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3. Kapitel Norbert Hoerster & Interaktionistischer Konstruktivismus
2. Diskurs des Wissens
Dieser Diskurs erscheint als eine Weiterentwicklung des Diskurs des Herrn. Auf dem
Platz des Einen ersetzt das Wissen die Meisterlehre, die Wahrheit des Herrn:
(REICH 1998b, 339)
Dieser Diskurstyp kennzeichnet nach REICH einen entscheidenden Prozeß in der
Moderne: Auf dem Platz des Einen erscheint nicht mehr ein Subjekt, sondern durch
Vernunft und Wissenschaft kontrolliertes Wissen. Dem Wissen gegenüber steht nun
die Imagination von immer mehr Wissen. Denn dem Eins des Wissens können nur
Auchs des Wissens gegenüber stehen. Wissen findet also in diesem Diskurs keine
Begrenzung, sondern erzeugt nur immer mehr Wissen. Erst am Platz der Konstrukti-
on kommen Subjekte ins Spiel: Sie setzen sich am Platz der Konstruktion mit Wissen
auseinander. Dies können sie jedoch nicht völlig frei tun. „Wissen schafft als
universitärer Diskurs Disziplin in mehrfacher Hinsicht: Disziplinen von
Wissenschaft selbst, Disziplinierung der Wissenschaftler durch Kontrolle ihrer
Laufbahnen, ihres Wissens, ihrer Anerkennung, Disziplin der Studierenden, weil
Fleiß, Ordnung usw. erforderlich sind“ (REICH 1998b, 342). Wissen wird dann –
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