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2009 - Hier entstehen die Internet-Seiten des Parallels Confixx ...

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JAHRESBERICHT <strong>2009</strong><br />

Buntbarsche <strong>des</strong> unteren Kongo.<br />

Sammeln und Probennahme<br />

direkt vor Ort.<br />

Im unteren Kongo findet man hauptsächlich Buntbarsche, <strong>die</strong> den<br />

fünf Gattungen Steatocranus, Nanochromis, Teleogramma, Lamprologus<br />

und Haplochromis angehören. Bisher sind 17 endemische<br />

Arten für <strong>die</strong>sen geographischen Flussabschnitt beschrieben. Die<br />

Gattung Teleogramma ist ausschließlich aus dem unteren Kongo<br />

bekannt, wohingegen Vertreter anderer Gattungen im umliegenden<br />

Kongo-Becken (Nanochromis, Steatocranus) und im Tanganjika<br />

See (Lamprologus) vorkommen. Im unteren Kongo sind <strong>die</strong> Verbreitungsgebiete<br />

innerhalb der verschiedenen Buntbarschgattungen teilweise sehr unterschiedlich<br />

mit kleinräumig vorkommenden Lokalendemiten bis hin zu Arten, <strong>die</strong> über den<br />

gesamten Flussabschnitt verbreitet sind. Weiterhin gibt es unterschiedlich ausgeprägte<br />

Anpassungen an starke Strömung. Diese reichen von Spezialisten mit abgeflachter Körperform<br />

und reduzierter Schwimmblase, wie <strong>die</strong> Teleogramma Arten und einige Steatocranus<br />

Arten, bis hin zu hochrückigen Formen, welche an Stillwasserbereiche angepasst<br />

sind, wie z. B. Haplochromis-Arten. Die Haplochrominen, zu denen <strong>die</strong> Gattung Haplochromis<br />

zählt, decken nahezu <strong>die</strong> gesamte Artenvielfalt im Malawi- und Victoriasee ab<br />

und sind ebenfalls im Tanganjika See und in den umliegenden Flüssen verbreitet. Im<br />

Kongo ist <strong>die</strong>se Gattung mit drei Arten jedoch relativ artenarm.<br />

Zwischen 2002 und <strong>2009</strong> wurden zahlreiche Sammlungen im unteren Kongo und umliegenden<br />

Gebieten der „Cuvette Centrale“ in Kooperation mit der Zoologischen Staatssammlung<br />

München (ZSM) und dem American Museum of Natural History (AMNH) sowie<br />

den Universitäten in Kinshasa und Brazzaville durchgeführt, so dass im Laufe der Jahre<br />

eine sehr umfangreiche Sammlung von Kongofischen mit zahlreichen, bislang unbeschriebenen<br />

Arten in den verschiedenen Museen deponiert wurde.<br />

Ziel meiner Arbeit war es, <strong>die</strong> Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Gattungen Steatocranus<br />

und Nanochromis zu untersuchen und gattungsübergreifende Phylogenien afrikanischer<br />

Buntbarsche zu erstellen. Dafür habe ich umfangreiche molekulare Datensätze<br />

basierend auf mitochondriellen und Kerngenen generiert sowie für näher verwandte<br />

Arten Aflps (Amplified fragments lenghts polymorphism) genotypisiert. Da abgesehen<br />

von Phylogenien für <strong>die</strong> großen afrikanischen Seen und für lediglich nah verwandte Arten<br />

sehr wenig über <strong>die</strong> Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der afrikanischen Buntbarsche<br />

bekannt ist, war ein weiterer Schwerpunkt meiner Promotion, auch <strong>die</strong> tieferen<br />

Splits, z.B. <strong>die</strong> Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Gattungen, aufzudecken. Bedenkt<br />

man, dass <strong>die</strong> Schwestergruppenverhältnisse für <strong>die</strong> diverseste Gruppe von Buntbarschen<br />

(<strong>die</strong> sogenannten ostafrikanischen Seen-Radiationen) bislang ebenfalls ungeklärt waren,<br />

wird deutlich, dass eine bessere Kenntnis der Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der<br />

afrikanischen Buntbarsche insgesamt nicht nur für <strong>die</strong> Einordnung der Kongo-Gattungen<br />

in einen Gesamtkontext notwendig war. In einem ersten Schritt haben wir daher in <strong>2009</strong><br />

eine gut aufgelöste Phylogenie für <strong>die</strong> Haplotilapiinen, zu denen u.a. <strong>die</strong> Seen-Radiationen,<br />

aber auch mehrere Kongo-Gattungen zählen, publiziert. Phylogenetische Analysen<br />

für eine weitere wichtige Gruppe innerhalb der Buntbarsche, <strong>die</strong> Chromidotilapiinen, zu<br />

denen <strong>die</strong> Kongo-Gattungen Nanochromis und Teleogramma zählen, sind derzeit in<br />

Arbeit.<br />

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