Eine Welt ohne Behinderte? - sonderpaedagoge.de!
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3. Kapitel Norbert Hoerster & Interaktionistischer Konstruktivismus<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind“ (REICH 1998b, 342). Wissen wird dann – unter diesen Beschrän-<br />
kungen – vermehrt und wirkt auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r Wirklichkeit: Für <strong>de</strong>n Selbstbeobach-<br />
ter erscheint dort das Wissen als Wahrheit, <strong>ohne</strong> daß er be<strong>de</strong>nkt, daß es die eine<br />
Wahrheit nicht geben kann. Zu<strong>de</strong>m muß auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r Wirklichkeit immer auch<br />
das Reale bedacht wer<strong>de</strong>n, daß eben nicht in symbolisches Wissen überführt ist<br />
(ebd., 338-347).<br />
Der Selbstbeobachter mit seinem eingeschränkten Blick auf das Wissen produ-<br />
ziert hier die Wahrheit seiner Meisteraussagen immer wie<strong>de</strong>r selbst. Lediglich als<br />
Fremdbeobachter dieses Diskurses können wir erkennen, daß Wissen hier eng ver-<br />
knüpft ist mit Macht: Macht kontrolliert, was im Diskurs <strong>de</strong>s Wissens zirkuliert, auf<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite aber ‚begrün<strong>de</strong>t’ Wissen immer auch Macht (ebd.).<br />
3. Diskurs <strong>de</strong>r Beziehungswirklichkeit<br />
Schauen wir uns die Plätze dieses Diskurses an (REICH 1998b, 347):<br />
Als Selbstbeobachter blickt das Subjekt in diesem Diskurs auf <strong>de</strong>n a/An<strong>de</strong>ren, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>s <strong>Eine</strong>n einnimmt. Diesem a/An<strong>de</strong>ren sieht das Subjekt sich gegenüber,<br />
es situiert sich auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>s An<strong>de</strong>ren. Das Subjekt erkennt <strong>de</strong>n An<strong>de</strong>ren aber<br />
immer nur vermittelt über seine Imagination, ihm erscheint <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>re als an<strong>de</strong>rer.<br />
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