 0 0,4<br />

12 0 524 0<br />

13 0 524 0<br />

14 0 524 0<br />

15 0 524 0<br />

16 0 524 0<br />

17 0 524 0<br />

18 0 524 0<br />

19 0 524 0<br />

20 0 524 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Honigdachses auf Okomitundu WEST<br />

163<br />

Appendix


Mellivora capensis<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 758 0<br />

2 0 758 0<br />

3 0 758 0<br />

4 7 758 0,9<br />

5 0 758 0<br />

6 0 758 0<br />

7 0 758 0<br />

8 0 758 0<br />

9 0 758 0<br />

10 0 758 0<br />

11 0 758 0<br />

12 2 758 0,3<br />

13 0 758 0<br />

14 0 758 0 2,1<br />

15 0 758 0<br />

16 0 758 0<br />

17 5 758 0,7<br />

18 0 758 0<br />

19 0 758 0<br />

20 0 758 0<br />

21 0 758 0<br />

22 0 758 0<br />

23 0 758 0<br />

24 2 758 0,3<br />

25 0 758 0<br />

26 0 758 0<br />

27 0 758 0<br />

RAIs <strong>des</strong> Honigdachses auf Westfalenhof<br />

164<br />

Appendix


Genetta genetta<br />

Okomitundu OST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 449 0<br />

2 12 449 2,7<br />

3 0 449 0<br />

4 6 449 1,3<br />

5 0 449 0<br />

6 4 449 0,9<br />

7 3 449 0,7<br />

8 0 449 0 11,6<br />

9 3 449 0,7<br />

10 21 449 4,7<br />

11 3 449 0,7<br />

12 0 449 0<br />

13 0 449 0<br />

14 0 449 0<br />

15 0 449 0<br />

RAIs der Kleinfleckgenette auf Okomitundu OST<br />

Genetta genetta<br />

Okomitundu WEST<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 1 524 0,2<br />

2 1 524 0,2<br />

3 0 524 0<br />

4 0 524 0<br />

5 0 524 0<br />

6 0 524 0<br />

7 1 524 0,2<br />

9 0 524 0<br />

10 0 524 0<br />

11 0 524 0 4,0<br />

12 0 524 0<br />

13 1 524 0,2<br />

14 0 524 0<br />

15 2 524 0,4<br />

16 0 524 0<br />

17 0 524 0<br />

18 4 524 0,8<br />

19 10 524 1,9<br />

20 1 524 0,2<br />

RAIs der Kleinfleckgenette auf Okomitundu WEST<br />

165<br />

Appendix


Genetta genetta<br />

Westfalenhof<br />

Grid Unabhängige<br />

Detektionen<br />

Aktive<br />

Kameratage RAIStandort RAITeilgebiet<br />

1 0 758 0<br />

2 0 758 0<br />

3 3 758 0,4<br />

4 1 758 0,1<br />

5 0 758 0<br />

6 0 758 0<br />

7 0 758 0<br />

8 3 758 0,4<br />

9 0 758 0<br />

10 0 758 0<br />

11 1 758 0,1<br />

12 0 758 0<br />

13 0 758 0<br />

14 0 758 0 3,2<br />

15 1 758 0,1<br />

16 2 758 0,3<br />

17 5 758 0,7<br />

18 0 758 0<br />

19 0 758 0<br />

20 0 758 0<br />

21 0 758 0<br />

22 0 758 0<br />

23 7 758 0,9<br />

24 0 758 0<br />

25 0 758 0<br />

26 0 758 0<br />

27 1 758 0,1<br />

RAIs der Kleinfleckgenette auf Westfalenhof<br />

166<br />

Appendix


[Geben Sie ein Zitat aus dem<br />

Dokument oder <strong>die</strong><br />

Zusammenfassung eines<br />

interessanten Punktes ein. Sie<br />

können das Textfeld an einer<br />

beliebigen Stelle im Dokument<br />

positionieren. Verwenden Sie <strong>die</strong><br />

Registerkarte 'Textfeldtools', wenn<br />

Sie das Format <strong>des</strong> Textfelds<br />

'Textzitat' ändern möchten.]<br />

167<br />

Appendix


168<br />

Entfernungen der Kamerafallen zum Müllplatz und zum Farmhaus in Meter, sowie <strong>die</strong> einzelnen RAIs der Wildtiere auf Okomitundu OST<br />

Appendix


169<br />

Entfernungen der Kamerafallen zu dem Müllplatz und Farmhaus in Meter. und <strong>die</strong> einzelnen RAIs der Wildtiere an den Kamerafallen-Standorten auf<br />

Okomitundu WEST<br />

Appendix


170<br />

Appendix<br />

Entfernungen in Meter der einzelnen Kamerafallen zum Farmhaus und Kadaverplatz auf Westfalenhof


171<br />

Appendix<br />

Abb. ??: Das 320 km² große Forschungsgebiet in Namibia, bestehend aus den Farmen Okomitundu und Westfalenhof


172<br />

Appendix<br />

Abb. ??: Vegetationskarte mit Grids von Okomitundu (modifiziert nach PADBERG et al. 2006)


WRON<br />

Wildlife Research Okomitundu Namibia

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